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Je voudrais mourir pour votre amour

für deine Liebe würde ich sterben
von

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Les souvenirs d'un ami Part II

Ich war Zuhause.

Sämtliche Versuche Jan zu erreichen, schlugen fehl. Er ging nichts an sein Handy und in seiner Wohnung war er auch nicht. Ich bin einige Male bei ihm vorbeigefahren.

Daher habe ich nach einiger Zeit resigniert und mich auf den Heimweg gemacht.
 

Es tat mir im Herzen weh Rod einfach so im Krankenhaus zurücklassen zu müssen. Mit diesen ganzen Geräten und Schläuchen um ihn herum. Nein, nein. Das war nicht schön für ihn, doch er würde ja morgen wieder nach Hause kommen. Oder besser gesagt, erstmal zu mir, denn nach so einem Unfall wollte ich ihn nicht alleine in seiner Wohnung lassen.

Auf Jans Unterstützung zählte ich schon gar nicht, hatte er mir doch am Telefon gezeigt, wie er die ganze Sache sieht – als etwas, das nicht wirklich wichtig ist.
 

Ich konnte meinen besten Freund nicht verstehen.

Erst sehr viel später, als es aber schon ZU spät war und... oh... ich schweife schon wieder ab, oder?

Das tut mir leid...
 

Ähm... jedenfalls saß ich im Wohnzimmer und überlegte, wann ich Rod abholen müsste und was ich noch zu tun hätte, als mein Handy anfing zu vibrieren.

Nach 21 Uhr stell ich mein Handy nämlich immer auf Vibrationsalarm – war wohl so eine Macke von mir...

Auf jeden Fall war es nur eine SMS und kein Anruf.

Irgendwie hatte ich keine Lust die Nachricht zu lesen, da diese eh von einer unbekannten Nummer kam – also weder von Jan, Rod oder irgendjemand anderem wichtigem stammte – und ich eh wichtigere Dinge im Kopf hatte.

Doch es vibrierte noch weitere 2 Mal – dieses Mal Anrufe.

Schien wohl doch wichtig zu sein und daher entschied ich mich, einen Blick in die SMS zu werfen.
 

Dirk... Komm in 2 Stunden zum alten Fabrikwerk...
 

Mehr stand nicht drin. Nur dieser Satz. Doch da mein Name darin vor kam und mir auch das alte Fabrikwerk sehr bekannt war – hatten wir doch schließlich damals öfter eine Bandprobe, doch das war schon lange her, etliche Jahre. Ich weiß schon gar nicht mehr wie lange genau, doch... naja... jedenfalls war diese SMS eindeutig für mich bestimmt. Doch sollte ich da wirklich hingehen?

Ich wusste schließlich nicht vom wem die Nachricht stammte und auf was ich mich da einlassen würde.
 

Eine weitere SMS nahm mir meine Entscheidung ab.
 

Wenn du das Leben deines Freundes retten willst, dann kommst du in genau 2 Stunden zum alten Fabrikwerk!!
 

Sollte das eine Drohung sein?
 

Normalerweise lasse ich mich nicht bedrohen, im Gegenteil, wenn, dann würde ich derjenige sein, der droht... doch es war die rede von einem Freund.

Welcher Freund?

Ich hatte viele, doch ich ahnte schon, dass es entweder Rod oder Jan sein musste.

Und was bedeutete das Leben deines Freundes retten??
 

Meine Gedanken fuhren Achterbahn auf der Suche nach einer Antwort.

Mein Hirn war schon kurz vorm Kotzen, weil ich nicht auf eine plausible Erklärung kam, doch ich wusste einhundert prozentig, dass diese Nachricht mit dem Unfall Rods zu tun haben musste – wenn nicht sogar um Jan!
 

Wie Recht ich doch hatte...
 

Mein bester Freund. Wie gerne hätte ich vorher verstanden, was los ist. Vielleicht hätte ich helfen können. Auch, wenn es so oder so in diese Richtung gelaufen wäre.

Doch was erzähle ich?

Ihr wisst gar nicht, was ich meine.

Also gut... wo war ich nochmal stehen geblieben?

Ach so, ja...
 

Ich wusste nach dieser letzten SMS, dass ich zu dem alten Fabrikwerk hin MUSSTE. Das verlange schon meine Loyalität gegenüber meinen Freunden von mir.

Vor allem schien da jemand mehr zu wissen, als ich.

Und das brachte mir Unbehagen. Das Leben eines meiner Freunde stand auf dem Spiel, wenn ich dieser Nachricht wirklich glauben schenken sollte.
 

In diesem Moment tat ich es!
 

So schnappte ich mir die nötigsten Sachen und machte mich auf den Weg.

Der, mir vorgegebene, Ort lag einige Kilometer außerhalb der Stadt. Eine stillgelegte Fabrik für Eisengussteile, die schon seit Jahrzehnten, wenn ich mich recht entsinne müsste das seit dem zweiten Weltkrieg sein, ihr Dasein als Proberaum für etliche Bands fristet. Damals wie heute hauptsächlich Punk... und wir waren eine davon. Wir, Die Ärzte!
 

Nach ungefähr einer halben Stunde, die mir allerdings wie eine Ewigkeit vor kam, da meine Gedanken immer noch darum kreisten, was los sei, erreichte ich den kleinen Schotterplatz vor den Toren der alten Fabrik und hielt dort mit meinem Wagen.

Mein Unbehagen vom Anfang wich einem anderen Gefühl... ja, ich geb es zu... der große Bela B hatte tierisches Muffensausen!!

Und trotzdem war ich mir der Verantwortung gegenüber meinen Freunden bewusst – und dieser Gedanke gab mir Kraft, das Gelände zu betreten und auf die Halle zu zu gehen, die mir so bekannt war.
 

Du ziehst mich zu sehr in deinen Bann

Je voudrais mourir pour votre amour

Von dem ich mich nicht mehr lösen kann

Je voudrais mourir pour votre amour


 

Ja, das war Rods Songtext... ich wisperte ihn die ganze Zeit vor mich hin. Ich hatte mir eine Melodie spontan einfallen lassen und es klang recht gut. Es wäre ein großartiger Song geworden, wenn wir jemals dazu gekommen wären, ihn aufzunehmen...
 

Doch zurück zur eigentlichen Geschichte.

Ich stand schon einige Momente an einer Stelle und wartete. Die zwei Stunden waren schon längst abgelaufen. Wollte mich nicht doch jemand verarschen?

Ich hege gerade den Gedanken, mich wieder in mein Auto zu setzen, nach Hause zu fahren und noch ein wenig zu schlafen, ehe ich am nächsten Tag Rod aus dem Krankenhaus abholen wollte.

Doch plötzlich öffnete sich die Tür hinter mir und ehe ich mich umdrehen konnte, spürte ich schon etwas längliches an meinen Rücken drücken.
 

„Shh... ganz ruhig“, sprach eine Stimme, die ich unter Eintausenden erkennen würde.

„Nein.... nicht du!“

„Oh doch, ich... und jetzt halt schön die Klappe und folg mir!“
 

Ich tat, wie mir geheißen. Schon alleine, weil ich verwirrt und zugleich geschockt war.

Ich hätte wirklich mit jedem rechnen können, aber mit IHM?

Nein, das war doch ein wenig zu viel für mich. Mein Magen schmerzte. Mir war schlecht vor Verachtung und Angst. Die Waffe, die er in mein Kreuz drückte, ließ mir auch keine Gelegenheit, mich irgendwie zu verteidigen. Seine Hand hielt meinen Kragen fest und er schob mich weiter hinein in die Halle.

Warum war ich überhaupt alleine hergekommen?
 

„Los!! Setzen!!“

Ich wurde unsanft auf einen Stuhl geworfen. Ich schaute nicht nach oben. Ich wollte ihm, diesem Menschen, den ich einst gekannt hatte, was aber nun nicht mehr der Fall war, nicht ins Gesicht sehen.

„Na? Fragst du dich, warum ich dich hier haben wollte?“, fragte er mich mit einem Ton in der Stimme, der an einen Wahnsinnigen erinnerte.

Ja, er war wahnsinnig geworden.

Mehr, als wie man es sich nur vorstellen konnte.
 

„Nein, ich weiß nicht, warum du mich ausgerechnet hier haben willst...“, nun schaute ich ihm doch in die Augen. Ich versuchte einen starken Gesichtsausdruck zu bewahren, obwohl ich mich wirklich nicht nach Stärke gefühlt hatte, „...aber ich bin hier, weil ich wissen will, was du mit meinen Freunden vor hast!!!“.
 

Doch er antwortete nicht.

Stand nur da und starrte mich an.

Ein grausames Gefühl.

Erst nach einigen Minuten sprach er wieder.
 

„Er hat mich damals verlassen. Als ich ihn am meisten gebraucht habe, hat er mich einfach fallen lassen, wie ein Stück Dreck... und dann... DANN HAT ER SICH DIESEN BASSISTEN GESCHNAPPT!!!“.
 

Mit einem Mal verstand ich.
 

„Ich... ich halte das einfach nicht mehr aus! Ihn mit diesem... diesem... Chilenen zu sehen! ICH liebe ihn! Und niemand anders sonst!!“

Sein Blick blieb auf mir kleben, „Und du! Du bist auch nicht unschuldig an der Sache... Du hast ihn doch von mir fern gehalten!“
 

„Was??? Nein, habe ich nicht! Das war ganz alleine seine eigene Entscheidung! Hör zu, wir waren jung, wir hatten Erfolg. Da war kein Platz für Gefühle. Und Jan hatte sich dafür entscheiden, dass er dich lieber verlässt, als dass er dir die Beachtung nicht geben kann, die du verdient hast! Glaube mir, bitte... er hat dich auch geliebt... doch er-“
 

„STOP! Hör auf!! Das will ich nicht hören!! ES IST EINE LÜGE!!“
 

„ES IST KEINE LÜGE!!! Jan hat dich mehr als alles andere geliebt, er konnte dir nur nicht mehr das geben, was er dir geben wollte!! Nur du hast alles kaputt gemacht, indem du dich intolerant verhalten hast und noch nicht einmal über seinen Schritt nachgedacht hast! Verdammt! Glaubst du wirklich, dass Jan jemand ist, der einfach so Schluss macht, obwohl er eigentlich glücklich ist? Benutz doch einfach nur einmal dein Hirn!“
 

Sein Blick.

Ich wusste, dass er mir nicht glaubte. So, wie er mir nie geglaubt hat. Egal, was ich gesagt oder getan habe. Irgendwie hatten wir immer diese Distanz und dieses Misstrauen zwischen uns... Misstrauen, welche mir zum Verhängnis werden sollte.
 

Er ging einige Male hin und her in der Halle. Dachte er wirklich über meine Worte nach? Nein, der Hass in seinem Gesicht ließ für solche Gedanken leider keinen Platz.
 

„Dirk... du bist derjenige, der nicht versteht“, meinte er und sah mir nach diesem Satz direkt in die Augen, „und deswegen wird es nicht weiter auffallen, wenn...“

Die Waffe. Er hob seinen Arm und richtete sie direkt auf mich.
 

„Nein!! Du willst doch etwa nicht...!?“
 

„Au revoir, Dirk Albert Felsenheimer“
 

„NEIN!! NICHT!! BITTE!! TU DAS NICHT!! HA-“
 

Doch dann wurde mir schwarz vor Augen. Ich habe noch nicht einmal mehr den Schuss wahrgenommen oder die Kugel, die in meinen Kopf flog.
 

Jan... Rod... es tut mir so leid!
 

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Sohooo...

Nun hier das 4te (mit Prolog 5te) Kapitel von "votre amour"...

Ich danke allen Kommischreibern und denen, die die Story als Favo haben für ihre Treue und dass sie mich in meiner aktuellen Zeit- und damit auch Schreibnot nicht hängen gelassen haben ^^
 

Kathi :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-02-08T10:00:06+00:00 08.02.2009 11:00
*schnief* hätte ich nicht eh schon so einen immensen verbrauch an taschentüchern, so hättest du ihn jetzt ausgelöst...
aber dein schreibstil... WOW! ich bewundere dich sehr dafür und die perspektive aus der du schreibst gefällt mir unwahrscheinlich gut.
kurzum: ich liebe deine story und bin sehr gespannt wie es weiter geht!! Vorallem will ich wissen wer bela getötet hat!! ich habe einen verdacht, aber ich werde mich wohl gedulden müssen...
ich hoffe einfach mal, dass du ganz schnell weiter schreibst!!!

bis dahin die größte verehrung und ganz liebe grüße


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