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Mein ist die ewige Nacht

von

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Ratlos in der Zeit

Dumpf drang ein Scheppern durch die dicke Eichentür der Küche im Erdgeschoss des Landgutes.

„Verdammt!!! Wieso musste auch ich zuerst wach werden…“, fluchten die dunkelroten Augen und fuhren sich durchs zerzauste graue Haar, das heute noch lange kein Zopfgummi zu sehen bekommen hatte. Schnell hob Pan den Toaster vom Boden auf, der durch seine Behandlung sehr ramponiert aussah und stellte ihn zurück auf die Anrichte. Flinke Finger, die eigentlich alles andere nur keine derartige Küchenarbeit gewöhnt waren, huschten zu den dünnen, goldbraunen Brotscheiben und zuckten augenblicklich wieder zurück.

„Scheiße sind die heiß.“, stieß Pan mit einem wütenden Zischen aus und schnappte sich ein Messer, um die Scheiben nach wenigen Sekunden des Abkühlens mit einer leichten Schicht Butter zu bestreichen. Nachdem ihm dieses – für ihn sichtliches – Wunder vollbracht hatte, streute er noch eine Brise Salz darüber und stellte den Teller mit den Toastbrotscheiben auf ein kleines Tablett, gleich neben der kleinen mit Tierblut gefüllten Karaffe für seinen Bruder und ihn selbst. Er hätte gewiss noch etwas anderes auf das Frühstück für Sergej legen können, doch kannte er sich nur mit Gewürzen aus und hatte etwas Angst, dass es jenem sonst nicht schmecken würde. Und früher in seiner und Allans Kindheit hatten sie stets Brot mit Butter und etwas Salz gegessen.
 

So wollten die dunkelroten Augen gerade das Frühstück zu Sergejs Gemach hoch tragen, als eben dieser hinter ihm auftauchte und ihn erschrocken zusammenfahren ließ.

„Sergej, lassen Sie- äh, du… lass das bitte wie aus dem Nichts hinter mir zu erscheinen.“, hatte Pan da eben wirklich gestottert? Seine bleichen Wangen färbten sich sofort tiefrot.

Hinter ihm konnte er nur ein wohl bekanntes, leises Lachen hören, welches ihm wie jedes Mal ein kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.

„Wird nicht wieder vorkommen… vielleicht.“, entgegnete der Exbetreuer Damiens und legte seine Hand an Pans Kinn, um diesen im nächsten Moment einen leidenschaftlichen Kuss zu stehlen, indem er den Kopf des Grauhaarigen leicht nach hinten drängte. Die dunkelroten Augen schlossen sich ergebend, während sich die schmalen Finger der linken Hand auf Sergejs Arm legten, sich daran festklammerten, damit jener nicht auf die Idee kam, einfach aufzuhören.
 

Wie schaffte es dieser eigentlich gewöhnliche Mensch, ihn mit dieser kleinen Geste so zur Erregung zu bringen?

Schon jetzt begann sich erneut Pans Blut in seinem Schritt zu sammeln und ließ ihn unweigerlich nach mehr verlangen, sodass sich die Kehrseite des Grauhaarigen an Sergej schmiegte.

Verdammt, wie konnte er jetzt schon wieder so empfindlich sein, wo sie doch zu dritt die Hälfte der Nacht damit verbracht hatten und er vor diesem Kuss noch gedacht hatte, er würde es eine zweite Nacht nicht überstehen?
 

Warme Lippen küssten sich Pans Nacken wenige Sekunden später zärtlich hinab und ließen ihn aufkeuchen. Der unreine Vampir verging schon bei solch kleinen Berührungen von dem negativen Menschen hinter ihn. Jener glitt gerade mit seinen Händen unter das halb zugeknöpfte Hemd des Grauhaarigen und streichelte sanft über die sich langsam schneller bewegende Brust.

„Ni- nicht…“, drang ein leises Stottern aus Pans Kehle, das in ein unterdrücktes Stöhnen überging. Sergej hielt in seinem Tun inne und hob leicht schmunzelnd eine Augenbraue: „Bist du dir wirklich sicher, dass ich aufhören soll, obwohl in deinen südlicheren Regionen mein Handeln auf Zustimmung stößt?“ – „Zumindest bin ich mir dessen sicher.“, erklang eine tiefe, leicht bedrohlich wirkende Stimme von der geöffneten Tür, die zum Esszimmer führte.

„Master Samuel, verzeiht.“, Pan sprang einige Schritte von Sergej weg, knöpfte sich mit hochrotem Kopf das Hemd komplett zu und richtete seine Hose.

Der negative Mann in seiner Nähe zuckte dafür nur leicht mit den Schultern und nahm das Tablett, welches der unreine, ältere Vampirzwilling für ihn und seinen Allan gemacht hatte. Doch Samuel rührte sich kein Stück, als Sergej mit dem Tablett an ihm vorbei wollte, sondern funkelte jenen wütend an und zischte ihm leise zu: „Ich hoffe, du unterlässt dieses Verhalten gegenüber meinen Angestellten, wenn sie im Dienst sind. Und gewöhne dich bloß nicht an das hier, denn ich meine Gastfreundschaft kennt durchaus seine Grenzen, unwürdiger Mensch!“
 

Erst dann machte der reine Vampir Platz und ließ den Exbetreuer seiner geliebten Verbindung passieren.

Jener zeigte keinerlei Gefühle wie zum Beispiel Respekt oder Angst, als er an Samuel vorbei ging und die Treppen zu seinem Gemach erklomm, doch unter seiner Haut tobte ein unruhiger Sturm.

Diese dunklen Augen Samuels hatten ihn mit einer Macht und Autorität angesehen, die selbst Sergej innerlich zusammenzucken ließ. In Zukunft musste er sich mehr auf der Hut nehmen, sonst würde er hier nicht mehr lange verweilen dürfen, wo er doch eigentlich für immer bei seinen zwei unreinen Vampiren bleiben wollte.
 

Samuels Blick war derweil auf Pan gerichtet, der den Toaster wieder an seinen gewohnten Platz stellte und die restlichen Sachen verstaute.

„Fülle mir eine Karaffe von Rehblut. Und anschließend gehe wieder an deine Arbeit und erinnere Allan daran, während du dir deine Arbeitskleidung oben anziehst, dass er ebenfalls noch seinen Pflichten nachgehen muss.“, ordnete der reine Vampir in einem äußerst unterkühlten Ton an, sodass er wenig später mit einem Glaskrug nach oben schritt und die Tür zu seinem Gemach öffnete. Sein Damien lag immer noch in ihrem Bett und schlief auf dem Bauch, das Kissen im Traum zu Boden gefegt und die leichte Decke um die Hüften geschlungen. Das Mal war dabei deutlich zu erkennen, denn es erstreckte sich über den ganzen Rücken seiner geliebten Verbindung und schien nun regungslos und schlafend, wie sein Besitzer.

Halb beruhigt atmete der reine Vampir innerlich aus und stellte den Krug lautlos auf den Nachttisch neben dem Bett ab, nachdem er ein Glas damit gefüllt hatte.
 

Vorsichtig setzte sich Samuel auf die Kante und tunkte seinen Zeigefinger in die dunkelrote Flüssigkeit, um diesen im nächsten Moment über die leicht geöffneten Lippen seines neutralen Menschen streichen zu lassen. Jener verzog im Schlaf angewidert das Gesicht und grummelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, wobei er nicht bemerkte, wie der reine Vampir mit einem zufriedenem Ausdruck in den Augen seine Hand zurückzog und das übrige Blut mit seiner Zunge aufleckte.

Samuel strich sanft über die schwarzen Haare seiner geliebten Verbindung und war froh über dessen eben gezeigte Reaktion. Somit konnte er hundertprozentig sicher gehen, dass sein Mal auf Damiens Rücken stark genug war und die Blutrünstigkeit eines Dämons versiegelte, der in diesem neutralen Menschen innewohnte.

Bis jetzt war der reine Vampir der Einzige, der davon wusste und es machte jenen überaus nervös, dass sein ehemaliger Kriegskollege Hades oder dessen Partner etwas erahnen könnten.

Dieser Dämon, der in Damien schlummerte, war der wahre Grund, der Samuel von dem letzten Schritt der Vereinigung abhielt.

Würde Damien bei ihrem gemeinsamen Blutaustausch nichts über seine damalige Vergangenheit wissen, könnte es passieren, dass der Dämon während des Rituals erneut erwachen und das Mal, welches gleichzeitig das Siegel seines magischen Käfigs war, brechen würde. In diesem Fall hätte selbst der reine Vampir nicht genügend schwarzmagische Kraft dem Dämon Einhalt zu gebieten, weil er selbst durch den Verlust seines Blutes geschwächt wäre. Doch brauchte es Zeit eine gewisse Menge an Erinnerungen einem Menschen zurück zu geben und die erste Wegbereitung war der Aufbau von Vertrauen gewesen. Durch die Anwesenheit so vieler Störfaktoren, wie zum Beispiel der ehemalige Betreuer seines neutralen Menschen, wurde es sogar noch schwieriger für Samuel, Damien alles behutsam beizubringen.

Die letzte Nacht war nur ein Beweis dafür, dass das gewiss unbewusste Sähen von Misstrauen der Gäste dieses Landgutes die Seele seiner geliebten Verbindung verunsichert und somit das Auftauchen von Leon verursacht hatte. Samuel musste wohl oder übel Hades ein Teil der Begebenheit berichten, damit jener Ascott im Zaun hielt.

Und das Hauptproblem namens Sergej, in dessen Nähe sich Damien immer noch sichtlich unwohl zu fühlen schien, musste auch irgendwie beseitigt werden.

Nur wie?

Samuel konnte seinem neutralen Menschen nicht annähernd alle negativen Erinnerungen seinem Exbetreuer gegenüber nehmen, weil dann auch viele Erinnerungen des Klinikums, in dem jener sich befunden hatte, verloren wären. Hades Partner würde dies durch Damiens verändertes Verhalten bemerken und Samuel noch mehr misstrauen, als er es schon ohnehin tat. Dieses Misstrauen würde Damiens Unsicherheit wieder nähren. Aber die Wahrheit gegenüber Ascott Preis zu geben, hatte der reine Vampir nicht im Geringsten vor, denn dazu war ihm der schwarzhaarige Partner seines Kriegskollegen zu seltsam, als würde irgendetwas hinter dessen Fassade von ebenso schwarzen Augen lauern.
 

Mit verdüstertem Blick starrte der reine Vampir in die von Sternen beleuchtete Landschaft hinter dem Fenster und merkte nicht, wie sich seine geliebte Verbindung zu regen begann. Erst als eine schmale Hand seine Wange berührte, erwachte Samuel aus seinen Gedanken und sah zu Damien hinab, der ihn besorgt musterte.

„Alles okay mit dir?“ – „Ja, mein Damien.“, die Gesichtszüge des reinen Vampir entspannten sich wieder und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, die er im nächsten Moment beruhigend auf die seines neutralen Menschen legte.

Doch im Inneren Samuels blieb die Frage um die Wahrheit und Damiens zukünftigen Schutz immer noch ungelöst. Dem reinen Vampir lief die Zeit davon und er wusste keinen Rat, wie er das Vertrauen seiner Verbindung unter diesen Umständen aufrecht erhalten sollte.
 

Unterdessen hatte Sergej sein Gemach betreten und das Frühstück auf einen kleinen Tisch gestellt. Mit einer eleganten Bewegung goss er etwas des Tierblutes in je zwei Gläser und reichte eines davon dem schlaftrunkenen Allan, der auf ihn zugetapst war und sich müde die Augen gerieben hatte.

Nun nahm der grauhaarige Junge dankend das gefüllte Gefäß entgegen und setzte sich leise schnurrend auf den Schoß des negativen Menschen. Jener schmunzelte leicht, nahm sein Toast in die Hand und begann zu essen, wobei Sergej nicht anders konnte als seinen kleinen unreinen Vampir im Nacken zu kraulen.
 

Allan kuschelte sich dabei an ihn und gab ihm mit leicht geröteten Wangen einen flüchtigen Kuss.

Dann fragte er, ein Gähnen unterdrückend: „Wo bleibt Pan, denn?“ – „Samuel hat uns beim Frühstück machen gestört und sah nicht besonders begeistert aus, dass ich einen seiner Bediensteten geküsst habe. Vielleicht muss Pan schon jetzt schon irgendeine Aufgabe erfüllen, aber davor kommt er gewiss noch hoch. Schließlich hat er auch noch nicht gefrühstückt und seine Arbeitskleidung sollte er auch noch anziehen. Aaaah, da kommt er ja,…“, entgegnete Sergej und grinste breit, während der ältere unreine Vampirzwilling zaghaft das Zimmer betrat und sich mit immer noch leicht geröteten Wangen das andere gefüllte Glas griff, einen gierigen Schluck daraus trank und dann zu seinem Bruder sah.

Die hellroten Augen strahlten ihn an und ließen sich im nächsten Augenblick in einen leidenschaftlichen Guten-Morgen-Kuss von Pan ziehen.
 

Das Strahlen gewann noch an Intensität als Sergej seinen älteren Zwillingsbruder ebenfalls auf den Schoss zog und sie sich gegenseitig umarmten.

Die Wärme, die dabei von dem neutralen Menschen ausging, schenkte beiden unreinen Vampiren ein vollkommen neues Gefühl, welches sie dank ihm kennengelernt hatten: Geborgenheit.

Pan spürte ebenfalls den starken Arm Sergejs und lächelte glücklich, während er seinem jüngeren Bruder über die Wange strich. Endlich schienen sie komplett in ihrer inneren Ruhe. Durch Sergej hatten sie alles an sehnsüchtigen Wünschen, die in ihnen tief versteckt geschlummert hatten, erfüllt.
 

Doch wie lange würde dies währen? Sergejs Miene verfinsterte sich und er seufzte leise. Er begriff, dass seine Zeit sich hier rapide verkürzen würde, wenn er seine Lieblinge von der Arbeit abhielt.

Und so löste er wider Willen seine Umarmung und lächelte zwei verwirrt dreinschauende, rotfarbene Augenpaare beruhigend an: „Nun wird es aber an der Zeit, dass ihr euren Pflichten nachgeht, sonst wird euer Hausherr sehr unfreundlich und gibt mir am Ende die alleinige Schuld dafür. Nun guckt nicht so niedergeschlagen. Erledigt eure Aufgaben schnell und gewissenhaft, dann seit ihr bald wieder hier.“
 

Allan nickte eifrig als Antwort und sprang auf. In einem rasanten Tempo hatte er ein frisches Hemd an und klopfte sich die schwarze Stoffhose glatt.

Auch Pan war inzwischen in seiner etwas robusteren Arbeitskleidung als sein Bruder. Zusammen gaben sie Sergej noch einen Kuss und gingen aus dem Zimmer.

Nur Pan blieb noch am Türrahmen stehen. Seine Wangen färbten sich leicht rot, als er leise sprach: „Falls es dir an irgendetwas mangelt oder du irgendwelche Wünsche hast, ruf uns einfach. Das erfüllen von den aufgetragenen Gefallen unserer Gäste ist schließlich auch unser Job.“

Und somit verschwanden auch die dunkelroten Augen und ließen einen leicht schmunzelnden Sergej zurück, der sich von seiner Sitzgelegenheit erhob und gemächlich zum Bad wanderte, um eine Dusche zu nehmen.
 


 

>>>ewigkeiten her, i know... sorry, aba hab jetz 2,2 abi und wieder mehr zeit vor ferienjob ab 21.7. bzw. nebenjob und ausbildung ab september...

ich hoffe, dass ich bald wieder mehr zum schreiben komm. wär echt glück, würd ich mal ne kreative phase haben oda nen einfall ;_;

falls ihr i-wie ne idee habt, ens/gb/kommi't sie mir einfach ^^

kommiiiiis nich vergessen

*knuddl-chu@all*<<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Silverdarshan
2008-10-19T18:18:05+00:00 19.10.2008 20:18
du liebes bisschen... irgendwie sind mir die letzten kapitel uploads entgangen .___.
dafür habe ich jetzt mehr zu lesen x3
hach, pan, allan und segej sind so ein hübsches pärchen xD
ich hoffe du schreibst noch mehr über sie?!
achja und samuel ist so ein egoist... weiß er überhaupt, was er damien antut? -.-
Von:  ReinaDoreen
2008-06-30T18:30:04+00:00 30.06.2008 20:30
Samuel hat da allerdings große Probleme. Er wird aber auch nicht so einfach sein Haus mit Damien verlassen können.
Ich denke die Wahrheit gegenüber Hades wäre ja schon ein erster Schritt. Dieser versteht ihn bestimmt und würde mit seinem Menschen Samuel erst mal verlassen. Hoffe ich zumindest. Und Hades könnte ja immerhin ansatzweise Ascott erklären um was es geht.
Sergej ist da ein anderes Problem. Er will ja bei den Zwillingen bleiben.
Es sieht ja auch so aus als gehören die drei zusammen.
Und Samuel hat möchte Damien nicht so schnell die Wahrheit über ihn und den Dämon sagen, aber vielleicht wäre sogar das die bessere Lösung um das Misstrauen, welches Damien hat zu beseitigen. Damien ist vielleicht viel stärker als Samuel vermutet.
Sicher er hat nur einen Versuch und es könnte schiefgehen, aber auch zu lange warten ist nicht gut.
Reni
Von:  Angelcerise
2008-06-30T13:31:54+00:00 30.06.2008 15:31
Wieder mal klasse geschrieben^^
Herzlichen Glückwunsch zum Abi XD
Ich warte gerne auf ein neues Kapitel, wenn es so gut ist wie deine ganzen bisher ;-)
Ich warte auf das nächste


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