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Stop touching what isn't there..

[SPOILER/Season 5/Emmett-POV]
von

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Stop touching what isn't there..

Du siehst Justin an Orten, an denen er nicht mehr sein kann – so ähnlich wie das bei alten Fotografien ist oder in den schwarz-weiß-Filmen, die du in Hazelhurst, mit deiner Tante, immer gesehen hattest.

Du siehst sein Gesicht reflektiert in Brian’s dunklen Augen; oder seine schmale Hand unter der suchenden Brian’s.
 

Und oft denkst du, das du nur verrückt sein kannst.
 

Aber hin und wieder hatte auch Teddy Brian’s Hand gesehen, wie sie fast schon zärtlich Muster auf eine Hand malt, die nicht da ist.
 

**
 

Manchmal wenn ihr im Woody’s seid, bemerkst du, wie Brian abwartend nach rechts schaut, auf einen leeren Fleck. Sein Blick heftet sich für wenige Sekunden auf diese Leere und danach wieder auf Michael. Du fragst ihn nie, worauf er wartet.
 

Denn du brauchst nicht zu fragen, du weißt es.
 

**
 

Vielleicht ist es, weil Michael einfach zu beschäftigt ist: mit Ben, Hunter und dem Laden. Oder vielleicht auch nur weil Teddy und Blake sich wieder gefunden haben und du dich, auch wenn du es garnicht willst, als fünftes Rad am Wagen fühlst. Und so findest du dich an einem Sonntag Nachmittag vor Brian’s Tür wieder, klingelst und sagst in die Gegensprechanlage: "Ich bins."
 

Und promt grummelt die Anlage zurück: "Und wer verdammt nochmal ist ich?"
 

"Ich bin Emmett, du Arschloch und du weißt es. Lass mich rein," grummelst du zurück

Und nach einigen Sekunden öffnet sich die Tür und du trittst über die Schwelle.
 

**
 

Du hast nicht einmal die Gelegenheit an der Tür zu klopfen, denn sie rollt im nächsten Moment einfach auf, und deine Hand hängt dümmlich in der Luft. Und du erkennst, das Brian wahrscheinlich auf die Minute genau sagen kann, wie lange der Fahrstuhl braucht um in seinem Stock anzukommen. Denn immerhin hat er ja genug Besucher, die seine magische Welt betreten und dann wieder verlassen.
 

"Was verdammt nochmal willst du hier, Honeycutt?"
 

Du schluckst die patzige Antwort, die sich schon auf deiner Zunge befindet runter und sagst stattdessen: "Gesellschaft."
 

Brian rollt mit den Augen, beachtet dich mit einem Blick, der vor lauter Genervtheit schon wehtut und geht rein.
 

Und erstaunlicherweise lässt er die Tür offen.
 

**
 

Es ist merkwürdig.
 

Und du kannst dich nicht an eine einzige Situation zurück erinnern, die du als merkwürdig empfandest – was die ganze Sache noch merkwürdiger macht. Naja, das und die Tatsache wie Brian zusammengesunken auf der Couch sitzt, den Blick starr auf dich gerichtet, die Hand um eine halbleere Flasche Wiskey.
 

"Wie läuft's bei der Arbeit?"
 

"Was verdammt nochmal willst du hier, Honeycutt?"
 

Soviel zu ein wenig Kommunikation.
 

**
 

Um die Absurdheit dieser ganzen Situation etwas abzuschwächen, die eindeutig nur du als eben diese empfindest, kramst du dir die nötigen Zutaten, um einen Cosmo zu mixen, zwischen Brian’s Spirituosen hervor – wobei du dich wunderst, das Brian alles für einen Cosmo da hat – und trinkst vier Stück im Abstand weniger Minuten.
 

Dein Kopf, nun etwas leichter auf deinen Schultern dreht sich wieder zu Brian und du sagst: "Du bist einfach nur erbärmlich."
 

Und Brian sieht dich an, als hätte er gerade erst gemerk, das du da bist und sagt: "Ich weiß."
 

Du seufzt – und mixt dir noch einen Drink.
 

**

"Du hast zwei Möglichkeiten, Brian: Du kannst weiter so tun, als wäre alles in Ordnung oder du kannst dir endlich mal in den Arsch treten und etwas machen, auch wenn du dabei alles verlieren könntest. Ich weiß das du jahrelange praktische Erfahrung mit Ersterem hast, aber so wie ich gehört habe, kam es auch schon vor, das du mit der zweiten Möglichkeit sehr gut bist."
 

"Warum zur Hölle-"
 

"Du hast mir auch schon geholfen – damals mit Teddy – Ich revangiere mich nur."
 

**
 

Brian ist erstaunlicherweise, sehr redefreudig, wenn er betrunken ist. Und du erschrickst nicht zum ersten Mal vor der Fülle von Emotionen und der Ehrlichkeit eben dieser, als du in seine Augen schaust. Du denkst /Das ist der Brian, den Michael kennt, das ist Justin’s Brian/ und du weißt nicht ob du losrennen oder heulen solllst.
 

Brian’s Kopf liegt auf der Platte, seines Wohnzimmertisches, in seiner Hand noch immer die Flasche Wiskey, leer und sagt: "Er hat mir gesagt, Jeden Tag an dem unsere Hochzeit näher rückt, verschindet mehr von dem Brian den ich kenne oder so Mist. Er will jemanden, der ich nicht mehr sein kann."
 

"Du bist immernoch dieser Brian," meinst du lächelnd. "Du musst Justin nur klarmachen, das das was er jetzt sieht, das ist was die ganze Zeit in dir war."
 

"Du verstehst das nicht Emmett.. Er und ich, es scheint, als ob wir niemals auf der gleichen Seite ankommen."
 

Du seufzt einmal tief und haust ihm leicht auf den Kopf. "Dann lies gefälligst etwas schneller, Arschloch."
 

**
 

Du sitzt an Brian's Computer, spielst Solitaire und versuchst krampfhaft zu hören, was er sagt und gleichzeitig nicht dabei erwischt zu werden.
 

Vielleicht war das doch nicht so eine gute Idee.
 

Brian wankt durch sein Schlafzimmer und lallt in den Höhrer: "Warum eigendlich – Warum, Justin – ausgerechnet dann. Verdammt." Er fällt auf sein Bett und du kannst dir Justin’s Gesicht in diesem Moment sehr gut vorstellen: etwas genervt und sichtlich verwirrt.
 

"Warum", versucht Brian auf ein neues, "bist du gegangen, als ich bereit war dich zu lieben – so wie du es immer wolltest?"
 

Du fühlst dich wie ein Voyeur. –Rote Acht auf Schwarze Neun-
 

"Ich will das du nach Hause kommst."
 

Oh Gott, warum bist du geblieben? -Zwei auf die Drei-
 

"Ich liebe dich."
 

Keine Spielzüge mehr, das Spiel ist vorbei – und du hast das Gefühl das ihr alle verloren habt. Die Einen mehr, die Anderen weniger.
 

**
 

Als du am Morgen gehst, um sechs oder sieben – du weißt es nicht mehr, aber die Sonne ist am Himmel und strahlt, schließt du die schwere Metalltür so leise wie möglich und benutzt die Treppe, um nach unten zu kommen.
 

Brian war mit dem Telefon am Ohr eingeschlafen. Ein kalter Ersatz aus Plastik.
 

Und du wunderst dich, wie lange Justin noch in der Leitung geblieben ist, nachdem er das regelmäßige atmen, seines Gegenübers vernommen hat. Du wunderst dich, ob er das Telefon vielleicht nicht auflegen konnte, vielleicht nicht aufhören konnte sich zu wünschen, das er seine Hand auf Brian’s Brust legen könnte, um das stetige Auf und Ab zu fühlen. Und du hoffst inständig, das Justin nach und nach daran zerbricht, bei jedem neuen Anruf von Brian... und zum Schluss nach Hause kommen muss, da nur Brian die zerbrochenen Teile wieder zusammenfügen kann.
 

Du wünscht es dir, denn Brian kann nicht aufhören, etwas zu berühren, das nicht da ist und du bist dir sicher, das muss das traurigste Gefühl der Welt sein.
 

**
 

TEH END XD

Okay, nicht wirklich... gut?...

Red wine

Du trinkst Rotwein.
 

Denn weißer Wein ist zu süß, von Weißwein fühlst du dich gut. Es fühlt sich gut an, wenn er deine Kehle hinab rinnt, in deinen Magen gelangt und dich langsam benommen macht. Also trinkst du Rotwein, denn er hilft dir dabei über nichts anderes nachzudenken, als das brennende Gefühl in deiner Kehle und das leichte Stechen in deiner Brust.
 

Roter Wein schmeckt wie Erde – Dreck, Grass und Kiefernblätter. Du denkst, das der Herbst genau so schmecken muss: alles stirbt, geht zuende, wird zu Rot, Orange und Braun – die Farben der Liebe, der Sehnsucht und der Reue. Roter Wein lässt dich an Pittsburgh denken, an Brian und ein Haus, das dein größtes Kunstwerk hätte sein können.
 

Dein Handy liegt neben der Weinflasche, nur um dich daran zu erinnern, das du anrufen könntest, wenn du nur wolltest und du kommst nicht umher es gelegendlich, verstohlen anzusehen. Und du sitzt da und wartest – wartest darauf, das Brian dich ein letztes Mal anruft und dir sagt, du sollst nach Hause kommen.
 

Du weißt das du nicht nocheinmal nein sagen kannst, das ihr euch diesmal nicht streiten werdet, du weißt, das du einfach ‚Okay’ sagen wirst, und das bisschen Geld zusammen kratzen wirst, das du gespart hast. Und auch, das du nicht bis zum Morgen warten wirst um nach Hause zu fliegen.
 

Du hast einen Koffer, den du nicht auspacken kannst. Denn du weißt, solltest du ihn auspacken, wird dieses Apartment dein ‚Zuhause’ und das Loft wird zu nichts weiterem als Backsteinen und kaltem Metall. Du hast angst, das wenn du dich einmal in New York eingelebt hast, kein Weg mehr zurück führt, nach Pittsburgh. In Brian’s Loft mit der kühlen Atmosphäre, das der wärmste Ort ist, an dem du jemals zu Ruhe gelegt hast. Also lässt du den Koffer unter dem Bett und sagst dir selbst, das du nur noch keine Zeit hattest ihn auszupacken.
 

Und manchmal schaffst du es sogar, dich selbst davon zu überzeugen, das das die Wahrheit ist.
 

Und als Brian endlich anruft, hast du die halbe Flasche Wein getrunken, bereits mit den Farben der Sehnsucht und der Reue gemalt und als du abhebst, streichst über eine Leinwand mit nasser Farbe. Die dich zeigt, dich und Brian. Das einzige Bild, das du niemals zuende malen wirst und immerwieder neu anfängst.
 

Brian’s Stimme hört sich seltsam entfernt an und er sagt ‚Warum eigendlich – Warum, Justin – ausgerechnet dann. Verdammt.’
 

Du lächelst, beißt dir auf die Unterlippe und sagst ‚Du bist betrunken Brian. Versuch den Satz nochmal.’
 

‚Warum bist du gegangen, als ich bereit war dich zu lieben – so wie du es immer wolltest?’
 

Dieser Satz rast durch deinen Kopf wie nichts zuvor. Wie ein Schlag, der mit einem Baseballschläger, oder einem Faustschlag nicht zu vergleichen ist. Denn in diesem Moment weißt du, das Brian recht hat. Brian hat es, in seinem sehr angetrunkenem Zustand geschafft, die wohl intelligenteste und bedeutungsvollste Beobachtung zu machen und fachmännisch deinen wohl schwächsten Charakterzug zu benennen: deine unfähigkeit zu erkennen, das du genau das bekommen hast, was du immer wolltest.
 

‚Brian, ich –’
 

Es gibt nichts zu sagen. Keine Entschuldigungen, keine Gründe, keine Antwort auf Brian’s Frage. Du sagst ihm beinahe, das, was du ihm immer sagst. Wahol würde nicht Warhol sein, wenn und es ist besser so, keine Reue, weißt du noch?. Aber das alles ist der größte Mist, der dir je eingefallen ist, war es schon immer. Ihr habt euch nicht gegenseitig verändert – Brian ist nicht zu einem anderem Menschen geworden – ihr seid beide nur erwachsen geworden.
 

Ihr habt auf einer Plattform gestanden und herabgesehen auf all die Möglichkeiten und alles was du immer wolltest – und du bist losgerannt. Hast Panik gekriegt und bist gerannt. Und das alles hatte nichts mit deiner Karriere zutun, denn du wolltest soweiso niemals ein neuer verdammter, Andy Warhol sein.
 

Du wolltest einfach nur Justin Taylor sein: Künstler, Aktivist, Idealist, ein verdammt guter Tänzer und ein Mann der alles für das riskieren - aufgeben würde, von dem er weiß, das es richtig ist.
 

‚Ich will das du nach Hause kommst.’
 

Und das hier, das ist das richtige. Brian ist der Richtige, er hat Recht. Pittsburgh und Debbie, Michael, deine Mutter, Emmett, der mit seinen verfluchten Armen in der Luft zu einem Song von ABBA tanzt. Das ist dein Zuhause, das ist wo du hingehörst. Der Ort, an dem du niemals deinen Koffer gepackt lassen würdest, denn dort willst du für immer bleiben. Dort trinkst du weißen Wein, der süß schmeckt und leicht und du weißt, das dort jemand wartet, der flaschenweise davon mit dir trinken würde.
 

‚Ich liebe dich.’
 

‚Leg dich ins Bett und schlaf, Brian,’ sagst du. ‚Ich bin morgen früh da.’
 

Du bist nur noch einige Minuten in der Leitung geblieben, als du das regelmäßige Atmen vernommen hast, nur lange genug um eine Stimme, die einhundert prozentig nur Emmett gehören konnte, sagen zu hören, ‚Oh Honey, was mache ich nur mit dir?’
 

Und dann hattest du hastig eine Nachricht an deine Mitbewohnerin geschrieben, das Geld, das du extra für heute gespart hattest aus der Schublade genommen und zu Gott gebetet, das ein Flug von New York nach Pittsburgh vom LaGuardia Flughafen gehen würde.
 

Denn sonst müsstest du bis zum Kennedy Flughafen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Engelchen_Fynn
2012-09-25T23:20:29+00:00 26.09.2012 01:20
Whaaa, ich will genau dieses Ende für die Serie ... T__T

Ich werd nie darüber hinwegkommen, dass die beiden kein Happy End bekommen haben.

Sehr schöne Story, hat mir wahnsinnig gut gefallen, auch dass das erste Kapitel aus der Sicht von Emmet geschrieben ist, find ich eine sehr gelungene Idee.

lg
Von: abgemeldet
2010-07-15T14:58:14+00:00 15.07.2010 16:58
TT.TT fantastısch !
Von:  Nerocat
2008-05-21T16:41:53+00:00 21.05.2008 18:41
jaa bitte lass den FLieger vom LaGuardia Flughafen starten...
auch sehr schön ... und traurig...
nochmal greez
Von:  Nerocat
2008-05-21T16:36:31+00:00 21.05.2008 18:36
ich find deine art zu schreiben voll schön/cool wie auch immer
armer BRIAN T.T *sniffel*
aber besonders toll ist die stelle: "Dann lies gefälligst etwas schneller, Arschloch."^^
greez hana


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