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Secret Society

von

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Die fünf Jünglinge

Hi
 

Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel ^^ Diesmal auch gebetat XD Saspi, die schon meine andere FF betat, hat auch dieses Kapitel übernommen (@saspi ganz solle danke dafür ^^

Zudem gibt es neue Bilder für Lucion und Gabriel, weil mir die alten gar nicht gefallen ^^

Dauert warscheinlich etwas, bis sie freigeschaltet werden *gg
 

Nun aber viel spaß bei der FF.
 

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Kapitel 5: Die fünf Jünglinge
 

Lucion hatte sich dicht an Gabriel gelehnt und hörte mit entzücken, wie dessen Atem immer schwerer wurde und sein Herz zu kraftvolleren Wogen antrieb. Am Liebsten hätte er sofort ein kleines Bisschen gekostet, doch er wollte sich nicht die Freude nehmen.

Was ihn so genau an diesem Menschen faszinierte wusste er nicht so genau. Vielleicht war es die Großspurigkeit, die Gabriel trotz seiner ausweglosen Situation an den Tag legte. Lucion lächelte in sich hinein und betrachtete die geschlossenen Lider seines Lieblings. Er würde dem Kleinen zeigen wo sein Platz war, und er würde dafür sorgen, dass es ihm gefiel.
 

„Lucion… Du solltest aufhören, bevor unserem Gast etwas Unangenehmes passiert.“, merkte Ephra mit hoch rotem Kopf an, denn er sah, dass es Gabriel langsam zu viel wurde. Er war weiß Gott nicht prüde, aber solch eine delikate Situation, war selbst ihm unangenehm, zumal Lucion selten bewusst solch ein anrüchiges Verhalten zeigte. Die Augen des silberhaarigen Vampirs schmälerten sich zu einem hinterhältigen Blick.

„Entschuldige Ephra, wie ungezogen von mir, dass ich nicht an dich gedacht habe.“, spottete er und nahm plötzlich Gabriels Gesicht in beide Hände.
 

Unter der Berührung der weißen Haut riss Gabriel verblüfft beide Augen auf und spürte nur noch wie zwei kühle Lippen sich auf seine niederließen. Erstarrt spähte er in ein goldenes und ein grünes Auge und hielt den Atem an.

Ephra verkrampfte sich und war wieder gezwungen zur Seite zu schauen. Zusammennehmend biss er auf seine Unterlippe und verfluchte in Innern seinen Bruder. Dieser wusste genau, dass auch er dem männlichen Geschlecht nicht ganz abgeneigt war.
 

In Gabriels Körper kehrte endlich wieder das Leben zurück, demgemäß war er endlich wieder zu einer Reaktion fähig. Hastig drückte er sich in die Ecke seiner Sitzbank, so weit wie möglich von Lucion weg. Diesen belustigte es jedoch nur und er legte sein Haupt spielerisch auf die Seite. Den Blick lauernd auf sein Opfer gerichtet.

„Das dich eine so jungfräuliche Berührung zur Flucht bewegt…“

„Verzeih mir meinen Einwurf, Lucion, aber hebe dir den Spaß für das Bankett auf. Außerdem ist Gabriel nicht der einzige attraktive Jüngling, der dich erwartet.“

„In der Tat…“, äußerte Lucion beiläufig ohne Ephra wirklich Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus einem kleinen Lautsprecher des Wagens drang plötzlich die Stimme des Chauffeurs.

„Wir haben den Hauptsitz der Styx Society erreicht, Sir.“
 

Wenige Minuten später spürte man, wie der Wagen an Geschwindigkeit verlor und gänzlich zum stehen kam. Der Fahrer öffnete formvollendet mit einer tiefen Verbeugung die Tür. Ephra stieg als Erster aus, um Lucion aufzuhelfen, der noch immer schwach auf den Beinen war.

Gabriel tat sich daran als letztes aus zu steigen und staunte nicht schlecht, als sich vor ihm ein riesiger Wolkenkratzer in den Himmel erhob. Viele Etagen mit etlichen Panoramafenstern ließen das Gebäude so erscheinen, als bestünde es nur aus Glas.

„Wo für zum Teufel, brauchen Vampire so einen riesigen Kasten?!“, stieß er zweifelnd aus.

„Wir verwalten ganz New Halen und die nähere Umgebung, da ist es praktisch, wenn man alle Büros beisammen hat. Die ersten 125 Stockwerke beinhalten diverse Verwaltungen, Ämter, Agenturen und einen Großteil an Büros für Medien und Presse. Die restlichen 15 Stockwerke sind Ausbildungszentrum für Welpen, ein großer Konferenzraum, ein Festsaal, Wohnbereiche und die Residenz des Lunari Incubus.“, erklärte Ephra nebenbei, und beschloss Lucion lieber zu tragen, da dieser gefährlich wankte.

„Beeindruckend… Und hat die Bude auch einen Keller?“, fragte Gabriel sarkastisch.

„Keller nicht direkt, aber drei weitläufige Untergeschosse. Das erste ist das Lager für unsere Zuchtjünger, unsere Speisekammer wenn du so willst. Im zweiten befinden sich die Verliese und im dritten Untergeschoss… nun ja, sagen wir, da bewahren wir das auf, was ich in jeder Nacht der Lilithu Lamina produziere, aber glaub mir du willst nicht wissen was das ist. Du wirst dort noch früh genug hinkommen…“, fügte Lucion mit einem finsteren Lächeln hinzu.
 

Gabriel beschloss lieber nicht weiter zu fragen. Da alles einen bitteren Nachgeschmack zu besitzen schien. So wie es aussah, hatten diese verdammten Blutsauger die komplette Kontrolle über die Stadt. Wie sollte er hier bloß wieder rauskommen? Er müsste an irgendein Telefon kommen, dann könnte er die Polizei rufen, und diese ganze dämonische Organisation auffliegen lassen.

Stumm in seinen Gedanken versunken folgte er Ephra zur Rezeption, wo die Empfangsdame ihn mit einem eleganten Knicks und demütig gesenkten Lidern begrüßte. Ephra murmelte einen kurzen Befehl, worauf die Dame sich eiligst zu einer Sprechanlage wandte. Dann warteten sie, auf was, dass wusste Gabriel nicht, doch dies beantwortete sich nach kurzer Zeit. Zwei hünenhafte schwarze vermummte Gestalten erschienen mit einem Rollstuhl, aus einem Lift und hielten mit starrem Schritt auf sie zu.

Wieder geschah dasselbe Spiel, wie schon beim Chauffeur und der Empfangsdame zuvor. Die beiden Giganten gingen tief in die Knie und legten ihre Köpfe unterwürfig auf das vorgestreckte rechte Knie, dann erhoben sie sich wieder und nahmen Lucion behutsam an sich. Für Gabriel war es ein unwirklicher Anblick, wie diese monströsen verdeckten Männer in Anzügen mit Lucion umgingen. Als wäre dieser eine unbezahlbare Porzellanpuppe, wurde er bedächtig in den Rollstuhl gesetzt.
 

„Lucion, ich kann deine Ungeduld spüren, aber bitte zügle sie. Das Bankett ist morgen Abend und es ist alles vorbereitet. Ruhe bis dahin.“, bat Ephra und neigte leicht den Kopf. Lucions Züge erkalteten auf diese Worte.

„Deine Erinnerungen sind unnötig und nicht erwünscht, Ephraim. Ich weiß was gut für mich ist, dass solltest du langsam auch erkennen, wenn du mich nicht missgünstig stimmen willst.“

Ephra legte seine Hand auf den Bauch und verbeugte sich noch tiefer.

„Nichts lag mir ferner, als meinen Herren zu verärgern. Bitte verzeih mir.“ Gabriel lief es bei diesem Anblick kalt den Rücken hinunter. Ein Wesen mit solch reglosem Gebärdenspiel, wie es bei Lucion der Fall war, hatte er noch nie gesehen. Und plötzlich, ganz so, als hätte der silberhaarige Vampir seine Gedanken gelesen, wandte dieser ihm sein Gesicht zu.

Gabriel erwartete, dass sich das blasse Antlitz wieder zu einem sündigen Lächeln verzog, doch diesmal blieb es glatt, kalt und reglos, als hätte es noch nie eine Emotion gezeigt. Er verstand, die Warnung, die in diesem Gebaren lag, ihn nicht zu verärgern.
 

Er schluckte leicht. Hatte er es doch längst verstanden, doch kam es ihm immer noch völlig unwirklich vor, dass hinter dieser zerbrechlichen und vollendeten Erscheinung, viel mehr lag… Etwas Dunkles und Unheil bringendes…

„Gib auf Gabriel acht… Sollte nur die kleinste Beschädigung vorhanden sein, würde es mir sehr missfallen…“, sagte Lucion leise und gab dann ein unmerkliches Zeichen mit der Hand, worauf sich die stummen Riesen in Bewegung setzten.

„Du hast ihm zu lange in die Augen gesehen…“, wisperte Ephra plötzlich heiser ohne seinen Blick von seinem Bruder abzuwenden, bis dieser verschwunden war.

„W-Was? Wieso sollte ich?! Was soll der ganze Zirkus überhaupt!?“
 

Ephra schien sich erst sammeln zu müssen, bis er antworten konnte.

„Kein Zirkus, mein Kleiner. Sondern bitterer ernst.“ Der Schwarzhaarige wandte sich endlich zu Gabriel um und fasste ihn eindringlich an beiden Schultern.

„Ein gut gemeinter Rat, verärgere Lucion niemals, hörst du? Auch wenn du auf Grund deiner Jugend noch so rebellische Gefühle hegst. So wird er deinen Tod zum genüsslichsten und erfülltesten Abschnitt deines Lebens machen.“ Ephra wollte seinen Gast weiter durch das Gebäude führen, doch Gabriel zerrte ihn energisch am Jackett.

„Jetzt hören sie Mal, Mister! Ich habe gar nicht vor zu sterben!“ Der große Schwarzhaarige gab sich einem Mitleidigen lächeln hin.

„Ein schöner Vorsatz, aber leider zwecklos. Wenn Lucion etwas beschlossen hat, wird es so geschehen. Glaub mir, du entkommst ihn nicht, egal wo du bist. Seine Draugr würden dich finden…“ Gabriel runzelte die Stirn.

„Was sind Drauga?“

„Draugr… Diese monströsen Gestalten, die du gesehen hast. Es sind antike Wesen, mit furchtbaren Kräften, die ihrem Schöpfer willenlos folgen. Kaum einer von uns besitzt noch die Fähigkeit sie zu erschaffen, außer Lucion. Wenn du ihn morgen Abend demütig bittest, wird er dir vielleicht ihre Erschaffung erklären. Folge mir bitte und stell keine weiteren fragen. Ich werde dich nun zur Musterung bringen…“
 

Obwohl es angebracht war, stand Gabriel nicht mehr der Sinn irgendwelche Fragen zu äußern. Alles Blut war in ihm abgesagt und er fühlte sich wie in einen Horrorfilm. Vampire, Willenlose Wesen… Was würde ihn noch erwarten? Eigentlich wollte er es gar nicht so genau wissen. Er folgte Ephra einfach nur stumm zu einem Fahrstuhl und lehnte sich in die Ecke. Leer und verschwommen spiegelte sich sein Blick an den metallenen Wänden. Es musste doch eine Möglichkeit geben, hier raus zukommen. War sein Vater wirklich für das alles verantwortlich? Wie konnte er nur? Über Gabriels Augen huschte ein dunkler Schatten und seine Brauen zogen sich verärgert zusammen. Wenn er seinem Vater und Raphael noch einmal begegnen würde, würde es ihnen teuer zu stehen kommen.
 

Nach etlichen Minuten im stickigen Lift, stieg die Anzeige auf eine leuchtende 130 und mit einem leisen Pling, öffneten sich die Türen.

„Wir sind da. Fühl dich geehrt, in diese und in die höheren Etagen kommen nur wenige erwählte Menschen. Folge mir bitte.“, erklärte Ephra und verließ die kleine Kabine als Erster. Gabriel trottete ihm hinter her und ließ seinen Blick durch den knapp beleuchteten Gang schweifen, durch den er geführt wurde. Der Boden, die Wände und sogar die Decke waren in schwarz gehalten. Zu seiner rechten befand sich eine schier endlose Fensterreihe. Vereinzelt standen alle paar Meter saftig grüne Pflanzen.

Ephra blieb vor einer unscheinbaren Tür stehen, die optisch den anderen im Flur glich.

„Ab hier werde ich dich verlassen, da ich noch die restlichen Vorbereitungen für das Fest treffen muss. Meine Schwester Enola wird sich ab jetzt deiner annehmen. Sei vorsichtig und vergreif dich bei ihr nicht im Ton, sie ist reichlich schnell zu beleidigen.“
 

Mit diesen Worten klopfte er dezent an der Tür und eine junge braunhaarige Frau trat heraus.

„Willkommen daheim, Meister Ephra. Wir haben Euch schon erwartet. Ist dies der erwählte Jüngling?“

„So ist es. Sage Enola, dass sie mit ihm besonders Vorsichtig umgehen soll. Er darf keinen einzigen Kratzer haben. Der Lichtbringer wünscht es so… Ich verabschiede mich nun. Gabriel? Wir sehen uns.“

Gabriel sah Ephra noch kurz nach, als er von der jungen Frau spielerisch am Arm gepackt wurde.

„So, so, so! Komm nur herein, junger Herr! Ich bin übrigens Marcie Dollet, Miss Hunters Assistentin. “

Kaum das Gabriel hinein gezogen wurde und Marcie die Tür geschlossen hatte, wagte sie sich zögernd an seine Schulter und sog tief die Luft ein.

„Er war bei dir, er hat dich berührt! Welch ein Glück du hast, ich beneide dich.“, sagte sie leise und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen.

„Du meinst diesen Luci-“

„PSSSSSSST!!!“, kam es nur panisch von Marcie, die sich den starren Zeigefinger vor die Lippen hielt.

„Lass dich nicht erwischen, in der Gegenwart eines Lamia den Namen des Lichtbringers auszusprechen. Ich meine, es nur zu deinem Besten, junger Herr.“ Gabriel wollte noch was erwidern, als plötzlich eine energische rauchige Stimme aus dem Nebenzimmer drang.
 

„Marcie?! Ist unser Gast eingetroffen? Was trödelst du noch!“

„Verzeihen Sie, Miss Hunter! Ich komme sofort! Los komm, junger Herr. Du brauchst dich vor Miss Hunter nicht fürchten, auch wenn sie sehr streng wirkt.“ Unstet packte sie Gabriel am Arm und zog ihn weiter in den nächsten Raum der sich als kleine Vorkammer entpuppte.

„So, bevor du in den Musterungsraum gehst, muss ich dich bitten deine Kleider abzulegen, damit Miss Hunter schauen kann, wie gut du in Schuss bist.“

Gabriel verdrehte die Augen. Sah er aus wie ein Pferd? Doch Zeit zum Beschweren hatte er keine mehr. Marcie Dollet war schon verschwunden, also tat er wie ihm gesagt wurde und entledigte sich, bis auf seine Shorts seiner Klamotten.
 

Zögernd legte er seine Hand auf die Klinke, öffnete die Tür und trat in einen hell beleuchteten Raum.

Dieser so genannte Musterungsraum erinnerte mehr an ein Büro, denn ihm gegenüber befand sich ein Schreibtisch. An ihm saß die knalligste Frau, die Gabriel je in seinem Leben gesehen hatte. Mit ihren Leuchtend roten, kunstvoll hochgesteckten Haaren und den pinken Augen, sah sie aus, als wäre sie irgendeinem schrägen Science Fiction Film entstiegen. Unter nichts sagenden Blick erhob sie sich und setzte sich auf die Tischkante.

„Komm ruhig näher, Menschlein. Ich beiße nicht… jedenfalls nicht dich.“, sagte sie mit einem spitzen Lächeln.

„Ich schätze Mal, du bist Gabriel Rougen? Es freut mich, das du erschienen bist.“ Gabriel schnaubte säuerlich.

„In der Tat. Ich habe noch nie eine verlockendere Einladung zum Sterben bekommen und Ihre komische Organisation war ja auch noch so nett mir die Entscheidung abzunehmen. Ich kann mein Glück kaum fassen.“

„Ich sehe schon, du hast ein reichlich großes Mundwerk. Ich rate dir, dich etwas zu zügeln, denn du könntest in ernste Schwierigkeiten kommen.“
 

Ein freudloses Lachen ertönte im Raum und Gabriel verschränkte feixend die Arme.

„Dass ich sterben soll ist doch schon beschlossen! Ich weiß nicht, was noch kommen könnte“

Enola gab ein leises Knurren von sich. Was erlaubte sich dieser vorlaute Knabe eigentlich? Verstimmt schritt sie auf den Menschenjungen zu und packte ihn am Kinn.

„Du solltest dir wirklich überlegen wie du mit mir redest! Ich kann deine beste Freundin, aber auch deine schlimmste Feindin sein!“

Gabriel zuckte leicht zusammen. Enola hatte genauso lange Fingernägel wie ihr Bruder Lucion… Er blinzelte kurz. Es war schon schlimm genug gewesen, das ein Mann so mit ihm umsprang, aber eine Frau?! Enolas Augen weiteten sich, als Gabriel mit finsterem Blick fest ihr Handgelenk packte.

„Ich weiß genau, was ich zu wem sage. Und nur, weil du mir wahrscheinlich das Genick wie ein Streichholz zerbrechen könntest, muss ich noch lange nicht kuschen!“ Enola gab ein lang gezogenes Fauchen von sich und riss sich los.
 

„Wie kannst du es wagen, dich einer Lamia gegenüber so respektlos zu verhalten!“ Mit der flachen Hand verpasste sie Gabriel eine heftige Ohrfeige, die ihn einknicken ließ. Mit verkniffenen Augen hielt er sich die brennende Wange. Aber was hatte er erwartet, bei dieser Frau? Sie war eine Vampirin, die mit enormen Kräften ausgestattet war. Enolas Lippen verzogen sich zufrieden zu einem Lächeln.

„Armer kleiner Gabby. Ich sagte dir doch, du sollst nicht mit dem Feuer spielen.“

Gabriel lächelte säuerlich.

„Sieht es so für dich aus? Das Feuer spielt mit mir und wird mich am Ende verschlingen. Ist es nicht die Art Lucions?“ Enola biss wutentbrannt die Zähne zusammen und holte erneut mit der Hand aus.

„Der Name des Lichtbringers ist heilig und darf nicht von einem Wurm wie dir ausgesprochen werden! Du bist jederzeit ersetzbar!“, schrie sie, aber noch bevor sie zu schlagen konnte, war Marcie in das Zimmer eingetreten und hielt sie panisch zurück.
 

„Miss Hunter, nein! Tun sie es nicht!“ Die junge Frau stellte sich schützend vor Gabriel und senkte entschuldigend den Blick.

„Der Lunarie Incubus persönlich hat auf diesen Jüngling ein besonderes Augenmerk. Meister Ephra selbst beharrte darauf.“ Die Lamia zuckte in sich zusammen.

„Wie bitte? Lucion ist mit ihm in Kontakt gekommen? Aber wann?“

„Der ehrenvolle Gebieter hatte einen kleinen Ausflug in die Stadt gemacht und ist dem jungen Mr. Rougen begegnet.“ Gabriel runzelte die Stirn.

„Woher weißt du das?“ Marcie wandte sich lächelnd über die Schulter.

„Hier sprechen sich solche Sachen schnell rum…“
 

Enola währenddessen hatte die Augen geschlossen und versuchte sich zu beruhigen.

„Wie dem auch sei. Fangen wir am besten mit der Kontrolle an. Ich will nicht, das Lucion wieder an allem etwas auszusetzen hat. Marcie, bereite schon mal das Testserum vor.“

„Es ist schon vollständig angerührt, Miss. Oh! Ich habe die Injektionsnadel vergessen!“ Marcie stellte das kleine unscheinbare Tablett, das sie bei sich trug, auf den Schreibtisch ab und verließ eilig den Raum.

Gabriel runzelte die Stirn.

„Injektionsnadel? Wollt ihr mich auch noch unter Drogen setzen?“ Enola nahm das kleine getönte Fläschchen in die Hand und lächelte nur wissend.

„Mach dir keine Sorgen, Gabby. Es ist nur dazu da, um dich auf diverse Krankheiten und Allergien zu testen. Aber das braucht dich nicht zu kümmern. Zeig mir mal deinen hübschen Körper.“
 

Enola fasste Gabriel an der Schulter und forderte ihn auf sich zu drehen.

„Hmmm… Nicht schlecht. Du bist zwar etwas klein für einen Mann, aber das ist nicht weiter schlimm. Du bist auch recht dürr.“, murmelte sie vor sich hin. Gabriel wurde das ganze unangenehm und er fühlte sich etwas erniedrigt. Zusammennehmend schloss er die Augen und ließ die ganze Prozedur über sich ergehen. Doch plötzlich schrie er auf.

„UAAAAH!! WAS MACHST DU DA?!“ Gabriel wirbelte erschrocken herum.
 

Enola gab ein leises lachen von sich.

„Ein kleiner süßer Hintern, da könnte man ja fast neidisch werden. Naja vorne sieht es etwas ernüchternd aus, aber das stört Lucion nicht weiter.“

„Hey was soll das?!“ Die Vampirin erntete von Gabriel einen tödlichen Blick.

Es klopfte zaghaft an der Tür und Marcie trat ein

„Ich habe die Nadel, Miss Hunter.“

„Gut, gut. Dann komm. Ich halte ihn fest und du injizierst ihm das Serum.“

„He! Moment mal!“, wollte Gabriel sich beschweren, doch Enola hatte ihn schon fest in den Griff genommen.
 

„Setz intravenös an, Marcie. Keine Angst, Gabby. Es ist nur ein kleiner Piecks.“ Marcie zog die Spritze voll und setzte sie an Gabriel an. Ein wespenartiger Schmerz breitete sich in seinem Arm aus und verteilte sich auf seinen ganzen Körper.

„Was zur Hölle ist das!?“, fragte er panisch, doch plötzlich wurde alles schwarz vor seinen Augen und er sank in die Bewusstlosigkeit.

Enola lächelte.

„Perfekt. Sein Körper reagiert auf das Testserum, also können wir ihn nach seinen Tod weiter verwenden. Das reicht für heute. Mann soll ihn zu den anderen Jünglingen bringen…“
 

♣~♠~♣~♠~♣~♠
 

Helle Stimmen drangen durch die Finsternis und wandelten sich zu dumpfen Worten, die keinen Sinn zu ergeben schienen. Gabriel fühlte sich, als würde er schwerelos in einer warmen Flüssigkeit schwimmen, die sanft auf und ab wogte. Nur beschwerlich schaffte er s die Augen zu öffnen und verfiel in flatterndes Blinzeln. Seine Umgebung war so hell.

„Da seht! Er kommt zu sich!“, hörte er eine entfernte Stimme sagen. Und noch weitere Stimmen ertönten. Gleichsam mit seinem Bewusstsein, kehrte auch seine Sehkraft zurück und das erste was er erblickte, war das freundliche Gesicht eines Jungen.

Erschrocken fuhr er auf.

„Heilige Scheiße!“ Plötzlich verlor er den halt und kippte zur Seite in ein warmes Nass.

„Immer langsam mit den jungen Pferden!“, lachte ein anderer Junge und griff Gabriel hilfsbereit unter die Arme.
 

„Wo bin ich, verdammt?“, stöhnte Gabriel und fasste sich benommen an seinen Kopf. Sein Blick glitt verwirrt durch eine große Schwimmhalle, dessen Becken voll mit einer milchigen Flüssigkeit war, die einen angenehmen süßen Duft verströmte.

„Ganz ruhig, Kleiner. Du bist in den Gemächern der Jünglinge…“, erklärte ein junger Mann, der lässig am Beckenrand lehnte.

Erst jetzt schenkte Gabriel den anderen seine Aufmerksamkeit. Stutzig sah er in die Gesichter. Bis auf einen, der etwas abseits saß, kannte er alle. Der braungebrannte Typ mit den roten lockigen Haaren, der ihn stützte hieß, Dwight Eddison und war der Sohn eines Abgeordneten. Der am nächsten Stehende, war ein hünenhafter Kerl der Phelias Hopps hieß. Er war der älteste Sohn des Polizeipräsidenten von New Halen. Bei dem Dritten der bekannten Gesichter traute er seinen Augen nicht. Da saß auch ein Klassenkamerad von ihm! Tyson Riley.

„Ich glaub ich spinne! Was hast du denn hier zu suchen, Ty!?“ Tyson rieb sich grinsend die Nase.
 

„Ich schätze mal genau dasselbe wie du. Hätte nicht gedacht, dass die Society, Jungs von der Straße holen.“, spottete er und setzte sich zu Phelias. Gabriel war zu perplex, um zu reagieren und atmete zunächst ein paar Züge durch.

„Gemächer der Jünglinge… Sieht mir eher nach einer Badeanstalt aus. Was ist das für ein Zeug!?“ Dwight gesellte sich ebenfalls zu seinen Freunden und lehnte seinen Kopf an Phelias‘ Schulter.

„Ein Teil der Gemächer. Wir haben recht viele Räume für uns. Das so genannte Zeugs ist ein Honig- Milchbad, das mit exotischen Essenzen angereichert wurde. Macht die Haut zart wie ein Babypopo.“, säuselte er und rieb sich genießerisch über die Bauchmuskeln.

Gabriel konnte nur verständnislos blinzeln.
 

„Seid ihr übergeschnappt? Wisst ihr was die Styx Society mit uns vorhat?“ Phelias lächelte träumerisch.

„Natürlich. Uns wird morgen die große Ehre zu Teil, mit unseren Körpern und unserem Blut den Lunari Incubus zu stärken.“ Gabriels Kinnlade fiel fast aus den Angeln.

„Ehre?! Du wirst morgen gekillt!“

Alle drei Jungen sahen ihn verärgert an.

„Für uns ist es eine große Chance die menschliche Schuld gegenüber den ehrwürdigen Vampiren zu begleichen, die sich unsere Vorfahren aufgeladen haben. Wir alle sind treue Mitglieder der Society und sind dankbar, dass sie uns ausgewählt haben.“, erklärte Tyson tadelnd. Gabriel schüttelte nur den Kopf und ließ sich gedankenverloren in eine Hocke gleiten.

Seine Freunde gehörten also auch zu den Verrückten? War die Organisation denn überall? Phelias setzte sich vor ihn und strich ihn sanft über den Kopf.

„Ich verstehe, dass du verzweifelt bist. Aber du darfst die Opferung keinesfalls als etwas Verderbliches ansehen… Wir schenken unsere Kraft dem Lichtbringer, damit er überleben kann. Morgen, in jener besonderen Nacht, wird die Macht der Vampire anwachsen und unser schöner Gebieter erhält die Fähigkeit unsere Seelen in sich aufzunehmen.“
 

Die tröstenden Worte Phelias drangen nicht zu ihm durch. Er wollte das alles nicht wahr haben. Er wollte nicht sterben… Gabriel versuchte seine Angst runter zu schlucken und schaute zu dem vierten Jüngling, den er nicht kannte.

„Wer ist das?“ Phelias folgte mit seinem Blick und seufzte.

„Er kommt aus einem Zuchtlager und hat keinen Namen. Wir rufen ihn Eleven, weil er eine tätowierte Elf auf seinem Fußknöchel trägt… Armer Kerl…“

„Was ist mit ihm?“

Wieder entrann Phelias ein Seufzen.

„Der Lunarie Incubus hat sich mit ihm etwas die Zeit vertrieben… Der Kleine hat sich bis in beide Ohren in ihn verknallt.“ Gabriel sah zum Eleven rüber. Er schien sie belauscht zu haben, denn als Lucions Titel fiel, neigte dieser träumerisch lächelnd seinen Kopf und eine zarte Röte zog sich über dessen Wangen.
 

Wie kann man sich nur in diesen schrecklichen Vampir verlieben, dachte Gabriel angestrengt. Doch dann rief er sich seine eigene Begegnung mit dem Lichtbringer in Gedanken. Die weiße Haut, unter den silbernen Haaren mit den mystisch glänzenden, verschiedenfarbigen Augen… Dieser hungrige Blick…

Gabriel gab ein leises Keuchen von sich, als ihm die Fantasien vom Bankett wieder einfielen, die Lucion in sein Bewusstsein gesät hatte. Wieder spürte er den Zug einer Kette an einem imaginären Lederhalsband. Seine Fantasie schien ein Eigenleben zu entwickeln und sich selber auszubauen.

Er sah sich wieder in jenem unbekannten Saal mit den vielen Menschen, doch diese beachtete er nicht. Allein dem silberhaarigen Vampir, zu dessen Füßen er saß, galt seine gesamte Aufmerksamkeit. Genüsslich schloss er die Augen, als er spürte, wie Lucion ihm durchs Haar strich. Bittend legte er seinen Kopf auf dessen Schoß und nahm die Liebkosungen gierig entgegen. Eine tiefe Hitze schoss durch seinen Körper und sein Blut war dabei sich an einer bestimmten Stelle zu sammeln.
 

„Gabriel?!“, rief eine Stimme entsetzt und riss ihn wieder in die Realität.

„Was zum Teufel machst du da?“

Gabriel blinzelte verwirrt und bemerkte, dass er sich tief in die Halsbeuge seines Freundes geschmiegt hatte. Hastig wich er zurück und die Schamesröte schoss ihn in den Kopf.

Was hatte Lucion, dieser verdammte Bastard nur mit ihm angestellt?!
 

-tbc-

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So das war es erstmal XD bis zum nächsten mal ^^ und danke für eure Kommis



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-12-21T12:20:07+00:00 21.12.2009 13:20
Ich hab mir deine FF bis hier hin jetzt durchgelesen. Hatte sie auch vorher schonmal entdeckt, dann leider nur wieder aus den Augen verloren><
Damals war leider nur das erste Kapitel online, um so glückerlich bin ich das es nun mehrere gibt.
Dein schreibstil ist echt genial^^
man fühl richtig mit und lucion ist mein absoluter liebling!
du hast die charaktere wirklich richtig gut getroffen auserdem bringst du sie auch gut rüber.
also eigentlich hab ich nichts auszusetzten! auf grammatik hab ich jetzt nicht soouu geachtet und auch wenn fehler ma drin sind, stören sie ja nicht unbedingt..mir jedenfalls..

also ich freu mich aufjedenfall auf dsas nächste kapitel! schreib schnell weiter><
*es nicht mehr abwarten kann*
*kekse rüber schieb*
keine bestechnung ne...nur ein antriebXD

Lg Shinya
Von:  Toastviech
2009-12-11T22:14:53+00:00 11.12.2009 23:14
HI^^

Also ich bin sprachlos.
Das Kapi war verdammt gut.
Am besten ich sage gar nichts mehr, sonst mache ich diesen Moment kaputt.

lg Toasty


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