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Behind Brown Eyes

von

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Rückflug

Kapitel 20 - Rückflug
 

Die Reaktion, die auf Setos Aussage folgte, war anders als es sich manch anderer vielleicht erwartet hatte, denn der Blondschopf, der allein durch Setos eigene Unruhe gespürt hatte, dass etwas Schlimmes vorgefallen war, war nichts. Der Körper des Blonden schien wie gelähmt, ließ keinen einzigen Befehl mehr annehmen, schien wie eine leere Hülle, der immer mehr in die Arme des Brünetten sank, darin wenigstens ein bisschen Halt fand. Doch mehr geschah eine ganze Zeit lang nicht. Immer wieder hörte der Blondschopf die Worte seines Freundes sagen, ganz so, als gab es jemanden, der es aufgenommen hatte, und ihm nun immer und immer wieder abspielte, es auch ja nicht vergessen konnte. Die Augen verloren mehr und mehr an Glanz, wobei Katsuya keine einzige Regung zeigte, fast so schien, als wäre er allein durch diese Worte gestorben, wäre da nicht noch sein Brustkorb gewesen, der sich leicht auf und ab bwegte. Doch als hätte alles nur eine Weile gedauert, bis der Junge den Sinn verstanden hatte, brach dieser von einer Minute auf die andere in Tränen aus, drückte seinen zitternden Körper an Seto und schluchzte laut. Er konnte nicht verstehen, wie das alles geschehen konnte. Er wollte seinem Vater doch helfen, wollte dass es ihm wieder besser ging. Doch nun hatte er sich beinahe umgebracht, hatte sich beinahe das Leben genommen und ihn somit beinahe alleine zurückgelassen, hatte er doch sonst niemanden mehr aus seiner Familie. Seine Freunde schon, doch diese gehörten eben nicht zur Familie. So rannen immer mehr Tränen über die Wangen des Kleineren, der das alles nicht begreifen konnte, schluchzte vor sich hin.

"Wa.. warum? Warum... hat er das getan? Ich dachte es... es würde ihm helfen.....", gab er unverständlich von sich, schluchzte weiterhin und vergrub das Gesicht in Setos Oberteil, wusste weder ein noch aus mit dem Chaos in seinem Inneren.

"Sch", Seto schloss seinen weinenden Freund die Arme, versuchte ihn irgendwie zu beruhigen. "Deinem Vater geht es gut, er hat es nicht geschafft und er wird es dort auch nicht schaffen. Er ist dort gut aufgehoben. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Für jeden ist es am Anfang schwierig, Satoshi ging es ähnlich. Es wird alles gut werden." Seto wusste nicht, was er noch sagen sollte, um seinem Freund Mut zu machen und ihn zu beruhigen. Er konnte ihn nur festhalten und für ihn da sein. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, ihm davon zu erzählen, aber das wäre Katsuya gegenüber auch nicht fair gewesen, hatte dieser doch ein Recht darauf, zu erfahren, wie es seinem Vater ging und was mit ihm war. Doch so sehr dieser auch versuchte sich zu beruhigen, so schaffte er es doch nicht. Es ging einfach nicht. Immer wieder spielten sich Szenen vor seinem inneren Auge ab, die ihm zeigten, wie sein Vater litt und alles mögliche versuchte um fliehen zu können. Doch all dies war einfach zu viel für den Kleineren, denn auch wenn er durch seinen Vater schon eine Menge zu erleiden hatte, so konnte er ihn doch nicht hassen, liebte ihn noch immer wie einen Vater, der sich auch immer um seinen Sohn kümmerte, wollte ihm keinen Schaden zufügen. Doch durch seine Tat schien es ihm nun nicht gut zu gehen. Vielleicht hatte er zu eigensinnig gehandelt und hätte dies seinem Familienmitglied nicht einfach antun sollen, ihn nicht zu einer Therapie zwingen sollen. Vielleicht hätte er einfach weiter warten, weiter an ihn glauben und auf das Gute in ihm hoffen sollen. So drückte sich der schluchzende Junge, der seine ganzen Gefühle und Gedanken nicht mehr unter einen Hut bekam, nur weiterhin an seinen Freund, brauchte er doch wenigstens etwas, an das er sich drücken konnte, damit er sich nicht ganz verloren fühlte.

"Vielleicht war ich zu egoistisch", kam es schließlich traurig und verzweifelt von dem kleinen Nervenbündel, welches diese Last allmählich nicht mehr ertrug und weder ein noch aus wusste, wollte er doch niemandem schaden.

"Nein, es war gut so wie du gehandelt hast", Seto schob nun seinen bebenden Freund ein Stück von sich weg und zwang diesen, ihm in die Augen zu sehen. "So, wie es bei euch war, konnte es nicht weitergehen. Es war richtig, was du getan hast. Dein Vater wird dir eines Tages dafür dankbar sein." Erneut zog Seto den kleinen Körper in seine Arme, versuchte, ihn zu beruhigen, versuchte die Ruhe, die inzwischen wieder in ihm eingekehrt war, an den Blonden weitergeben zu können. Katsuya schaffte es jedoch nicht das alles so schnell verarbeiten zu können, konnte er doch noch immer nicht begreifen, wie das alles geschehen konnte. So halfen ihm auch die Worte seines Freundes nur wenig, jedoch regten sie den Jungen an auch in eine andere Richtung zu denken und sich nicht auf der einen Spur zu verfahren. Vielleicht hatte Seto Recht. Vielleicht war es wirklich gut so. Wie wäre es wohl weitergegangen, hätte er nicht darauf bestanden, dass sein Vater in die Klinik geht. Die Schläge und Behandlungen von ihm wurden seinem Sohn gegenüber immer härter und wer konnte schon sagen, wie lange es der schlacksige Körper des Kleineren noch ausgehalten hätte, bis er schließlich zusammengebrochen und nie wieder aufgestanden wäre. Wahrscheinlich hätte sein Vater sich dies auch nie verziehen. Dennoch konnte Jounochi es nicht ertragen, dass es seinem Vater so schlecht erging. Nun verstand er auch, weshalb Seto die ganze zeit über so abweisend ihm gegenüber gewesen war, hatte dieser die Nachricht doch die ganze Zeit über mit sich tragen müssen. Die salzigen Perlen tropften nach und nach auf die Hose des Firmenchefs fingen an sie zu durchnässen, während der kleinere Körper sich immer mehr an den Älteren presste, versuchte endlich wieder ein bisschen Ruhe zu finden. Doch dies war in solch einer Situation gar nicht so einfach, weshalb es sicher noch eine ganze Weile dauerte, bis das Zittern allmählich nachließ, den Jungen trotz allem noch immer die Kräfte raubte und seine Tränen aus ihm drängte. Noch nie hatte sich der Blondschopf so schlecht gefühlt. Seto hielt ihn nur weiterhin fest, versuchte ihn irgendwie Kraft zu geben und zu beruhigen, ihm zu zeigen, dass er nicht Schuld war, an dem, was sein Vater getan hatte. Bestimmt streichelte der Ältere über den zitternden Rücken des Jüngeren, sprach leise auf ihn ein, dass es nicht seine Schuld sei und dass alles wieder gut werden würde, er sich irgendwann würde freuen können zu seinem Vater nach Hause zu kommen und dieser sich dann auch auf seinen Sohn freuen würde und dass sie, Seto und Katsuya, alles gemeinsam durchstehen würden und er, Seto, den Jüngeren nie alleine lassen würde, egal, was passieren würde. Die Worte des Älteren waren wirklich sehr angenehm, verliehen sie Katsuya doch nach und nach neuen Mut. Mut, den er gut gebrauchen konnte und der ihn dazu veranlasste weiter die Dinge durchzustehen, zu verkraften und zu hoffen. Der Kleinere klammerte sich unbewusst immer mehr an seinen Freud, verhalf ihm dies doch auch weiterhin zur Ruhe. Seto besaß inzwischen wieder genügend an eigener Ruhe, die sich wie von selbst auf das kleine Nervenbündel übertrug, das Zittern von Minute zu Minute dämmte. Auch Katsuyas Atem beruhigte sich bald wieder und er hatte es geschafft den Worten des Braunhaarigen zu vertrauen, sich darauf zu verlassen und die Nähe des anderen inzwischen wieder zu genießen. Der Jüngere sank immer mehr in die Wärme – und Schutz spendenden Arme, seufzte leise und schloss schließlich die Augen, um die Nähe und den angenehmen Duft seines Freundes weiterhin in sich aufnehmen zu können. Seto freute sich ein wenig, als er merkte, wie Katsuya langsam wieder ruhiger wurde. Sanft hob er ihn hoch und trug ihn zum Bett, wo er sich mit ihm zusammen hinlegte, den Blonden weiterhin im Arm hielt und ihm beruhigend über den Rücken strich. All dies ließ der Jüngere nur zu gerne zu, war es auf dem Bett doch sowieso viel bequemer als auf dem Boden und so kuschelte er sich nun nur noch mehr an Seto, genoss einerseits dessen Wärme und andererseits den weichen Bettbezug und die Matratze unter sich. Das Beben seines Körpers war versiegt und die Tränen gestoppt, das meiste an Ruhe wieder hergestellt. Noch immer waren die Augen Katsuya geschlossen und je mehr er sich an den Älteren drückte, desto wohler fühlte er sich, schaffte es sich immer weiter zu entspannen und die Nähe seines Freundes zu genießen.

"Versuch zu schlafen", forderte Seto ihn schließlich leise auf, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Und dazu hätte der Ältere ihn wohl gar nicht erst auffordern müssen, war der Blondschopf durch das viele Weinen doch wieder müde geworden, schmiegte sich zufrieden und erschöpft an seinen Freund und seufzte leise wohlig auf. Nur ein kleines Nicken war die Folge auf die Aussage und ein kleines Lächeln erschien, war froh, dass Seto ihm immer beiseite stand. So dauerte es nicht lange, bis sich der Brustkorb des Jüngeren gleichmäßig auf und ab bewegte und er ins Land der Träume gesunken war, ruhig schlafen konnte und sich selbst im Schlaf durch Setos Anwesenheit geborgen fühlte, die Kraft und Ruhe erneut tanken konnte.
 

Nach einigen Stunden war der Kaiba Corporation Flieger schließlich in Indien gelandet, ohne jegliche Komplikationen, und der Blondschopf ließ sich dieses Mal leichter wecken, hatte er doch nur einen leichten, wenn auch sehr angenehmen Schlaf gehabt, sich dabei immer mehr in Setos Arme gekuschelt, wie ein kleines Kind, das die Nähe seiner Eltern brauchte. Katsuya hatte Seto noch einmal gedankt, war er doch froh, dass es sich bei ihm aufhalten konnte und dieser stets für ihn da war, wenn er ihn brauchte, wobei der Brünette dies als nichtig abgestempelt hatte, war es doch immerhin selbstverständlich, dass sie einander halfen, auch Jounochi war immer an seiner Seite und spendete ihm Mut und Freude. Immerhin schafften es nicht viele ihn aufzutauen und ihm endlich den Spaß am Leben zu zeigen. So gingen die beiden Jungs nun durch den Airport, wobei der Blondschopf seinem Freund etwas irritiert hinterher sah, als dieser eine andere Richtung einschlug, er ihm dann aber folgte, noch etwas schneller laufen musste, um die kurze Distanz wieder zu überbrücken. So kamen sie kurz darauf bei der Koffervergabe wieder an und der Kleinere war nur verwirrter als zuvor, trug er doch gerade ihre beiden kleinen Taschen, die sie mitgenommen hatten und brauchten daher gar nicht hier herkommen. Wieso also taten sie das nun? So folgten die Bernsteine dem Firmenchef interessiert, bis ein ihnen bekannter etwas älterer Mann zu ihnen heran trat und Seto begann sich mit diesem zu unterhalten, dabei manchmal so schien, als würde er dem Mann jeden Moment an die Gurgel gehen. Der Jüngere versuchte derweil die englischen Sätze und das Gestottere der beiden zu verstehen, während er noch immer in seinen Gedanken danach kramte, wieso sie nun hierher gekommen waren. Zudem war er selbst dem bekannten Mann vom Flughafen nicht gerade wohlgesonnen, erinnerte dieser ihn doch nur an seinen Koffer, den man einfach verloren hatte. Und während Katsuya so weiter darüber nachdachte, spulte er noch einmal kurz zurück zu seinem vorigen Gedanken, bis auch bei ihm der Groschen fiel. Sein Koffer! Heute war Donnerstag und zwar genau eine Woche, nachdem sie den Koffer hierher bestellt hatten, somit also der Tag, an dem dieser nun ankommen sollte. Gespannt trat er ein paar Schritte näher an die beiden Männer heran, versuchte zu verstehen, was sie sagten und wo denn nun eigentlich sein Koffer abgeblieben war, wollte ihn nun endlich wieder in seinen Händen halten können, damit sie auch mal wieder weiterkamen und nicht die ganze Zeit in Indien fest hingen. So schön dieses Land auch war, der Blondschopf hatte nicht vor den Rest seines Lebens hier zu verbringen. Seto hatte derweil - nach einem kurzen Geldwechsel - alles geregelt und sah nun dem Flughafenmenschen hinterher, der eifrig davonwackelte und kurz darauf wirklich mit Katsuyas Koffer wieder vor ihnen stand. "This?"

"Yeah", Seto nickte nur und schnappte sich den Koffer. "Lass uns zurück zu den anderen und dann sobald es geht, von hier weg." Währenddessen waren die Augen des Kleineren erfreut aufgeblitzt und er nickte nun, kicherte fröhlich vor sich hin, wobei manchmal ein vergnügtes 'Mein Koffer' über seine Lippen kam. Überglücklich, dass der Koffer nun wieder da war und sie weiterreisen konnten, tapste der Blondschopf neben Seto her, schenkte ihm ein Lächeln, war er inzwischen doch wieder gut gelaunt dank Seto und konnte den Tag wieder genießen.
 

Kurze Zeit später saßen sie auch schon in einem Taxi, das sie zurück zum Hotel brachte. Nachdem sie ihre Sachen nach oben befördert hatten, wanderten sie zum Pool nach draußen, wo sie die Freunde vermuteten und auch fündig wurden. Mit einem freudigen "Oniiiiii~-cha~n" kam Mokuba auf seinen Bruder zu gerannt und fiel diesem freudig um den Hals. Seto hob seinen kleinen Bruder hoch und ging – Mokuba tragend – zur Gruppe, die sich nun versammelt hatte – abgesehen von Mazaki, die es vorzog von ihrer Liege aus böse Blicke zu den beiden Neuen zu schicken – und Seto und Katsuya begrüßte. Katsuya fing sofort an zu lächeln, als er sah, wie glücklich Mokuba war, als er seinen Bruder wiedersah und dieser ihn auf den Arm nahm. Es war zudem auch ein sehr neidliches Bild, was sich der Blondschopf tief im Herzen speicherte, es immer wieder liebte die beiden Geschwister so glücklich zu sehen. Auch wenn er Anzus undfreundliche Blicke vernahm, war er froh wieder alle sehen zu können, ging etwas langsamer hinter seinem Freund her, als er von Honda auch schon in den Schwitzkasten genommen wurde, er mit diesem etwas herumalberte und dann auch Yuugi und Yami bei ihnen waren, diese freundschaftlich umarmte und allen ein vergnügtes Lächeln schenkte. Es war schön unter Freunden zu sein. Währeddessen kicherte der kleine Junge in Setos Armen freudig und zappelte mit seinen Beinen, kuschelte sich an seinen Bruder. "Schön, dass ihr wieder da seid, Onii-chan. Ist auch alles wieder in Ordnung?"

"Ja, es ist alles geklärt", gab dieser ausweichend von sich. "Und Katsuyas Koffer ist auch wieder da." Seto setzte seinen kleinen Bruder wieder ab. "Wir sehen uns nachher beim Abendessen und entscheiden dann, wie wir weiter machen wollen. Wir müssen noch auspacken." Mit diesen Worten legte Seto einen Arm um seinen Freund und führte ihn zurück in sein Zimmer. Mokuba freute sich, dass alles wieder in Ordnung schien, kicherte und nickte dann schließlich.

"Bis daaaa~nn!!! Und seid dieses Mal pünktlich!!!!" Katsuya war währenddessen etwas überrascht, als er Setos Arm um sich spürte, lächelte jedoch sanft, redete noch zu Ende mit den beiden 'Punks' und ging dann mit Seto hinauf. strahlte inzwischen wieder etwas mehr, wobei er sich noch immer etwas ausgelaugt fühlte, sein Körper nicht mehr die gewohnte Kraft zu haben schien. Dennoch war er froh wieder hier in Indien zu sein, zumal er sowieso immer glücklich war, konnte er nur in der Nähe des Firmenchefs sein. Nachdem sie wieder in ihrem Zimmer waren, begann Seto auch sofort ihre Sachen zurück in seinen Koffer zu legen. Schließlich musste Ordnung ja auch sein. Nach einer Weile drehte sich Seto schließlich wieder zu seinem Freund um, sah diesen eine Weile lang an, bevor er näher an ihn heran rückte. "Alles ok mit dir? Du siehst blass aus", meinte er besorgt. Katsyua hatte seinen Koffer derweil ordentlich neben den Schrank gestellt, kicherte vor sich hin und war froh, dass er diesen wieder besaß, so nun auch seine eigene Kleidung hatte. Vielleicht war Setos etwas hübscher gewesen und manchmal sicher auch nicht so abgenutzt, doch immerhin waren es seine eigenen Sachen und es waren ja auch ein paar andere wichtige Dinge darin. So kniete der Jüngere nun neben seinem Freund, beobachtete, wie dieser alles ordentlich einpackte, guckte jedoch etwas verwirrt nach seiner Aussage.

"Mit geht es gut... ich bin nur ein bisschen erschöpft, aber das kommt sicher noch von vorhin. Sonst geht es mir prima!!" Um seine Worte noch überzeugender zu gestalten lächelte er leicht, legte seinen Kopf schief.

"Wirklich?", hakte Seto nach, musterte das blasse Gesicht und die leicht geröteten Wangen des Jungen. "Dann solltest du vielleicht noch ein wenig schlafen, bevor wir nachher zum Essen gehen." Eine leichte Sorge war in die blauen Augen getreten, als der Firmenchef seinen Freund nun vom Boden aufhob und ins Bett trug.

"Ganz wirklich", kam es nur lieb von dem Befragten, wand jedoch nichts gegen Setos Vorschlag ein, würde ihm ein bisschen Schlaf doch sicher noch gut tun. Schwach fühlte er sich ja wirklich noch immer etwas, und so kuschelte er sich an den warmen Körper seines Freundes, ehe er auch schon auf dem Bett lag, sich in die Decke mümmelte. Diese war ebenfalls angenehm warm und er genoss die diese, seufzte wohlig auf. Es dauerte nicht lange und der Blondschopf war eingeschlafen, hatte sich weiter unter die Decke gekuschelt und schlief zufrieden, wodurch er nicht bemerkte, dass sein Körper im Inneren zu kömpfen hatte und eine leichte Röte auf seinen Wangen entstand. Seto verfolgte diese Veränderung im Gesicht seines Freundes mit wachsender Sorge, strich Katsuya einige Strähnen aus der Stirn und zog die Hand erschrocken zurück, als er spürte, wie erhitzt dessen Haut war. Dieser jedoch schien von alledem kaum etwas mitzubekommen, war er doch schon viel zu sehr im Land der Träume, schien sogar etwas Schönes zu träumen und konnte gut schlafen. Doch der Körper hatte weiterhin gegen die anscheinend aufkommenden Viren zu kämpfen, hatte zu arbeiten und tauchte Katsuyas Körper in eine große Hitze, versuchte so die Bakterien besiegen zu können, die das Immunsystem angriffen. Der kühle Abend auf dem Spielplatz war wohl doch nicht so gut für den Blondschopf gewesen. Dieser kuschelte sich nur immer mehr in die Decke, versuchte so noch mehr Wärme aufnehmen zu können. Erneut führte Seto seine Hand zu Katsuyas Stirn, ließ sie diesmal liegen und spürte deutlich das Fieber, das seinen Freund inzwischen gefangen hielt. Zärtlich strich er über die gerötete, warme Wange des Jüngeren, bevor er aufstand und im Bad verschwand, um nach kurzer Zeit mit einem kalten Lappen wieder zu kommen, den er seinen Freund auf die Stirn legte. Durch die Kälte verzog der Kranke zunächst das Gesicht, hatte er doch die ganze Zeit über für die angenehme Wärme gesorgt gehabt und diese Kälte riss ihn nun aus dieser. Doch schon nach weniger Zeit war es doch ein angenehmes Gefühl, vetrieb sie die Wärme, die doch schon etwas Überhand genommen hatte wieder etwas, ließ den Blondschopf etwas ruhiger schlafen. Dennoch kuschelte er sich fest in die Decke, seufzte leise und murmelte im Schlaf etwas vor sich hin, blieb noch eine ganze Weile so schlafend liegen, bis er nicht mehr schlafen konnte, seine Augen etwas öffnete und sich erschöpft und, obwohl er schon so viel geschlafen hatte, müde aufrichtete. Seto saß derweil schon genau neben ihm und er konnte die Sorge in dessen Augen lesen, was ihn zunächst etwas verwirrte, sich daher ganz aufsetzte und der Lappen von seiner Stirn fiel.

"Hm?", kam es nur etwas überrascht und irrtiert, hatte Katsuya doch die ganze Zeit über geschlafen und die Veränderung seines Gesundheitszustandes kaum vernommen. Jedoch wurde er von Seto sofort wieder in die Kissen gedrückt.

"Bleib liegen", kam es besorgt über die Lippen des Braunhaarigen. "Du hast Fieber." Seto machte sich wirklich große Sorgen um seinen Freund. Was sollte er tun, wenn das Fieber noch höher stieg? Wer wusste schon, wie gut die Ärzte sich auskannten? Nachher kümmerte man sich total falsch um den Blonden oder brachte ihn sogar um! [Jetzt übertreibst du aber, Seto Oo]

"Fieber?", kam es nur noch immer etwas verwirrt zurück, hatte der Blondschopf doch gar nicht bemerkt, dass das Fieber in ihm aufgestiegen war. Er hatte sich nur müde und schlapp gefühlt, doch dies hatte ja nicht immer zu bedeuten, dass man krank wurde. Nörgelnd richtete sich der Jüngere nun doch wieder auf, wollte er doch nicht die ganze Zeit im Bett liegen bleiben. Außerdem waren sie mit den anderen verabredet und dieser Zeitpunkt war sicher bald.

"Aber... so schlecht geht es mir gar nicht", versuchte er nun den Firmenchef zu überzeugen, setzte ein leichtes Lächeln auf und versuchte die Hitze in sich sowie die aufkommenden Kopfschmerzen nicht zu beachten, die an seinen Kräften zerrten.

"Lüg mich nicht an, Katsuya", ernst sah Seto in die braunen Augen seines Freundes. "Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht. Leg dich wieder hin, bitte."

"Aber", kam es nur etwas bedrückt und schmollend zurück, wollte der Jüngere doch nicht die ganze Zeit im Bett liegen bleiben. Dies war langweilig und außerdem wollten sie morgen sicher wieder weiter und nun konnten sie nicht einmal mit den anderen mitgehen und es war seine Schuld, dass er sie daran hinderte. Das wollte Katsuya nicht. Doch er wollte Seto ebenso wenig verärgern oder ihm nur noch mehr Sorgen bereiten, wollte er diese Saphire doch nicht voller Sorge sondern Freude und Glück sehen. So seufzte er leise und legte sich wieder hin, kuschelte sich wieder etwas mehr unter die Wärme spendende Decke, während eine seiner Hände zu Setos wanderte, diese leicht umschloss. Aus irgendeinem Grund benötigte der Kleinere diese kleine Verbindung nun zwischen ihnen.

"Aber wir wollten doch nachher alle gemeinsam besprechen, was wir nun tun", murmelte er dann aber doch etwas niedergeschlagen, während er sein heißes Gesicht in das etwas kühlere Kissen drückte. Sanft legte Seto ihm wieder das Tuch auf die Stirn, streichelte Katsuyas Handrücken und sah ihn aufbauend an.

"Das werden wir auch, ruh dich aus und wenn es dir besser geht, nehm ich dich auch mit zum Essen, ansonsten kommen wir alle kurz nach oben,ok?", versuchte Seto einen Kompromiss zu schließen. "Es dauert noch gut 2h, bis wir zum Essen verabredet sind." Das Streicheln der Hand nahm der Jüngere dabei mit einem kleinen Lächeln wahr, gab es ihm doch wieder Kraft und Mut. So wusste er, dass er nicht allein war, spürte Setos Nähe und fühlte sich ihm gleich wieder etwas näher, was ihn auch wieder aufbaute, dabei das Lächeln sogar noch etwas weiterhalf.

"Gut.. also wenn ich in 2 Stunden wieder ordentlich gehen kann, kann ich mit?", fragte Katsuya schließlich mit bittenden Blicken, die auf den Brünetten gerichtet waren, ihn lieb und fast wie ein bittender Hund ansahen. Er wollte nicht die ganze Zeit über im Bett liegen und noch [ja noch Oo] ging es ihm nicht so schlecht, so konnte er auch nachher mitgehen. Er würde sich einfach etwas Warmes anziehen und dann würde es ganz sicher gehen, denn in dieser Hinsicht war der Blondschopf ebenso stur wie sein Freund, ließ sich nicht einfach von Fieber unterkriegen und blieb nur im Bett liegen, wenn er gar nicht aufstehen konnte. Er hatte doch schon viel Schlimmeres erlebt gehabt und früher konnte er er nie zu Hause bleiben, wenn er krank war, hätte sein Vater ihn doch dann herausgeschmissen.

"Wenn es dir besser geht", verbesserte Seto bestimmt. "Ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst und nachher noch umkippst." Und damit war - zumindest für Seto - das letzte Worte in dieser Sache gesprochen und er erwartete auch keine Widerspruch. Sein Freund war krank und er sollte sich gefälligst ausruhen, damit es nicht noch schlimmer werden würde. Ok, Seto würde sich sicher nicht ausruhen, wenn er krank war, aber er war immerhin Seto Kaiba... er wurde nicht krank, wie man ja bereits gesehen hatte... ok, auch er wurde krank, aber... Seto grummelte über diese Erkenntnis ein wenig vor sich hin, konzentrierte sich dann aber wieder auf seinen Freund. Doch Katsuyas lächelte nur leicht, nickte schließlich und kuschelte sich wieder in die Decke.

"Mir geht es dann bestimmt besser!!! Es ist ja nur ein bisschen Fieber", meinte der Jüngere schließlich, fügte noch ein "Und ich steig damit ja nicht in ein Flugzeug und brech dann auf nem Schiff zusammen und mein immer noch, dass es mir gut geht" hinzu, streckte dem Braunhaarigen die Zunge heraus und kicherte dann, genoss die Wärme und versuchte in den folgenden Stunden wieder etwas mehr Kraft zu haben, damit er mit essen gehen konnte, denn er hasste es die Zeit im Bett zu verbringen. Sicher, wenn er mit Seto kuscheln konnte war es etwas anderes, aber so war er krank, musste unter dem Fieber leiden und wer wusste schon, was nicht noch alles auf ihn zukommen würde?! Mit einem gespielten Grummeln wuschelte der Ältere Katsuya durch die Haare, bevor er seinem Freund noch einmal den Waschlappen von der Stirn nahm und ihn erneut mit kaltem Wasser nass machte, um diesen dann wieder auf der Stirn seines Freundes zu plazieren.

"Soll ich mich zu dir legen?", fragte der Braunhaarige sanft, strich leicht über die geröteten und glühenden Wangen. Durch das Gewuschel kicherte der Blondschopf nur vergnügt, empfand es als schön aber auch lustig und freute sich, dass er Seto schon so nahe gekommen war und es geschafft hatte den sonstigen Eisklotz aufzutauen und mit ihm solch spaßige Szenen erleben zu können, alberte er doch gerne mit den Älteren herum. Der Waschlappen auf der Stirn anschließend war nun wieder angenehm und er konnte hoffen, dass es das Fieber in den zwei Stunen wieder sinken ließ, wollte er doch unbedingt wieder aus dem Bett und wenn es nur für ein paar Stunden war. Als Seto die Frage stellte, leuchteten seine Augen schon automatisch auf, doch dann schüttelte er, gegensätzlich seiner Gefühle und Wünsche, den Kopf. "Ich möchte dich nicht anstecken...."

"Ich...", begann Seto, ließ dann aber das 'werd nicht krank' doch lieber weg. Wie die Vergangenheit ja gezeigt hatte, wurde auch ein Seto Kaiba mal krank, auch, wenn das sicherlich eine Ausnahme gewesen war. "bleib aber bei dir sitzen." Etwas lahmer Schluss für den sonst so wortgewandten Firmenleiter, aber was sollte er auch anderes sagen? 'Ich geh dann mal 'ne Runde arbeiten?' Das ging ja wohl überhaupt nicht und außerdem hätte Seto jetzt auch gar nicht die Konzentration gehabt, um zu arbeiten, machte er sich doch immer noch Sorgen um seinen Freund und hoffte, dass das Fieber möglich bald vorbei wäre. Da er seinen Freund nicht mit seinem ganzen Körper unterstützen konnte, griff Seto wieder nach der Hand des Blonden, hielt diese in seiner Eigenen, streichelte leicht über den Handrücken und ließ seine andere Hand an der Wange des Braunäugigen liegen, wo auch diese die erhitzte Haut streichelte, dem Jüngeren alleine durch die Berührung Heilung versuchte zu bringen. Der Kranke lächelte zum Dank, war ihm doch bewusst, dass Seto viel lieber ganz bei ihm gewesen wäre. Doch er hatte sich nur wenige Tage zuvor schon so viele Sorgen um diesen machen müssen und das wollte er nicht noch einmal erleben, tat es ihm doch jetzt selbst schon Leid, dass er seinem Freund sicher Sorgen bereitete. So ließ er das Streicheln nur zu gerne ungehindert fortfahren, drückte Setos Hand leicht und schenkte ihm erneut ein zuversichtliches und ermutigendes Lächeln.

"Ich werd schon wieder gesund. Wirst schon sehen, in zwei Stunden bin ich wieder auf den Beinen und sitz neben dir bei den anderen. Versprochen... aber dazu schlaf ich jetzt noch ein bisschen, okay?" Und mit diesen Worten schlossen sich die Bernsteine des Jüngeren auch wieder und er sank noch etwas mehr in die Kissen sowie die Bettdecke, genoss sowohl diese als auch Setos Wärme und lächelte leicht, war froh darüber, dass er den Braunhaarigen immer in seiner Nähe wissen konnte und versuchte nun wirklich genügend Kraft zu tanken, um in zwei Stunde wieder aufstehen zu können, auch mit leichtem Fieber. Seto blieb die ganze Zeit bei seinem Freund sitzen, streichelte ihn sanft und wachte über den schlafenden Kranken, bis es fast Zeit zum Essen gehen war. Der Firmenchef überlegte, ob er seinen Freund aufwecken sollte oder ob er ihn lieber schlafen lassen sollte, damit er morgen vielleicht wieder fit war. Katsuya schlief zwar um einiges ruhiger als noch am Anfang, aber die Haut unter den Fingern des Firmenleiters fühlte sich noch immer heiß an. Der Blondschopf schien jedoch nicht einfach so aufzuwachen, war er doch schon viel zu tief ins Land der Träume gesunken und kam nicht wieder aus diese heraus. Die Erkältung schien ihn immer mehr zu beschlagnahmen und auch das Fieber schien nur ab und zu etwas zu sinken, nahm dann aber auch wieder zu. So schlummerte der Junge ruhig weiter, verspürte selbst im Schlaf noch Setos Nähe, bis er plötzlich durch etwas lautes erwachte, kernzengerade im Bett saß und noch etwas schlaftrunken und erschöpft sowie desorientiert seine Blicke im Raum herumgleiten ließ, dann auch schon den Übeltäter erkannte, jedoch nur darüber schmunzeln konnte und auch froh war, wollte er doch immerhin mitkommen und nicht weiter schlafen.

"Onii-chan!!!! Ich hab mir gedacht, dass ich euch dieses Mal abhole, weil ihr immer zu spät kommt!!!!" Ein fröhlich kichernder kleiner Junge saß nun am Ende des Bettes, schien über das ganze Gesicht zu strahlen und freute sich einfach nur die beiden Jungs zu sehen.

"Diesmal hätten wir schon dran gedacht, Mokuba", lächelte Seto, drückte Katsuya sanft aufs Bett zurück, hatte er doch gemerkt, wie dieser sich erschreckt hatte und Stress tat dem eh schon geschwächten Körper jetzt sicher absolut nicht gut. "Geh bitte noch einen Moment raus, ich muss noch etwas mit Katsuya besprechen..."

"Aber", doch weiter kam der Jüngste der Kaibas gar nicht, wusste er doch bei bestimmten Blicken seines Bruders, dass er lieber nicht widersprechen sollte, weshalb er nun leicht den Kopf senkte und aus dem Zimmer trat, ihn das 'Wir kommen gleich, keine Angst' Katsuyas jedoch wieder lächeln ließ und seine Stimmung anhob. So hüpfte der kleine Junge vergnügt aus dem Zimmer, wovor er nun auch wartete und hoffte, dass sein Bruder und Katsuya nicht zu viel zu bereden hatten. Katsuya hatte sich währenddessen wieder auf das Bett drücken lassen, lächelte leicht und musterte seinen Freund liebevoll.

"Es geht mir gut... ehrlich. Bitte lass mich mitkommen!" Die braunen Augen hatten einen leichten Schimmer angenommen und auch wenn seine Wangen noch immer rötlich schimmerten, fühlte sich der Blonde im Moment wirklich etwas besser, wollte unbedingt mitkommen und hatte sich vorgenommen Seto mit allen Mitteln dazu überreden zu können.

"Ich kann dich doch eh nicht davon abhalten", seufzte Seto nur, war ihm doch klar gewesen, dass den Blonden nichts im Bett würde halten können. "Aber, wenn es dir wieder schlechter geht, dann sagst du mir sofort Bescheid, dann trag ich dich." Dies kam jetzt wirklich bestimmt rüber, dagegen etwas zu sagen, wäre - egal für wen - purer Selbstmord gewesen. "Ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst, du siehst immer noch krank aus", ein wenig besorgt sah Seto seinen Freund an, fühlte ihm die noch immer glühende Stirn. Dieser jedoch schien von Wort zu Wort mehr zu strahlen, ehe er aufsprang und dem Firmenchef vergnügt um den Hals fiel, fröhlich kicherte.

"Danke!!!!!" Eigentlich hatte er nicht wirklich damit gerechnet gehabt, dass Seto so schnell nachgeben würde, doch so war es angenehmer, musste sich nicht noch lauter Argumente herauskramen, um den Jungen zu überzeugen. Vergnügt drückte sich der heiße Körper an Seto, löste sich dann wieder leicht und schenkte ihm ein dankendes Lächeln. "Es wird schon gehen! Ganz bestimmt!!!" Glücklich setzte der Blondschopf nun ein kleines Küssen auf Setos Wange, krabbelte schließlich vom Bett und rutschte auf dem Boden herüber zu seinem Koffer. Energiesparen war angesagt! Noch immer kichernd saß der Kleinere somit nun vor dem roten Koffer, schien dadurch nur noch fröhlicher, streichte kurz über den Deckel, murmelte etwas unverständliches vor sich hin und öffnete den Koffer, kramte darin herum und fand schließlich einen dicken Pullover. Dieser war dann auch schon schnell übergezogen, war er sich doch sicher, dass er sonst frieren würde, war ihm doch selbst hier im Zimmer schon allmählich kalt geworden ohne Decke. Dies ließ sich der Junge jedoch nicht so leicht anmerken, lächelte seinem Freund zu. "Fertig!"

"Dann sollten wir die anderen nicht so lange warten lassen", lächelte Seto, kam auf Katsuya zu und hob ihn vom Boden auf, legte dann stützend einen Arm um dessen Hüfte. "Und wenn es wirklich nicht geht, dann sag mir rechtzeitig Bescheid!" Seto machte sich wirklich Gedanken um seinen Freund, wollte nicht, dass dieser ihm einfach so abklappte, wenn sie unterwegs waren oder sich überanstrengte und dann morgen nur noch kranker war. Doch der Kleinere lächelte nur weiterhin, schmiegte sich kurz an den etwas kühleren Körper seines Freundes, schien das Fieber in der Zeit doch nur angestiegen zu sein, was er selbst natürlich nicht als sonderlich schlimm einschätzte. So nickte er leicht, war froh, dass er jemanden hatte, der sich um ihn sorgte und kümmerte. Langsam legte er seine warme Hand auf Setos Wange, strich zärtlich und sachte darüber.

"Versprochen, wenn es gar nicht mehr geht, sag ich Bescheid!" Nach diesen Worten stellte sich der Junge einmal kurz auf die Zehenspitzen, setzte einen kleinen Kuss auf Setos Lippen und zog ihn schließlich mit aus dem Zimmer, hielt seine Hand fest in seiner und, wenn er auch nicht sonderlich schnell gehen konnte, ging zusammen mit ihm und Mokuba zu den anderen. Seto war ein wenig erschrocken, als er spürte, wie heiß Katsuyas Hand war und nahm sich vor, noch mehr auf seinen Freund zu achten, als er es eh schon tat, und notfalls diesen noch früher zu tragen und ihm so die Ruhe zu geben, die er eigentlich jetzt bekommen müsste. Und dies tat er auch, selbst, als sie von den Freunden begrüßt wurden und zum Essen losgingen - sie wollten an ihrem letzten Abend noch einmal wirklich indisch essen - hielt der Firmenchef seinen Freund immer im Auge und passte so auf ihn auf, ohne das dieser es zu sehr mitbekam und sich vielleicht zu bemuttert fühlte. Zumindest würden wohl die nächsten Tage nicht zu anstrengend werden, da Katsuya - wenn es nach Setos Plan ging - nichts anderes zu tun hatte, als im Auto zu sitzen. Bald erreichten die Freunde die kleine Gaststätte, die sie schon vorher des Öfteren besucht hatten, suchten sich ihre Plätze - es waren schon fast Stammplätze - und konnten schließlich ihr Essen bestellen. Kaum, dass sie saßen, hatte Seto Katsuya auch schon an sich gezogen und legte nun einen Arm um ihn. Dem Blauäugigen war nicht entgangen, dass dieser kurze Weg seinen Freund doch sehr angestrengt hatte.

Der Blondschopf war währenddessen froh, dass er überhaupt hatte mitkommen dürfen. Wären alle zu ihnen hinauf gekommen, hätte er allen den Spaß verdorben, schließlich wollten sie ja noch einmal richtig essen gehen, und Essen im Hotel war zwar gut, aber eben nichts Besonderes. Vor allem Anzu hätte ihm dies sicher übel genommen, war das Mädchen in den letzten Tagen schon nicht gut auf ihn zu sprechen gewesen. Und hätte er nicht mitgehen dürfen, wäre er ganz alleine gewesen, hätte sich einsam gefühlt und wäre vielleicht vor Langeweile eingegangen oder hätte sich einfach nur mies gefühlt. Seto hätte zwar darauf bestanden, bei ihm zu bleiben, doch nicht nur der Firmenchef besaß einen Dickschädel – wie alle nur zu gut wussten. Auch Katsuya konnte auf stur schalten und hätte seinen Freund solange gedrängelt und gebettelt, bis dieser gegangen wäre, immerhin wollte er auch dem Brünetten nicht den Spaß verderben. So saßen die Freunde nun alle zusammen an ihrem Tisch, und auch wenn sich der Blondschopf anstrengte, konnte man ihm ansehen, dass es ihm nicht sonderlich gut ging. Sein ganzer Körper schien mittlerweile zu glühen, färbte die Wangen in eine rosige Farbe und trocknete den Körper von innen her immer mehr aus. Der Körper kämpfte gegen die Bazillen, baute daher Energie auf, damit diese abstarben und auch genügend Energie für die 'Gesundheitspolizei' vorhanden war. Jedoch hatte der Blonde darunter ziemlich zu leiden, zerrte dies alles doch sehr an seinen Kräften. Dennoch versuchte Katsuya sich nichts anmerken zu lassen und ließ sich erschöpft an den Blauäugigen sinken. Yami und Yuugi waren nicht sehr begeistert darüber, dass ihr Freund krank mitgekommen war, doch sie wussten auch, dass man dem Jungen nie etwas aus dem Kopf schlagen konnte, wenn dieser es sich erst einmal darin festgesetzt hatte. So entwich beiden fast gleichzeitig ein Seufzen, wobei sie froh darüber waren, dass Seto sich um ihn kümmerte, denn niemand widersetzte sich einem Seto Kaiba und wenn es dem Blonden wirklich schlecht ergehen sollte, würde dieser schon dafür sorgen, dass er ins Bett kam. Auch der Rest der Truppe wirkte recht besorgt, wenn man die Braunhaarige unter ihnen, die angesäuert das Gesicht verzog, da sie den Platz zwischen Seto und Honda erhalten hatte, nicht mitzählte. Doch Katsuya schenkte nur allen ein aufmunterndes Lächeln, welches zeigen sollte, dass es ihm gut ging und sie sich keine Sorgen machen brauchten, lehnte sich schließlich mehr an Seto und seufzte leise. Der Pulli war nur ein wenig hilfreich, fing er durch das hohe Fieber und den immer stärker werdenden Schüttelfrost doch nun auch schon an darin zu frieren. So schmiegte er sich nur fester an den Firmenleiter, suchte dessen Nähe und Wärme und vergrub sein glühendes Gesicht in dessen Halsbeuge. Da die Aufmerksamkeit aller mittlerweile auf ihm lag, versuchte er diese nun von sich zu lenken und schwenkte ein völlig andere Thema ein.

"Wo wollen wir denn nun als nächstes hin?", kam es leise und etwas erschöpft von dem Jungen, wobei die Stimme allmählich sogar anfing zu versagen, den Jungen etwas heiser klingen ließ. Die Grippe hatte den Jungen inzwischen immer mehr in ihrem Besitz, egal wie sehr er auch dagegen ankämpfte, und so fing er schon jetzt an diese zu verfluchen. Ein wenig besorgt sah Seto seinen Freund an, war ihm die Stimmveränderung und das leichte Zittern doch nicht entgangen und so legte er dem Kleineren noch seine Jacke über, da ihm selbst doch recht warm war, schließlich herrschte eine mehr als nur warme Temperatur in dem kleinen Lokal. Von dieser Wärme schien der Blondschopf in der Runde allerdings nicht viel mitzubekommen, zitterte die ganze Zeit über, obwohl er versuchte dies in den Griff zu bekommen. Doch er konnte sich auch etwas trösten, noch hatten ihn keine Kopf - oder jegliche andere Schmerzen befallen. So kuschelte sich der Junge nur noch weiter an seinen Freund, schenkte ihm ein dankbares Lächeln, da er sich um ihn kümmerte und immer für ihn da war, sah dann ebenso interessiert auf die Karte, die nun Mokuba auf dem Tisch ausgebreitet hatte.

"Also.. wir sind.... hier!", meinte der kleinste in der Runde mit der schwarzen Mähne, deutete auf die Hauptstadt Indiens. "Und das nächste Ziel aus dem Turnier wäre... hm.. na ja...die umliegenden Länder."

"Griechenland", kam es kurz von Seto. "Von da aus können wir nach Rom, Wien und Hamburg... und meiner Meinung nach sollten wir mit dem Auto fahren."

"Immerhin eines der Verkehrsmittel, wo wir noch kein Pech mit hatten", grinste Kim nur.

Yami und Yuugi stimmten dem Firmenchef durch ein Nicken zu, war Griechenland doch so ziemlich am nähesten dran und sicher auch ein schönes Land. Auch Katsuya lächelte leicht, fand er die Idee doch recht gut.

"Griechenland ist sicher schön", meinte er daher nur leise, schaffte es nicht einmal mehr richtig laut zu sprechen, was ihn nur leise grummeln ließ. Er hasste es krank zu werden. Das blonde Mädchen schien gar nicht mehr aus dem Strahlen zu kommen, kicherte vergnügt und freute sich auf die vielen unterschiedlichen Länder, grummelte jedoch leicht, nach der Aussage ihrer Freundin.

"Na toll.. das heißt damit bauen wir auch noch nen Unfall.... ich glaub demnächst geh ich zu Fuß!"

"Wir haben nur ein Problem", kam es - ohne auf Sabrina einzugehen - von Seto und der Braunhaarige sah sich am Tisch um. "Wir sind zu viele, um in ein Auto zu passen. Hat noch jemand einen Führerschein?"

"Ja, ich", kam es von Honda, womit auch dieses Problem für Seto gelöst schien und er weitersprach: "Wir sind mit dem Auto zwar um einiges langsamer, aber Katsuya ist krank und fliegen ist doch sehr stressig und so kann er sich auf der Autofahrt ausruhen..." Ruhig hatten alle am Tisch dem Firmenchef gelauscht, fanden zwar, dass dieser sich auch mal wieder wie einer benahm, übernahm er doch ständig die Führung und kommandierte sie herum. Doch in dieser Hinsicht hatte er - so waren sich wohl alle am Tisch einig - Recht. Dem Jungen ging es nicht gut und sie wollten nicht, dass seine Krankheit sich noch weiter ausbreitete und vielleicht lebensgefährlich werden würde, konnte dies selbst bei einer kleinen Grippe schnell mal passieren. So nickten alle zustimmend. Alle außer dem Kranken, der sich nun wieder etwas aufrichtete, dabei beinahe die Jacke, die auf ihm lag verlor und leise grummelte.

"Mir geht es gut genug!!! Nur wegen mir, müssen wir uns sicher keine Umstände machen", protestierte er auch sogleich, lehnte sich dann aber doch wieder zurück und kuschelte sich in die Jacke, hatte schon durch die kurze Zeit ohne diese wieder angefangen zu frieren.

"Das sieht man, dass es dir gut geht", kam es nur ironisch von seinem Freund, der seine Hand zur Wange des Jüngeren wandern ließ und leicht darüber streichelte, dabei allerdings feststellen musste, dass sie noch heißer als vorher schien. "Und es sind keine Umstände. In Europa können wir ein Auto sicher gut gebrauchen..."

"Aber-", versuchte der Blondschopf nur weiterhin irgendwie dagegen angehen zu können, wobei ihm die Blicke aller jedoch verrieten, dass er keine Chance hatte dies nun noch zu ändern.

"Kaiba hat Recht, Jounochi-kun! Du siehst wirklich nicht gut aus. Außerdem ist eine Autofahrt auch mal ganz nett und wir sehen etwas mehr von der Landschaft als auf einem Schiff oder einem Flieger", kam es nun nett von Yuugi, der seinem besten Freund ein kleines aufmunterndes Lächeln schenkte, froh war, dass Seto sich nie so einfach geschlagen gab und schon dafür sorgen würde, dass Katsuya diesem Vorschlag nachging. Alle anderen nickten nur zustimmend, was dem Blondschopf nur ein Seufzen entlockte, sich trotz allem weiterhin an Seto kuschelte, von ihm eine angenehme Wärme erlangte. Gerade wollte er sich damit abfinden, als doch noch jemand etwas zu dem Thema sagte, den Jüngeren nun etwas niedergeschlagener wirken ließ, sich doch wieder schuldig fühlte.

"Natürlich kann man im Auto mehr sehen, aber es ist eng, stickig und wir kommen kaum voran. Was macht das für einen Sinn?!" Die Braunhaarige, die noch immer wütend darüber war, dass sie nicht neben Yami sitzen konnte, funkelte den Blonden in Setos Armen böse an, schien nun ihm die Schuld für alles zu geben.

"Stickig ist es nur, wenn eine Person schlechte Luft verbreitet", schoss Kim kurzerhand zurück, sah die Braunhaarige bezeichnend an. "Und es ist wirklich das Beste für Katsuya und das willst du doch auch, oder?" Die Braunhaarige verschränkte unzufrieden die Arme, waren ihr dadurch doch nun die Argumente ausgegangen. Immerhin konnte sie schlecht sagen, dass sie nicht wollte, dass es Katsuya wieder gut ging, wäre dies zum einen wohl gelogen gewesen und zum anderen auch nicht fair unter Freunden. So grummelte sie nur weiter vor sich hin, sank weiter in den Stuhl und hoffte, dass vielleicht doch noch jemand von seinem Platz ging und sie den Platz neben ihrem Schwarm ergattern konnte. Derweil war Katsuya nur etwas weiter in sich zusammengesunken, wollte er doch niemandem Umstände bereiten und die Aussage der Freundin hatte ihm gezeigt, dass er dies doch tat. Er fühlte sich schlecht. So seufzte er erneut leise, versuchte sich irgendwie ablenken zu können und ließ seine Bernsteine auf die Karte wandern.

"Griechenland also", murmelte er nur leise, musterte dabei weiterhin interessiert und gebannt die Weltkarte. Seto nickte leicht, zog seinen Freund näher zu sich, zum einen, um ihm noch mehr Wärme zu liefern und zum Anderen, weil er spürte, dass sich sein Freund durch Mazakis Bemerkungen schlecht fühlte und das sicher nicht gerade förderlich für seine Gesundheit war. "Die Autos kaufen wir morgen früh. Jetzt ist es doch schon recht spät."

Der Blondschopf genoss die Wärme, kuschelte sich weiter in die von ihm so geliebten Arme, die ihm immer so viel Kraft und Schutz lieferten, schien dann aber zeitgleich mit einigen anderen am Tisch den Kopf etwas irritiert zu dem Ältesten zu drehen.

"Du willst Autos kaufen?", kam es nur ungläubig von Yami, der zwar wusste, dass Seto eine Menge an Geld besaß, dieses ja aber nicht zum Fenster hinausschmeißen mussten. Sie konnten sich auch genauso gut Autos leihen. Dies war schließlich billiger und alle konnten sich realistisch an den Kosten beteiligen.

"Was denn sonst? Leihen? Und nachher wieder hierher fahren und sie abgeben? Das ist doch sinnlos", erwiderte Seto nur. "Autos sind hier billig und in Deutschland teuer. Wir können die Autos für einen höheren Preis in Deutschland wieder verkaufen und machen noch Gewinn. Da merkt man mal, dass ihr von so etwas keine Ahnung habt..." Mokuba kicherte nur, war ihm dies doch ebenso bewusst gewesen und hatte gewusst, dass sein Bruder nicht einfach sinnlos Autos kaufen würde. Wie sagte er doch immer so schön, sein Bruder war allen ein paar Schritte voraus. So hatte sich die Gruppe wieder etwas erleichterter zurück gelehnt, schien der Jungunternehmer doch in all der Zeit doch nicht den Verstand verloren zu haben.

"Man, da hast du uns aber nen Schrecken eingejagt, Kaiba. Ich dachte schon Jounochi hätte auf dich abgefärbt", gab Honda nur spaßend zurück und grinste den Blondschopf frech an, wobei dieser nur vor sich hingrummelte.

"Das kriegst du zurück", gab dieser daher nur zurück, musste allerdings auch leicht grinsen, alberte gerne so mit all seinen Freunden herum und er war es gewohnt so mit Honda zu reden, waren ihre Worte ja nie verletzend gemeint. Zudem heiterte es Katsuya wieder etwas auf, ließ ihn die Grippe etwas vergessen und daher auch wieder etwas mehr strahlen. Gerade hatte er sich die anderen Ziele ihrer Reise angucken wollen, als auch schon eine Kellnerin kam, allen ein liebes Lächeln schenkte, dabei allen freundlich die Teller mit dem Essen überreichte, jedoch besonders nett zu Yami und Seto zu sein schien, was Katsuya und Yuugi nur etwas irritiert musterten, sich ihre Teller etwas näher heranzogen. Auch Seto schien nicht sonderlich begeistert zu sein, starrte nur zwischen seinem Essen und seinem Freund hin und her.

"Hast du überhaupt Hunger?", fragte er diesen leise. Dieser schenkte dem Älteren jedoch nur ein kleines Lächeln und nickte leicht.

"Ein bisschen", kam es schließlich leise als Antwort, wobei das Bisschen wohl eher einem kaum oder so gut wie gar nicht gleich kam, ließ ihn die Grippe doch eigentlich keinen Hunger verspüren. So zog er nun den Becher mit der heißen Schokolade, den er sich bestellt hatte heran, nahm ihn in beide Hände und ließ auch diese Wärme auf sich übergehen. Es war vielleicht etwas ungewöhnlich mitten im Sommer einen warmen Kakao zu bestellen, doch so wie sich der Junge im Moment fühlte, würde ihm das warme Getränk wohl nur gut tun. So nahm er nun einen kleinen Schluck davon, lächelte zufrieden und kuschelte sich nur noch mehr in die Jacke sowie an Seto, war noch immer froh, dass er mitkommen konnte, denn auch wenn es ihm nicht sonderlich gut ging, so verschafften ihm seine Freunde doch auch etwas Spaß und er war abgelenkt.

"Morgen wird dich erst mal mein Hausarzt untersuchen", erzählte Seto beiläufig, stocherte mit der Gabel im Essen herum. Katsuya nahm einen weiteren Schluck von seinem Kakao, beobachtete, wie der Ältere in dem Essen herumstocherte und seufzte leise, wusste er doch, dass es diesen ebenso mitnahm, wenn es ihm nicht gut ging. So blickte er schließlich zu seinem Freund, musterte ihn lieb und schenkte ihm ein Lächeln, wollte gerade fragen, ob er auch etwas von dem Salat haben durfte, als er diese Frage jedoch erst einmal verschob, den Braunhaarigen etwas verwundert musterte.

"Wie kommt dein Hausarzt denn nach Indien?"

"Mit meinem Privatjet", erwiderte der Firmenchef, hielt seinem Freund schon eine Gabel mit Gurke vor den Mund, hatte er doch gemerkt, dass dieser etwas abhaben wollte und Seto wollte es ihm nicht verwähren, wenn er schon Lust zu essen hatte. Der Blondschopf ging derweil nicht weiter darauf ein, wusste er doch, dass er Setos dies sowieso nicht aus dem Kopf schlagen konnte. Und wahrscheinlich war es auch gut, wenn sich ein Arzt um ihn kümmerte. Aber er hasste Ärzte. Damit würde er sich dann aber später befassen, schnappte er doch nun glücklich mit dem Mund nach der Gurke und kaute schließlich auf dieser herum. Ein wenig Appetit war ja vorhanden und die Gurke schmeckte gut.

"Danke", murmelte er dann noch, kaute weiter auf der Gurke und lehnte sich wieder an Setos Oberkörper, fand so genügend Halt. Seto lächelte leicht, wartete, bis der Blonde runtergeschluckt hatte und hielt ihm erneut eine Gabel mit Essen vor den Mund. Erneut biss der Jüngere das Stückchen des Salates von der Gabel ab, kaute vergnügt und zufrieden daran rum und wurde von Bissen zu Bissen satter, denn auch wenn er normalerweise Berge verschlingen konnte, so hinderte ihn das Fieber nun daran. Doch zum Glück hatte er den Appetit noch nicht ganz verloren, musste er ja immerhin auch etwas essen, wenn er krank war. So war er überglücklich hier zu sein und genoss die Zeit mit seinen Freunden und Seto in dem Lokal, fühlte sich allein durch die Gemeinschaft wieder etwas besser, spürte gar nicht, wie das Fieber immer weiter anstieg. Sabrina und Kim saßen derweil mit ihrem Essen den beiden gegenüber, schienen diese nur noch grinsend betrachten zu können und wären wohl in eine Schwärmerei verfallen, wären sie nicht unter so vielen Leuten gewesen.
 

Nach einiger Zeit richtete sich Jounochi dann aber auf, zitterte leicht, da die Jacke so von seinen Schultern rutschte. Er rutschte langsam von Setos Schoß, gab diesem einen kleinen Kuss auf die Wange, befanden sie sich nun einmal in der Öffentlichkeit, und schenkte ihm ein Lächeln.

"Ich geh nur mal eben auf Klo..."

"Ich komm mit", erwiderte Seto sofort, zwar konnte er sich noch nicht ganz in seinen Freund hineinfühlen, bemerkte aber, dass es diesem inzwischen noch schlechter ging und wollte nicht riskieren, dass dieser dort ohnmächtig wurde und sie es zu spät erst bemerken würden. Außerdem machte sich Seto selbst ein wenig Vorwürfe, war es doch irgendwie seine Schuld, dass Katsuya jetzt krank war, da er so lange in der Kälte auf dem Spielplatz gesessen war.

"Wirklich?", kam es etwas überrascht von Katsuya, wunderte es ihn doch etwas, dass Seto einfach so mit ihm mitkommen wollte. Und auch wenn er sich sicher war, dass dies nur aufgrund seiner Krankheit war, lächelte er leicht, griff nach der Hand seines Freundes und zog ihn mit auf die Beine.

"Dann sind wir gleich wieder da!", meinte er nur noch schnell zu den anderen, als er seinen Freund auch schon mit sich zog, musste er doch wirklich mal auf Toilette. Der Weg schien nur noch mehr an seinen Kräften zu zerren. Und wenn er ehrlich war, so suchte er nicht nur so das WC auf, wie man es normalerweise tat. Die Grippe schien sich immer weiter auf ihn auszuweiten und schien nun auch seinen Magen anzugreifen. So war er froh, als sie das Bad nach den für ihn endlosen Schritten endlich erreichten, er schließlich auf eine der Kabine zuging und Seto noch ein kleines, wenn auch schwaches und nicht recht gesund wirkendes Lächeln schenkte. Und schon war der Junge, der inzwischen schon fast so blass schien wie die weiße Toilettenkabine, hinter der Tür verschwunden und hing auch kurzerhand darüber, konnte sich schon einmal von dem Essen, das vor wenigen Minuten in seinem Magen gelandet war, verabschieden. Wie sehr er Erkältungen doch hasste. Und diese war schlimmer als so manch andere, fühlte er doch, dass es nicht nur bei dem Fieber, Schüttelfrost und dem empfindlichen Magen bleiben würde.

"Alles ok?", hörte man von der anderen Seite der Tür, hatte Seto doch durchaus die Geräusche vernommen und machte sich jetzt nur noch mehr Sorgen um seinen Freund. Doch dieser brauchte erst einmal eine Weile, bis sich auch alles aus seinem Magen entfernt hatte. Jedoch war da eigentlich nicht einmal viel drinnen gewesen, hatte er den Nachmittag doch die ganze Zeit über geschlafen und daher jetzt nur noch die beiden Bissen von eben darin gehabt. So kam auch noch eine gewisse Menge an Gallenflüssigkeit heraus, was nur noch ekliger war. Als er endlich fertig war, zitterte sein ganzer Körper vor Erschöpfung und auch wenn er es aus sich herausgelassne hatte, schien er noch immer so blass zu sein.

"Ja... g...geht schon", murmelte Katsuya nun leise zurück, hatte er doch lange genug mit seiner Antwort auf sich warten lassen. Sich an der Kabine abstützend schaffte es der Junge schließlich aufzustehen, öffnete die Tür und schwankte etwas, fühlte sich nach dem Übergeben nun einfach nur elend und schwach. Alles vor seinen Augen verschwamm, war das Fieber in all der Zeit doch nur gestiegen und er konnte kaum noch etwas wahrnehmen. Er murmelte nur noch ein leises 'Seto', ehe ihm schwarz vor Augen wurde und nach vorne kippte, nichts mehr um sich herum wahrnahm und nun schwer atmete. Er hatte die ganze Zeit gegen das Fieber angekämpft gehabt, doch nun schaffte er dies nicht mehr, war der Grippe ausgeliefert und hatte keine Kraft mehr.

"Katsuya!"
 

~ Ende Kapitel 23 ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TyKa
2008-04-28T20:53:58+00:00 28.04.2008 22:53
wow
klasse kapitel
katsuya tut mir ja leid
jetzt auch noch so krank
*sfz*
aber ich denke, seto ist ein super krankenpfleger
^///^
macht weiter so
das kapitel ist supi ^^

lg
TyKa
Von:  Sweet-Akane
2008-04-28T10:52:51+00:00 28.04.2008 12:52
Der arme Kats...
War wohl doch alles zu viel für ihn...
Hoffentlich wird er bald wieder gesund!
Seto ist so süß zu ihm, einfach toll!
Ich drück Kats die Daumen dass das Fieber bald weg geht!

Und Anzu wird mit Beton an den Beinen im Meer versenkt *EvilGrins* ^.-
GLG eure Akane-chan ^.-


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