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Akuma?!

von

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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?
 


 

Es klopfte – und ein weißer Schopf betrat das Zimmer.

„Allen“, der Name hatte sich bei mir regelrecht eingebrannt.
 

Etwas verdutzt sah er mich an, balancierte dann aber doch seinen vollen Teller bis zum Bett, auf dass er sich vorsichtig setzte.
 

„Ich bin Myo“, sagte ich langsam und lies den Namen langsam über die Zunge gleiten. Er kam mir noch etwas fremd vor, aber ich hoffte, dass er mir bei öfterem Sagen vertraut wurde.

Allen erwiderte mein Lächeln. Er hatte noch ein sehr kindliches Gesicht, silberne Augen und strahlendweißes, längeres Haar, genau wie meins. Am linken Auge hatte er interessanter Weise auch einen fünfstrahligen Stern, der an einer Spitze ebenfalls einen Faden zog, der sich über sein linkes Auge spannte und an der Backe endete.
 

Das Ding an meinen Arm scheint also nichts besonderes zu sein, beruhigte ich mich innerlich.
 

„Möchtest du auch etwas?“, fragte er mich daraufhin freundlich, irgendwie schienen ihn meine neugierigen Blicke langsam zu stören.

Ich betrachtete den übervollen Teller. Einige Sachen sahen wirklich sehr lecker aus. Schüchtern deutete ich auf zwei Dinge, die mich besonders anlachten.

„Die sind wirklich sehr gut“, meinte er und zog einen zweiten Teller unter dem Vollen hervor. Den hatte ich vorhin gar nicht bemerkt. „Rabi sagte, du wärst heute so wackelig auf den Beinen, da hab ich mir gedacht, ich nehm was aus der Kantine mit…“, mit diesen Worten zog er Besteck aus einer seiner Taschen hervor und reichte mir Messer und Gabel. „Schieb dir einfach runter, was du willst“

Etwas wackelig hielten wir unsere Teller aneinander und ich kratzte etwas davon auf meinen Teller.
 

Unerwartet und ruckartig ging die Tür auf und ein etwas finster blickender Typ mit sehr langen dunkelblauen Haaren trat ein. Als er Allen sah, wurde sein Blick noch etwas feindseliger.
 

„Bohnenstange, was zum Teufel machst du da?“
 

Ich musste zugeben, unsere Methode wirkte etwas ungewöhnlich, aber schlussendlich hatte er mir doch etwas zu essen gebracht, also kein Grund, den armen Kerl einfach so anzuschnauzen.

Als ich schon etwas erwidern wollte, sah ich den dampfenden Teller in seiner Hand.
 

„Ich hab Myo doch nur etwas zu essen gebracht, was willst du eigentlich hier, Kanda?!“, verteidigte sich Allen.

Der besagte Kanda bekam einen noch gereizteren Gesichtsausdruck.

„Und warum schickt mich dann der gute Komui wie ein Dienstmädchen essen holen, wenn den Part dann sowieso die Bohnenstange übernimmt?!“

Er sah aus, als würde er den Teller gleich in irgendeine Ecke pfeffern. Seine tiefschwarzen Augen sprühten förmlich Funken.
 

Bevor in diesem Zimmer noch ein Gemetzel entstehen würde nahm ich dem dunkelhaarigen Streithahn den Teller aus der Hand und bedankte mich höflich.

Missbilligend blickte der Kerl auf mich herab und verschwand ohne ein weiteres Wort.
 

„So einen unfreundlichen Typen habe ich ja schon lange nicht mehr kennen gelernt…“, entfuhr es mir, als ich wieder auf dem Bett saß.

Dass ich mich dabei auf einen Zeitraum von ungefähr vier Tagen bezog fiel mir erst hinterher auf.
 

Allen lächelte in sich hinein und murmelte: „Ja, so ungefähr das Gleiche hatte ich mir auch gedacht…“
 

Zögernd begann ich zu essen. Erst jetzt bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Gabel um Gabel voll schlang ich hinunter. Es wäre mir schon etwas peinlich gewesen, einfach so ohne Manieren zu essen, aber als ich einen Seitenblick auf Allen warf, der nicht besonders anmutiger aß, verflog das Gefühl einfach.

Der Junge hatte seinen Teller in einer Rekordzeit geleert.

Bei meinen letzten Bissen beobachtete er mich.
 

„Du hattest wohl schon großen Hunger“, bemerkte er.

Mit noch vollem Mund nickte ich zustimmend.

„Ich würde dann mal gehen…es könnte ja sein, dass ich morgen früh raus muss…“, mit diesen Worten erhob er sich.
 

„Akumas jagen?“, fragte ich neugierig.

„Ja…vielleicht“

Nur zögernd kam die Antwort.
 

„Darf ich mit?“
 

Nun war es ausgesprochen. Die Frage stand im Raum und konnte nicht mehr zurückgenommen werden. Wie eine unliebsame Motte schwebte sie im Raum.
 

„Ich weiß nicht…“

Etwas überrumpelt sah er schon aus, der gute Allen.

„…aber ich werde Komui fragen“

„Du musst ihn überzeugen!“, flehte ich, „ich will mich doch auch nützlich machen! Das verstehst du doch, oder?“

Stille machte sich breit.

Dann lächelte er und sagte kein Wort mehr, als er den Raum verließ.
 


 

Ich wartete ziemlich lange auf seine Rückkehr, aber er kam diesen Abend nicht. Irgendwann schlief ich dann vor Erschöpfung ein.
 


 

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Pochen an meiner Tür geweckt.

Verschlafen öffnete ich meine Augen und blickte in Allens Gesicht.
 

„Aufstehen! Ich habe zwar die halbe Nacht mit Komui diskutiert, aber du darfst jetzt mitkommen!“

Bei diesen Worten wurde ich munter.

Ich wollte Allen gerade rausschicken, damit ich mich umziehen konnte, als mir bewusst wurde, dass ich sowieso schon in den Sachen, die mir Komui gegeben hatte geschlafen hatte.
 

„Wann geht es denn los?“, fragte ich dennoch noch etwas schlaftrunken.

„Eigentlich jetzt…“, meinte Allen mit einem solch frischen Ton, dass ich plötzlich sehr daran zweifelte, dass er sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hatte.

Er warf mir ein Gebäck zu.

„Das kannst du während des Wegs essen!“, lächelnd ging er aus dem Zimmer.
 

Der war ja wirklich putzmunter!
 

Etwas arg langsam kroch ich nun endgültig aus dem Bett.

Na ja, Morgenstund, hat ja bekanntlich Gold im Mund, munterte ich mich auf und folgte ihm.

Draußen wartete schon Rabi auf uns.

„Na, wach?“, fragte er in einem scherzhaften Ton.

„Wie mans nimmt…“, entgegnete ich und kaute auf meinem Gebäck herum.
 

Endlich konnte ich das Gebäude einmal von außen betrachten. Es war ein wahnsinnig hoher Turm. Er stand auf einer nicht allzu weitläufigen Plattform, es sah aus wie eine Art Berg und ich hütete mich davor, erneut in die Tiefe zu blicken.

Kein Weg schien hinunter zu gehen.

Wie sollten wir nun weiter kommen?
 

„Kommt, steigt auf!“, Rabi setzte seinen Hammer am Boden auf.

Was hatte der jetzt vor?

Schelmisch grinste er mich an, als er mich an der Hand näher zog und meine Hand an den Schaft des Hammers legte.

„Halt dich gut fest!“, warnte er mich noch.

Mit diesen Worten schossen wir los.

Der Stil des Hammers verlängerte sich unaufhörlich und nahm uns mit in den Himmel.

Wir flogen dem Morgengrauen entgegen.
 


 

Es war ein kleines Dorf, bei dem wir schließlich ankamen. Die Häuser waren sehr klein und wirkten gedrungen, kaum eines kam über ein zweites Stockwerk. Es war sehr leer auf den Straßen, kein einziger Mensch ließ sich blicken. Nicht einmal das goldene Morgenlicht konnte diesen Ort besonders einladend erscheinen lassen.

Schweigend marschierten wir durch die Ortschaft.
 

„Was sollen wir eigentlich hier?“, fragte ich nach einiger Zeit zögernd.

„Es soll an diesem Platz angeblich Innocence geortet worden sein. Wir sollen es finden und sicherstellen“

„Innocence“, wiederholte ich nachdenklich, „und wie sieht es aus?“

„Das ist sehr unterschiedlich…meist ist es in irgendeinem Gegenstand versteckt…“, flüsterte Allen, „pass auf, es könnten sich Akumas hier aufhalten, die ebenfalls vom Innocence angezogen werden“
 

Ich hielt das Auftauchen von Akumas bei Tageslicht sehr unwahrscheinlich. So ein Monstrum würde doch hier sofort auffallen! Trotzdem blickte ich etwas genauer um mich.
 

Die Gassen waren immer noch so ruhig wie vorher. Obwohl jetzt ein strahlend schöner Tag angebrochen war, blieben die Türen geschlossen und die Gardinen zugezogen.
 

Seltsam…
 

Auch Rabi und Allen wirkten angespannt.

Als wir um die Ecke bogen, sah ich einen kleinen Jungen an einer Hausmauer lehnen. Seine Kleidung war größtenteils zerfetzt, anscheinend war er ein Straßenkind.

Misstrauisch sah er uns an, senkte den Kopf sofort wieder als wir in ansahen und begann ohne Vorwarnung davonzulaufen.

Irgendetwas sagte mir, dass er für unsere Mission wichtig war.

„Warte!“, rief ich ihm hinterher, „wir tun dir doch nichts!“
 

Doch es war zwecklos.

Längst schon war er in den Gassen verschwunden.

Rabi begann sich am Kopf zu kratzten.

„Der Kerl war richtig seltsam. Hat nichts und schleppt trotzdem eine Tontaube mit sich rum…“
 

„Wir sollten ihn suchen“, schlug Allen vor.

Bis jetzt hatten wir ja keinen anderen Anhaltspunkt.

Also teilten wir uns auf und begannen mit der Suche.

Immer in Rufweite grasten wir alles ab.

Die Gassen, in die ich kam, wurden immer dunkler. Irgendwo musste er doch sein! Dieser Ort konnte ihn doch nicht einfach verschluckt haben!

Da endete mein Weg abrupt in einer Sackgasse. Na toll. Schweigend drehte ich mich um – und bekam beinahe einen Herzinfarkt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuzel
2009-01-26T18:37:47+00:00 26.01.2009 19:37
spannung...*weiterlesen will* schreib bitte schnell weiter >o< das ist ja kaum zu fassen x33 das is so spannend~


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