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Es begann mit Nudelauflauf

Ruki x Reita
von

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Mit träumen fängt es an

In diesem Kapitel passiert nicht wirklich viel, aber ich finde es ist mir trotzdem ganz gut gelungen. Es hat irgendwas Vertrautes ... es gefällt mir einfach xD

Viel Spaß beim Lesen <3
 

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Mir war nicht ganz klar weshalb ich jetzt hier war, auf dieser roten Ledercouch, die Hände nervös auf den Knien verkrampft.

“Ich finds toll das du wiedergekommen bist ... also ehrlich gesagt hab ichs ja gewusst.”

Schmunzelnd verdrehte ich die Augen. Der Typ hatte sie wirklich nicht mehr alle. Er war mir förmlich entgegengestürmt als ich den Laden betreten hatte, so, als hätte er mich bereits erwartet. Wir beide waren bereits beim ‘Du’, Takashi mochte es nicht gesiezt zu werden, da fühlte er sich so alt.

Nun kam er schnaufend aus dem hinteren Raum zurück, zwei Bässe in der Hand. Den einen erkannte ich wieder, es war der gleiche den ich gestern so angestarrt hatte. Nun lag das schwere Gerät in meinen Händen und ich strich andächtig über die metallisch glänzende Oberfläche, die straff gezogenen Saiten, den Bund und die Stellschrauben. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr mich und meine Finger juckten. Ich war bereit um zu spielen. Ich wollte es lernen.

Takashi schien meine Euphorie sehen zu können, denn er schmunzelte und schüttelte dann leicht den Kopf.

“Na gut junger Schüler, dann lass uns mal anfangen. Ich werde aus dir den besten Bassisten machen den es je gegeben hat.”

Und so begannen meine Unterrichtsstunden. Jeden Tag verbrachte ich in Takashis altem Musikladen. Meine Mutter musterte mich jedes Mal mit einem skeptischen Blick der an meiner geistigen Gesundheit zweifelte. Ich hatte ja nicht einmal in der Schulzeit die Muse pünktlich um 6 Uhr aufzustehen, wieso sollte ich also in der Ferien plötzlich einen Sinneswandel haben?

Jeden Morgen stand ich punkt 7 Uhr auf der Matte um in den Laden gelassen zu werden und ich verließ ihn erst um 18 Uhr wieder als Takashi die Tür wieder abschloss.

Ich war wie ein Wahnsinniger darauf versessen den Bass zu beherrschen, das ich mir in den ersten Wochen die Finger blutig spielte. Ich war es nicht gewohnt die harten Stahlsaiten zu greifen und durch mein stundenlanges Üben bluteten jeden Abend meine Finger. Notdürftig wurden die Schnitte mit Pflastern überklebt.

Ich dachte nicht daran aufzugeben. Takashi hatte mir versprochen aus mir den besten Bassisten zu machen und ich würde ihn nicht enttäuschen.

Meine Mutter klagte bereits über Ohrenschmerzen, denn in den ersten Tagen wollte ich einfach nicht voran kommen. Egal wie fest ich griff, egal wie oft ich griff, es wollte einfach kein ordentlicher Ton dabei entstehen. Oft sass ich bis tief in die Nacht um einen Akkord zu spielen, der mir selbst nach stundenlangem Üben nicht gelingen wollte.

Doch auch wenn ich fluchend auf dem roten Ledersofa sass und den Bass am liebsten durch das Schaufenster geschmissen hätte, blieb Takashi ruhig. Er ermutigte mich weiter zumachen, ruhig zu bleiben und den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Und tatsächlich, je ruhiger ich bei der Arbeit blieb und je intensiver ich meinen Geist nur auf das Bass spielen focusierte, umso schneller zeigten sich Erfolge.

Mir war aufgefallen das mich die Musik nun überall hin begleitete. Jeder Schritt war von einem Rhythmus begleitet, den ich Gedanken vorgab, meine Worte schienen einem eigenen Rhythmus zu folgen, alles hatte einen Rhythmus.

War es das was Takashi mir zeigen wollte? Das ich mich vom Rhythmus leiten lassen musste wenn ich Erfolg haben wollte?

Die großen Ferien waren an mir vorbeigezogen und genauso schnell vorbei gewesen wie letztes Jahr, nur das ich diesmal etwas zu tun hatte, das mich beschäftigte, mir Freude machte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat ich das Schulgebäude, meine Finger trommelten unruhig auf meinem Oberschenkel herum.

“Reiiiiii ~ “

Ein Zucken durchfuhr meinen Körper und stemmte meine Beine fest auf den Boden um nicht umzufallen als mein kleiner Freund in atemberaubenden Tempo auf mich zugerannt kam, die Arme ausbreitete und mit einem großen Satz auf mich zuflog. Trotz meines doch recht sicheren Standes taumelte ich ein Stück zurück.

“Morgen Ru-chan.”

“Wo warst du denn die ganzen Ferien??? Ich wollte so gern was mit dir unternehmen, aber immer wenn ich bei dir angerufen habe war keiner da oder deine Mum hat gesagt das du schon im Bett bist. Und an dein Handy bist du auch nicht ran gegangen.”

“Jaja. Ich war .... beschäftigt.”

“Beschäftigt? Beschäftigt?! Was kann denn bitte so wichtig sein das du MICH nicht mal kurz anrufen kannst?”

“Mensch Ru, ich war eben beschäftigt. Reicht dir das nicht?”

“Nein.”

“Was frag ich auch ..”

“Also los. Was hast du gemacht?”

Seufzend nahm ich Ruki’s kleine Hand und zog ihn aus dem Tumult auf dem Schulhof heraus zu unserem Baum.

“Kennst du ... nein kennst du sicher nicht. Egal, ich hab einen Musikladen gefunden. Und da bin ich jeden Tag hingegangen.”

“In einen Musikladen? Was hast du denn da gemacht? Hast du jede CD durchgehört oder was?”

“Nein. Ich lerne dort Bass spielen.”

Schweigen. Langes schweigen. Ich wurde langsam nervös und wippte auf der Stelle hin und her.

“Und deswegen konntest du mich nicht anrufen?

“Ja .. Ich war da von Ladenöffnung bis Ladenschluss.”

“Faszinierend das du dich so in etwas reinsteigern kannst. Aber das wissen wir ja, nicht?”

Grinsend kratzte ich mich am Hinterkopf und trat mit meinem lachenden Freund den Weg ins Schulhaus an. Ich war erleichtert das er mir nicht böse war, sondern alles mit Humor nahm.

Auch in diesem Jahr hatten wir beide unsere Tische wieder zusammengeschoben und sassen nun wie die Honigkuchenpferde grinsend nebeneinander und warteten darauf das der Unterricht begann.

Schleichend, ohne das sich in mir jegliches Interesse regte, zog der Schultag an mir vorbei. Meine Tasche war vollgestopft mit den neuen Büchern die ich nur mit Mühe nach Hause schleppen konnte. Ich hatte Ruki mitgenommen, denn er wollte unbedingt sehen was ich denn schon alles auf meinem neuen Bass spielen konnte. Natürlich musste er die Hälfte meiner Bücher die Treppe hinauf tragen - ich konnte mir das ganze Gewicht doch nicht allein zumuten.

Wie immer schmiss sich mein bester Freund direkt auf mein ungemachtes Bett und sah mich mit großen erwartungsvollen Augen an.

Lachend verdrehte ich die Augen und hing mir den Bass um die Schulter. Ich atmete tief ein und fing an zu spielen. Ich brauchte weder Akkorde, noch Noten. Die Musik floss einfach so aus meinen Fingern direkt auf die Saiten.

Ich hatte mich für einen alten Rocksong entschieden, etwas das man als Musiker einfach kennen musste. ‘Highway to Hell’ sollte es sein.

Nachdem ich das Intro hinter mich gebracht hatte und mit der ersten Strophe anfing konnte ich sehen wie Ruki auf dem Bett herumzappelte und leicht grinste.

“Living eays, living free. Season ticket on a one way ride. Asking nothing, leave me be!” Ruki hatte sich auf den Knien aufgerichtet und angefangen zu singen. Ich war beeindruckt. Der Kleine hatte eine so kräftige und ausdrucksstarke Stimme das ich eine richtige Gänsehaut bekam und sich die kleinen Häärchen auf meinen Armen aufstellten.

Stundenlang musizierten wir zusammen, spielten einen Song nach dem anderen. Es faszinierte mich wie viele Songtexte Ruki auswendig konnte und vor allem, wie viel Herzblut in er in seine Stimme legte.

Jetzt konnte ich verstehen weshalb er unbedingt eine Band gründen wollte. Der Zwerg hatte Talent!

Erschöpft stellte ich den Bass zurück in die Halterung und lies mich zu Ruki auf das Bett sinken. Grinsend legte Ruki seinen Kopf auf meine Brust und starrte ebenfalls an die beklebte Decke.

“Ich muss schon sagen Brummbär. Du hast es echt drauf.”

“Du aber auch, Zwerg.”

Ich konnte nicht anders als laut aufzulachen. Wir klangen wie ein verheiratetes Ehepaar welches sich gerade über den letzten Quickie auslies.

“Du, Rei?”

“Hm?”

“Was hältst du nun davon wenn wir wirklich eine Band gründen?”

“Zu zwei? Ein Bassist und ein Sänger? Was denkst du denn was wir sind? Das japanische Modern Talking?”

“Nun mach meine Idee doch nicht gleich schon schlecht! Im Moment sind wir zu zweit, aber wir könnten bald schon zu dritt sein...”

“Sag bloß du hast eine Idee?”

“Ja die hab ich. Wir haben doch in der Schule im Keller diesen lausigen Proberaum, ne?”

“Ja und?”

“Rate mal wen ich da hab spielen hören.”

“Ru du weißt das ich nicht gerne rate.”

“Aber nur weil du nie auf die Antwort kommst.”

“Lenk nicht ab!”

“Ok ok.. Also neulich hab ich Yuu da unten spielen hören. Der ist richtig gut. Wir können ihn doch mal fragen ob er mit uns eine Band gründen würde, dann könnten wir im Proberaum üben.”

“Hmm ... “

“Hm ja, oder hm nein?”

“Hm ... ja, ich denke wir könnten ihn mal fragen. Schaden wird es schon nicht.”

“YIPPIE!!! Wir werden berühmt!”

Ich schüttelte lachend den Kopf, denn in diesem Moment mit ihm zu diskutieren wäre völlig sinnlos gewesen. Also schwieg ich und gab mich stattdessen meinen Gedanken hin. Eine Band, wir beide berühmt. Es war eine klasse Idee, auch wenn sie absolut kindisch war. Aber wir waren noch Kinder. Kinder die Träumen hinterher jagten und sich dabei gut fühlten.

“Du bist ein Träumer Ruki. Ein riesengroßer Träumer.”

“Aber mit Träumen fängt es an.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inan
2010-02-18T17:20:30+00:00 18.02.2010 18:20
Jaaah~ *__*
Das ist so süß *-*
wenn die Beiden jetzt noch zusammenkommen und Yuu damit auch glücklich ist, ist alles gut xD
Von:  Anini
2009-07-01T20:18:52+00:00 01.07.2009 22:18
Irgendwie hat das was vom dritten Digimon Opening.
Ich bin nur ein großer Träumer, doch mit träumen fängt es an.
Ich habe viel zu lang gebraucht um zu erkennen was ich kann.

Hmm find ich klasse
mach weiter so

Anini


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