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the secret of my pain

JoeyXSeto
von

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Und dem zweiten Blick?

Das zweite Kapi is fertig... und ganz, ganz lieben dank an alle, die das erste Kapi gelesen haben.
 

Das Kapi ist Moehre gewidmet.

Dafür, dass sie mir meinen ersten Kommi gegeben hat. Hoffentlich folgen noch viele.

Natürlich möchte ich mich auch bei den anderen Kommischreibern bedanken.

Und das sind:

Pancatia

Hiromi2

SweetKagomeChan
 

°euch alle lieb hab°
 

„bla bla bla bla“

#denk denk denk denk#

[ meine unwürdigen Kommentare]
 

Kapitel 2:
 

Und dem zweiten Blick?

~~~~~
 

Der Zwischenraum der ihre Gesichter trennte wurde komischerweise, wie von Geisterhand, immer kleiner... und kleiner... und kleiner.

Joey konnte Setos warmen Atem schon auf seiner Haut fühlen, oder bildete er sich das nur ein?

Der Blonde sah tief in die Augen, die ihn fixierten und ihm den Atem nahmen.

Diese blauen Augen.....

Der Blonde musste es einsehen, er hatte sich in den Brünetten verguckt, vielleicht sogar verliebt....

Diese Augen, die nicht kalt und abweisend wirkten, sondern zu lodern schienen, wie bei ihren Streitereien nur noch intensiver.

Und er konnte so viele Gefühle in diesen Augen lesen.

Verlangen...

Sehnsucht....

Lust......

Liebe....

Leidenschaft....

Wärme......

Neugierde....

Glück.......

Begehren.....

Geborgenheit....

Sicherheit....

Ihre Lippen kamen sich näher und waren nur noch einen Finger breit voneinander entfernt.
 

Blanke Angst...
 

~~~~~~~~
 

Schweißgebadet schreckte der Blonde aus dem Schlaf. Er hatte doch tatsächlich schon wieder von diesem Abend von vor zwei Tagen geträumt. Er war zu Seto Kaiba gegangen um mit ihm eine Strafarbeit zu erledigen. Naja, eigentlich war er ja schon zu diesem Zeitpunkt in den Brünetten verliebt gewesen, aber jetzt wusste er, dass es bei dem Firmeninhaber nicht nur so eine oberflächliches Schwärmerei war, wie bei den anderen Männern in die er sich schon verguckt hatte.
 

Da war doch was....
 

Etwas, dass seine Beziehung zu Seto besonders machte...

Warum wollte Joey nur ihn und niemanden sonst auf dieser Welt?

#Er versteckt seine Persönlichkeit. Warum? Oder bilde ich mir dass nur ein?#

Er war verliebt, aber erst seit zwei Tagen konnte er mit Sicherheit sagen, dass er den Brünetten wirklich liebte.

An diesem Tag war Seto so... er selbst gewesen..... und hatte Joey damit vollkommen aus der Fassung gebracht.

Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als den Drachen zu küssen, doch irgendetwas hatte ihn davon abgehalten.

Der Blonde hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, bis er zu einem vernünftigen Ergebnis kam.

Es war der Ausdruck in Setos Augen gewesen.

Erst hatte er ihn mit seinen eisigen und doch lodernden, wilden Augen angesehen und allein der Gedanke an diese Augen, ließ Joey Schauer der Lust über den Rücken jagen.

Doch kurz bevor sich ihre Lippen berührt hatten, da hatte sich der Blick des Brünetten verändert.

Der neugierige und begehrende Ausdruck war von einer Sekunde auf die Andere wie weggefegt gewesen, wie wenn jemand die Notbremse gezogen hätte.

Zurück blieb ein Blick der zwischen wahnsinniger Angst und Panik geschwankt hatte.

Und das hätte bestimmt jeden von dem Vorhaben jemanden zu küssen abgebracht.

Jedenfalls hatte es das Hündchen dazu veranlasst einige Schritte zurück zu gehen und schon fast fluchtartig die Villa zu verlassen, einen verwirrten Seto und einen kranken Mokuba hinter sich lassend.

#Sosehr ich es auch wollte, es ging einfach nicht.... dieser Blick.... hatte er denn solche Angst? Wir reden hier immerhin von Seto! Hallo?! Seto KAIBA!!#

Joey seufzte und ging weiter seinen Gedanken nach.

#Okay, mein Eindruck von ihm war wohl ziemlich falsch, aber was soll’s? Ich glaub nicht, dass er jetzt auf einmal zum Angsthasen mutiert.#

Der Blonde sah aus dem Fenster in den sternenklaren Himmel und seine Gedanken drifteten zu einem Paar blaue Augen ab. Um genau zu sein, zwei saphirblaue Augen und dem dazugehörigen Gesicht. Und schon waren seine Gedanken wieder bei Seto und er rief sich jede Einzelheit von vor zwei Tagen ins Gedächtnis.

#... Er wäre wohl eher ein Angstdrache.....# dachte er und musste unweigerlich schmunzeln.
 

[alle die das erste Kap gelesen haben, sollten wissen was ich mein. Na? Wer weiß es? XD riiiiiiiiiiichtisch!]
 

Der Blonde konnte es nicht verhindern, das Schmunzeln ließ ihn einfach nicht mehr los und verbreiterte sich zu einem verliebten Lächeln.

#Das war aber auch zu süß....#

Leise seufzte er auf und zog die Decke noch näher um seinen Körper.

#Was Seto jetzt wohl macht?#
 

[Na was wohl Joey.... -_-]
 

Er tat das was eigentlich jeder nachts tun sollte, obwohl sich der Brünette nicht allzu oft daran hielt.
 

Er schlief.
 

[WAS??? Seto Kaiba SCHLÄFT? Gibt’s ja nicht. Ein Wunder... ó.Ò °mit Tomaten beworfen wird° Okay, ich halt die Fresse....]
 

Mokuba hatte sich die letzten zwei Tage auskuriert und war so gut gelaunt wie eh und je. Seto hatte aber noch einiges an Schlaf nachzuholen und deswegen verbrachte er diese Nacht dann doch lieber mit schlafen, als mit arbeiten.

Joey spürte, wie die Müdigkeit wieder in ihm hoch kroch und er kuschelte sich ins Kissen.

#Wenigstens hat’s was gebracht. Wir haben ne zwei in Informatik bekommen. Das heißt, Seto hält seinen Einserschnitt und ich fall nicht durch.#

Mit dem Gedanken schlummerte er wieder ein.
 

Von lauten, unangenehmen Geräuschen, wie sie nur ein Wecker zustande brachte, wurde Joey wieder aus dem Land der Träume gerissen.

Verschlafen schälte er sich aus seiner Decke und schlurfte in Boxershorts zur Küche.

#Frühstück.....#

Sein Vater saß schon fertig angezogen am Küchentisch und nippte an einer Tasse Tee.

Der Geruch des Heißgetränks schwebte zu Joey herüber und brachte ihn dazu angeekelt das Gesicht zu verziehen.

#Igitt! Kamillentee. Wie kann man so was nur trinken?#

Er öffnete ein Fenster uns setzte sich angesäuert an den Tisch.

„Joseph. Wir müssen was besprechen.“

Die ernste Stimme seines Vaters ließ Joey verwirrt aussehen.

„Was’n los?“

Er sah wieder auf seinen Teller und schmierte sein Brötchen weiter.

„Joseph! Sieh mich bitte an, wenn ich mit dir spreche!“

Chiakis Stimme hatte einen schneidenden Klang bekommen.

#Na holla. Was is denn dem über die Leber gelaufen?# fragte sich der Blonde in Gedanken und unterbrach seine Arbeit kurz.

„Wenn ich weg bin lasse ich dir ja immer Geld für Essen und die Miete da, aber Taschengeld kriegst du AB HEUTE keins mehr.“

Joey hatte gerade in sein Brötchen gebissen und verschluckte sich. Hustend sah er zu seinem Vater. Er musterte ihn abschätzend, legte den Kopf schief und fing dann an zu lachen.

„Was ist daran so komisch, Joseph?“

Immer noch lachend meinte Joey: „Der Witz war echt gut. Ich wär beinah drauf reingefallen.“

Aber als er das Gesicht seines Vaters sah, erstarb sein Lachen langsam und wich purem Entsetzen.

„Das... das kann doch nicht dein Ernst sein!“
 

Doch. Es konnte.
 

Deprimiert schlurft der Blonde durch den Schnee zur Schule. Er hatte gefleht, gebettelt und mit Engelszungen auf seinen Vater eingeredet.

Er hatte ALLES versucht! Vom Lieben- Sohn- Getue bis zum Tobsuchtsanfall, aber nichts hatte gewirkt.

Und dank dieser Streiterei war er schon wieder zu spät aus dem Haus gekommen und hatte von seinem Schulbus nur noch die Rücklichter gesehen.

Also musste er sich, wohl oder übel, zu Fuß auf den Weg machen.

#Jetzt muss ich mir echt einen Job suchen. Ach Mist.#

Er schlenderte durch eine Straße, wo es anscheinend nur Restaurants gab. An einem dieser Nobelschuppen entdeckte er ein Schild.
 

~Kellner gesucht. 7 € pro Stunde.~
 

Es gab bestimmt besser bezahlte Jobs auf diesem Planeten, aber der Blonde brauchte das Geld um einigermaßen über die Runden zu kommen.

#Das wär ja nicht zum Aushalten, wenn ich immer meine Freunde anpumpen müsste.# Und was für den Blonden noch viel schlimmer wäre.... was würde Seto denken? Der Jungmillionär würde sich doch nicht mit einem bettelnden Hündchen abgeben.

#Jetzt bin ich schon so tief gesunken, dass ich mich selber mit einem Hund vergleiche... na toll. Aber das mit dem Job ist vielleicht doch keine so schlechte Idee, dann kann sich Seto wenigstens Sicher sein, dass ich ihn mag und nicht seine Kohle.#

Also ging er fest entschlossen in den Laden.

Kaum hatte er die Tür geschlossen, hatte sich seine Entschlossenheit schon in Luft aufgelöst. Das Restaurant war viel zu nobel und hier gingen sicher keine Durchschnittsbürger aus und ein.

Joey wollte schon auf dem Absatz kehrt machen, als sich hinter ihm jemand räusperte. „Entschuldigen sie, kann ich ihnen helfen?“

Joey drehte sich um und öffnete den Mund, doch ihm viel nichts ein.

„Äh...... also... ich hab das Schild da draußen gesehen und... na ja...“

Die frostige Miene des Hünen wurde sofort zu einem gewinnenden Lächeln.

„Sehr gut! Willst du den Job? Wir brauchen noch einen Kellner.“

Joey sah ihn überrascht an. „Ach? Ich kann den Job in ihrem Restaurant haben?“

Der Hüne lachte.

„Ja natürlich. Nur, dass das hier ein Café ist und kein Restaurant, junger Freund. Ich bin übrigens Herr Higurashi, dein neuer Chef.“

Joey reichte ihm die Hand.

#Damit hab ich das Jobproblem gelöst.#

„Kannst du heute Nachmittag anfangen?“

„Ja klar. Kein Problem und entschuldigen sie bitte, dass ich ihr Café für ein Restaurant gehalten habe.“

#Das kann aber auch nur mir passieren...#

Joey kratzte sich verlegen am Kopf.

„Aber es sieht von außen so nobel aus.“

Wieder lachte sein gegenüber und meinte: „Natürlich, dass ist ja auch ein vier Sterne Café. Unsere Stammgäste gehen nicht in jedes beliebige Café. Sag mal, wie alt bist du eigentlich.“

„Siebzehn.“ Entgegnete Joey.

Herr Higurashi sah ihn durchdringend an.

„Solltest du dann nicht eigentlich in der Schule sein?“

Der Blonde zuckte zusammen und sah auf die Uhr. Stolpernd drehte er sich um und hastete zur Tür.

„Shit.“

Und schon rannte er, durch den eisigen Wind, die Straße herunter. Der Hüne trat auf die Straße und rief ihm hinterher: „Kannst du so um vier anfangen?“

„Okay!“ schrie Joey über die Schulter und sprintete um die Kurve.

#Mit etwas Glück bin ich noch rechtseitig zur dritten Stunde da.#

Nach zehn Minuten Dauersprint war er an dem Plattenbau angekommen, der seine Schule bildete. Sie bot Platz für ungefähr 2500 Schüler und Schülerinnen.

Joey sah auf die Uhr.

#Noch fünf Minuten bis zur Pause. Wow. War ich schnell!#

Nachdenklich sah er auf die Tür, die in sein Klassenzimmer führte und legte die Hand auf die Klinke. Doch gerade als er sie runterdrücken wollte, fing seine Lehrerin an zu schreien.

„Wenn sie so weiter machen, dann werden sie die Abschlussprüfungen NIE bestehen! Die Arbeitshaltung in dieser Klasse ist... also...wirklich.. schlechter, als alles was ich bis jetzt gesehen habe!“

Der Blonde drehte sich auf dem Absatz um und setzte sich in den Gang.

#Ich glaub, ich warte lieber hier draußen, das ist sicherer. Sollen sich doch die Anderen den Ärger anhören.#

Er setzte sich auf den Boden und lies die Tasche neben sich gleiten. Nachdenklich sah er aus dem Fenster.

#Es schneit ja schon wieder.#

Leise seufzte er auf.

#Seto.. er ist mir in den letzten zwei Tagen aus dem Weg gegangen...na ja .. kein Wunder.. ich platze bei ihm rein. Kraule ihn... beobachte ihn, während er schläft, küsse ihn fast und verschwinde dann.... an seiner Stelle wär ich mir dann doch ein wenig verarscht vorgekommen. Aber ich will ihn nicht verlieren. Dafür ist er mir einfach zu wichtig geworden. Is wohl keine so schlechte Idee, wenn ich mal mit ihm rede.#

Endlich klingelte es und Joey schnappte sich seine Tasche. Leise schlich er zum Jungenklo, denn seiner Lehrerin wollte er dann doch nicht begegnen. Als er die Tür öffnete kamen ihm ein paar Fünfklässler entgegen, die in den Pausen anscheinend nichts besseres zu tun hatten, als Verstecken zu spielen.

Joey ging in eine der Kabinen, da er keine Lust auf seine Mitschüler hatte. Dort setzte er sich auf den Deckel und sah die Türe an.

#Grau.. und eintönig und langweilig. Bisschen Farbe würde dem Klo auch nicht schaden. Am besten Blau.......#

Es war schön still, doch dann stieg der Lärmpegel beträchtlich an. Die ganzen Schüler strömten in die Pause. Joey hatte aber nicht das geringste Bedürfnis sich zu seinen Freunden zu gesellen. Der Blonde schloss die Augen und lehnte sich an.

Er genoss die Einsamkeit in vollen Zügen, bis die Tür plötzlich geöffnet wurde und jemand eintrat.

Joey spürte eine leichte Gänsehaut die Arme hochkriechen. Auch wenn er nicht sehen konnte, wer eingetreten war, er konnte es trotzdem spüren. Eine angespannte Atmosphäre legte sich über den Raum und der Blonde schubste die Tür der Kabine auf.

#Ist Seto etwa reingekommen?#

Er erblickte die Person und behielt Recht. Es war tatsächlich sein Drache, der jetzt vor dem Spiegel stand und sich die Hände wusch. Seto hatte ihn jetzt bemerkt und drehte sich langsam um. Er sah dem Hündchen genau in die Augen und wusste beim besten Willen nicht was er sagen sollte.
 

Wo war der Seto Kaiba, der selbstsicher war?

Wo war der Seto Kaiba, der niemanden an sich ran ließ?

Wo war der Seto Kaiba, der immer eine Antwort wusste?
 

Weg.
 

Joey sah zu Seto und schien nach einer Reaktion zu suchen. Doch er fand nichts. Der Brünette war unsicher und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

#Was sag ich denn jetzt?# dachte der Blonde und sah verlegen auf den Boden.

#Ich liebe ihn, aber ich glaube Seto ist sich mit seinen Gefühlen nicht so sicher.... wenn ich ihn jetzt überrumple, dann verliere ich ihn... besser ich warte noch ein wenig.#

Also setzte er vorsichtig und behutsam an.

„Das vor zwei Tagen.... ich denke wir vergessen das besser erst mal, oder?“

Seto nickte und Joey ging zur Tür.

„Wir sehen uns gleich in Chemie.“ Dann war er draußen. Er hätte es keine Sekunde länger bei dem Brünetten ausgehalten.

#Ich muss mich zusammenreißen. Ich will nicht, dass er es merkt. Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben will.. das wäre das Schlimmste was mir passieren kann.#
 

Bei Seto:

Der Brünette stand immer noch vor dem Spiegel und versuchte das Chaos in seinem Inneren zu ordnen.

Ein Chaos an unbekannten und fast vergessenen Gefühlen.

#Was hast du nur mit mir gemacht, Hündchen? Was ist das für ein Kribbeln, dass du auf meiner Haut hinterlässt? Was ist das für ein warmes Gefühl, was mich überflutet, wenn ich nur an dich denke? Was ist das? Ist das Liebe..........?#

Den ganzen restlichen Schultag verbrachte Seto damit Joey zu beobachten und seine Empfindungen irgendwie zu ordnen.

Und das war eine weitaus anspruchsvollere Aufgabe als Schule!

Was empfand er für den Blonden?

Gut, er fühlte sich gut in seiner Nähe.. aber war er deswegen schon verliebt?

Nein.. das war nur ein Indiz, aber noch lange kein Beweis.

Er wollte in seiner Nähe sein.

Das war schon etwas eindeutiger.... aber....

WAS IST LIEBE?

Diese Frage brannte dem Brünetten auf der Seele.

Jeder würde von sich behaupten, dass er wusste, was Liebe ist. Jeder liebt seine Eltern mehr oder weniger......

Doch Seto wusste es nicht. Gut, er liebte seinen Bruder und der Kleine war für ihn die wichtigste Person auf diesem Planeten. Aber das ist etwas ganz anderes.

Seto hatte keine Eltern.. na ja... jedenfalls nicht lange genug, als dass er von ihnen diese wichtige Sache gelernt hätte.

Und sein Stiefvater Gozaburo.... der war genau das Gegenteil eines guten Vaters... er hatte lieber dafür gesorgt, dass Seto keine Gefühle mehr kannte und somit nicht mehr „schwach“ war.

Also, wie sollte Seto also wissen was Liebe ist?

Sein Bruder war der einzige dem er solche Gefühle entgegenbrachte und das lag daran, dass Moki einen festen Platz in seinem Herzen hatte. Diese Gefühle waren das Einzige, was überlebt hatte.

Wie hatte der Blonde es dann bitte schön geschafft, trotzdem eine Tür zu öffnen und in Setos Welt zu kommen?

Vielleicht... weil er ihn behandelte wie jeden Anderen auch... Joey machte keinen großen Bogen um ihn... er war auch nicht scheinheilig... bei all dem was der Blonde schon zu ihm gesagt hatte, konnte er sich sicher sein, dass der Blonde ehrlich war.

War es das?

Oder war es doch mehr?

Und wenn es mehr war, was war es?

Langsam bekam der Brünette Kopfschmerzen.

#Das ist ja nicht zum aushalten.#

Die ganze Zeit konnte er an nichts anderes mehr denken, als an diesen blonden Tollpatsch.

#Ich sollte aufhören andauernd an ihn zu denken! Er soll aus meinem Leben verschwinden... Ich kann mir solche Gefühle nicht leisten. Gefühle machen verletzlich und das darf ich nicht sein.#

Und so wandte Seto seinen Blick schweren Herzens ab und versuchte den Blonden zu ignorieren um ihn nicht noch weiter an sich ranzulassen.

In der Schule gab es genügend Ablenkung und so ging der Schultag einsam für die Beiden zuende.

Joey hatte nach Seto gesucht, doch der war schon Sekunden nach dem Gong verschwunden. Verwirrt schlenderte er zu seinem neuen Arbeitsplatz.

Der erste Arbeitstag verlief ohne große Probleme. Kaum hatte er den Vertrag unterschrieben, durfte er schon, bewaffnet mit Notizblock und Bleistift, losgehen und Bestellungen aufnehmen.

Nach einigen Versuchen schaffte er es sogar schon, ein Tablett zu balancieren ohne den gesamten Inhalt zu verschütten.

Na gut, das ein oder andere Mal ging es auch daneben, aber größere Katastrophen waren ausgeblieben.

Doch er konnte sich nicht über sein selbst verdientes Geld freuen. Er konnte es einfach nicht. Seit er mit Seto geredet hatte, ignorierte ihn dieser und war genauso eiskalt wie früher.

#Willst du mir etwa die Freundschaft kündigen, wenn es zwischen uns jemals so etwas gegeben hat? Willst du mich loswerden?#

In Gedanken versunken stellte er den Kaffee ab und bekam mal wieder üppig Trinkgeld. Das war langsam seine Haupteinnahmequelle geworden. Er steckte die zwanzig Euro ein und sah sich nach neuen Gästen

um.

#Oder hat Seto einfach nur Angst mich näher an sich ran zu lassen? Ich glaube er ist mehr als unerfahren was zwischenmenschliche Beziehungen angeht.#

Der Blonde arbeitete weiter und sah nur kurz in das Schneegestöber, das vor den Scheiben tobte.

Deswegen sank seine Laune noch tiefer in den Keller und er klemmte sich frustriert das Tablett unter den Arm. Noch ahnte er nicht, dass sich seine Laune in zwei Stunden drastisch bessern würde....

Dank einem der Stammgäste dieses Cafés.

Sein Chef kam auf den Blonden zu und winkte ihn zu sich.

Herr Higurashi schien ihn zu mögen und so nahm er ihn zur Seite.

„Also, du machst deine Sache ja ziemlich gut und deswegen wollte ich fragen, ob du nicht auch unsere Stammgäste bedienen willst. Das ist ein wichtiger Job. Du darfst keine Fehler machen, kriegst aber auch mehr Geld. Okay?“

Joey nickte begeistert, schließlich war das eben so was wie eine Beförderung gewesen. Und er würde hoffentlich ein paar interessanten Leuten begegnen.

+~+

Mokuba lief durch die langen Flure.

#Er muss hier doch irgendwo sein.#

Er suchte seinen großen Bruder. Er war schon in dessen Zimmer gewesen, doch da war er nicht gewesen.

Aber er konnte sich schon denken, wo Seto steckte.
 

Im Arbeitszimmer.
 

Also öffnete der Kleine die Tür und trat näher, als er sah, dass sein Bruder, sehr zu seiner Verwunderung, nicht arbeitete, sondern nur vor sich hin starrte.

Moki setzte sich neben die Tür und beobachtete seinen Bruder.

Er kannte den Brünetten am Besten und ihm fielen die kleinsten Veränderungen an dessen Verhalten auf.

Und DAS was er jetzt sah war mehr als ungewöhnlich. Seto saß am Fuße des bodenlangen Fensters und sah nach draußen. Der Schnee klatschte gegen die Scheiben, es war ein eher tristes Wetter.

Der Gesichtsausdruck des Brünetten war passend zum Wetter. Er starrte mit einem melankolischen und traurigen Blick aus dem Fenster.

#Bist du etwa verliebt, Nii-san?# dachte der Kleine, als er sah, wie viele Akten und Verträge um den Brünetten herum lagen und nur darauf warteten abgearbeitet zu werden, aber da mussten sie wohl noch eine ganze Weile warten.

#Über wen denkt er nach, dass er sogar seine Arbeit dafür liegen lässt?#

Seto sah aus dem Fenster. Zum ersten Mal war ihm eine Person so nahe gekommen und er hatte prompt den ersten Fehler gemacht.

Es war im nachhinein eine total bescheuerte Idee gewesen, den Blonden zu ignorieren. Anstatt Joey zu vergessen, wenn dieser nicht bei ihm war, hatte er nur noch öfter an ihn denken müssen. Das Schlimmste war aber, immer wenn das Hündchen ihm heute ein Lächeln geschenkt hatte, dann war die Wärme in ihm noch stärker geworden und der Schmerz war unerträglich geworden, wenn er ihn dann ignoriert hatte.

#So geht das nicht weiter... das KANN doch nicht SO schwer sein...#

Er sah weiter aus dem Fenster und blickte erst auf, als Mokuba über den flauschigen Teppich zu ihm gekrabbelt kam und sich an ihn kuschelte.

„Was hast du Nii-san?“

Seto legte seine Arme um den kleinen Körper und zog ihn näher an sich.

„Nichts.....nichts wichtiges.“ Seufzte der Brünette.

Moki sah zu ihm auf und grinste.

„Lügner... du bist verliebt.“

„Ich weiß nicht......“

Mokuba warf ihm einen verblüfften Blick zu.

„Wie? Du weißt es nicht? Aber das kann doch nicht so schwer sein...“

„Ich weiß einfach nicht, ob ich wirklich verliebt bin.....“

Mokuba verschränkte die Arme trotzig.

„Dann testen wir das jetzt!“

Seto fragte verblüfft: „Ach? Und wie?“

„Ganz einfach... ich frage und du antwortest mit Ja oder Nein.

Also fangen wir an.

Fühlst du dich gut, wenn die besagte Person den Raum betritt?“

„Ja....“

# Sehr sogar.#

„Willst du so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und willst sie mit niemandem teilen?“

Seto musste an den nervigen Kindergarten denken....

„Ja.“

„Willst du dass sie glücklich ist?“

„Ja....“

„Findest du die Person hübsch?“

Joeys Bild erschien vor Setos geistigem Auge.

„Ja. Sehr sogar.“

„Willst du alles über sie wissen?“

Über diese Frage musste er erst mal nachdenken.

Wollte er alles über den Blonden wissen?

Wollte er wissen, was der Blonde am liebsten essen wollte und was er gerne tat?

„Ja.“

„Tust du in der Anwesenheit der Person Dinge, die dir sonst nicht mal im Traum einfallen würden?“

Sofort drängte sich da eine Szene in seinem Bett auf.

„Ja.“

„Schmerzt es dich, wenn sie traurig oder nicht bei dir ist?“

„Ja.“

Mokis Blick war in der letzten Minute immer genervter geworden.

„Und kannst du mir jetzt mal verraten, warum du daran zweifelst, dass du verliebt bist? Das bist du nämlich und zwar über beide Ohren!“

#Ich bin also wirklich in Joey verliebt... Liebe.....#

Ein kleines, fast unmerkliches Lächeln stahl sich auf Setos Gesicht.

Mokuba setzte sich so auf Setos Beine, dass er seinen Bruder ansehen konnte und musterte ihn.

#Sie bringt dich zum Lächeln...... wie schön. Du bist nicht mehr so kalt, weißt du das?#

Leicht stupste der Schwarzhaarige seinen Bruder an.

„Wer?“

„Vergiss es.“

Setos Augen verengten sich zu schlitzen und er funkelte Moki an.

„Na los! Sag schon.“

Die Antwort war ein trotziges Nein.

„Nii-saaaan? Machen wir heute einen Geschwistertag. Nur wir beide?“

Seto nagte überlegend an seiner Unterlippe.

Er sah zu Moki, der seinen Blick mit einem bettelnden Hundeblick erwiderte.

Der Brünette grummelte und schien plötzlich eine Idee zu haben.

#Arbeit! Genau! Ich muss arbeiten! Dann kann er mich nicht ausquetschen.#

Er öffnete den Mund um seinen Plan in die Tat umzusetzen, doch Mokis Augen verengten sich und er zischte:

„Du wirst jetzt nicht das sagen, von dem ich vermute, dass du es gedacht hast! Oh nein! Das tust du nicht!“

Wütend tippte der Jüngere seinem Bruder auf die Brust.

„Aber ich muss noch so viel nachholen...... die Arbeit macht sich nicht von allein.“

„Du verbringst so wenig Zeit mit mir. Bitte.“ Quengelte Moki.

Treffer.

Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen.

Seto wollte Zeit mit seinem Bruder verbringen, aber er musste arbeiten, damit seine Firma lief. Das war ihm wichtig, allein schon um Moki eine gute Zukunft zu sichern. Er wollte nicht, dass sich sein Bruder Sorgen um Geld machen musste.

Ein leises Seufzen verließ den Mund des Brünetten. Doch dem bittenden Blick seines Bruder hatte er noch nie widerstehen können.

„Na gut.....“ gab er sich schließlich geschlagen.

Sofort sprang Mokis Miene von todtraurig zu glücklich und er hüpfte zur Türe.

Na los! Komm! Wir gehen ins Higurashis und trinken einen Milchshake! Da waren wir schon lange nicht mehr!“

#Hab ich mich gerade von einem elfjährigen Kind über den Tisch ziehen lassen?#

Ja. Hatte er.

Mokuba griff nach Setos Hand.

„Und auf dem Weg spielen wir was!“

Bereitwillig ließ sich Seto mitzeihen.

„Und was?“

„Ich frage und du musst mit ja oder nein antworten. Ganz einfach.“

Seto wusste genau worauf das hinauslief. Mokuba wollte unbedingt wissen, wer sich in das Herz seines Bruders geschlichen hatte.

Der Brünette zog sich seinen Mantel an und achtete darauf, dass sein Bruder ja nicht frieren konnte. Der Kleine war erst krank gewesen und das wollte Seto möglichst vermeiden.

Moki rannte nach draußen, vorbei an den Garagen und auf das große Tor zu.

Bis zum Stammcafé der Kaibas war es nicht weit und somit war es kein Grund ein Auto zu benutzen. Sie liefen weiter und Seto öffnete den schwarzen Schirm, den er mitgenommen hatte, denn der Schnee fiel immer noch in großen Mengen.

Sie wollte ja nicht wie zwei begossene Pudel ankommen.
 

[Schnee > Pudel > Hündchen > Joey oder wie komme ich von Hölzchen auf Stöckchen ^^]
 

Mokuba gesellte sich zu seinem Bruder und stellte sich auch unter den Schirm.

„Also. Fangen wir an.“

#Mir bleibt ja nichts anderes übrig...#

„Ist die Person in die du verliebt bist größer als du?“

Da musste der Brünette nicht lange überlegen. Joey war einen guten halben Kopf kleiner als er selbst.

„Nein.“

„Sie ist also kleiner als du?“

„ja.“

Eine Pause entstand und Moki schien zu überlegen.

„gut... ähm... mir fällt nichts ein..... ist es überhaupt eine Frau?“

Der Kurze konnte sich eine Frau an der Seite seines Bruders schlecht vorstellen, aber Seto und schwul?

Mokuba kicherte, weil er eine so bescheuerte Frage gestellt hatte, aber sein Kichern blieb ihm vor Überraschung im Halse stecken und das lag an Setos Antwort.

„Nein.“

„Wie? Du... du bist schwul?“

Seto nickte nur betreten und sah zu Boden. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals.

#Was hab ich denn erwartet? Dass es Mokuba gar nichts ausmacht, dass sein großer Bruder schwul ist?#

„Tut mir leid.“ Kam es Seto über die Lippen.

„Wofür entschuldigst du dich?“ fragte Mokuba verblüfft.

„Is doch nicht so wichtig.“ setzte er nach.

Auf einmal fand es sich in einer stürmischen Umarmung seines Bruders wieder.

„Meine Güte bin ich erleichtert.“

Seto war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Er hatte sich die ganze Zeit Gedanken gemacht, wie er es Moki einigermaßen schonend beibringt, aber der kleine hatte da kein Problem.

„Nii-san. Du erdrückst mich...“ keuchte sein kleiner Bruder gequält.

Schnell ließ Seto ihn los und Mokuba griff nach der Hand seines Bruders, als er sich einigermaßen erholt hatte.

„Mir ist das doch egal! Du bist mein Bruder und das ist das wichtigste! Ob du jetzt aus Männer oder auf Frauen stehst oder auf alte Omis..... das ist mir egal.“

Seto lächelte flüchtig zu seinem Bruder und schüttelte leicht den Kopf.

#Alte Omis. Mokuba. Also wirklich!#

Einige Zeit herrschte schweigen zwischen den Beiden nur ihre Schritte im Schnee waren zu hören. Bis Mokuba die Stille unterbrach und fragte: „Spielen wir weiter?“

Von dem Brünetten kam nur ein Nicken und Moki hüpfte fröhlich neben Seto her.

Den schwierigsten teil hatte Seto ja schon überstanden, da konnte der Kleine ruhig weiterfragen.

„Kenne ich IHN?“

#Das grenzt den Kreis der Personen schon mal ein. Ich will wissen wer es ist!#

„Ja.“

#Gut.#

„Hat er schwarze Haare?“

„Nein.“

#Duke also nicht....#

„Ist er in deiner Klasse?“

„Ja.“

#Und schon wieder ein paar weniger die in Frage kommen... Er wird sich doch nicht... nein.... unmöglich....das ist zu absurd#

Bestürzt sah Mokuba zu seinem Bruder.

„Ist es Yugi?“ fragte er entsetzt und belustigt. Nicht das er Yugi nicht mögen würde, aber der Kleine passte nun mal gar nicht zu seinem Bruder.

„Nein! Um Gottes Willen! Ich stehe nicht auf Kinder!“ Seto war entsetzt. Was dachte sein Bruder bloß über ihn?

Lachend sah Mokuba in das entsetzte Gesicht des Brünetten.

„Seto! Das war ein Scherz. Was denkst du denn von mir!“

Kurze Zeit herrschte schweigen und Mokuba blies kleine Wölkchen in die Luft.

Moki schien eine Idee zu haben und sah zu seinem Bruder, der gedankenverloren in die Leere starrte.

Nachdenklich nagte er an seiner Unterlippe und hatte nach ein paar Sekunden einen Entschluss gefasst.

„Ist er süß?“ fragte er leise.

„ja.....“ seufzte Seto leise.

„An was erinnert er dich?“

Seto überlegte kurz, aber das einzige was ihm einfiel, waren seine wunderschönen braunen Augen und dieser süßliche Duft den der Blonde hatte und den er nie wieder vergessen würde.

„An Schokolade.... dunkelbraune Vollmilchschokolade....“

#Tristan?#

Leichte Schauer liefen dem Kleineren der beiden über den Rücken. Tristan und sein Bruder? Das wäre gewöhnungsbedürftig.

„Weißt du, ob er in dich verliebt ist?“

„Nein, leider nicht....“ #Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.#

Endlich standen sie vor dem Café und Seto öffnete die Tür, während Mokuba den Schirm schloss um seinem Bruder dann zu folgen.

Kaum hatten sie einen Fuß über die Schwelle gesetzt, da kam auch schon Herr Higurashi auf sie zugewatschelt.

Auch wenn die Kaibas nicht mehr bestellten als der Rest seiner Gäste war es eine gute Werbung einen der beiden zu seinen Stammgästen zählen zu können. Das interessierte zwar weder Moki noch Seto, aber was soll’s.

Der Koloss, dem diese Café gehörte überschlug sich fast als er sprach.

„Guten tag! Die Herren Kaiba! Welch eine Freude, dass sie meinem Café wieder die Ehre erweisen.“

„Schon gut, Herr Higurashi. Können wir uns da drüben hinsetzen?“ fragte der Brünette und deutete auf einen Tisch, der etwas abseits stand. Dort konnte man nicht so gut gesehen werden, hatte aber eine super Aussicht nach draußen.

„Natürlich, kein Problem.“

Seto und sein Bruder nahmen Platz und der Cafébesitzer wuselte davon.

Er lief schnurstracks in den Personalraum, indem Joey gerade Mittagspause machte.

„Joey. Kannst du deine Pause bitte verschieben. Meine wichtigsten Gäste sind da und ich möchte, dass du sie bedienst, klar?“ Er sah den Blonden eindringlich an.

„Vermassle das bloß nicht!“

Joey stellte sein Getränk auf den kleine Tisch und schnappte sich seinen Block.

„klar. Kein Problem, Chef. Wo sitzen sie?“ „Tisch dreizehn.“ Entgegnete der Riese und machte sich auf den Weg in sein Büro um sich um die Gehälter seiner Angestellten zu kümmern.

Joey ging auch los. Er war nicht wirklich nervös, aber gespannt war er schon.

#Wer ist das wohl? Jemand bekanntes?#

Endlich hatte er mal einen anderen Job, als irgendwelchen unbekannten Leuten den Kaffee zu bringen. Er schritt durch das Lokal.

#Tisch elf, Tisch zwölf, dann müsste da hinter der kurve Tisch dr-#

Joey traute seinen Augen nicht. An Tisch dreizehn saß niemand anderes als sein Lieblingsdrache und Mokuba. Schnell sprang er hinter einen buschigen Bambus, der in einem Topf stand und guten Schutz bot.

#Was machen die Beiden denn hier?#

Joey konnte sein Glück kaum fassen.

#Danke Gott! Danke! Danke! Danke!#

Er bog die Röhrchen auseinander und lugte vorsichtig zu den Beiden. Leise hörte er Mokubas Stimme.

„Ist er genauso alt wie du?“ fragte der Schwarzhaarige.

„Nein, ich glaube er ist ein paar Monate jünger.“ Vernahm er Setos Stimme.

Joey streckte sich um besser sehen zu können.

#Worüber reden die Beiden denn bloß?#

Neugierde machte sich in dem Blonden breit und er stellte sich wieder gerade hin. Dann machte er sich auf dem Weg zu Tisch Nr. Dreizehn.

Als die Brüder bemerkten, wer da stand hätte ihre Reaktion nicht unterschiedlicher sein können.

Mokuba freute sich und war ganz und gar nicht überrascht, Joey hier anzutreffen und Seto...

.....ja... dem hatte es doch tatsächlich die Sprache verschlagen. Er starrte den Blonden mit offenem Mund an und konnte seinen Blick nicht von ihm abwenden.

„Nii-san?“ fragte Mokuba verwirrt. Er sah seinen Bruder an und nach einer Sekunde wich seine Verblüfftheit und machte einem breiten und wissenden Grinsen platz.

Seto sah ihn warnend an.

“Ich weiß wer....“ flötete Mokuba belustigt.

Noch ein Blick traf ihn. Ein sehr, sehr warnender Blick.

Der Brünette wandte sich zu Joey, der immer noch vor ihrem Tisch stand.

„Du... arbeitest hier?“

Joey grinste von einem Ohr bis zum Anderen.

„Ja. Ich will meinem Vater nicht mehr auf der Tasche liegen und hab mir deshalb nen Job besorgt.“

Okay.... das entsprach vielleicht nicht GANZ der Wahrheit, sondern eher die geschönte Version, aber egal. Das Hündchen wollte seinen Dragon schließlich beeindrucken und dem hart arbeitenden Brünetten nicht unter die Nase reiben, dass er den Job notgedrungen machen musste, weil sein Vater ihm den Geldhahn abgedreht hatte...

Verlegen sah Joey zu Boden und wartete auf eine Reaktion von Seiten Setos.

“Wow.. das hätte ich nicht von dir erwartet. Das ist toll.“ Meinte der Brünette und sah den Blonden an.

Joey sah ihn an und spürte wie sich ein Rotschimmer auf seine Wangen legte.

„d.. danke.“

Setos Anwesenheit ließ seine Nervosität ansteigen und er sah zu Moki.

„Ich möchte gerne einen Bananenmilchshake.“ Sagte der Kleinere.

Joey zückte seinen Block für die Bestellungen, doch dank seiner Nervosität rutschte ihm dieser aus den Fingern.

Er griff danach, aber er bekam ihn nicht mehr zu fassen. Der Block flog und flog...

Und landete genau auf Setos Schoß.

Joey hätte sich am liebsten verprügelt oder ins nächste Loch verkrochen.

#Warum? Warum hasst mich Gott so? Warum muss das immer mir passieren und WARUM BIN ICH SO EIN TOLLPATSCH??!!!#

Seto nahm das bekrickelte Etwas und hielt ihn Joey verlegen hin. Der Blonde brauchte erst mal ein paar Sekunden, bis er bemerkte, was der Brünette da tat, doch dann griff er nach dem Block. Ihre Finger berührten sich und beide zuckten zusammen. Das sorgte dafür, dass Beide einen guten Rotton bekamen und Mokuba noch breiter grinste. Schnell sahen sie in entgegengesetzte Richtungen und Joey räusperte sich um die unangenehme Stille zu überbrücken. Dann zückte er seinen Kugelschreiber und sah fragend zu Mokuba.

„Also... einen Bananenmilchshake?“

„Jep. Genau.“

Joey sah zu Seto und legte das Stiftende an seine Lippen.

Das hatte den Brünetten ziemlich aus der Bahn geworfen und er hatte nur noch Augen für diese Lippen, die gerade jegliche Gedanken Setos weggefegt hatten.
 

[das ist echt ne Leistung!]
 

Mokuba sagte nach kurzer Zeit, mit einem leicht belustigten Unterton: „Also... normalerweise nimmt er ein Schokomilchshake.....“

Das schien seinen Bruder wieder in die Realität zu befördern und er nickte zustimmend.

Joey schrieb die Bestellung schnell auf und machte sich auf den Weg zur Küche.

Kaum war der Blonde weg wurde das Grinsen von Mokuba noch breiter. Fragend sah er zu seinem Bruder und hob die Augenbrauen.

„Nii-san? Du bist in Joey verliebt?“ flüsterte er Seto zu.

Seto sah ertappt auf seine Hände und nickte nur leicht.

„Ihr seid so unendlich blöd!“ brüllte der Kleine durch das ganze Café und fuchtelte genervt mit seinen Händen vor seinem Gesicht rum. Seto sah ihn verwirrt und entrüstet an. „Bitte?!“ entgegnete er bissig.

„Das merkt doch ein Blinder mit Krückstock, dass ihr ineinander verliebt seid! Nur ihr Idioten natürlich nicht!“

„.....Glaubst du?“ „Na klar!“ bekräftigte der Kleine und fiel fast vom Stuhl.

#ich bin also wirklich verliebt... aber ich und eine Beziehung?# dachte der Brünette traurig.

„Ihr wärt ein tolles Pärchen.“ Meinte Moki, wie wenn er die Gedanken seines Bruders gelesen hätte.

Moki hatte sich noch keine großen Gedanken gemacht und fand das ganze ziemlich lustig.

#Mal schauen was aus den Beiden wird.#

Joey kam wieder aus der Küche und hatte zwei Milchshake in der Hand. Lächelnd kam er auf die Beiden zu und stellte die randvollen Gläser auf den Tisch. Kaum war das Klacken der Gläser verstummt, legte sich eine bleierne Stille über die Drei.

#Sag was Joey! Irgendwas!# dachte der Blonde fast am verzweifeln.

Joey hatte nicht die geringste Ahnung, was er sagen sollte, um noch ein bisschen bei den Beiden bleiben zu können, doch sein Chef, Herr Higurashi, nahm ihm diese Entscheidung ab.

Er wuselte gerade vorbei und sagte zu dem Blonden: „Ach Joey! Du kannst jetzt Schluss machen. Wir sehen uns morgen, so gegen vier Uhr, ja?“

Seto war davon nicht sonderlich begeistert. Er hätte den Blonden lieber noch ein wenig bei sich. Den Plan, Joey zu ignorieren, hatte er sowieso schon längst vergessen.

#War ja auch ne dämliche Idee....#

Mokuba bemerkt den Missmut seines Bruders natürlich und er sagte mit einem schelmischen Grinsen zu Joey: „Willst du dich noch her setzen?“

Joey hatte das Gefühl, als würde in seinem Magen ein Feuerwerk explodieren und seine Glückshormone überfluteten jede Zelle seines (Nicht mehr vorhandenen) Gehirns.

„ja... j.. ja klar... aber vielleicht..... will... dein .... Bruder ja nicht.... das ich.. na ja...“ stotterte er vor sich ihn und sah ängstlich zu seinem Drachen.

#Vielleicht will er mich ja nicht in seiner Nähe?#

Doch dieser lächelte ganz leicht und meinte nur: „Ich lad dich ein.“

#Wow. Joey hat aber eine gute Wirkung auf dich. Du hast heute schon drei mal den Ansatz eines Lächeln gezeigt.. das erste mal seit..... seit.... ist jedenfalls schon lange her.#

„Ich kommt gleich wieder. Ich zieh mich nur schnell um, ja?“ meine der Blonde und flog schon fast zum Personalraum. Schnell knallte er die Tür zu und riss seine Klamotten vom Hacken. Sein Kellneroutfit fand er sowieso schrecklich.
 

[Wie das genau aussieht bleibt eurer Fantasie überlassen. XD]
 

Hastig zog er sich um, nicht dass die Beiden, oder besser gesagt Seto, keine Lust mehr hatten zu warten und schon gingen.

#Das ist ja schon ein kleines Date! Naja, fast... aber egal. Ich habe ein DATE mit SETO und er lädt mich ein. Juhu!#

Während er sich freute und wie ein Honigkuchenpferd grinste, kam er wieder raus und machte sich auch einen Schokomilchshake. Dann schlenderte er betont lässig zum Tisch Nr. dreizehn zurück.

Er setzte sich und quatschte mit Moki und Seto. Sie redeten über alles und über nichts. Eigentlich war Mokuba neunzig Prozent der zeit am erzählen.

Er verbrachte so wenig Zeit mit seinem Bruder, dass er viel zu berichten hatte. Über die Schule, seine Freunde und über vieles mehr.

Seto und Joey hörten ihm aufmerksam zu und konnten nebenbei die Blicke nicht voneinander lassen.

Joey hörte Seto zwar sprechen, doch seine Worte kamen nicht bei ihm an. Viel zu ablenkend waren Setos Hände, die mit den langen Fingern leicht gestikulierten.

#Unglaublich. Ich sitze hier und... ja... ich rede mit Seto. Ganz normal, wie wenn wir uns schon ewig kennen würden...#

Seto bezahlte irgendwann bei Herrn Higurashi, damit er es später nicht mehr tun brauchte. Joey sträubte sich zwar dagegen, dass Seto für ihn bezahlte, aber da er Angestellter war, wurde es ihm kurzerhand erlassen.

Der Riese war überrascht gewesen, als er Joey an Seto Kaibas Tisch gesehen hatte, aber sollte er sich deswegen etwa ärgern? Nein, besser hätte es doch für ihn gar nicht sein können.

Nach einiger Zeit verabschiedete sich Mokuba. Er wollte bei einem Freund übernachten, der nur eine Straße weiter wohnte. Seto brachte ihn die paar Meter und kehrte wieder ins Higurashis zurück.

Wenige Augenblicke später kam das Gespräch auf duellieren und Joey konnte seine Neugier mal wieder nicht zügeln.

Irgendwann, als er es nicht mehr aushielt, fragte er seinen Gegenüber.

„Seto. Erinnerst du dich noch an dein letztes Duell gegen Yami/Yugi?“

Ein spöttisches Auflachen kam von dem Brünetten.

„Wie wenn ich das vergessen würde.“

Joey sah verlegen zu Seite und drehte sein Glas in den Händen.

„Eigentlich geht es mich ja nichts an, aber..... welche Karten hast du damals behalten?“

Seto sah ihn überrascht an und seine Augen blitzten für einen kurzen Moment glücklich auf.

#Er hat es bemerkt?#

„Dir ist das wirklich aufgefallen? Dass ich einige nicht weggeworfen habe?“

„Klar. Ich bin eben sehr aufmerksam.“ Entgegnete der Blonde lächelnd.

„ja... vor allem in Herrn Kudos Matheunterricht.“

Joey sah gespielt beleidigt zur Seite und zog eine Schnute. Und er schaffte es so tatsächlich, den Firmeninhaber zum schmunzeln zu bringen.

„Pöh. Mathe is doch was ganz anderes als.....“

der blonde brach ab und ein peinliches Schweigen legte sich über die Beiden.

Seto versuchte die Situation zu retten und fragte: „Willst du es wissen?“

„Was?“

„Die Karten!“

Joey hatte es doch tatsächlich schon wieder vergessen.

„na klar. Wenn du es mir sagen willst.“

Gespannt beobachtete er Seto, als dieser seinen Geldbeutel zückte und drei Karten hervorzog. Er legte sie mit dem Rücken nach oben auf den Tisch und schob sie auf die andere Seite, damit der Blonde sie erreichen konnte. Fast schon andächtig hob das Hündchen die Hand und drehte die Karten auf die andere Seite. Kaum sah er die Karten legte sich ein breites Lächeln auf das Gesicht des Blonden.

#Das hätte ich mir denken können.... es hätte doch keine Karte besser zu meinem Drachen gepasst.#

Er hielt Setos drei weiße Drachen in der Hand.

„ich weiß nicht wieso, aber ich konnte sie nicht wegschmeißen.“ Sagte der Brünette, wie wenn er sich für sein handeln verteidigen wollte und nippte an seinem Milchshake.

„ich weiß aber wieso.....“ Seto sah ihn verblüfft an, doch Joeys Augen blickten verträumt zu ihm. Der blonde stütze sein Gesicht mit beiden Händen ab und meinte lächelnd: „ Weil du auch ein Drache bist...“

„Wieso das?“

„Ganz einfach. Du hast ein Drachentatoo, außerdem glaubt man, dass du einen gleich mit deinen Blicken erdolchst und das Feuerspucken anfängst, wenn du wütend bist. Du hast die Augen eines Drachens und wahrscheinlich auch einen genauso mysteriösen Charakter und...“ Joeys Stimme war bei der Aufzählung ohnehin immer leiser geworden, doch jetzt begann er zu flüstern und beugte sich näher zu Seto.

„... wenn du schläfst, dann siehst du genauso süß aus, wie ein schlafender Drache und du grummelst genauso niedlich.“

Joey lächelte ihn verliebt an und Seto wurde leicht rosa um die Nase, was Joey zum Anbeißen fand.

Er trank noch einen Schluck und meinte: „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“

Er stoppte, als er Setos Blick sah, der auf einmal an seinen Lippen haftete.

„Du hast da noch Milch hängen.“ Flüsterte Seto mit rauer Stimme und deutete auf Joeys Lippen.

Der Blonde fuhr mit seinen Fingern über die Lippen.

„Weg?“ fragte er.

„Nein.“

Es folgten noch ein paar weiter, gescheiterte Versuche, bis Seto schmunzelnd sagte: „Das kann man ja nicht mit angucken.“

Er stellte sein Glas ab und strich Joey sanft die Milch weg. Ein Glücksgefühl breitete sich bis zur letzten Nervenfaser in Joey aus, ausgehend von der Stelle, die Seto berührt hatte.

Das Hündchen spürte, wie sein Herz immer schneller und schneller schlug. Er sehnte sich so nach diesen zarten Berührungen. Und dem Drachen schien es seiner Meinung nach nicht anders zu ergehen, denn dieser zog die Hand nicht weg, sondern fuhr langsam über Joeys Haut.

Die beiden waren wie in Trance und nahmen nichts aus ihrer Umgebung wahr.

Die anderen Gäste...

Die Kellner...

Das Café...

Der Sturm da draußen...

All das hatte an Bedeutung verloren.

Die Hand fuhr weiter nach unten und wanderte zu Joeys Hals.

Seto konnte das Blut unter der babyweichen Haut pulsieren spüren.

#So weich und warm#

Ganz im Gegensatz zu Setos kalten Händen. Joeys Blut fing an immer heftiger in seinen Adern zu rauschen. Die hauchdünnen Berührungen und die kalten Fingerkuppen Setos trieben ihn in den schieren Wahnsinn. Zum Glück saß er auf einem Stuhl, denn seine Beide hatten, wie der Rest seines Körpers, größere Ähnlichkeit mit Pudding als mit Knochen und Muskeln.

Seine Lider senkten sich genießend und als Seto seine Hand wegziehen wollte, drückte Joey seinen Kopf noch näher an sie.

Dann hob er seine zitternde Hand und umschloss die Finger des Brünetten.

Er ließ ihre Hände vorsichtig und langsam auf den Tisch gleiten und fing an, mit seinem Daumen sanft über Setos Handrücken zu streichen.

Er riss seinen Blick von Setos schönen, langen Fingern los und sah ihm in die Augen.

Diese wunderschönen, fast schon unheimlich blauen Augen, die ihn auf einmal so warm, beschützend und gleichzeitig auch schutzsuchend ansahen.

Joey fühlte sich, wie wenn er Eis wäre und in der Sonne liegen würde...

Kurz: er schmolz.

Ihm wurde leicht schwindelig und er hielt Setos Hand noch fester, um nicht in Ohnmacht zu fallen.

#Was in Gottes Namen machen wir hier eigentlich?#

Er hätte noch Stunden so sitzen bleiben können, doch auf einmal stand Herr Higurashi vor ihnen. Schnell rissen sie ihre Hände zurück und starrten den Hünen entgeistert an.

„Ich wollte dir noch deinen Lohn geben.“ Entgegnete dieser, wie immer mit einem Dauergrinsen im Gesicht.

Er deutete auf den Personalraum.

„Oder störe ich gerade?“

unsicher sah er zu dem Brünetten, der ihn mit seinen Blicken erdolchte.

„das...“ Joey musste sich räuspern, da er dank der letzten Sekunden kein Wort mehr vernünftig artikulieren konnte.

„das ist schon okay. Ich komme.“

Unsicher stand er auf und hielt sich kurz am Stuhl fest, bis er der Meinung war, dass er wieder einigermaßen stehen und laufen konnte.

#Was stellst du bloß mit mir an, Seto?#

Kaum waren die Beiden aus dem Blickfeld verschwunden, seufzte Seto leise und rieb sich mit der Hand übers Gesicht.

#Was hab ich mir bloß dabei gedacht?#

Die Antwort war klar.

Er hatte gar nicht gedacht, sondern rein intuitiv gehandelt. Kaum hatte er den Blonden berührt, war auch schon eine Welle an Emotionen über ihn hereingebrochen.

Und er war völlig hilflos gewesen.

Es hatte sich so gut angefühlt und auch ein anderes Gefühl war in ihm erwacht.

Und das Machte ihm Angst.
 

Verlangen.
 

In diesen paar Sekunden hatte er den Blonden nur für sich haben wollen. Er wollte ihn in seinen Armen spüren und ich mit niemandem teilen müssen.

Er hatte immer eingeprügelt bekommen, dass Gefühle etwas schlechtes seinen und die meisten seiner Gefühle hatte er tief in sich eingeschlossen um nie wieder etwas zu empfinden.

So hatte er gelebt.

Der Einzige, der noch Gefühle in ihm weckte, war sein Bruder Mokuba.

Doch dem Rest der Menschheit war er immer mit Gleichgültigkeit, Ignoranz und Desinteresse entgegengetreten. Er war unantastbar gewesen und er war so froh darüber gewesen, so hatte ihn niemand mehr verletzen können. Er konnte nicht noch mehr Schmerz hinter seiner Maske verstecken, es war schließlich mehr als genug.

Doch der Blonde schaffte es mit seiner bloßen Anwesenheit, dass Seto von einer Flut an Emotionen überrannt wurde.

Und er konnte sich nicht dagegen wehren.

Seto Kaiba war seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert.

Jemandem schutzlos gegenüberzutreten und nur man selbst zu sein.... das war für den Drachen unvorstellbar.

Und genau deswegen hatte er solche Angst davor Joey zu begegnen.

Er wusste in diesen Situationen nicht mehr was er tat. Wie wenn sich sein Körper verselbstständigt hätte.

Sein verhalten widersprach seiner Lebensweise! Und zwar aufs heftigste!

Und doch handelte er nicht anders und wollte eigentlich auch nicht anders handeln.

Völlig verwirrt stand der Brünette auf und ging langsam zur Herrentoilette. Nur weg, von den Menschen in diesem verfluchten Café in dem er seinem Hündchen wiederbegegnet war.

Gemächlich schloss er die Tür und drehte sich seufzend um.

Dann schlenderte er um das „Vorsicht! Frisch gewischt“ Schild und ging zu den großen Waschbecken, die an der Wand Montiert waren.

Dort stützte er sich mit den Händen locker auf und blickte in den Spiegel.

In diesem sah er nur einen jungen Mann, mit braunen Harren und eisblauen Augen, die ihn kalt ansahen. Der Schlaf der letzten Nächte hatte ihm gut getan und die Augenringe waren wieder einigermaßen verschunden.

#was soll ich nur machen?#

Fragend sah er sein Spiegelbild an.

#Angenommen ich würde ihm meine Gefühle gestehen und er würde auch noch genauso fühlen.... was ist wenn er es herausfindet? Wenn er dahinterkommt? Würde er mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel?#

Resignierend und traurig sah er auf seine Hände. Er schüttelte den Kopf.

#Natürlich würde er das...#

Frustriert öffnete er den Wasserhahn und ließ die kalte Flüssigkeit über seine Hände laufen. Nach einiger Zeit drehte er das Wasser ab, wandte sich zur Tür und setzte sich in Bewegung.

Joey hatte sein Geld in die Tasche gesteckt und stand unschlüssig im Flur.

#Was soll ich denn jetzt machen?#

Der Blonde hatte Angst einfach wieder zum Tisch zurückzugehen.

#Vielleicht ist er schon gegangen, weil es ihm zu langen gedauert hat?#

Panisch sah er auf seine Uhr.

#Oh Gott! Ich war zehn Minuten weg. Jetzt ist er bestimmt schon nach Hause gegangen. Nein. Nein. Nein.#

In Gedanken versunken entdeckte er die Tür zum Männerklo und rannte hinein.

Dort konnte er seine wirren Gedanken ordnen und dann zurückgehen.

Er wollte sich schon für seine Genialität beglückwünschen, dass er diesen Einfall gehabt hatte, aber...

Falsch gedacht!

In seiner Eile war er ins Klo geplatzt und prompt auf dem Spiegelglatten Boden ausgerutscht. Er schlingerte und verlor das Gleichgewicht. Reflexartig hielt er sich an irgendetwas in seiner Nähe fest und erwischte prompt Setos Mantel.

Nach einem etwas unschönen fall landete das Hündchen auf etwas weichem.

Joey wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen und öffnete die Augen, doch da blieben ihm die Worten im Halse stecken.

Er lag auf Seto!

Er lag der Länge nach auf ihm drauf!

Er konnte den Herzschlag des anderen hören und er wurde immer schneller und schneller...

...genau wie sein eigener.
 

+*+
 

Mokuba war schon einige Zeit bei seinen Freunden und sie saßen vor der Playstation.

Doch seine Gedanken waren im Café und bei seinem Bruder geblieben. Er hatte sich sehr für seinen Bruder gefreut, doch so langsam kamen ihm Zweifel. Er hatte seinen Bruder immer für sich gehabt. Er hatte ihn nur mit Setos Firma teilen müssen, aber nicht mit einem anderen Menschen.

#Was ist, wenn er jetzt sein eigenes Leben leben will. Ohne mich? Weil es zu nervig ist, immer auf mich aufzupassen. Wenn er seine zeit lieber mit Joey verbringt?#
 

+*+
 

Er konnte Joeys warmen Körper auf sich spüren und fühlte sein verlangen ihn noch näher an sich zu schmiegen, doch gleichzeitig wollte er ihn runterschubsen.

Verlangen kämpfte gegen Angst.

Zukunft gegen Vergangenheit.
 

+*+
 

#Wirst du mich vernachlässigen, Nii-san?#
 

+*+
 

Noch immer lag er auf dem Brünetten und ließ seinen Blick über ihn wandern.

Diese weiche, sanfte Haut....
 

+*+
 

#Brauchst du mich dann nicht mehr?#
 

+*+
 

...dieser muskulöse Körper....
 

+*+
 

#Schickst du mich dann weg?#
 

+*+
 

...diese Lippen....
 

+*+
 

#Wir wollten doch immer zusammenbleiben oder zählt das dann nicht mehr?#
 

+*+
 

.. aber das Beste waren diese Augen... diese wunderschönen, saphirblauen Augen... sie zogen das Hündchen wie magisch an. Er konnte nicht widerstehen.

Er beugte sich nach unten. Immer näher und näher kam das Gesicht seines Drachens...

Joey konnte seinen warmen Atem auf seiner Haut spüren...
 

+*+
 

Panik stieg in Mokuba auf.

#Werde ich dich verlieren?#
 

+*+
 

...Er konnte sehen, wie sich die Augen des Drachen verdunkeln und anfingen zu funkeln, zu glitzern und jeglichen Zweifel in ihm fortwischten. Langsam fielen ihre Lider nach unten und sie warteten gespannt auf das, was passieren würde.
 

+*+
 

#Du bist doch der Halt für mich....#
 

+*+
 

Sanft legten sich die Lippen des Blonden auf die unter ihm. Vorsichtig und scheu... Seto konnte es nur kurz spüren. Wie die Berührungen mit einer kleinen Feder...

immer und immer wieder.....

Joey konnte das Zittern des anderen Körpers spüren. Vorsichtig tastete sich die Finger des Brünetten zu Joeys Hand und ihre Finger verflochten sich.

Joey ließ seine Lippen jetzt etwas länger auf Setos liegen und der Brünette fühlte sich eigenartig.....

... irgendwie......... glücklich?

#Was machst du nur mit mir, Hündchen?#

Setos Verstand wurde von seinen Gefühlen davongetragen und er schnappte schüchtern nach den Lippen, die sich gerade von den seinen entfernen wollten.

#Hör nicht auf....#

Sie drehten sich und jetzt lag Seto auf dem Blonden. Ihre Hände lösten sich und Joey krallte sich in Setos Haare und drückte ihn noch näher an sich.

Joeys raue Zunge fuhr vorsichtig über die weichen Lippen des Brünetten, die sich daraufhin unsicher einen Spalt weit öffneten. Sofort nahm das raue Etwas seinen neuen Besitz in beschlag und erkundete das ungewohnte Terrain.

Unbekannte Gefühle schossen durch jede Nervenfaser des Brünetten...

#Was machst du nur mit mir, Joey?#

Die Gefühle prasselten wie ein Platzregen auf ihn ein.

Gefühle, die er in dieser Intensität noch nie gespürt hatte.

Geborgenheit,

Wärme,

Verlangen,

Lust,

Zuneigung,

Glück....

Und nicht zu vergessen...
 

Liebe.
 

Seine Finger fuhren über Joeys Haut und verblieben schließlich in seinem Nacken.

Etwas sicherer drängte er die forsche Zunge zurück und kostete diesen Moment in vollen Zügen aus.
 

+*+
 

#Bin ich dann nicht mehr die wichtigste Person in deinem Leben?#

Mokuba bekam Angst. Sein Bruder war so wichtig für ihn und der Gedanke, ihn mit jemand anderem, als mit der Firma teilen zu müssen, war nicht wirklich angenehm.

#Verliere ich dich an Joey?#
 

+*+
 

Ganz im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder war sich Seto jetzt sicher. Er hatte vorher gedacht, dass es nur Schwärmerei war, aber jetzt war er sich absolut sicher. Seine Lippen umschlossen immer noch die des Blonden und konnten nicht genug von ihnen kriegen.
 

#Ich liebe dich, mein Hündchen. Ich liebe dich.#
 

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ich glaub’s nicht... das zweite Kap is fertig.. ich glaub ich dreh am rad... was für ne Arbeit.. aber was soll’s. Ich hoffe es hat noch irgendeiner bei meiner Schreibweise in diesem Kapi durchgeblickt. ^///^ Gomen.

Irgendwie fällt mir gerade auf, dass fast das ganze Kapitel nur in irgendwelchen Toiletten spielt.... °sich selber verprügel°

Nein! Ich Idiotin!

Egal.. ich lass euch mal in dem Glauben, dass sie jetzt zusammenkommen...

°wissend grins°

Bitte hinterlasst mir ein Kommi!

Danke schön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Byby

Eule °v°



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2007-07-09T10:08:00+00:00 09.07.2007 12:08
Hey ho Eulilein!!
Also. Wie versprochen ein weiterer sehr langer, aber auch total zugespammter Kommi^^ Obwohl ich Yu-Gi-Oh! und dieses Pairing eigentlich nicht mag...aber du missionierst mich ja zu einigem XD Das mit dem Spammen tut mir Leid *spamspamspam&weiterMüllschreib* aaaber ich bin eine Woche ganz ALLEINE!! Alle sind im Urlaub *HEUL* Aber in 2 Wochen bist du ja spätestens bei mir *freu* Und ich bin auch so nett und überlasse dir zeitweise deine Tastatir, damit deine Fans nicht so lange warten müssen^^ Ich könnte auch theoretisch Kapitel 7 schon für dich on stellen (schließlich hab ich die FF ja schon bis Kapi 12 gelesen und 7,9&10 auf'm PC)...aber nein...du bist mal wieder Perfekstionistin und musst es noch mal überarbeiten!!! Nicht, dass ich das schlecht fände, aber Perfektionisten sind Menschen, die immer unglücklich sein werden...aber dafür hast du mich <3 Ich zitiere: "Da war mein Schreibstil noch so schlecht..." Son Quatsch. Dein Schreibstil war schon da genial, aber du hast dich mal wieder selbst übertroffen ;)
Egal...ich gerate mal wieder ins Plaudern, oder?

Zum Wesentlichen:

>>#Was Seto jetzt wohl macht?#<<
Da musste ich erst mal lachen... Das ist genauso ne geniale Frage wie in unseren Gemeinschafts-FFs auch immer gestellt werden^^ Falls sich das jetzt iwie negativ anhört...so ist das nicht gemeint <3

>>Und dank dieser Streiterei war er schon wieder zu spät aus dem Haus gekommen und hatte von seinem Schulbus nur noch die Rücklichter gesehen.<<
Das kennen wir doch irgendwoher *ggg*

>>~Kellner gesucht. 7 € pro Stunde.~<<
Kellner sind TOLL^^ *Kellner-Fähnchen-schwenk*

>>Ich stehe nicht auf Kinder<<
Man kann nie wissen XDDD Hahhh so geil *____*

>>Er lag auf Seto!<<
Muss ich mich darauf einstellen, dass du bald ein Adult-Kapitel schreibst? ^^

Soooo. Nun ist aber echt gut... Man muss es mit der Kommi-Länge ja nicht übertreiben, ne? ^^
Also... wir sehen uns SPÄTESTENS in 2 Wochen...aber du willst mich ja eh sofort anrufen wenn du zu Hause bist^^ auch wenns mitten in der Nacht ist, mach es trotzdem... ich vermisse dich <3
Chu Francis
Von: abgemeldet
2007-03-20T20:13:03+00:00 20.03.2007 21:13
was ich ja sagen muss:
es war sooo genial als du zwischen Joey/seto und Moki hin
und her gesprungen bist am ende. das hat dem allen so nen dramatischen touch gegeben *,*

SUPER
Von: abgemeldet
2007-02-06T20:15:48+00:00 06.02.2007 21:15
Wohoooooowwww.... *sehr erfreut ist* ^o^
Die Toilettenszene ist sehr…. zwiespältig:
Einerseits: GEEEIIILLLLL, sie küssen sich und liegen aufeinander in fester Umarmung… *sabber* *schwärm* ^///^
Andererseits: Der Boden einer ÖFFENTLICHEN TOILETTE!!! Iiiigitt… aber na ja, ist ja ein Nobelschuppen und frisch gewischt… XD
Hach… und was hat der Wurzelzwerg nun? Existenzängste??? O.o Ok, ich bin fies… aber wehe, sie trennen sich wegen Mokuba, dann mach ich ihm die Hölle heiß *lach*…
Wie auch immer: geile Story, geiler Schreibstiel, einfach geil… und das schon im 2. Pitel… kannst echt stolz sein…^^
*wink* Pan
Von: abgemeldet
2007-02-05T07:50:42+00:00 05.02.2007 08:50
Das war ja ein mega cooles Kapital, einfach genial! Besonders die Kuss-Szene, einfach wow :)
Also mach weiter so und schreib ganz schnell weiter, bittteee, ich bin so gespannt bis es weiter geht.
Von:  SatoRuki
2007-02-04T19:57:07+00:00 04.02.2007 20:57
Die kommen noch nich zusammen!^^*
Denn irgendwie habe ich das starke Gefühl, dass das hier keine 0815 FF is!^^
Das war wieder echt geilo geschrieben! Und das mit den Toiletten... is doch romantisch auf so´nem versiftem Klo zwischen Staub, Bakterien und Klopapier...XD
Aber so lange die sich endlich geknutscht haben!
Diesmal finde ich die Gedanken von Moki besonders gut! Jedes Kind hat Angst nicht mehr beachtet zu werden, wenn jemand anderer in sein Leben tritt und ihm auch noch die wichtigste Person beschlagnahmt!
Deshalb finde ich diese Gedanken einfach super!^^

Diesmal habe ich nur was komsiches ich weiß ncih obs relewandt is, aber mal sagen:
Also als die auf dem Weg sind zu dem Café, ne?
Da klappt Moki den Regenschrim doch zusammen, oder?
Wenn Moki den die ganze Zeit gehaten hat gibts da ein Problem.
Nämlich dann müsste Moki mindestens so groß wie Joey sein, denn Seto is um einiges größer als Moki und würde den Schirm wahrscheinlich voll ins Auge bekommen! ^^*
Verstehste was ich meine?

mfg Sannitz^^ bis denn denn
Von:  Hiromi2
2007-02-03T23:19:38+00:00 04.02.2007 00:19
Die stroy ist echt toll.schreib schnell weiter.und ne kleine verbesserung nicht wichtig aber ich dachte intressiert dich vieleicht.in der personenbeschreibung beim vater von joey hast du bei familie satt ex frau,mann geschrieben und den namen natürlich.kannst du ändern wenn du bock hast oder auch schaf,ist eingendlich nicht schlümm.wollst dir nur mal sagen.gruss hiromi2
Von:  Kura-sama
2007-02-03T19:02:43+00:00 03.02.2007 20:02
Der ist eine tolle FF!! Und das Ende war ja süß^^
Man kann echt glauben das Mokuba der ältere von den beiden ist, er benimmt sich manchmal ein bisschen erwachsener als sein Bruder! XD
Freu mich schon auch das nächste Kapitel.
LG touga
Von: abgemeldet
2007-02-03T13:49:33+00:00 03.02.2007 14:49
aaaahhhhh wie süß ist das denn!? endlich wird geknutscht bis zum abwinken^^ wieder ein wunderbares kapitel, nur mokuba tut mir ein wenig leid. der arme Y.Y!
aber ich bin mir sicher, seto wird immer noch genug zeit für seinen kleinen bruder haben (oder?)
Möhre


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