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Stop touching what isn't there..

[SPOILER/Season 5/Emmett-POV]
von

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Red wine

Du trinkst Rotwein.
 

Denn weißer Wein ist zu süß, von Weißwein fühlst du dich gut. Es fühlt sich gut an, wenn er deine Kehle hinab rinnt, in deinen Magen gelangt und dich langsam benommen macht. Also trinkst du Rotwein, denn er hilft dir dabei über nichts anderes nachzudenken, als das brennende Gefühl in deiner Kehle und das leichte Stechen in deiner Brust.
 

Roter Wein schmeckt wie Erde – Dreck, Grass und Kiefernblätter. Du denkst, das der Herbst genau so schmecken muss: alles stirbt, geht zuende, wird zu Rot, Orange und Braun – die Farben der Liebe, der Sehnsucht und der Reue. Roter Wein lässt dich an Pittsburgh denken, an Brian und ein Haus, das dein größtes Kunstwerk hätte sein können.
 

Dein Handy liegt neben der Weinflasche, nur um dich daran zu erinnern, das du anrufen könntest, wenn du nur wolltest und du kommst nicht umher es gelegendlich, verstohlen anzusehen. Und du sitzt da und wartest – wartest darauf, das Brian dich ein letztes Mal anruft und dir sagt, du sollst nach Hause kommen.
 

Du weißt das du nicht nocheinmal nein sagen kannst, das ihr euch diesmal nicht streiten werdet, du weißt, das du einfach ‚Okay’ sagen wirst, und das bisschen Geld zusammen kratzen wirst, das du gespart hast. Und auch, das du nicht bis zum Morgen warten wirst um nach Hause zu fliegen.
 

Du hast einen Koffer, den du nicht auspacken kannst. Denn du weißt, solltest du ihn auspacken, wird dieses Apartment dein ‚Zuhause’ und das Loft wird zu nichts weiterem als Backsteinen und kaltem Metall. Du hast angst, das wenn du dich einmal in New York eingelebt hast, kein Weg mehr zurück führt, nach Pittsburgh. In Brian’s Loft mit der kühlen Atmosphäre, das der wärmste Ort ist, an dem du jemals zu Ruhe gelegt hast. Also lässt du den Koffer unter dem Bett und sagst dir selbst, das du nur noch keine Zeit hattest ihn auszupacken.
 

Und manchmal schaffst du es sogar, dich selbst davon zu überzeugen, das das die Wahrheit ist.
 

Und als Brian endlich anruft, hast du die halbe Flasche Wein getrunken, bereits mit den Farben der Sehnsucht und der Reue gemalt und als du abhebst, streichst über eine Leinwand mit nasser Farbe. Die dich zeigt, dich und Brian. Das einzige Bild, das du niemals zuende malen wirst und immerwieder neu anfängst.
 

Brian’s Stimme hört sich seltsam entfernt an und er sagt ‚Warum eigendlich – Warum, Justin – ausgerechnet dann. Verdammt.’
 

Du lächelst, beißt dir auf die Unterlippe und sagst ‚Du bist betrunken Brian. Versuch den Satz nochmal.’
 

‚Warum bist du gegangen, als ich bereit war dich zu lieben – so wie du es immer wolltest?’
 

Dieser Satz rast durch deinen Kopf wie nichts zuvor. Wie ein Schlag, der mit einem Baseballschläger, oder einem Faustschlag nicht zu vergleichen ist. Denn in diesem Moment weißt du, das Brian recht hat. Brian hat es, in seinem sehr angetrunkenem Zustand geschafft, die wohl intelligenteste und bedeutungsvollste Beobachtung zu machen und fachmännisch deinen wohl schwächsten Charakterzug zu benennen: deine unfähigkeit zu erkennen, das du genau das bekommen hast, was du immer wolltest.
 

‚Brian, ich –’
 

Es gibt nichts zu sagen. Keine Entschuldigungen, keine Gründe, keine Antwort auf Brian’s Frage. Du sagst ihm beinahe, das, was du ihm immer sagst. Wahol würde nicht Warhol sein, wenn und es ist besser so, keine Reue, weißt du noch?. Aber das alles ist der größte Mist, der dir je eingefallen ist, war es schon immer. Ihr habt euch nicht gegenseitig verändert – Brian ist nicht zu einem anderem Menschen geworden – ihr seid beide nur erwachsen geworden.
 

Ihr habt auf einer Plattform gestanden und herabgesehen auf all die Möglichkeiten und alles was du immer wolltest – und du bist losgerannt. Hast Panik gekriegt und bist gerannt. Und das alles hatte nichts mit deiner Karriere zutun, denn du wolltest soweiso niemals ein neuer verdammter, Andy Warhol sein.
 

Du wolltest einfach nur Justin Taylor sein: Künstler, Aktivist, Idealist, ein verdammt guter Tänzer und ein Mann der alles für das riskieren - aufgeben würde, von dem er weiß, das es richtig ist.
 

‚Ich will das du nach Hause kommst.’
 

Und das hier, das ist das richtige. Brian ist der Richtige, er hat Recht. Pittsburgh und Debbie, Michael, deine Mutter, Emmett, der mit seinen verfluchten Armen in der Luft zu einem Song von ABBA tanzt. Das ist dein Zuhause, das ist wo du hingehörst. Der Ort, an dem du niemals deinen Koffer gepackt lassen würdest, denn dort willst du für immer bleiben. Dort trinkst du weißen Wein, der süß schmeckt und leicht und du weißt, das dort jemand wartet, der flaschenweise davon mit dir trinken würde.
 

‚Ich liebe dich.’
 

‚Leg dich ins Bett und schlaf, Brian,’ sagst du. ‚Ich bin morgen früh da.’
 

Du bist nur noch einige Minuten in der Leitung geblieben, als du das regelmäßige Atmen vernommen hast, nur lange genug um eine Stimme, die einhundert prozentig nur Emmett gehören konnte, sagen zu hören, ‚Oh Honey, was mache ich nur mit dir?’
 

Und dann hattest du hastig eine Nachricht an deine Mitbewohnerin geschrieben, das Geld, das du extra für heute gespart hattest aus der Schublade genommen und zu Gott gebetet, das ein Flug von New York nach Pittsburgh vom LaGuardia Flughafen gehen würde.
 

Denn sonst müsstest du bis zum Kennedy Flughafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Engelchen_Fynn
2012-09-25T23:20:29+00:00 26.09.2012 01:20
Whaaa, ich will genau dieses Ende für die Serie ... T__T

Ich werd nie darüber hinwegkommen, dass die beiden kein Happy End bekommen haben.

Sehr schöne Story, hat mir wahnsinnig gut gefallen, auch dass das erste Kapitel aus der Sicht von Emmet geschrieben ist, find ich eine sehr gelungene Idee.

lg
Von:  Nerocat
2008-05-21T16:41:53+00:00 21.05.2008 18:41
jaa bitte lass den FLieger vom LaGuardia Flughafen starten...
auch sehr schön ... und traurig...
nochmal greez


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