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Begieriger Verrat

DM/HG
von

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Auf Leben und Tod

A/N: Entschuldigt das es mal wieder etwas länger gedauert hat ._. Aber leider werden die nächsten Kapitel wohl oder übel auch auf sich warten lassen, da ich bald Mama werde und mich vorerst nur um meinen kleinen Schützling kümmern werde und will :)
 

Ich hoffe ihr versteht das, bleibt mir aber dennoch treu^^

Lg eure Katie :3
 


 

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Energisch zog Harry den aufgebrachten Rothaarigen von Draco weg, als er erfahren musste, welche Rolle der Blonde wohl wirklich spielte. Zumindest reichte es ihm schon, als Harry sagte, dass er schon länger die Seiten gewechselt haben soll und Hermione ihm ganz und gar vertraute. Besonders konnte er das Letztere nicht verstehen.
 

„Ich glaub das nicht. Du verarschst mich doch, Harry!“
 

„Jetzt beruhig dich doch erst einmal. Ich kann’s dir auch nicht so genau erklären. Nur eines, das es wohl stimmt, was mir Hermione erzählt hat.“
 

„Hermione?!“, spring Ron erpicht auf Harrys Aussage an.
 

Der Brillenträger seufzte genervt auf und sah sich nach irgendeiner Hilfe um, doch die Person, die alles am besten erklären konnte, stand mit Rons Widersacher vor dem hohen Schrank, auf dem sich das Diadem von Ravenclaw befand.
 


 

Stillschweigend sah Hermione an dem Schrank hoch. Ihre Augenbrauen zogen sich etwas kritisch zusammen und ihre Lippen kräuselte sie. Man hätte meinen können, dass sie sich Gedanken um den Schrank, beziehungsweise um das Diadem machte. Doch anstatt das sie einen Weg herausfand, wie man den erhofften Horkrux herunter bekam, wandte sie sich zu dem jungen blonden Mann um, wo sie ihn zumindest vermutete und setzte schon an etwas zu sagen.
 

„Dank-“
 

Doch hinter ihr war niemanden mehr zu sehen. Stattdessen hörte sie seine Stimme plötzlich hinter ihr, wobei ihre Haut merkwürdig darauf reagierte.
 

„Wofür? Dafür, dass ich dir schon wieder deinen hübschen Arsch gerettet habe?!“, flüsterte er in ihr Ohr.
 

Sie schreckte leicht zusammen und drehte sich sofort zu ihm, um ihn dann sehr kraftvoll auf die Schulter zu schlagen.
 

„Erschreck mich nicht so! Du…du…“
 

„Spar dir die Beleidigung, Granger. Gib einfach zu das du versagt hast, als klügste junge Hexe des Jahrhunderts.“
 

„Wieso versagt?!“, zischte sie zurück und verschränkte ihre Arme.
 

„Na hör mal. Du warst doch immer die jenige, die die Ruhe am besten bewahrt hatte. Und eben standest du da, wie eine versteinerte Morgana und hast keinen Zauber über deine Lippen gebracht.“
 

„Entschuldige Mal! Ich hab meinen Zauberstab nicht aus meiner Jackentasche bekommen!“
 

„Jaaa. Das hab ich auch gesehen.“, grinste er schelmisch und deutete kurz auf ihre Tasche, bevor er leise und fies zu glucksen begann.
 

„Was ist daran so lustig?!“
 

Draco schüttelte nur energisch den Kopf, als ob er sich das laute Lachen verkneifen wollte, was Hermione nur noch wütender machte.
 

Doch schnell richtete sie ihren Blick wieder gen Schrank hoch, auf dem das Diadem von Ravenclaw ruhig auf der Büste lag.
 

Mit einem Stirnrunzeln ihrer Seite aus, wandte sich Draco nun auch dem Schrank zu, doch mit mehr Skeptik in seinem Blick.
 

„Was überlegst du so lange, Granger. Du solltest das Teil so schnell es geht darunter holen, bevor irgendwer uns noch entdeckt.“
 

„Das ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Da muss man gut überlegt-“
 

Doch Draco zückte seinen Zauberstab und unterbrach den Vortrag somit von Hermione. Er wutschelte und wedelte und sprach den Zauber Wingardium Leviosa, doch anstatt dass das Diadem herunter schwebte, blieb es einfach ruhig liegen.
 

„Wenn du mir zugehört und mich nicht unterbrochen hättest, wüsstest du, dass kein Zauber bei Horkruxen wirkt. Aber nein, der Herr eilt seinem Ruf ja wieder mächtig voraus!“
 

„Besserwisserin,…“, zischte er und verstaute seinen Stab wieder in seiner Hose, „Und nu?!“
 

„Hm. Du könntest hochklettern und es herunterholen.“, gab Hermione zum Besten.
 

„Spinnst du? Bin ich ein Affe?! Hol du’s doch.“
 

„Ich darf da nicht hoch.“, rutschte es ihr prompt heraus, woraufhin Draco nur eine Augenbraue hochzog.
 

„Ah ja. Und wieso das?“
 

„Weil…-“, doch sie brach ab. Wie von einem Blitz getroffen fiel es ihr wieder ein, was sie die ganze Zeit im hintersten Teil ihres Köpfchens verdrängt hatte.
 

Sie war schwanger. Und sie hoffte von dem Mann, der gerade ihr gegenüber stand.
 

„Weil, was?“, fragte der Blonde erneut und verschränkte seine Arme ineinander.
 

„Ähm…weil…also…“ – Ohje. So hatte sie sich das Geständnis nicht vorgestellt.
 

Eigentlich war da mehr Privatsphäre und immerhin standen just in dem Moment noch Harry und Ron ein paar Meter weiter weg. Außerdem wollte sie es in einem ruhigen Moment mit ihm klären. Vielleicht sogar erst nach dem ganzen Akt hier. Wenn alles vorbei war. Wer wüsste denn schon, wie er auf diese Nachricht reagieren würde? Wie erschlagen er sein würde? Nur ein kleiner Teil in ihr, war der Meinung, dass er sich vielleicht sogar darüber freuen würde…
 

„Merlin an Granger.“
 

Sie schreckte aus ihren Gedanken und sah in seine Augen hinein.
 

„Ich hab Höhenangst!“, sagte sie sehr schnell, so dass man sie fast kaum verstehen konnte. Doch Dracos gutes Gehör verschaffte ihm sicherlich ein paar Vorteile.
 

„Das ist nur ein zwei Meter Schrank.“
 

„Na und?! Warum denkst du wohl, steig ich nie auf einen Besen?! Weil mir allein schon der Gedanke dieses schreckliche Gefühl gibt!“
 

„Ja, klar. Ich erinnere dich nur zu gerne daran, dass du schon einmal auf etwas gestiegen bist, wobei du dabei wohl kaum Angst hattest.“, grinste er leicht anzüglich, worauf Hermiones Wangen einen leichten Rosaschimmer annahmen.
 

„Das…das hat doch mit dem einen oder anderen nichts zu tun. Das…das ist etwas völlig anderes!“
 

„Ja, ja.“
 

Dracos Mundwinkel zogen sich ein weiteres Mal hoch, doch diesmal geschah dies mehr wegen seines Lächelns. Er sah wie Hermiones Wangen jetzt schon fast rot anschwollen und begrüßte diese Tatsache liebend gern.
 

Nach einem kurzen Blick zum goldenen Duo, packte er Hermione am Handgelenk und zog sie hinter einen Stapel Bücher und alten Schriftrollen.
 

„Hey, was soll da-“, fiel sie mit ihren nervigen Wörtern hinein, doch durch das Gefühl auf ihrem Rücken, das durch die Bücher dort entstand und durch etwas Weiches auf ihren Lippen, wurde sie schnell unterbrochen.
 

Sie hatte durch die schnelle Handlung von ihm, die Augen offen gehalten und sah ihm mitten in seine grau-blauen Augen. Erst wenige Millisekunden später realisierte sie, dass er seine Augen geschlossen hatte, was sie somit gleichtat.
 

Ihre Arme legte sie auf seine Schultern und ihre Hände bewegten sich um seinen Nacken, während er sich immer mehr gegen sie lehnte und seine rechte Hand sich in ihrem Haar verfing.
 

„Hermione?!“, erklang die besorgte Stimme von Harry, was die Braunhaarige hoch schreckte und den Blonden leise knurren ließ.
 

Er ließ ihr wieder einen freien Raum und wandte sich nun selber von ihr ab. Er wollte nicht so gesehen werden und das auch noch von Potter. Doch Hermione zog ihn an seinem Hemd zurück zu ihr.
 

„Lass uns,…später einmal reden, ja?“
 

Er sah ernst aus, doch das war Hermione egal. Nach diesem kurzen und doch gefühlsmäßigen Ereignis, hatte sie wieder neuen Mut gefasst.
 

„Es gibt da etwas,…was du wissen solltest.“
 

Er schien innerlich darüber zu grübeln, was sie damit meinte. Doch er nickte nur und berührte dabei mit seiner linken Hand ihre rechte Wange, bevor er hinter dem Stapel Bücher auftauchte und sich erneut zum Schrank begab.
 

Kurz überlegte sich der Blonde seine nächsten Schritte. Währenddessen sich Harry den beiden näherte. Der Brillenträger sah erst zu seiner Freundin, bevor er den Blick auf den jungen Malfoy warf.
 

Auch ohne Worte verstand der Blonde es sofort, was ‚Potthead’ mit diesem Blick sagen wollte. Anscheinend verstand er diese Kombination nicht zwischen ihm und ihr, aber er schien es dennoch irgendwie zu akzeptieren. Wahrscheinlich wollte er dennoch früher oder später genauere Gewissheit haben. Es war Draco eigentlich relativ. Wer wusste schon, was die Zukunft schon für ihn brachte?!
 

„Und?“, warf Harry ein Wort ins Geschehen hinein und löste die Stille zwischen den Dreien, „Habt ihr eine Idee?“
 

„Nun ja…“, sagte Hermione, „…ich hab ja vorgeschlagen, dass…“, doch Harry unterbrach sie.
 

„Wie wär’s, wenn er einfach den Schrank hochklettert?!“
 

Draco hörte Hermione leise lachen, was ihn nur noch empörter machte.
 

„Wieso soll ich…ICH…da hochklettern. Es ist doch eure Aufgabe, nicht meine!“, sagte er und wandte sich an den Auserwählten, „Du machst das doch bestimmt gerne, Potter!“
 

„Was? Auf Schränke zu klettern? Tut mir Leid, aber Onkel Vernon hat mich früher immer in einem Treppenschrank eingesperrt. Ich hab bestimmt nicht so viel Erfahrung wie du, Malfoy.“, konterte er und Hermiones Lachen wurde lauter.
 

Seine Augenbrauen zogen sich eng zusammen. Draco war kurz vorm durchdrehen. Versuchte Potter ihn gerade zu veralbern?! Und Hermione lachte auch noch wie eine Irre darüber. War er jetzt eine Art Attraktion zum Auslachen?!
 

„Wisst ihr was? Ihr könnt mich mal. Macht euren Scheiß doch alleine! Ich hau ab…“
 

Und mit diesem Satz wandte er sich von den beiden ab und ging schon in Richtung Ausgang. Er hörte Hermiones missbilligte Worte, dass es doch nicht so gemeint war. Doch er stürmte weiter. Er sah Potter im hintersten Augenwinkel, wie er seufzte und den Kopf schüttelte. Im anderen Augenwinkel sah er Weasley, der auf die anderen zwei zuging, je weiter weg er selber von den beiden ging.
 

Er lässt sich hier nicht verarschen. Einen Malfoy verarschte man grundsätzlich nicht. Punkt. Aus- Ende!
 


 

„Draco! Jetzt sei doch nicht beleidigt! Hey…ich…“, versuchte Hermione ihm nachzurufen und wollte ihm schon hinterher, als Ron sie aufhielt.
 

„Lass ihn doch. Der ist es nicht wert. Versteh’ sowieso nicht, was du an dem Gut heißen kannst. Der hat uns doch die ganzen Jahre nur Ärger gemacht. Und nun?“
 

„Hör auf so über ihn zu reden. Er hat sich verändert, okay?!“
 

„Fällst du ihm deshalb so um den Hals? Was ist geschehen, dass du ihn so anhimmelst?!“
 

„Ich…ich himmele ihn nicht an, Ronald!“
 

„Ach ja? Und was habt ihr so hinter dem Bücherregal gemacht? Bücher gelesen, oder was?!“
 

„Ron.“, meinte nun Harry ruhig. – Doch man ignorierte ihn.
 

„Das geht dich nichts an.“
 

„Hermione.“
 

„Sicher geht mich das was an! Das da ist unser Feind! Er ist ein Todesser und du…du verrätst alles was wir hassen!?“
 

„Ron beruhig dich.“
 

„Nein, Harry! Ich beruhig mich nicht!“
 

„Du hast keine Ahnung, was ich alles durchmachen musste, Ronald!“, schrie Hermione fast.
 

Gut das Draco bereits den Raum verlassen hatte. Andererseits wäre es schön, wenn er wüsste, wie sehr sie gerade versuchte ihn zu verteidigen…
 

„Stimmt. Das weiß ich nicht. Aber eines weiß ich. Nämlich das dieser Bastard dich nicht verdient hat!“
 

„RUHE JETZT! Alle beide!!“, fuhr Harry dazwischen, als Hermione gerade wieder zum Gegenschlag ausholen wollte, „Sind wir hier im Kindergarten? Wir haben besseres zutun, als uns hier gegenseitig fertig zu machen. Also jetzt. Ich hol das Diadem jetzt herunter und wehe es geht dem einen oder anderen irgendwo an die Gurgel, sobald ich euch den Rücken zuwende, sonst verrate ich Hagrid, das ihr seine Steinkekse hasst wie die Pest!“
 

Und schon war alles still. Nun, wenn man die bösen Blicke ausblenden konnte…
 


 

Draco hatte sich vor dem Raum der Wünsche an eine Wand gelehnt. Seine rechte Hand fuhr durch seine schweiß beklebten, blonden Haaren. Er wusste jetzt schon wieder, dass er überreagiert hatte. Potter hatte wahrscheinlich nur versucht, die Stimmung aufzulockern, um einen besseren Umgang zu erreichen. Und alles was er machte, war sich aufzuregen.
 

Aber was sollte er tun? Solche Späße gab es bei ihm nie. Er hatte nicht gelernt damit umzugehen. Am liebsten würde er wieder zurück in den Raum hinein und sich wenigstens bei Hermione entschuldigen. Doch sein Stolz und Egoismus verbieten es ihm. Er wollte nicht klein bei geben und Schwäche zeigen. Also entschied er sich hier draußen zu warten…
 


 

Hermione und Ron standen einen, nein besser gesagt zwei Meter voneinander entfernt und sahen Harry zu, wie er versuchte an das Diadem von Ravenclaw heranzukommen. Es war schwieriger als gedacht, da es zu sehr auf der Decke des Schranks lag, so dass er nur mit seinen Fingerspitzen herankam.
 

Unbeobachtet von den dreien Gryffindors bewegte sich jedoch eine menschliche Figur mit breiten Schultern und einem korpulenten Körperbau. Es war nicht schwer zu erraten, wer diese Person war, als dieser jemand einem anderen auf die Beine half.
 

Erst ein lautes Stöhnen des Schmerzes, lies Hermione erschrocken ihren Blick schweifen. Ron und Harry taten dies ebenfalls. Doch was sie erblickten, war alles andere als erfreulich…
 

„Das…das werdet ihr mir büßen. Verdammtes Gryffindorpack!“, rief Vincent Crabbe erzürnt, als er von seinem Freund Goyle wieder auf die Beine gezogen wurde.
 

„Oh scheiße, wie haben die sich denn wieder befreit!?“, rief Ron und zückte sein Zauberstab.
 

Offenbar hatte der Verwirrungszauber bei Goyle nachgelassen, so dass er am Ende Crabbe von dem Klammerfluch befreien konnte.
 

„Jetzt ist Schluss mit lustig! Wer von euch hat das mir angetan?! Huh?!“, rief er immer lauter und hob dabei sein Zauberstab in die Höhe.
 

„Ich glaube da bist du bei uns an der falschen Stelle.“, rief Ron zurück und sah ganz kurz mit bösem Blick zu Hermione, „Aber der jenige der das war, ist vor dem Raum. Nämlich euer toller Kumpel Malfoy!“
 

„Du lügst!“, rief nun Goyle zurück und lies sich aber von Vincent ein wenig stützen. Der Verwirrungszauber hatte wohl immer noch eine gewisse Spur auf ihm hinterlassen.
 

„Aber sicher doch. Er ist der neue Verräter…“, spottete er.
 

„Ron hör auf!“, schrie Hermione plötzlich dazwischen, was somit dazu führte, das sie Crabbe für einen Moment aus den Augen verloren.
 

„Was denn? Erst willst du nicht, dass ich ihn ‚Todesser’ nenne und jetzt soll ich ihn auch nicht ‚Verräter’ nennen? Wie dann? Lackaffe? Pavian? Frettchen?!“
 

Wenige Millisekunden später knallte es laut auf Rons rauer Wange.
 

„Du…du…du bist so ge-“
 

Doch diesen Satz zu beenden, dazu kam Hermione nicht mehr. Harry schrie als erster auf, der das Desaster erkannte und beide von einem feuerroten Strahl zur Seite zog.
 

Völlig entsetzt über diese Vorgehensweise, sah Harry sich nach hinten um. Der rote Strahl, schien nicht auf irgendeiner Mauer, oder auf einem Gegenstand aufgeprallt zu sein. Nein. Stattdessen wurde er mit einem Mal breiter und wuchs zu einer Höhe heran, die unmenschlich war.
 

„Ein Dämonsfeuer!“, rief Hermione ängstlich und zog ihren und die Köpfe ihrer Freunde auf den Boden zurück.
 

„Was zum Teufel ist das?“ – Rons Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

Ein Dämonsfeuer war fast wie der Teufel persönlich. Es war ein extrem schwer kontrollierbares, schwarz-magisches Feuer, dessen Flammen die Formen einer großen Vielfalt von Gestalten annehmen konnte.

Dieses Feuer nahm zu diesem Zeitpunkt die Gestalt einer flammenden Bestie an, die – sobald es fast eine Art Gesicht hergestellt hatte – auf alles und jeden zuflog, um es zu verfolgen und zu vernichten.
 

Hermione hatte nicht die Zeit ihnen das zu erklären, da die Bestie hier schon einen Satz auf sie zu machte.
 

„Schnell…schnell, wir müssen hier raus!“, schrie sie die beiden an, schnappte sich ihre Handgelenke und versuchte rennend zum Ausgang zu gelangen…
 

Just in diesem Moment betrat Malfoy hektisch den Raum wieder, als er die Schreie und das laute Gebrüll hörte. Er hoffte instinktiv, dass es Hermione gut ging, doch ihre Mimik lies etwas ganz anderes erraten, als er sie sah.
 

„Draco,…DRACO! LAUF, RAUS HIER!“, schrie sie mit der Bestie in ihrem Nacken.
 

„Heilige Unterhose Merlins!?! Was ist das?!“
 

Harry, der sich mittlerweile aus Hermiones Griff befreit hatte, rannte neben ihr her und warf beiden einen argwöhnischen Blick zu.
 

„Wissen wir auch nicht, aber es will uns anscheinend an den Kragen!“
 

ZISCH
 

Ein Feuerball zischte an ihnen vorbei und traf ein paar alte Holzgarnituren, die sich im nu in Luft auflösten.
 

Draco erkannte die Situation dennoch schnell und versuchte die Tür des Raumes wieder zu öffnen, die mittlerweile wieder hinter ihm zugefallen war. Doch anscheinend sprach diesem Dämonsfeuer eine gewisse Intelligenz zu, denn er hob sein Kopf gen Decke und schoss diesmal eine schwarz-silberne Flüssigkeit aus, die genau die Türe traf.
 

„Oh nein…“, kam es von Hermione und stoppte abrupt, so dass sie Rons Handgelenk automatisch los ließ, so dass dieser ein paar Meter weiter auf den Boden aufprallte, „Draco! Fass die Tür nicht an!“
 

„Wa-wieso denn?!“
 

Der Blonde schloss zu den dreien wieder auf und sah Hermione skeptisch an.

Diese jedoch nahm sich wieder die zwei Gryffindors an die Hand und versteckte sich mit ihnen hinter einer hohen weißen Büste. Draco kam ihr wenige Momente später nach.
 

„Wir müssen hier irgendwie raus.“, murmelte sie und sah sich hektisch um. Offenbar hatte das Dämonsfeuer, sie aus den Augen verloren.
 

„Wie wäre es dann mit der Tür?“, fragte Ron dämlich wie eh und je, wobei er nur einen schrägen Blick von Hermione bekam.
 

„Können wir nicht mehr. Die Flüssigkeit, die das Teil da ausgespuckt hat, ist eine Art Eisenerz. Sie verschließt jedes Gestein zu fast hartem Stahl. Es gibt einige Zauber, die so etwas brechen können. Ich muss aber ehrlich gestehen, das ich aber ehrlich gesagt keine Ahnung davon habe. Solche Zauberflüche sind generell verboten sie überhaupt zu erwähnen!“
 

„Und wieso kann dieser Dödel von Crabbe das dann?!“
 

„Crabbe? Vincent?“, fragte Draco auf einmal in die Runde.
 

„Ja. Er hat den Fluch offenbar ausgeführt.“, erwiderte Harry, da es Ron offenkundig zu blöd klang, ihm zu antworten, „Wieso?“
 

„Nun ja. Ich weiß von ein paar Unterrichtsstunden von Amycus Carrow. Er hat vor Snapes Ermordung Schwarz-magische Anwendungen praktiziert und es einigen Slytherins hier sogar beigebracht. Aber keiner von denen konnte es wirklich beherrschen.“
 

„Keiner kann so etwas beherrschen, Draco! Das ist der Grund, warum man so was nie heraufbeschwören darf!“, zwängte sich Hermione mit ihren Worten dazwischen.
 

„Es gibt aber Gegenzauber!“
 

„Und welche?!“, fragte Harry neugierig und in ihm kam schon ein Hauch Hoffnung hoch und…
 

„…keine Ahnung. Hat Carrow uns nie erklärt…“
 

…seine Hoffnung brach.
 

„Es gibt dennoch eine Möglichkeit.“, überlegte Hermione leise.
 

Mit diesem Satz erhöhte sie allen wieder die Hoffnung und sie begann ihren Plan zu erläutern.
 


 

Harry und Ron hatten sich nach guten fünf Minuten besprechen zusammen auf einen anderen Posten begeben. Die Tür des Raumes der Wünsche nicht weit von ihnen entfernt. Draco und Hermione waren dagegen komplett auf der gegenüberliegenden Seite der Beiden. Auch sie hatten Blickkontakt zur Tür.
 

Das Dämonsfeuer schlich immer noch umher. Ab und an hatte es offenbar Goyle und Crabbe gesehen, die schreiend im Kreis herumliefen. Eines gutes hatte es dabei ja. Die Bestie ließ die vier in Ruhe ihren Plan durchführen.
 

„Meinst du das klappt, Hermione? Nicht das ich an deinen Künsten herum spekulier, aber die Zeit ist dafür ziemlich knapp.“, sagte Draco und sah kurz hinter einem Bücherregal hervor, um zu schauen, ob der Fluch weit genug von ihnen weg war. Was sich bestätigte, „Sobald das Vieh nur einen Fluch von uns hört, ist es auf uns wieder fixiert. Das sind maximal ein paar Sekunden die uns bleiben, unsere Zauber so zu kombinieren, das dieses Erzgestein zersplittert und wir dann noch fliehen können. Mal abgesehen davon, das wir das Teil im Raum lassen wollen.“
 

„Ich weiß was du meinst. Aber wir haben keine Wahl. Oder willst du hier bei lebendigem Leib verbrennen?!“, sagte sie und stierte ihn an.
 

„Nein. Sicher nicht.“
 

„Also. Haben wir das geklärt.“, lächelte sie kurz und wollte gerade zu Harry und Ron herüberschauen, ob bei ihnen alles soweit fertig war, als Dracos Hand sich in ihren Nacken legte und ihr Gesicht kurz zu seinem zog.
 

Ein federleichter Kuss entstand, der die braunhaarige Hexe kurz aus der Reserve lockte. Ohne Worte sah Draco wieder zum Ungetüm, um sich erneut zu vergewissern und Hermiones Augen zu entgehen.
 

Verwirrt schaute sie dann doch zu ihren Freunden und gab ihnen das Zeichen, das sie fertig waren. Gleich darauf erschien Harrys Zeichen, das auch sie bereit waren.
 

Hermiones Hand suchte die von Draco und drückte diese kurz leicht. Draco ließ danach jedoch los, da er nun nach einem alten Flugbesen griff und beide setzten sich darauf. Hermiones Haut überzog sich mit Gänsehaut.
 

„Hab ich schon erwähnt, dass ich Höhenangst habe?“ – „Jap. Das hast du. Das ist mir aber gerade völlig egal.“
 

„Sehr nett…“, murmelte sie und klammerte sich an Dracos Rücken fest.
 

Im Augenwinkel sah sie, wie Harry und Ron auf ihre Besen stiegen, die es wohl hier in diesem Raum in Hülle und Fülle gab und beide Grüppchen erhoben sich mit einem schwungvollen abdrücken am Boden in die Lüfte.
 

Jedoch die unverhofften Luftgeräusche der alten Schulbesen lenkte das Dämonsfeuer auf ihre Koordinaten. Schnell wie ein Lauffeuer war es nicht minder als 15 Meter mehr von ihnen entfernt, als Harry den ersten Zauberspruch sprach…
 

Impedimenta!“
 

Danach hörte Hermione Dracos Stimme in ihrem Ohr…
 

Confringo!“
 

Defodio!“, kam es jetzt von Ron.
 

Hermione presste ihr Gesicht immer tiefer in seinen Rücken und hatte ihre Augen geschlossen. Sie hörte das Brüllen hinter ihr und weitere Schreie der beiden Slytherins, die immer noch auf dem Boden hin und her rannten.
 

Draco schien das nach einer weiteren Reihen von Flüchen auch zu bemerken und sah sich kurz zu ihnen um. In ihm brennte ein Gedanke. Ein Gedanke, der wohl keiner wirklich nachvollziehen konnte. Doch er hatte das Gefühl, die beiden retten zu wollen…
 

Weshalb auch nicht? Gut, sie waren unmissverständlich auf Voldemorts Seite. Aber nicht wissend, was das wirklich zu bedeuten hatte. Das wusste er ja auch nicht immer.
 

Außerdem…sie waren irgendwie eine Art Freunde. Auch wenn er sie des Öfteren als ‚Klotz am Bein’ beschrieb. Und plötzlich stand sein Entschluss fest.
 

Hermione merkte, wie Draco plötzlich von der Tür abdrehte, die tatsächlich schon Risse bekommen hatte und sah deswegen nach vorne.
 

„Draco…was…was tust du da?!“
 

Doch er antwortete nicht. Er kam an Harrys Seite zum Stehen und schrie ihn fast an, da es ziemlich laut geworden war. Hermione verstand jedoch kein Wort. Bis auf einmal sie Harrys Hände an ihren Hüften spürte und sie abrupt zu ihm auf den Besen rüber gehoben wurde.
 

„He-Hey! Was…was soll das!?“, protestierte sie, doch ohne Erfolg und ohne Gewissheit, was Draco vorhatte, als er sich nun alleine auf dem Besen in Richtung Boden aufmachte…
 

„Draco!“
 

Harry versuchte sie so gut es ging auf seinem Besen zu halten, was ihm teils gelang, und wiederum nicht wirklich. Aber sie blieb sicher auf seinem Schulbesen.
 

Natürlich hatte Draco bei seinem Sturmflug, die Konzentration der Bestie auf sich gezogen und versuchte seinen Feuerbällen gekonnt auszuweichen. Mit seinen grau-blauen Augen versuchte er dann die beiden Gorillas zu finden, was sich nicht gerade als einfache Aufgabe herausstellte.
 

„AHHHH!! IST ES NOCH HINTER MIR HER?! BITTE SAG MIR DAS ES WEG IST!!“
 

Eindeutig Crabbe. Er machte ihn aus und flog auf ihn zu. Mit schnellem Griff an den Schultern gepackt zog er ihn mit seiner gesamten Kraft auf seinen Besen.
 

„Wo ist Goyle?!“, fuhr er ihn scharf an.
 

„KEINE AHNUNG! ER WAR EBEN NOCH HINTER MIR! AHH, OH MERLIN! DA IST DAS VIEH!!! AHHH!“, schrie er wie in einem Affenkäfig weiter, was Draco fast zum lachen brachte.
 

Schnell wieder seine Augen nach Goyle offen haltend, entdeckte er diesen auch schon. Versteckte sich ruhig, wie man es so von dem ruhigsten der beiden erwartete, hinter einem alten Gemälde.
 

Schnell steuerte er darauf zu und wollte ihm auch auf den Besen hieven, als Harry plötzlich angerauscht kam.
 

„Warte. Du kannst nicht beide auf deinen nehmen. Flieg zur Tür, Ron und ich haben einen kleinen Spalt zerbrechen können. Hermione ist mit ihm schon draußen. Ich nehm’ Goyle.“
 

„Potter…“, wimmerte Goyle erfreulich und schmiss sich regelrecht aufs einen Besen, „Danke…danke…ehrlich. Vielen dank!“
 

Potters Handlung schien ihm nicht in sein Köpfchen zu gehen. Hatte er nicht vergessen, was sie beiden vorhin schon angestellt hatten? Nicht das er das auch wusste, aber Draco hatte wenigstens einen Grund gehabt, die beiden zu retten. Er kannte sie von Klein auf schon. Und Potter handelte einfach so? Er war manchmal echt zu lieb für die Welt.
 

Harry düste in Richtung Ausgang, zusammen mit Gregory Goyle und verschwand kurze Zeit später in dem kleinen Schlitz, der raus auf den Gang Hogwarts führte.
 

Gerade als Draco auch abheben wollte, merkte er das fehlende Gewicht auf seinem hinteren Besen und wandte sich deshalb um.
 

„Verdammt, Crabbe, was gedenkst du zu tun?!“, fuhr er ihn an, als er sah, das dieser vom Besen herunter stieg.
 

„Ich…ich bin schuld.“
 

„Labber jetzt kein Scheiß und steig wieder auf! Wir haben keine Zeit mehr!“
 

„Nei-nein.“
 

„Wie bitte?“
 

„Ich…ich hab ‚nein’ gesagt.“
 

„Das hab ich mitbekommen, aber wieso? Denkst du ich will dein Arsch in allerletzter Sekunde retten? Steig auf, oder…nicht oder. STEIG JETZT AUF VINCE!“
 

Er sah wie Crabbe schwer schluckte und sich nervös umblickte. Seine nächsten Worte schienen ihm schwer zu fallen, doch Draco merkte, das es ihm Ernst war.
 

„Ich hab dich immer bewundert, Draco. Früher, als auch später. Ich hab immer gehofft, dass ich einmal so werde wie du. Egal ob du dich nun für oder gegen Du-weißt-schon-wer entschieden hättest. Eigentlich bewundere ich dich seit du dich gegen ihn stellst, noch mehr. Schade,…“, er schluckte, „…schade das ich nie so werden kann wie du.“
 

„Vincent! Mach jetzt kein Scheiß und steig auf diesen uralten, verkackten Besen und lass dich von MIR RETTEN!“
 

Doch Crabbe schien sich diesmal seinen Worten entgegenzusetzen.
 

„Ich möchte einmal auch so stark sein wie du, Draco. Also…also bleib ich hier…und…und versuch dieses Feuer zu bekämpfen!“
 

„Du weißt nicht, was du da redest! Dagegen hast du null Chancen!“
 

„Na…na und? Dann sterbe ich wenigstens in Treue dir gegenüber. Das ist…ist es mir auch wert.“, beendete er und drehte ihm den Rücken zu.
 

„Nein. Du kommst jetzt mit. Deine Egotour kannst du noch früh genug durchziehen!“
 

Doch er sagte nichts mehr und ging einfach in die Richtung des Dämonfeuers.
 

„Vincent! Vince! Verdammt… CRABBE!!“, schrie er, was den Dämon wieder auf Kurs brachte.
 

Mit einem Affenzahn flog er auf beide zu. Crabbes Zauberstab war in die Höhe gerichtet und Draco erkannte, das es er keinen Rückzieher von seinem Vorhaben machen würde.
 

Er akzeptierte.
 

Mit geschlossenem Mund und offenen Augen, hob Draco ab. Ein letzter Blick auf seinen jahrelangen Freund, bevor er durch den aufgerissenen Spalt hindurch flog. Nur eine Sekunde später, explodierte der Raum der Wünsche hinter sich und vernichtete nicht nur, die Gegenstände die sich dort befanden, den Raum an sich, sondern noch einen Freund, der sich erst als guten herausstellte in seinen letzten Minuten seines Lebens…
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Patema
2011-07-16T20:07:44+00:00 16.07.2011 22:07
Hey, ich lasse dir jetzt auch mal ein Kapitel da^^
Ich verfolge deine FF jetzt schon eine Weile und ich finde deine Geschichte richtig spannend und toll geschrieben!
Ich hoffe sehr das bald ein neues Kapitel kommt. >.<
Kann's nämlich kaum noch erwarten.

Lg Little_Echo =)
Von:  Nira26
2011-05-21T07:41:21+00:00 21.05.2011 09:41
Ein sehr spannedes Kapitel, hat mir wirklich gut gefallen und die Wendung am Ende, das Crabby im Raum der Wünsche bleiben will und kämpfen, die Seite wechselt, fand ich sehr toll.
Auch Dracos Gedanken über seinen Abgang haben mir sehr gefallen, tolles Kapitel, bin schon gespannt auf nächste.

Dir und deinem Kleinen wünsch ich alles gute, genieß dich Zeit,soweit sie dich nicht stresst ;-), sie ist auf ein mal viel zu schnell dann rum, :-)

LG,
Nira
Von:  Monny
2011-05-18T17:52:30+00:00 18.05.2011 19:52
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Schreib bitte schnell weiter^^. Draco und Hermine sind so süß^^.

gez.Monny^^.
Von:  xXx_bloodqueen_xXx
2011-05-17T18:42:45+00:00 17.05.2011 20:42
Wieder sehr spannend. Haette nicht gedacht das vince sich opfert um draco und die andereen zu retten.
Bin schon gespannt aufs naechste kapitel.
Aber erst mal wuensch ich dir und deinem schuetzling alles gute.
Von:  MarcusFlint
2011-05-17T17:51:53+00:00 17.05.2011 19:51
Hm... irgendwie mal was neues, also das Draco´s "Freunde" ihn bewundern und am schluss gegen das Dämonenfeuer sogar Harry´s Hilfe annehmen ;D

Heldenhafter Untergang von Vince, echt rührend das sich die Slytherin gegenseitig retten wollten.

Mfg MarcusFlint


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