Zum Inhalt der Seite

Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Agreement

Wie ein drohender Sturm legt sich Erwins Blick auf Levi und Eren spürt augenblicklich, wie seine eigenen Muskeln sich anspannen. Die Situation scheint aussichtslos und die gemütliche Stimmung von eben hat sich in diesem Moment in Luft aufgelöst.

Levi ist wieder so genervt und kalt, wie eh und je. Doch Erwin scheint das nur noch mehr auf die Palme zu bringen.

Der Blonde beginnt auch sofort zu schreien: „Wo warst du schon wieder?! Kann man sich nun nicht einmal mehr auf die Spezialeinheit verlassen? Vielleicht sollte ich jemand anderem die Führung überlassen. Womöglich wirst du langsam zu alt dafür. Eine Schreibtischarbeit würde dir sicher besser stehen!“
 

Nun ist Eren wirklich wütend. Eigentlich wollte er sich aus dem Gespräch heraus halten, aber er wird sicherlich nicht hinnehmen, dass sein Freund so angemacht wird!

Mit zusammengebissenen Zähnen stampft der Braunhaarige auf seinen Vorgesetzten zu, doch Erwin scheint den Jungen nicht einmal wahrzunehmen. Seine Augen liegen ausschließlich auf Levi, welchen die Rede nicht einmal minimalst zu beeindrucken scheint.

Noch gereizter dadurch knurrt Erwin deshalb: „Du legst es also wirklich darauf an, du wertloser Fuckboy. Vergiss nicht, dass ich es war, der dich von deiner dreckigen Gesellschaft hierher geholt hat. Wir hatten eine Abmachung und du hast sie übrigens schamlos gebrochen. Eigentlich hätte ich dich jetzt sofort ausliefern sollen!“
 

Jetzt ist aber endgültig Schluss! Eren versteht zwar nicht wirklich, was Erwin meint, aber die Beleidigungen sind allemal Begründung genug. Wütend ballt der junge Polizist seine Hand zur Faust und schlägt Erwin von hinten auf den Kopf. Dieser hat den Jüngsten vollkommen ausgeblendet und kann dadurch nicht rechtzeitig reagieren.

Die Faust trifft ihn mit voller Wucht und der breitschultrige Mann stolpert überrascht einen Schritt nach vorne, ehe er seine Schultern wütend strafft und nun seinerseits auf Eren los geht.

Das Gerangel an Tritten und Schlägen wird schnell unübersichtlich und ist vor allem auch laut. Beide Männer bekommen dabei etwas ab. Eren natürlich mehr, da er mit Erwins physischer Kraft nicht unbedingt mithalten kann und das trotz der Tatsache, dass er erst vor kurzem einen Arm verloren hat. Dennoch weigert der Jüngere sich, klein beizugeben.

Doch das muss er nicht einmal tun.
 

Gerade als der Blonde vor ihm nämlich erneut ausholt, um ihm gegen die Schulter zu schlagen, mischt sich auch endlich Levi ein. Blitzschnell steht er vor Eren und fängt Erwins noch gesunde Hand ab, nur um sie im Moment darauf zur Seite auszudrehen.

Erst als diese durch die Drehung ein knackendes Geräusch von sich gibt, lässt der Schwarzhaarige ein wenig nach.

Erwin lässt ein ersticktes Keuchen verlauten, doch geht er einen Schritt zurück, nur um Levi schließlich wieder kalt anzustarren.

Dieser hat zeitgleich eine Hand auf Erens angespannten Unterarm gelegt, um ihn ebenfalls zurück zu halten. Der Braunhaarige hat eine blutende Nase und eine aufgeplatzte Lippe, was ihn jedoch nicht davon abhält unruhig hinter dem Kleineren von einem Bein auf das andere zu treten.

Eren hat deutlich zu viel Energie im Moment und kann sie nicht hinaus lassen, doch er hält sich mit aller Kraft zurück.

Levi hat sich inzwischen komplett an Erwin gewandt, steht somit schützend vor dem Jüngsten und knurrt: „Fass ihn noch einmal an und du hast überhaupt keinen Arm mehr.“
 

„Wie kannst du es wagen...“, fängt der Blonde daraufhin sofort an, wird jedoch plötzlich unterbrochen von einer laut rufenden Hanji, die gerade im richtigen Moment wie ein geölter Blitz auf die kleine Gruppe zusteuert.

„Erwin! Erwiiiiiiiiiiin! Etwas schreckliches ist passiert! Du musst mir sofort helfen!“, weint sie fast und schmeißt sich an den Größeren, nur um ihn kurz darauf ohne auf eine Antwort zu warten mit sich zu zerren. Er hat keine Chance auch nur nachzufragen, worum es eigentlich geht. Doch damit muss der Blonde wohl leben, denn die Wissenschaftlerin kennt keine Gnade.

Eren in der Zwischenzeit ist immer noch aufgewühlt und würde seinem Vorgesetzten am Liebsten gleich noch ein paar Schläge verpassen.
 

Aber er kann seinen Zorn zügeln, vor allem da er spürt, dass Levi das Selbe im Moment tun muss. Die Hand des Schwarzhaarigen auf seinem Unterarm fühlt sich mächtig verkrampft an. So als hätte auch er mit sich zu kämpfen, um dem Blonden nicht nachzuspringen und einmal kräftig die Meinung zu geigen. Aber Levi weiß, dass dies keine gute Idee wäre, überhaupt nicht.

Daher dreht der Leiter der Spezialeinheit sich schließlich nur zu dem Jüngeren um und begutachtet lieber einmal dessen kleine Verletzungen.

Mit einem einfachen „Ts“ lässt er schließlich von seinem Gesicht ab und deutet Eren, ihm zu folgen.
 

Erst in Levis Zimmer bleiben sie stehen und der Ältere dirigiert den jungen Polizisten auf sein fein säuberlich gemachtes Bett, um anschließend den Verbandskasten aus dem Schrank zu holen.

Zwischen den beiden Männern sind keine Worte mehr gefallen.

Eren beißt sich auf die sowieso schon blutende Lippe und spürt augenblicklich einen schmerzenden Stich dadurch. Das war wohl nicht gerade seine beste Idee.
 

Der Ältere ist inzwischen zurück gekommen und schüttelt nur vorwurfsvoll seinen Kopf, ehe er sich hinunter beugt und den größten Teil des Blutes erst einmal mit einem einfachen Tuch wegwischt.

Dabei ist er Eren ganz nah und während der Braunhaarige beobachtet, wie Levi seine Wunden versorgt, kommen ihm erneut Erwins Worte in den Sinn. Irgendetwas gibt es da noch, muss es noch geben, dass Levi ihm nicht erzählt hat.

Es ist etwas vorgefallen zwischen ihm und Erwin, eine Abmachung? Der Alte hat etwas dieser Art erwähnt. Irgendwie ist Eren neugierig, möchte seinem Freund auch helfen, doch er weiß nicht wirklich, wie er anfangen soll mit dem Gespräch.
 

Kurz beobachtet er den Schwarzhaarigen noch, während seine Hände geübt Erens Lippe abtupfen und anschließend eine grässlich brennende Flüssigkeit darauf tröpfeln. Kurz verzieht der Jüngere sein Gesicht, doch glücklicherweise ist der Schmerz schnell wieder vergangen.

Irgendwie möchte Eren am Liebsten warten, bis Levi von sich aus das mittlerweile notwendige Gespräch beginnt, doch daran scheint der Ältere nicht einmal zu denken. Trotzdem möchte Eren diese Sache von vorhin nicht einfach so im Raum stehen lassen.

Daher überwindet er sich schließlich doch noch und fängt leise an: „Ähm,... ist alles in Ordnung? Wie geht es dir?“

„Ich bin nicht der, der sich verprügeln hat lassen“, antwortet der Leiter der Spezialeinheit nur knapp und Eren muss sich auf die Zunge beißen, um jetzt keinen Kommentar heraus zu lassen. Von wegen verprügeln lassen, er hat Erwin verprügelt!

Aber das ist erst einmal nebensächlich und kann später noch ausdiskutiert werden. Jetzt möchte der junge Polizist endlich wissen, was vorhin los war und warum Levi die ganzen Beleidigungen einfach ohne sich zu verteidigen hingenommen hat.
 

Eren nimmt seinen Mut zusammen und spricht daher seine Gedanken direkt aus: „Das meinte ich damit nicht. Erzähl mir bitte was vorhin los war Levi. Was hat Erwin gemeint? Warum hat er dich einfach so beschimpft?“

Levi hat sich schon wieder umgedreht und räumt den kleinen Erste-Hilfe-Kasten, mit dem er Eren versorgt hat, eben wieder weg, als er die Fragen des Jüngeren vernimmt.

Erst ist er wütend. Eren hätte das nie erfahren sollen und schon gar nicht auf diese Weise, aber als er sich schließlich wieder zu dem Braunhaarigen dreht, blicken dessen wunderschöne grün-blaue Augen Levi entgegen. Mit ihrer Klarheit und Tiefe verzaubern sie den Schwarzhaarigen und lautlos seufzend beschließt er, den Jüngeren nicht anlügen zu wollen.
 

Ohne wirklich auf Erens Reaktion zu achten, meint Levi daher: „Als Erwin mich in die FDF geholt hat, wollte er meine ungewöhnliche Kraft und Geschicklichkeit nur für diesen einen Kampf benutzen. Er hätte meine Freunde und mich anschließend an Kenny ausgeliefert, der zu dieser Zeit schon nach uns gesucht hat. Doch das konnte ich nicht riskieren. Endlich hatten sie ein Dach über dem Kopf, ein halbwegs sicheres Zuhause. Wären wir zu Kenny zurück gegangen, hätte er Farlan und Isabel getötet, schon alleine, weil sie ihm nicht loyal waren.

Deshalb habe ich mit Erwin einen Deal ausgehandelt. Er war mir körperlich nicht abgeneigt und ich habe im Gegenzug dafür, dass wir hierbleiben konnten, seinen ‚Freund‘ gespielt. Dass Farlan und Isabel gestorben sind, war ihm später mehr oder weniger egal.

Der Trottel hat nämlich echte Gefühle für mich entwickelt in der Zwischenzeit und dafür dass ich ihm meinen Körper überlassen habe, hat er mich schließlich in der Zentrale behalten.

Zwar war es nicht meine Entscheidung, doch ich hatte einen sinnvollen Platz gefunden, von dem aus ich Kenny endlich hinter Gitter bringen konnte und um ehrlich zu sein, fand ich es nicht schlimm, mit Erwin etwas zu haben.

Durch seine dummen Gefühle hat Erwin aber zwischenzeitlich auch vergessen, dass wir die Abmachung haben und er meinen Körper benutzen kann. Ich konnte deshalb ohne ihn zu fragen tun was ich wollte.

Ich habe mir eigentlich auch gedacht, er würde diesen Schwachsinn endlich vergessen.

Die letzten Monate war es ihm fast egal, doch irgendwie scheint er genau heute sich wieder daran erinnern zu müssen.“
 

Damit schließt Levi ab und kümmert sich darum, neue Klamotten aus seinem schön geordneten Schrank zu nehmen, um sich nach der Nacht in Jans Gasthaus etwas frisches anzuziehen. Eren hingegen ist starr vor Schock.

Das hat Erwin also mit Fuckboy gemeint, wie furchtbar! Er kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie das für Levi sein muss.

Jetzt noch wütender auf den Blonden steht der junge Mann schließlich mit geballten Fäusten auf. Doch anstatt Erwin zu suchen und ihm nun endgültig zu sagen, dass er nicht über Levi bestimmen kann, geht er lieber auf den Schwarzhaarigen zu.

Von hinten schlingt er schließlich seine Arme um den Kleineren, welcher damit nicht unbedingt gerechnet hat. Doch Levi entspannt sich schnell wieder und zieht kurz darauf eine Augenbraue in die Höhe, als er Eren in sein Haar flüstern hört: „Es tut mir leid.“

„Oi, was soll dir denn bitte leid tun?“, fragt der Leiter der Spezialeinheit deshalb nach, woraufhin Eren ernst auf ihn hinunter schaut und wiederholt: „Es tut mir leid, dass ich erst jetzt hier bei dir bin.“

Diese Aussage bringt Levi dazu seinen Kopf zu schütteln, ehe er sich umdreht in Erens Armen und den Jüngeren kurz auf seine aufgeplatzte küsst.
 

Der metallische Geschmack von Blut verteilt sich schell in seinem Mund, doch er ignoriert es für diesen Moment. Sein Gegenüber erwidert die Geste natürlich sofort und drückt seinen Vorgesetzten etwas näher an sich heran, ehe er nach einem weiteren kleinen Küsschen meint: „Aber zumindest bin ich jetzt hier und ich werde dich auch nie wieder alleine lassen.“

Es klingt wie ein Versprechen. Ein Versprechen an sich selbst und eines an Levi, welcher nur „Dummkopf“ gegen Erens Lippen flüstert. „Natürlich bleibst du hier, oder meinst du die Küche putzt sich von selbst?“

Diese Aussage entlockt dem Jüngeren ein Lachen, welches wunderschön in Levis Ohren kling.
 

Beide bleiben noch ein kurzes Weilchen in dieser Position, ehe dann doch irgendwann die Arbeit ruft und sowohl Eren, als auch Levi sich auf den Weg zum Besprechungsraum der Spezialeinheit machen.

Dort erwarten sie Mikasa, Armin, Sasha und Hanji schon. Diese sitzen fröhlich plaudernd um den Tisch, als die beiden Männer herein kommen und Levi gewohnt laut die Tür hinter sich zuschlägt, womit er die Aufmerksamkeit von allen anderen bekommt.

Eren setzt sich neben seine Schwester, die auch sofort mit ihm zu flüstern beginnt, während der Leiter der Spezialeinheit sich zum Kopf des Tisches bewegt, dort wo Hanji ihm schon einen Tee zur Beruhigung bereit gestellt hat.

Die Psychologin hat das „Gespräch“ zwischen den drei Männern im Parkhaus natürlich mitbekommen und kann sich nur vorstellen, dass Levi im Moment ziemlich gestresst sein muss. Daher hat sie schließlich auch eingegriffen. Ihr Notfall, für den sie Erwin „unbedingt“ gebraucht hat, war schließlich nichts weiter, als eine klitzekleine Explosion, die „nur“ den halben Innenhof weggeblasen hat. Das ist wirklich nichts Weltbewegendes.
 

Es vergehen ein paar Minuten und mittlerweile fragt Eren sich schon, warum Hanji nicht endlich mit der Besprechung beginnt. Sie hat nämlich die benötigten Unterlagen in ihren Händen. Doch auf irgendjemanden scheint die Wissenschaftlerin noch zu warten, auch wenn der Braunhaarige nicht weiß, wer noch kommen soll.

Aber diese Frage ist schnell beantwortet, viel zu schnell, für Erens Geschmack. Der junge Polizist verzieht sofort den Mund, als er sieht, dass eben noch zwei Personen durch die Tür gekommen sind und plötzlich wird ihm klar, dass Mikasa zwar links neben ihm sitzt, aber die Stühle auf seiner rechten Seite als einzige am Tisch noch frei sind.

„Oh nein, auf gar keinen Fall! Wenn ich schon mit ihm zusammen arbeiten muss, dann setzt er sich ganz sicher nicht auch noch neben mich! Was macht die Pferdefresse denn überhaupt hier?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Spät, aber doch. ;) Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!
Danke übrigends für die neuen Favos und für jedes Kommi. Ich freue mich immer sehr darüber. Toll, dass euch die Story noch immer gefällt. Das aus einem Oneshot so eine lange Geschichte wird. :D

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dolly-Bird
2018-06-07T21:03:30+00:00 07.06.2018 23:03
Hey^^
Eine kleine Explosion, die "nur" den halben Innenhof weggeblasen hat xD passiert hin und wieder xD
Als Eren sich mit Erwin wegen Levi geprügelt hat, musste ich an Platzhirsche während der Brunft denken *lach*
Erwin ist richtig blind vor Eifersucht *Augen roll*
Da du die anderen hast sterben lassen: lass bitte Marco am Leben T_T sein Tod war so unfassbar unnötig und unverdient.
Das hat nur ein OS werden sollen? Etwas ausgeartet, oder? XD

LG Dolly-Bird
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
08.06.2018 07:06
Ja, die Idee zum ersten Kapitel ist mir plötzlich gekommen und ich musste es einfach als OS aufschreiben.
Doch durch die positiven Rückmeldungen habe ich mich dazu entschlossen, die Geschichte doch noch etwas länger zu machen. :D
Keine Sorge, ich habe nicht vor Marco allzu bald sterben zu lassen. Ich fand seinen Tod nämlich auch total unnötig. T-T


Zurück