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Bosom Buddies

...ein Herz und eine Seele
von

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Panic Room

Als Itachi ins Hotel zurückgekehrt war, fehlte von Kabuto jede Spur. Auch dessen Besuch war nicht mehr da. Der Schwarzhaarige hatte sich bei dem nahegelegenen ‚Burger King‘ einige Cheese Burger gekauft um seinen Hunger zu stillen. Anschließend hatte er sich die Schaufenster, welche auf seinem Weg zum Hotel lagen angeschaut und hatte sich nun etwas irritiert in der Suite umgesehen.

Mittlerweile war es 18 Uhr und der Silberhaarige war noch immer nicht da. Itachi fluchte leise vor sich hin, während er auf seinem Bett lag und versuchte sein Buch zu lesen.

„Vermutlich ist er mit diesem komischen Fatzke durchgebrannt und mit ihm im Bett gelandet...“, knurrte der Schwarzhaarige leise und klappte sein Buch zu. Seufzend drehte er sich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Was fand Kabuto denn an solchen widerlichen Typen? Er sah gar nicht danach aus, als würde er auf großkotzige Idioten stehen. Nicht, dass er etwa was von dem Silberhaarigen wollte, aber irgendwie ärgerte ihn das Verhalten seines Partners schon. „...so ein Idiot...“

Sein Blick wanderte zur Uhr, die an der Wand hing. Es war schon 18 Uhr. Wie lang brauchte der denn nur? Was die beiden wohl überhaupt alles machten? Itachi seufzte schwer und setzte sich auf, als es an der Tür klopfte. Leise knurrend erhob sich der Schwarzhaarige und ging zur Tür.

Mit dem Gefühl den Pagen, welcher sicher vor der Tür stand, fertig zu machen, öffnete der Ermittler die Tür.

„Ah, bist also auch wieder da! Ich will nur zu Kabu-chan, mach dir keine Gedanken!“, meinte Norris, welcher vor der Tür stand und schritt an dem leicht irritiert drein schauenden Itachi vorbei.

„Hey, Moment mal! Erstens: Was fällt dir ein einfach hier rein zu spazieren? Und zweitens: Wie kommst du darauf dass Yakushi hier wäre? Ihr beide seid doch zusammen sonst wohin...oder nicht?“, entgegnete Itachi und schloß die Tür hinter dem anderen. Norris wandte sich zu dem Ermittler um und sah ihn an wie ein Auto. „Wie? Nein, wir waren, seit du weg bist, hier in der Suite. Wir sind etwa fünfzehn Minuten später auch beide los. Er meinte, er müsse noch arbeiten. Wir waren um 18 Uhr hier verabredet, also jetzt. Soll das heissen, er ist noch nicht zurück?!“, wollte er wissen. Itachi schüttelte den Kopf. „Nein, er ist nicht hier. Ach, vermutlich hat er die Zeit irgendwo vergessen...“, entgegnete Itachi und setzte sich wieder an das kleine Tischen am Fenster. Der andere kam zu ihm herüber und schaute hinaus.

„Das ist ausgeschlossen, Uchiha! Kabuto ist bei ganz Interpol für seine Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bekannt; er kommt nie zu spät!“, warf Norris ernst ein.

„Gibt es nicht für alles ein erstes Mal?“, wandte Itachi ein, woraufhin der andere den Kopf schüttelte. „Das hatte er schon mal, seitdem nie wieder. Ich glaube...nein, ich fürchte sogar, dass ihm etwas passiert sein muss!“.

Der Schwarzhaarige schaute auf. „...meinst du?“.

Einen Moment lang saß Itachi schweigend da, ehe er sich erhob und zu Kabutos Seite des Schlafzimmers ging. Dort zog er dessen Tasche zu sich und holte den Laptop heraus, welchen der Silberhaarige nach Deutschland mitgenommen hatte.

„Nun gut, dann werden wir mal sehen wo er jetzt steckt...“
 

Leise stöhnend kam Kabuto zu sich. Obwohl er versuchte seine Augen zu öffnen, blieb alles um ihn herum schwarz. Jemand hatte ihm die Augen verbunden. Er wusste nicht wo er war, er spürte nur, dass es kühl in dem Raum war. Als er versuchte seine Arme zu bewegen, stellte er erschrocken fest, dass sie über seinem Kopf gefesselt waren. Er musste auf einem Stuhl sitzen, doch seine Beine waren zusammengebunden. Der Ermittler schluckte, während er versuchte seine Arme zu befreien, doch es war zwecklos. Seine beiden Arme waren mit Handschellen an einem Rohr oder ähnlichem, das hinter ihm an der Wand entlang lief befestigt. Er konnte sich nicht befreien.

Kabutos Atem wurde schneller. Er bekam Angst. Große Angst, panische Angst. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Verzweifelt rüttelte er an den Handschellen und versuchte sich irgendwie zu befreien, doch vergebens. Er war völlig hilflos. Er war gefangen.

Seine schlimmste Angst war gerade dabei wieder wahr zu werden, erneut, nachdem er ihr all die Jahre entfliehen konnte.

Er schrak zusammen, als er leise Schritte näher kommen hörte. Sein Körper begann stark zu zittern. Jeden Moment würde sich die Tür öffnen und jener Mann würde herein kommen, ihn mit seinem kalten, überlegenen Blick von oben bis unten ansehen, ihn genau mustern, sein Verhalten beobachten, sich daran ergötzen wie er vor Angst zitterte und sich vor ihm fürchtete.

Und dann, dann würde der schlimmste Teil des Alptraumes kommen. Denn dann würde er seine kalte Stimme dicht an seinem Ohr erklingen lassen, diese Stimme, die kälter war als die Hände, die an dem wehrlosen Körper entlang fahren würden. Und er, Kabuto, würde wieder unterliegen, würde wieder aufgeben müssen. Würde wieder all seinen Ängsten ins Auge blicken müssen.

Die Tür öffnete sich, das laute Quietschen der rostigen Scharniere hallte durch den Raum, Schritte kamen auf ihn zu. Mehrere Leute hatten den Raum betreten. Sie kamen direkt auf ihn zu. Die Angst in ihm wurde mit jedem Schritt größer, immer lauter hämmerte sein Herz, als wollte es aus seiner Brust herausspringen.

Ein leises Rascheln war zu hören, dann das leise Piepsen von Handytasten. Dann herrschte für einige Momente lang Stille.

„Wir haben ihn, Boss, lief einfach auf der Straße rum. Was sollen wir jetzt mit ihm machen?“, erklang die Stimme eines Mannes. „...aha. Gut, wir behalten ihn im Auge. ...Ja, verstanden.“

Erneut das leise Piepsen, der Mann musste aufgelegt haben.

„Tja, da hast du dir aber was schönes eingebrockt, Junge! Selbst Schuld, was machst du uns auch unnötigen Ärger...“, erklang wieder die Stimme des Mannes, doch diesmal kam sie näher.

Kabutos Angst wuchs immer mehr. Er zuckte stark zusammen und riss den Kopf beiseite, als er eine Hand an seinem Gesicht spürte.

„FASS MICH NICHT AN! VERSCHWINDE!!“

Panisch versuchte sich der Silberhaarige zu wehren, doch konnte er sich nicht bewegen.

Der Mann trat zurück. „Was habt ihr dem Kerl gegeben, dass der so ausflippt? Ach, egal. Soll er ruhig, er wird eh nicht mehr viel Gelegenheit zu haben.“

Mit diesen Worten entfernten sich die Schritte wieder, erneut das quietschende Scharnier und der laute Knall der Metalltür, welcher durch den Raum schallte. Dann war Stille. Nur das zitternde und rasche atmen Kabutos war noch zu hören.
 

Das eifrige Klicken der Tastatur war das Einzige, das man in der Suite hören konnte. Konzentriert starrte Itachi auf den Bildschirm des Laptops, während er versuchte sich einen Weg durch Kabutos Computersystem zu bahnen.

„Darfst du überhaupt da ran?“, fragte Norris, der dem Schwarzhaarigen bei seinem Tun beobachtete.

„...der Zweck heiligt die Mittel.“, war des Ermittlers knappe Antwort. Der Schwarzhaarige tippte etwas in den Rechner ein, ehe er den obersten Knopf seines Mantels löste und den kleinen Stecker, welcher auf der Rückseite des Knopfes zum Vorschein kam, mit dem PC verband, woraufhin ein leises Piepen erklang.

„Na also, dann wollen wir doch mal sehen, wo sich die Brillenschlange aufhält...“, murmelte Itachi leise und blickte unentwegt auf den Bildschirm, auf welchem sich ein Stadtplan öffnete. Irgendwo, mitten in dem Labyrinth aus Linien, das Häuser und Straßen bildeten, leuchtete ein kleiner blauer Punkt. An einem anderen Punkt, sehr viel weiter von diesem weg, war ein roter Punkt zu sehen.

„Oh, Mann...der ist ja am Arsch der Welt!“, stöhnte Norris leise als er auf den Bildschirm blickte.

„Ist es sehr weit von hier weg? Wie komme ich am schnellsten hin?“, wollte Itachi wissen. Der andere stutzte. „Was meinst du mit >ich<? Denkst du etwa, du gehst ihn allein retten?! Das schlag‘ dir mal gleich aus dem Kopf!“, protestierte Norris eine Spur empört.

Itachi rollte nur genervt mit den Augen. „Im Ernst: Wie willst DU mir helfen können? Mal so ganz nebenbei...was erfüllst du überhaupt für eine Funktion bei Interpol?!“, wollte er wissen, seine Stimme jedoch hatte einen eher desinteressierten Unterton.

„Ich bin hauptsächlich für das Archiv zuständig, aber werde ab und an auch mal auf Außenaufträge geschickt, wenn Not am Manne ist, wenn du verstehst?!“, erklärte Norris mit leicht geschwellter Brust.

„...aha. Also ein unbedeutendes Staubkorn im Dreck.“, gab Itachi gelangweilt zurück.

Norris seufzte nur resignierend und schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Lass uns einfach losgehen und Kabu-chan zurück holen!“, meinte er und wandte sich zum Gehen. Der Andere klappte den Laptop zu, nachdem er noch einige Male auf ihm herumgetippert hatte. Den Transmitter nahm Itachi wieder an sich und brachte ihn wieder an seinem Mantel an. Als das getan war, folgte er Norris zur Tür und verließ mit ihm die Hotelsuite.

„Ach, und noch etwas“, fügte Itachi noch ernst hinzu und wandte sich kurz zu Norris um, „...nenn‘ ihn gefälligst nicht >Kabu-chan<! Das ist ja peinlich!“.

Der Angesprochene blickte den miesepetrigen Ermittler einen Augenblick lang irritiert an, ehe er leicht grinste und mit ihm seinen Weg fortsetzte. „...eifersüchtig?“, fragte er leise, erhielt jedoch keine Antwort.

Die beiden Männer riefen sich ein Taxi heran und stiegen ein. Da auch Norris kein Deutsch konnte, beschloss Itachi die Wegbeschreibung als Drohung auf Englisch zu managen, was der Fahrer jedoch wunderbar zu verstehen schien. Eingeschüchtert fuhr er durch die Stadt und warf immer wieder ängstliche Blicke in den Rückspiegel. Es verging eine gute dreiviertel Stunde, ehe das Taxi an einem kleinen Hafen ankam. Allein die Gegend machte keinen sehr gemütlichen Eindruck: Baustellenschutt, Kies und Sandberge, hohe Kräne und einige Fabriktürme im Hintergrund. Außerdem ein Bahngleis, auf welchem Güterwaggons standen und irgendwo ragten einige rote Backsteinhäuser empor. Auf dem Dach eines langen, schmalen Hauses, welches offensichtlich ein Großlager für alles mögliche war, jedoch mehrere Hallen besaß, thronten große Buchstaben, die den Namen der recht zwielichtigen Gegend ankündigte:

Westhafen.

An der Auffahrt zum Gelände hielt das Taxi auf Itachis Befehl hin an und ließ die beiden Männer aussteigen.

„Bezahl den Typen und dann komm mit, wenn du meinst du musst.“, wies der Schwarzhaarige den anderen an, während er selbst die betonierte Auffahrt hinab schritt, an einem Depot von Mülltonnen vorbei und immer weiter auf die großen Lagerhallen zu. Nach kurzer Zeit hatte Norris den Ermittler eingeholt. „Machst du die Leute immer so fertig? Der arme Kerl war ja ganz blass im Gesicht!“, tadelte der Archivmitarbeiter den Ermittler, welcher sich davon nicht stören ließ.

Die beiden hatten nach kurzer Zeit die Güterwaggons hinter sich gelassen und näherten sich nun dem Lagerhaus. Während sie gingen, griff Itachi in die Innentasche seines schwarzen Mantels und holte eine gelblich schimmernde Desert Eagle hervor, in welche er ein aufgefülltes Magazin hinein schob. Mit einem leisen Klicken entsicherte er die Waffe, den Blick starr geradeaus.

„Hey, Uchiha, wo hast du die denn her?! Sag bloß, die haben dich damit im Gepäck über die Grenze gelassen!?“, wollte Norris überrascht wissen, doch die einzige Antwort war die Mündung der Pistole unter seinem Kinn.

„...wenn du nicht sofort deine Klappe hältst, dann bringe ich dich zum Schwiegen! Mit deinem Gesabbel machst du noch den ganzen Hafen auf dich aufmerksam!“, knurrte Itachi mit mörderischem Blick, ehe er die Waffe wieder zu sich zog und weiterging.

Norris schluckte leicht, folgte dem Ermittler dann, jedoch mit einigem Abstand.

Itachi blieb schließlich vor einer der Lagerhallen stehen und lehnte sich leicht gegen die Wand neben der Tür und horchte. Alles war ruhig. Nur ganz leise, dumpfe Geräusche waren zu hören.

„Auf 5 gehen wir rein.“, sagte Itachi leise. „...1...2....5!“.

Mit einem lauten scheppern schwang die Metalltür auf und schlug gegen die Wand auf der anderen Seite. Einen Kurzen Moment lang herrschte erschrockene Stille.
 

Kabuto zitterte noch immer am ganzen Körper. Noch immer war er gefesselt, konnte sich nicht rühren. Immer wieder hatte er geschrien und versucht sich zu wehren. Nach einiger Zeit war jemand anderes in den Raum gekommen und hatte die Person, der die Stimme gehörte, die Kabuto am Anfang gehört hatte, zusammengestaucht.

„Du Idiot, das ist er nicht! Du hast mir den falschen angeschleppt, Trottel! Dafür sollte ich dich häuten lassen, du vermaledeiter Sohn einer räudigen Hündin!!“, hatte er gebrüllt, dass es im ganzen Raum gedröhnt hatte. Der andere hatte daraufhin mehr als eingeschüchtert geklungen und hundert Mal um Verzeihung gebeten.

„Schaff‘ ihn jetzt weg, wir können keine unnötigen Zeugen gebrauchen! Du weißt was der Boss angeordnet hat!“, hatte der autoritärer Klingende gesagt, woraufhin die Schirtte sich wieder dem Ermittler genähert hatten. Erneut hatte die Angst dessen Körper besetzt und ihn panisch zusammenfahren lassen, als er spürte, wie der andere Mann ihm immer näher kam. Er hatte einen Blackout gehabt und geschrien, man solle ihn nicht anfassen. Er hatte getobt, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. Schließlich hatten die Typen es aufgegeben und ihn einfach dort hängen lassen. Doch damit war die Angst in ihm keinesfalls ausgelöscht, nein, sie war noch immer da, wartend darauf wieder hervorbrechen zu können. Ja, Kabuto war nicht mehr Herr seiner selbst. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, irgendwann hatte sich auch sein klarer Verstand abgeschaltet. Nun war es seine Angst, die ihn regierte. Angst vor seinen Erinnerungen. Angst davor, dass seine Erinnerungen sich erneut in Wirklichkeit verwandelten. Angst wieder schwach zu sein.

Er wusste nicht wie lange er nun schon so hilflos dagehangen hatte, wie lange er seinen Ängsten ausgeliefert gewesen war. Es war irgendwann alles still geworden. Still und schwarz. Er sah und hörte nichts. Einzig der kalte Windzug, der ab und zu seinen Körper gestreift hatte, bestätigten ihm, dass er überhaupt noch bei Bewusstsein war.

Erneut spürte Kabuto einen kalten Luftzug, der seinen Körper erneut zittern ließen, woraufhin die metallenen Handschellen leise klapperten. Es war ruhig, nur die leisen Schritte eines einzelnen Mannes war dumpf zu hören. Doch plötzlich brach ein Lärm aus, der den Raum vibrieren ließ. Eine Metalltür schwang scheppernd auf, dumpfes Gebrüll, dann Schüsse. Ein Röcheln, dann weitere Schritte, noch mehr Schüsse, Schreie, wieder Schüsse...und das Geräusch sterbender Menschen. Der Geruch von Blut und Schwefel.

Kabutos Körper zitterte wie verrückt, Angst schnürte ihm die Kehle zu, er spürte wie ihm schlecht wurde. Sämtliche Kraft wich aus seinem Körper. Rasche und feste Schritte kamen immer näher und näher...

Die Metalltür schwang auf, jemand, der die ganze Zeit über im Raum gewesen war, sprang von seinem Stuhl auf, feuerte Schüsse ab. Mit jedem Schuß zuckte Kabutos Körper zusammen und ließ sein Herz für den Bruchteil einer Sekunde aussetzen. Unzählige Schüsse hallten durch den Raum, ehe der letzte Mann röchelnd zu Boden fiel und es still wurde.

Die Schritte kamen auf Kabuto zu, der noch stärker zu zittern begann, das Schlimmste erwartete. Direkt vor ihm kamen die Schritte zum Stehen und verklangen.

Angstschweiß rann an Kabutos Schläfe hinunter, seine Unterlippe zitterte, seine Kehle war wie ausgetrocknet. Nur das leise Klappern der Handschellen und der zittrige, abgehackte Atem des Silberhaarigen war zu hören.

Kabutos Körper zuckte heftig zusammen und sein Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen, als er eine Hand ganz leicht sein Haar berühren spürte. Ihm wurde mit einem Schlag heiss und kalt zugleich, als er den Kopf wegriss und versuchte sich loszureissen.

„F- FASS MICH NICHT AN!!!“

Kabutos panischer Aufschrei hallte durch den Raum. Vor seinem inneren Auge sah er jenen Mann vor sich stehen, der ihm jahrelang nur Schmerzen zugefügt hatte. Jenen Mann, der für all seine Ängste verantwortlich war. Für all sein Leid.

Nun stand der Silberhaarige davor vor Angst durch zu drehen, seine Augen brannten schmerzhaft, seine Eingeweide schienen jeden Moment zu zerreißen.

Die Person vor ihm sagte nichts, streckte erneut seine Hand nach dem vor ihm Sitzenden aus, berührte nur ganz schwach, hauchzart dessen Wange, doch reichte diese kleine Berührung schon aus, um Kabuto aufspringen zu lassen und sich auf den vor ihm stehenden zu stürzen um ihn anzugreifen. Zumindest hätte er das getan, wenn er nicht gefesselt gewesen wäre.

„FASS MICH NICHT AN!! LASS MICH IN RUHE! VERSCHWINDE ENDLICH!!!“, schrie Kabuto panisch und brach vor Angst in Tränen aus, welche jedoch von der schwarzen Augenbinde aufgesogen wurden, doch seine Stimme war brüchig und er konnte ein ängstliches Aufschluchzen nicht vermeiden. Er zitterte, während sich sein Innerstes immer wieder schmerzhaft zusammenzog.

„...lass mich endlich in Ruhe...bitte...lass mich endlich in Ruhe...“, schluchzte Kabuto leise und hoffte, dass es endlich vorbei wäre. Doch erneut berührte ihn die Hand des Mannes und wieder zog sich alles in dem Silberhaarigen zusammen, wieder zuckte er, schrie auf, riss den Kopf weg, wieder brannten seine Augen, doch nicht wegen der Tränen, sondern durch grelles Neonlicht.

Kabuto blinzelte einige Male, schaute hinauf zu jener Gestalt, die vor ihm stand, auf ihn hinab sah. Er konnte nur sehr wenig erkennen, da man ihm seine Brille abgenommen hatte. Angestrengt und noch immer voller Angst versuchte er zu erkennen wer die Person vor ihm war, während immer wieder einzelne Tränen an der Wange hinabliefen.

Der Mann vor ihm hob eine Hand und legte diese sacht auf Kabutos Wange, was den Ermittler abermals zusammenzucken ließ. Vorsichtig hob der Mann das Gesicht des Silberhaarigen etwas an und neigte sich etwas zu ihm vor. Nun erkannte Kabuto seinen Partner Itachi, der ihn mit einem mehr als ungewohnten Blick ansah. Als sorgte er sich um ihn.

„...I-...Itachi...“, brachte Kabuto erstickt hervor und starrte seinen Partner noch immer angsterfüllt an.

„Shh...ruhig...“, vernahm der Kleinere leise die Stimme seines Partners, die sonst kalt und rauh klang, nun jedoch ganz warm und sanft war. „...beweg dich jetzt nicht.“

Itachi trat etwas von Kabuto zurück und hob seine Pistole, deren Lauf er auf Kabutos Hände richtete. Ein lauter Schuß, das Aufprallen von Metall auf Metall. Die Kette der Handschellen war durchtrennt und die Arme des Silberhaarigen wieder frei. Kabuto kauerte sich auf dem Stuhl zusammen, die Arme eng um seinen Oberkörper geschlungen. Er zitterte noch immer stark und erneut erlag er seinen Tränen und konnte ein Schluchzen bei bestem Willen nicht unterdrücken.

Die Angst hatte sich in ihm festgesetzt. Heisse Tränen rannen sein Gesicht hinab und fielen lautlos zu Boden. Einen Augenblick lang stand Itachi einfach nur da, blickte seinen Partner mit einem undefinierbaren Blick an. Schließlich trat er wieder auf ihn zu, legte ihm sanft eine Hand auf das silberne Haar und den Rücken und drückte ihn sacht an sich. Kabutos Finger gruben sich in Itachis Hemd, dessen Stoff die Tränen des jungen Mannes aufsogen, welche unaufhaltsam an dessen Gesicht hinabliefen.

Die Stille wurde nur von dem unregelmäßigem Aufschluchzen Kabutos unterbrochen, während Itachi ihm sacht durchs Haar strich und seine andere Hand warm und sanft den Rücken des Kleineren hinab wandern ließ. Ab und zu nahm Kabuto die ungewöhnlich sanfte Stimme seines Partners wahr, die ihm beruhigende Worte zuflüsterten.

„...ist ja gut...ruhig...jetzt wird alles wieder gut, Kleiner...ich bin jetzt hier...niemand wird dir etwas antun...hab keine Angst...“.
 

~Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kodomo-no-Luna
2008-06-27T10:03:43+00:00 27.06.2008 12:03
Wieder kann ich nur sagen, armer Kabuto. Ich ahne schon, was mit ihm geschehen ist, aber ich verrate nichts, also schweige ich nun zu dem Thema. Ich finde es aber sehr schön, dass jetzt schon sehr heraussticht, dass Kabsie dem Ita nicht so egal ist, wie der es gerne hätte. Dass er sich sorgte sieht jeder und überhaupt, hat er sich am Ende sehr um ihn arrangiert. Es war schön, dass er ihn getröstet hat, wo e so fertig war - nun ja auch Itachi ist eben kein Unmensch, dass wissen wir ja alle. Nach und nach wird das Eis brechen, ist bei den beiden Schnittchen aber auch kein wunder. Unser Kabsie ist eben so süß und Ita wie du weißt so derbst heiß, der kriegt jeden irgendwann soweit... aber was erzähle ich dir Sachen, die du schon weißt? Und um mich nicht weiter zu wiederholen oder dich zu langweilen, sag ich's einfach ganz schnell: ich freue mich auf das nächste Kapitel. Ich bin gespannt, ob sie über die ganze Sache reden werden, Itachi sich wieder wie zuvor recht fies benimmt oder ob das hier der Anstoß für eine Veränderung war, die beide sehr nötig hatten! XD
Nun gut, bis dann! Ich kommentiere nun deine andere FF! ^w^


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