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Say the Truth

Sasuke/Naruto
von

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Burst

Ein lautes Klatschen schallte durch den Wald, erhielt als Antwort das aufgebrachte Kreischen einiger Vögel, die erschreckt und aufgescheucht in den hellblauen Himmel flogen.

Die Morgendämmerung hatte eingesetzt, vertrieb die Nacht mit ihrem diffusen Licht und Farbenspiel aus Violett und Rot. Nahm ihnen den Schutz. Aber auch wenn es noch Nacht gewesen wäre, das wütende Zetern zweier Ninjas hätte jeden im Umkreis auf den Plan gerufen.

„Lass mich los, Dobe!“

„Nein!“

„Ich kann allein laufen!“

„Ja, Baka. Das hab ich gesehen.“

„Grins nicht so!“

„Benimm du dich nicht wie ein stures Kleinkind!“

Luft wurde scharf angezogen worauf sich ein noch größeres Grinsen auf dem jugendlichen Gesicht eines Blonden zeigte. Dieser stützte einen anderen, der sichtlich eingeschnappt versuchte, sich aus dem Armen des Blonden zu befreien.

„Naruto. Lass mich los.“ Aus zusammengebissenen Zähnen wurden die Worte herausgezischt. Sasuke versuchte unbewusst vielleicht auch ein Wenig respekteinflößend auszusehen, brachte aber nur eine Grimasse zustande. Wie sollte man auch Respekt vermitteln wenn man sich von jemandem wie Naruto stützen lassen musste?

„Nein. Ich will dich nicht vom Boden aufsammeln müssen.“ Der strenge Ton war für Naruto sehr untypisch und er schien darauf aus, die Diskussion an diesem Punkt zu beenden. Er bekam als Antwort nur ein mürrisches Knurren. Mit den Augen rollend seufzte er.

„Du bist so stur.“ Wieder erhielt er ein spottendes Schnauben.

„Das sagt der Richtige.“ Naruto schüttelte nur den Kopf als er Sasuke half, auf seinen Rücken zu klettern. Er hatte sich nur schwer überwunden, aber mit der Gewissheit, dass es eben nicht anders ging, ließ er sich helfen. Sasuke wurde Narutos Rucksack in die Hand gedrückt. Wenn er schon den Komfort genießen durfte getragen zu werden (wenn auch nicht ganz freiwillig, um nicht zu sagen, vollkommen gegen seinen Willen) sollte er doch etwas als Gegenleistung tun. Und er murrte nicht.
 

~*~
 

Ast folgte auf Ast. Nur das Gewicht auf seinem Rücken machte Naruto langsam aber merklich zu schaffen. Es zu zeigen würde Narutos Stolz nah an die Klippe treiben. Das Gesicht eines schadenfreudigen Uchiha ließ ihm die Galle hochkommen also mühte er sich nach Kräften, das Tempo beizubehalten.

Er wurde in die Realität zurück befördert, als er eine federleichte Berührung auf seiner linken Wange spürte. Noch meinte er, es wäre nur ein Ast gewesen, als er jedoch den Kopf drehte fand er dort Sasukes Hand. Kurz dachte Naruto wirklich, Sasuke wollte ihn kratzen.
 

„Hat es sehr weh getan?“ Einen Moment musste Naruto nachdenken was Sasuke meinte, war dann aber verblüfft. Unternahm der Uchiha hier gerade ernsthaft einen Versuch, nett, oder gar feinfühlig zu sein? Wenn ja, war sein Tonfall doch noch etwas zu eisig als das es wirklich ehrlich klang und doch freute sich Naruto unvergleichbar darüber.

Er meinte die Ohrfeige, die Naruto erhalten hatte nachdem er Sasuke bei seinem kläglichen Versuch allein aufzustehen aufgefangen hatte.

„Ein Wenig ...“
 

Wieder strichen Finger an der Stelle entlang. Einen kurzen Moment meinte Naruto sogar sein Geist würde ihm das Wort „zärtlich“ zuflüstern wollen.

„Es ist ganz rot ...“

„Das wird wieder.“ Ein Lachen brachte Narutos Körper zum beben und er meinte fast, Sasukes fragenden Blick in seinem Nacken zu spüren.

„Du benimmst dich schon wie Sakura. Erst Ohrfeigen verteilen und dann ein schlechtes Gewissen haben.“ Der empörte Einwurf kam sofort. „Tse. Ich hab kein schlechtes Gewissen.“

Und wieder lachte Naruto. Konnte die keimende Freude nicht mehr bei sich halten und das selige Grinsen welches schon in der Nacht auf seinem Gesicht gelegen hatte reichte bei Weitem nicht mehr, um seiner Freude eine Gestalt zu geben. Wie sehr hatte er diese Streitereien doch vermisst. Wie sehr hatte er Sasuke doch vermisst.

„Ach ja. Du hast ja kein Gewissen.“
 

Folglich wurde der Weg still fortgesetzt.

Für eine kurze, irrsinnige Sekunde hatte Naruto das Gefühl, Sasuke mit seinen Worten irgendwie getroffen zu haben. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Es war eben doch irrsinnig. Einen Uchiha konnte man nicht treffen. Trotzdem meinte er, der Stille etwas Bedrückendes abgewinnen zu können.

„Schmollst du?“ Uzumaki Naruto und sein Wille, alles gleich wieder ins Lot zu bringen waren also wieder da, erhielten aber nur ein kurzes Murren.

„Ein Uchiha schmollt nicht.“

„Also bist du kein Uchiha?“
 

Wann genau hatte Naruto gelernt solche Wortgefechte auszutragen? Diese Zeit gehörte definitiv aus dem Kalender gestrichen, denn Sasuke befand sich gerade in einem der wenigen Momente, in denen er nicht wusste, was er erwidern konnte.

„Ich schmolle nicht. Zufrieden, Dobe?”
 

„... Hat sich viel verändert?“

Es war merkwürdig, wie Naruto es schaffte, seine anfänglich naive Vorfreude auf jemanden wie den Uchiha zu übertragen. Denn die Abspannung in ihn wuchs mit jedem Schritt. Fast glückselig begann Naruto zu plaudern. Mit dieser fröhlichen, selbstverständlichen Art, die Sasuke tatsächlich dazu brachte, aufmerksam zuzuhören. Vielleicht war es aber auch die kühle, Distanz bewahrende Art für einen Uchiha, sich zu entschuldigen.
 

„Sakura hat wirklich was aus sich gemacht. Sie ist bei Tsunade in der Lehre und hat echt was drauf. Sie ist noch hübscher geworden aber ich glaube, sie hat was mit Lee angefangen.“ Er lachte kurz auf. „Naja, Kakashi. Du kennst ja Kakashi. Er ist immer noch ganz scharf auf sein Icha-Icha-Paradies. Er hielt es sogar für nötig, mir einen ganzen Karton zu schenken.“ Naruto stockte einen Moment. Es fiel rapide auf, wie unsicher er auf einmal war und sein Tonfall fiel einige Oktaven tiefer. „Ja und Kakashi ist jetzt offiziell mit Iruka zusammen ... Es ist etwas merkwürdig, aber ich freu mich schon für sie.“
 

Sasuke hörte Narutos Geplapper nur noch mit halbem Ohr zu, denn wenn er wirklich wahrgenommen hätte, was Narutos letzte Aussage beinhaltete, wäre seine Reaktion mit Sicherheit anders gewesen.

Er wollte das Rauschen in seinen Ohren durch Narutos Worte auf keinen Fall missen. Es war fast wie eine Bestätigung dass er wirklich da war. Das alles wirklich real war.

Er hatte seinen Kopf gegen Narutos Schulter gelehnt. Döste. Hoffte, das Naruto seine Anspannung nicht bemerkte.
 

~*~
 

Sasuke schreckte erst aus seinen Tagträumen, als der Redeschwall versiegte und Naruto stoppte.

Unsicher blickte er auf die Tore Konohas, die sich nun vor ihnen aufbauten. Sasuke hob genervt den Kopf, blinzelte etwas verwirrt und stöhnte dann auf.

„Was ist los? Erzähl mir nicht, du hast dich verirrt.“ Naruto schüttelte nur etwas abwesend den Kopf, schüttelte damit auch den Spott von sich.

„Ich meine, willst du da wirklich rein gehen. Die Leute werden sich die Augen ausgaffen.“ Sasuke schnaubte. „Mich hat nie jemand gefragt, ob ich da wieder rein will. Aber es spricht mir doch mehr zu da jetzt rein zu gehen als vor den Toren zu übernachten.“ Ein stummes Nicken folgte und Naruto setzte sich in Bewegung.
 

„Sasuke?“

„Was?“

„Also ... ähm na ja ...-“

„Was willst du?“

„Weißt du, du könntest auch einfach so tun als wärst du bewusstlos ...“

„Bitte was?!“

„Naja ...“ Naruto war spürbar kleinlaut geworden und wusste sichtlich nicht wie er die Worte für das finden sollte, was er doch scheinbar so dringend mitzuteilen hatte. Sasuke seufzte entnervt.

„Sag an!“

„Ich glaube, es wäre angenehmer, wenn du nicht gefragt werden würdest, warum du dich von mir so seelenruhig hast wieder ins Dorf tragen lassen.“
 

Wenn Naruto gerade versuchte, vorausschauend oder verständnisvoll zu sein, musste Sasuke (wenn auch ungern) leider zugeben, dass es ihm in gewisser Weise gelang.

Sasuke nickte. Und auch, wenn er wusste, das Naruto es nicht sehen konnte, war er sich sicher, dass er es spürte. Der Rucksack wurde wieder seinem rechtmäßigen Besitzer in die Hand gedrückt und der Kopf auf Narutos Schulter gebettet. Es war doch recht merkwürdig, sich bewusstlos zu stellen. Entspant auszusehen oder eben einfach bewusstlos. Vielleicht aber doch nicht so schwer. Es war doch recht bequem auf dieser Schulter.

An seiner Wange spürte das zarte Muskelspiel unter Stoff und Haut, leichtes Schwingen des Armes, einen Duft, den nur Naruto hatte. Eine seltsame Erfüllung ...
 

~*~
 

Trotz geschlossener Augen wusste, spürte Sasuke, dass sie das Tor passiert hatten. Erstes Murmeln drang an seine Ohren. Er kannte dieses Murmeln. Gaffende Schaulustige, Mädchen, alte Frauen, die auf jeglichen Klatsch und Tratsch aus waren. Sie würden sich die Mäuler wund und fusselig reden können, wenn der Erste dem Nächsten berichtete, dass der Uchiha Sasuke zurück war. Zurück gebracht von Uzumaki Naruto. Oh ja, das würden sie, denn Eines war sicher: diese Geschehnisse fielen nicht mehr in die Rubrik „jeglicher Klatsch und Tratsch“. Das hier, bekam einen Sondertitel.
 

„Manchmal bist du gar nicht so dumm, wie du aussiehst“, spöttelte Sasuke leise. Möglichst darauf bedacht, die Lippen nicht all zu sehr zu bewegen.

„Wärst du jetzt nicht ‚bewusstlos’ würde ich dir dafür eine rein hauen.“

„Dazu bist du gar nicht in der Lage.“

„Das werden wir ja sehen ...“

„Tse.“
 

Naruto blieb wie vom Blitz getroffen stehen, als er einige der Windungen hinter sich gelassen hatte.

Seine Augen waren weit geöffnet, der Atem gestockt und trotzdem meinte er, das Herz in seiner Brust rasen zu hören.

Zerstörung. Überall wo er hinblickte Trümmer. Menschen, die darauf umher kletterten. Ein Bruch in der Mauer des Dorfes. Er begriff das Bild nicht, welches sich ihm bot. Es war schrecklich und doch beeindruckend. Trümmer, Zerstörung, bröckelnde Existenzen wohin das Auge reichte und ehe er wusste, was er tat, gingen seine Füße weitere Schritte, ließen die gaffenden Mengen hinter sich, vergessend, das er Sasuke auf dem Rücken trug, verdrängend, das er manche Menschen anrempelte, die sich empört und dann erstaut umsahen. Sein Ziel war Tsunade.
 

„Wusstest du davon?“, zischte Naruto gereizt dem etwas verwirrten Sasuke zu.

„Wusste von was?“ Er hatte die Augen immer noch geschlossen, krallte aber, wenn auch ungewollt, die Nägel tiefer in Narutos Schultern.

„Das Dorf scheint angegriffen worden zu sein.“

„Tse“, empörte er sich. Als er aber das wütend klingende Knurren vernahm, ließ er sich zu einer ausführlicheren Antwort breit schlagen.

„Orochimaru hat mir am Ende gar nichts mehr gesagt. Vielleicht erinnerst du dich vage daran: Du hast mich gerettet.“

„Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für deinen verdammten Stolz!“

„Tse.“
 

Seine Schritte gingen immer noch schnell, hatten immer noch das Ziel vor Augen, das langsam Gestalt annahm. Er hatte bald die Hokage-Villa erreicht und sah schon Shizune am Eingang winken, als er meinte zu erkennen, dass sich ihre Augen weiteten und sie aufgekratzt davon stürmte.
 

Erst, als am Eingang angekommen war, verlangsamte er sein Tempo und atmete schwer.

„Sasuke? Du kannst die Augen jetzt wieder aufmachen.“

„Ich glaube ich kann mittlerweile auch wieder laufen.“

„Wenn nicht, schleif ich dich eben die Treppe hoch.“

Vorsichtig rutschte Sasuke von Narutos Rücken und ließ sich ohne zu murren stützen, als sie die Villa betraten. Heiseres Kreischen erfüllte das gesamte Gebäude

„TSUNADEEE! NARUTO IS ZURÜCK! TSUNADE!“ und ebenso heiseres Kreischen war die Antwort.

„Bring sie her!“

Sich gegenseitig einen skeptischen Blick zuwerfend erklommen sie in angemessenem Tempo die Stufen und wurden prompt von Shizune in Tsunades Büro geschoben. Die Tür wurde verriegelt.

Eine Tsunade, so jung wie eh und je jedoch mit tiefen Sorgenfalten im Gesicht saß hinter ihrem Schreibtisch, hatte eine undurchschaubare Miene aufgesetzt und stützte den Kopf auf ihren Händen. Es war, als verdunkelte sich ihr Antlitz, als der arg angeschlagenen Sasuke neben Naruto durch die Tür geschritten kam.

„Setzt euch.“

Vor ihrem Schreibtisch standen zwei Stühle, auf die sie deutete.
 

~*~
 

Ob es nun der Scham war, der Sasuke dazu brachte, kontinuierlich auf den Boden zu starren konnte Naruto nicht sagen, doch genau dies war während der gesamten Ansprache Tsunades der Fall.

Er nickte das ein und andere Mal und machte den Eindruck, als sei ihm nicht wohl in seiner Haut.

Zuerst war das Lächeln noch auf seinem Gesicht verharrt, doch Naruto meinte es erschreckend schnell bröckeln zu sehen.

Vieles wurde ihm vorgeworfen.

„Du hast dein Dorf betrogen, Sasuke.“

„Du hast uns betrogen, Sasuke.“

„Du hast dich selbst verleumdet, Sasuke.“

„Das werden wir nicht so schnell und einfach vergessen können, Sasuke.“

Jedes mal war die Antwort nur ein stummes Nicken. Naruto begriff die Situation nicht richtig. Oft schielte er Sasuke aus den Augenwinkelen an während dieser auf seinem Stuhl immer weiter zusammensank, beinahe zu schrumpfen schien. Ob er es bereute? Ob er sich schämte? Ob er sich bewusst war, was er getan hatte? Dieses Nicken sagte nichts. Es war nichts. Nur eine Geste. Bald wieder vergessen. War dann alles wieder wie es einmal war?
 

„Wir werden dich bestrafen müssen, Sasuke.“

Ein Vorwurf. Ein Nicken.

„Wir werden dich überwachen lassen, Sasuke.“

Ein Nicken.

Naruto wollte es nicht mehr hören. Versuchte sein Gehör abzuschirmen. Er wollte die endlosen Beschlüsse, die nie enden wollenden Vorwürfe nicht hören, war nicht mehr in der Lage dazu.

Ihm gefiel dieser Sasuke nicht. Dieser Sasuke, der sich alles aufbürden ließ. Dieser Sasuke, der mit der ganzen Last seines Tuns konfrontiert wurde und darunter zusammensackte. Er wurde belehrt wie ein kleines Kind. Ein kleines naives Kind, das eine Dummheit getan hatte.

Naruto selbst fühlte sich auf einmal selbst wie das kleine Kind, das mit einem Lächeln so stur gegen jeden Vorwurf angekämpft hatte. Das danach heimlich weinte. Und er wollte diesen schwachen Sasuke neben sich nicht sehen. Er wollte den Sasuke sehen, der allem hämisch und spottend entgegengetreten war. Der allen zeigte, wer er war, was er konnte. Er konnte diesen zerdrückten Sasuke nicht sehen, wollte es nicht, sah zur Seite und versuchte nicht zuzuhören.
 

„Naruto?“
 

Er schreckte auf, sah Tsunade aus großen Augen an. Sie sah etwas besorgt aus, hatte nach der Tirade von Sasuke abgelassen, der zwar immer noch deutlich zerknirscht wirkte aber langsam sein bröckelndes Pokerface wieder aufzufangen versuchte.

War es wirklich so einfach? Belehrungen und das war alles? Waren sie wirklich noch die Kinder, die man mit einem Klaps abtun konnte?

Es war zu einfach. Zu unwirklich.
 

„Naruto? Ist dir nicht gut?“

Er schüttelte den Kopf.
 

Nur eine Geste ...
 

„Nein.“

„Hör mal, das mag dich jetzt sehr treffen, aber ich muss dir etwas sagen ...“

Naruto war noch immer nicht ganz bei sich, fühlte sich durch diese Worte auch nicht in seinem Seelenfrieden bedroht, bis sie ihm die Wahrheit um die Ohren dröhnte.

„Das Dorf wurde von Orochimaru angegriffen ...“

Naruto nickte.
 

Wieder nur eine Geste ...
 

„Ja, ich habe es gesehen ...“

Naruto war sich sicher, dass das Blitzen in Tsunades Augen als sie den Namen ‚Orochimaru’ aussprach Sasuke galt, der sicher versuchte es zu ignorieren. Sasuke war jedoch nebensächlich, wenn Naruto den Ton, den sie angeschlagen hatte genauer analysierte.

„Dein Wohnung, sie wurde bei dem Angriff ... zerstört.“

„Was?“ fragte Naruto nur heiser. Nun war er es, der kraftlos auf seinem Stuhl zusammensank. Die Augen, die eben noch groß gewesen waren, zeigten nun einen verdächtig feuchten Schimmer.

Da war kein Platz für Wut, kein Platz für die Trauer die er hätte fühlen sollen. Da war nur Unglaube, ein Unglaube der bleiben sollte bis man ihm sagte, alles sei nicht wahr. Alles wäre wieder in Ordnung wenn er es nur nicht glaubte.

Seine gesamte Existenz, sein Leben, seine persönlichen Dinge, alles, alles war in dieser gottverdammten Wohnung gewesen.

Nur langsam, zähflüssig, mit allen Klumpen und widerlich schleimig erreichten nach und nach die Folgen seines Wohnungsverlust sein Gehirn.

Er saß auf der Straße, hatte keinen Schlafplatz, kein Eigentum, kein Geld, keine Erinnerungstücke mehr ...

„Das ist alles, was wir retten konnten.“

Ihm wurde ein Leinenbeutel gereicht, den er mit zitternden Händen entgegen nahm. Fahrig öffnete er ihn und war beinahe erleichtert, das kleine Stoffbein seines heißgeliebten Froschportmonees darin zu finden. Es war nicht voll aber doch klapperte etwas darin. Des Weiteren fand er das Gruppenbild von Team 7 mit einem Riss im Foto und einem Sprung im Glas.

„Naruto?“

Er sah hoch, umklammerte das Foto mit erkalteten Fingern, wusste nicht was er sagen sollte.

„Hast du einen Platz wo du unterkommen kannst? Wie steht es mit Iruka?“

Er schüttelte den Kopf.

„Sakura?“

Er lachte freudlos auf, signalisierte damit ein ‚Nein’. Die ganze Situation war einfach zu ironisch.

„Er kann zu mir kommen!“

Zwei Augenpaare wanderten auf Sasuke, der sich plötzlich in das Gespräch eingemischt hatte.

Seine Miene war wieder kalt, war beinahe abweisend und doch hatte er dieses aufopferungsvolle Angebot gemacht. War es seine Art danke zu sagen? Es war nicht die Art, die Naruto geholfen hätte.
 

Woher kam die Wut, die sich ihn ihm aufbäumte wie ein bockiger Esel? Woher kam die Wut, die ihm ekelerregend bitter und gallig den Hals hinauf kroch, dort langsam anfing zu kochen und Bläschen zu schlagen? Woher kam die Wut, die sich so plötzlich entlud, als er mit der Faust dröhnend laut auf den Schreibtisch schlug? Blätter segelten friedlich zu Boden, raschelten und blieben liegen. „Einen Teufel wird ich tun! Ich komm schon klar. Das hab ich immer!“
 

Nein, das war sein Stolz. Das einzige was ihm blieb. Es war zu stolz, um sich aufnehmen zu lassen.

Er schulterte seinen Leinenbeutel und war schon durch die Tür gerauscht, achtete nicht darauf das sie knackte als er das Schloss kaputt brach und schob eine verdutzte Shizune beiseite, ehe er aus dem Gebäude verschwand und endgültig seinen Weg einschlug. Vielleicht war das keimende Gefühl das kam das schlechte Gewissen. Darüber, dass er das großzügige Angebot des sonst so reservierten Uchiha auf diese Art ausschlug. Dass er so undankbar war ...
 

~*~
 

„Fünf ANBU Einheiten bringen Sasuke nach Hause. Und jemand kümmre sich um Naruto!“ ...
 

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Miharu Endoh



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Caro-kun
2008-11-10T16:58:39+00:00 10.11.2008 17:58
Ich kann es immer noch nicht so wirklich glauben, dass sich Sasuke wirklich von Naruto hat tragen lassen ^^
Wobei, … als sie da ganz am Anfang im Wellenreich waren und es nach langem Training geschafft haben nur mit Hilfen ihres Chakras auf die Bäume zu klettern, … da haben sie sich ja auch gegenseitig gestützt.

Hat Sakura echt was mit Lee angefangen? *dich mit funkelnden Augen anseh*
WIE GENIAL!!!! *sich vor Freude nich mehr einkrieg*
Ich liebe das Pairing SakuraXLee. Ich liebe es!

Die Szene, wo Naruto und Sasuke, da zusammen in Tsunades Büro sind, die fand ich auch gut. Du hast da so toll beschrieben, was in Naruto vorgeht, als er sieht, dass Sasu diese Strafpredigt einfach so über sich ergehen lässt.

Ich kann verstehen, dass Naruto sich nicht von Sasuke helfen lassen will. Klar, dass er stark sein will.
Aber ich kann es auch irgendwie wieder nicht verstehen, weil ich mein … na ja, wenn ein Uchiha sich schon mal bedanken will …

Von:  Lady-Yuna
2008-06-08T17:11:47+00:00 08.06.2008 19:11
So nochmal ich


wieder mal wunderschön! mensch Naruto warum schlägst du so ein angebot aus ?? Hää??

Mfg PPL
Von:  sunrise92
2008-06-07T21:27:44+00:00 07.06.2008 23:27
also der stolz der beiden kann ja auch ganz schön nervig sein xD

aber das sasuke wieder zurück ist find ich toll =)
und das narutos wohnung zerstört wurde is scheiße *grml*

*seufz*
bin gespannt, wie es weiter geht =)
*knuff*
Von:  Lucaria
2007-10-01T13:23:35+00:00 01.10.2007 15:23
hi hi... ich find alles gut am kapi!!!!!

du hast dich sehr genau mit den charas auseinander gesetzt!!!!

hi hi.. sakura und lee... hi hi... bei schonen-ai haben mädchen ehr ne nebenrolle!

kakashi und iruke! was für ein schnuffeliges paaring!!!

einfach hammer...

0_=
Von:  Tak-lung
2007-09-18T20:25:18+00:00 18.09.2007 22:25
KAKSHI UND IRUKA?
Momentn och mal zum Mitschreiben:
KKASHI, DER Kakaishi mit dem Sharingan und der nie sei ngesicht zeigt, DER im DEM Iruka???
*prust* also bei Sakura dachte ich ja noch 'ok ergibt sinn, so ist man sie elegant los (*hüstel*) abert das war doch zu schnuffig ><

Ok jetzt zu anderem
wasi ch ECHT gelungen fand war, wie Sasuke von Tsdunade 'runter gemacht' oder belehrt wurde... dieses Nicken und wie Naruto sich darüber aufregt und dann selber nur mit dem Kopf schüttelt. Das fand ich RICHTIG cool. Ja das war eigentlich am beeidruckensten i ndem Kapitel
Das Naru jetzt Obdachlos ist... na ja irgenwo wird er hscon unterkommen, aber ich versteh das er gerade bei Sasu nicht wohnen will, der will doch nicht in dessen Schuld stehen oder so ><
tja ich les dann bald man Kapitel drei ^^
Von:  Black_Staith
2007-09-08T13:34:08+00:00 08.09.2007 15:34
Die Situation und Charaktere hast du super getroffen.
Und die Geschichte ist auch klasse.
Von: abgemeldet
2007-09-02T12:32:39+00:00 02.09.2007 14:32
die ff ist echt geil
ich bin mal gespannt wies mit sasu und naru weitergeht xD
schreibst du mir auch ne ENS wenns weitergeht??
bitte bitte
ach ja und:
schreib schnell weiter!!!! xD

Lg
tranquillity91
Von:  Fuerstin
2007-09-01T21:39:26+00:00 01.09.2007 23:39
Das ist eigentlich sehr gut geschrieben, aber warum hast du mitten in der Story die FF einfach abgeschlossen, ist irgendwie nicht sehr sinnvoll..
Von:  -Pusteblume-
2007-08-31T19:37:04+00:00 31.08.2007 21:37
Irgendwie sind die Rollen ein wenig vertauscht worden. Sonst war es Sasuke, der alles eher unfreiwillig und sicherlich nicht ohne Protest oder ähnlichem über sich ergehen hat lassen und Naruto eher derjenige, der "brav" den Anweisungen gefolgt ist.
Dass gerade der sich jetzt so weigert Sasukes Angebot anzunehmen, irritiert. Trotzdem wieder das übliche Klischee zum Schluss.
Narutos Wohnung weg, evtl. Einzug bei Sasuke und dessen Angebot.
Mal sehen, wie das so verläuft, also weiter so!
Gruß Keks
Von: lunalinn
2007-08-31T17:22:47+00:00 31.08.2007 19:22
oho Ôo
naruto hat auch seinen stolz X3
wie niedlich ^^
zwei sturköpfe auf einmal...hm...sasu tut mir leid ;__;
ich hoffe es geht bald weiter ^^
schickst du mir dann ne ens?
*lieb guck*
cucu
lg
Pia


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