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Germanga auf der LBM 2010 - Teil 1: Einleitung DManga, Germanga, LBM

Autor:  roterKater

Nachdem ich mich jetzt vier Tage lang auf der Leipziger Buchmesse rumgetrieben und nach neuen Veröffentlichungen deutschsprachiger Zeichner umgeschaut habe, möchte ich in den nächsten Tagen, was sich zum Thema Germanga in letzter Zeit so alles getan hat, und ich kann schon vorweg versprechen: eine Menge!

Alle Germanga-Neuheiten abzugrasen hat letztendlich auch meinen Geldbeutel überfordert. Der Schwarze Turm kam daher dieses Jahr leider bei mir zu kurz. Ich hoffe, ich kann das in den nächsten Wochen noch nachholen. Bei Comicstars konnte ich glücklicherweise noch ein Rezensionsexemplar für "Grablicht" abfassen. Die 100 Pre-Release-Ausgaben waren auch sehr schnell vergriffen, so dass ich mir sie auch gar nicht mehr hhätte kaufen können, selbst wenn die Kohle gereicht hätte. Danke nochmal an Comicstars und Horrorkissen! Alles andere, was ich hier besprechen werde, hab ich natürlich brav gekauft und von den vielen anwesenden Zeichnern auch freundlich signiert bekommen. Es hat mich sehr gefreut, die Zeichner wiederzusehen oder neu kennen zu lernen - ein bunter, umgänglicher und extrem netter Haufen, bei dem es viel Spaß macht, sich in der Szene herumzutummeln.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Germanga-Szene an einem Umbruch zu stehen scheint. Mit "Krähen 2" und "Gothic Sports 5" gehen zwei der besten deutschen Serien bei Tokyopop zu Ende. Carlsen versucht mit "Ninja - Hinter den Schatten" ganz neue Wege zu gehen. Wie sie Zukunft für Germanga bei den großen Verlagen aussieht in Zeiten der kriselnden deutschen Manga-Szene, steht also derzeit etwas in den Sternen. Dafür geht's bei den Independents, Kleinverlagen und Selbstproduktionen derzeit heiß her. Nicht nur die Anzahl und Regelmäßigkeit der Veröffentlichungen ist beachtlich, sondern auch deren Qualität die sich an Professionalität vor den großen Verlagen nicht mehr verstecken braucht und ihnen an Einfallsreichtum und Originalität zunehmend den Rang abläuft. Zudem geht der Comicstars-Verlag nun nach zahlreichen digitalen Veröffentlichungen auch in den Druck und wird so bald auch für eine breitere Masse interessant werden, so dass wir hoffentlich bald einen Großverlag mit Schwerpunkt auf Germanga-Veröffentlichungen in der Szene haben werden.

Um die Zukunft deutscher Menga-Produktionen braucht man sich also kaum Sorgen zu machen, wenn derart hochwertige Manga schon allein aus reiner Liebe zur Sache entstehen können. Nur kaufen müsste es halt auch mal jemand, damit die Zeichner auch von etwas Leben können und ihre Berufung vielleicht doch auch zum Beruf machen können, um ihr fraglos vorhandenes Talent zur vollen Reife zu bringen. Daher findet ihr hier in den nächsten Tagen Reviews zu diversen Germanga-Titeln, die euch hoffentlich einen Eindruck von der aufstrebenden deutschen Szene vermitteln werden.

Germanga goes F.A.Z. mit Marika Herzog DManga, F.A.Z., Germanga, Grimoire, Marika Herzog

Autor:  roterKater

Also manchmal fallen einem wirklich die Augen aus dem Kopf! Da hält mir der Alex von Comic-Culture am letzten Samstag die aktuelle Ausage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter die Nase und ich glaub ich seh nicht richtig. Unser allerliebstes demoniacalchild hat doch tatsächlich den kompletten Feuilleton-Sonderteil zum Thema Jugend und Zukunft illustriert, plus Titelseite! Damit dürfte Mika tatsächlich die erste deutsche Mangaka sein, die es dick auf Seite 1 einer großen deutschen Tageszeitung geschafft hat! Glückwunsch dazu!

Und weil ich natürlich wieder verplant hatte, mir die FAZ am Samstag noch zu kaufen, weil ich gleich ins Kino musste, hab ich dann am Montag mal der FAZ geschrieben, ob ich nicht eine nachbestellen könnte, und promt heute meine Ausgabe einfach so gratis geliefert bekommen! Danke, liebe FAZ, hab mich wirklich gefreut!

In der Ausgabe finden sich jetzt exklusiv 4 großformatige Farbillustrationen, 2 großformatige Schwarz-Weiß-Illustrationen, ein 3-seitiger Kurzmanga und 10 witzige kleine Chibi-Illustrationen. Eine schöne Sache und endlich mal eine Tageszeitungsausgabe, die man auch mal aufheben mag!

Wenn ihr auch noch eine Ausgabe vom 19. Dezember 2009 haben möchtet, geht doch einfach auf www.faz.net/, unten auf Kontakt, und schreibt eine freundliche Nachricht am besten direkt an den Bereich F.A.Z. - Vertrieb/Abonnement. Schreibt ruhig noch dazu, dass ihr sie wegen den tollen Illustrationen haben möchtet. Wenn die Redaktion sieht, dass das gut ankommt, geht vielleicht ja nochmal was in Zukunft für die Verbindung deutsche Manga und Tageszeitung!

Shounen Go! Go! - Wilde junge Manga aus Deutschland Anthologie, DManga, Entoman, Shounen

Autor:  roterKater

Auch wenn ich eigentlich keine Zeit hab, nehm ich sie mir einfach mal, um ein bisschen was über die frische und aufstrebende deutsche Manga-Szene zu bloggen, weil ich gerade auf der letzten MMC wieder ordentlich Material anbestaubt habe.

Den Anfang macht das Magazin Shounen Go! Go! Gestartet ist das Projekt zur LBM 2008 und hat es mittlerweile tatsächlich schon auf vier Ausgaben gebracht! Band 1 davon ist jedoch (soweit ich gehört habe aus guten Gründen) vergriffen. Man kann also mit Band 2 den offiziellen Beginn der leider derzeit einzigen deutschen Shônen-Anthologie festmachen.

Entwickelt hat sich das Magazin aus dem dazugehörigen Animexx-Zirkel (http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/shounen) heraus, wo ihr die ganzen abgedruckten Zeichner auch mal persönlich anquatschen und vielleicht sogar selbst beim Projekt mitmachen könnt.

Was erwartet denn nun den Leser in den Magazinen? Nun, kurz gefasst: jede Menge absurde, durchgeknallte, schamlose und überdrehte Storys, die für reichlich gute Laune sorgen! Die meisten der Geschichten sind eher parodistisch angelegt. Ernstere Themen sucht man vergebens, stattdessen regiert radikale Comedy-Randale und verrücktes Action-Chaos. Das schweißt die gesamten Geschichten jedoch eng zusammen, da sie trotz der teilweise erheblich unterschiedlichen Zeichenstile einen gemeinsamen Blick auf Shônen Manga als "anything goes" vereint. Der frühe Akira Toriyama scheint zumindest bei den meisten Zeichnern hoch im Kurs zu stehen, nur dass sie dazu noch eine gehörige Portion Unverschämtheit draufpacken. David Yeo Füleki ist ab Band 2 Stammzeichner für die SGG, also können Kenner vom Struwwelpeter bei Tokyopop oder dem Delfinium Prints-Verlag (http://www.delfinium-prints.de.vu) schon in etwa erahnen, was sie erwartet.

Doch schauen wir uns die Hefte mal etwas genauer an:

Impressionen aus "Shounen Go! Go! 2":

Band 2 steht zu Beginn mit "Hack & Slay" von MaddinBlechdose ganz im Zeichen von Western. Die Frühwerke von Eichiro Oda bieten sich ein bisschen als Vergleich an. Später kritallisiert sich das Kaiju Eiga, der japanische Monsterfilm, als zweites großes Motiv heraus. peatworia kriegt es hier mit Walrilla zu tun, und abgemeldet und Yeo lassen in "The Big L" zwei namentlich nicht erwähnte Monster, die verdächtig nach Godzilla und King Kong aussehen, Tokyo verwüsten. Wofür das "L" steht, soll hier natürlich nicht verraten werden, aber "The Big L" ist definitiv das Highlight der Anthologie und allein schon das Geld für den ganzen Band wert. Flint liefert uns noch eine spaßige Agentenparodie, und Michel lässt seine Treasure Raiders auf Freunde von Abenteuer-Nonsense los. Insgesamt 7 Stories und zahlreiche Bonuszeichnungen machen SGG-2 zu einem vergnüglichen Band für Freunde von leicht undergroundigem Nachwuchs-Shônen.


Impressionen aus "Shounen Go! Go! Band 3"

Im dritten Band erleben wir nicht nur den ersten Teil des extrem vergnüglichen "Chicken King" von abgemeldet und MaddinBlechdose, in dem ein Fast-Food-Restaurant zum intergalaktischen Kriegsschauplatz wird. Der Hauptgrund für den Erwerb des Bandes dürfte wohl Yeos "Super Epic Brawl Omega" sein - der erste Manga, indem unser allseits heißgeliebter Entoman tatsächlich die Hauptrolle spielt! Wenn das kein Grund ist, den Band sofort zu kaufen, dann kann euch wohl echt nix mehr helfen! ;)

Darüberhinaus gibt's noch einen infernalen Gesangswettbewerb von Michel, die dämonenbekämpfenden "Evil Hunter" von sorata08, den schwungvoll gezeichneten Superheldenspaß "Noman" von Maximko und eine vergrügliche Gangsterfilm-Hommage von Flint, die sich quer durch den einschlägigen Filmkanon von Scarface bis zum Paten zitiert.


Impressionen aus "Shounen Go! Go! Band 4":

Mit dem vierten Band ist das Projekt sowohl in Umfang als auch in Qualität beachtlich gewachsen. Über 300 Seiten bekommt man hier präsentiert, und die zeichnerische Qualität hat sich gegenüber den Vorgängerbänden noch einmal deutlich gesteigert. Viele der Geschichten sind wirklich verflucht gut und sehr dynamisch gezeichnet, was für ein weitestgehend von nicht professionellen Zeichnern ins Leben gerufenes Magazin echt nicht selbstverständlich ist. Ich beschränke mich hier mal auf ein paar persönliche Highlights der 13 Storys:

Den Anfang macht diesmal Yeo mit dem zweiten Teil vom "Super Epic Battle Brawl", indem es diesmal richtig zur Sache geht (siehe Impressionen). Das Highlight des Bandes geht aber diesmal an jemand anderes: Der zweite Teil von "Chicken King" von abgemeldet und MaddinBlechdose rockt nämlich diesmal alles weg, wenn es unseren unglücklichen Fast-Food-Verkäufer auf einen fremden, von sprechenden Hühnern bewohnten Planeten verschälgt. abgemeldet hatte ja bereits das Skript zu "The Big L" verfasst. Hier offenbahrt sich also allmählich ein talentierter neuer Autor, der bei allem haarsträubenden Unsinn auch ein Händchen für Dramaturgie aufweist und zudem mit Yeo und MaddinBlechdose zwei extrem talentierte junge Zeichner an der Angel hat.

Ein weiteres Highlight ist das extrem gut gezeichnete "Strg+X Brain" von rachi über die Spätfolgen überhöhten Videospielkonsums und Hugi's in frechem Undergroundstil gezeichnetes "Go In And Win", in dem sich drei Nerds mit Profikillern und Zombiehorden herumschlagen müssen. Zombies gibt's auch in Flint's Trashfilm-Hommage "Death of the Lost". Beide Stories vereint die Liebe zum ausgedehnten Zombies zermatschen, der ja auch Yeo schon in 78 Tage auf der Straße des Hasses" fröhnte.

Michel's "Treasure Raiders" aus Band 2 sind mit einem neuen Abenteuer am Start, und Maximko darf in "Café" erneut seine schwungvolle Strichführung präsentieren. Dazu gibt's noch weitere Fantasy-Geschichten, Bonuszeichnungen und eine Reihe witziger yonkoma-Manga (klassische 4-Panel-Kurzmanga - auch wenn die Umsetzung hier nicht ganz so "klassisch" ist...)

Also eine äußerst runde Sache und spätestens mit Band 4 ein absoluter Pflichtkauf! Feine Sache, schaut mal rein!

P.S. Wenn ihr die SGG-Zeichner mal auf irgendeiner Con antrefft, könnt ihr nicht nur extrem spaßige Gespräche mit ihnen führen, sondern unter anderem auch so tolle Zeichnungen in eure gekauften Bände bekommen (abgestaubt auf der LBM '09):

Also spätestens auf der nächsten LBM haltet mal Ausschau nach "Shounen Go! Go!"

Webseite: http://www.shounen-gogo.de/

/// Ergänzung: In den Galerien der genannten Zeichner findet ihr teilweise noch ausführlichere Leseproben! Schaut einfach mal durch!

Dieter Evil Berlin, Fu, Lenzen, Studium

Autor:  roterKater

Vor ein paar Tagen hat ein Student eine polizeiliche Fahndung ausgelöst, als er Folgendes an die Wand der Mensa 1 der Freien Universität Berlin geprüht hat:

 

 

Zur Info: Dieter Lenzen ist der Uni-Präsident der FU und steht seit der katastrophalen Hochschulreform 2003 bei den Studenten in scharfer Kritik.

Nun ja, so sonderlich kritikfähig hat sich der Mann jedenfalls noch nie gegeben, aber wegen so einem kleinen kritischen Scherzchen gleich eine interne Rundmail an alle Dozenten mit der Bitte um Informationen, falls irgendwer von irgendwas weiß, in die Wege zu leiten, ist schon ein starkes Stück! Rasterfahndung wegen einem subversiven kleinen Graffiti? Die Hakenkreuze an den Uni-Klos haben die Uni-Leitung jedenfalls bisher auch nicht sonderlich gekratzt...

Naja, aber weil dieses Kunstwerk definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat, wird's jetzt halt gebloggt! Bitte kopieren, rumzeigen und rumschicken!

Wer immer das Ding gesprüht hat: Respekt!

Frustrierender Tagebucheintrag

Autor:  roterKater

Und was genau soll man jetzt mit solchen Tagen anfangen?

Hmm... Kurzfassung:

Seit Monaten mal wieder - Uni sei Dank - von Wecker wecken gelassen... und ich hasse Wecker, damit ist immer gleich der Tag im Arsch.

Bei vier Grad im Sprühregen 25 Minuten zum Japan-Studien-Institut gelatscht wegen Sprechstunden-Termin. Kannst ja laufen, ist ja nicht so weit. Nur leider zu dünn angezogen.

Krieg in der Sprechstunde meine letzte Anrechung für den Studienfachwechsel zugesichert, nur soll ich nachher nochmal wiederkommen und den Papierkram abholen.

Be vier Grad im Sprühregen 20 Minuten zum Filmwissenschaftsinstitut gelatscht und mri ein totlangweiliges Massenkultur-Seminar gegeben.

Be vier Grad im Sprühregen 20 Minuten zurück zu den Japanologen den Zettel abholen. Eine angenehme Euphorie macht sich breit, dass ich den verfickten Bürokratie-Zettel-Staffellauf endlich soweit durch hab, dass ich alles zusammen hab.

Bei vier Grad im Sprühregen endlich wieder noch Hause und ins Bett fallen.

Mich zwei Stunden später erneut vom Wecker aus dem Bett kicken lassen, weil ich noch los muss ins Theater (übrigens bei vier Grad und Sprühregen, aber wenigstens etwas dicker angezogen).

Auf dem Weg krieg ich einen Anruf von meinen Eltern, dass meine Oma gestorben ist. Oder besser gesagt, dass sie endlich tot ist. Denn sterben tut sie schon die letzten 12 Jahre. Also man kann nicht sagen, dass es sich nicht abgezeichnet hätte. Das macht die Sache natürlich nicht wirklich tröstender. Aber ich weiß in dem Moment noch nicht, was ich denken soll.

Aber Theater. Das ist gut. Das bringt auf andere Gedanken, und ein paar Freunde von der Uni sind ja auch da. Ich war seit Jahren nicht mehr im Theater, aber im Einführungskurs ins japanische Theater wurde uns nahegelegt, doch mal da hin zu gehen.

"Niwagekidan penino - Frustrierendes Bilderbuch für Erwachsene". Modernes japanisches Off-Theater. Modelleisenbahnen, ejakulierende Baumstämme und ein nackter Zwerg, der eine Puppe vergewaltigt. Insgesamt ein gutes Stück, soweit ich das als Theater-Legastheniker beurteilen kann. Irgendwo zwischen angenehm verstörend und unangenehm verstörend. Ein krönender Abschluss für diesen Tag. Dachte ich zumindest.

Und dann steig ich in die U-Bahn und mir gegenüber sitzt ein zahn- und obdachloser Irrer, der sinnlos vor sich hinbrabbelt (zumindest war kein Sinn zu verstehen, oder überhaupt nur irgendein Wort, wegen der fehlenden Zähne), während er mit teuer aussehenden Buntstiften in einem Mangaband einer Bishoujo die Haare pink malt.

Und jetzt sag mir doch mal einer: was genau soll man jetzt mit solchen Tagen anfangen?

Cassidy der Woche #1 Cassidy, Ennis, Preacher, Vampir

Autor:  roterKater

Also ich bin ja mal sowas von der maßen heilfroh, dass ich ENDLICH mal 'nen Comic mit 'nem richtig coolen Vampir gefunden hab! Und diese Freude muss einfach mal geteilt werden. Darum gibt's ab jetzt den Cassidy der Woche!

Scan aus: "Preacher Vol. 1 - Gone To Texas"; Text: Garth Ennis; Zeichnungen: Steve Dillon; Vertigo 1996

 

Fantasy Filmfest 2009 Resümee Fantasy, filmfest, Kino

Autor:  roterKater
Auf mehrfachen Wunsch einzelner Personen hier nochmal eine kurze (?) Einschätzung meines Kino-Urlaubs:

[weitere Infos und Trailer zu den Filmen auf fantasyfilmfest.com und imdb.com]

- CARRIERS (Eröffnungsfilm)
Von einem FFF-Eröffnungsfilm erwartet man ja in der Regel eine Spaßgranate sondergleichen (in den letzten Jahren unter anderem BLACK SHEEP, SEVERANCE und KISS KISS BANG BANG) - von daher war CARRIERS schon eine ziemliche Enttäuschung, besonders angesichts einiger weitaus passenderer Kanditaten wie THE TOURNAMENT oder DOGHOUSE. Wahrscheinlich hat wohl FOX dies zur Bedingung gemacht, um den Film 3 Wochen vor US-Start ins Programm aufnehmen zu können. Aber hätten sie lieber drauf verzichtet. Das schwache Endzeit-Epidemie-Drama hat weder Spannung, Action, Humor noch irgendwas anderes wirklich zu bieten und ist zudem auch noch äußerst unoriginell zusammengeklaut. Der Film ist eigentlich bereits von 2006 und lag bei Fox drei Jahre im Giftschrank, bevor zwei Ereignisse die Dollarzeichen in den Augen der Fox-Bosse zum neuen Erleuchten brachten - das plötzliche Durchstarten von Chris "Käpt'n Kirk" Pine und eine weltweite Grippe-Epidemie, die man ausnutzen kann. Schwach.

- THE TOURNAMENT
Auf den ersten Blick sieht alles nach einem billigen BATTLE-ROYALE-Ripp-off aus: 30 internationale Killer werden mit einem Chip versehen und müssen sich innerhalb von 24 Stunden gegenseitig töten. Der Gewinner erhält Reichtum und Ruhm, und falls nach Ablauf der Zeit mehr als einer am Leben bleibt, werden alle durch die explodierenden Chips in die Luft gejagt. Für solche Plots, die den BR-Machern noch nicht einmal einen Credit gewähren, könnte man die Macher schon irgendwie erwürgen. Nicht nur, dass hier echt frech geklaut wird - durch die Ersetzung der Schulkinder durch Profi-Killer und die freiwillige Partizipation der Teilnehmer wird auch noch sämtliche Brisanz der Vorlage über Bord gekickt.

Aber dann wird plötzlich doch noch alles gut. Robert Carlyle gerät als alkoholsüchtiger, fluchender Priester zwischen die Fronten, die im wesentlichen von Kelly Hu und Ving Rhames ausgemacht werden. Dicker Cast also, und noch dickere Action. Alles schön altmodisch und ohne erkennbaren Computer-Einsatz, explodierende Lastwagen, unverschämt große Einschusslöcher und jede Menge böser Humor - tatsächlich eine absolute Spaßgranate, die einfach nur Laune macht. Der Film macht in jeder Hinsicht das denkbar Beste aus seinem Konzept. Absolut sehenswert.

- MOON

Noch ein Meisterwerk - der einzige Science-Fiction-Film auf dem Festival überzeugt mit einem grandiosen Sam Rockwell als alleiniger Arbeiter auf einer Modbasis, wo er für drei Jahre lang den Abbau von Helium-3 überwacht, mit der einzigen Gesellschaft der Stationsroboters Gerty (gesprochen im Original von Kevin Spacey). Jetzt ist sein Vertrag bald abgelaufen und er freut sich auf die Rückkehr zur Erde. Doch seine angeschlagene Psyche beginnt ihm Streiche zu spielen, und plötzlich steht ihm sein eigener Doppelgänger gegenüber. Absolut großartig gespielt und gefilmt, traurig und spannend zugleich, mit einem fantastischen Soundtrack - in jeder Hinsicht ein Meisterwerk!

- PONTYPOOL

Der diesjährige Geheimtipp - unglaublich origineller kleiner Horrorfilm, der die Mythen des Romero-Zombiefilms tatsächlich mal komplett neu denken kann. In einer abgelegenen lokalen Radiostation im winterlichen Kanada muss sich ein schlagfertiger Moderator (großartig: Stephen McHattie aus WATCHMEN) und seine Produzentin mit eingehenden Reporten von marodierenden Horden auseinandersetzen. Was steckt dahinter? Ist alles ein Scherz? Warum scheinen die Opfer besonders auf bestimmte Worte zu reagieren, und trägt man mit den ausgesendeten Radioberichten nicht vielleicht selbst zur Katastrophe bei?

Man kann den Film echt schwer beschreiben, man muss ihn wirklich gesehen haben. Er spielt fast ausschließlich innerhalb der Radiostation, schöpft aber aus seinen Darstellern, dem spannenden Plot und der kriechenden Ungewissheit das denkbar Beste heraus und ist zudem auch noch unglaublich komisch. Definitiv ein kleines Meisterwerk!

THIRST

Der neue Geniestreich von Park Chan-wook (OLDBOY)! Diesmal wagt sich der Meister an eine waschechte Vampir-Story, die einerseits den Mythen sehr treu bleibt, aber andererseits genug originelle Einfälle für ein ganzes Dutzend Filme aufbringt. Hier trifft es einen katholischen Priester (wie immer großartig: Song Kang-ho, MEMORIES OF MURDER), der bei einem medizinischen Experiment in Afrika mit dem Vampirvirus infiziert wird und sich nun mit seiner neuen Natur auseinandersetzen muss. Die ganzen 133 Minuten kann man hier wirklich nicht kurz zusammenfassen, man muss es einfach sehen. Vampirfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten, Freunde anspruchsvoller Kino-Kunst ebenso, und darüber hinaus ist das alles auch noch extrem witzig, unterhaltsam und spannend. Definitiv mindestens auf Augenhöhe mit OLDBOY!

Park war in Berlin zur Deutschland-Premiere noch persönlich zu Gast, gab gutgelaunt Autogramme und ließ sich vom Publikum sogar mit einem Geburtstags-Ständchen verwöhnen. Der Mann mag Festivals und besonders sein Publikum, und das ist alles andere als selbstverständlich, aber genau das merkt man seinen Filmen auch an.

THE SKY CRAWLERS

Bei Oshii Mamoru (GHOST IN THE SHELL) kann man sich wirklich ruhigen Gewissens jeden neuen Film anschauen, nichts weniger als ein Meisterwerk erwarten und tatsächlich niemals enttäuscht werden - zumindest, wenn man sich in den komplexen, anspruchsvollen Gedankenwelten seiner Filme zurechtfinden mag. THE SKY CRAWLERS scheint auf den ersten Blick etwas wegzugehen von seinen High-Tech-Fantasien: in einer alternativen Welt werden Kriege nicht mehr zwischen Nationen ausgetragen, sondern von Firmen nach festen Spielregeln als eine Art Lutfkampf-Turniere veranstaltet und von sogenannten Kildren ausgetragen - Menschen, die nicht altern können und ohne Bewusstsein für Vergangenheit und Zukunft leben.

Trotz der hauptsächlich jugendlichen Protagonisten und dem alternativ-historischen Setting greift Oshii erneut seine Trademark-Themen auf: Die Suche nach Menschlichkeit in einer entmenschlichten Welt, der Konflikt zwischen Mensch und Technik, Deja-vus und Wiedergeburt zeichnen auch seinen neuen Film aus. Der Film ist über weite Strecken seiner 2 Stunden Laufzeit sehr ruhig erzählt, was vielen Betrachtern wohl an der Geduld nagen mag. Dafür baut er kontinuierlich an emotionaler Wucht auf und entläd sich immer wieder in atemberaubenden Luftkämpfen, die einen besonders durch das grandiose Sound-Design in den Kinosessel drücken. Allein deswegen sollte man den Film im Kino sehen. Die wie üblich großartige Musik von Kawai Kenji trägt ihr Übriges bei. Ein Film, der nachwirkt.

Und ja, Oshiis Basset hat natürlich wieder mehr Screen Time als die meisten Nebencharaktere. ^^

IDIOTS AND ANGELS

Leider gab es dieses Jahr nur einen Anime auf dem Festival, dafür aber noch zwei weitere tolle Animationsfilme. Der neueste Film von Bill Plympton (MUTANT ALIENS) ist wieder so ein schräger Spaß, wie man ihn vom Meister der komplett selbstgezeichneten Animationsfilme erwartet hat: einem Ekelpaket wachsen über Nacht Engelsflügel. Nach anfänglicher Verzweiflung genießt es schon bald den neuen Unfug, der sich damit anstellen lässt. Doch das Flügelpaar entwickelt schnell einen eigenen, gar himmlichen Willen, und bald sind auch noch ein durchgeknallter Arzt und ein fieser Barbesitzer hinter den Flügelchen her.

Das alles schafft Plympton komplett ohne Dialog zu erzählen. Zudem ist er zu seinem warmen, erdigen Buntstift-Animationsstil zurückgekehrt, der seinen ganz speziellen Look ausmacht. Und mittlerweile leistet sich Plymton bei all dem Blödsinn auch noch eine gewisse Altermelancholie, die ihm überraschenderweise erstaunlich gut zu Gesicht steht. Oder um Matt Groening zu zutieren: "Bill Plympton is God!"

ROUND DA WAY

Die Franzosen sind ja die letzte europäische Bastion des anspruchsvollen Animationsfilms, die immer wieder kleine Meisterwerke ausspuckt. ROUND DA WAY ist auch wieder so ein Ding, das auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär aussieht, einen dann aber mit Leichtigkeit in die Tasche steckt. Mit jeder Menge Hip Hop im Blut sehen wir hier zwei armen Losern dabei zu, wie sie Kohle für ihren wohlverdienten Urlaub in Santo Rico zusammenbekommen wollen, um endlich mal aus ihrem Hood rauszukommen. Natürlich geht alles schief was nur schief gehen kann und bald versinkt halb Paris in Chaos, Drogen, durchgeknallten Ex-Freundinnen, Gangstern, Porno-Regisseuren und dicken Beats.

Das Ganze ist derart durchgeknallt, geschmacklos und witzig, dass man aus dem Lachen kaum noch rauskommt. Die meisten Gags zielen natürlich weit unter die Gürtellinie und ein bisschen fühlt man sich an der ersten WERNER-Film erinnert - nur ist hier alles wesentlich stilvoller, cooler, schräger und lustiger. Und besser animiert natürlich. Ich glaub, hier würden sogar überzeugte Hip-Hop-Hasser genüsslich drauf abfeiern. Einfach nur cool!

DOGHOUSE

6 Männer flüchten auf einem gemeinsamen Trip in ein abgelegenes britisches Städtchen, um für ein paar Tage ihren verkorksten Beziehungen zu entkommen, müssen aber bald erkennen, dass ihre eigenen Frauen noch um einiges harmloser sind als das, was auf sie lauert. Denn nach einem schiefgelaufenen Regierungsexperiment sind dort alle Frauen zu blutdürstenden Monstern mutiert und haben die komplette männliche Bevölkerung niedergemetzelt. Frischfleisch ist ihnen da sehr Willkommen!

Jake West (EVIL ALIENS) bläst zum Geschlechterkampf - das kann ja heiter werden! Tut es auch: makaber, blutig, zum Schreien komisch und alles andere als politisch korrekt wird hier von Anfang bis Ende Spaß gefahren. Cool!

BATHORY

Nach Julie Delpys total verkorkstem THE COUNTESS nehmen die Slowaken jetzt die legendenumwobene Geschichte ihrer "Blutgräfin" Erzébet Báthory, die im Blut junger Mädchen gebadet haben soll und im Guinessbuch der Rekorde als Königen der Massenmörder eingetragen ist, selbst in die Hand und erzählen ihr Leben einmal unter gegensätzlicher Prämisse: was, wenn Báthory Opfer einer politischen Intrige wurde?

Daraus macht der Film nun aber keine historische Rekonstruktion, sondern ein mit Fantasy-Elementen aufgepeppeltes , Shakespeare-haftes Epos, das durchaus über die ganzen 138 Minuten gute Unterhaltung liefert. Besonders die großartige Ausstattung ist einen Blick wert.

SHINJUKU INCIDENT

Was erwartet man von Jackie Chan? Atemlose, aber jugendfreie Action, Kung-Fu-Akrobatik und dumme Sprüche. Was bekommt man hier? Düstere, brutale Gewalt, keinerlei Martial Arts nirgends und definitiv nix zu lachen. Anscheinend wollte Chan nun doch einmal zeigen, dass er irgendwie auch Schauspieler ist, und macht das alles andere als schlecht. In dem harten Gangster-Thriller verschlägt es ihn als illegalen Einwanderer nach Japan, wo er mit seinen chinesischen Leidensgenossen eine Gangsterbande anfbaut, um sich gegen die Yakuza behaupten zu können, und dabei auch vor eiskalten Morden nicht zurückschreckt.

So haben wir JC sicher noch nicht gesehen. Er hat zwar auch schon früher in härteren Thrillern gespielt (CRIME STORY), aber irgendwie war er doch immer der Gute und durfte sich durch perfekt choreographierte Stuntorgien prügeln. Hier gibt's nix davon, und irgendwie hinterlässt das ein Loch, weil man es einfach von ihm erwartet. Dabei ist SHINJUKU INCIDENT ein wirklich guter Thriller, auch wenn einige Protagonisten im letzten Drittel etwas zu absurde Charakterumschwünge durchmachen, um den Film auf die übliche Aufstieg&Fall-Dramaturgie zu eichen. Bin selbst noch nicht ganz sicher, ob mir der Film jetzt eigentlich gefallen hat. Ich glaub, ich schau doch einfach nochmal CRIME STORY.

IP MAN

Und dann doch noch wenigstens ein waschechter Martial-Arts-Film auf dem Festival, und gleich der beste seit Jahren! Das S.P.L.-Team um Regisseur Wilson Yip und Hauptdarsteller Donnie Yen lässt es krachen, wie man das von einem waschechten Genre-Vertreter erwartet. Mit der Lebensgeschichte des legendären Wing-Chun-Meisters Ip Man (1893-1972) hat man da natürlich den optimalen Stoff gefunden. Der Film konzentriert sich auf die Jahre kurz vor und während der zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges (1937-45). Nach dem extrem vergnüglichen Auftakt, in dem Ip Man eine Trupp nordchinesicher Raufbolde in die Schranken weist, schlägt der Film mit Kriegseinsatz wesentlich melodramatischere Töne an und verärgert ein wenig mit der reichlich selektiven Geschichtsauslegung (nach dem Film haben die Chinesen Dank ihres Volkshelden die Japaner besiegt und nicht die Amerikaner). Egal, Hauptsache die Action stimmt, und das tut sie, aber Hallo! Dazu noch ein pompöser Soundtrack von Kawai Kenji und jeder Kunf-Fu-Fan ist absolut wunschlos glücklich!

THE SNIPER

Hongkongs Genre-Spezialist Dante Lam (BEAST COPS, THE BEAST STALKER) bleibt weiterhin absolut verlässlicher Lieferant perfekter Action-Thriller. Diesmal bekommt es eine Scharfschützeneinheit der Polizei mit einem durchgeknallten Ex-Kollegen zu tun, der sie zu einem tödlichen Duell herausfordert. Der Film hat eine bewegte Geschichte, kam ihm doch letztes Jahr der Foto-Skandal um Edison Chen in die Quere. Dessen eigentlich Hauptrolle wurde nun für die fertige Fassung erheblich zusammengestrichen und mehr Wert auf die Nebenfiguren gelegt. Sowas ist in der Regel tödlich für einen Film, aber glücklicherweise hat Lam sein Werk trotzdem absolut im Griff, die Lücken fallen nicht auf und die atemlos spannenden Action-Szenen bleiben absolut beeindruckend. Genre-Kino at its best!

RED CLIFF

Und nochmal ab nach China! Dort hat sich nämlich nach 15-jähriger Abwesenheit der gute alte John Woo wieder eingefunden, diesmal für ein waschechtes Historienepos, das die alte Geschichte der streitenden drei Königreiche neu zu erzählen - als bildgewaltiges Schlachtenepos mit grandiosen Actionszenen, einer großartigen Cast um Tony Leung und Kaneshiro Takeshi, toller Ausstattung und einem spannenden Plot, der die strategischen Schlagabtausche zwischen den Parteien fast spannender macht als die eigentlichen Kampfszenen. In letzteren zeigt Woo dann aber auch alles, wofür er berühmt geworden ist - Montage, Zeitlupen, Stunts, alles sitzt perfekt! Ein absoluter Hochgenuss!

In seinem Heimatland kam der Film als Zweiteiler zu je etwa 2 Stunden ins Kino. Für die internationale Auswertung natürlich außer Frage, wurde hier eine zweieinhalbstündige integrierte Fassung zusammengeschnippelt. Erstaunlicherweise funtioniert die aber wunderbar und lässt die fehlenden Handlungselemente nicht mal erahnen. Natürlich hätte man jetzt gerne mehr davon gesehen, aber auch diese Version ist für sich definitiv ihr Geld wert!

PAINTBALL

Noch so eine kleine Überraschung, mit der man eigentlich gar nicht gerechnet hatte. Diese spanische Produktion erzählt von einer bunt zusammengewürfelten Paintball-Truppe, deren Spiel plötzlich tödlicher Ernst wird, als jemand beginnt, mit scharfer Munition auf sie zu schießen. Nicht gerade Originalitätspunkte auf der Plotebene, wohl aber bei der Umsetzung. Der Film setzt weitestgehend auf lange, mitreißende Handkamera-Plansequenzen, ein bisschen im Stil von CHILDREN OF MEN. Großes Lob an Team und Darsteller, sowas ist echt keine einfach Sache! Zudem präsentieren sich die heftigen Tötungsszenen überwiegend in verfremdeter Infrarot-Optik, was sie irgendwie noch schockierender macht, weil man eben nicht genau sieht, was passiert, aber immer noch genug, um es sich denken zu können. Ziemlich bizarrer kleiner Schocker mit innovativer Umsetzung.

GIALLO

Warum zum Teufel tu ich mir eigentlich immer wieder den neuesten Dario-Argento-Streifen an? Lerne ich denn nie, dass der Mann einfach kein neues SUSPIRIA mehr drehen wird? Hat mich Oscar-Preisträger Adrian Brody in den Film gelockt? Was macht der überhaupt da? Braucht er so dringend Geld oder wollte er einfach mal den alternden Ex-Horror-Maestro kennenlernen? Wie schafft er es eigentlich, diese strunzdämlichen Dialoge mit einer derartigen Ernsthaltigkeit vorzutragen?

Von einem Film, der sich dann schon im Titel derart emblematisch auf den Giallo, den speziellen italienischen Serienkiller-Slasher beruft, erwartet man dann schon irgendwie auch eine definitive Aussage dazu. Aber mehr als entführte, gefesselte, gefolterte und schreiende junge Frauen fällt Argento dazu auch nicht mehr ein. Tausendmal gesehen, und so ziemlich jedes Mal auch deutlich besser. Dabei auch längst nicht blutig und sleazy genug, dass es wenigstens noch auf der niederen Triebebene unterhalten kann. Zeitverschwendung.

THE DESCENT 2

Als Sneak-Preview zwei Wochen vor der offiziellen Weltpremiere lief die Fortsetzung des britischen Horror-Überraschungshits, die genau da ansetzt, wo der erste Teil aufhörte. Ein Rettungstrupp macht sich zwei Tage später auf die Suche nach den vermissten Frauen und steigt erneut in das Höhlensystem hinab. Erstaunlicherweise werden sie sogar fündig, was seltsam ist, wo doch im ersten Teil eigentlich alle gestorben sind. Naja, das Kreuz mit den Fortsetzungen halt, und leider nicht der einzige Punkt, an dem das Drehbuch ins Lächerliche rutscht. Statt der genialen Mischung aus Höhlendrama, Psychohorror und Monster-Action, auf die der erste Teil setzte, arbeitet sich die Fortsetzung nur an letzterem ab. Und das tut sie auch gar nicht mal schlecht. Die Schocks sitzen immer noch und können natlos an der ersten Teil anschließen. Insgesamt wirkt der Film trotz höherem Budget deutlich trashiger, besonders eben aufgrund des Skriptes. Überflüssige Fortsetzung, aber durchaus unterhaltsam und spannend.

-----------
Insgesamt also schönes Festival, bei dem mit Ausnahme von CARRIERS und GIALLO alle Filme auch gehalten haben, was sie versprachen, und zudem ein paar echte Überraschungen dabei waren.

Großes Ghibli-Rätsel mit tollen Item-Preisen! Ghibli, Rätsel

Autor:  roterKater

UPDATE 05.10.

Also ich mach heute Abend Preisverleihung, was sich bis dahin nicht ergeben hat, wird zugeteilt. Reicht langsam hin. ^^

UPDATE 04.10. Teil 3:

Wir haben einen Gewinner! Herzlichen Glückwunsch an Schelli für den verdienten Sieg! 60 von 60 Screenshots, daran gibt's wohl nix zu rütteln!

Die Preise gibt's, sobald alle anderen Plätze geklärt sind.

UPDATE 04.10. Teil 2:

Screenshots fürs Stechen. Wenn's wieder Gleichstand gibt, zählt die schnellere Einsendung. ^^

Spoiler

UPDATE 04.10.:

Und hier die Gewinner:

1. Platz (50 Pkt. + erster beim Stechen)
Schelli

2. Platz (50 Pkt.)
abgemeldet

3. Platz (49 Pkt.)
 Again

4. Platz (48 Pkt.)
abgemeldet

5. Platz (47 Pkt.)
neko-neko

6. Platz (44 Pkt.)
abgemeldet
kotori-hime

8. Platz (43 Pkt.)
RanAngel

9. Platz (41 Pkt.)
Kiya-re
Midnightpanter
Mirasa
Aya--chan

13. Platz (40 Pkt.)
Kristallini

Trostpreise:

Spoiler

14. Platz (38 Pkt.)
abgemeldet

15. Platz (37 Pkt.)
abgemeldet
Fray

17. Platz (36 Pkt.)
shinu
LunarT
Sakura-Osaka

20. Platz (35 Pkt.)
Kanrakuen

21. Platz (34 Pkt.)
 KiraNear

22. Platz (32 Pkt.)
Babtest

23. Platz (31 Pkt.)
puchipan
Hanna-chan

25. Platz (28 Pkt.)
abgemeldet

26. Platz (23 Pkt.)
blackphie

27. Platz (20 Pkt.)
Cleo-Azimuth

28. Platz (18 Pkt.)
abgemeldet


 

Hier können alle nochmal ihren Punktestand mit den geposteten Lösungen vergleichen. Kann ja sein, dass ich 'nen Fehler gemacht hab. Die Leute mit Gleichstand bei den Plätzen 1-13 werden nochmal gesondert angeschrieben, um die Preisaufteilung abzuklären. Ansonsten gehen dann die Preise in den nächsten Tagen raus. Und die Trostpreise werden für alle Teilnehmer reichen, also jeder bekommt was. ^^

Danke fürs Mitmachen an alle Beteiligten! Hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß dabei!

UPDATE 02.10.:

Hier erst einmal die 50 Lösungen:

Spoiler

Bild 01 - Die Kodoma aus "Prinzessin Mononoke". Wussten natürlich 100%.

Bild 02 - Rübe und Sophie aus "Das wandelnde Schloss" erkannten ebenso 100%.

Bild 03 - Seita und Setsuko aus "Die letzten Glühwürmchen" haben 89,3% erkannt.

Bild 04 - "Nausicaä aus dem Tal der Winde" mit ihrem Fuchshörnchen erkannten 96,4%.

Bild 05 - Diese Katzenohren gehören noch zu "Die Stimme des Herzens". 82,1% haben's nicht verwechselt.

 

Bild 06 - Diesmal ist es wirklich "Das Königreich der Katzen", wie 100% wussten.

Bild 07 - Haku und Chihiro hat natürlich auch jeder erkannt. 100%

Bild 08 - Dieses Zugabteil gehört natürlich zu "Tränen der Erinnerung". 82,1% wussten es.

Bild 09 - Dass ein Wolf am besten zu "Prinzessin Mononoke" passt, haben sich alle 100% schon gedacht.

Bild 10 - Der erste Stolperstein: dieses grselige Tonnenmonster kann man während der Geisterparade in "Pom Poko" bewundern. Immerhin 46,4% konnten sich erinnern.

 

Bild 11 - Zwar nur klein im Hintergrund, aber Kiki war für 100% nicht zu übersehen.

Bild 12 - Hayao Miyazaki's neuester Regiestreich "Ponyo" startet nächste Woche in den deutschen Kinos. 92,9% wussten aber schon, wie die Titelfigur aussieht.

Bild 13 - Die alte Hexe und den heiseren Hund aus "Das wandelnde Schloss" haben 89,3% erkannt.

Bild 14 - "Ghiblies" waren zwei fürs japanische Fernsehen gedrehte Kurzfilme, in denen sich das Studio selbst auf die Schippe nimmt. 71,4% hatten schonmal davon gehört.

Bild 15 - Das grellrote Flugzeug von "Porco Rosso" haben 92,9% erkannt.

 

Bild 16 - Diese Szene aus "Das Schloss im Himmel" erkannten wieder alle 100%.

Bild 17 - Hayao Miyazakis Spielfilmdebut "Das Schloss des Cagliostro" erkannten 85,7%.

Bild 18 - Dicke Katze ärgert Hund in "Die Stimme des Herzens". 60,7% erinnerten sich an die Szene.

Bild 19 - Der etwas ältere Ghibli-Fernsehfilm "Ocean Waves - Flüstern des Meeres" erschien mittlerweile auch in Deutschland auf DVD. 75% erkannten ihn.

Bild 20 - Hier machte Miyazaki zusammen mit anderen späteren Ghibli-Kollegen erste Regieerfahrungen. Das wissen zwar die wenigsten, aber "Heidi" erkennen hier natürlich trotzdem 100%.

 

Bild 21 - Die Bushaltestellen-Szene aus "Mein Nachbar Totoro" erkannten 89,3%.

Bild 22 - Wohl auch zu einfach. "Prinzessin Mononoke" wussten jedenfalls wieder 100%.

Bild 23 - Isao Takahatas bisher letzter Film, aber ein neuer soll wohl endlich in Arbeit sein. Die ebenso schräge wie liebenswürdige "Familie Yamada" haben jedenfalls 92,9% erkannt.

Bild 24 - Hier bahnt sich das apokalyptische Finale von "Nausicaä aus dem Tal der Winde" an, wie 85,7% wussten.

Bild 25 - Und nochmal "Ponyo". Geht ja schön alle ins Kino, auch wenn 78,6% schon zu wissen scheinen, was sie erwartet.

 

Bild 26 - Rasselbande trifft Luftpiraten - eins der vielen Highlights in "Porco Rosso", wie 75% zu schätzen wissen.

Bild 27 - "Iblard jikan", ein unglaublich stilvoller Kurzfilm von Naohisa Inoue. Leider bisher Japan-exklusiv, aber 64,3% haben wohl zumindest schon Screenshots gesehen.

Bild 28 - Howl über einer brennenden Stadt. An diese düstere Szene aus "Das wandelnde Schloss" konnten sich noch 82,1% erinnern.

Bild 29 - Das Vorzimmer Yubabas aus "Chihiros Reise ins Zauberland" haben 64,3% wiedererkannt.

Bild 30 - Von "Sherlock Hound", einer frühen Fernseh-Regiearbeit von Hayao Miyazaki, haben 60,7% schon mal gehört.

 

Bild 31 - Familienbad in "Mein Nachbar Totoro" - 78,6% erinnerten sich.

Bild 32 - Miyazakis 7-minütiges Musikvideo "On Your Mark" für Chage und Aska ist leider schwer zu finden, aber immerhin 85,7% sagt zumindest der Screenshot was.

Bild 33 - Eine verschlafene Shizuku zu Beginn von Yoshifumi Kondôs "Stimme des Herzens" - 57,1% hatten es richtig.

Bild 34 - Triumphierende Arbeiterinnen in "Prinzessin Mononoke". 82,1% haben sie erkannt.

Bild 35 - Ich geb zu, das war gemein. Das hier ist nämlich nicht der Totoro-Spielfilm, sondern das Kurzfilm-Spinoff "Mei and the Kitten Bus", welches exklusiv im Ghibli-Museum zu sehen ist. 39,3% sind trotzdem nicht drauf reingefallen.

 

Bild 36 - Diese zwei Gestalten sind auf Chihiros Zugfahrt zu Zeniba kurz zu sehen. Nun ja, SEHR kurz, aber das Bahn-Zeichen und das umgebende Wasser wären Hinweise gewesen. 64,3% hatten ein gutes Auge.

Bild 37 - "Horus - Prince of the Sun" aka "The Little Norse Prince" heißt ein frühes Spielfilm-Meisterwerk von Isao Takahata aus dem Jahr 1968. Muss man echt mal sehen, wenn man die Chance hat. 67,9% sagt zumindest der Titel was.

Bild 38 - "Die Chroniken von Erdsee" haben wieder 89,3% richtig erkannt.

Bild 39 - "Piece" heißt ein aktuelles Musikvideo von Ghibli-Newcomer Yui Aragaki. [url=http://ghiblicon.blogspot.com/2009/04/piece-2009.html]hier[/url] kann man sich das tolle Filmchen anschauen. 32,1% kannten es anscheinend schon.

Bild 40 - Das kleine Kätzchen gehört natürlich ins "Königreich der Katzen", wie 85,7% wussten.

 

Bild 41 - An das spektakuläre Finale in "Kikis kleiner Lieferservice" konnten sich nur 64,3% erinnern. Anscheinend liegen die Stärken des Films doch anderswo.

Bild 42 - "Koro's Big Day Out" heißt ein weiterer Miyazaki-Kurzfilm, den man leider nur im Ghibli-Museum schauen kann. 32,1% haben das Bild trotzdem zuordnen können.

Bild 43 - Das Glühwürmchen auf Setsukos Puppe - dieses allegorische Bild weist natürlich auf "Die letzten Glühwürmchen" hin. Aber nur 35,7% haben die Verbindung gezogen.

Bild 44 - "Little Nemo" sollte ein Prestige-Projekt werden, das japanische und amerikanische Animationskunst verbindet. Sowohl Miyazaki als auch Takahata entwickelten bereits in den frühen 80ern Entwürfe; 1984 entstand ein 4-minütiger Pilotfilm unter der Regie von Yoshifumi Kondô, aus dem auch dieser Screenshot stammt. Leider entstand der spätere fertige Film ohne die Ghibli-Genies. Schade. Der Hinweis auf den Pilotfilm wäre vielleicht etwas kleinlich gewesen, darum hab ich alles gelten lassen, was "Little Nemo" beinhaltet, was immerhin bei 32,1% der Fall war.

Bild 45 - Diese durchgeknallte Bande gehört natürlich in "Das Schloss im Himmel", wie zur Auflockerung mal wieder 96,4% wussten.

 

Bild 46 - Für einen kurzen Moment als Mensch zu sehen: "Porco Rosso". 71,4% haben ihn trotzdem erkannt.

Bild 47 - "Gauche the Cellist" heißt ein weiteres Frühwerk von Isao Takahata. 53,6% haben's gewusst.

Bild 48 - Die Götter spielen Stadtentwicklung - einer der vielen schrägen Einfälle in "Pom Poko", die 28,6% zu schätzen wussten.

Bild 49 - "Hoshi wo katta hi - The Day I Harvested A Planet" heißt ein weiterer Kurzfilm von Hayao Miyazaki, der exklusiv im Ghibli-Museum zu sehen ist. Angeblich ist allein dieser Film den Trip nach Japan wert... Immerhin 35,7% konnten den Screenshot zuordnen.

Bild 50 - Ein frisch gebadeter Flussgott in "Chihiros Reise ins Zauberland". 57,1% haben ihn erkannt.

 

 

Einige Sachen waren wohl nur mit etwas Online-Recherche rauszukriegen, aber es gab tatsächlich zwei Leute, die alle 50 Bilder richtig hatten! Dazu und zur genaueren Platz-Verteilung wahrscheinlich morgen mehr!

UPDATE 29.09.:

Auswertung frühestens am Donnerstag. Ich hab meine angefangenen Auswertungsbögen leider nicht mehr und muss nochmal von vorn anfangen. Aber ich bedanke mich schonmal bei den knapp 30 Teilnehmern fürs Mitmachen!

UPDATE 23.09.:

Bildserver ist wieder on (zumindest für Weblog-Bilder). Der Einsendeschluss bleibt also, wie er ist.

UPDATE 22.09.:

- Es wurden neue Preise hinzugefügt, da heute neue Items zum Thema herauskamen. Es gibt jetzt also ein zweites Wandelndes-Schloss-Paket! ^^

- Sollte der Bildserver weiterhin offline bleiben, wird der Einsendeschluss entsprechend nach hinten verlegt.

- Bei Gleichstand am Ende werde ich ein Stechen mit Bonus-Screenshots machen, anstatt auszulosen. Ist denke ich fairer. Wäre schön, wenn alle Teilnehmer die Tage nach Einsendeschluss online sein könnten wo dann eine Benachrichtigungs-ENS folgen wird.

[/UPDATE]

So, mit leichter (kein Kommentar!) Verspätung kann es jetzt endlich losgehen:

Das große Studio-Ghibli-Screenshot-Raten!


Der Ablauf ist ganz einfach: Ihr findet unten eine Liste mit 50 Screenshots, und ihr müsst rauskriegen, zu welchem Ghibli-Film sie gehören. Damit das aber nicht so einfach wird, wie es sich anhört, sind einige Screenshots ziemlich tricky, und des weiteren sind neben den bekannten Ghibli-Kinofilmen auch Ghibli-Kurzfilme, Ghibli-Musikvideos und frühere Arbeiten der späteren Ghibli-Regisseure Miyazaki Hayao, Takahata Isao und Kondo Yoshifumi vertreten, und nicht alles davon ist in Deutschland auch erhältlich. Also was für echte Ghibli-Experten, aber mit etwas Recherche-Geist alles rauszubekommen! Ich sag aber mal, wer die Hälfte rauskriegt, ist schon ziemlich gut dabei! ^^

Ablauf: Macht einfach eine Liste mit den einzelnen Nummern und euren Lösungsvorschlägen und schickt mir diese per ENS zu! Nicht hier in die Antworten posten! Ob ihr die japanischen, englischen oder deutschen Titel angebt, ist egal. Die Preise werden vergeben nach Anzahl der richtigen Lösungen. Bei Punktegleichstand entscheidet das Los. Ihr könnt euch also Zeit lassen! Ihr könnt auch später verbesserte Lösungslisten nachschicken. In dem Fall zählt dann aber jeweils die aktuellste Einsendung. Einsendeschluss ist Sonntag, der 27.09. und 24 Uhr.

Natürlich sollt ihr das nicht nur dem Spaß an der Sache wegen machen, es gibt natürlich auch Preise zu gewinnen: und zwar Animexx-Item-Pakete zu einzelnen Ghibli-Filmen im Gesamtwert von Rund 900 Karotalern! Ich bedanke mich hiermit nochmal bei den vielen großzügigen Spenden, die dieses Projekt erst ermöglicht haben: animexx.onlinewelten.com/weblog/256872/337264/

Hier die Preisliste:

 1. Platz - Prinzessin-Mononoke-Paket (Wert ca. 250 KT)

  • - Prinzessin
  • - Mononoke
  • - Wolf

2. Platz - Das-Wandelnde-Schloss-Paket # 1 (ca. 170 KT)

  • - Zauberer
  • - Calzifer
  • - Herz
  • - Das wandelnde Schloss (Modell-Kit)

3. Platz - Das-Wandelnde-Schloss-Paket # 2 (ca. 160 KT)

  • - Das wandelnde Schloss
  • - Herzloser

4. Platz - Chihiro-Paket (ca. 80 Kt)

  • - Sammelfigur "Chihiro"
  • - Haku
  • - Element "Wasser"
  • - Rußmännchen
  • - Ratte
  • - Laterne

 5. Platz - Totoro-Paket (ca. 60 KT)

  • - Totoro
  • - Regenschrim
  • - Baum
  • - Nachbar
  • - GROOAOAOAOAOAAAARRRR 

6. Platz - Königreich-der-Katzen-Paket (ca. 55 KT)

  • - Katzenohren
  • - Naschkatze

7. Platz - Pom-Poko-Paket (ca. 50 KT)

  • - Tanuki
  • - Fuchs

8. Platz - Kiki-Paket (ca. 25 KT)

  • - Kleine Hexe
  • - Schwarze Katze
  • - Rote Schleife

9. Platz - Nausicaä-Paket (ca. 15 KT)

  • - Ein Stück "Meer der Fäulnis"
  • - Bug

10. Platz - Die-Letzten-Glühwürmchen-Paket (ca. 8 KT)

  • - Glühwürmchen
  • - Bonbon

11. Platz - Ponyo-Paket ( ca. 8 KT)

  • - Goldfisch

12. Platz - Das-Schloss-im-Himmel-Paket (ca. 7 KT)

  • - Juwel
  • - Diamant

13. Platz - Porco-Rosso-Paket (ca. 7 KT)

  • - Schweinchen

Trostpreise:

  • - Eisblume
  • - Eis am Stiel
  • - 10 x Feenstaub
  • - Sternenstaub
  • - 5 x †
  • - 2 x Neu
  • - Dominostein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wünsche viel Spaß! ^^

Auf Entzug Schokolade, Selbstversuch, sucht

Autor:  roterKater
31.07.2009 9:13 Uhr.

Irgendwann muss man sich seiner Sucht stellen, da hilft alles nichts... Wenn man von Kindheit an mit einem Suchtmittel konfrontiert ist, wenn die ganze Familie bedenkenlos konsumiert und die Kinder auch noch selbst zum Monsum anstiftet und sogar ermutigt, ohne an die Konsequenzen zu denken, wenn man das Leben gar nicht mehr anders kennt, sich nicht mehr vorstellen kann, wie es ist, ohne zu leben... wie es sein könnte... bleibt einem nur noch der Angriff nach vorn. Und so habe ich beschlossen, nach gut 20-jährigem, fast täglichen Konsum, häufig sogar unkontrolliertem Mischkonsum mit anderen gefährlichen Substanzen wie Kartoffelchips, gehe ich Cold Turkey:

KEINE SCHOKOLADE MEHR!

Irgendwann muss mal Schluss sein! Niemand kann die Folgen von dauerhaftem Schokoladenkonsum absehen. Alle Forscher, die jemals unabhängige Studien dazu durchgeführt haben, sind auf mysteriöse Weise verschwunden - die Schoko-Industrie, die hinter den Kulissen die Regierungen der meisten westlichen Indurstrienationen finanziert, hält die Hand auf jede Information, die der Ruf ihres Suchtproduktes gefährden könnte. Aber nicht mit mir! Ich werde ihnen ein Schnippchen schlagen und, vom dauerhaft schokovernebelten Bewusstsein befreit, endlich die Sache klar sehen können! Ich muss nur einfach keine Schokolade mehr essen... ganz einfach...

Um den Entzugsprozess psychologisch zu verschärfen und damit hoffentlich zu beschleunigen, habe ich zwei Tafeln feinste Milka Sahneschokolade direkt neben mein Bett gelegt. Die dürfen natürlich nicht geöffent werden!

Ich werde die Entwicklung meines Entzugs hier dokumentieren und für dir Nachwelt festhalten. Mögen wir alle etwas daraus lernen können.

01.08.2009 6:33

Der erste Tag ließ sich besser überstehen als erwartet. Aber abends kamen dann die ersten Probleme auf. Ich konnte einfach nicht einschlafen und hab mich die halbe Nacht wach im Bett rumgewälzt. Ich wusste genau: nur einkleines Einschlafriegelchen und ich würde schlafen wie ein totes Baby! Aber ich bin hart geblieben!


01.08.2009 15:04

Ich habe jetzt bereits die vierte Portion Gemüsepfanne gegessen, aber ich schaffe es einfach nicht, satt zu werden. Irgendwas scheint einfach zu fehlen... Dafür kann ich gut aufs Klo.

01.08.2009 22:50

Meine Gedanken kreisen nur um ein Thema... Um mich abzulenken, wollte ich mir einen Film auf DVD angucken. Dabei habe ich zu meinem Erschrecken festgestellt, dass die beiden Schokotafeln nicht nur neben meinem Bett, sondern auch direkt neben dem DVD-Stapel liegen. Es hat ein paar Sekunden gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich an den DVDs vorbeigefriffen habe. Gott sei Dank hatte ich die Tafel noch nicht geöffnet!

01.08.2009 23:25

Ich geb auf! Ich krieg nichts von dem Film mit. Kann mich einfach nicht konzentrieren. Versuch zu schlafen.

02.08. 2009 4:38

Kann immer noch nicht schlafen.

02.08.2009 14:10

Heute habe ich mich das erste mal übergeben müssen. Mein Magen verweigerte der Nudelpfanne einfach den Zutritt! Fühl mich ziemlich schwach.

02.08. 2009 20:42

Meine Hände haben angefangen zu zittern. Zum Zeitvertreib schaue ich online South Park, ohne wirklich etwas davon mitzubekommen. Ich stelle mir vor, Mr. Hankey wäre auch Schokolade und würde mich besuchen.

03.08.2009 0:07

Ich denke, ich halt's nicht mehr aus! Ich brauch unbedingt Methadon! Wann macht die verdammte Apotheke morgen auf?

03.08.2009 11:04

Dieser verf***te Nazi-Apotheker wollte mir kein Meth geben! Wo kommen wir denn da hin, wenn wehrlose Suchtopfer so behandelt werden? Überlege, schnell zum Kotti zu düsen und mir als Ersatz ein bisschen Schnee zu holen, gebe den Plan aber bei einem Blick in mein Portemonnaie auf.

03.08.2009 19:35

Ich fühl mich matt, deprimiert und hab zu nichts wirklich Lust. Naja, außer zu einem... *zu Schoki-Tafeln rüberschau*

04.08.2009 11:20

Heute nacht ist was seltsames passiert. Kennt ihr das, wenn einen nachts eine Mücke sticht und man im Schlaf den Stich anfängt zu kratzen, ohne es zu merken, und irgendwann aufwacht, weil es mittlerweile mörderisch juckt und man erst dann merkt, dass man sich gerade unbewusst in den Wahnsinn gekratzt hat?

Naja, heute Nacht bin ich jedenfalls von einem seltsamen Knistern und Rascheln aufgewacht und hab erst dann gemerkt, dass ich eine der Tafeln von neben meinem Bett in den Händen hielt und einfrig daran rumpuzzelte! Verdammnis, was das Bewusstsein mühsam verdrängen kann, holt sich also das Unterbewusstsein so ganz hinterfotzig zurück! Ich hab die Tafeln jetzt sicherheitshalber im Kühlschrank quarantänisiert und spanne jetzt vor dem Pennen Stolperdrähte vor die Küchentür, für den Fall, dass ich schlafwandle.

07.08.2009 13:11

fühl mich... so schwach... schaff nicht mal mehr... großbuchstaben... *ächz*

08.08.2009 17:41

Meine Hände haben aufgehört zu zittern. Wahrscheinlich fehlt ihnen einfach die Kraft...

11.08.2009 23:20

*Schoko mampf*