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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Distraction

Innerlich seufzend folgt Levi dem Jüngeren ins Gasthaus hinein. Als Connie die Schlägerei erwähnt hat, ist auch Jans Augenbraue skeptisch nach oben gewandert, aber er sagt vorerst einmal nichts zu der wirklich merkwürdigen Situation.

Zuerst möchte er herausfinden, was sein Angestellter und Eren planen.

Natürlich hat er auch schon von dem schweren Verlust gehört, den Levi erlitten hat. In seinem Gasthaus tratschen die harten Jungs wie die größten Klatschtanten.

Er kann also nur vermuten, dass die Jüngeren etwas vorhaben, was Levi irgendwie aufheitert, oder ihn zumindest auf andere Gedanken bringt.

Nur was genau ihnen vorschwebt, kann Jan noch nicht erraten.
 

Als alle vier schließlich das streng nach Bier riechende Lokal betreten haben, führt Connie die Anderen sofort zu einem kleinen Tisch, an dem sich doch tatsächlich zwei Männer lautstark streiten.

Die Situation wirkt aber eher ruhig und gesittet und Levi fragt sich nun erst recht, was der ganze Zirkus soll. Wegen einem einfachen Streit hätte Erwin ihn auf gar keinen Fall von seiner normalen Arbeit weggeholt, aber so langsam wächst im Kopf des Schwarzhaarigen die Vermutung, dass der Blonde nicht einmal weiß, dass Eren und er eigentlich hier sind.

Viel eher hat sein junger Kollege hier das alleine eingefädelt, wie auch immer er das angestellt hat.
 

Nach dem die beiden Streitenden am Tisch die Polizisten sehen, blicken sie kurz zu Connie, ehe sie sich plötzlich anfangen zu prügeln, ohne wirklichen Sinn, so wie es scheint.

Immer noch nicht überzeugt, hebt Levi leicht seine Augenbraue, während Eren vollen Ernstes meint: „Los, wir müssen sie auseinander bringen! Der Größere ist, ähm... Büffel-Bert, ein bekannter Schläger und Räuber.“

Innerlich ist der Braunhaarige stolz auf sich, dass ihm so schnell etwas Gutes eingefallen ist. Dabei merkt er nicht, wie Jan sich die flache Hand vor seine Stirn klatscht. Etwas noch Auffälligeres hätte er sich nicht einfallen lassen können, oder?

Connie hingegen zeigt ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden seine Daumen hoch.
 

Trotz der offensichtlichen Lüge, seufzt Levi nur einmal tonlos, ehe er Eren hilft, die Männer auseinander zu bringen.

Anschließend legt der Jüngere einem der Männer Handschellen an und ruft begeistert: „Puh, geschafft! Ich bringe ihn schnell ins Auto, du kannst dich inzwischen ein wenig ausruhen. Ich möchte nämlich auf jeden Fall noch etwas trinken, bevor wir wieder los müssen.“

Damit verlässt Eren das Gasthaus. Nachdem die Tür hinter ihm zufällt, löst er die Handschellen des Gefangenen jedoch wieder und meint: „Das war perfekt! Danke für die Hilfe. Hier, das ist für euch.“

Damit überreicht der junge Polizist seinem Gegenüber zwei Gutscheine für ein ausgiebiges Abendessen im „Titankiller“. Der größere Mann nimmt die Zettel mit einem Nicken an und wartet anschließend auf seinen Kumpel, der nach wenigen Minuten auch heraus kommt.
 

Eren hingegen hüpft fröhlich wieder ins Gasthaus, wo Levi schon auf einem Barhocker sitzt und eben mit Jan spricht, wobei der Schwarzhaarige eher passiv wirkt.

Das was Eren aber nicht hört, ist, dass die beiden Erwachsenen eigentlich darüber sprechen, wie dämlich der Name „Büffel-Bert“ ist.

„So, nun haben wir die Angelegenheit erledigt, endlich!“, stöhnt der Braunhaarige schließlich, als er sich auf den Stuhl neben Levi fallen lässt. Dabei grinst er unwissend und wendet sich anschließend an Connie.

„Hey, habt ihr noch etwas von dem Honigwein vom letzten Mal? Der war unglaublich le...“

Plötzlich wird Eren am Kragen nach hinten gezogen. Sein Vorgesetzter hat seine grüne Jacke erwischt und schüttelt den Jüngeren nun leicht durch.

„Oi, du bekommst nichts in dem auch nur eine Spur Alkohol ist. Ich möchte nicht schon wieder einen stockbetrunkenen Bengel babysitten müssen“, meint der Ältere und lässt Eren wieder frei, der nun schmollend die Arme vor der Brust verschränkt, was Connie und Jan zum Grinsen bringt.
 

„Dann würde ich vielleicht den Apfelsaft vorschlagen, den wir von Familie Braus bekommen haben“, meint Jan schließlich und macht sich auf den Weg ins Lager.

„Braus? Hat die Familie vielleicht zufällig etwas mit Sasha Braus zu tun?“, fragt Eren plötzlich interessiert, woraufhin Connie ihm antwortet: „Sasha heißt ihre einzige Tochter. Eigentlich sollte sie das Bauernhaus in den Bergen und die Jägerhütte übernehmen, doch Sasha hat sich dazu entschieden in die Stadt zu gehen und dort zu arbeiten. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Kennst du sie etwa?“
 

„Also wenn wir die selbe Sasha meinen, dann arbeitet sie bei uns in der Zentrale“, erklärt der junge Polizist, woraufhin Connies Augen zu glänzen beginnen.

„Wirklich? Als Kinder haben wir viel Zeit miteinander verbracht, weil unsere Eltern Tauschgeschäfte zwischen den Dörfern organisiert haben. Ich würde sie wirklich gerne einmal wieder sehen. Würde es dir etwas ausmachen, mir Sashas Nummer zu geben?“

„Wir wissen immer noch nicht, ob wir von der selben Sasha Braus reden“, meint Eren schließlich leicht unsicher, darauf bedacht die Telefonnummer seiner Freundin nicht aus Versehen einem Fremden zu geben.

„Weißt du was, wir machen das ganz einfach“, sagt der Kleinere schließlich wissend und drückt Eren plötzlich eine Kartoffel in die Hand.

Keine Ahnung woher er die nun hat.
 

„Hier, gib ihr das und dazu meine Nummer. Sie wird mich sicherlich sofort kontaktieren! Zumindest gleich nachdem sie die Kartoffel gegessen hat“, überlegt Connie laut, ehe er grinst und Jan hilft den frisch gepressten Saft auszuschenken.

Anders als Eren bekommt Levi natürlich auch etwas Alkoholisches, was den Jüngeren beleidigt Schnauben lässt, während er die Kartoffel in seiner großen Jackentasche verschwinden lässt.

Der Schwarzhaarige sagt nichts dazu, doch man kann deutlich einen Funken Belustigung in seinen Augen erkennen und Eren weiß, dass er zumindest im Moment gut gelaunt ist.

Dieser Platz ist einfach perfekt. Hier kann Levi sich entspannen und niemand ist da, der ihn an die Ereignisse der letzten Wochen erinnert.
 

Jan und Connie tun dabei auch ihr Bestes. Beide wechseln sich so in der Küche ab, sodass zumindest einer immer bei den beiden Polizisten zum Tratschen stehen kann.

Als es später wird und der Tag sich langsam dem Abend zuneigt, bekommt auch Eren endlich zumindest ein Bier.

Der Gasthausbesitzer hat nämlich über ihre Köpfe hinweg beschlossen, dass die Männer heute bei ihm übernachten. Es wird nämlich schon langsam dunkel und es wird wahrscheinlich bald regnen. Dazu sind weder Eren, noch Levi nüchtern.
 

Der Schwarzhaarige lässt sich nur schwer dazu überreden, hier zu bleiben, doch als Eren seine berühmten Hundeaugen macht, um ihn zu erweichen, stimmt der Ältere doch irgendwann zu.

Zuvor hat er aber eine schnelle Nachricht an Hanji geschrieben, damit zumindest eine weiß, wo sie sich befinden und Erwin nicht wieder das besorgte Arschloch spielen kann.

Irgendwie entspannter als sonst, was nicht zuletzt am Alkohol liegen mag, steht der Schwarzhaarige schließlich auf, um vor dem Gasthaus eine Zigarette zu rauchen. In der letzten Zeit hat er es sich blöderweise wieder angewöhnt öfters zum Nikotin zu greifen.

Sicherlich nicht gesund, aber der Leiter der Spezialeinheit hatte wirklich anderes im Kopf. Trotz alldem kann er es nicht mit sich vereinbaren im Lokal zu rauchen. Die Luft danach stinkt schrecklich und es gibt sowieso schon zu viele Raucher hier drinnen! Daher geht er lieber vor die Tür.
 

Mit einem knappen Nicken zeigt der Schwarzhaarige Jan schließlich, dass er kurz draußen ist. Connie und Eren scheinen so tief in einem Gespräch verwickelt zu sein, dass er ihnen gar nicht erst versucht bescheid zu geben.

Daher bemerkt der jüngere Polizist die Abwesenheit seines Vorgesetzten auch erst, als die Tür laut zuknallt und Connie sich umdreht um die Gläser trocken zu reiben, die er soeben aus dem Geschirrspüler heraus genommen hat.
 

Leicht besorgt steht Eren auf und folgt dem Älteren hinaus, da er nicht wirklich weiß, was Levi vor hat.

Als der Braunhaarige aus dem doch recht gut besuchten Gasthaus tritt, umfängt ihn auch erst einmal die frische, kühle Abendluft und der Klang von Grillen im feuchten Gras.

Müde zieht er den benötigten Sauerstoff kurz tief über die Nase ein, ehe er Levi einige Meter entfernt erkennt, welcher an einem nahen Baum lehnt und seinen Kopf in den Nacken gelegt hat.
 

Als Eren näher kommt, bemerkt er nicht nur die Zigarette in der Hand des Älteren, sondern auch, dass seine Finger wie zufällig öfters die feuchte Rinde der Birke streifen.

Vorsichtig macht der Braunhaarige einige Schritte auf den Kleineren zu, welcher seine Augen geschlossen hält und anscheinend kein Interesse an einem Gespräch hat.
 

Während er näher zu ihm geht, kommt Eren auch nicht umhin, den Kleineren etwas genau zu mustern. Er sieht seine helle Haut, die trotz der Dunkelheit, oder vielleicht gerade deswegen, fast weiß wirkt, im kompletten Gegensatz zu den schwarzen Haaren, die sein Gesicht umrahmen und ihm ein gefährliches Aussehen verleihen.

Der Jüngere bemerkt aber auch die Augenringe, die ihm zeigen, dass Levi wohl schon seit einiger Zeit nicht mehr wirklich schlafen konnte.
 

Plötzlich jedoch schreckt der Braunhaarige aus seinen Gedanken auf, als sein Vorgesetzter ihn ansieht und genervt fragt: „Oi, hast du nichts besseres zu tun, als zu glotzen Jäger?“

„Nein, ich... ähm. Ich wollte nur kurz nach dir sehen“, antwortet der Jüngere leicht rot geworden und setzt sich schließlich neben Levi auf den kühlen Boden.

Kurz wird es wieder still zwischen den Beiden, ehe Erens Blick erneut auf die Hand des Schwarzhaarigen fällt, die immer noch fast vorsichtig auf der Rinde des Baumes liegt und langsam diese entlang fährt.

Natürlich bemerkt Levi den Blick des Jüngeren und nach einigen Sekunden der Stille entschließt er sich dazu, auf die ungefragte Frage zu antworten.
 

„An diesem Baum habe ich Petra gesagt, dass sie Mitglied der Spezialeinheit wird.

Damals habe ich ihr mit Jans Hilfe einen kleinen Test auferlegt, den sie aber mit Bravour bestanden hat“, erklärt der Schwarzhaarige leise, mit Blick zu den Baumkronen, die im Dunkel des Wolkenverhangenen Himmels verschwinden.
 

Daraufhin nickt Eren nur, ehe er nach kurzem Zögern meint: „Dieses Gasthaus ist wirklich ein toller Ort. Ein Ort, an dem Wünsche wahr werden.“

Als Levi daraufhin nach unten schaut, lächelt der Jüngere nur betrübt und schaut in den Himmel, während er das Offensichtliche erklärt: „Petras größter Traum war es in die Spezialeinheit zu kommen. Nachdem du sie einmal gerettet hast, wollte sie nichts anderes mehr. So hat sie sich zuerst nur für die FDF qualifiziert und sich anschließend bis zu dir hochgearbeitet.

Du warst ihr Vorbild und ihr Held, weißt du?

Aber nicht nur Petras Traum ging hier in Erfüllung. Wenn ich mich recht erinnere, ist unser letztes Mal im Gasthaus nicht reibungslos verlaufen, aber dennoch wurde mein größter Wunsch erfüllt.“
 

Der Blick von Levi scheint sich während der Erzählung nicht zu ändern, doch als Eren den letzten Teil erwähnt, blickt er dem Jüngeren kurz skeptisch in die Augen.

Daraufhin meint dieser nur leicht lächelnd: „Immerhin hatte ich an diesem Ort das Glück zum ersten Mal dir zu gehören.“
 

Nach diesen Worten wird es wieder still, ehe Levi seine Zigarette ausdrückt und in den nahen Mülleimer wirft. Anschließend sagt er kühl: „Oi, gehen wir wieder hinein.“

Eren folgt natürlich sofort und richtet sich auf. Er ist so auf sich konzentriert, dass er das Folgende fast überhört hätte.

„Und Jäger? Das nächste Mal überlegst du dir keine Geschichten und sagst einfach, dass du hier her fahren willst und wenn du sentimental wirst, dann pass auf, dass niemand dir zuhört, das lässt dich schwach wirken.“
 

Eren strahlt über beide Ohren, als er diese Worte hört. Er weiß, dass dies Levis merkwürdige Art ist, einfach danke zu sagen und dass er anscheinend gerne wieder einmal mit ihm herfahren würde.

Glücklich darüber, lächelt der junge Polizist einfach weiter, als sie schließlich das Gasthaus wieder betreten wollen.

Doch kurz bevor er die Tür öffnet, schnellt Levi plötzlich nach hinten und drückt Eren einen kurzen, sehnsüchtigen Kuss auf die Lippen.

Ganz überwältigt von der ganzen Trauer und dem stillen Hilferuf, den Levis warme Lippen auf den seinen hinterlassen, ist Eren ein wenig geschockt und bleibt kurz einfach stehen.

Doch er schwört sich, dass er sich vorerst nichts anmerken lässt, dafür aber später im Zimmer für Trost sorgt.

Er wird Levi einfach nur halten, wenn es nötig ist, ihm die Nähe und Wärme schenken, die er nun nach dieser schweren Zeit braucht und ihn einfach nur verwöhnen.
 

Mit diesem Gedanken tritt Eren schließlich wieder in den hell erleuchteten Raum, dicht hinter Levi, welcher seine emotionslose Miene heute wahrscheinlich nicht mehr ablegen wird.

Doch eine Kleinigkeit ist da, etwas, was nur Eren bemerkt.

Die schon getrocknete, salzige Spur, die während des kurzen Kusses auf Levis Lippen lag. Die kleine Spur einer einzelnen Träne, die unbemerkt ihren Weg von seinem Auge zum Mund bewältigen konnte, während der Schwarzhaarige Erens Erzählung gelauscht hat.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey guys!
Tut mir leid, dass es wieder so spät geworden ist, aber ich kam den ganzen Nachmittag nicht in die Seite hinein.
Trotzdem hoffe ich, das neue Kapi hat euch wieder gefallen. ^-^

Animexx hat anscheinend ein kleines Problem heute, welches nun glücklicherweise wieder gelöst ist.
Danke an dieser Stelle an die Verantwortlichen, die dafür gesorgt haben, dass die Seite wieder funktioniert :)

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dolly-Bird
2018-06-07T19:55:27+00:00 07.06.2018 21:55
Hey ^^
Irgendwie hab ich heute ein großes Mitteilungsbedürfnis xD
Erens organisiertes Schauspiel war wirklich keine Glanzleistung, aber es hat gereicht.
Wäre Levi nicht Levi, hätte er am Ende bestimmt geheult bei dem, was Eren gesagt hat T_T
Auch wenn er es nicht zeigt, Levi ist auch nur ein Mensch und hoffentlich lässt er sich von Eren trösten.

LG Dolly-Bird
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
07.06.2018 22:12
Er gibt sich wirklich große Mühe dabei und ich glaube in seinem Inneren schätzt Levi es wirklich. :D
Dein Mitteilungsbedürfnis ist für mich nur positiv, dadurch kann ich mehr Kommis lesen XD ;)


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