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Behind the Window of the Moonshadow

Atticus x Zane
von

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Schicksalshafte Begegnung

Hallo, hier das Vyngetier. Hab das nächste Kapitelchen für euch zum Lesen mitgebracht. Hoffe, es ist nicht zu merkwürdig geworden, obwohl die ganze Story merkwürdig ist.

Egal, wünsche euch jedenfalls hiermit:
 

Viel Spaß!!!^^
 

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Kapitel 2: Schicksalhafte Begegnung
 

Zane war total den Worten in seinem neu erworbenen Buch verfallen, dass er umso perplexer war, plötzlich von gleißendem Licht geblendet zu werden. Da das Kopfende seines Bettes so ausgerichtet war, dass er dadurch auf seinen Balkon sehen konnte, traf ihn beinahe eine volle Ladung.
 

Nachdem er ein Lesezeichen in das Buch gelegt und dieses unter seinem Kopfkissen versteckt hatte, trat er mit schützender Hand vor den Augen hinaus auf den Balkon, sah sich nach dem Ursprung des Lichtes um und entdeckte ihn schließlich im Tempelgebäude, welches östlich am Palast grenzte.
 

So schnell ihn seine Füße trugen, rannte er durch sein Zimmer, riss die Tür auf, sprintete durch schier endlose Korridore hinüber zum Tempel. Von diesem Phänomen hatte er bereits im Geschichtsunterricht gehört, doch hätte er nie erwartet, dass er es jemals miterleben würde.
 

Das Mondschattenfenster wurde geöffnet! In Cyrrodin musste es gerade Mitternacht sein, wo es bei ihnen doch gerade Mittag war. Folglich hatte sich ein reines Herz in den Raum mit dem Dimensionsfenster begeben und den Schatten nun passiert!
 

Und wer weiß: Wenn diese Person ihrer Welt entkommen konnte, konnte er seinem müden Trott auch entkommen, konnte endlich frei sein, nicht mehr machen müssen, was er aufgetragen bekommt, gehen, wohin er will und tun und lassen, was er will. Einfach das vollkommen freie Sein genießen, das wäre sein innigster Wunsch.
 

Ein plötzlicher Schmerz machte sich in seinem Herzen bemerkbar. Es war, als hätte ihm jemand mit einer Nadel in dieses Organ gestochen, doch momentan war es egal, denn nun lag sein Interesse an den Personen, die die Mondschattenwelt betreten hatten.
 

Die immer gleich aussehenden Korridore hinter sich lassend, bog er in die Überführung zum Tempel ein, passierte zahlreiche Türen, bis er schließlich vor der hintersten zum Stehen kam. Es war die Tür, die in einen kleinen runden Raum führte, dessen Wände angeordnet waren wie ein Achteck, an jeder einzelnen eine Fackel hing, die in blauen Flammen glühte.
 

Noch einmal tief durchatmend und auf alles gefasst, öffnete der Türkishaarige die Tür und kniff sofort die Augen zu, um nicht von diesem hellst leuchtenden Lichtschwall geblendet zu werden, während er in den Raum trat.
 

Nur unscharf erkannte er, wie zwei Gestalten aus der Westwand traten und schließlich im Raum auf die Knie fielen. Binnen Sekunden war das Licht erloschen und Zane konnte wieder scharf erkennen, was um ihn herum war.
 

Seine Augen inspizierten diese beiden merkwürdig gekleideten Personen genau, bis sie schließlich an ihren Ohren anhielten, welche zu ihren Spitzen hin immer dunkler wurden.
 

Geschockt starrte er auf diese beiden Personen, konnte nicht glauben, was er da sah. Wie konnte es sein, dass zwei Blutelfen reinen Herzens sind und keine böse Absichten verfolgten? Gut, ein Mitglied der königlichen Wache war ebenfalls ein Blutelf, doch der war nun schon über zwanzig Jahre am Hofe tätig.
 

„Was wollt ihr hier?“, fragte Zane den noch einigermaßen gesund erscheinenden Elfen vor sich. Als dieser jedoch sein Gesicht zu ihm drehte, musste der Türkisschopf unwillkürlich schlucken. So ein bezauberndes Gesicht hatte er noch nie gesehen! Fehlerlos ging ein Part in den anderen über, die Nase leitete in wundervoller Linie zu zwei sinnlichen Lippen über und zwei warme, braune Augen gaben dem Bild einen verträumten Ausdruck.
 

Für einen Moment war Zane gefesselt von diesem Anblick, doch das legte sich schnell, als dieser seinen Blick abwandte, um den Kleineren in seinen Armen behutsam auf den Boden zu legen, ehe er sich wieder dem Mondschattenelf zuwandte: „Eigentlich nur eins: Freiheit. Sorry, falls wir bei irgendetwas gestört haben sollten, Alter!“
 

Der Braunhaarige vor ihm stützte die eine Hand in seine Hüfte, während die andere an seinen Hinterkopf wanderte, um diesen verlegen zu kratzen. Dieses Auftreten war in den Augen des Türkishaarigen irgendwie... süß.
 

Süß?! Hatte er gerade süß gedacht? Hatte er dieses Wort wirklich im Zusammenhang mit diesem Blutelfen benutzt? Nach kurzer Überlegung wusste er, dass dem so war. Schnell schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken auf seinem Schädel zu vertreiben. Das durfte nicht sein! Das war strengstens verboten! Vor allem so!!!
 

„Hey, Alter, was hast du? Ist dir nicht gut?“, besorgt wurde er von dem Braunhaarigen angestarrt, der sich dann gemächlichen Schrittes zu ihm begab. Unwillkürlich riss Zane die Augen auf, welche er bei seinem Kopfschütteln geschlossen hatte, als der andere seine Hand auf die blasse Wange des Mondschattenelfen legte.
 

Braune Augen blickten besorgt in seine Türkise. Der Türkishaarige hatte das Gefühl, in diesen Meeren aus geschmolzener Schokolade zu versinken, sich in den Besorgnis widerspiegelnden Seelenspiegeln des Blutelfen zu verirren.
 

Vollkommen verzaubert von diesem atemberaubenden Anblick, nahm er nur mit einem Ohr die Worte dieser Schönheit auf: „So einen Elfen wie dich habe ich noch nie gesehen. Solch eine helle Haut, diese Haar- und Augenfarbe und die Gewänder... Bist du ein Mondschattenelf?“
 

Völlig betäubt konnte Zane sich nicht dagegen wehren, zu nicken, obwohl er sich im nächsten Moment am liebsten dafür geohrfeigt hätte. Auch wenn dieser junge Mann reinen Herzens zu sein schien, konnte man nicht wissen, wozu er fähig war, denn immerhin war er ein Blutelf!
 

Moment mal! Hatte dieser Elf nicht gerade eine Hand auf seiner Wange?! Ruckartig sprang der Prinz einige Schritte zurück, was der andere ihm anscheinend nicht verübeln konnte.
 

Noch einmal harsch betont fragte er ihn: „Was willst du wirklich hier?“
 

*~*
 

Na gut, seine Begrüßung in der Mondschattenwelt hatte er sich anders vorgestellt – Soldaten, die Jaden und ihn sofort in Ketten legen wollten –, aber er konnte sich nicht beklagen. Kaum waren sie in einen Raum angekommen, der dem im Tempel zum Verwechseln ähnelte, wurde er mit dem schönsten Anblick belohnt, den die Elfen zu bieten hatten.
 

Ein vollkommenes männliches Wesen, welches sich seiner Schönheit sicherlich nicht einmal bewusst war. Dieses wundervoll geschmeidige Gesicht, gehüllt in türkises Haar, ließ einfach jeden schwach werden. Türkise schienen durch seine Augen auf den Grund seiner Seele blicken zu wollen, während die marmorfarbene Haut diese Kreatur engelhaft erscheinen ließ.
 

Und wie wunderbar weich und zart sie war, hatte er schon erfahren. Tja, kurz nachdem er sich von diesem zauberhaften Bild losgerissen hatte und in die reale Welt zurückkehrte, musste er sich daran erinnern, dass diese Art Empfindungen ein einziges Tabu war. Er durfte nicht so fühlen, vor allem nicht für einen Elfen eines anderen Stammes! Wenn sein Vater davon erfahren würde, würde er ihn einen Kopf kürzer machen!
 

Als dieses Engelswesen ihm dann verraten hat, dass es ein Mondschattenelf war, wusste er, dass sein Vater nur dämlich gewesen sein konnte, solch schöne Geschöpfe einfach anzugreifen und zu vertreiben.
 

Kaum hatte ihm der Türkishaarige gesagt, welchem Elfenstamm er angehörte, sprang er auch schon von ihm weg, so als würde er genau wissen, wo er selbst herkam. Noch einmal wiederholte er seine Frage, die er bereits einmal gestellt hatte, nur eindringlicher: „Was willst du wirklich hier?“
 

War sich diese Schönheit etwa sicher, Atticus würde jeden Moment mit einem Messer auf ihn losgehen? Na gut, so abwegig wäre das nicht, wenn gleich irgendwelche Soldaten über ihn herfallen und ihn in Ketten legen wollten.
 

Wie als hätte er es heraufbeschworen, drangen auch schon Echos von schweren Schritten an seine Ohren, die sich binnen Sekunden verloren und ihre Besitzer bereits im runden Raum standen, vielmehr in der Tür. Allesamt waren sie in hellblau schimmernde Eisenrüstungen gehüllt, die sich bei einigen in dunkelblauen Röcken verirrten.
 

Ein wenig baff starrten sie vom Blutelfen aus zu dem Türkishaarigen und wieder zurück. Warum wunderte es sie, diesen Elfen hier anzutreffen? War er vielleicht irgendetwas Besonderes für diese komische Welt?
 

„Komm mit erhobenen Händen hier rüber!“, befahl ihm ein in eine Vollkörperrüstung eingepackter Soldat, welcher seine Ohren unter einem roten Stirnband versteckt hielt. Seine Augen glänzten in hellem Grün, während seine Haut einen bronzenen Touch besaß. Weißes Haar hing offen an seinem Rücken und reichte ihm bis unter die Schulterplatten, welches von silbernen und schwarzen Strähnchen verziert wurde.
 

„Raynil“, sprach der Türkishaarige ihn an und blickte ihm fragend in die Augen. Konnte er diesem Mann ansehen, dass er ihn zu kennen schien? Und überhaupt: Raynil war sicherlich nicht ein mondschattenelfischer Name, denn er war sich sicher, bereits von einem Blutelfen dieses Namens gehört zu haben.
 

„Und warum sollte ich rüberkommen, Opa?“, fragte Atticus keck und spürte bereits die Speerspitzen in seinem Fleisch, die ihm die anderen Mondschattenelfen nach seinem Kommentar regelrecht unter die Nase hielten. Tja, kam er also nicht drum herum, die Schönheit kurzzeitig zu entführen, um ohne nennenswerte Verletzungen aus der Sache raus zu kommen.
 

Entschlossen sprintete er zum Türkishaarigen hinüber, umschlang mit einem Arm von hinten seine Taille, während er einen Dolch an dessen Kehle hielt, welchen er aus seiner Tasche gezogen hatte. Langsamen Schrittes ging er zum auf dem Boden liegenden und eingeschlafenen Jaden hinüber, darauf bedacht, seine Geisel weder freizulassen, noch irgendwie zu verletzten.
 

Geschockt starrten die Soldaten auf die sich direkt vor ihren Augen abspielende Szenerie, wollten nicht glauben, was sie da sahen. Einige konnten sich vor Schreck nicht mehr rühren, andere stammelten irgendwelches Zeug, während dieser Raynil einfach nur dumm aus der Wäsche guckte, irgendwann die Fäuste ballte und schrie: „Lass sofort Prinz Zane los oder du wirst den Zorn meines Schwertes zu spüren bekommen!!!“
 

Die Person in seiner Gewalt war also “der türkishaarige Zane“, der Sohn Sharadins. Kein Wunder, warum er der Prinz war! Bei seinem Aussehen krochen sicherlich einige Frauen vor ihm auf den Knien im Dreck und beteten ihn an. Nie im Leben hätte er erwartet, diese Gestalt eines Tages persönlich zu treffen, geschweige denn zu entführen.
 

„Ich lasse ihn nur los, wenn ich dann nicht zerhackt werde“, frech steckte der Braunhaarige dem Silberhaarigen die Zunge raus, was diesen beinahe schon vor Wut explodieren zu lassen schien. Der war eindeutig ein Blutelf – genauso aufbrausend wie sein Vater.
 

„Ich wusste doch, dass du andere Ambitionen als einen einfachen Ferienausflug hast“, wisperte Zane ihm gelassen ins Ohr, obwohl er mit einer kleinen Klinge bedroht wurde. War dieser Prinz vielleicht hohl in der Birne? „Es wäre besser für deine Gesundheit, wenn du mich jetzt gehen lässt. Ich kann ganz schön ungemütlich werden, wenn mir irgendetwas gegen den Strich geht, wie zum Beispiel dein momentanes Verhalten.“
 

„Ach, und ich soll jetzt Angst haben, wie?“, erwiderte der Blutelf sarkastisch, „du kennst ja noch nicht einmal meinen Namen! Ich bin Atticus Rhodes, der Sohn König Ajachis, dem besten Schwertkämpfer der Blutelfen!“
 

„Schön. Ich bin Zane Truesdale, der Sohn von König Sharadin und zufälligerweise einer der besten Schüler der Magieschule.“
 

Mit diesen Worten begann der Griff des Dolches rötlich zu glühen, ehe sich ein ungeheurer Schmerz Atticus’ Handinnenfläche erfüllte, als hätte er ohne irgendwelche Schutzvorkehrungen ein Blech aus dem heißen Ofen gezogen.
 

Ruckartig ließ er den Dolch fallen, welcher scheppernd zu Boden ging. Ein schmerzverzerrtes Zischen drang aus seinem Mund, während er seine Hand mit der anderen hielt, seinen Arm allerdings noch immer um Zanes Körper geschlungen hatte.
 

*~*
 

In diesem kurzen Moment der Ablenkung sah Zane seine Chance. Er musste schnell reagieren, bis der andere realisierte, dass er sich diese Verbrennungen nur einbildete. Grob packte der Türkishaarige nach den kleinen Fingern dieses Atticus’ und riss seine Hände auseinander, womit er sich erst einmal befreit hatte.
 

Doch leider merkte der Braunhaarige nun, dass der Schmerz nur Illusion war und stürzte sich auf den Mondschattenelfen. Dieser jedoch wich seinem Sprung in eleganter Manier aus und befand sich auch schon am anderen Ende des Raumes.
 

Er wollte schon einen den anderen verletzenden Zauber aussprechen, als ihn zum einen jemand am Bein packte, und ihm zum anderen ein tierischer Schmerz gewahr wurde. Sein Herz schien sich zu verkrampfen, explodieren zu wollen! Dieses Leid lähmte seinen gesamten Körper, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und seine Haut – sofern das noch irgendwie möglich war – war blasser als normal.
 

Ehe Atticus seinen Zustand wirklich realisierte, konnte der Türkishaarige aus seinen verkniffenen Augen erkennen, wie der Blutelf ebenfalls zu Boden ging und sich eine Hand verzweifelt auf die linke Brust presste. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, schien unendliches Leid ausdrücken zu wollen.
 

Die Soldaten um sie herum wuselten umher wie aufgescheuchte Hühner, doch das vernahm der Mondschattenelfenprinz nur beiläufig.
 


 

Von der einen Sekunde zur anderen wurde ihm schwarz vor Augen. Alles war in tiefste Dunkelheit gehüllt, aus der es kein Entkommen zu geben schien. Sein Kopf schmerzte höllisch, sein Herz hatte sich noch immer nicht beruhigt.
 

Auf einmal ertönte eine tiefe Männerstimme in seinem Kopf:
 

„Der Krieg kann nur gestoppt werden,

wenn sich zwei mutige Herzen erheben.

Um der Gerechtigkeit willen,

müssen sie im Kampf überleben.

Erleben werden sie Freuden, Trauer und Schmerzen.

Vorbei sind die Tage der Barmherzigen.

Doch irgendwann, dann ist es vorbei,

und glücklich sollen sie werden, die zwei...
 

Den Krieg können sie nur beenden,

wenn die zwei Herzen sich niemals trennen.

Ist die Distanz auch kurz oder lang,

ihre Seelen halten immer zusamm’.

Wenn das Fenster sie Willkommen heißt,

sind sie im Krieg vereint im Geist.

Doch irgendwann, dann ist es vorbei,

und glücklich sollen sie werden, die zwei...
 

Hörten sie nicht den Freiheitsruf,

die Herzen, die Gott selbst erschuf?

Jenes Herz, das das freie Sein ersucht,

wird mit blutigem Zorn verflucht.

Nur einer kann ihm Rettung bringen,

wenn in den Sternen des Mondes Lieder erklingen.

Und dann, ja, dann ist es vorbei,

und glücklich vereint mögen sie sein, die zwei.“
 

Der erste Teil... Das war doch die Prophezeiung des Blutschattenfensters! War das etwa die ganze Weissagung? Und warum wurde sie ihm in einem Traum vorgestellt? Vor allem jetzt, wo diese Blutelfen aufgetaucht sind?
 

Moment mal! Hatte es vielleicht gerade damit zu tun? Dieser Atticus ist schließlich genauso zusammengebrochen wie er! War da eventuell eine Verbindung vorhanden?
 


 

Reges Stimmengewirr drang an seine Ohren, während Zane nur schwerfällig seine Augen öffnen konnte. Zuerst war alles um ihn herum verschwommen, ehe er einen hellblauen Haarschopf vor sich ausmachen konnte. Besorgte graue Augen schielten über den Rand runder Brillengläser hinweg in sein Gesicht, während die Hände dieser Person sich krampfhaft in seine Schultern krallten. Ein kindlicher Körper, gehüllt in gelbe Gewänder, beugte sich über ihn, welchen der Türkishaarige als seinen kleinen Bruder Syrus identifizierte.
 

„Sy, was machst du denn hier?“, fragte er sich aufrichtend. Allerdings hielt diese Position nicht lange, denn sein Bruder knuddelte ihn regelrecht zu Tode, weswegen er wieder nach hinten fiel.
 

„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, als ich gehört habe, du wärst umgekippt! Ich bin sofort hierher geeilt!“, erklärte der Hellblauhaarige und sein großer Bruder erkannte, dass er sich noch immer in dem runden Raum im Tempel befand. Viele adlige Persönlichkeiten – darunter Syrus, Rayan, Raynil und sogar Chazz – waren um ihn herum versammelt und starrten ihn ungläubig an. Doch der, der eigentlich da sein sollte, war nicht anwesend: sein Vater.
 

Keine weiteren Gedanken an diesen Kerl verschwendend, ließ er sein Augenmerk weiterwandern, bis er schließlich bei dem Prinzen der Blutelfen – Atticus Rhodes – anhielt, welcher anscheinend auch gerade das Bewusstsein wiedererlangte. Sein Braunhaariger Freund kniete neben ihm und schien ihn sparsam anzusehen.
 

*~*
 

Was war gerade mit ihm geschehen? Eben fühlte sich Atticus noch quicklebendig – sieht man von diesem kurzweiligen Attentat Zanes ab – und dann kippte er einfach so um! Was war das für eine abartige Welt?!
 

Und dann wird ihm im Traum auch noch etwas von Herzen erzählt, die den Krieg beenden werden und niemals getrennt werden können. Total bescheuert, dennoch... Irgendetwas musste da in Verbindung mit dem Türkishaarigen stehen, der nur kurz vor ihm zusammenbrach.
 

Der Braunhaarige ließ sich von dem mittlerweile wieder erwachten Jaden aufhelfen, warf einen interessierten Blick über die Schulter, wo sich ein Haufen Idioten um den Prinzen versammelt hatte und dem ein hellblaues Bündel um den Hals hing. Sehr suspekt.
 

Langsam stellte er sich auf seine noch leicht wackeligen Füße, wollte diesem Ort entfliehen und den türkishaarigen Prinzen am besten so schnell wie möglich aus seinem Gedächtnis streichen. Diese Erinnerung musste ja nicht sein. Auch wenn er Kämpfe und Krieg hasste, konnte er es nicht leiden, wenn irgendein dahergelaufener Magier ihn mit links fertig machte. Dafür war er dann doch zu stolz!
 

Sich noch leicht an seinen Kumpel stützend, hinkte er Richtung Türen, doch hatte er nicht mit dem weißhaarigen Raynil gerechnet. Der Elf stand plötzlich in seinem Weg und hinderte ihn am Gehen, vielmehr nahm er ihn in den Würgegriff.
 

Atticus begann bereits zu husten, als von weiter hinten eine Stimme ertönte und der Soldat ihn abrupt losließ, woraufhin er keuchend auf dem Boden landete: „Stoppt, Raynil. Lasst ihn. Ich bin mir sicher, dass er uns nichts tun wird.“
 

Schritte erklangen, welche direkt vor dem Braunschopf stoppten, ehe ihm eine Hand entgegen gestreckt wurde. Ein Blick nach oben zeigte einen freundlich lächelnden Türkisschopf, der ihm doch tatsächlich beim Aufstehen helfen wollte! Mit etwas Skepsis betrachtete er die marmorfarbene Hand vor sich, ließ sich dann doch auf diese Hilfe ein und ließ sich hochziehen.
 

„Du wolltest nur nicht verletzt werden, oder?“, wisperte Zane, als sie sich genau gegenüberstanden und auch nur er diese Worte verstehen konnte, „deswegen hast du mich als Geisel benutzt, nicht wahr?“
 

„Pfft“, war Atticus’ bissiger Kommentar auf diese Frage, „ist ja nicht so, dass ich etwas anderes erwartet hatte, als gleich von irgendwelchen wilden Idioten umgebracht zu werden.“
 

„Tja, das kommt davon, wenn man als Blutelf einfach so in die Mondschattenwelt kommt“, gab der Türkisschopf auf einmal recht kühl von sich, packte den Brünetten am Handgelenk und zerrte ihn fort vom Ort des Geschehens.
 

Atticus schien es so, als hätten die Architekten beim Bau dieses Gebäudes nicht besonders viel Kreativität gezeigt, da die Gänge hier immer gleich aussahen, wären da nicht ab und zu ein paar Schilder, die anzeigten, in welche Richtung es zum Beispiel zum Thronsaal ging.
 

Nach einer schier endlosen Zeit kamen die beiden dann in einem gemütlichen Zimmer an, wo Zane dann endlich Atticus’ mittlerweile stark malträtiertes Handgelenk losließ. Sich dieses reibend ließ der junge Mann es sich aber nicht nehmen, diese Räumlichkeit zu betrachten.
 

Circa drei Meter hohe Wände waren in Sandfarbe gestrichen worden, während die Tür, die der Türkisäugige hinter ihnen geschlossen hatte, in einem hellen Blau leuchtete. An den Wänden zu seiner rechten standen erstmal einige Schränke, die wahrscheinlich die langen Gewänder des Mondschattenelfen beinhalteten. Darauf folgten dann einige Regale, voll gestellt mit allen möglichen Büchern in jeder erdenklichen Farbe.
 

Dahinter stand ein großer Schreibtisch, der unter Büchern und Pergamentrollen regelrecht begraben lag. Eine Schublade war leicht geöffnet und Atticus erkannte irgendetwas Silbernes darin, was er allerdings nicht weiter identifizieren konnte.
 

Ein Buch auf diesem Tisch sah irgendwie neu aus, was den Blutelfen neugierig werden ließ. Gemächlich schritt der Blutelfenprinz über den hellblauen, in der Mitte des Zimmers liegenden runden Teppich, auf dem sich einige türkise Kissen befanden, auf denen man sich wohl häufig niederließ.
 

Das Buch hatte etwas mit der Magie und den Fallen von Dunkelelfen zu tun – so sagte zumindest der Titel. Sich nicht weiter dafür interessierend, ließ der Braunhaarige seinen Blick weiterwandern, inspizierte nun die andere Hälfte des Raumes.
 

Als erstes fiel die grüne Couch in seinen Blick, welche sich nahe der Tür in der vorderen Ecke befand. Ein kristallener Tisch stand davor und ein paar Sessel waren noch darum angeordnet. Als nächstes fiel ihm das Gemälde an der Wand daneben auf.
 

Ein hochkant aufgehängtes Bild zeigte eine wundervolle Mondschattenelfe. Sie trug ein schneeweißes Kleid, hatte langes lichtblondes Haar und eine Art Schleier über ihren Oberarmen. Ihre nachtblauen Augen richteten sich zu dem Betrachter und sahen ihn lieblich an. Im Hintergrund befanden sich, in tiefer Dunkelheit gehüllt, ein ziemlich hoher Fels, von dem Wasser hinunterlief wie bei einem Wasserfall, und der Vollmond, welcher in einem blassen, trotzdem angenehmen Licht schimmerte. Wer auch immer diese Frau war, sie war eine richtige Schönheit.
 

Nur mit Mühe wandte Atticus sein Augenmerk wieder von dieser Bezauberung ab, blickte direkt auf das Bett in diesem Gemach. Aber das war nicht irgendein Bett! Wäre es noch ungefähr fünfzig Zentimeter länger, wäre es ein Doppelbett! Dunkeltürkise Bettwäsche lag ein wenig zerknittert auf der mit einem etwas helleren Bettlaken bespannten Matratze, als hätte vor kurzen noch jemand darin gelegen und es nicht wieder hergerichtet. Das ebenso dunkeltürkise Kopfkissen lag merkwürdig erhöht auf dem Bett. Erst jetzt fiel dem Braunäugigen auf, dass diese Bettwäsche denselben Farbton hatte wie Zanes Augen! Diese Farbe würde ihn wohl noch lange verfolgen.
 

Sicherlich könnte man in diesem Bett einiges anstellen, was nicht ganz jugendfrei war. Obwohl sich Atticus nicht vorstellen konnte, dass der Türkishaarige auch nur einmal im Träume daran gedacht hatte. Der strahlte doch so eine merkwürdige Unschuld aus, wie kleine Kinder sie besaßen!
 

Seine Augen wanderten weiter, blieben an der offen stehenden Balkontür stehen. Ohne großartig darüber nachzudenken ging er darauf zu, wollte den Ausblick, den die Mondschattenwelt ihm bot, genießen, doch die Stimme des Mondschattenelfen hielt ihn von seinem Vorhaben ab: „Du sagtest, du willst Freiheit?“
 

Überrascht drehte sich Atticus um und sah direkt in Zanes Augen, was er vielleicht doch nicht hätte tun sollen. Durchdringend wurde er angeblickt, als wolle sein Gegenüber ihn jeden Moment umbringen! Schnell wanderte er mit seinen Augen zur Nasenwurzel des Türkishaarigen, bevor er ihm als Antwort zunickte.
 

„Dann solltest du von hier verschwinden. Die Mondschattenwelt ist ein Gefängnis, in dem man seiner Freiheit beraubt wird.“
 

*~*TBC*~*
 

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So, das war es dann erst einmal wieder. Irgendwie ist hier nicht besonders viel Handlung im Kapitel. Aber keine Sorge, das wird in den nächsten dann besser, glaubt mir.

Fragen und weiteres bitte wie immer im Kommi hinterlassen.^^

Bis zum nächsten Teil. *winkz*
 

Dat VYN^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-07-22T07:51:40+00:00 22.07.2006 09:51
komm grade aus den urlaub und kann deswegen erst jetz,finds super und les gleich weiter^^
Von:  Prinz_Opium
2006-07-19T14:21:18+00:00 19.07.2006 16:21
blatt, mehr fällt mir zu meiner Stimmung nicht ein! Sory fdas ich erst heute n Kommi hintelase! ^^ Ich konnte erst heute lesen! -.- vileicht bekomm ich ja noch das nächste kapitel hi9n! Mein Brueder wil hin!
Von: abgemeldet
2006-07-08T22:54:09+00:00 09.07.2006 00:54
ERSTE!!! ^^
UAH wie kannst du jetzt aufhören >.<
und ich kann nicht wietre lesen weil ich jetzt für 2 wochen in den urlaub fahre v.v

naja lese ichs halt danach.

aber erst mal ein dickes Lob du kannst einfach wunderbar schreiben ^^ so will ic hauch schreiben können v.v
ich hoffe doch mal das du schnell weiter schreibst damit ich weiter lesen kann wenn ich aus dem urlaub wieder komme ^^

achja und danke für die ENS du schickst mir doch siecher wieder eine wenns weiter geht oda o.o??

bis dann
silberpfeil


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