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Eine neue Magie

SS x HP
von

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6. Kapitel
 

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Wieder vielen Dank an meine fleißigen Leser, dass ihr es so lange mit meiner Geschichte aushaltet ^__^
 

Ich hoffe, dass das nächste, etwas längere Kapitel euren Vorstellungen entspricht und danke wieder meiner schlauen Betaleserin, dass sie sich wieder durch meine ganzen Fehler durchwuselt *g* Unglaublich was du immer alles entdeckst!
 

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So, nun würde endlich ein neues Schuljahr beginnen. Schon seltsam, wie sich alles entwickelt hatte. Auf dem Weg durch die Zaubermauer, durch die er zum Gleiß 9 ¾ gehen konnte, dachte er noch einmal über diesen Abschied nach.

Wie konnte er seinen Lehrer für Zaubertränke nur um den Hals fallen? Er war schließlich immer noch dieser fiese dunkle Todesser, der ihm in Hogwarts sein Leben zur Hölle machte!

Gut, er hatte eine wunderbare Zeit in Snapes Haus und sie hatten sich sogar auf ein „Du“ geeinigt, ja und Snape hatte ihn auch gebissen. Gut. Harry selbst hatte auch zugebissen und er fand es großartig. Aber das würde er lieber auch schnell verdrängen, denn wenn er daran dachte, wurde es in ihm drin wieder ziemlich kompliziert… Wie würde es mit ihnen weitergehen?

Harry betrat den Zug und suchte sich in den noch schülerleeren Waggons ein Abteil und wartete auf seine Freunde.

Er lehnte sich etwas in seinem Sitz zurück, denn seit einiger Zeit hatte er nun schon Magenschmerzen und etwas schwindlig war ihm auch.

: Das wird die ganze Aufregung sein. : dachte er bei sich und döste noch eine Weile vor sich hin.

Allmählich wurde es im Zug voller, Harry hörte viele Schüler miteinander lachen und sich unterhalten und es dauerte nicht lange, da lugte ein ihm bekannter Kopf durch die Türe. Feuerrote Haare machten sich bemerkbar.

„Harry!!! Da bist du ja, ich dachte schon ich seh dich nie wieder, weil an Pigwidgeon keine Nachricht für mich war, dachte ich, sie hätte den Brief an dich irgendwo verloren!“

„Hey Ron! Mir geht’s gut und keine Sorge, deine Eule hat den Brief zu mir geliefert, aber da ich dachte ich seh dich heute sowieso, habe ich dir gar nicht mehr geschrieben.“

Ron nickte, ließ sich auf den Sitz gegenüber Harry fallen und rieb sich die Schultern vom Schleppen der schweren Koffer.

„Jetzt erzähl endlich wo du die Ferien über gesteckt hast!“ wollte Ron wissen.

Doch bevor Harry anfangen konnte, etwas zu erwidern, wurde die Waggontüre krachend aufgeschoben und Hermine kam herein. Sie blickte erst Ron an, dann sah sie Harry und fiel ihm erleichtert um den Hals und sah zum Glück nicht, wie Ron die Augen verdrehte.

“Mann Harry, warum hat meine Eule dich nicht finden können? Ich war in Sorge um dich, was deine Verwandten wohl schon wieder mit dir gemacht hätten!“

Harry, der nach der stürmischen Umarmung erst wieder zu Luft kommen versuchte, lächelte. „Keine Sorge, mir geht es ja gut“ antwortete er abermals. „Ja und wo warst du jetzt die ganze Zeit über?“ fragte Ron interessiert.

„Ihr werdet es nicht glauben, aber…“ so weit kam Harry, bis ihr Abteil wieder Zuwachs bekam in Gestalt von Neville Longbottom, Dean Thomas und Seamus Finnigan, die beim Begrüßen ihrer Mitschüler einen Heidenlärm veranstalteten. Harry deutete seinen beiden besten Freunden, dass er ihnen später die Geschichte erzählen wollte.
 

Die Zugfahrt verlief überwiegend ruhig, bis auf Harrys Küken, das im Käfig einen ziemlichen Radau veranstaltete, obwohl es doch eigentlich noch recht klein war. Harry wunderte sich, weshalb keinem auffiel, dass dieses plüschige Küken anstelle von seiner Hedwig im Käfig saß. Allerdings war er auch recht dankbar dafür, dass keiner dieses Thema anschnitt.

Die Fahrt war lange und Hermine schlug vor, Luna Lovegood zu suchen, die still in einem Abteil voll anderer Ravenclaws saß. Ihre Haare hatte sie zu einem seitlichen Zopf zusammen gebunden und sie hatte ihre Schuluniform bereits übergezogen. Am Handgelenk baumelte eine Kette, die aus Blättern bestand, die durch bunte Fäden zusammengehalten wurden. Als sie ihre drei Freunde entdeckte, quiekte sie auf und folgte ihnen auf den Gang.

„Mann seid ihr alle gewachsen! Aber kein Wunder, mein Vater hat mir erzählt, dass in den Ferien die Growkäfer zahlreich erschienen sind und dazu beigetragen haben, dass man schneller wächst!“ Hermine grinste sie an und klopfte ihr auf die Schulter. „Wir haben dich vermisst, Luna.“
 

Einige Zeit später ertönte das Rattern des Zuges und Hermine meinte aufgeregt, dass der Zug gleich halten würde und sie endlich angekommen wären. Schnell spurteten alle zurück zu ihrem Abteil und warfen sich ihre Zaubererumhänge über. Als sich die Zugtüren mit einem lauten Quietschen öffneten, schleppten sie ihr Gepäck unter lautem Ächzen ins Freie. Ron warf bewundernde Blicke zu Harry, der mit nur einem Rucksack und dem Käfig in der Hand schnell vorwärts kam. „Das nächste Mal werd ich auch nicht mehr so viele Sachen mit in die Schule schleppen, am besten lasse ich die blöden Bücher zu Hause…“ motzte Ron. „Nein, ich habe genauso viel dabei wie immer, aber Se… aber ich habe alles klein gezaubert und so lässt es sich leicht transportieren.“

Ron schaute ihn bewundert an, während Hermine ihn skeptisch beäugte: „Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?“ Harry meinte, einen kleinen Schuss Neid in ihrer Stimme zu hören und grinste sie an. „Na ja, ein bisschen Lernstoff bleibt wohl schon bei mir hängen!“

Und sie marschierten auf die Kutschen zu, die von den Thestralen gezogen wurden. Als Hermine und Ron die schweren Koffer auf die Kutsche hievten, wollte Harry nachsteigen, als eines der Wesen sich umdrehte und nach Harry ausschlug, so dass dieser ausweichen musste und zu taumeln begann. Luna, die sich wieder zu ihnen gesellte, hielt ihn überraschend geistesgegenwärtig am Oberarm fest. „Hey, was soll denn das?“ fragte Ron, als er beobachtete wie Harry fast hingefallen wäre.

Luna sah den Vampir mit ihren runden Augen an. „Diese Wesen nehmen nur reine Menschen nach Hogwarts mit, weißt du dass denn nicht?“ Harry fuhr herum und sah die Schülerin aus Ravenclaw an. Wusste sie tatsächlich etwas oder war das nur eine ihrer Spinnereien, die sie im Klitterer, dem Magazin ihres Vaters gelesen hatte?

“Jetzt hör aber schon auf Luna, gerade Harry hier, der du-weißt-schon-wem ständig die Stirn bietet, ist doch wohl ein reiner Mensch!“ meinte Ron, der wohl an Lunas Vernunft appellieren wollte.

Um auszuschließen, dass die ganze Aktion nur Zufall war, näherte sich Harry erneut langsam der Kutsche und gerade als er aufsteigen wollte, drehte sich dasselbe Wesen um und wollte nach ihm beißen. Harry, der diesmal darauf vorbereitet war, wich aus und zischte es ohne drüber nachzudenken an, sodass das angeschirrte Tier vor Panik die Vorderhufe in die Luft schlug.

Plötzlich wurde der Zaum des Wesens von einer großen Hand gepackt. Hagrid hatte wohl den Aufruhr mitbekommen und kam ihnen zu Hilfe geeilt.

“Was isn los? Ich habe von da hinten gesehen, dass das Tier immer wieder ausschert! So was hats ja noch nie gemacht!“ schüttelte er seinen buschigen Haarschopf. „Is glaub ich zu unsicher, wenn ihr diese Kutsche nehmt und alle anderen sin schon unterwegs. Ihr steigt mit in die Boote, da is noch Platz.“

Harry hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht. Er fühlte sich gar nicht gut. Die magischen Wesen hatten wohl sofort gespürt, dass er ein Vampir war und weigerten sich, ihn auf Hogwarts einzufahren. Wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme vom Ministerium oder vom Schulleiter.
 

Als die vier vor der Türe zur großen Halle standen, mussten sie feststellen, dass die Boote wohl viel langsamer unterwegs waren als die Kutschen, denn alle Hogwartsschüler saßen an ihren Tischen, nur die Erstklässer standen dicht gedrängt um McGonagall. Schnell schlüpften sie zu den anderen und setzten sich an die lange Tischreihe der Gryffindors. Luna schlurfte langsam zu den Ravenclaws.

Harry konnte richtig den Blick von Severus auf sich spüren, der bereits vorne am Lehrertisch neben Professor Sprout und einem leeren Stuhl saß- wahrscheinlich der von McGonagall oder der von Hagrid. Er hörte die Worte seines Lehrers, die er beim Abschied zu ihm gesagt hatte, noch in seinen Ohren klingen: „Mister Potter, wir sehen uns pünktlich in der Aula.“ Immer darauf bedacht, ja nicht zum Lehrertisch zu sehen, beteiligte sich Harry halbherzig an den belanglosen Gesprächen der Anderen.
 

Nachdem die Neuen vom Sprechendem Hut in das jeweilige Haus eingeteilt wurden und Dumbledore seine Begrüßung beendet hatte, machten sich alle über den herrlich gedeckten Essenstisch her. Leider hatte Harry selbst nicht wirklich Freude daran, denn als er sich die Speisen besah, wurde ihm wieder übel und erst als er die fragenden Blicke von Ron sah, biss er schweren Herzens in eine Semmel.

Aber nachdem er einmal abgebissen hatte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schloss kurz die Augen.

”Harry, was ist los, bist du krank? Du bist schon während der ganzen Zugfahrt so blass gewesen!” flüsterte Hermine ihrem Freund zu.

“Ja, ich glaube du hast recht. Ich bin auch so richtig müde, ich will eigentlich nur noch in mein Bett.”

“Dann isch wohl bescher wenn du schon mal vor in die Schlafschäle gehscht, Harry” nuschelte Neville unter lautem Schmatzen. “Wir kommen schowiescho gleisch nasch.”

Dankbar für diese Aufforderung ging Harry langsam in Richtung Gryffindorturm.

Weit kam er nicht, als er sich an einer Statue eines alten Zauberers festhalten musste, um nicht umzufallen. Vor seinen Augen erschienen schwarze Punkte und tanzten um ihn herum. Harry senkte seinen Kopf und schloss die Augen. Er war so müde, dass er nicht einmal wusste, ob er es noch bis durchs Portrait schaffen würde.

Er spürte den kalten Stein unter seinen Händen. Er atmete schwer.

Dann hörte er plötzlich Schritte in dem gerade noch so stillem Gang. Oh nein! Da verließ ja noch jemand frühzeitig das Willkommensfest und Harry wünschte sich abermals seinen Tarnumhang herbei. Er nahm noch einmal seine ganze Kraft zusammen und stellte sich gerade hin und bemühte sich, einen lässigen Gesichtsausdruck hin zu bekommen.

Es gelang ihm sogar, aber nur sehr kurz, denn seine Knie wollten nicht mitspielen und knickten ihm wie Kartenhäuser einfach ein. Da griff eine feste Hand um seinen Oberarm und stützte ihn, sodass Harry ein Sturz erspart blieb.

Langsam öffnete dieser seine Augen und drehte den Kopf zu seinem Helfer. “Vielen Dank... Mann, beinahe wäre ich...” er verstummte. Sein Helfer hatte etwa halblanges blondes Haar, war etwas kleiner als er und trug die Schlange des Slytherinumhanges im Wappen an sich. “Malfoy.” Brachte er nur noch heraus.

“Du bist ganz schön weiß, Potter. Ist dass etwa die neue Modefarbe auf Gryffindor? Nicht mehr dieses alberne Rot-Grün?” ärgerte Draco ihn, ohne ihn aber los zu lassen.

“Wo sind deine holzköpfigen Gorillas? Ist doch nicht möglich, dass du dich hier alleine rum zu rennen traust!” erwiderte Harry leise, dem wohl auch seine Stimme nicht mehr ganz gehörte.

Erstaunt besah sich Draco den Anderen. Er hatte ja schon in der Winkelgasse mit Professor Snape krank ausgeschaut, aber jetzt ging es ihm wohl immer noch nicht besser. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass Snape ihn unter seinem Schutz gestellt hatte, aber hatte Snape es nicht geschafft, ihn zu heilen?

Langsam führte er Harry in Richtung des Portraits der dicken Dame. Davor angekommen keuchte Harry auf. “Verdammt, ich habe noch gar nicht nach dem Passwort gefragt. Ich war viel zu müde dazu.”

“Tja, ohne hicks Kennwort lass ich dich nicht herein, hicks. Und den Slytherin da drüben schon überhaupt hicks nicht.” Sagte das Portait mit ihrer verschwommenen Stimme. Sie hatte wohl schon wieder zu viel vom Wein der Mönche, ein Bild weiter hinten, genascht.

Doch Malfoy lächelte nur und befahl der dicken Dame: “Alraunensaft”.

Kurz hielt sie inne. Harry bemerkte noch, dass sie den Slytherin eigentlich nicht hineinlassen wollte, aber durch das Zugangswort war sie dazu verpflichtet und stieß ihr Portait auf. Der blonde Schüler half dem Anderen langsam hoch zu seinem Zimmer.
 

Am Bett angekommen, ließ Harry sich endlich darauf fallen. “Was ist eigentlich mit dir los?” fragte Draco und sah den anderen interessiert an. Sehr seltsam, er verstand im Moment selbst nicht, wieso er seinem Lieblingsfeind half, aber seine Instinkte geboten es ihm.
 

Harry sah ihm in die Augen und Malfoy sog zischend Luft in seine Lunge.

Hatte er da richtig gesehen? Ja natürlich! In Harrys hellgrüne Augen schlichen sich dunkle, schwarze Fäden und färbten das ganze Auge, nicht nur das Grün, nein auch das Weiß Schwarz! Draco sah mit aufsteigender Panik, dass Harrys Gesichtszüge viel klarer und feiner wurden und das letzte bisschen Farbe aus seinem Gesicht wich.

“Jetzt weiß ich was ich habe, Draco. Ich habe Hunger. Großen Hunger sogar!”

Mit etwas zu hoher Stimme erwiderte dieser: “Du warst doch gerade beim Essen.”

Jetzt grinste Harry. “Ich kenne da etwas viel leckeres als das Essen in der großen Halle.” Und da sah Draco unter Harrys Grinsen die spitzen Eckzähne, die sich mit rasender Geschwindigkeit seinem Hals näherten, so dass er überhaupt keine Möglichkeit zum Reagieren hatte.

Wie eine Fledermaus beugte sich Harry zu seinem Opfer und biss Draco in seinen schlanken Hals und nahm einen Schluck des warmen Blutes. Malfoy, der bis gerade unter Schock stand, nahm alle seine Kraft zusammen und schubste den Angreifen von sich weg, so dass der geschwächte Harry zurück in sein Bett fiel, noch etwas Blut an den Lippen, dass er mit der Zunge genüsslich aufleckte. Draco sah dem noch einen Moment voller Grauen zu und rannte gleich darauf, ohne noch ein Wort zu sagen, aus dem Gryffindorturm hinaus.
 

Harry lag indes erschöpft, aber etwas mehr zu Kräften kommend, auf seinem Bett. Natürlich, er war ja so dumm, dass war der Grund, warum es ihm schon wieder so schlecht ging!

Er hatte einen großen Fehler gemacht. Hoffentlich würde Draco ihn nicht melden. Aber er hatte sich einfach nicht mehr zurück halten können, er fühlte, dass es einfach richtig war.
 

Er stand langsam auf. Der Schwindel hatte sich fast ganz gelegt und so beschloss er, wieder in die große Halle zu gehen: Er musste dringend mit Snape darüber reden, er würde seinem Patenkind sicher zureden können, sodass Malfoy die Sache für sich behielt. Hmm, außerdem... Harry hatte immer noch Hunger und auch wenn Dracos Blut sehr gut schmeckte, so kam es nicht annähernd an das alte Vampirblut seines Lehrers an.

Sich über die Lippen leckend ging er vorsichtig und langsam zurück in die große Halle. Auf halben Weg traf er viele andere satte und zufriedene Schüler, darunter auch Ron und Hermine, die nach ihm schauen wollten. Harry versicherte ihnen, er habe gerade seine Medizin bekommen und würde nun schauen, dass er doch noch etwas zu essen bekam. Sie winkten sich mit einem “bis später dann im Gemeinschaftsraum” zu und Harry ging zielstrebig in die große Halle. Es könnte natürlich sein, dass Snape nicht mehr da war, aber das glaubte der Junge nicht, denn er spürte die Anwesenheit seines Lehrers deutlich.
 

Die große Halle war schon fast ganz leer. Einige Mädchen saßen noch an den Tischen, die kicherten und sich noch viel zu erzählen hatten. Auch der Lehrertisch hatte wieder freie Plätze, es waren nur noch McGonagall, Snape und Flitwick anwesend, die offenbar in ein interessantes Gespräch verwickelt waren.

Harry setzte sich an einen freien Tisch und beobachtete Snape. Er hatte wieder sein typisch strenges Lehrergesicht aufgesetzt.

: Severus! :

Harry sah grinsend, wie Snape sich gerade auf seinen Stuhl setzte und seinen eben gesagten Satz unterbrach. Die zwei Lehrer sahen ihn irritiert an.

: Hier bin ich Severus. Hier unten am Gryffindortisch. :

Jetzt sah Harry ein Verstehen in Snapes Augen und er sah Harry an, der ihn feixend beobachtete.

: Was ist denn los? Ist irgendwas passiert? Du bist spät gekommen und hast als erster die Feier verlassen. :

: Was du so alles merkst. Ich würde aber schnell irgendwas sagen, McGonagall und Flitwick denken nämlich wahrscheinlich langsam, du hast einen Stillezauber über dich gehext! :

Und tatsächlich, Severus löste den Blick von dem Griffindor und sah in vier erstaunt und besorgt dreinblickende Augen und er beendete schnell seinen angefangenen Satz.

: Severus, ich muss dir dringend was sagen. :

Snapes Blicke suchten wieder die von Harry, als versuchte er die Situation abzuschätzen.

: Gut, wir treffen uns in ein paar Minuten vor meinem Büro. Geh schon mal vor, sonst fällt es auf, wenn wir gleichzeitig den Raum verlassen. :
 

“Severus, ist alles in Ordnung mitI? Sie sind so in Gedanken!” fragte Minerva besorgt. “Natürlich, es ist nichts, mir ist nur eben eingefallen, dass ich noch einen Zaubertrank in meinem Büro habe und es langsam Zeit wird, ihn zu verkorken. Ich wünsche ihnen eine angenehme Nacht.” Ohne ein weiteres Wort stand Severus auf, um Harry, der schon vor ihm aufgebrochen war, zu folgen und ließ die zwei Professoren erstaunt zurück.
 

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Harry saß auf den kalten Stufen vor Severus Büro. Er hatte hierher schon oft kommen müssen um seine Strafarbeiten abzusitzen oder um sich eine Standpauke anzuhören. Diesmal war die Einladung aber nicht vom Lehrer ausgegangen, nein, Harry hatte Snape dazu aufgefordert.

Er spürte, dass seine Magenschmerzen langsam aber stetig wieder zurückkamen
 

Nachdem er einige Minuten gewartet hatte, hörte er leise Schritte, die die Treppe herunter kamen. In der Dunkelheit, die im Kerker vorherrschte und dank seiner guten Vampiraugen, konnte er schon bald Severus erkennen, der mit wehenden Umhang auf Harry zukam.
 

Wie gewohnt, war die große alte Holztüre von Snapes Büro abgesperrt und dieser holte einen ebenso alt aussehenden Eisenschlüssel aus seiner Tasche hervor um sie aufzusperren. Mit einem Blick gebot er Harry, einzutreten. Harry kannte dieses Büro nur zu gut. Überall standen Kerzen und Kessel, viele Zutaten lagen verstreut auf den vielen Schreibtischen und an den Wänden waren einige Regale, teils mit Büchern, teils mit irgendwelchen Gerätschaften angebracht.

Zu Harrys Erstaunen fischte Severus noch einen zweiten Schlüssel aus seiner Tasche hervor und berührte damit eine Stelle an der Bücherwand, die sich augenblicklich in eine Türe verwandelte und ihren Herren einließ.

Hier war Harry noch nie gewesen! Das Zimmer ähnelte sehr seinem Kaminzimmer in seinem eigenen Haus. In der Mitte stand ein schwerer, dunkler Holztisch und davor konnte man ein ledernes Sofa sehen. An zwei Wänden standen hohe Schränke, überfüllt mit alten, magisch aussehenden Büchern und einem etwas kleineren Kamin, in dem schon ein Feuer prasselte. Neben dem Sofa war eine weitere Türe, die wohl ins nächste Zimmer führte. Hier lebte Severus also. Deshalb verbrachte er soviel Zeit in seinem Büro, er wohnte ja gleich nebenan!
 

Harry setzte sich unaufgefordert und lehnte sich seufzend an. “Severus, ich habe ein Problem.”

Bevor der Junge weitererzählte, holte sich Snape zwei Gläser aus seinem Schrank, füllte sie mit einem Schlenker seines Zauberstabes und setzte sich in den großen Sessel gegenüber von Harry.
 

“Was ist denn passiert, dass du mich unter einem Gespräch zwischen Lehrern stören musst?” vernahm Harry die kalte Lehrerstimme und zuckte kurz zusammen. Snape, der das sehr wohl merkte, ärgerte sich wieder über sich selbst, weil er in sein altes Lehrer-Schüler-Muster verfiel. Unwohl spielte er mit seinen Fingern an dem Glas herum und wartete.

Harry, der merkte, dass das Schwindelgefühl langsam zurück kam, atmete langsam ein und aus. Er sah sich in diesem Zimmer um und dachte bei sich, dass der Raum ganz und gar zu dem Tränkemeister passte, denn so wie er ihn in den Ferien erleben durfte, liebte Severus wohl alles gemütliche. Harry ließ sich im Sofa zurückfallen und schloss die Augen.

“Das Küken ist wirklich niedlich. Aber bei Merlin, Severus, es ist so nervig! Ich bin heute fast zu spät zur Feier gekommen, weil der Thestral mich nicht in seine Kutsche einsteigen ließ. Und das Küken ist noch so klein” Hätte Harry die Augen geöffnet, hätte er den Lehrer schmunzeln sehen, da er merkte, dass der Schüler in seinem Sofa anscheinend fast schon eingeschlafen war. “Warum bist du nicht im Jungenschlafsaal in deinem B...?” wollte er deshalb mit seiner beruhigenden Stimme fragen, als er bemerkte, dass sich etwas verändert hatte. Er sah den Anderen an, der noch immer die Augen geschlossen hatte.
 

: Ist Harry wieder krank geworden? Er schaut gar nicht gut aus. : Langsam machte sich der Ältere Sorgen.
 

Vorstichtig erhob er sich etwas aus seinem Sessel und wollte mit der Hand über seine Stirn fahren, um zu sehen, ob er wohl schon wieder Fieber hätte. Aber als Snapes Finger Harrys kühle Haut berührten, bemerkte er abermals, dass sich über ihnen kleine Magieblitze austauschten. Jetzt erst fühlte er es deutlich. Die Luft in dem ganzen Raum hatte sich mit Harrys Magie angefüllt und Severus musste sich eingestehen, dass er sich dabei sehr wohl fühlte. Die Magie eines mächtigen Vampires und Zauberers. Immer noch in der gleichen Position verharrend, nämlich mit der Hand, die leicht auf Harrys Stirn ruhte, sah er, wie der Jüngere endlich seine Augen öffnete. Snape zog hart die Luft ein, an diesen Anblick musste er sich wohl erst noch gewöhnen. Kein Grün mehr, kein Weiß war zu sehen, nur dieses tiefe Schwarz, dass jetzt nur ihn, Severus, anblickte.

Diese Augen! Snape hätte darin versinken können!

Bevor sich noch sein letztes bisschen klarer Verstand verabschieden konnte, legte er einen Schutz um den Raum, damit die Magie nicht hinaus dringen konnte. Nicht auszudenken, wenn einer der Lehrer das bemerkte!

Ohne es richtig zu merken, ließ nun auch Severus seiner dunklen Magie freien Lauf und fühlte wohlwollend, dass sie sich auf der Stelle mit Harrys Magie vermischte. Harrys Augen ließen die Seinen nicht frei und wie von selbst färbte sich auch das letzte Weiß in Snapes Augen in wunderschönes Schwarz.

Severus fuhr mit seiner Hand über die Stirn des Jungen, berührte fasziniert seine Narbe, kam an den Haaren an und strich diese zärtlich nach hinten. Harry rührte sich immer noch nicht, er sah in nur immer noch an und Snape hatte den Eindruck, sein Blick würde durch seinen ganzen Körper wandern.
 

Langsam näherte sich das Gesicht des Lehrers und Harry konnte den warmen Atem auf seiner Haut fühlen. Er war immer noch nicht imstande, irgendetwas zu tun und so wartete er einfach ab und sah in diese wunderbaren Augen.

Ganz leicht fanden Severus Lippen auf die von Harry und so schnell wie sie kamen, waren sie auch schon wieder weg. Doch dieses Gefühl brach die Ruhe in Harry und er drückte Severus zurück auf dessen Sessel um ihm gleich danach selbst zu folgen. Harry vergrub seine Hände in Severus Haaren und beide Wangen berührten sich, als Harry Severus leise ins Ohr raunte: “Du gehörst nur noch mir alleine!”

Als Snape den warmen Atem von Harry in seinem Ohr fühlte, schlang er seine Arme um Harrys schmalen Körper und drückte ihn näher zu sich hinunter, bis der Andere ganz nah auf ihm saß und die beiden die Wärme und die Magie des Anderen sogar durch ihre Umhänge spüren konnten. Severus gab sich dem rauschendem Gefühl hin, er merkte, wie auch er immer mehr in eine Trance verfiel und nur noch seinen alten Vampirinstinkten folgen konnte.

Er wollte etwas sagen, doch er kam nicht einmal zum zweiten Laut, denn der Vampir auf ihm verschloss Snapes Lippen mit seinen eigenen und beide erkundeten die weiche Haut des Gegenübers. Als Severus, der die Augen verschlossen hatte und überhaupt nicht mehr denken konnte, sich der Magie um sich herum bewusst wurde, stöhnte er in Harrys Mund auf und Harry, der die Gelegenheit nutzte, fuhr mit seiner schnellen Zunge in Severus überraschten Mund hinein.

Harry fühlte die spitzen Eckzähne von seinem Gegenüber und musste dabei aufpassen, dass er sich daran nicht selbst verletzte. Nach einigen Momenten seufzte Harry und ließ sich in Severus Arme zurück fallen, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Er schlang die Arme um den Hals von Snape, sein Kopf ruhte zwischen Hals und Schulter und er fühlte, dass eine Hand langsam über seinen Rücken strich, durch seine Haare und schließlich an seinem Hals halt machte.

Die schwarze Magie lag über den beiden im Raum und sie bewirkte, dass die beiden Vampire sich fallen lassen konnten und Harry schöpfte dadurch auch wieder etwas mehr Kraft. Er spürte wie die Luft von Severus Atem über seinen Hals strich, als er ihn küsste. Automatisch legte Harry ihn etwas zur Seite, damit sein Hals nun frei lag und Severus...

Schon hatte er es getan. Seine schlanken Zähne durchdrangen Harrys blasse Haut und Snape holte sich etwas vom roten Elixier Harrys. Dieser bemerkte am Rande, dass sich nun Hände in seinen Rücken krallten und Snape sich versuchte, fest zu halten.

Harry löste sich etwas und sah in die Augen des Vampirs. “Ich habe großen Hunger, Severus. Darf ich?” und ohne eine Antwort legte Snape seinen Hals auf die Seite und Harry biss zu. Er trank einiges vom alten Blut und nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, drückte Snape ihn sanft von sich weg. “Es ist genug Harry, mehr kann ich dir nicht geben.” sagte er ihm leise und bekam von Harry einen Kuss aufgedrückt. “Danke, dass hat mir gereicht. Mir geht es wieder gut.” antwortete Harry und blieb in Snapes Umarmung liegen.
 

Es dauerte nicht lange und beide schliefen ein.
 

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#Saszha, es ist unglaublich!# zischte Salazar aufgeregt und seine Freundin kam angeschlängelt. #Was ist denn los?# fragte sie neugierig und beobachtete ihren Gegenüber. Sie hatte sich nach dem Biss der verhexten Fledermaus große Sorgen um ihn gemacht, dann Salazar wurde sehr krank. Er lag tagelang in seinem Bett und bei jedem Lichtstrahl, der in seine Augen traf, hisste er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Auch seine Temperatur schwankte unaufhörlich. Erst hatte er Fieber, dann fühlte er sich eiskalt an.

Eines Nachts wachte Saszha wieder über dem Bett und sie war sich sicher, dass sie das nie vergessen würde. Denn sie hatte nicht geglaubt, dass Salazar noch einmal den Morgen sehen würde. Sie hörte sein Herz unruhig in seiner Brust schlagen und auch der Atem ging in unregelmäßigen Abständen, wobei er immer schwächer wurde.
 

Und irgendwann machte er einen tiefen Atemzug, der sich als sein letzter herauszustellen würde und Saszha weinte am Bett ihres Freundes über dessen Tod. Die Vergiftung durch den Biss war für den Slytherin zu stark gewesen.

Nach vielen Stunden, die kleine Schlange hatte sich noch immer nicht von ihrem Platz fort bewegt, konnte sie etwas spüren. Erst ganz verschwommen, sodass sie es gar nicht richtig wahrnahm. Dann verstärkte sich das Gefühl und sie fühlte eine sehr dunkle Magie, die sich um Salazar aufbaute.

Und wie sie erschrak, als er plötzlich die Augen öffnete! Rot waren sie, nichts war von den einst schwarzen Augen noch da und Saszha wich unweigerlich zurück.

#Salazar, du lebst? Was ist mit dir? Bist du das?# zischte sie ängstlich, als der junge Mann neben ihr schon leichtfüßig wie noch nie auf die Beine kam.

#Ja ich glaube schon, dass ich es bin, treue Saszha. Ich fühle mich endlich wieder sehr gut, meine Krankheit muss wohl endlich vergangen sein. Schau, dass Zimmer ist taghell und es tut mir nicht mal in den Augen weh, wie sonst immer!# freute sich Salazar.

Doch die Schlange kam nicht näher. #Es ist stockfinster hier drin, es ist ja auch tiefe Nacht.#
 

Salazar öffnete die kleine Holztüre und sah sich um. Er konnte alles da draußen in den schönsten Farben wahrnehmen, sodass er seiner Freundin gerade widersprechen wollte, als er gen Himmel blickte. Er erwartete die Sonne, doch er konnte nur den sichelförmigen Mond entdecken. Stumm blickte er sich um. Anscheinend war er überhaupt noch nicht gesund…
 

Zwei Tage waren inzwischen vergangen und Saszha bemerkte mit großer Erleichterung, dass Salazar wohl doch schon auf dem Wege der Besserung war, denn er war körperlich und geistig fit, eigentlich so fit wie noch nie. Nur das Problem mit den Augen und der großen Lichtempfindlichkeit blieb weiter hin bestehen. Außerdem war da noch etwas. Die kleine Schlange bemerkte, dass er nach dem ersten Bissen sein Essen weglegte. Und doch klagte er ihr immer etwas von Hunger vor. Bis die Geduld der Schlange riss. #Wenn du das Essen, was ich dir bringe nicht magst, dann geh bitte selbst raus und such dir etwas. Denn wenn du so weitermachst, wirst du wieder krank werden.#

Salazar bezweifelte, dass er jetzt, in der Nacht noch etwas finden würde, aber um seine Freundin nicht noch mehr zu verärgern, machte er sich in der kühlen Nachtluft auf die Suche nach etwas zum Essen.

Er war schon lange nicht mehr nach draußen gekommen. Er spürte die kühle Nachtluft auf seiner Haut und schmeckte die kühle salzige Meeresluft, die das gesamte Dorf hier umgab.

Nur sehr wenige Menschen waren um die späte Zeit noch hier draußen, meist Seefahrer, die nach einem Besuch in einem Wirtshaus zurück zu ihrem Boot stolperten.
 

Salazar nahm sich viel Zeit. Er sah sich genau um und beobachtete das Mondlicht, das sich in allen möglichen Gegenständen hier spiegelte. Ein Fuchs kam vorsichtig schnuppernd um die Ecke und der Zauberer wusste sofort, was er wittern konnte, denn auch er vernahm den Geruch von Essensresten, die nahe eines Hauses in einer Mülltonne lagen. Nur kamen sie ihm wohl weit weniger interessant vor, als dem Fuchs, denn er hatte sich nach kurzem Zögern schon etwas aus der Tonne geschnappt und war wieder in den Straßenlabyrinthen verschwunden.
 

: Hmmm, was war denn das? : Salazars Sinne schlugen Alarm. Was roch denn hier so gut? Erneut sah er sich um und suchte mit seinen Augen die Ursache dafür. Nichts als die paar Leute, die umher gingen. Salazar setzte sich in Bewegung und er spürte, dass sich nun auch sein Magenknurren bemerkbar machen wollte.

Etwas abseits vom Hafen sah er ein Mädchen mit langen Haaren, dass wohl gerade dabei war, eine Katzenfamilie zu füttern. Hatte er das gerochen? Das mussten wohl kalte Fleischstücke sein, die sie der Katzenmama und ihren Kindern vor die Füße geworfen hatte. Im Moment aber hielt sie in allen Bewegungen inne und band um ihre rechte Hand ein Stück Stoff, anscheinend hatte sie sich mit dem Messer geschnitten, mit dem sie die Fleischstücke in passende Größe herunter schnitt.

Als sie leise Schritte hörte, fuhr ihr Kopf schnell nach oben um sich nach dem Herankommenden umzusehen. Sie musterte Salazar einen Augenblick, der ihr ein „Guten Abend“ schenkte. Da sie wohl zum Schluss kam, dass sie es hier nicht mit einem der Betrunkenen zu tun hatte, senkte sie kurz ihren Kopf zum Gruß und machte sich weiter daran, ihre Hand fest zu verbinden.

Als sie bemerkte, dass der Fremde bei ihr Halt machte und seine Schritte nicht weiter lenkte, sah sie abermals hoch in sein Gesicht.

„Brauchst du Hilfe?“ fragte der junge Salazar sie leise. „Wie ich sehe, hast du dich geschnitten.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, kramte er in seiner Tasche nach einem Stofftuch, dass er dem Mädchen reichte. Abschätzend sah sie ihm in die Augen und nahm ihm lächelnd das Tuch aus der Hand, denn das Ihre war nicht sehr groß und auch nicht gerade geeignet zum Verbinden. Sie wickelte es nun wieder ab und besah sich ihre blutende Wunde.
 

Salazar überkam ein Schwindelgefühl und eine Welle großen Hungers, sodass er einen Schritt vorwärts auf das Mädchen taumelte. Diese sah die schnelle Bewegung, die er auf sie zumachte und nun konnte er Angst auf ihrem Gesicht sehen. Da er nun näher an sie getreten war, sah sie in die roten Vampiraugen und wollte sich gerade schnell umdrehen um wegzulaufen, da packte Salazar auch schon ihr gesundes Handgelenk und nahm sie fest in seinen Griff. Sie starrte ihn mit großen, ängstlichen Augen an. Die Katzenfamilie hatte sich bereits aus dem Staub gemacht, undankbar, ohne einen Blick zurück auf die zitternde Gestalt, die versuchte, sich von dem Mann wegzureißen.

Doch dieser war viel stärker und mit verschwommenem Blick drehte er das verwundete Handgelenk zu seinem Gesicht und leckte mit seiner Zunge darüber.

Das Mädchen war nun in Panik ausgebrochen, es versuchte sich mit aller Kraft zu befreien und Salazar fragte sich unter dem dichten Nebel seines klaren Verstandes, warum es denn nicht um Hilfe schrie. Vielmehr wurde ihm bewusst, wie gut ihm das Blut schmeckte und führte die Hand des Mädchens jetzt wieder zu seinem Mund. Diesmal berührte er die Wunde aber nicht nur mit der Zunge, sondern verschloss sie mit seinem Mund und als kein Blut mehr an ihrer Haut hing, saugte er an ihr.

Er spürte, wie dieses Blut ihn stärkte und war enttäuscht, dass er nicht mehr bekam. Er besah sich das Mädchen, welches nun stumm vor ihm weinte und zitterte. Ihre langen Haare hingen ihr ins Gesicht. Plötzlich nahm er einen neuen Geruch wahr.

Er besah sich den Hals seines Gegenübers und roch das Blut, dass unter ihrer Haut pulsierte. In Trance näherte er sich diesem und schloss fasziniert die Augen. Seine Magie, die er unter seinem unscharfen Verstand nicht mehr richtig kontrollieren konnte, drang bis zu dem Muggelmädchen vor. Die Wirkung war einfach aber stark. Sie sank in sich zusammen, wie unter einem Schlafzauber stehend.

Salazar strich ihre Haare, die dabei wie ein Fächer über sie fielen, vom Hals und kam mit seinem Gesicht, dass vor Verlangen glühte, noch näher. Er fuhr sich mit seiner Zunge über die Lippen und dabei bemerkte er es! Zwei seiner Zähne waren plötzlich spitz wie die Schlangenzähne Saszhas. Mit über alles hereinbrechender Erkenntnis biss er mit seinem neuen Werkzeug in die Haut über der Halsschlagader und beugte sich wie eine hungrige Fledermaus über den Muggel um endlich seinen Appetit zu stillen.
 

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Hmmm, er leckte sich über seine Lippen und konnte noch einen Rest von dem Blut kosten, dass ihm seine Sinne raubte. Severus schlug langsam die Augen auf und versuchte sich zu erinnern, was gerade geschehen war. Er sah, dass Harry auf seinem Schoß lag und seine Arme um ihn geschlungen hatte. Er hatte die Augen geschlossen und sah sehr zufrieden aus, wie er da träumte. Severus lächelte, als er noch einen dünnen Blutstropfen an Harrys Lippe sah und wischte ihn mit seinem Finger weg um ihn dann selbst zu kosten.

Er schüttelte seinen Kopf. Was machte er hier bloß? Der junge Vampir da auf seinem Schoß war eine große Gefahr für ihn! Was, wenn er Snape aus Versehen verraten würde? Hatte sein dunkler Lord ihn einen Fluch auferlegt, damit Harry den Kontakt zu Snape suchte? Wieder schüttelte der Tränkemeister seinen Kopf und seufzte. In was war er, durch diese Mission, nur hineingeraten. Aber verdammt, jedes Mal, wenn Harry anfing, seine dunkle Vampirmagie frei zu lassen, war es mit seinem klaren Verstand vorbei und seine Instinkte forderten Blut. Snape fragte sich, wie lange es noch so weiter gehen konnte, bis Harry sich wieder von ihm abwandte. Schließlich dachte er ohnehin, dass diese Art von „Freundschaft“- war das das richtige Wort?- ihr abruptes Ende in Hogwarts nehmen würde, aber nun hatte ihn sein Schüler schon wieder aufgesucht und lag wieder bei ihm. Snape strich über Harrys Wange und spürte, dass er langsam aufwachte.
 


 

Harry öffnete die Augen und als er kurz die Situation bedachte, lächelte er Severus an und drückte ihm einen leichten Kuss auf seine Wange.

„Oh Mann hat das gut getan, Severus! Ich hatte solchen Hunger! Mir war die ganze Zeit etwas schwindlig und übel und ich hab schon überlegt ob ich wieder krank werden würde, aber dass ich einfach Blut brauchte- daran dachte ich nicht.“
 

„Du musst besser auf deine Bedürfnisse acht geben. Dir sollte klar sein, dass es ansonsten für die Menschen in deinem Umfeld gefährlich werden könnte. Denn wenn du einmal im Hungerrausch bist, wirst du nicht mehr klar denken können und fällst den Erstbesten an um ihn zu stillen.“ erklärte Snape leise.

Harry, der die Augen wieder zu gemacht und den Worten gelauscht hatte, schreckte nun erschrocken hoch. Er starrte mit zusehend wachsender Angst Severus an.

„Oh nein, ich habe es vergessen dir zu sagen. Ich wollte es eigentlich tun, deshalb habe ich dich ja gesucht, aber dann, na ja, du weißt ja selber was dann passiert ist… Aber bevor ich dich sehen konnte, bin ich auf den Weg zum Gryffindorturm vor Schwäche fast umgekippt und Malfoy hat mich gefunden. Er wollte mir helfen und brachte mich in meinen Schlafsaal und da hab ich… Severus… ich habe ihn…

Ich habe ihn wohl gebissen.“

Snape versteifte sich unter Harry. „Was hast du getan?“ fragte er leise. „Wo ist er, lebt er noch?“ Er hielt Harry nun an den Oberarmen fest und sah ihm besorgt in die Augen.

„Jaja, keine Angst. Ich hab fast nichts von seinem Blut erwischt, weil er mich weg gestoßen hat und vor mir geflohen ist!“ erwiderte Harry zögernd. Nun bekam er doch ein wenig Angst vor den schwarzen Augen, die ihn anfunkelten.

„Wird er mich bei Dumbledore verraten, Severus?“

Snape ließ sich seufzend in seine Lehne zurückfallen und schloss die Augen. „Nein, dass wird er mit Sicherheit nicht tun. Wahrscheinlich wird er mich, seinen Patenonkel und Hauslehrer aufsuchen und mit mir reden wollen.

Ab jetzt wirst du zu mir kommen, wenn du wieder schwach wirst. Das ist sehr wichtig, bis du gelernt hast, zu jagen, ohne erwischt zu werden! Hast du verstanden, Harry?“

Harry entkam nun doch ein Grinsen. „Oh, ich liebe es, dich zu jagen und um den Verstand zu bringen, Severus. Ich werde das nächste Mal schon eher zu dir kommen, verlass dich drauf.“
 

Snape versuchte gerade etwas zu erwidern, da ging ein Ruck durch seinen Körper.

“Ssch Harry, da kommt gerade jemand zum Kerker herunter. Los schnell, wir gehen wieder zurück in mein Büro.“ Schnell standen beide auf und verließen Severus Wohnraum, um zurück in sein Büro zu gehen. Sie ordneten schnell noch ihre Umhänge, die vom Liegen zerknittert waren und mussten nur noch einen kurzen Moment warten, als sie auch schon ein lautes Klopfen hörten.

„Ja bitte?“ kam es im kalten Ton von Severus. Die schwere Holztüre wurde geöffnet und eine Gestalt kam ins Zimmer, bei der Harry einen Augenblick dachte, er würde noch immer träumen, so unwirklich kam ihm dieser Zauberer jetzt hier in dieser Situation vor.

„Lucius?“

Bei einem schnellen Seitenblick auf Snape, sah er gerade noch, dass dieser wohl mit den Augen rollte und tief Luft holte.

Dann beobachtete Harry wieder diesen blonden Todesser, der damals Schuld getragen hatte, dass beinahe Ginny getötet worden wäre. Er versuchte, seinen ganzen Hass in die Stimme zu legen, als er sagte: „Ich dachte nicht, dass Sie jung genug sind, um die Schulbank zu drücken.“

Ärgerlich und hochnäsig sah Lucius auf Harry herab. „Geh mir aus den Augen, Potter.“ und seine Hand rutschte in seinen Umhang, in dem wohl sein Zauberstab auf ihn wartete.

Auch Harry griff schnell nach dem Seinen, doch bevor er ihn ziehen konnte, hörte er eine vertraute Stimme: „Aber wer wird denn gleich so wütend werden?“ Lucius drehte sich schnell um, Harry, der immer noch neben dem verblüfften Snape stand, sah an ihm vorbei.

Dumbledore lächelte die drei an und besah sich langsam jeden einzelnen. Harrys Zauberstabhand entkrampfte sich wieder und er blickte auf seine Füße. „Ist alles in Ordnung mit dir, Harry?“ kam es von dem Schulleiter.

„Ja, Professor Dumbledore, aber ich dachte Malfoy wollte mich angreifen, Sir.“ Harry war bemüht, dem Leiter nicht in die Augen zu schauen, denn er hatte Angst, dass er womöglich in Harry lesen würde.
 

„Ich glaube nicht, dass Professor Malfoy einen seiner Schüler angreifen würde.“

Harry stand wie von Donner gerührt und starrte Malfoy voller Abscheu an. „Professor?“

„Ja Mister Potter, wären Sie die gesamte Feier in der großen Halle geblieben, hätten Sie die wunderbare Neuigkeit gehört, dass Professor Dumbledore mir Verteidigung gegen die dunklen Künste anvertraut. Ab jetzt werden Sie mich mit Sir anreden müssen:“
 

In Harrys Kopf pochte es dumpf und es fühlte sich an, als ob sein Gehirn liebend gern durch die Schädelwand hüpfen würde. Er wollte gerade etwas erwidern, als er eine Hand an seinem Rücken spürte, die ihn beruhigen wollte.
 

“Guten Abend Sir, ich werde jetzt besser ins Bett gehen.“ Brachte Harry gerade noch gepresst aus seinen Lippen, ehe er so schnell er konnte, die Kerker in Richtung Gryffindorturm verließ. Erst als er drei Stockwerke über sich, Dumbledore und Malfoy gebracht hatte, verlangsamte er seine Schritte wieder. Wie konnte dieser gemeine und hinterhältige Todesser nur ein Lehrer an dieser Schule werden? Er stieg durch das Portraitsloch und hörte das fröhliche Gemurmel der Schüler, die sich noch im Gemeinschaftssaal aufhielten.

In seiner Brust wütete mittlerweile ein Sturm. Jetzt müsste er nicht nur den jungen Draco, nein, jetzt müsste er auch noch den alten Malfoy ertragen!

Er bemerkte einen kurzen Schmerz in seinem rechten Ellbogen und er schaute auf einen Jungen, der ihn wohl angerempelt hatte.

Harry, der kurz vor dem Explodieren stand, fauchte ihm böse an und stieß in von sich weg, so dass der Junge hart mit der Schulter gegen die Steinwände krachte. Im Gemeinschaftsraum wurde es still und er spürte Blicke auf sich. Mit einem Fluchen, das in Parsel-Gezische unterging, verzog er sich in sein Zimmer.

Ron und Hermine, die diese Situation mit erschreckten Gesichtern beobachteten, sahen sich ängstlich fragend an und folgten Harry in sein Zimmer.

Innen angekommen sahen sie, dass Harry wohl schon die Vorhänge an seinem Bett zu gezogen hatte und dahinter verschwunden war. Hermine zog sie etwas zur Seite und konnte nun Harry sehen, der mit sehr schlechter Laune angezogen auf seinem Bett lag.

„Was war denn los?“ fragte sie leise und winkte Ron herbei, der etwas weiter entfernt auf seinem Bett saß.

„Nichts war los, was soll schon sein? Ich bin müde.“ zischte Harry ärgerlich und drehte sich um.

Hermine wollte ihn wieder dazu bewegen, sich um zu drehen und legte gerade ihre Hand auf seine Schulter, als er schon vorschnellte und ihr Handgelenk fest packte.

Er zog sie ganz nah zu sich hinunter mit einer Kraft, die Hermine und Ron überraschte. „Lass mich in Ruhe, hast du nicht gehört, dass ich schlafen will? Du musst dich wohl immer in alles einmischen, kannst es nicht ertragen, dass ich deinen Rat mal nicht hören will? Ich bin ein großer Junge.“

Erschrocken riss sich Hermine los und taumelte vom Bett weg Richtung Türe.

„Ach Hermine? Wenn du es noch einmal wagen solltest, ohne meine Erlaubnis hier rauf ins Jungenschlafzimmer zu kommen, dann…“ mehr sagte Harry nicht, er leckte sich nur mit seiner Zunge über die Lippen drehte sich um und schloss mit einem Zauber die Vorhänge abermals.

Sekunden später und ohne weiter auf Ron zu achten, der sich kaum bewegte, schlief er auch schon ein.
 

__________
 


 

Ein fröhliches Gemurmel weckte Harry nach einer traumlosen Nacht, sodass er sich langsam vom Bett erhob. Gewohnheitsmäßig griff er blindlings auf seinen Nachttisch nach der Brille und setzte sie sich auf.

Noch etwas schlaftrunken öffnete er die Vorhänge seines Bettes und das helle Sonnenlicht flutete über sein Gesicht, dass er kurz die Augen schließen musste.

„Morgen Harry“ kam es von Dean und Seamus steuerte ein verschlafenes „Ah, ´n Morgen“ bei. Ron hatte sich aufgesetzt und zog noch einmal die warme Decke bis zu seiner Nase hoch, sodass man nur sein Genuschel hören konnte.
 

Nachdem Harry seine Augen wieder geöffnet hatte bemerkte er, dass er trotz Brille, nur ein sehr unscharfes Bild seiner Umgebung hatte. Vielleicht würde er seine Brille mal wieder putzen müssen, dachte er und nahm sie von der Nase, um sie genauer zu begutachten.

Erschrocken bemerkte er, dass sich sein Blick sofort verklarte und er konnte die Umrisse der Gegenstände im Zimmer so scharf wie nie erkennen.

Einige Momente blickte er verwirrt auf seine Brille in den Händen hinab.

Langsam setzte er sie wieder auf und bemerkte abermals, dass sich sein Blickfeld sehr verschlechterte. Wortlos nahm er die Brille wieder ab und legte sie zurück auf den Nachttisch. Das er das blöde Ding nun nicht mehr brauchen würde, störte ihn nicht im Geringsten und schrieb diese neue Eigenart der Umwandlung zum Vampir zu.

Ein Grinsen hatte sich auf sein Gesicht geschlichen als er an den gestrigen Abend dachte und an das leckere Blut von Severus.
 

Er wollte sich gerade aufmachen um sich anzuziehen, da lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte Malfoy gebissen!

Ein leichtes Übelgefühl machte sich in seiner Bauchgegend breit. Wie konnte das geschehen? Malfoy war zwar nicht einer seiner besten Freunde, aber nicht mal er verdiente es, dass ihm so etwas passierte.

Leise schlich sich eine Angst in Richtung Herz. Was wenn Malfoy ihn verraten würde? Wird er dann von der Schule geschmissen? Oder würde Dumbledore sich für ihn einsetzen?

Er wusste es nicht. Er wusste aber ganz eindeutig, dass er seinen Blutdurst gestern Abend nicht steuern konnte. Er besah sich seine Hände. Würde das noch einmal passieren? Würde er dann vielleicht sogar weiter gehen und einen Schüler umbringen? Ein Zittern durchfuhr seinen ganzen Körper und zum ersten Mal wurden ihm die ganzen Schattenseiten bewusst, die eine Verwandlung zum Vampir beinhalteten.
 

„Mann Harry, jetzt komm schon, wir haben gleich den ersten Unterricht in diesem Schuljahr. Wir haben Kräuterkunde bei Sprout und die sieht es nicht gern, wenn man zu spät kommt.“
 

Leicht zitternd und kreidebleich machte sich Harry fertig und ging unter Herzklopfen in die große Halle zum Frühstück.
 

___________________
 


 

Über den reich beladenen Esstischen der Hogwartsschüler schwebten kleine weiße Wölkchen, die herrlichen Sonnenschein ankündigten. Die meisten Schüler saßen schon auf den Bänken und Harry betrat sich umsehend die große Halle.

Sein Blick fiel auf den Slytherintisch, auf den Malfoy, Goyle und Crabbe sich wohl gerade eine witzige Story erzählten, denn es wurde laut geredet und gelacht.

Doch als Dracos Blick den von Harry streifte, verebbte jedes Lachen auf seinem Gesicht und er wurde still, während er ihn mit den Augen verfolgte. Keine dumme Bemerkung kam und Harry setzte sich gewohnheitsmäßig auf einen Platz in der Nähe von Ron und Hermine.
 

Die Zurückhaltung von Draco könnte bedeuten, dass er Harrys Geheimnis wohl doch noch nicht herum erzählt hatte. Neben einer großen Portion Schuldgefühl für seine Tat schlich sich nun ein kleiner Schwall Erleichterung in sein Herz, dass immer noch aufgeregt in seiner Brust tanzte.

Er wendete seine Aufmerksamkeit nun lieber dem Essen und seinen zwei Freunden zu, die gerade eben noch über die fehlende Brille diskutierten und Hermine meinte, es wäre schon lange Zeit gewesen, dass Harry einen Zauber auf seine schlechten Augen sprach. Ron schlemmte gerade mit vollen Backen über seinem, zu einem Berg aufgetürmten, Essensteller und Hermine rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und Harry spürte ab und an ihren Blick über sich hinweg rauschen.

Als Ron zwischen zwei Schlucke Luft holen wollte, japste er auf. Er hatte zum Lehrertisch gesehen. Auch Hermine und Harry folgten seinem Beispiel und konnten den Grund für Rons Schreck erkennen. Neben Snape, der sich finster seinem Teller widmete, saß, ebenso schwarz gekleidet wie sein dunkler Nachbar, Lucius Malfoy, der ein wohl recht einseitiges Gespräch mit Snape führte.

„Was macht der alte Malfoy denn da am Lehrertisch?“ fragte Ron in die Runde.

„Er ist der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, wusstest du das nicht?“ erwiderte Harry leise. Er hatte es zwar selbst erst gestern Abend erfahren, aber irgendwie amüsierte es ihn, wenn er das verdutzte Gesicht von seinem Freund sehen konnte.

Hermine bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. „Mensch Ron, hast du gestern bei Dumbledores Rede eigentlich geschlafen? Er hat doch vom neuen Lehrer erzählt. Und Harry, sag mal, ist alles in Ordnung mit dir, du schaust irgendwie anders aus, als wenn du krank wärst.“

Harry aber hörte die Frage überhaupt nicht, da er amüsiert zu Snape und Malfoy spähte und sofort merkte, dass Malfoy Severus gewaltig auf die Nerven zu gehen schien. Denn dieser steckte die Nase noch tiefer in sein Frühstück und blickte mürrisch in die Runde.
 


 

Nachdem sich alle Schüler in der Kräuterstunde eingefunden hatten und sich jeder einen Stachelmiener, ein etwas gelblich schimmernder mit Löchern übersäter, Kaktus, genommen hatte, hatte Harry wieder die Gelegenheit, Draco zu beobachten.

Dieser war in der Nähe von Harry wieder sehr still geworden und vermied es, ihn anzusehen.

Gerade als Harry angestrengt versuchte, seinen Stachelmiener umzutopfen, der sich allen Anschein nach wehrte, hörte er einen leisen, kurzen Schrei und spürte noch, dass ihn jemand so anrempelte, dass er zu Boden fiel.
 

In der Klasse war es ruhig geworden, alle bis auf die Professorin, die den Schülern den Rücken zuwendete, hatten es beobachtet.

Harry rieb sich seinen schmerzenden Arm, auf den er eben gefallen war und sah sich um, wer ihn denn umgeworfen hatte.

Malfoy kniete keuchend in duckender Haltung neben Harry, der jetzt erst bemerkte, dass aus den Löchern seines Stachelmieners wohl viele spitze Stacheln herausgeschossen waren.

Hätte Malfoy ihn nicht weg geschubst, hätten sie alle Harry getroffen.
 

Finster sah Draco Harry an und ging ohne ein weiteres Wort zurück zu seinem Platz, an dem die gaffenden Crabbe und Goyle schon auf ihn warteten.

Ein verdutzter Ron half Harry wieder auf die Beine. „Das gibt’s doch nicht, hat Malfoy dir gerade wirklich geholfen, oder träum ich noch? Was ist denn ihn den gefahren?“

Hermine blätterte indes hastig nach der richtigen Methode um den Stachelmiener korrekt umzupflanzen.
 

Die nächste Stunde verbrachten sie damit, McGonagalls Vorträge über die UTZ- Prüfungen über sich ergehen zu lassen, die in ihrem letzten Jahr anstanden. Nach dem ganzen Stress mit ihren ZAG- Prüfungen im vorherigen Jahr bekamen sie über den Ausblick in ihre Zukunft einen gehörigen Schreck. Der zu prüfende Stoff war noch viel umfangreicher als bisher, aber Harry freute sich zu hören, dass es mehr praktische Prüfungen geben würde.
 

Vor ihren letzten Stunden, nämlich Verteidigung gegen die dunklen Künste, hatten sie eine kurze Pause, die die meisten Schüler aber sowieso auf den Treppen unten im Kerker verbrachten um zu warten, dass die Tür zum Klassenzimmer endlich aufgeschlossen wurde.

Alle diskutierten über den neuen Lehrer, nur Draco, der sonst hochnäsig mit der Tatsache angeben würde, dass sein Vater der Professor sei, war merkwürdig blass und still und hörte nur die Unterhaltung von Crabbe, Goyle und Zabini zu.
 

Die Schüler mussten nicht allzu lange ihre Neugier zügeln, denn schon kam Lucius mit wehendem schwarzen, Silber bestickten Umhang auf sie zu und ließ sie in den Kerkerraum hinein.

Bisher hatte jeder Lehrer in VgddK den Raum so gestaltet, wie sie es für angebracht hielten und auch jetzt hatte wieder ein Professor dem Klassenzimmer eine persönliche Note aufgedrückt. Die ganzen Zweiertische waren nun an die Seite gerutscht und bildeten so einen Kreis, sodass viel Platz in der Mitte frei war. Einige Kerzen brannten an den Wänden und schwere Vorhänge ließen das helle Sonnenlicht draußen. Harry dachte unweigerlich an die Atmosphäre des Raumes von Salazar, die diesem so unheimlich glich.

Sie setzten sich an einen der Tische und holten ihre Bücher heraus.
 

Malfoy stellte sich in die Mitte des Raumes und fing leise aber bestimmend zu reden an.

„Wie ich erfahren konnte, hatten sie bisher immer wechselhafte Lehrer in diesem so wichtigen Fach, doch haben sie es trotzdem alle geschafft, mindestens mit einem „Erwartungen übertroffen“ hier zu erscheinen. Natürlich hätte ich auch keine schlechteren Schüler in meinem Unterricht geduldet, denn er beansprucht jetzt nicht mehr nur ihr Können, Texte und Theorie auswendig zu lernen (Hermine stöhnte auf), sondern vor allem eueren Verstand.

Die dunklen Künste sind vielseitig und gefährlich, nicht viele Zauberer sind ihnen gewachsen. Nicht wenige haben sich ihnen sogar angeschlossen, konnten den dunklen Wesen nicht widerstehen, aber die meisten haben es nie geschafft, sie voll und ganz zu verstehen.

Ich hoffe, dass ich euch einen Einblick schaffen werde und ….“ seine Stimme wurde noch leiser und bedrohlicher „… wenn ich merke, dass jemand unter Ihnen nicht mithalten kann, werde ich nicht zu zögern Ihn aus meinen Kurs zu werfen.“
 

Ron blickte finster zu dem neuen Lehrer und auch Hermine schien überrascht bei diesen Worten.

Harry aber hatte keine Angst, er war gut in diesem Fach, sehr gut sogar und er würde all das Wissen benutzen können, dass der blöde Todesser ihn lehrte um den dunklen Lord zu töten und so seine Eltern rächen zu können.

Ein Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht, dass Lucius leider auch bemerkte.
 

“So, Mister Potter, ich sehe, sie freuen sich schon auf meine Lektionen. Gut, dann dürfen sie gleich zu mir in die Mitte kommen. Und vergessen sie ihren Zauberstab nicht.“ kam es finster von Malfoy.

Harry ging langsam vor und stellte sich einige Meter vor seinen Lehrer.

“Zauberstab hoch“ hörte er und beeilte sich dem gleich zu tun. Denn er hatte keine Lust, dass der Todesser ihm einen Fluch zu Unterrichtszwecken auf den Hals jagte.

„Verteidigen sie sich.“ fuhr Lucius ihn schlicht an. Und schon kam ein grüner Lichtblitz aus seinem Zauberstab auf Harry zu, der nach einem kurzen Moment der Überraschung schnell „Protego!“ rief. Der ungesagte Fluch von Lucius prallte an dem Schildzauber ab.

„Sie haben gerade noch einmal Glück gehabt Potter, aber nun…“ Da fuhr ein roter Blitz aus Harrys Zauberstab und Malfoy konnte sich in letzter Sekunde noch selbst schützen und blickte zornig und etwas erstaunt zu seinem Schüler.

„Wollten sie testen, ob ich in der Lage bin, einen ungesagten Zauber aus zu führen? Nun ja, sie hätten mich nur fragen müssen, dann hätte ich es ihnen gesagt, dass ich es bereits gelernt habe…. Sir“ fügte er hinzu und legte soviel Abscheu wie es möglich war in das letzte Wort.

„Fünf Punkte Abzug für Gryffindor, weil sie mich mit ihrem schwachen Zauber einfach unterbrochen haben.

Harrys Wut steigerte sich noch mehr. Er wollte sich wieder auf seinen Platz setzen als er die höhnische Stimme von Lucius hörte.

„Wo wollen sie denn hin? Ich habe ihnen noch nicht erlaubt, sich hinzusetzen. Wenn sie sich sicher sind, dass sie ungesagte Zauber so gut beherrschen, dann dürfen sie uns gerne davon überzeugen. Draco! Komm in die Mitte.“

Der junge Malfoy, der bei Erwähnung seines Namens kurz zusammen zuckte, stand langsam auf, sorgsam darauf bedacht niemanden anzusehen.

„Ich bin mir sicher, Mister Malfoy wird euch zeigen, Schüler, was es heißt, einen sauberen und ungesagten Fluch aus zu führen.“

: Als ob du das nicht wissen würdest, was dein eigener Sohn alles kann, du aufgeblasener…:

Weiter kam Harry nicht mit seinen Beschimpfungen, denn Draco positionierte bereits seinen Zauberstab und Harry dachte blitzschnell : Protego:. So schnell hätte er ihn gar nicht einsetzen müssen, denn Draco ließ sich Zeit mit seinem Fluch.

„Was soll denn das? Das muss viel schneller gehen, Draco!“ fuhr ihn sein Vater ärgerlich an und schoss mehrere Lichtblitze auf Harry ab, der überhaupt nicht auf Flüche von der anderen Seite vorbereitet war. Ron schrie Harry irgendetwas zu und kurz bevor die Blitze Harry trafen, verschränkte er noch seine Arme schützend über den Kopf und schloss die Augen. Aber nichts passierte. Harry hörte nur ein leises Keuchen und öffnete die Augen. Draco stand mit dem ausgestrecktem Zauberstabarm nahe bei Harry und musste wohl einen starken Schildzauber über ihn gesprochen haben, denn die Flüche waren am Schild abgeprallt und zurück zu ihrem Erschaffer geflogen, der sich gerade noch in Sicherheit bringen konnte.

„Setz dich, Draco.“ zischte dieser nur sehr zornig und Harry ging nun ebenso schnell auf seinen Platz zurück, den Blick auf Draco gerichtet, der sich immer noch beharrlich wehrte, ihn anzuschauen.

Trotz des schlechten Anfangs der VgddK- Stunden verlief es danach viel besser. Malfoy übte mit ihnen ungesagte Schildzauber und gab ihnen als Hausaufgabe auf, einen Aufsatz über den Vergleich von gesagten und ungesagten Zaubern zu schreiben.
 

Die nächsten Tage vergingen für Harry und seine Mitschüler im Fluge, denn auch die anderen Lehrer wollten sie nun alle auf UTZ- Niveau bringen und gaben viele Hausarbeiten auf.

Ohne weitere Vorkommnisse versuchten die drei Freunde, die ganze Arbeit zu bewältigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomasu
2007-05-23T12:25:05+00:00 23.05.2007 14:25
Interessant interessant. Ich muss schon sagen Draco überrascht mich. Sieht er jetzt in Harry so etwas wie seinen Meister oder Herrn? Oder wie soll man seine Handlung erklären.
Tomasu
Von: abgemeldet
2007-05-23T08:18:36+00:00 23.05.2007 10:18
Okay, ich kann ja Harrys Hungerrausch und des weiteren noch sehr gut nachvollzeiehen, aber was um Himmelswillen treibt den jungen Malfay zu seinen Taten??
Erst hilft er ihm bei seinem "Schwächeanfall", schubst ihn vo seiner gefährlichen Pflanze weg und dann schützt er ihn auch noch vor den Flüchen seines Vater???
Das gibt bestimmt noch ein ernstes Gespräch zwischen Vater und Sohn.
Ob Harry wohl dahinter kommt wieso??
Und wie wird es nun weiter zwischen Harry und Serverus laufen??
Bitte schreib ganz schnell weiter,
ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.
cu trini
p.s. Das war ein spitzen Kapitel^^
Von:  LindenRathan
2007-05-23T05:21:35+00:00 23.05.2007 07:21
Klasse Kapitel.
Wau, Draco schützt Harry?
Hat das was mit dem Biss zu tun?
Von: abgemeldet
2007-05-22T19:04:03+00:00 22.05.2007 21:04
*reinspring*
*kommi da lass*
Das Kapitel ist dir mal wieder sehr gut gelungen und es war auch schön lang (etwas stöhn *zwinker*)!
Hermine wird ja ganz schön niedergemacht von Harry. Aber ich find es gut, dass er Ron als Freund noch akzeptiert, find es immer etwas verwirrend, wenn er aufeinmal mit seinen Freunden die seit Anfang an zu ihm gehalten haben, in Twist auseinander geht. Aber du bekommst die Kurve bis jetzt recht gut hin. Harry konnte Severus und umgekehrt, mal wieder nicht wiederstehen *g*. Aber es war auch wieder interessant in Salazars Verwandlung Einblicke gehabt zu haben.
Bis zum nächsten Kapitel ^^
*pralinenschachtel und zuckerstangen nehm und futter*
*wieder raushüpf*
Rowan
Von:  Dark-sweetchaos
2007-05-22T17:43:47+00:00 22.05.2007 19:43
sry...oder so gemacht..einen Diener der Nacht sozusagen (wenn,dann hat Draco nun wohl zwei Väter)...
Naja,ich freu mich schon,wenn Du weiterschreibst,darauf zu erfahren,wie ein Gespräch zwischen den beiden(und vermutlich auch mit Serverus von der Partie) zu lesen
liebe Grüße
ein kleiner Fan
greez
Dark
Von:  Dark-sweetchaos
2007-05-22T17:40:44+00:00 22.05.2007 19:40
Ich verfolge mit Spannung den Verlauf deiner Geschichte letzten Endes aber vor allem wegen Snarry-Parring*grins* und dem ganzen drumherum*klatsch,klatsch*
Hast Du Draco zu Harrys...Protege o
Von:  Onimaru
2007-05-22T15:49:30+00:00 22.05.2007 17:49
Klasse Kapitel!
Von:  SchwarzerAngel
2007-05-22T15:45:54+00:00 22.05.2007 17:45
wink

Ein super starkes kapitel was du on gestellt hast.
ich bin schon gespannt wie es weiter geht. Besonders mit Draco.

bye angel chan
Von:  smilingcat
2007-05-22T15:27:27+00:00 22.05.2007 17:27
hui....allerhand los bei harry..bin gespannt was noch so alles pasiert...warum wird Draco denn so beschützerisch??? Will er was von Harry??? Oder is er nun einfach durch den Biss zum Aufpasser mutiert??? Soll das eine Dreieckskiste werden??? (büdde lieber nich)
ich freu mich, wenn´s weiter geht
lg
smilingcat *schnurr*
Von:  Shereon
2007-05-22T14:39:20+00:00 22.05.2007 16:39
Schönes Kapitel und vor allem verdammt lang! :)


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