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Secret Society

von

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Ephra in Bedrängnis

Hallo alle zusammen ^^
 

Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Ich schreib nicht mehr so viel weil ich müde bin XD Also viel Spaß beim lesen
 

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Kapitel 6: Ephra in Bedrängnis
 

Die Hälfte der Nacht war fast vorbei und eine zarte rosa Linie teilte den noch fast schwarzen Himmel, von der erwachenden Erde. Gabriel sah die Schönheit der sterbenden Finsternis nicht, zu weit war er in seinen eigenen Gedanken versunken, die düsterer wahren als es eine Nacht je sein konnte. Auch wenn das Gemach, in dem er saß sehr warm beheizt war, waren seine Glieder der Kälte anheim gefallen. Seine Schultern und sein Kreuz schmerzten vom stundenlangen regungslosen Sitzen am Fenster. Er hatte keine Ruhe gefunden, denn einige Stunden später um diese Zeit, würde er nicht mehr existieren. Die unendliche dumpfe Leere war immer weiter angewachsen, umso näher die Zeit des Banketts kam. Die Vorstellung allein, zu sterben war schon schlimm, aber das Wissen, dass auch seine Seele erlöschen würde machte es unerträglich.
 

Er war nie ein großartiger Kirchgänger gewesen, hatte auch nur im Entferntesten über die Existenz der Seele nachgedacht, doch jetzt… Er war Vampiren begegnet, hatte erfahren was sie für eine Macht haben konnten…

Das wenige Wissen was er über die Seele besaß, war das sie der einzige unsterbliche Teil des Menschen war. Doch diesen würde er an ein Monster verlieren, dass das Gesicht eines Engels besaß.
 

Er blinzelte einige Male und trat mit seinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Es musste doch einen Weg geben zu entkommen. Er wollte nicht sterben! Sein Blick glitt in die Tiefe und er erhaschte die Lichtstriemen der Autos, welche die Straßen überfüllten. Ob die Menschen dort Unten wussten, was sich in ganz New Halen abspielte? Dass sie insgeheim von Gestalten beherrscht werden, die in Fantasiegeschichten gehörten? Wohl kaum. Verschwörungstheoretiker schienen Recht gehabt zu haben, dass die Menschen von einer geheimen Organisation beherrscht wurden, auch wenn sie sich in diesem Fall nicht um die Illuminati handelte. Gabriel zog seine Beine an sich ran und legte übermüdet seinen Kopf auf die Knie. Wenn er sich so umsah, konnte er kaum glauben, dass es heute Abend endgültig aus war. Jegliche Realität wurde von Prunk und Luxus erstickt. Die Gemächer der Jünglinge erinnerten ihn an einem Harem. Jeder Raum schien jeden Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Wie ihn das ankotzte! Gabriel war von Geburt an, an Reichtum und Überfluss gewöhnt. Er hatte es einerseits gehasst und gleichzeitig genossen, doch das alles hier schien zu viel. Für ihn war es einfach nur das Grauen, verpackt in eine goldene Hülle.
 

Seine Freunde schienen das alles anders zu sehen. Er erkannte sie gar nicht wieder. Tyson und Phelias waren so fröhlich. Sie lachten und scherzten, dabei waren sie ihm eigentlich sehr ähnlich. Jedenfalls hatte er es gedacht. Doch war dies alles nur Fassade gewesen? Auch Dwight war alles andere als ein Sonnyboy. Gabriel kannte ihn als ernsten und starren jungen Mann, der dickköpfig auf seiner eigenen Meinung beharrte. Er war das Abbild seines Vaters, in dessen Fußstapfen er treten wollte.

Gabriel schien in eine total verkehrte Welt geraten zu sein. Er kam sich vor wie in einem Paralleluniversum. Aber so, wie Enolas Schlag wehgetan hatte, musste es real sein. Vorsichtig fuhr er sich über die Wange auf der sich ein schwacher blauer Fleck gebildet hatte. Nur nach einer kurzen Berührung zuckte er zusammen. Sie tat noch immer weh… ja alles war so unerträglich real…
 

Auch wenn er immer wieder dran zweifelte. Besonders dieser Eleven machte es ihm durch sein verhalten schwer. Er saß einfach nur da und stierte mit entrücktem Blick an die Decke, manchmal verformten sich seine Lippen zu einem schüchternen Lächeln. Gabriel beobachtete ihn eine Weile und mit der Zeit vielen ihm immer mehr seltsame Details an Elevens Körper auf, die er vorher nicht bemerkt hatte.
 

Er war nicht hässlich, im Gegenteil. Von ihm ging etwas Exotisches aus, das Gabriel nicht einordnen konnte. Eleven hatte ein schmales Gesicht, mit etwas weit auseinander stehenden Mandelaugen, eine schräge Stirn und eine schmale sanft geschwungene Nase. Er war ziemlich groß und schlank und besaß lange zierliche Gliedmaßen… Reichlich seltsame Proportionen, wie Gabriel fand. Er musste sich eingestehen, dass dieser befremdliche Kerl ihn neugierig gemacht hatte. Vielleicht sollte er mit ihm reden um sich etwas von seinen düsteren Gedanken abzulenken?

Ach was soll’s? , dachte er sich und stand auf.
 

„Hey…“, sagte Gabriel leise. Elevens Reaktion verwirrte ihn, denn sie trat nur sehr beschwerlich und nach etlichen Sekunden auf. Der glückselige Ausdruck verschwand und enttäuscht senkte der junge Mann den Blick, ohne Gabriel Aufmerksamkeit zu schenken.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, versuchte er nach zu haken. Endlich hob Eleven den Blick und schaute ihn groß an.

„Du… bist einer der Schuldigen, oder?“ Gabriel verzog zerstreut das Gesicht.

„Schuldigen?“

„Einer der Menschen, die außerhalb der Society leben und den Tribut an die ewig Wandelnden verweigert… Einer jener, die nicht verstehen…“

Elevens Stimme glich fallenden Schnee. Sie war sehr leise und in ihr schwang ein leicht apathisch wirkender Ton. In Gabriel stieg die Galle hoch. Was machte die Styx Society nur mit den Menschen?

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst!“ Auf Elevens Lippen erschien ein seichtes Lächeln,

„Wie solltest du auch… Keinem der Außenstehenden ist das. Einige erkennen von selbst, andere werden unwissend sterben. Aber wir alle werden unsere Schuld abtragen, jedoch nur die es freiwillig tun werden den größten Lohn erhalten. Wir Auserwählten sind es, die das größte Glück leben dürfen…“ War das die Ideologie der Styx Society?

„Ich weiß ja nicht, ob ich es so bezeichnen würde. Du bist doch einer dieser so genannten Zuchtjünger. Ihr werdet eingepfercht, gezwungen euer Blut zu geben und wie Müll behandelt!“
 

Ein kurzes Schweigen entstand. Eleven sah Gabriel mit großen Augen an und legte den Kopf schief, doch dann füllte sich seine Mimik mit Mitgefühl und Geduld.

„Das ist völliger Humbug, mein Freund. Wir werden nicht eingepfercht, sondern leben schon seit dem Beginn, an der Seite der ehrwürdigen Vampire. Dafür, dass wir ihnen unser Blut opfern, geben sie uns Futter und halten jegliche Bedrohung fern.“ Er legte vertraut eine Hand auf die von Gabriel. Doch dieser erschrak bei der Berührung.

Elevens Haut war warm, fast schon heiß, als hätte er Fieber.
 

„W-Was ist mit dir?! Bist du krank!? Du glühst ja!“

„Aber nein, mein Freund. Das ist völlig normal. Ich wurde so gezüchtet.“, gluckste Eleven nur und wirkte dabei so unnatürlich beglückt.

„G-g-gezüchtet?“ Gabriel schluckte. Er schien wirklich in einem Horrorfilm gelandet zu sein.

„Ja, warum hießen wir sonst Zuchtjünger? Ich sagte ja bereits, wir dienen den Gebietern schon seit dem sie sich das erste Mal den unwürdigen Menschen offenbart haben. Sie bringen uns mit den geeignetsten Partnern zusammen, damit unsere Nachkommen die besten Werte aufbringen. Die Gebieter sagen, wir sind eine andere Art Mensch und nennen uns Donor.“

„Du bist doch wahnsinnig! So was ist krank! Wie kann euch das so einfach am Arsch vorbei gehen!? Hallo, sie züchten euch, um euch zu töten!“ Wieder erntete Gabriel eine Reaktion die völlig surreal und nicht angebracht war: Ein belustigtes Lachen.
 

„Nein, nein, sie töten uns doch nicht. Sie stillen ihren Durst an uns und wenn sie gesättigt sind, werden wir zurück in unsere Gemächer in den Kellergewölben gebracht. Nur der Lichtbringer nimmt auch unser Leben, aber das muss er tun, damit er selbst überleben kann. Sein Hunger ist so groß, dass ein Donor meist nicht ausreicht…“ Gabriel konnte einfach nicht mehr zuhören und wandte sich ab. Wie konnte man glücklich sein zu sterben!? Wie konnte man sich nur “züchten“ lassen!? Er musste hier raus! Irgendwie! Einfach nur weg! Er hatte genug auf eine Gelegenheit gewartet, doch diese würde nie kommen. Er musste es selbst in die Hand nehmen und das am besten auf der Stelle.
 

Schnell stand er auf und lief kopflos davon. Er dachte nicht nach, nur allein der Fluchttrieb schien ihn zu beherrschen und seine gesamte Selbstkontrolle gefressen zu haben. Auch dachte er nicht daran, dass die Gemächer der Jünglinge überwacht werden würden. Er-musste-raus!!!
 

„Hey, Gab! Du bist so bleich? Ist irgendwas nicht in Ordnung?!“, fragte Tyson, der mit Phelias und Dwight im benachbarten Raum saß und sich über ein üppiges Mahl hermachte. Gabriel beachtete sie gar nicht und ging schnellen Schrittes auf die nächste Tür zu.
 

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Verschlafen blinzelte Ephra in das noch spärliche Licht der Morgensonne. Ein leises Stöhnen entwich ihm. Es war jedes Mal das Gleiche mit den Vorbereitungen des heiligen Banketts. Sie waren kräftezehrend und meist erst im letzten Moment beendet. Früher war es noch recht unkompliziert gewesen… Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine mürben Züge, als er an damals dachte.

Es war erst gut neunzig Jahre her, als das erste Bankett zu Ehren Lucions stattfand. Dieser war damals noch ein kleines Kind gewesen.
 

Bei der Erinnerung ging ein leichter Ruck durch seinen Körper und mit klopfendem Herzen fuhr er an die Schublade seines Arbeitstisches. Schnell glitt seine Hand durch Bleistifte und andere Schreibutensilien und brachte alles in ein heilloses Durcheinander. Doch das war ihm in diesen Moment egal. Er suchte etwas, dass ihm sehr viel bedeutete, aber irgendwann in seinen Sachen untergegangen war. Die Erinnerungen hatten einen Blitz durch seinen Geist geschickt und riefen ihm nun die Existenz dieses Etwas wieder ins Gedächtnis. Ungeduldig schob er seinen Arm weiter in die Schublade und als seine Fingerspitzen ein hartes Papierstück berührten erhellte sich seine Miene triumphierend.

Lächelnd zog Ephra es hervor und ein altes zerknicktes Foto kam zum Vorschein. Auf diesem befand er sich selbst, mit einem ca. sieben jährigen Kind auf seinem Schoß, jedenfalls sah der Körper des Kindes aus wie der eines sieben jährigen Jungen. Doch in Wahrheit war er doppelt oder wahrscheinlich dreifach so alt. Ephra konnte es nicht mehr genau sagen.
 

Zärtlich fuhr er mit den Fingern über das Abbild des kleinen Jungen mit dem frechen Grinsen und den strahlenden verschiedenfarbigen Augen, die freudig unter einer silbernen Mähne hervor lugten.

Es war Lucion in seiner Kindheit zur Zeit seines ersten Banketts. Ephra erinnerte sich noch genau, als dieses Foto aufgenommen wurde, auch wenn es schon so viele Jahrzehnte zurück lag. Gleich nach der Aufnahme hatte sich der kleine Lucion an seiner Kleidung hochgezogen und ihm einen Kuss auf die Wange gegeben. Eine Erinnerung nach der anderen flutete Ephras Geist und trieb ihm leichte Feuchtigkeit in die Augen.

Damals war alles anders gewesen, damals… Zu jener Zeit nannte er seinen kleinen Bruder immer noch bei dem Namen, mit dem dieser geboren war: Narziss… Obwohl er offiziell schon lange nicht mehr so hieß. Auch Lucion war in seiner Art ganz anders gewesen. Ephra gab zu, sein kleiner Bruder war schon immer ein wenig auf sich selbst bezogen, doch hatte dieser Lachen können…

Ja, Ephra erinnerte sich noch genau daran… Lucions sanftmütiges unbeschwertes Lachen, mit dem er ihm immer aufgeheitert hatte.
 

In der Nacht vor dem ersten Bankett hatte Lucion große Angst gehabt, erinnerte sich Ephra schwach lächelnd. Der Kleine hatte ihm einen großen Schreck eingejagt, als dieser plötzlich in völliger Dunkelheit zu ihm unter die Decke gekrochen war.

„Darf ich bei dir schlafen, Ephra? Bitte, Bitte…“, bettelte Lucion und seine Augen waren von Tränen gerötet.
 

So hatte Ephra seine erste Nacht damit verbracht, Lucion zu trösten und das war gar nicht so einfach gewesen.

Blinzelnd löste er sich aus seinen Gedanken und wischte eine feuchte Träne vom Foto, die er nicht unterdrücken konnte. Zwischen dem Lucion damals und dem heute lag ein himmelweiter unterschied. Wie war es nur so gekommen? Warum hatte sein kleiner Bruder plötzlich darauf bestanden nicht mehr Narziss genannt zu werden? Warum hatte er sich immer mehr zurückgezogen und angefangen alle Lebewesen um sich herum als wertlose Objekte zu sehen?

Des Nachdenkens müde legte Ephra seine Stirn in seine Hand und seufzte. Das alles würde er wohl nie erfahren. Es schmerzte ihn sehr, für Lucion nicht mehr als ein auswechselbarer Bediensteter zu sein… Lucion hatte ihn einfach kalt ausgesaugt, obwohl er wusste, dass sein großer Bruder so gut wie am Ende war…
 

„Wie kann es sein, das der große Meister Ephraim so ratlos aussieht? Ist unser schöner Gebieter unzufrieden mit dir?“, erklang plötzlich eine Stimme neckisch dicht vor ihm. Ephra bemühte sich gar nicht aufzusehen, sondern lächelte nur.

„Du kommst reichlich spät, Jerome… Lucion wäre enttäuscht gewesen, wenn du nicht gekommen wärest.“
 

Jerome schmunzelte nur süffisant, umrundete langsam den Schreibtisch und setzte sich gemächlich auf eine Kannte.

„Verzeih mir, meine Geschäfte laufen momentan etwas zu gut. Ich musste meine Kräfte sammeln… Apropos Geschäfte. Wie ich sehe, könntest du meine Dienste auch gut vertragen. Bist wohl seit geraumer Zeit nicht oft zum Trinken gekommen, hm?“

Ephra legte grinsend seinen Kopf schief.

„Lucion ist in letzter Zeit etwas aktiv gewesen und ich habe für ihn den Sanguar gespielt. Wie du dir vorstellen kannst ist das gar nicht so einfach, wenn der Körper selber kein Blut produziert.“

Jerome schlug die Beine über einander und beugte sich leicht über Ephra.

„Deswegen sollte man auch immer einen von uns Sangs in der Nähe haben, meinst du nicht auch?“

Ephra starrte wie hypnotisiert auf den Hals des Sanguars und leckte sich begierig über die Lippen.

„Ja… Doch leider sind die eurer Art selten. Aber ich bezweifle, dass ihr euch mehr eurer eigenen seltsamen Art wünscht.“, Ephra blinzelte zusammennehmend. Erst jetzt merkte er wie ausgehungert er war. Es war wirklich viel Zeit seit seinem letzten “Snack“ vergangen. Er atmete tief durch um nicht die Kontrolle zu verlieren, doch Jeromes unterschwelliges Angebot war so verlockend.
 

„Oh, wie Recht du hast, Meister. Es gäbe nur lästige Konkurrenzen und ich bin keines Falls gewillt, meine Gunst bei Lucion zu verlieren. Er schätzt mein Blut und das bringt mir viel ein. Viele Lamia bezahlen unermesslich viel Geld, um ihre Lippen dort anzulegen, wo der ehrenwerte Lunarie Incubus an mir saugte… Hast du nicht auch das Bedürfnis?“

Ephra leckte sich begierig über die Lippen und schaffte es nur noch schwer Jeromes Worte auf zu nehmen.

„Die Gerüchte, die unter den hohen Herrschaften kursieren scheinen sich zu bewahrheiten…“, schmunzelte Jerome und sah dem Lamia dabei anzüglich in die Augen. Ephra schüttelte leicht den Kopf, um wenigstens etwas Kontrolle über seine Triebe zu behalten.

„Gerüchte?“, wiederholte er benommen.

„Ja, es heißt, dass Ephra, der auch der Bluthund genannt wird, seine Wildheit verloren hat. Der Ring der Zeitalter bestärkte das Gerede auch noch, weil du dich schon seit Jahrzehnten nicht mehr hast blicken lassen. Was wohl meine Kunden sagen würden, wenn sie erführen das der Bluthund nicht mehr in der Lage ist seinen eigenen Durst zu stillen?“, lächelte Jerome spöttisch und beobachtete, wie Ephras Gesicht sich vor Zorn verzog.
 

„Wie können sie es wagen?! Ich bin der Wächter des Lunarie Incubus! Ich trage die Verantwortung unserer gesamten verdammten Gesellschaft auf den Schultern!“ Die Pupillen des Lamia drängten sich zu schmalen Schlitzen und die Farbe der Regenbogenhäute färbte sich zu finsteren Tönen.

„Und du, mein Lieber…“ fügte er drohend hinzu und packte Jerome unsanft an den Haaren, dass dieser leicht aufschrie. Unerbittlich zog er den Jüngeren zu sich rann, so das seine Lippen fast das Ohr berührten.

„Das Gesetz besagt zwar, das Sanguare unantastbar sind, aber durch den Umstand, dass die Styx Society im Besitz des Lunarie Incubus ist, macht uns vom Ring der Zeitalter unabhängig. Die Society macht ihre eigenen Regeln und das heißt für dich, dass du mir gegenüber lieber die Zunge hüten solltest!“ Ohne weitere Worte stieß Ephra seine spitzen Zähne in Jeromes Hals. Dieser lächelte jedoch nur und schloss genüsslich die Augen.

„Das weiß ich, Meister. Ich wollte dein wahres dunkles Gesicht hervor locken, das du hinter dieser Maske aus Gutmütigkeit verbirgst. Du solltest sie öfter fallen lassen, sonst könnte der Ring der Zeitalter in Versuchung geraten dich zu entmachten…“
 

Ephra stutzte auf.

„Was sagst du da?“ Jerome stützte sich etwas am Lamia ab und richtete sich leicht auf.

„Es laufen schon seit langem Dinge hinter deinem Rücken, von denen du nichts ahnst… Sättige dich ruhig an mir, Meister. Ich werde dir alles Weitere mitteilen, wenn dein Hunger gestillt ist…“, flüsterte er und senkte seinen Kopf so, das Ephra nur das Haupt neigen brauchte. Im Hals des älteren Vampirs herrschte plötzlich eine unangenehme Trockenheit und der Appetit war ihm vergangen, nichts desto trotz musste er trinken um wieder zu Kräften zu kommen.
 

Nach wenigen Minuten leckte er über die Wunde, die er Jerome beigebracht hatte, worauf diese sich langsam zu schließen begann. Seufzend drückte er den Kleineren von sich und strich ihm entschuldigend durch das dunkelblonde Haar.

„Verzeih mir meinen Ausbruch. Und nun erzähl mir alles was du weißt. Was ist mit dem Ring der Zeitalter?“ Jerome rutschte wieder etwas weiter auf die Tischplatte und schaute Ephra ernst in die Augen.

„Du weißt doch, was seit der Geburt unseres schönen Gebieters am laufen ist, oder?“, fragte der Jüngere vorsichtig und vernahm ein säuerliches Auflachen seines Herren.

„Natürlich! Alle hohen Herrschaften, Lamia, Adlige und sogar Mitglieder des Rings bemühen sich um die Aufmerksamkeit Lucions. Sie alle sind wie die Aasgeier und buhlen um seine Gunst. Es ist wirklich schwer sie alle von ihm fernzuhalten.“

„Genau so ist es. Dadurch hat der Gebieter euch sehr viel Einfluss über unsere Gesellschaft gebracht. Du sagtest ja selbst, die Styx Society ist dadurch unabhängig von dem Ring der Zeitalter. Genau genommen ist es sogar so, das die Society mehr Einfluss hat, als der Ring. Im Prinzip ist er nur noch für die Sachen da, um die sich die Organisation nicht kümmert.“
 

Ephras Augen blitzten belustigt auf und er stützte seinen Kopf seitlich auf die Hand.

„Sie sind selbst Schuld. Hätten sie meinen Vater damals nicht gestürzt, hätte er nie die Society gegründet.“ Jerome machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Nun anscheinend wollen sie das ganze wiederholen. Genau wie dein Vater damals, wirst du dem Ring zu mächtig. Sie haben Angst, dass du den Lunarie Incubus zu sehr beeinflussen könntest…“

Seufzend erhob sich Ephra und schritt langsam um seinen Stuhl herum. Genervt richtete er seinen Blick zum Fenster.
 

„Das alte Problem schon wieder… Ich werde aus den Ältesten nicht schlau, nun ist es doch wirklich beinahe zu spät. Lucions Metamorphose ist fast vollendet. Sie können nichts mehr erreichen. Ich habe versucht Lucion so zu erziehen das er nur das tut, was er für richtig hält“ Sein Blick wurde schmal und bitter. Ja seine Erziehung war ein voller Erfolg, nur leider nicht so wie er es sich vorgestellt hatte…

„Trotzdem haben sie nicht aufgegeben. Solange unser Messias noch nicht zum Gott gereift ist haben sie eine Chance. Du weißt wie schwach der Lunarie momentan ist! Ich habe gehört, dass der Ring der Zeitalter die Society unterwandern will. Es heißt, sie hätten sogar die Verbannung der Kalyhten aufgehoben und ihnen erlaubt unsere Länder zu betreten!“ Jeromes Worte wurden immer eindringlicher und verfehlten ihre Wirkung nicht. Ephra fuhr hastig mit schock geweiteten Blick herum.

„Sag dass das nicht wahr ist! Haben die Mitglieder des Rings komplett den Verstand verloren, diese Kannibalen auf uns zu hetzen!? Und das ohne Absprache mit der Society!“

„Ephra, selbst wenn sie dir bescheid gesagt hätten, wäre es Sinnlos gewesen. Die Kalyhten sind auch Vampire und haben das Anrecht auf den Gebieter vor allem, weil Lilia… seine Mutter eine Kalythe war und noch dazu nicht irgendeine…“

„Ich weiß, ich weiß, Jerome. Du brauchst mich nicht daran erinnern. Ich verstehe nur das Vorgehen, des Rings einfach nicht… Die Kalyhten erheben schon Lange Anspruch auf Lucion. Sie werden nie mit dem Ring zusammen arbeiten… Wenn mein Bruder ihnen in die Hände fallen sollte, wären wir alle verloren.“
 

Jerome wollte gerade seine Meinung dazu äußern, als plötzlich die Tür zu Ephras Büro hastig aufgerissen wurde.

„Meister! Vergebt mir mein respektloses Eindringen, aber einer der Jünglinge ist getürmt!“, sagte ein Wachmann und glitt dabei panisch in eine demütige Verbeugung. Ephra rang mit seiner Fassung und mit seinem aufwallenden Zorn krallte er seine Finger fest in die Lehne seines Stuhls.

„WAS!?“

„Es ist der schmächtige Junge mit dem violett gefärbten Haarschopf.“ Der Lamia fauchte leise im Angesicht dieser überflüssigen Auskunft.

„Ich hoffe stark, das ihr eine Suchaktion eingeleitet habt?! Dieser Jüngling ist der wertvollste von allen!“ Der Wachmann zuckte leicht zusammen und schluckte schwer.

„Eine Suchaktion wird nicht nötig sein, Herr. Wir wissen wo er sich befindet. Es ist nur…“

„Ja?“, flüsterte Ephra nur in gefährlicher Ruhe.
 

„Es ist nur… Er befindet sich im dritten Untergeschoss. Wir können dort nicht rein, weil die Larven in der Phase des Schlüpfens sind. Es wäre Selbstmord!“ Der Lamia wurde aschfahl und setzte sich langsam wieder in seinen Stuhl.

„Scheiße… Was sollen wir jetzt nur tun?! Die Draugr können wir auch nicht runter schicken, sie würden die Larven einfach fressen!“ Jerome fuhr Ephra leicht durchs Haar.

„Du kannst mich runter schicken. Ich bin zwar kein Lamia, aber ein geborener Vampir. Sie werden in der Aura keinen Unterschied spüren.“ Ephra sah mit ungläubigen Augen am Sanguar hoch.

„Es mag schon sein, das sie dich nicht anrühren werden, aber ihr Gestank. Du wärst Ohnmächtig, bevor du überhaupt zwei Schritte tun könntest!“

„Meister, du vergisst, dass ich nicht so einen guten Geruchsinn habe wie ein Lamia. Ich bin zwar nicht erpicht drauf, an solch einen widerlichen Ort zu gehen, aber ich möchte nicht, das mein geliebter Gebieter um seinen Spaß betrogen wird.“, sagte Jerome mit einem Zwinkern.
 

„Gut, wenn du so willst...“, sprach Ephra mit einem Nicken und wandte sich dem Wachmann zu.

„Führe ihn hinunter, aber so schnell es geht!“
 

♣~♠~♣~♠~♣~♠
 

Nervös und völlig außer Atem wischte Gabriel sich den Schweiß von der Stirn. Das kalte Metall des Fahrstuhls, in dem er sich befand kühlte seine erhitzte Haut, die nicht von seinem seltsamen Gewand bedeckt wurde.

Endlich hatte er diese Typen abhängen können!
 

Als er aus den Gemächern der Jünglinge geflüchtet war, dauerte es auch nicht lange, bis er die Security auf den Fersen hatte. Nur weil er sich immer wieder versteckte und andere Richtungen nahm konnte er seinen Häschern entgehen, doch leider hatte er sich durch diese Strategie völlig verlaufen. Irgendwann stand er vor einer alten eisernen Tür auf der ein riesiges “Betreten verboten“- Schild prangte. Wenn solch ein Schild auf den Stockwerken war, wo ohnehin nur erwählte Leute hin durften, musste diese Tür zu Gängen führen die so gut wie nie benutzt wurden. Und wirklich, hinter ihr befand sich ein riesiger verstaubter Korridor, der alles andere als günstig beleuchtet war. Eine einzige fensterlose Strecke, die nur gerade ausging und ihr Ende an einem Fahrstuhl fand, in diesem Gabriel nun saß.
 

Wie lange er nun schon so dicht in die Ecke gedrängt hockte, wusste er nicht. Es wunderte ihn, dass der Lift an keiner Etage anhielt sondern immer weiter fuhr. Gut, so war es auch besser. Hier würde er vorerst sicher sein… Dennoch schwang sein Blick besorgt zur Armatur, die nur aus einem Knopf bestand. Scheinbar war dieser Lift nur für zwei Etagen vorgesehen. Es gab auch keinen Display, der anzeigte wo Gabriel sich gerade befand. Sehr seltsam. Er nutzte die Zeit um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er hatte keine Ahnung, was in ihn gefahren war, so überstürzt zu flüchten.
 

„Dein Wille zu leben…“, antwortete er sich selbst und seufzte. Ephras Worte klangen ihm noch warnend im Hinterkopf:

„Wenn Lucion etwas beschlossen hat, wird es so geschehen. Glaub mir, du entkommst ihn nicht, egal wo du bist. Seine Draugr würden dich finden…“

Na, das werden wir ja sehen, dachte er scharf. Ein lautes “Ping“ ließ Gabriel erschrocken zusammen fahren. Er schaute hoch zur Fahrstuhltür, über der eine rote leuchte angesprungen war. Anscheinend hatte seine Reise in die Tiefe endlich ein Ende gefunden. Knarzend öffnete sich der Ausgang und eine heiße Woge aus feuchter Luft und Gestank erfüllte die kleine Kabine. Würgend fuhr er sich mit den Händen an Mund und Nase um sie vor den beißenden Geruch zu schützen, doch es war zwecklos. Nun hatte Gabriel die Wahl: Entweder er wagte sich in die stinkende Dunkelheit, oder er ging wieder zurück zu den Vampiren, zurück zu diesen verrückten Lucion… Gabriel schüttelte sich und machte energisch einen Schritt vorwärts, dann den nächsten. Er ahnte, das was vor ihm lag, höchstwahrscheinlich der Tod war. Aber langsam gewann seine Verzweiflung die Oberhand. Lieber wollte er so sterben, als sein Leben und seine Seele zu verlieren!
 

Der Fahrstuhl hinter ihm schloss sich und somit verschwand die einzige Lichtquelle. Zusammennehmend schloss er die Augen und konzentrierte sich, doch dies war gar nicht so einfach. Es war so heiß und schwül und seine nackten Füße sackten leicht im glitschigen Boden ein. Er wollte gar nicht wissen worauf er stand. Die Übelkeit saß ihm im Hals und war kaum zu ignorieren, doch er nahm sich zusammen. Vorsichtig schritt er voran und stieß schon bald an eine Wand, die sich genauso wie der Boden anfühlte: Warm und schmierig. Zudem war sie mit irgendwas überwuchert. Trotz all seines Ekels griff er fester an die Wand und erfühlte unter dem feuchten Belag ein altes Mauerwerk. Gabriels Herz machte einen Sprung, vielleicht war dieses Gewölbe so alt, das es mit dem alten Kanalisationssystem von New Halen verbunden war! Das hieße, er hätte noch eine Chance hier raus zu kommen!
 

Er faste neuen Mut und schritt weiter durch die Dunkelheit, doch alle paar Meter hielt er an, ob ein Luftzug oder irgendwas Ähnliches zu spüren war. Doch erfolglos. Seine Augen gewöhnten sich zusehends an die Dunkelheit und schon bald konnte er graue und schwarze Schemen erkennen, die er als Ecken und Nischen identifizierte. Was war das nur für ein grausiger Ort?! Diese Frage sollte sich schneller beantworten, als es Gabriel lieb war. Er blieb ein weiteres Mal, wie so oft stehen um zu fühlen und zu lauschen, als er plötzlich ein merkwürdiges Geräusch vernahm. Von ganz weit her hörte er, dass etwas über den Boden gezogen wurde. Immer wieder und das ziemlich ruckartig. Dazu ertönte immer wieder ein angestrengtes Keuchen. Gabriel wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, als von einer anderen Ecke schwere schlurfende Schritte erklangen.
 

Hier war irgendwas im Gange! Schnell wandte Gabriel sich um, denn in ihm machte sich ein drückendes Gefühl der Angst breit. Seine Füße verfielen von einem vorsichtigen gehen in ein höheres Tempo, bis er anfing zu laufen. Immer schneller bis er plötzlich über eine Erhebung stolperte und fiel. Stöhnend landete er auf dem Rücken und wollte sich sogleich wieder aufrappeln, aber etwas lenkte ihn ab. Die dunkle Erhebung, die er in der Dunkelheit kaum erkennen konnte, bäumte sich kurz auf und erwachte zum Leben. Keuchend zog sich das Etwas über den Boden zu Gabriel und packte sein Bein.
 

Dies war zu viel. Panisch schrie er auf und versuchte sich tretend von der spindeldürren Hand zu befreien. Die Bestie kreischte auf, als sie getroffen wurde. Diese Chance nutzte Gabriel! Strauchelnd fuhr er auf und rannte los.

Ich muss hier raus, ich muss hier raus, ich muss… dieser Satz war das einzige was er denken konnte. Völlig außer Kontrolle stieß er gegen Wände, als er erneut gefangen wurde. Zwei Arme die scheinbar aus dem Nichts kamen, zogen ihn zu einem grindigen Ungetüm, welches seine Zähne in seinen Unterarm grub. Gabriel schrie wie am Spieß, als sich der Kiefer des Monsters fest um seinen Knochen schloss und dran zu reißen begann. Dies war sein Ende! Diese Biester würden ihm am lebendigen Leibe zerfleischen. Sein ganzer Körper zitterte vor Angst und Schmerz, trotz seiner Lage wehrte er sich und haute mit seiner freien Hand gegen den knotigen Kopf des Ungetüms… vergeblich…

Gabriel fühlte, dass sich viele dieser Wesen um ihn versammelt hatten. Eines war gerade dabei sich an seinem Bein zu verbeißen, als plötzlich ein Feuerschweif die Dunkelheit zerriss.
 

„Nimmt eure verwesten Pfoten von dem Jungen!! Er gehört eurem Herrn!“, brüllte wütend ein braungebrannter junger Mann mit dunkelblondem Haar. Die Bestien jaulten qualvoll auf und ließen von ihrem Opfer ab. Gabriel sackte zu Boden und hielt sich den blutenden Arm. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er die Gestalten erblickte, welche ihn da angegriffen hatten. Es waren unförmige Wesen, welche eine menschliche Statur anmuten ließen. Ihre Körper waren verquollen und von einer toten Haut überzogen, die teilweise verwestes Fleisch freigab. Hastig robbte er von den Biestern weg und stieß gegen das Bein, des jungen Mannes, der noch immer mit flammenden Fäusten da stand.

„Alles in Ordnung, Kleiner?“, fragte dieser freundlich, dennoch blieb Gabriel misstrauisch.

„Wer bist du?“

„Ich bin Jerome Garrison. Ephra hat mich geschickt, um dir den Arsch zu retten.“, meinte Jerome im vergnügten Plauderton.

„Also heißt das wohl, dass mein Ausflug hier zu Ende ist?“, fragte Gabriel gleichgültig, worauf sein Gegenüber belustigt lächelte.

„So ist es. Komm mit, dann werden wir deine Wunden versorgen. Der Lunarie wird zwar nicht gerade begeistert sein, aber zum Glück ist alles andere ja heile geblieben.“ Stumm nickend gab Gabriel sein Einverständnis zu gehen, doch als Jerome sich umdrehen wollte ging er in die Hocke und riss seinem Retter die Beine weg.

„Naiver Idiot! Ich bin so weit gekommen, denkst du, da lass ich mich von euch Spinnern wieder einfangen?! Ephra, Lucion und diese beschissene Organisation können mich mal kreuzweise!“, donnerte Gabriel, während er an Jerome vorbei lief und schliddernd um eine Ecke bog.
 

Da! Vor ihm erhob sich ein großes vergittertes Loch, das zur Kanalisation führte. Erstmals in seinem Leben war er dankbar dafür, dass er so klein und zierlich geraten war. Begünstigt durch seine völlig feuchte Kleidung konnte er sich schnell zwischen den Gitterstäben hindurch zwängen und seine Flucht vorsetzten. Eiligst lief er die rundlichen Gänge lang und bog einige Male ab, damit dieser Typ ihn nicht so schnell wieder einholen konnte. Von weiten her hörte er plötzlich lautes Brüllen und das Rauschen eines gewaltigen Brandes. Oh, oh, da war jemand sauer.

Hastig sah er sich um und entdeckte eine metallene Leiter die nach oben, zu einem Gully führte. Ohne zu zögern kletterte er sie hinauf und drückte mit aller Kraft gegen den Deckel. Er rührte sich nicht… In Gabriel stieg Panik auf, denn er hörte Jeromes wütende Stimme und seine schnellen Schritte, die immer näher kamen. Erst jetzt sah er die beiden Griffe an denen man drehen musste. Mit letzter Kraft zog und drückte er. Endlich! Der Gully bewegte sich ein Stück. Unter Keuchen und Stöhnen schaffte er es den Deckel beiseite zu schieben. Erschöpft kroch er aus dem Loch und wollte schon eine Pause machen, als er unter sich Jerome stehen sah.
 

„Sei froh, dass ich dir nicht an den Kragen darf, sonst hättest du dir längst eine gefangen!“ Japsend rappelte Gabriel sich auf und lief los. Das gab’s doch nicht! Warum mussten alle Vampire so anhänglich sein!? Hastig schaute er sich um und stellte fest, dass er sich in einer Gasse befand. In der Ferne hörte er Stimmengewirr. Da musste er hin! Er war sich sicher, dass ihm dort jemand helfen konnte. Doch kaum das er um die Ecke gebogen war, stieß er mit jemandem zusammen.

„Nicht so stürmisch, junger Mann. Na was ist denn mit dir passiert. Du zitterst ja am ganzen Leib.“ Gabriel schaute zu einem Mann mittleren Alters hoch, der ihn mit geschlossenen Augen freundlich anlächelte.
 

„Bitte helfen sie mir! Ich werde von Vampiren verfolgt!“

„Vampire?“, wiederholte der man stutzig und erst jetzt begriff Gabriel, wie idiotisch er sich anhörte. Bloß momentan war ihm das völlig egal und er klammerte sich verzweifelt an dem Mantel des Mannes fest.

„Halten sie mich meinetwegen für verrückt, aber bitte helfen sie mir!“ Der Mann mit dem langen weißen Haar strich beruhigend über Gabriels Kopf.

„Du bist ja völlig verwirrt, mein Sohn. Aber keine Sorge, verrückt bist du nicht. Uns Vampire gibt es überall…“ Geschockt schaute Gabriel auf und blickte in zwei verschiedenfarbige Augen, die denen von Lucion glichen. Eines golden, das andere leuchtend grün! Er vernahm einen geschockten Laut hinter sich und erkannte Jerome, der starr vor ihnen stand. Angst und Panik spiegelte sich in seinen Augen wieder.
 

„T-Taris?!“

„Erstaunlich, dass man trotz langer Verbannung noch so bekannt ist.“, lächelte der silberhaarige Mann, dabei blitzten scharfe Zähne auf. Seine Hand glitt auf die Schulter Gabriels, worauf dieser vor Furcht erstarrte. Der Griff von Taris glich einem Schraubstock.

„I-Ich warne Euch! Lasst den Jungen in Frieden! Er gehört dem Lunari Incubus!“ Taris hob interessiert eine Augenbraue.

„Ach tut er das? Wirklich ein hübscher Jüngling, aber anscheinend könnt ihr nicht richtig auf ihn aufpassen. Vielleicht sollte ich ihn vorerst in Gewahrsam nehmen, um ihn heute Abend Lucion zu überreichen?“, sagte er spöttisch, worauf Jerome mit einem wütendem Fauchen antwortete.

„Nur über meine Leiche! Und falls Ihr diese Lösung in Erwägung zieht, solltet Ihr wissen, dass ich ein Günstling des Messias bin! Er wird Euch töten noch bevor er überhaupt erfährt wer Ihr seid! Zudem seit Ihr noch nicht einmal zum Bankett geladen!“
 

Gabriel verstand wie so oft in letzter Zeit nur die Hälfte, aber so wie es aussah befand er sich in gewaltigen Schwierigkeiten.
 

~tbc~
 

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*gg Da habe ich euch mal wieder ein paar Brocken hingeworfen, die noch keinen Sinn ergeben, aber vielleicht gibt es einige, die sich was zusammen reimen können. Ich meine, so undurchsichtig ist die Story nicht (noch nicht)^.^ Ich freu mich schon auf eure Meinung. Bis zum nächsten Mal
 

byby



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