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All I want...

is you
von

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Eingeständnisse

~~~Naruto~~~
 

Gedankenverloren lag der blonde Wirbelwind auf der gemütlichen Couch von Sakura und wartete auf die junge Kunoichi. Was diese jedoch genau von ihm wollte, wusste er nicht. Sie hatten sich vor gut einer Stunde auf der Straße getroffen und Sakura meinte, dass sie etwas Dringendes mit ihm zu besprechen hätte.

Unter normalen Umständen wäre er zuerst zur Hokage gegangen, um zu fragen, ob es eine neue Mission für ihn gäbe, aber der Ausdruck auf dem Gesicht seiner Teamkameradin hatte ihn schlussendlich doch dazu bewegt, das Treffen mit der Fünften nach hinten zu verschieben.

Und nun lag er hier und wartete.

Und wartete.

Und wartete.
 

Mit einem deutlichen Laut der Verstimmung begab sich der Uzumaki in eine sitzende Position und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf die blaue Lehne des gemütlichen Sofas.

//Ich warte jetzt schon seit fast einer halben Stunde. Ich hätte schon längst wieder Zuhause sein können//, meckerte der Uzumaki in Gedanke und eine tiefe Röte breitete sich auf seinen Wangen aus, als ihm automatisch die Bilder der letzten Woche in den Sinn kamen.
 

Noch genau konnte sich Naruto an die innige Umarmung erinnern, daran wie glücklich er war, als sich eine Gänsehaut über die Haut des Schwarzhaarigen gelegt hatte. Eine Gänsehaut, welche Sasuke einzig und allein ihm zu verdanken hatte. Sie standen noch lange so dicht beieinander, ohne dass irgendjemand Anstalten gemacht hatte das nahe Beieinander zu unterbrechen.

Und dann hatte Sasuke ihm erzählt, dass er wieder gehen müsse und nicht wisse, wann er wiederkommen würde.

Augenblicklich hatte er den jungen Uchiha enger an sich gedrückt und seinen Kopf an dessen Schulter gelehnt.

Und Sasuke?

Der Sharinganträger hatte es hingenommen und, auch wenn Naruto sich nicht zu hundert Prozent sicher war, seinen Kopf schlussendlich sogar ganz sanft gegen den seinigen gedrückt.
 

Langsam schloss der Chunin seine Lider, hing einfach seinen Gedanken nach und ein verstohlenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er das Gefühl hatte den feinen Geruch des Uchiha wieder in der Nase zu haben.

Lange konnte er sich dieser angenehmen Täuschung jedoch nicht nachgeben, wurde aus dieser sogar recht unsanft geweckt und wieder in das hier und jetzt befördert.
 

Mit einem lauten Knall hatte die Kunoichi die Bücher auf den niedrigen Couchtisch geschlagen, verharrte mit den Händen auf der Literatur und blendete allem Anschein nach das wütende und zugleich überraschte Gesicht ihres Gastes aus.

Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe sich Sakura dazu durchringen konnte ihren Blick zu heben und was der Blondschopf sah, ließ ihn sofort seine anfängliche Wut über die Störung vergessen.

Sakura weinte.
 

„Was ist passiert?“, ernst verließ die Frage den Mund des Uzumaki, schwebte für einen kurzen Moment im Raum, ehe sie beantwortet wurde.
 

„Vor ein paar Tagen ist eine Schriftrolle aus dem Geheimarchiv verschwunden.“
 

Tief atmete die Rosahaarige ein, schloss die Augen und sammelte sich für einen kurzen Moment.
 

„Heute Morgen kam das Team von Asuma von ihrer Mission zurück. Kurz vor der Dorfmauer sind sie auf einen Ninja aus Amegakure gestoßen und haben gesehen, wie dieser das verschwunden Dokument aus einem Versteck holte. Natürlich haben sie versucht es wieder zu bekommen, aber sie haben verloren.“
 

Schweigend lauschte der Uzumaki den Worten Sakuras. Er konnte sich noch keinen Reim darauf machen, warum das alles die Kunoichi so mitnahm.
 

„Allem Anschein nach hat jemand aus Konohagakure die Schriftrolle gestohlen und außerhalb des Dorfes versteckt, denn die Wachen haben ausgesagt, dass sie nichts Auffälliges gesehen haben in letzter Zeit.“
 

„Aber derjenige, der die Schriftrolle gestohlen hat, muss das Passwort kennen, ansonsten wäre er doch von den Fallen erledigt worden“, schob der Blondschopf nachdenklich ein.
 

„So wie es aussieht nicht. Er scheint ihnen problemlos ausgewichen zu sein“, erwiderte die Medicnin mit zitternden Stimmen.
 

„Das ist unmöglich, selbst Oma-Tsunade käme da nicht ganz heil raus“, protestierte Naruto.
 

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf die Lippen Sakuras und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
 

„Weil sie auch kein Sharingan besitzt. Für den Ältestenrat ist die Sache klar. Sasuke ist in das Archiv eingebrochen und-“
 

„Aber warum? Was sollte ihn das denn bringen?“, forsch unterbrach der Chunin sie.
 

„Der Ninja aus Amegakure hatte ein Fluchmal, Naruto. Er gehörte zu Orochimaru.“
 

Ein Schluchzen verließ die Lippen der jungen Frau, ehe sie unter Tränen ihre Erzählung wieder aufnahm.
 

„Für sie ist Sasuke noch immer ein Verbündeter von Orochimaru und damit ein Verräter. Sie wollen Schadensbegrenzung betreiben, Naruto.“
 

Laut schluchzte die Rosahaarige auf und dann begriff auch der Uzumaki.

Er fühlte sich wie erstarrt.

Brauchte einen Moment, um die für ihn einschlagenste Information zu verarbeiten.

Sie wollen ihn umbringen.

Was dachten sich die alten Knacker eigentlich, wer sie seien? Nur weil Sasuke einst der Schüler der Schlange war, hieß das noch lange nicht, dass er noch immer ein Verbündeter des Sannin war.
 

„Nein!“
 

Damit sprang der junge Ninja auf und stürmte aus der kleinen Wohnung Sakuras.

Tausende von Gedanken schossen durch seinen Kopf und vermischten sich dort zu einem unangenehmen Surren. Tausend Fragen, die immer und immer wieder mit demselben Wort anfingen.

Warum?

Warum jetzt?

Warum er?
 

Automatisch trugen seine Beine ihn zu dem Hokagegebäude, erklommen dessen Stufen und setzten ihren Weg im Inneren des Gefüges fort.

Er rannte durch die einzelnen Flure, stieß hier und da jemanden an und nahm die darauf folgenden, verstimmten Ausrufe zur Kenntnis, ohne dass er den Inhalt der Worte eigentlich wirklich wahr nahm.
 

Heftig und ohne den leichtesten Hauch eines Zögerns, öffnete der Chunin die Tür zum Büro der Fünften und erntete als Reaktion seiner Tat den interessierten Blick von zwei Augenpaaren.

Er wartete erst gar nicht ab, bis eine der Personen dazu ansetzen konnte etwas zu sagen, sondern platzte schon direkt mit seinem Anliegen, seinem Protest heraus.
 

„Das können sie nicht machen! Sasuke hat nichts getan, was auch nur im entferntesten gegen das Dorf ginge“, energisch sprach er diese Worte aus, ignorierte den spöttischen Blick, der ihm von dem augenscheinlich Ältesten im Raum entgegengebracht wurde.
 

„Sie können doch nicht einfach so das letzte Mitglied des Uchiha-Clans auslöschen, nur weil sie zu faul sind richtige Nachforschungen anzustellen“, setzte Naruto seinen momentanen Monolog fort.
 

Fahrig fuhr der blonde Wirbelwind mit seiner Hand durch sein Haar.
 

„Jeder macht mal einen Fehler, aber zu behaupten, dass er immer noch einer von Orochimarus-“
 

„Halt den Mund!“, forsch wurde der Uzumaki von der Hokage unterbrochen.
 

„Du hast deine Ninja nicht unter Kontrolle, Tsunade. Damals hätte es sich niemand gewagt, so respektlos mit einem Hokage zu reden“, beißend richtete nun der Älteste das Wort an das Dorfoberhaupt.
 

„Respektlosigkeit liegt immer im Auge des Betrachters, Danzou. Vielleicht hätte eben diese Despektierlichkeit Konoha damals vor dem wohl größten Fehler bewahrt.“, schneidend kam die Antwort aus dem Mund der blonden Frau.
 

„Macht und grenzenlose Selbstsicherheit können jemanden dazu bringen, die einfachsten Konsequenzen auszuschließen, nicht wahr, Danzou?“
 

Eine unangenehme Spannung lag in der Luft und der Uzumaki konnte förmlich spüren, wie diese von Sekunde zu Sekunde zunahm.
 

„Wie ich schon gesagt habe, ich lehne deinen Antrag ab. Sasuke Uchiha genießt meinen vollen Schutz.“
 

„Tut er das? Komisch nur, dass er in der gesamten letzten Woche nicht ein einziges Mal im Dorf gesehen wurde“, verächtlich kommentierte Danzo die eben gesprochene Aussage.
 

„Ich bin bestens darüber informiert, was er in der letzten Woche getan hat, immerhin stand er unter meinem Befehl.“
 

„Befehle werden nicht immer befolgt, Tsunade.“
 

„Meine schon, du solltest dir vielleicht andere Lehrmethoden einfallen lassen. Vielleicht werden deine Befehle dann auch ausnahmslos befolgt, alter Mann.“
 

Geschockt starrte der Blauäugige zur Fünften. Noch nie hatte er die Blonde in einem so derartig angriffslustigen Tonfall sprechen hören. Die Provokation bezüglich Sai war zweifellos nicht zu überhören gewesen.
 

Der Schwarzhaarige hatte damals den Auftrag erhalten, Orochimaru eine Nachricht zu überbringen. Das dieser Befehl von dem Ältesten kam, war inzwischen jedem der Anwesenden klar, ebenso wie die Tatsache, dass sich der Ninja aus dem Anbukern von eben jenem abgewandt hatte und seinem damaligen Befehl keine Folge geleistet hatte.
 

„Du wirst schon sehen, was du davon hast. Hochmut kommt vor dem Fall.“
 

Und damit warf er der einzigen Frau im Raum einen angriffslustigen Blick zu und wendete sich augenblicklich zum Gehen.

Es dauerte einige Zeit, bis das Nachhallen seiner Schritte verstummte und der bis eben noch provokante Gesichtsausdruck einer nachdenklichen Mine wich.
 

„Ich will nicht noch einmal, dass du derartig in mein Büro stürmst, verstanden?“, mit Nachdruck kamen die Worte aus dem Mund Tsunades, wurden mit einem passenden, beinahe schon tödlichen Blick unterstrichen und verursachten bei dem Uzumaki eine Gänsehaut.
 

Noch nie hatte er die Hokage in einem derartigen Zustand gesehen. Sie sah angespannt und gleichzeitig unheimlich wütend aus. Zwar war sie schon des Öfteren wütend, besonders auf ihn, aber diese Wut war anders, unterdrückter.
 

„Was ist hier los, Tsunade?“
 

Resigniert massierte das Dorfoberhaupt ihre Schläfen und zog dabei immer wieder nachdenklich die Stirn in Falten. Wiederholte dieses Schauspiel einige Male und atmete schlussendlich schwer aus.
 

„Sasuke ist ein Teil von Konoha. Das müsstest du eigentlich am besten wissen, wo du ihn doch so lange gesucht hast. Er scheint dir viel zu bedeuten, Naruto. Denkst du allen Ernstes, dass ich einfach so handeln würde, ohne dir davon zu erzählen?“
 

Schuldbewusst senkte der Blondschopf seinen Kopf. Die Hokage hatte recht, sie würde den Uchiha nicht einfach umbringen lassen und jetzt, wo er langsam wieder klar im Kopf wurde, wusste er das auch.
 

„Ich konnte einfach nicht anders, als ich gehört habe, dass Sasuke unter Verdacht steht, da-“
 

Selbst brach der Uzumaki ab, er konnte seine kürzliche Aufgewühltheit nicht in Worte fassen.

Lange blieb es still in dem auf einmal klein wirkenden Büro des Dorfoberhauptes, ehe dieser durch eine sanfte Stimme unterbrochen wurde.
 

„Du magst ihn wirklich sehr, oder?“
 

Deutlich konnte Naruto spüren, wie der Blick von Tsunade auf ihm lag, aber egal wie entschlossen er auch war, er konnte ihr einfach nicht ins Gesicht blicken. Schon oft hatte sich der Chunin ausgemalt, wie die Reaktionen bezüglich seiner Gefühle wohl ausfallen würden und nie war er zu einer sonderlich guten Bilanz gekommen. Hatte zudem auch nicht damit gerechnet so plötzlich in jene Situation zu kommen.

Er hatte die Wahl.

Entweder er würde den Moment der Konfrontation weiter hinaus zögern, oder aber er würde die Wahrheit sagen.

Lange wog der Blondschopf das Für und Wider ab und kam nach einer schier endlos erscheinenden Weile zu einem Ergebnis.
 

„Ja“, hauchte der Uzumaki beinahe tonlos.
 

„Mehr als du eigentlich solltest, nicht wahr?“
 

Langsam verschränkte der Chunin die Arme vor seiner Brust und hob seinen Kopf wieder ein kleines Stück, immer noch darauf bedacht der blonden Frau nicht ins Gesicht zu schauen.
 

„Das ist in Ordnung. Ich hab Jiraiya auch mehr gemocht als ich sollte.“
 

Für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen überrascht, bevor er jedoch freudlos auflachte.
 

„Das ist nicht dasselbe.“
 

Aus dem Augenwinkel heraus konnte er sehen, wie sich die Hokage auf ihn zu bewegte. Resigniert schloss Naruto die Augen, nur um sie kurz darauf zum wiederholten Male verblüfft zu öffnen.

Tsunade umarmte ihn.
 

„Für mich bist und bleibst du Naruto. Ein hoffnungslos vorlauter Bengel. Wer weiß, vielleicht gewöhnt er dir das ja irgendwann mal ab.“
 

Damit löste sich die Sannin von ihm und ging wieder zu ihrem Schreibtisch, blieb kurz vor diesem stehen und sah aus den großen Fenstern auf das Dorf herab.
 

„Ich weiß, dass ich als Hokage eigentlich jedes Dorfmitglied gleichermaßen schätzen sollte, aber ich kann es nicht.“
 

Neugierig schaute der blonde Wirbelwind zu der Medicnin, konnte aber nichts anderes, als dessen Rücken sehen.
 

„Du“, setze die Blonde an.
 

//Bist ein Monster//, schoss es dem Uzumaki direkt durch den Kopf und ein verletzter Ausdruck schlich sich in seine Mimik. Wie oft hatte er die Dorfbewohner das über ihn sagen hören.
 

„Bist für mich, abgesehen von Shizune, dass letzte bisschen Familie, das mir geblieben ist.“
 

Geschockt stand er da.

Konnte noch nicht begreifen, was Tsunade da eben gemeint hatte.
 

„Und obwohl das so ist, kann ich dir nicht sagen, was hier los ist. Tut mir leid.“
 

Schwungvoll drehte sich die Frau zu ihm um und taktierte ihn mit ihren Blick.
 

„Aber ich kann dir sagen, dass du nach Hause gehen solltest“, zwinkerte sie ihm zu, setzte sich dann endgültig an ihren Schreibtisch und vertiefte sich vollends in den sich darauf befindenden Blättern.
 

Und als wäre das der Startschuss gewesen, stürmte der Blonde aus dem Büro in Richtung Uchiha-Viertel.
 

~~~Sasuke~~~
 

Eine vollkommene Leere empfing ihn, als er den Flur seines Hauses betrat und das machte ihn stutzig. Normalerweise wären schon längst die polternden Schritte seines Mitbewohners ertönt, der schnurstracks auf ihn zugelaufen käme, um ihn zu begrüßen.

Aber vielleicht war es auch gut so, dass es heute anders war.

Wie hätte der Schwarzhaarige nach der letzten Woche denn auf den Uzumaki reagieren sollen?
 

Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert und er konnte sich nicht wirklich helfen, aber er mochte diese Veränderung irgendwie. Naruto bedeutete ihm etwas, aber egal, wie sehr er sich daran versuchte zu entschlüsseln, wie weit dieses Mögen ging, hatte er nichts, was auch nur annähernd als Vergleich hätte dienen können. Vielleicht auch einfach nur deswegen, weil er sich nicht mehr daran erinnern konnte.
 

Geradewegs ging der Uchiha in das geräumige Badezimmer, dessen innewohnende Unordnung er schon gar nicht mehr wahrnahm. Zu sehr war diese schon ein Teil seines Lebens geworden. Unbewusst, ohne dass der Schwarzhaarige wirklich verstand, dass es passierte.
 

Mit einer geübten Routine entledigte er sich seiner Kleidung, schob elegant die milchige Duschwand zur Seite und schlüpfte unter das lang ersehnte, heiße Nass.

Ein wohliger Laut drang über seine Lippen, als er spürte, wie sich seine Muskeln langsam wieder entkrampften und der verkrustete Dreck von seiner Haut gespült wurde.

Langsam verteilte der Clanerbe etwas Duschgel auf seinen Handflächen und begann damit sich von unten nach oben einzuseifen, tat dies schon beinahe gleichgültig, bis er an seinen Armen inne hielt.

Trotz des heißen Wassers überkam dem Schwarzhaarigen eine vertraut gewordene, heftige Gänsehaut, als er sich daran erinnerte, wie sich die Finger des Uzumaki auf seiner Haut anfühlten, wie es sich anfühlte dessen Atem an seinem Hals zu spüren.
 

Es war, als würde er zum wiederholten Male die Finger des Blonden spüren, noch einmal dessen Stimme ganz nahe an seinem Ohr wahrnehmen und fühlen, wie der warme Atem seinen Hals entlang glitt.
 

Für einen kurzen Moment gab sich der Sharinganträger seiner Erinnerung hin, ehe er zu realisieren schien, wohin seine Gedanken abgedriftet waren. Schnell drehte der Schwarzhaarige das Wasser ab, bevor er aus der Kabine trat.

Grob trocknete er sich ab, bedeckte anschließend seinen Körper mit dem zarten Stoff seiner Yukata und verschnürte diese schlussendlich fest um seine Taille.
 

Gedankenverloren drehte sich der Schwarzhaarige in Richtung Tür, sah aus dem Augenwinkel heraus sein Spiegelbild und blieb daraufhin stehen. Langsam ließ Sasuke seine Hand sinken, wendete sich von seinem eben noch bestandenen Vorhaben ab und bewegte sich nun auf sein Ebenbild zu.

Zaghaft berührte er sein Gesicht mit seinen Fingerspitzen und fuhr mit diesen gemächlich seine Konturen entlang, beobachtete dabei genauestens den zurückgelegten Weg auf seiner Haut.
 

Er hatte es noch nie verstanden. Konnte noch nie nachvollziehen, warum ihm alle hinterher liefen. Damals ganz offensichtlich und heute hinter vorgehaltener Hand, damit niemand mitbekam, dass sie für einen Verräter schwärmten.

Abrupt kamen seine Finger an den Lippen zum Stehen.

Sasuke fand es einfach nur lächerlich. Lächerlich, wie sie untereinander davon schwärmten, wie es sich wohl anfühlen würde ihn zu küssen. Lächerlich und gleichzeitig auch widerlich, als ob er auch nur im Entferntesten daran denken würde einer von ihnen so nahe zu kommen.

Und dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht.
 

Er wollte nicht, dass eines dieser Mädchen ihn küsste.

Er wollte, dass Naruto ihn küsste.

Mehr als alles andere.
 

Ruckartig entfernte der Clanerbe seine Fingerspitzen von seinen Lippen und wendete sich vom Spiegel ab.

Das war doch absurd!
 

Schnell war Sasuke an der Tür angekommen und riss diese schon förmlich auf, wünschte sich im selben Moment jedoch, er hätte es gelassen.

Im Eingang stand ein freudestrahlender Naruto, dessen Mine sich bei seinem Anblick in leichte Besorgnis verwandelte.
 

„Geht´s dir nicht gut, Sasuke? Du bist rot im Gesicht.“
 

Rasch setzte der Blonde einen Fuß vor den anderen und war so schon bald dicht vor dem Schwarzhaarigen zum Stehen gekommen.

Angespannt schloss Sasuke die Augen, er wollte dem Uzumaki nicht so nahe sein, nicht jetzt.

Aber die Nähe verschwand nicht, im Gegenteil.

Ein heftiges Kribbeln breitete sich im Clanerben aus, als er die Stirn des Chunin gegen seiner eigenen spürte und brachte ihn dazu seine Lider noch fester zu verschließen.
 

„Also Fieber scheinst du keines zu haben, hm.“
 

Mit voller Wucht schlugen die Worte in das Gesicht des Uchiha und er begann leicht zu zittern.

Immer heftiger fingen seinen Lippen an zu prickeln, immer mehr wollte er einfach nur noch die Lippen des Uzumaki auf seinen spüren und gleichzeitig wollte er nur weg.

Weg, bevor etwas passierte.
 

Sanft wurde sein Gesicht vom Blauäugigen in die Hände genommen und nach oben gezogen. Er konnte spüren, wie ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen wurde und wie ihm über das Gesicht gefahren wurde, aber er öffnete die Augen nicht.
 

„Was hast du?“
 

Schon wieder schlug ihm der warme Atem Narutos ins Gesicht und löste einen angenehmen Schauer in ihm aus, welchen er, egal wie sehr er sich auch anstrengte, nicht unterdrücken konnte.
 

„Sieh mich an“, forderte ihn der Wirbelwind sanft auf .
 

Widerwillig zog der Schwarzhaarige seine Stirn in Falten und musste sich erst einen Moment sammeln, bevor er der Bitte nachkam und sich im selben Moment wünschte, er hätte es nicht getan. Immer schneller rasten seine Gedanken durch seinen Kopf, vermischten sich immer mehr zu einer einzigen lauten Stimme, ohne jegliche Sinn, während er entschlossen an dem Blonden vorbei sah und verbissen versuchte seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen.

Vergebens, denn der Blonde neigte seinen Kopf und geriet damit direkt in die Blickrichtung des Schwarzhaarigen. Fesselte diesen durch seinen Blick so sehr, dass er nicht mehr wegsehen konnte.
 

Nach und nach ließen die Hände von seinem Gesicht ab und wanderten zu seinen Schultern herab, aber das interessierte ihn im Moment herzlich wenig, zu sehr war er darauf erpicht sich endlich von dem sorgenvollen Gesicht vor ihm abzuwenden.
 

„Sasuke?“
 

Und dann war alles still. Der laute Singsang seiner Gedanken kam zum Erliegen und sein Herz hörte auf wie verrückt gegen seine Brust zu schlagen. Er fühlte sich für einen wundervollen Moment völlig klar, bemerkte nur nebenbei, wie sein letztes Stück Selbstbeherrschung auch in der Lautlosigkeit versank und ihn allein ließ. Aber das interessierte ihn nicht.

Er konnte die warmen Hände des Uzumaki durch die dünne Seide seines Yukata deutlich spüren und eine angenehme Erregung durchfuhr seinen Körper, als sich im selben Moment ein ergebenes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

Entschlossen umfasste er mit seinen Händen den Kopf des Blonden und sah deutlich den irritierten Ausdruck in dessen Augen.
 

Immer heftiger loderte der Wunsch in ihm auf, dem Blonden nahe zu sein, immer ein kleines Stück stärker, je weiter er das Gesicht des blonden Chaoten an sein eigenes zog. Sasuke war im Moment unfähig irgendetwas bestimmtes zu denken, wusste nicht einmal so recht, was als nächstes zu tun war und zögerte trotzt dieser Unwissenheit nicht einen einzigen Augenblick in seiner Bewegung.

Alles in ihm schien sich vor freudiger Erwartung zusammen zu ziehen, als er langsam seine Augen schloss und die letzte Distanz zwischen ihm und Naruto unterbrach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit mal endlich wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe, dass das Warten für euch nicht allzu schlimm war und dass es als kleine Entschädigung zählt, dass Sasuke mal die Initiative ergreift.
Auch diesmal möchte ich mich wieder bei einigen von euch bedanken.

Danke an:
sheep_chan
---Loki---
Saika_a
fahnm
Nikolaus
FreakyFrosch1000
kabocha_sora

Für eure netten Kommentare

und natürlich auch ein Danke an Eislilie, dafür, dass du das hier Korrektur gelesen hast.

LG Fumiko Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FreakyFrosch1000
2010-12-17T15:58:57+00:00 17.12.2010 16:58
AHHH NEIN!!!
nicht da aufhören!!! O.0
es war doch grad sooo schööön spannend!!! "hibbelig"
Das war soo genial die Szene mit Danzo!!
wie Tsunade ihn zurecht gewiesen hat"evilgrin"
bis dahin
Lg freakyfrosch
Von: abgemeldet
2010-12-04T23:16:03+00:00 05.12.2010 00:16
Guten Abend!

Ich bin sehr sehr froh, dass Tsunade noch hinter Sasuke steht, das wäre im Moment einfach zu viel Stress auf einmal... :)
Du hast eine wundervolle Art, das Kribbeln und die Aufregung dieser neuen Gefühle zu beschreiben, ich erwisch mich immer wieder dabei, wie ich in Gedanken abdrifte, weil man das so gut nachempfinden kann.
Großartig ist auch, dass Sasuke sich zu diesem 'Schritt' durchringen konnte. Ich weiß zwar nicht, wie es weitergeht, aber ich finde es schön, dass sie beide aufeinander zugehen...

auf bald!

Loki
Von:  kabocha_sora
2010-12-03T15:19:45+00:00 03.12.2010 16:19
juhu es geht weiter ^^ *fähnchenschweng*
geniales kapi super geschrieben da wartet man doch gerne mal länger xD

Von:  fahnm
2010-12-02T23:46:33+00:00 03.12.2010 00:46
Hammer Kapi^^



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