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Schreibcamp Franzenhof und Stadtfest

Autor:  Atina
19. bis 24. August – Schreibcamp im Franzenhof

Am Sonntagnachmittag holte Sanni mich mit ihren Eltern ab und wir fuhren mit jeder Menge Gepäck zum Franzenhof, der in der Nähe von Wriezen liegt. Wir folgten dem Schild und fuhren auf einem Waldweg. Wir dachten schon, dass wir falsch wären, aber nach einer Ewigkeit kam ein zweites Schild und pünktlich um 16 Uhr kamen wir an. Wir brachten die Taschen ins Zimmer, bezahlten die Kursgebühren (280 Euro) und setzten uns auf die Wiese, um ein wenig an unseren Geschichten bzw. Gedichten weiter zu schreiben. Um 18 Uhr gab es Abendessen und eine Stunde später traf sich unser Kurs zur ersten Besprechung. Bettina, die Leiterin, stellte sich kurz vor und dann sollten wir als erste Übung ein Elfchen schreiben.
Jeder las seins vor und dann sollten wir uns vorstellen. Name, Alter, Wohnort, warum man hier war… Sanni und ich waren die Jüngsten mit 19 und 20 Jahren, dann ging es erst ab 48 Jahren wieder weiter. Das Thema war ja auch „Autobiografisches Schreiben“. Seine Biografie schreibt man normalerweise erst in einem etwas fortgeschritteneren Alter. Es war aber trotzdem total cool, auch die Atmosphäre. Alle hatten viel Spaß. Es wurde viel zu Biografien gesagt, wie man sie aufbaut, wie man strukturieren kann und so weiter. Bettina hatte auch ganz viele Bücher mit und hat zur Veranschaulichung immer wieder Textstellen vorgelesen.
Der Kurs fing um 10 Uhr an und ging bis zum Mittag um 13 Uhr, dann ging es 15 Uhr wieder los und wir arbeiteten bis ungefähr 19 Uhr. Es waren acht Teilnehmer, Marie-Luise, Nila, Sabine, Erika, Hannelore, Sigrid, Sanni und ich.

Montag: Wir sollten eine Skizze von unserer frühsten Wohnumgebung anfertigen und damit Erinnerungsarbeit betreiben. Uns sollten Geschichten aus dieser Zeit einfallen, Ziel war, dass wir eine kleine Szene in der Kinderstimme schreiben. Das habe ich nicht so gut hinbekommen, aber ich fand es nicht so schlimm. Am Nachmittag haben wir dann die verschiedenen Perspektiven durchgesprochen und sollten eine Rahmengeschichte für die Kinderstimme-Geschichte schreiben. Die erste spielt nämlich in der Vergangenheit und nun sollten wir eine im Jetzt verfassen.

Dienstag: Heute sollten wir eine Art Zeitstrahl anfertigen und somit unser Leben in Abschnitte einteilen, die dann die Kapitel sein könnten. Eine Szene aus einem Abschnitt sollten wir uns aussuchen und aufschreiben. Ich wählte die Szene, als ich im Januar bei der Preisverleihung war und total aufgeregt war, ob ich nun gewinne oder nicht (siehe ältern Eintrag). Am späteren Nachmittag beschäftigten wir uns mit dem Dialog. Als Aussuchhilfe gab es das Thema Erziehung und typische Sätze dazu. Ich nahm die Situation, wenn ich in Bens Zimmer komme und es wieder total unaufgeräumt ist.

Mittwoch: Vormittags beschäftigten wir uns mit den Lebensthemen und sollten alles aufschreiben, was wir mit unserem verbinden und was es uns bedeutet. Am Nachmittag sollten wir einen Waldspaziergang machen (wir waren im tiefsten Wald, es gab nur wahnsinnig schlechten Handyempfang) und alles mit den Sinnen wahrnehmen. Das hat mir Spaß gemacht und mein Text wurde gelobt.

Donnerstag: Das Thema war, wie die Außenwelt (historische Ereignisse) in die Innenwelt (unser Leben) eindringen kann. Wenn man so etwas mit einbringt, dann hat der Leser eine zeitliche Orientierung. Auswählen konnten wir zwischen Wende und 11. September. Da ich das erste nicht wirklich miterlebt habe, konnte ich nur über den 11. September schreiben.
Am Nachmittag haben wir besprochen, wie man Fiktion in die Biografie bringen kann. Wir sollten an unsere größte Sehnsucht denken und darüber schreiben. Zum Beispiel: Was wäre, wenn ich singen könnte oder was wäre, wenn ich einen anderen Mann geheiratet hätte. So etwas halt. Ich habe eine wirkliche Szene genommen und das Ende etwas geändert.
Am Abend wollten wir eine Vorlesung machen. Es war nämlich noch ein anderer Kurs da, der sich mit malen und Ton beschäftigte. Sie stellten ihre Arbeiten aus und wir lasen ihnen etwas vor. Das war ein schöner Abend und wir begannen schon damit, Texte zu den Bildern zu schreiben.

Freitag: Heute sollten wir Zeit bekommen, um weitere Texte zu den Bildern zu schreiben. Ich schrieb ein Elfchen und dazu eine Geschichte. Das Bild hat mir echt gefallen, aber leider durfte ich es nicht mitnehmen. Wir bekamen von Bettina noch eine Literaturliste und sprachen über Verlage. Welche man nehmen sollte und welche besser nicht. Nach dem Mittagessen machten sich dann alle auf den Nachhauseweg. Sigrid nahm uns mit, denn sie wohnt auch in Eisenhüttenstadt und so musste keiner von unseren Eltern extra den langen Weg fahren.

Insgesamt war es richtig schön. Ich war mit Sanni in einem Zimmer und wir quatschten abends immer noch ziemlich lange. Am Morgen kamen wir dann nie richtig aus dem Bett. Frühstück gab es von 8.30 bis 9.30 Uhr, aber wir standen meistens erst um neun Uhr auf. Essen gab es aber trotzdem noch genug. Was das Essen angeht, das war ganz in Ordnung. Es gab immer Salat und viel mit Gemüse. Fleisch gab es gar nicht, es war hauptsächlich vegetarisches Essen, aber dafür bin ich jetzt wieder auf dem Gewicht, das ich vor dem Ostseeurlaub hatte. *grins* Gestört haben mich nur die vielen Mücken. Das Fenster war zwar den ganzen Tag auf, aber am Abend bei Licht war es zu und trotzdem hatten wir jede Menge Viecher im Zimmer. Die Wände sahen am Ende der Woche nicht mehr so toll aus, die Mücken haben wir nämlich mit unseren Schuhen bearbeitet.




24. bis 26.August – Stadtfest

Freitagabend begann das Stadtfest und ich ging natürlich hin. Erst lief ich eine Weile mit meinen Eltern herum, denn erst um 21 Uhr war ich mit Ben verabredet. Er war mit Hagen, Martin und einigen anderen in Leipzig bei der Games Convention gewesen und kam erst am Abend wieder. Na ja, wir aßen etwas, sahen uns alles an, trafen auf ein paar Freunde, hörten kurz The BossHoss zu und liefen einfach nur herum. Kurz nach 23 Uhr legte Paul van Dyk auf, das musste Ben natürlich sehen. Es war ein schöner Abend. Erst einmal weil wir uns eine Woche lang nicht gesehen hatten und dann weil wir an diesem 24. genau ein Jahr und sechs Monate zusammen waren.

Obwohl ich spät nach Hause gekommen war, musste ich am nächsten Tag zeitig aufstehen. Mein Cousin Max sollte eingeschult werden. Um 10 Uhr begann das Programm, das recht kurz war, und dann wurden die neuen Schüler ins Klassenzimmer gebeten. Zum Mittag fuhren wir ins EuroCamp am Helenesee, wo wir Mittag aßen und Kaffee trunken. Es war viel zu viel Essen. Am Nachmittag war ich bei Ben und zu 21 Uhr fuhren wir mit Hagen, Martin und Thomas in die Stadt. Es traten schließlich Juli auf und diese Band wollte ich unbedingt sehen. Alle Songs, bis auf zwei oder drei, kannte ich und konnte so einigermaßen mitsingen. Das war ein wahnsinnig tolles Konzert. Jetzt höre ich ständig ihr Album. *grins*
An einem Stand konnte man Rosen schießen und Hagen sahnte vier Stück ab, die er dann verteilte, ich bekam auch eine.

Arcelor hatte zum Tag der Gesundheit einen Schülerkreativwettbewerb zum Thema „Knick die Kippe“ ausgeschrieben. Bei uns in der Schule hing ein Plakat dazu und ich wusste, dass Sanni ein tolles Gedicht zum Thema Alkohol geschrieben hatte. Ich gab ihr die Adresse und sie reichte es ein. Am Sonntag war die Preisverleihung auf dem Stadtfest. Ich ging auch hin. Die Klassen, die mitgemacht hatten, bekamen Geldpreise (100 bis 500 Euro) und jeder Schüler einen Beutel mit Sturzhelm und einer DVD. Sanni erhielt mit einigen anderen Sonderpreise. Der Moderator fragte sie, was sie gemacht hätte. „Ich habe ein Gedicht über Alkohol geschrieben. Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, denn ich trinke gar keinen Alkohol.“ Und was haut der Moderator raus? „Das sollte in eurem Alter ja wohl auch sein.“ Sanni ist 20 Jahre alt. Das Problem war wohl, dass sie ihr Alter nicht angegeben hatte und in diesem Moment mit Schüler aus der 7. und 8. Klasse auf der Bühne stand. Gewonnen hat sich auch einen Sturzhelm mit DVD sowie einen Rucksack. Na ja, besser als gar nichts.
Am Nachmittag machten wir (meine Eltern, Großeltern, Ben und seine Eltern) eine Rundfahrt im EKO mit Besichtigung des Warmwalzwerks. Es war echt verdammt warm in der Halle. Ich war froh, als ich wieder draußen war und dann dieser Geruch von warmem Metall. Schrecklich.
Am Abend gingen wir dann zum Konzert von Marianne Rosenberg. Es war nicht so voll, wie die letzten Tage und somit sah ich viel mehr Leute, die ich gar nicht sehen wollte. *seufz*

Ansonsten war das Stadtfest wie die letzten Jahre auch echt toll. Ich habe schon überlegt, ob ich die Verantwortlichen mal frage, ob es möglich wäre, dass sie für nächstes Jahr Christina Stürmer engagieren könnten. Das wäre echt genial. *smile*
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Datum: 05.09.2007 12:15
Das klingt doch sehr interessant. So ein Schreibcamp wäre auch was für mich. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal etwas Schönes verfasst habe - es war wohl aber für die Schule. Und ein solches Camp ist sicherlich eine tolle Inspirationsquelle. Ein Zeichencamp würde mir aber noch eher zusagen. Ich muss endlich aus meinem KreaTIEF herauskommen. *seufz*
Und beim Stadtfest hattet ihr ja ein tolles Aufgebot. Ich war dieses Jahr nicht auf unserem Stadtfest. Es ist zwar immer eine riesige aufregende Party mit sehr vielen Bands, aber es gibt von Jahr zu Jahr mehr Besoffene. Und es macht irgendwann keinen Spaß mehr, ständig angerempelt und dann auch noch angepflaumt zu werden.
The BossHoss hätte ich auch gern gesehen. Und Paul van Dyk wäre was für meinen Freund gewesen. Juli war dieses Frühjahr zwar auch in Oldenburg, aber ich bin nicht so ein großer Fan von ihnen.
Viel Durchhaltevermögen weiterhin für den Uni-Krimi!
Liebe Grüße, Aranori
"There's only one truth!" - Detektiv Conan rulez!^^v


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