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Wüstensand

Dust to Dust
von

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Nächtliche Erwartungen

So, endlich auch mal wieder was Neues zu lesen!^^

Ich fasse mich kurz: Dank an die moonlily!
 

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Kapitel 9- Nächtliche Erwartungen
 

Zur gleichen späten Zeit einige Meilen weit vom Thronsaal des beschäftigten Herrschers entfernt, genauer gesagt in den hochherrschaftlichen Tempelanlagen des Wüstengottes und seines Priesters, kehrte nun auch abendliche Stimmung ein. Im Dunkel der heraufziehenden Nacht durften sich die Diener und Dienerinnen des Hauses größtenteils zur Ruhe begeben. Stille senkte sich über die Anlage und der Schlaf löschte die noch brennenden Feuer und Lichter. Doch für Mahado fing der Tag, selbst nach all den Eindrücken, die er bereits in ihm hinterlassen hatte, erst jetzt wirklich an, aufregend und spannend zu werden. Zusammen mit Marik, einem weiteren Mitglied der Leibgarde, hatte er vor wenigen Minuten Stellung vor der vergleichsweise unscheinbaren Tür bezogen, die zum Schlafgemach des Hohepriesters führte. Es war ihre Aufgabe, für seine körperliche Sicherheit zu sorgen, über seinen Schlaf zu wachen und immer ein hellhöriges Ohr für seine eventuellen Befehle zu haben.
 

Mahado wirkte noch unsicher darin, wie er sich verhalten sollte und gleichzeitig gelangweilt und abgeschreckt von der Idee, dass er hier die ganzen Stunden stehen sollte, bis Ra seine Strahlen zur Erde schickte und das Leben wieder erwachen ließ.

„Müssen wir wirklich die ganze Nacht nur hier rum stehen?“, fragte er daher Marik und hoffte so, gleichzeitig vielleicht ein oberflächliches, leichtes Gespräch anfangen zu können, das ihm die Zeit verkürzte. Der Ägypter mit den hellen, fast weißen Haaren, trotz seines jungen Alters, kam allerdings nicht mehr zu einer Antwort, da ertönte hinter der Tür, die sie bewachen sollten, eine dunkle, herrische Stimme. „Mahado!“
 

Er war verwundert darüber, denn es war eindeutig die Stimme des Hohepriesters gewesen, die nach ihm gerufen hatte. Wessen hätte es auch sonst sein sollen, da sich niemand anderes in den Räumlichkeiten befand. Wie zu einer Salzsäule erstarrt, wagte er es nicht, sich zu bewegen, etwas zu sagen oder schon nur zu blinzeln. Dass er seinen Lungen weiterhin erlaubte Luft zu holen, verdankte er einzig der Tatsache, dass es sich nicht unterdrücken ließ.

Hatte er etwas falsch gemacht? Aber was denn, immerhin hatte er doch noch nichts gemacht. Oder war es gerade das? Vielleicht hatte er etwas vergessen, das er hätte tun sollen, oder…

„Du hast es doch gehört, Seth verlangt nach dir, also solltest du ihn nicht warten lassen!“, durchfuhr Mariks Stimme seine wirren Gedanken und ein unergründliches Grinsen hatte sich auf die sandfarbenen Lippen seines Gegenübers gelegt. „Sei aber bloß nicht so verkrampft, wie du jetzt gerade da stehst, sonst wirst du keinen Spaß haben.“

Mahado verstand zwar die Worte, doch ihre Bedeutung mochte sich ihm nicht erschließen. Warum sollte er nicht verkrampft dastehen dürfen, wenn er sich erschrocken hatte? Doch anscheinend schien der Blonde genau zu wissen, was jetzt auf ihn zukam, wenn er durch diese Tür ging. Vielleicht war der Ratschlag ja genau dafür gedacht, auch wenn es immer noch keinen Sinn machte.
 

Zögerlich zwängte er sich durch einen kleinen Spalt – wer würde die Tür schon direkt ganz aufreißen? – mit dem Oberkörper herein und sah sich neugierig um. Er hatte den Raum ja noch nie vorher von innen gesehen und es gab eine Menge, das seine Aufmerksamkeit fesseln könnte, doch er ließ seine Augen nur schnell die prachtvollen Verzierungen und Möbel abtasten, bis er den Urheber der Stimme gefunden hatte, die jetzt wieder sprach.

„Komm schon rein!“ Diesmal klang es reichlich ungeduldig. „Schließ die Tür hinter dir!“

Nachdem er getan hatte, wie ihm befohlen worden war, stand er unschlüssig und unsicher in der Mitte des prunkvollen Schlafgemaches. Ihn umgab eine Pracht, die eindrucksvoller war als alles, was er bisher gesehen hatte und für ihn war es unvorstellbar, dass man die königlichen Gemächer noch hochherrschaftlicher hätte ausstatten können. Dieser Raum wurde komplett von dem silbrigen Glanz verschiedener Metalle und dem bläulichen Schein verschiedener Edel- und Halbedelsteine dominiert. Muster rankten sich an den Wänden, wurden in den Verziehrungen eines großen Bettes wieder aufgegriffen und alles wirkte wie in den kühnsten Träumen eines Künstlers, der eine prachtvolle Hülle geschaffen hatte, nur um in ihrem Inneren ein Juwel zu verbergen.
 

Inmitten der ausladenden Schlafstätte saß der Hohepriester und sah Mahado mit einem unergründlich intensiven Blick an. Mittlerweile hatte er seinen Kopfschmuck abgelegt und nur noch wenige, filigrane Schmuckstücke zierten seinen Hals. Die schweren, autoritären Roben hatte er gegen einen Umhang aus leichter Seide ausgetauscht, der seine von der Sonne gefärbte Haut in einem Himmelblau umspielte. Was Mahado allerdings direkt ins Auge fiel, war die Tatsache, dass der Stoff mehr zu sehen gab, als gute Kleidung es eigentlich tun sollte. Feine Muskelstränge an den schlanken, aber dennoch kräftigen Beinen kamen zum Vorschein, die männliche Brust schimmerte ungewöhnlich stark im tänzelnden Licht einiger Fackeln an den Wänden. Es war ein Anblick, der Mahado das Blut ins Gesicht schießen ließ.

Die Atmosphäre lud sich merklich immer weiter auf und die abgekühlte, aber immer noch sehr warme Nachtluft des Wüstenlandes, die durch ein offenes Fenster, das nur mit einem dünnen Vorhang halb abgedeckt worden war, hereinwehte strich über seine Stirn und die feinen, kaum sichtbaren Schweißtropfen, die an dieser klebten. Er schauderte unmerklich und schaffte es einfach nicht, die Augen zu verschließen. Stattdessen starrte er den Priester unverhohlen an.
 

Es war nicht zu leugnen, dass er ein schöner Mann war. Von außergewöhnlicher Schönheit, um nichts zu schmälern, doch die Situation bereitete Mahado Unwohlsein. Was war der Zweck, dass er herein gerufen worden war? Er hatte einen Verdacht.

„Setz dich zu mir!“, die rauchigen Worte drangen an sein Ohr, doch mittlerweile hatte er schon am Tonfall erkannt, worum es hier ging, ehe Seth ein weiteres erklärendes Wort hinzusetzte.

Er war ja nicht dumm, sein früherer Herr hatte auch Sklavinnen gehabt für diese Zwecke und er hatte auch schon gehört, dass es welche gab, die sich unter anderem auch männliche Sklaven zu diesem Dienst holten. Bisher war er immer froh gewesen, vor solchen Aufgaben verschont geblieben zu sein. Zwar hatte er die niedrigsten Sachen erledigen müssen, war kaum mehr wert gewesen als ein Hund, doch diese entwürdigende Prozedur, sich ganz und gar dem abartigen Willen irgendeines Fremden hingeben zu müssen, war ihm erspart geblieben. Nach Peitschenhieben war ein Mensch nicht weniger gebrochen und erniedrigt, aber er konnte sein Spiegelbild in glatten Oberflächen immer noch ansehen, ohne sich vor sich selber schämen zu müssen.

Anscheinend war es jetzt aber so weit, dass er jetzt, da er sich in besserer Umgebung glaubte, feststellen musste, dass er für Seth wohl nicht mehr war als einer dieser Lustsklaven, für anderes nicht zu gebrauchen als zur Befriedigung der menschlichen Gier nach Erfüllung des Körperlichen.
 

„Nun komm schon!“

Ganz entgegen seiner Erwartung klang der Hohepriester bei der erneuten Aufforderung gar nicht so ungeduldig oder schroff, wie Mahado es nach seiner bisherigen Einschätzung von Seth erwartet hätte. Sondern die Stimme hatte einen ungewöhnlich sanften Unterton bekommen, was ihn allerdings nur noch mehr ängstigte vor dem, was von ihm erwartet wurde.
 

+ + + + + + + + +

Gemein, was?

*hihi*

im nächsten Kapi dann das Ganze soweit aus Seth Sicht!
 

Bis dann

LG trinithy



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2012-11-30T23:05:41+00:00 01.12.2012 00:05
Hallo :D

ich finde das du gut die Gedanken zusammen gefasst hast, die
Mahado wohl jetzt durch den Kopf schießen müssen, wo er genau
weiß, was Seth von ihm will. Beunruhigend, das er so darüber
denkt. Was jetzt wohl kommt? Ob es ihm gefallen wird, zumindest
sind beide ja später in der Wüste gefunden worden?!

LIEBE GRÜßE Jyorie

Von:  moonlily
2009-03-24T20:21:08+00:00 24.03.2009 21:21
Hallo trinithy,

ich weiß, der Kommentar kommt ein bisschen spät, entschuldige. ^.^°
Mahados erster Tag in richtiger Tag in Seths Diensten und dann gleich so viel zu tun und so viele neue Eindrücke.

Marik weiß ziemlich genau, warum Mahado plötzlich von Seth gerufen wird. *grins* Unser Hohepriester muss seinen gut aussehenden Neuerwerb ja erst mal einer genaueren Musterung unterziehen.
Interessant finde ich auch deine Beschreibung von Seths Schlafgemach, darum würde ihn so mancher beneiden.

Man spürt deutlich das Prickeln, das sich zwischen den beiden gerade in der Luft ausbreitet, nicht zuletzt durch Seths Beschreibung. Mahado scheint nicht zu 100 Prozent abgeneigt zu sein, aber er hat doch Angst vor dem, was Seth mit ihm vorhat, dass er nun, nach seinen Weigerungen seinen früheren Herren gegenüber, doch noch als Lustsklave enden soll.

In diesem Sinne, auf zum nächsten Kapitel ^^

Liebe Grüße
Lily

Von:  Judari
2009-02-14T15:11:16+00:00 14.02.2009 16:11
Mhhhhhhhhhhhh recht spannend.^^


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