Gewissensbisse
Kapitel 4: Gewissensbisse...
„Unn?? Waasn' jetz???", fragte sie unwirsch und glubschte ihn erwartungsvoll an.
„Wen duu-uuu da jetz soooa stehän blefst, dann sach ich dia glech scho, soo wird dat nixääään, finiiitooo, nadaaa, gar niiiix!"
Sasuke schien angestrengt zu überlegen, zuckte dann nur kurz mit den Schultern und ließ sich lässig neben ihr auf das Bett fallen.
Sie hatte es ja nicht anders gewollt, es war doch nicht seine Schuld, wenn sie sich volllaufen ließ und es dann auf ein Techtelmechtel ankommen lassen wollte.
Eine schlechtes Gewissen oder ähnlicher Schwachsinn waren hier überhaupt nicht in Erwägung zu ziehen, es war ganz alleine ihre Schuld.
Nicht seine.
Wenn sie so hartnäckig darauf bestandt, was sollte er sonst tun?!
Und er ist ja auch nur ein Mann, der seinem Trieb nicht wiederstehen kann...
Sie wurde sich eh nicht daran erinnern können, was ihm schon mal dieses nervige "Sind wir jetzt ein Pärchen Sasuke-kun?! Nach dieser Nacht..." ersparen würde.
Sakura schien es gar nicht bemerkt zu haben, dass er sich neben sie gesetzt hatte, ganz im Gegenteil, sie starrte immer noch verkniffen auf den Fleck, wo zuvor sein Gesicht gewesen war und wartete seine Antwort ab.
//Mein Gott.....mit der könnte man jetzt alles machen, aber was soll ich sonst tun, als es ihr zu besorgen? Sonst gibt diese sture Ziege doch eh keine Ruhe! Ich MUSS das einfach tun, für ihren Seelenfrieden und für....tja, was weiß ich!//
Mit neu zugesprochenem Mut legte er die Hand unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu seinem.
„Huuuuch....wiiie bisn' jetz daaa hiiin jekommn'?!?"
//Oh man...//
Als sie gerade wieder ihren Mund öffnen wollte, um irgendwas zu lallen, beugte er sich blitzschnell nach vorne und legte seine zarten Lippen auf ihre.
Und Sakura ließ es mit überraschter Miene geschehen.
(* Man, deren erster Kuss und die bekommt nix mit davon -.-""*)
Seine Hände glitten langsam ihre Schultern hinab, munterten sie dazu auf, seine Zärtlichkeiten zu erwidern und verweilten dann auf ihrer Hüfte, die Küsse wurden zunehmend intensiver, atmen konnte man vorerst vergessen.
Sie schien gar nichts mehr mit zu bekommen und ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen, ihre Hände schlang sie um seinen Nacken, drückte ihren zierliche Körper ganz dicht an dem seinen.
Vorsichtig schob er eine Hand unter ihr Shirt und streichelte ihr über den Rücken, wanderte dann nach vorne zu ihrem Dekolteé.
Sie seufzte leise auf und legte ihren Kopf auf seine Schulter, die Augen geschlossen.
Er fing an ihren Hals zu küssen, arbeitete sich zu ihrem Schlüsselbein vor und nahm die Hand aus ihrem Shirt, hob sie vorsichtig von sich runter und legte sie genüsslich auf das große Bett.
Ihre Augen waren noch immer geschlossen.
Als er sich gerade neben sie gelegt hatte, ihr das Shirt über den Kopf gezogen hatte und mit der Hand über ihre Brust streichte, spürte er wie sie ihre kleinen Finger zwischen seine schob.
Eine fremde Wärme machten sich in ihm breit und er hielt mit den Liebkosungen inne.
„Ich hab disch immaa geliiebt..konnt niiiieee aufhöarn, egaal wie sehar du mia weeeh tatst!", flüsterte sie.
„Isch hab sooo lange auf diiesn' Taag hiaa gewaartet...duu bisst der einziiige, deem ich daas schenkään will!"
Sasuke starrte sie erst ungläubig an, schloss dann die Augen.
Einige Zeit verweilten sie so und Sakura umfasste seine Hand noch immer mit ihrer.
Dann wand sich der Uchiha von ihr ab, zog seine Hand weg und stand auf.
Seine Miene war resignierend, gar müde.
Sie seufzte noch einmal leise auf, dann vielen ihr die schweren Lieder zu.
„Sasuke-kun..."
Er sah in ihr engelsgleiches Gesicht, was sich total entspannt hatte und spürte ein Stechen in seiner Brust.
Dann nahm der verweichlichte Verführer die Decke und legte sie auf ihren Körper, zog sie über ihre entblöste Brust.
//Ich kann das einfach nicht....//
Sasuke wand sich ab und verließ den Raum, hielt es nicht mehr aus, ihrem Atem zu lauschen und ihre wunderschöne Gestalt zu sehen, so unschuldig, so loyal ihm gegenüber.
Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.
Das sie ihn noch liebte, schockierte ihn und vor allem das sie noch Jungfrau war...
Er hatte es nicht gekonnt, ihr die Unschuld auf diese Art und Weise zu rauben, nach diesem Geständnis war Ende gewesen...
Mit den Gedanken ganz woanders, verließ er das Haus und streunerte durch die Nacht, ohne Ziel, alleine, wie immer...
Benommen öffnete Sakura die Augen und hielt sich den dröhnenden Kopf.
//Wasn' hier los?? Ich fühl mich wie gerädert....//
Die Umrisse des Schlafzimmers wurden klarer und sie setzte sich auf, wobei ihr die Decke von den Schultern rutschte.
Verschlafen und total verkartet verließ sie dann das warme Bett und streckte sich, tapste langsam zu dem großen Fenster hinüber und blickte in die Sonne, die ihr wohltuendes Spielchen auf ihrer Haut trieb.
„N'morgen..."
„Sasuke-kun? Ach, du bist's..", seufzte sie und drehte sich zu ihm.
„Was guckst du so komisch?"
Berechtigte Frage, denn er hatte ein anzügliches Grinsen aufgesetzt, hob eine Augenbraue an und lehnte mit den Händen in den Hosentaschen am Türrahmen.
„Tse, so freizügig kenn ich dich eigentlich gar nicht..Aber meinetwegen kannst du gerne so bleiben."
Mit verwirrter Miene folgte sie seinem Blick, sah an ihrem Körper hinab und...
„KYAAAHAHAHA!!!"
Mit einem Satz war sie am Bett, grabschte fahrig nach der Decke und wickelte sie stramm um ihren nackten Oberkörper.
„WAS IST DENN HIER LOS, VERDAMMT NOCHMAL, ERSTENS FÜHLT SICH MEINE BIRNE AN WIE GESPALTEN UND ZWEITENS HAB ICH KEIN OBERTEIL AN!!! KÖNNTEST DU MICH FREUNDLICHERWEISE MAL DARÜBER AUFKLÄREN?!"
Er grinste immer noch.
„Bei dir war wohl die letzte Flasche Bier schlecht, kann mir nämlich nicht anders erklären, wie du sonst so besoffen werden konntest. Naja, dann wurdest du anhänglich und...", antwortete er mit belustigter Stimme, brach absichtlich bei diesem Punkt ab.
„Und?! Haben wir...ich meine, haben wir...?!", kickste sie daraufhin und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
Und so gerne er jetzt "ja" gesagt hätte, schüttelte er nur kaum merklich den Kopf.
Erleichterung machte sich breit.
//Puuuuhhh...das passiert echt niiie wieder!! Hätte ich jetzt tatsächlich mit ihm geschlafen, wäre is total unnütz gewesen, denn erinnert hätte ich mich eh nicht und so stell ich mir mein erstes Mal ja nicht gerade vor !!//
„Aber warum habe ich dann....nichts an??", seuselte sie weiter und ihre Wangen nahmen einen noch dunkelereren Rotton an.
Er zuckte nur mit den Schulter, warf ihr noch einen hämischen Blick zu und ging mit den Worten „Frühstück ist fertig, falls du Hunger hast..." aus dem Raum.
//OH MEIN GOTT....PEINLIIIIIIIIICH >.<"""""//
Nachdem sie alle Körperstellen wieder gut bedeckt hatte, machte sie sich auf den Weg nach unten in die Küche.
Als sie sie betrat, saß Sasuke schon am Tisch und verspeiste ein Brötchen, blickte nicht auf als sie sich zu ihm setzte und sich einen warmen Croissant schnappte.
Das Essen verlief schweigend weiter, doch es war keine peinliche Stille, es war angenehm, leise die Vögel zwitschern zu hören und seinen Gedanken nachhängen zu können, auch wenn Sakura zwischenzeitlich etwas nervös wurde, weil sie 100% spüren konnte, dass er ihr auf den Busen starrte und weiß Gott was dachte.
//Hmm...vorhin hat mir der Anblick besser gefallen....//
Nachdem der Tisch dann abgeräumt war, folgte sie ihm forsch ins Wohnzimmer, ließ sich mit einigem Abstand zu ihm auf die Couch fallen.
Auch er schien anders....
Er vermied es ihr direkt in die Augen zu sehen, so als wüsste er etwas, was ihn beschämte.
„Sasuke-kun?"
„Hnn?"
„Ähm....hab ich gestern irgendwas getan, was ich wissen sollte??"
„Nein, es ist alles okay....naja, dass du dir gleich die Klamotten vom Leib reißen musstest, kam was plötzlich, aber beschweren kann ich mich nicht wirklich.", meinte er ruhig und obwohl sie ihn nicht anschaute, wusste sie, dass er das mit einem Grinsen gesagt hatte.
„Als ob das nicht schon reichen würde! Hab ich...irgendwas dummes gesagt?!"
„Nein, vergiss es einfach."
„Ich - okay, wenn du meinst...dann sieh mich aber wenigstens an!", sagte sie ärgerlich und wand ihm ihr Gesicht zu, bemerkte dann auch, dass er es sowieso schon tat.
„Das tue ich doch, glaub mir, für mich ist das kein Weltuntergang deine Brüste zu sehen, immerhin warst du nicht die Erste, die sich mir an den Hals geschmissen hat."
Und das sagte er mit so einer Arroganz, dass Sakura wie ein wildgewordenes Nashorn von der Couch aufsprang und mit hochrotem Kopf schrie: „ICH HAB MICH DIR NICHT AN DEN HALS GESCHMISSEN, DU EINGEBILDETER SCHNÖSSEL! DU BEDEUTEST MIR NICHST MEHR, NEIN, GAAAR NICHTS MEHR!!"
Dann stürmte die Haruno aus dem Raum und mit einem lauten Tür-Knall bestätigte sie ihm, dass sie das Haus verlassen hatte.
„Das hat sich gestern Nacht aber ganz anders angehört, Sakura...", flüsterte er, konnte wieder ein selbstgefälliges Grinsen nicht unterdrücken und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück.
