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Mr. Svensson

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heya ihr Lieben :)
Jetzt hatte ich ja versprochen, dass das nächste Kapi ganz schnell kommt und es hat doch etwas länger gedauert. Das liegt aber auch an der Länge, ich hoffe ihr verzeiht. Da ich ewig lange Kapis nicht mag, dieses Zwischenspiel aber in einem Rutsch abgehandelt werden muss, habe ich es in 4 Teile unterteilt. Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Zwischenspiel III.1

[RIGHT]Nenn' Heiligkeit nicht, denn du liebst das Fleisch[/RIGHT][RIGHT]Und gehst zur Kirche nie im ganzen Jahr,[/RIGHT][RIGHT]Als wider deine Feinde nur zu beten.[/RIGHT][RIGHT]-     Shakespeare, König Heinrich VI[/RIGHT]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]„We had pierced the veneer of outside things. We had "suffered, starved and triumphed, grovelled down yet grasped at glory, grown bigger in the bigness of the whole." We had seen God in His splendours, heard the text that Nature renders. We had reached the naked soul of man.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Cals Stimme klingt nah an meinem Ohr in der Dunkelheit. Dunkel ist es, weil ich die Augen geschlossen halte, während Cal mit einer kleinen Lampe genügend Licht macht, um im Schlafsack lesen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also was die nackte Seele angeht, bin ich mir ja nicht so sicher. Aber nackte Körper trifft es ziemlich genau“, brumme ich leise. Cal lacht leise und ein Klick deutet an, dass er die Taschenlampe ausgeschaltet hat. Es raschelt leise, als er Buch und Lampe aus unserem Lager und zurück in seinen Feldrucksack schiebt. Ich habe wirklich keine Ahnung, wieso er das verdammte Buch überhaupt mitgeschleppt hat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich gebe zu, ich kannte Shackletons Geschichte aus der Schule, doch wirklich beschäftigt habe ich mich nicht mit ihm. Er ist in einer Reihe mit den bekannten Polarforschern Scott und Amundsen zu nennen, doch im Gegensatz zu den beiden hat er den Pol und sein eigentliches Ziel, nämlich die Durchquerung der Antarktis, nie erreicht. Cal hat mir die Expedition, wegen der er so „berühmt“ wurde, zusammengefasst:[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Shackletons Plan war es ursprünglich gewesen, die Antarktis zu Fuß und mit Schlitten zu durchqueren und dabei den Pol zu passieren. Von Südgeorgien aus startete Shackleton mit seiner Crew gen Süden. Das Schiff, die Endurance, wurde dabei – wie vorgesehen – im Packeis eingeschlossen. Die Bauweise des Schiffes sorgte dafür, dass es nach oben aus dem Eis gedrückt wurde, so dass der Drift im Packeis eigentlich kein Problem hätte darstellen sollen. Shackleton hatte auf bessere Bedingungen gehofft, doch das Eis erwies sich als unbarmherziger Gegner. Der Drift brachte das Schiff erneut ein ganzes Stück nach Norden, ehe es schließlich zwischen den Eisschollen langsam aber sicher zermalmt wurde und Shackleton gezwungen war, das Schiff aufzugeben. Da das Holz des Schiffes zwar barst, das Schiff im Eis aber nicht sofort versank, hatte die Mannschaft genügend Zeit, alles Brauchbare in den folgenden Tagen vom Schiff zu retten. Auf dem Eis drifteten sie samt dem sinkenden Schiff immer weiter nach Norden, bis sich die Eisdecke schließlich öffnete und die Mannschaft gezwungen war, die Reise in den ebenfalls gesicherten Rettungsbooten fortzusetzen. Relative Sicherheit fanden die Männer zunächst auf einer Insel namens Elephant Island. Die Insel war nicht bewohnt, doch die Männer hatten genug Material dabei, um ein vorläufiges Lager zu errichten. Shackleton war klar, dass sie dort niemals gefunden werden würden und seine einzige Chance die Männer zur retten darin bestand, mit einem der drei Beiboote 1500km über den Ozean zurück nach Südgeorgien zu fahren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die James Cird, ein knapp 7m langes Rettungsboot, brach Ende April von Elephant Island auf. An Bord befanden sich neben Shackleton selbst noch fünf weitere Männer, während er die 22 anderen Mitglieder seiner Crew auf Elephant Island zurück ließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach zwei Wochen auf dem Ozean, bei dem die James Cird einem heftigen Sturm getrotzt hatte, gelang es den Männern tatsächlich, Südgeorgien zu erreichen. Sie landeten in der südlichen King Haakon Bay und mussten die Insel durchqueren, um die nördlichen bewohnten Walfangstationen zu erreichen. 36 Stunden marschierten die Männer ohne Rast durch eisiges, unwirtliches Land, ehe sie Stromness erreichten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit seinem Mut und seiner Hingabe rettete Shackleton letztlich allen Männern seiner Crew das Leben und stellte das Ziel seiner Mission nicht über das Leben der Männer, die ihm zu eben diesem Ziel verhalfen. Er, so Calvin, ist der Inbegriff eines Anführers und nach dem auch ich einige seiner Aufzeichnungen gelesen habe, kann ich ihm da nur beipflichten. Eines von Shackletons Zitaten ist daher auch zu unserem Motto geworden:[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Difficulties are just things to overcome, after all.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Im Schlafsack rutscht Cal näher an mich heran und schiebt damit die Kolben unserer Gewehre näher an meine nackten Oberschenkel. Ich spüre die Wärme seiner nackten Haut auf der anderen Seite der Waffe. Sein Rücken und meine Brust werden nur durch die beiden Läufe getrennt und mein Arm ruht auf Calvins nacktem Bauch, um sowohl ihn als auch die Waffen in Position zu halten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn es so klingen mag, wir sind hier nicht auf einer Übung, sondern zu unserem Vergnügen hier, auch wenn Vergnügen vielleicht das falsche Wort dafür ist. Es ist mein erster „richtiger“ Urlaub während meiner Zeit bei der Armee. Calvin und ich haben gerade die Grundausbildung beendet und Cal hat mich überzeugt, die freien Tage gemeinsam mit ihm, seinem Bruder und einigen weiteren Freunden der beiden zu verbringen. Die Entscheidung fiel mir leicht, da meine Eltern zurzeit in Schweden sind und ich andernfalls nur allein in dem Haus nahe Toronto gesessen hätte. Das hätte mir zwar Zeit gegeben, mich ein wenig zu erholen und mich auf das kommende Semester vorzubereiten, doch die Aussicht auf ein paar Tage in Schnee, Eis und Kälte fernab der Zivilisation war reizvoller.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Anscheinend fahren Logan und seine Kameraden schon seit Jahren in den Strathcona Provincial Park. Der liegt am westlichen Ende Kanadas und ist von Vancouver aus gut zu erreichen. Cal war auch schon einmal dabei und hat mir vorgeschwärmt, wie herrlich der Park ist. In jedem Fall bietet er eine ganze Reihe unterschiedlicher Aktivitäten und gerade ist Nebensaison, so dass wir auf diesem Campingplatz tatsächlich die einzigen Gäste sind. Wir übernachten in kleinen Hütten, die nur Platz für zwei schmale Betten bieten. Calvin und ich haben uns nur kurz angesehen und die Betten dann zusammen geschoben. Seit der ersten Nacht schlafen wir nur mit Shorts in unseren Schlafsäcken, die wir zu einem großen Schlafsack zusammengefügt haben. Der Wärmeaustausch zwischen Körpern funktioniert am besten möglichst nackt, das haben wir bereits in der Grundausbildung mehrfach feststellen dürfen. Da wir morgen früh jagen gehen wollen, liegen zwischen uns die beiden Karabiner und zwei Patronentaschen, die wir aus unserem Gepäck genommen haben. Für die relativ alten Waffen ist die eisige Kälte da draußen durchaus ein Problem. Es ist nicht das schlechteste, sie warm zu halten, gleiches gilt für die Patronen. Kaltes Schießpulver verbrennt langsamer und sorgt dafür, dass die Waffe ihr Potential nicht ausschöpfen kann. Bei einer Jagd kann das entscheidend sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Von draußen dringen Geräusche zu uns herein. Gemurmel, ein dumpfer Schlag und dann leises Kichern. Cal hebt den Kopf unter der Decke hervor und kneift die Augen zusammen. „Das war Logan..“ murmelt er leise und weckt mich mit der Bewegung aus meinem Dämmerzustand. Außerdem kommt ein Schwall unangenehm kalter Luft an meine gerade so angenehm gewärmte Haut. „Müssen sicher pinkeln..“ brumme ich abwesend und ziehe die Decke wieder höher, kann aber nicht umhin festzustellen, dass sich die Schritte tatsächlich unserer Hütte nähern. „Hörst du das..?“ Calvin flüstert nur noch. Die Geräusche draußen verstummen, dann ertönt wieder ein leises Kichern und ein deutliches „Shhht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Adrenalin kriecht meine Wirbelsäule hinauf. Vorsichtig löse ich die Hand von Cals Bauch und greife nach einer der Waffen, die zwischen uns liegen. Wieder das Geräusch von Schritten draußen, das Knirschen von Schnee unmittelbar vor der Tür. Wenn das wieder einer von Logans dummen Scherzen sein soll, lernt er mich dieses Mal kennen. Logan hat einen seltsamen Sinn für Humor und ich bin ihm schon ein paar Mal auf den Leim gegangen. Erst ein, zwei Mal, als er eigentlich Cal einen Streich spielen wollte, dann hatte er die Aktionen wirklich auf mich gemünzt und ich glaube, dass ihm eine kleine Abreibung – hier, weit entfernt von jeglicher militärischer Rangordnung – ganz gut tun würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Cal hat sich inzwischen vorsichtig auf einen Arm hochgestemmt und schiebt sich Katzengleich aus dem Schlafsack. Er bewegt sich mit einer Grazie, die gar nicht zu der derben Uniform passt, in der er sonst steckt. Ich habe ihn schon ein paar Mal beobachtet und er hat eine Eleganz und Beweglichkeit, die wirklich beneidenswert ist. Nicht das erste Mal denke ich daran, dass er im Bett sicher eine Granate sein muss, so biegsam wie er ist… nicht, dass ich da Erfahrungen vorweisen könnte. Auch wenn wir uns schon bei mehr als einer Gelegenheit ein Bett oder einen Schlafsack geteilt haben, hatten nie etwas miteinander. Wir sind richtig gute Freunde geworden, mehr als Kameraden. Die Grundausbildung hat uns zusammengeschweißt, ich hab Cal unter der Anstrengung zusammenbrechen sehen und war für ihn da, während er mir geholfen hat, mit meiner Höhenangst zurecht zu kommen. Vielleicht würde der Sex das Tüpfelchen auf dem i sein, vielleicht auch nicht. Sowohl ihm als auch mir ist das Risiko zu groß und ich glaube, dass wir beide außerdem auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem Traumpartner haben, wenngleich wir den gleichen "Typ" ansprechend finden. Wir haben nie wirklich darüber gesprochen, auch wenn es eigentlich naheliegend ist, denn natürlich hat Cal gerochen, dass ich die gleichen sexuellen Interessen habe wie er. Wie gesagt: Ich habe nie einen Grund gesehen, das zu verheimlichen, ich habe es nur nicht so herausgebrüllt wie er und habe es nach wie vor nicht so wie er thematisiert. Auch Steve und seine Kumpels glauben noch immer, dass ich hetero bin.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Wenn ich ihn jetzt lautlos durch den Raum gleiten sehe, frage ich mich allerdings schon, ob eine Nacht wirklich unser Vertrauensverhältnis zerstören würde. An seinem Körper ist kein Gramm Fett zu viel und jetzt wo er aufgestanden ist, fehlt mir sein warmer Rücken und sein Hintern, der sich – von den Waffen einmal abgesehen – so perfekt an mich geschmiegt hat. Geräusche an der Tür lassen meine Gedanken zum Wesentlichen zurückkehren. Ich greife den Lauf der Waffe fester und schäle mich etwas umständlich aus dem Schlafsack. Immerhin gelingt es mir, dabei keinen Lärm zu machen. Cal hat kurz an der Tür gelauscht, dann steigt er auf einen kleinen Hocker in einer Nische hinter der Tür und greift nach einem der quer verlaufenden Holzbalken. Probeweise zieht er sich daran nach oben und nickt zufrieden. Ich kann in der Dunkelheit des Zimmers nur seinen Umriss erkennen. Es gibt zwar ein Fenster, doch da haben wir den Vorhang vorgezogen, denn der Schnee reflektiert das Mondlicht und macht es extrem hell draußen, selbst nachts. Der fahle Schimmer, der am Vorhang vorbei auf den Boden fällt, reicht immerhin, um zu erkennen, wo Cal sich positioniert hat. Ich schiebe mich langsam vorwärts und positioniere mich auf der anderen Seite der Tür, die Waffe wie einen Schlagstock in der Hand. Sie ist nicht geladen und ich würde niemals auf einen unserer Freunde schießen, doch der schwere hölzerne Kolben lässt sich auch hervorragend als stumpfe Waffe benutzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hörst du was..?“ Das leise Flüstern ertönt unmittelbar auf der anderen Seite der hölzernen Wand. „Nein. Die schlafen sicher schon wie die Babys.“ Jemand gluckst leise. Cal bedeutet mir mit den Fingern die Zahl „2“. Ich nicke. Vermutlich sind sie wirklich „nur“ zu zweit. Logan ist einer von ihnen, den anderen kann ich an der leisen Stimme nicht erkennen.  Cal gestikuliert wieder zu mir hinüber, verdeutlicht mir, dass ich mich um den Ersten kümmern soll, der hier durch die Tür kommt. Ich nicke erneut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hoffentlich sind sie wirklich nur zu zweit. Andererseits wird die Hütte nicht viel mehr Platz bieten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay, bereit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leises, unterdrücktes Lachen. Dann ein „Ja, los.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Warts nur ab…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Tür öffnet sich erstaunlich leise. Anscheinend wollen sich Logan und sein Begleiter nicht durch Geräusche der Tür verraten. Die Tür schwingt auf. Ich habe mich mit dem Rücken an die Wand gepresst und sehe zur Seite. Der reflektierende Schnee von draußen wirft genug Licht durch die geöffnete Tür, dass ich Logan erkenne. Er hat die Augen zusammen gekniffen, um in der Dunkelheit etwas zu sehen. In der einen Hand hält er eine Taschenlampe, in der anderen einen verdammten Eimer Schnee![/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Du mieses Arschloch..[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Kolben schnellt vor. Logan kommt von draußen, seine Sicht ist durch den Schnee getrübt. Zwar nimmt er die vorschnellende Bewegung aus dem Augenwinkel wahr, doch er ist viel zu langsam, um auszuweichen. Der Eimer knallt auf den Boden, als der schwere Kolben Logans Unterarm trifft und der Schmerz ihn zwingt, den Eimer fallen zu lassen. Ich schwinge die Waffe schon herum, Logan ist viel zu perplex. Er hat sich mir zugewandt, bekommt jetzt jedoch nur einen heftigen Schlag gegen den Brustkorb, der ihn zurücktaumeln lässt. Er kommt zwei Schritte weit, dann bremst das Bett seinen Lauf. Er versucht noch sich abzufangen, hat aber zu viel Schwung und landet rücklinks auf dem aufgeklappten Schlafsack.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während unseres kleinen Disputs drängt auch der zweite Kerl herein, auf den sich Cal sofort stürzt. Ein dumpfes Keuchen deutet an, dass Cals Angriff gesessen hat, also stürze ich mich auf Logan, um ihm keine Chance zu geben, sich wieder aufzurappeln. Noch immer nur mit Shorts bekleidet, werfe ich mich einfach auf ihn und treibe ihm damit die Luft aus den Lungen. Er versucht mich abzuwerfen, doch ich bin schneller und sehe wesentlich besser als er. Ich packe das Handgelenk des Armes, der eben den Eimer getragen hat und platziere mein Knie auf dem sicher noch immer schmerzenden Unterarm. Logan versucht mich mit der anderen Hand zu fassen zu kriegen, was schwer ist, wenn man bedenkt, dass an mir keine Kleidung ist, die er packen kann. Ich setze mich rittlings über seinen Brustkorb und fixiere so auch seinen anderen Arm. Dann beuge ich mich weit genug vor, um zu verhindern, dass er mich mit den Beinen erreichen kann und presse Logan ein Kissen in Reichweite aufs Gesicht, ehe ich mich zu Cal umdrehe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Der kämpft gerade Davids Kampf gegen Goliath. Logans nächtliche Begleitung ist ein hochgewachsener Mann, der den Türrahmen fast vollständig ausfüllt. Ob es nun an seiner Jacke liegt oder ob er darunter auch so ein Schrank ist, kann ich bei den schwachen Lichtverhältnissen gerade nicht erkennen. Cal hat ihm die Füße vor die Brust gezimmert und ihn damit aus dem Gleichgewicht gebracht, doch der Kerl hat sich schneller wieder gefangen als Logan und hat den Eimer bereits freiwillig fallen lassen, um beide Hände zur Verteidigung frei zu haben. Bei seinem Ausweichmanöver hat er sich um die eigene Achse gedreht und Cal hat den Schwung der Bewegung genutzt und sich einfach von hinten an den Kerl geklammert. Es sieht ein wenig amüsant aus, weil der halb nackte Cal wie ein Klammeraffe an dem viel größeren Mann hängt, doch Cal kann wenig ausrichten. Er wird abgeschüttelt und landet in dem Chaos von Eimern, Klamotten und halb geschmolzenem Schnee, den die beiden Kerle mit ihren Schuhen hereingetragen haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Dunkelhaarige wirbelt herum und bekommt Cal jetzt zu packen, stößt ihn vorwärts gegen die Wand. Einen Arm quer über Cals Brust gelegt, verhindert er mit seiner Größe und seinem Gewicht, dass Cal seine Arme zum Einsatz bringen kann. Kurz rangeln sie keuchend, dann verschafft sich Cal irgendwie genügend Luft und tut etwas sehr seltsames: Er springt dem Mann quasi in die Arme und schließt die Beine um seine Hüfte. Kurz scheint diese Aktion auch seinen Angreifer zu irritieren, dann fängt er auf einmal an zu Grunzen. Er packt Cal an den Armen und versucht ihn zurück zu stoßen, doch irgendwie…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Grunzen wird zu einem Gurgeln, dann zu einem schmerzverzerrten Wimmern. Samt seiner Last taumelt Logans Begleiter rückwärts, ebenfalls auf das Bett zu. Im fahlen Licht sehe ich, wie Cals Körper vor Anspannung bebt, dann bemerkte ich seine angespannten Schenkel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er drückt zu! Hinter dem breiten Rücken haben sich seine Füße ineinander verhakt und er presst die Schenkel unter dem Rippenbogen des großen Mannes unbarmherzig weiter zusammen. Dessen Bemühungen Calvin abzuschütteln werden immer heftiger. Man sieht ihm an, dass er Cal eigentlich nicht weh tun will, doch der kleinere Soldat hat ihn so fest im Griff, dass ihm bald keine andere Möglichkeit bleibt, als wirklich Gewalt anzuwenden. Unter mir bockt Logan heftiger. Anscheinend bekommt er keine Luft oder hört anhand der Geräusche, dass auch sein Kumpel den Kampf verliert. „Wir geben auf!“, brüllt es schließlich halbwegs verständlich unter dem Kissen hervor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„FUCK! AH!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Cal und sein Opfer haben das Bett erreicht und landen neben mir und Logan. Cal wird irgendwo unter dem Kerl begraben, an den er sich noch immer unbarmherzig klammert. Ich angele nach der Campinglampe neben dem Bett und schalte sie ein, so dass der Raum endlich durch kaltes weißes Licht erhellt wird. Logan strampelt noch immer und schafft es jetzt endlich, einen Arm unter meinem Bein heraus zu winden, und sich das Kissen vom Gesicht zu reißen. Gurgelnd schnappt er nach Luft, während sein Kumpel neben uns nach wie vor verzweifelt versucht, sich von Cal zu befreien. Der erkennt seinen Sparringspartner jetzt endlich und lässt mit einem verblüfften „Alex?“ locker.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Geräusch, mit dem Alex Gegenwehr in sich zusammenfällt, erinnert vage an eine quiekende Maus. Er sackt einfach über Cal zusammen und stößt wimmernd Luft aus, während er anscheinend versucht gegen die Schmerzen, die mit der plötzlichen Freiheit seiner Körpermitte einhergehen, anzuatmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Alexander also.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm bin ich bei unserer Abreise nach Vancouver das erste Mal bewusst begegnet. Er muss so alt sein wie Logan, also vier oder fünf Jahre älter als ich. Er hat meine Größe und Statur und ein Gesicht, das irgendwie „typisch Offizier“ ist. Ich weiß nicht was es ist, aber er strahlt etwas aus, das Respekt einflößt. Seine tiefe Stimme tut ihr Übriges, um einen automatisch Haltung annehmen zu lassen. Ihn jetzt gerade winselnd über Cal knien zu sehen, ist daher ein amüsantes Bild.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast gesagt… die schlafen sicher!“, beschwert sich der noch immer nach Luft ringende Alexander bei Logan, der selbst noch immer nach Atem ringt und sich sonst nicht weiter bewegt. Er kann auch nicht wirklich weg, immerhin sitze ich noch auf seiner Brust.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hättet ihr euch nicht ‚angeschlichen‘ wie eine Herde Elefanten, dann hätten wir euch auch sicher nicht bemerkt. Wir waren nämlich beschäftigt.“ Cals sarkastischer Tonfall entlockt Logan ein beleidigtes Grunzen, dann kneift er die Augen zusammen. Offensichtlich bemerkt er erst jetzt, wie knapp bekleidet ich auf seiner Brust hocke. Sein Blick fliegt zur Seite und er packt Alex am Arm, der sich gerade mühsam nach oben drückt und auf einen ebenso unbekleideten Calvin hinab starrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im fahlen Licht der Campinglampe kann ich sehen, wie ihm langsam die Röte ins Gesicht steigt. Gut, mir würde es da nicht anders gehen. Cal liegt auf dem Rücken, das lange Haar zerzaust, die Beine noch immer gespreizt und leicht aufgestellt, weil er sie nur von Alexanders Seiten hat rutschen lassen, die Arme locker an den Seiten. „Oh.. das..“ stammelt er verlegen und richtete sich weiter auf, um Cal mehr Freiraum zu geben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Beschäftigt?“[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Ah, da ist er ja wieder, der überfürsorgliche Bruder… Zeit diese Diskussion im Keim zu ersticken.[/JUSTIFY][JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja. Beschäftigt damit, uns auf die Jagd morgen früh vorzubereiten.“ Ich gebe Logans zweiten Arm frei und rutsche ein Stück tiefer, um genügend Platz zum Aufstehen zu bekommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nackt?“ Logans argwöhnischer Tonfall kommt mir schrecklich bekannt vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieso fühlt sich das an wie ein Déjà-vu?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY][/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja. Dein Bruder steht drauf.“ Alexanders Aufkeuchen, Cals Lachen und Logans Fluchen vermischen sich zu einer seltsamen Kakophonie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich stemme mich vom Bett nach oben, packe die beiden mit Schnee befüllten Eimer und schmeiße sie aus der Hütte. „Und jetzt raus hier. Ich würde gerne schlafen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logan und Alexander erheben sich etwas schwerfällig von dem Bett, das jetzt ziemlich zerwühlt aussieht. „Tja, das ging wohl nach hinten los..“ brummt letzterer etwas abwesend und versucht sich dann an einem schiefen Grinsen. „Naja, es gibt immer ein nächstes Mal“, erklärt er zuversichtlich und verlässt die Hütte dann. Logan folgt ihm etwas langsamer. Während Cal bereits das Chaos im Bett etwas zu richten versucht, bleibt sein Bruder vor mir stehen. Sein Blick zeigt ein gefährliches Funkeln. „Ich schwöre dir Svensson, wenn du meinem Bruder wehtust, dann…“ Er hat die Hand gehoben und deutet mit dem Finger auf mich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ich kann nicht anders. Ich beuge mich vor und grinse breit. „Dann kommst du zu mir und versohlst mir den Arsch? Ist das ein Versprechen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Logans Mund klappt auf. Heraus kommt nichts, nicht einmal kondensierte Atemluft. Ich zucke die Schultern. „Dachte ich mir.“ Damit gebe ich ihm einen Schubs nach draußen und schlage die Tür hinter ihm zu, drehe den Schlüssel um und sperre sie damit aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Cal kniet auf dem Bett, ein Kissen und die zweite Waffe in der Hand und grinst mich breit an. „Da hast du was angefangen Arn… ich hoffe du verträgst das Echo.“[/JUSTIFY]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2019-02-01T16:32:27+00:00 01.02.2019 17:32
Gnihihi, angeschlichen wie eine Herde Elefanten - das gefällt mir! Und vor allem gefallen mir Alex und Cal :D Das anzitierte Echo wird höchstwahrscheinlich ein ziemlich Amüsantes, oder? 8) Hach, eine schöne Momentaufnahme! Die schöne Vergangenheit macht die trostlose Gegenwart gerade noch ein bisschen tragischer ^^'


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