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Die ersten DigiRitter

Reise ins Jahr 1995
von

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Gefangen

Gefangen
 

Langsam kam ich wieder zu mir. Ich hatte einen dröhnenden Kopf und lag ziemlich unbequem auf etwas hartem. War ich tot? Ich öffnete die Augen und konnte verschwommen einen dunklen Raum erblicken. Wo war ich hier? Vorsichtig setzte ich mich auf und lehnte mich gegen die Wand, da mir doch ziemlich schwindlig wurde. Ich schloss meine Augen wieder. Ich war nicht tot, das wusste ich. Doch wo war ich dann? Und wo waren die anderen? Die Augen wurden wieder geöffnet und das Brummen ließ langsam nach. Schemenhaft konnte ich die Schatten anderer Menschen erkennen. Meines Teams. Wir waren alle hier. Ich stand ungeniert auf und lief zu ihnen, um mich vor Matt niederzuknien. „Matt?“ flüsterte ich leise. „Matt, kannst Du mich hören?“ Ein Brummen. Er kam langsam zu sich. Die Augen wurden geöffnet. „Wie fühlst Du Dich?“ kam meine Frage. „Es geht.“ antwortete er leise. „Wo sind wir?“ Ich schüttelte den Kopf, auch wenn mir klar war, dass er es aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen konnte. „Ich habe keine Ahnung. Das Letzte, was ich weiß, ist, dass Milleniumon uns angegriffen hat.“ Während ich sprach, fielen mir unsere Digimon ein und ich sah mich im Raum um. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, doch unsere Partner konnte ich nicht sehen. Wo waren sie? Und wo waren wir? Es sah fast so aus, als säßen wir in einer Zelle. Ich konnte Gitterstäbe erkennen. „Weck die anderen.“ sagte ich zu Matt und erhob mich, um an die Gitter zu treten. „Hallo?“ rief ich hinaus, doch ich bekam keine Antwort. „Agumon?““Dein Digimon ist nicht hier.“ ertönte plötzlich eine Stimme. Es war Milleniumon. „Verdammt, wo sind wir?“ fragte ich. „Und was hast Du mit unseren Partnern gemacht?“ Langsam stieg die Wut in mir. „Keine Sorge, sie sind gut aufgehoben.“ sagte Milleniumon. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und sah mich nach den anderen um. Sie waren bereits alle wach und schauten ebenfalls zu den Gitterstäben. „Und nun muss ich was erledigen. Entschuldigt mich.“ Ich konnte es nicht fassen. Wir waren hier eingesperrt. Unsere Digimon irgendwo anders. Wer wusste, was Milleniumon mit ihnen anstellen würde. Ich trat gegen die Gitter, bereute es jedoch sofort, da ein stechender Schmerz meinen Fuß durchzuckte. Ich stöhnte kurz und ging dann wieder zu den anderen. „Was jetzt?“ fragte mich Izzy. „Wir müssen hier raus.“ antwortete ich ihm. Mir war unwohl. Was würde mit uns passieren? Mimi hatte sich an Sora geklammert und zitterte. „Ich will nach Hause...“ brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. Ja, das wollten wir wohl alle. Sora streichelte ihr den Rücken. „Wir kommen bald nach Hause.“ hörte ich sie sagen. Mir wurde immer unwohler. Ich blickte nochmal aus den Gitterstäben und setzte mich dann neben Matt. „Was glaubst Du, wo die Digimon sind?“ fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, aber wir müssen sie finden. Ohne sie haben wir keine Chance.“ Wie ich es hasste, so hilflos zu sein. Die anderen waren meiner Meinung. „Wir müssen einen Ausgang finden.“ sagte Izzy. Ich nickte. Nur wo suchen? Die Gitter konnten wir nicht durchbrechen, dazu waren wir zu schwach, und für einen Tunnel hatten wir kein Werkzeug. Wie also fliehen? „Vielleicht kann Gennai uns weiterhelfen.“ meinte dann Izzy und kramte seinen Laptop hervor. „Wie willst Du mit ihm Kontakt aufnehmen?“ fragte Matt. „Irgendwie wird es schon gehen.“ meinte der Rotschopf. Das erinnerte mich an mich selbst. Ich brachte ein schwaches Lächeln zustande, während Izzy versuchte, Gennai zu erreichen. Joey ließ einen Seufzer hören. „Ob wir hier jemals wieder raus kommen?“ Der Pessimismus in Person. „Wir schaffen es schon.“ versuchte ich ihn aufzuheitern. „Genau. Wir dürfen nicht aufgeben.“ T. K. war zu uns gekommen. „Wir haben bis jetzt alles geschafft.“ Ja, bis auf den Kampf gegen Milleniumon. Aber immerhin waren wir noch am Leben, wenn uns das auch momentan nichts brachte. „Ich habe es!“ rief Izzy plötzlich. Ihm war es gelungen, eine Verbindung zum Internet herzustellen. Wie, das war mir ein Rätsel. „Ich schreibe ihm eine E- Mail und bitte ihn um Hilfe. Vielleicht weiß er, wie wir hier raus kommen.“ „Dann soll er sich beeilen und uns mal was Nützliches sagen.“ murrte Matt. Ich gab ihm stillschweigend Recht. Gennai war ein sonderbares Geschöpf: Redet um den heißen Brei herum und verschwindet immer im falschen Moment. Ich hoffte für ihn, dass er diesmal gleich mit der Sprache raus rücken würde. Während Izzy die Mail schrieb, stand ich erneut auf, um an die Gitterstäbe zu treten. Niemand war zu sehen. Warum nur kam mir das Ganze komisch vor? Keine Wache, nichts. Irgendetwas war hier faul. Ich lehnte meinen Kopf an einen Stab. Er war angenehm kühl. Wie es wohl Agumon ging? Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich die anderen ebenfalls Sorgen um ihre Freunde machten. Was war, wenn ihnen etwas zugestoßen war? Wenn sie vielleicht schon tot waren? Ich schluckte. Wenn dem so sein sollte, dann hätten wir verloren. Ohne unsere Digimon konnten wir nichts ausrichten, wir würden alle getötet werden. „Ich habe Antwort von Gennai!“ riss mich Izzys Stimme aus den Gedanken. Er hatte es also tatsächlich geschafft. Ich ging zu ihm und den anderen. „Was schreibt er?“ Izzy schaute entsetzt drein. In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit. War was schlimmes passiert? In den Gesichtern der anderen konnte ich dasselbe Entsetzen lesen. Da musste was passiert sein. Ich beugte mich nun über den Monitor und las die Mail. Was ich dort sah, ließ mich hart schlucken:
 

Hallo,
 

wer seid Ihr? Ich wüsste nicht, dass noch andere DigiRitter in diese Welt gekommen sind.
 

Gennai
 

Es war nur ein Satz, doch er versetzte uns alle einen Schock. Was sollte das? Ich hatte ja alles erwartet. Um den heißen Brei reden, keine richtige Erklärung... aber das. Das hatte ich nicht erwartet. „Was meint er? Andere DigiRitter? Er kennt uns doch inzwischen!“ meinte Sora, deren Augen aufgerissen waren. Ich konnte mir darauf keinen Reim machen. „Hm...“ machte Izzy nur. „Glaubt Ihr, Milleniumon hat etwas damit zu tun?“ „Möglich.“ antwortete Matt ihm. „Vielleicht fängt er unsere Nachrichten ab.“ Ich seufzte. Wenn dem wirklich so war, wie konnten wir Gennai dann kontaktieren? „Wenn dem wirklich so ist, sollten wir vorsichtig sein.“ wandte ich ein. „Denn wer weiß, was er vorhat.“ Ich überlegte kurz. War das vielleicht der Schlüssel? Wenn wir uns mit 'Gennai' unterhalten würden, würden wir dann vielleicht einen Weg aus unserem Gefängnis finden? „Izzy, schreib ihm zurück.“ meinte ich dann. „Wenn es wirklich Milleniumon ist, könnte es eine Falle sein, Tai.“ erwiderte Matt. „Aber wir könnten dann auch genauso gut einen Weg hier raus finden.“ „Und wie?“ Ich grinste. „Vertraut Eurem Anführer einfach.“ Ein kurzes Nicken an Izzy gerichtet und dieser begann von Neuem auf seiner Tastatur herumzuhämmern. Hoffentlich klappte mein Plan auch. Wir mussten hier raus...
 

Während Izzy nun seine zweite Mail verschickte, sah ich mich abermals in der Zelle um. Wie lange wir hier wohl schon waren? Ein paar Stunden mindestens. Mein Zeitgefühl hatte ich schon verloren. „Na, amüsiert Ihr Euch?“ kam die Stimme Milleniumons. „Und wie! Ich warte nur noch darauf, dass das Büfett eröffnet wird.“ gab ich ihm zur Antwort, was mit einem „TAI!“ von Sora und Matt kommentiert wurde. „Da muss ich Euch enttäuschen. Aber Ihr braucht es sowieso nicht mehr, wenn ich mit Euch fertig bin.“ Wieder einmal ballte ich meine Hände zu Fäusten. Das Digimon machte mich rasend. „Sag uns gefälligst, wo wir hier sind!“ rief Matt. „Das werdet Ihr schon noch früh genug erfahren. Bis dahin noch viel Spaß.“ und mit einem lauten Lachen verschwand es.
 

Ich atmete einmal tief durch. Was hatte das zu bedeuten? Wir würden es bald erfahren? Was hatte Milleniumon mit uns vor? Ich hatte kein gutes Gefühl. „Ich habe Antwort!“ rief Izzy abermals. Hoffentlich würden wir nun etwas schlauer, falls es Gennai wirklich war. Und falls nicht würde es vielleicht ein Hinweis auf eine Fluchtmöglichkeit geben. Ich gesellte mich zu den anderen und las die Mail:
 

Hallo DigiRitter,
 

vor ein paar Monaten kamen die DigiRitter hier an, doch unter ihnen gibt es niemanden mit dem Namen Izzy. Und was Milleniumon angeht: Die DigiRitter bekämpfen dieses gerade und ich habe heute mit ihnen gesprochen. Sie waren nicht gefangen. Wenn Ihr wirklich welche seid, dann werde ich es herausfinden. Ich recherchiere noch einmal ganz genau. Haltet durch!
 

Gennai
 

War ich bei der ersten Mail geschockt, so war ich nun verwirrt. Was sollte das? Gab es noch andere DigiRitter? Aber dann hätten wir doch wohl davon gewusst. Und wieso kannte Gennai Izzy nicht? Ich sah zu meinen Freunden und las in ihren Gesichtern dieselbe Verwirrung, die ich hatte. „Andere DigiRitter...“ murmelte Izzy. Es sah aus, als würde ihm ein Licht aufgehen. „Hört mal zu.“ Der Rotschopf sah uns an. „Wenn es hier andere DigiRitter neben uns geben würde, dann hätte Gennai uns das doch gesagt, oder?“ Wir nickten, obwohl ich mir nicht sicher war. Gennai ließ so manches unter den Tisch fallen. „Erinnert Ihr Euch noch an Apocalymon?“ Wieder ein Nicken und nun war ich noch verwirrter. Was bitte hatte Apocalymon damit zu tun? „Was hat Apocalymon damit zu tun?“ fragte Matt. „Nun, Gennai hat uns damals gesagt, dass vor uns schon mal DigiRitter in der DigiWelt waren, die gegen Apocalymon gekämpft haben.“ Nun erinnerte ich mich. Ja, das hatte er gesagt. „Und?“ fragte ich, noch immer verwirrt. „Also wenn ich mir Gennais Mails so ansehe.“ Izzy sah wieder auf seinen Monitor. „Dann kann man sehen, dass Gennai uns nicht kennt. Und wenn es stimmt, was ich über Milleniumon herausbekommen habe, dann...“ er brach ab. „Dann was?“ fragte Sora. „Dann sind wir in der Zeit gereist. Genauer in die Vergangenheit.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taroru
2009-10-03T20:17:31+00:00 03.10.2009 22:17
kann mich da nur anschließen...
irgendwie verwirend ^^°
aber an spannung verliert es deswegen nicht ^^
Von:  MarySae
2009-08-27T15:33:14+00:00 27.08.2009 17:33
Interessantes Kapitel O.o
Sie sind also schon in der Vergangenheit.
Genai hat bestimmt ein komisches Gesicht gemacht. XD

Aber etwas wundert mich O.o
Wenn die Digiritter schon gegen Apocalymon gekämpft haben, können sie doch schon auf das Megalevel digitieren und Kari wäre auch dabei.
Warum haben sie also gegen Milleniumon nicht auf dem Megaleven gekämpft? O.o

Außerdem finde ich die kurzen Auftritte von Milleniumon verwirrend.
Wo taucht er denn nun auf? Einfach so vor dem Gitter?
Oder hört man ihn nur?
*das nicht ganz verstanden hat*

Aber sonst echt gutes Kapitel!
LG, xLinaChanx


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