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Autotomie

(TaKa) Wenn Schmerz der einzige Ausweg ist
von

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Monster namens Mensch

Hallo ^.^
 

Das 13. Kappi... (ui, die Unglückszahl - ob sich das auf das Kapitel auswirken wird? oO"""""")
 

Titel: Monster namens Mensch
 

Kai POV
 

Ich schließe die Augen... das Wasser greift nach mir, hält mich fest und umspült meine Haut, lässt mich schweben und gibt mir ein Gefühl, als ob ich fliege...

Langsam gleite ich durch die Massen, mit gleichmäßigen Zügen und einem leichten strampeln. Ich zittere schon leicht, da ich eine geraume Zeit hier bin, aber es kümmert mich nicht allzu sehr. Ich genieße diesen Teil meiner Reha. Schwimmen baut Muskeln auf, trainiert auf sanfte Art und belastet nicht zu sehr, wenn man es richtig macht. Es ist entspannend... ich spüre, wie sich die verkrampften Muskeln in meinem Nacken lösen, als ich mich auf den Rücken drehe und nur mit tretenden Füßen weitertreibe. Noch immer habe ich die Augen geschlossen... ich atme tief ein und aus, lasse mich vom Wasser tragen... ich fühle mich so leicht. Alle Last scheint von mir abzufallen, nichts bindet mich mehr an den irdischen Boden.

Meine Unterlippe zittert. Ja, es wird langsam kalt. Ich fühle schon die Gänsehaut, die meinen Körper überzieht.

Hamazaki, mein Betreuer und Trainer, ruft mich bestimmt gleich raus.

Und da ertönt auch seine Stimme: "Kai, genug für heute. Komm raus und trockne dich ab!"

Ich drehe mich, sodass wieder nur mein Kopf aus dem Wasser ragt und ich blicke in seine Richtung. Ich nicke. Mit einem sanften Lächeln mache ich noch einen kleinen Endspurt zur Treppe, indem ich kraule. Ihm gefällt das nicht, das hat er mir schon ein paar Mal gesagt, weil ich angeblich nicht so weit sei, aber ich tue es trotzdem. Seit ich meine Rehabilitation mache, gehe ich auch an die Grenze, so wie ich es früher getan habe. Es ist ein Beweis an mich selbst, dass ich es trotz allem immer noch kann. Außerdem zeige ich damit, dass ich bald verschwinden kann und will.

Ich klettre hinaus.

"Oh, Gott", stoße ich leise aus, denn die Außenluft ist noch kühler. Mich packt der Schüttelfrost, doch da reicht mir Hamazaki mein Handtuch, das ich sofort um mich schlinge.

Hamazaki schnaubt: "Ist doch kein Wunder, dass dir so kalt ist! Du hast nichts auf den Rippen und auch kaum noch Muskeln, die dich wärmen könnten... Tse, Frostbeule."

Ich lächle bloß schwach. Hamazaki ist ein direkter aber herzlicher Mann im mittleren Alter. Aber er besitzt genügend Taktgefühl, um solche Spitzen Leuten gegenüber nicht zu erwähnen, die Komplexe davon bekommen könnten. Ich habe ihm aber gezeigt, dass ich nichts dagegen habe. Solange es nicht zu hart ist. Aber selbst wenn er es macht... dabei hat er doch die dumme Eigenschaft dabei wie eine alte Glucke zu wirken, dass man es ihm nicht übel nehmen kann. Jetzt zum Beispiel packt er meine Schultern und rubbelt das Handtuch über meine Haut um mich zu wärmen.

"Siehst du? So geht das! Wird dir jetzt wärmer, Kleiner?"

"Hör auf! Du scheuerst meine Haut auf!", sage ich gespielt gequält.

Er lässt sofort von mir ab. Ich lege meinen Kopf in den Nacken, um ihn in die Augen zu schauen. Er ist für einen waschechten Japaner erstaunlich groß. Er überragt mich um zwei Kopfeslängen.

"Pah! Wie kann man nur so zimperlich sein? Manchmal frage ich mich, ob du nicht in Wirklichkeit ein Mädchen bist, Kai. Hast die weiche Haut wie eines, die Wimpern, das Lächeln... bist du dir sicher, dass du auch wirklich ein Junge bist?"

Ich gehe an ihm vorbei und schlüpfe in meine Latschen. "Also, die Dinger da zwischen meinen Beinen lassen mich das mal stark vermuten."

Als ich mich zu ihm drehe, starrt er mich durchdringend an. Dann zuckt er mit den Achseln. "Angeklebt."

Ich schüttle bloß den Kopf und frage mich wieder einmal, wie der das Studium geschafft hat. Irgendwie könnte ich mir eher vorstellen, dass er als Kindergärtner die Kleinen verarscht. Der hätte doch selbst bei denen keine Skrupel.

Dann schlendere ich zur Dusche, um mich von dem Chlorwasser zu reinigen. Ich nehme diese bescheuerte Badekappe ab, die hier Pflicht ist. Hamazaki bleibt in meiner Nähe, falls ich einen Zusammenbruch haben sollte, oder auf dumme Ideen komme. Aber um mich zu ritzen fehlen mir die Möglichkeiten... außerdem... habe ich irgendwie das Bedürfnis danach verloren. Zu schwimmen oder spazieren zu gehen ist zwar nicht dasselbe und bringt bei weitem nicht solchen Genuss, aber ich will es inzwischen mehr als die Klinge... als würde mir jetzt bewusst, dass hinter diesem Schmerz noch etwas lag, dass mich innerlich verletzte.

Egal, was das ist, es hält mich jetzt davon ab mich zu schneiden.

Doch das heißt noch lange nicht, dass ich geheilt bin. Ich habe es zwar geschafft, diese seelische Qual zu überwinden, aber meine Magersucht ist bei weitem schwieriger zu überwinden... ich verachte mich selbst dafür, aber es fällt mir so schwer dieses Zeug in den Mund zu nehmen, durchzukauen und dann runterzuschlucken.

Ich stelle den Duschkopf an und lasse die Badehose runter, werfe sie in irgendeine Ecke. Das warme Leitungswasser prasselt auf mich hinab. *1

Auch wenn die Mahlzeiten hier besser sind als im Krankenhaus, ist es jedes Mal ein Akt der Überwindung, bis ich irgendetwas gegessen habe. Früher habe ich doch auch essen können... es erscheint mir so merkwürdig, dass es jetzt nicht mehr geht.

Ich rekle mich unter dem heißen Strahl, bevor ich ihn beinahe abstelle, sodass nur noch wenige Tropfen hinauskommen. Dann seife ich mich mit meinem Duschgel ein. Der leichte Kokosnuss Geruch steigt mir in die Nase.

Zwar sind die Leute schon darauf umgestiegen, mich über Jogurt und solchem Zeug wieder heranzuführen, aber wirklich bringen tut das auch nichts... Diese weiche, schleimige, gallertartige Pampe im Mund zu haben fühlt sich auch nicht berauschend an.

Meine rechte Hand fährt über meine linke Schulter bis sich kleine Seifenblasen auf ihr bilden... ich schaue fasziniert auf die schillernden Blasen, die kurz über meiner Haut schweben, bevor sie platzen.

Ich kann nicht verstehen, wie ich früher dieses Gefühl nicht bemerkt habe, wie es ist, wenn man etwas im Mund hat... der Geschmack tritt für einen kurzen Augenblick in den Hintergrund, man merkt nur eine eklige Masse auf der Zunge... das ist so widerlich... und das noch runterschlucken?

Ich reibe meinen Zeigefinger an meinem Daumen, sodass sich eine leichte Haut aus dieser Seifenlauge bildet und ich forme ein ,O' mit meinen Fingern... dann puste ich hindurch... und es entsteht eine gewaltige Seifenblase, die an meiner Hand klebt. *2

In mir braut sich dann immer ein Würgereiz zusammen, aber sobald ich es runtergeschluckt habe, dann ist er wieder verschwunden, weil ich meinen Hunger spüre. Aber die ersten Bissen sind immer die schlimmsten, weil der Reiz noch da ist... aber langsam gewöhne ich mich wieder daran. Ich wage mich sogar wieder an ein paar Obstsorten, zum Beispiel Erdbeeren. Langsam, allmählich kommt alles wieder ins Lot... Ich spüre es. Ich bin auf dem Weg der Besserung. Und dabei hilft mir der Gedanke an die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass ich mir professionell helfen lasse. Ohne sie wäre ich nicht hier, nicht auf dem Weg irgendwann wieder ein normales Leben zu führen. Was auch immer ,normal' ist...

Ich schüttle meine Hand. Die Seifenblase löst sich und schwebt allein... und nach wenigen Sekunden zerplatzt sie. Ich wiederhole das Ganze mehrmals und schaue nachdenklich zu, wie die Blasen erst fliegen, entgegen den Gesetzen der Schwerkraft dem Boden entfliehen, und dann zerspringen. Dieses Mal ist es kein Traum, der zerplatzt wie eine Seifenblase, sondern ein Alptraum...

Und bis dahin muss ich mich entschieden haben.

Ich schaudere, denn nach und nach wird es wieder kühler. Ich massiere das Shampoo in meine feuchten Haare und spüle es danach in der heißen Dusche wieder aus.

So angenehm und entspannend.

Nachdem ich mich abgetrocknet und angekleidet habe, gehe ich mit Hamazaki in mein Zimmer. Ich brauche etwas Schlaf...
 

***********************************************************************
 

POV - Wechsel Yuriy
 

Ray hat es für nötig erachtet, die anderen darüber aufzuklären, was mit dir los ist... sie wissen nun, dass du aus Liebe zu mir dich dazu getrieben hat.

Sie verachten mich, aber dieses Gefühl ist nichts Neues. Sie wagen es nicht, sich offen gegen mich zu richten, doch ich spüre ihre versteckten Blicke. Ich weiß nicht, wie viel sie darüber wissen, doch bestimmt kennen sie nicht die ganze Wahrheit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Ray erzählt hast, vor was für eine Wahl ich dich gestellt habe.

Die Wahl...

Die Tage, bis du zurückkommst, ziehen sich unerträglich in die Länge. Schon seit über einem Monat bist du in der Rehaklinik. Und es wird wahrscheinlich noch einen weiteren dauern, bis du wieder nach Hause kannst...

Ich habe dich seit vier Wochen nicht mehr gesehen.

Kaum zum Aushalten... ich will dich endlich wiedersehen und wissen, wie es steht! Selbst wenn du mich doch nicht nimmst, will ich es wenigstens wissen. Dieses Warten zerreißt mir noch meine Nerven!

Ich seufze. Ich habe hier niemanden mehr. Sakura habe ich das letzte Mal gesehen, als ich mit ihr zu dir ins Krankenhaus gefahren bin. Danach ist sie spurlos verschwunden... ich weiß, ich sollte darüber glücklich sein, denn sonst würde ich dich bloß weiterhin verletzen, aber... so bin ich allein.

Jetzt weiß ich, wie einsam du dich gefühlt haben musst.

Es gibt kaum etwas, dass mich hier hält, außer die Tatsache, dass du bald wieder hier bist, um mir deine Entscheidung mitzuteilen.
 

***********************************************************************
 

POV - Wechsel Lucifiera (kleiner Zeitsprung nach vorn)
 

Ich warte. Meine Zeit ist bald gekommen, ich muss nicht mehr lange warnen... in mir wächst es und bald ist es so weit, dass ich es dir, du kleines Insekt, und Tala präsentieren kann...

Und ich muss nicht einmal viel dafür tun. Ihr lauft selbst ins Verderben. Umso länger die Rehabilitierung dauert, umso günstiger für mich. Dann werde ich über euch kommen und für euch gibt es keine Rettung mehr.

Ich lächle zufrieden. Es ist gut, dass ich so viele Kontakte im ,Untergrund' habe, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich Unterkunft gefunden habe oder besser gesagt, dank Bulldog habe ich das geschafft. Wäre der Kerl nicht so vernarrt in mich, hätte ich wahrscheinlich mehr Probleme gehabt in die Pension zu kommen. Aber nun habe ich das Zimmer, auch wenn es verdreckt ist und nicht so rein wie das im Haus der Idioten-WG. Ich habe schon schlimmeres gesehen.

Die Bezahlung fällt auch angemessen aus - ich grinse boshaft. Meinen Körper zu verkaufen ist nicht so schwer. Ich habe mich Tala hingegeben, anderen Männern und auch Frauen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich prostituiere mich ja nicht. Hier geht es um die Bedürfnisse zweier Menschen und Bulldogs Schwanz ist ja nun einmal nicht zu verachten...

Ich stütze mich auf meine Unterarme und betrachte das Buch, das vor mir liegt. Ich weiß nicht, wie ich das fertig bringe, doch trotz meiner miesen, sozialen Voraussetzungen schaffe ich es noch zur Schule zu gehen. Meine "Eltern" überweise mir ja immer das Geld aufs Konto, um mir Schulbücher, -uniformen oder anderen wichtigen Krams zu leisten wie Klamotten und Nahrung. Sie wissen nicht, wo ich gelandet bin, es ist ihnen auch egal. Mit sechzehn ist man nun einmal berechtigt auszuziehen und so wichtig ist es ihnen ja auch nicht. Ein Maul weniger zu ertragen. Ich stamme aus einer Familie mit fünf Schwestern, drei Brüdern und einem, den ich vorher nicht kannte...

Ich schlucke. Ich hatte es vergraben, abgestempelt und in eine Schublade verstaut, doch der verdammte Hurensohn musste sie ja unbedingt öffnen!

Ich schließe die Augen. Das ist drei Jahre her. Da war ich zwischen dreizehn und vierzehn Jahre alt gewesen. Er hatte auf mich eine magische Wirkung, den eigentlich ein Bruder auf seine Schwester nicht haben dürfte... ich vergrabe mein Gesicht in den Seiten meines Englischbuchs. Ja, es ist alles wahr, was diese kleine Pestbeule da von sich gegeben hat. Ich habe mit ihm geschlafen. Ich bin schwanger geworden! Und mit Hilfe einer Tante bin ich unbemerkt ins Krankenhaus gekommen, um es abzutreiben. Ich wollte kein Kind... nicht zu der Zeit und erst recht keines, dass behindert sein würde.

Nie hat jemand davon erfahren... also muss meine Tante irgendwie geplaudert haben... aber sie hat mir doch hoch und heilig geschworen, dass sie stillschweigen würde! Elende Hure... aber warum rege ich mich auf? Frauen sind doch nun einmal Klatschweiber, Menschen reden gern, sie können einfach nichts für sich behalten. Nur ich habe ja unter den Erinnerungen zu leiden, die Kai wieder hervorgeholt hat.

Elender Mistkerl.

Wenn ich könnte, würde ich in die Rehaklinik rennen und ihn alles brechen, ihn erwürgen! Wenigstens war dieser Abschaum so gnädig und hat es Tala nicht erzählt... er hätte es aber besser erzählen sollen, denn somit habe ich eine Chance erhalten meinen Plan auszuführen. So wird alles wieder ins Lot kommen.

Ich habe einen Blutschwur abgegeben, Kai. Er ist mehr als nur bindend für mich - er ist mein Leben! Mein Leben und das von anderen!

Ich werde nicht aufgeben...

Ich kralle meine Fingernägel in die Blätter.

Nur noch ein paar Wochen, dann bist du erledigt und ich erstrahle in voller Stärke wieder. Ich werde glänzen, so wahr ich Lucifiera, die Gesandte der Hölle, heiße!
 

Sobald du vergisst, wer du eigentlich bist, wirst du zu einem Ungeheuer, das umso menschlicher ist, da es vom Menschsein nicht viel hält... *3
 

Ich atme tief ein und aus. Ich muss mich aufs Wesentliche konzentrieren. Ich darf mein Ziel niemals aus den Augen verlieren, niemals , aber ich darf mich nicht hinsteigern, sonst verliere ich die Kontrolle. Und das darf nicht geschehen... sonst geht alles unter.

Kai, du wirst es wirklich noch bereuen, so herablassend mit mir gesprochen zu haben. Ich bin eine gleichwertige Gegnerin, du kannst dich gar nicht über mich stellen.

Und es war ein Fehler von dir, Yuriy nichts zu erzählen.

Das war der dümmste aller deiner Fehler.

Du weißt noch gar nicht, mit wem du dich da anlegst...
 

Es ist gar hübsch von einem großen Herrn,

So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen. *4
 

Ich werde mich hüten, zu voreilig zu handeln... wie eine Spinne kann ich still verharren und warten, bis meine Beute in mein Netz fliegt, ganz von selbst, und dann töte ich... ich werde dich und Tala einwickeln, euch fesseln und ich werde deinen Geliebten ewig an mich binden, denn ich habe etwas, das du nie haben wirst, Kai. Du wirst so etwas bekommen, egal wie sehr du dich danach siehst, das bleibt allein mir überlassen...

Das wirst du nie erreichen... selbst wenn du entgültig aus dir ein Mädchen machen lässt, wo du doch schon zur Hälfte aussiehst wie eines... Transe!

Ich lächle siegessicher.

Letztendlich werde ich gewinnen, denn ich habe das Mittel, das den Krieg für mich entscheiden wird. Ich habe den Überraschungsmoment auf meiner Seite...

Und ich habe die besseren Waffen...

Ich lache... laut und tief und lang, auf dass du es im Krankenhaus hören mögest und es sich dich in deinen Schädel brennt und auf ewig verfolgt!
 

***********************************************************************
 

POV - Wechsel Kai
 

Ich sitze auf meinem Bett und starre durch das Fenster hinaus. Es wird langsam dunkel. Ich atme langsam aus und starre auf meine Unterarme. Ich betrachte die Narben.

Eine Unterschrift meinerseits.

Eine Bestätigung, dass ich versagt habe.

Ich seufze. Ich versuche mich zurückzuerinnern. Die Sprechstunden mit dem Psychiater haben mir folgendes gebracht: Allein schafft man es nicht, eine Last zu tragen. Man muss sie gemeinsam schultern.

Mein Fehler bestünde darin, dass ich es nie zugelassen habe richtig zu vertrauen. Bevor ich wirklich den Prozess der Selbstheilung antreten könne, müsste ich zuerst lernen den Menschen zu trauen, die mich wirklich kennen... oder mich vielleicht kennen könnten. Mein mangelndes Vertrauen in meine Freunde und den anderen Menschen, die mir je etwas bedeutet haben, hat mich dazu getrieben, alles in mich hineinzufressen und zu glauben, ich schaffe es allein. Aber das kann ich nicht. Das könnte niemand. Und das war schon der erste Schritt einer Folge vieler Fehlentscheidungen. Wenn man allein ist, kann man sich mit niemanden darüber austauschen, ob die Wahl, die man trifft, korrekt ist... und man muss die Konsequenzen allein ertragen...

Heißt das, meine wirkliche Therapie besteht nur darin, meinen Mitmenschen das zu geben, was sie wirklich verdienen?

Mein Vertrauen?

Aber woher soll ich wissen, ob sie mich nicht verachten, für alles - mein Leben, meine Liebe, meine Fehler?

Woher?

Und wie soll ich die Angst abstellen? Das geht doch nicht so einfach...

Überwindung... ist das der Weg?

Ich raufe mir die Haare. Soll das alles sein? Ist diese einfache Antwort die Lösung einer so schweren Frage? Wird es helfen? Wird es etwas nützen?

Oder ist das einfach nur daher geredet?

Wie soll ich Menschen trauen, die zum Teil mitverantwortlich sind, für das, was geschah?

Gibt es überhaupt eine richtige Antwort darauf?

Liegt letztendlich nicht alles nur bei mir?

Ich könnte mit ihnen reden... ihnen alles sagen und hoffen, sie verstünden... aber wenn sie es nicht tun, was mache ich dann?

Und wenn sie es verstehen... was käme danach?

Ich bin zerrissen... wirklich zerrissen, denn ich kann kaum glauben, dass das wirklich der richtige Weg ist.

Aber das kann man nie wissen, bevor man ihn nicht einmal gegangen ist...
 

Ein Weg so steinig und schwer ist meist die bessere Wahl als der einfache und kurze, der dir nicht die Härte schenkt, die du brauchst, um zu verstehen, warum du diesen Weg gehst...
 

Der erste winzige Schritt, den ich gehen muss, besteht in der Überwindung meiner Angst... einmal etwas riskieren... wenn sie es nicht verstehen, sind sie nicht meine wahren Freunde... ich müsste ihnen dann nicht länger ins Gesicht sehen, weil ich dann wirklich sicher bin, dass ich ihnen nichts bedeute, ihnen damit auch meine Probleme egal sind und es ihnen auch egal ist, ob ich mich derer schäme...

Der zweite Schritt ist, daran fest zu glauben, dass sie doch verstünden, mich annehmen... ich darf mich nicht in meine eigene Kammer zurückdrängen und verkriechen... ich muss das Licht sehen.

Und der dritte Schritt: Ich muss mit ihnen den weiteren Weg gehen, zusammen, damit wir uns gegenseitig vor weiterem Unglück bewahren können...
 

~ Lerne zu vertrauen,

die Angst zu überwinden,

auf andere zuzugehen,

verlerne das Misstrauen,

und vor allem:

Lerne dich selbst zu verstehen...

Erfahre, wer du bist, warst und sein willst,

um dich zu entschließen,

wie du aus der Asche neu emporsteigst...

Als jemand, der weiß, wer er sein muss?

Oder als jemand, der noch einmal denselben Weg ins Verderben wählt?

Entscheide du,

ob du die Frage: "Wer bin ich?" beantworten kannst,

oder ob du blind durch die Welt rennst,

denn das ist der wahre Sinn des Lebens... ~
 

***********************************************************************
 

*1 das hat doch schon was Erotisches, oder? Es gibt bestimmt mehrere, die gerne mit dem Duschgel oder dem Leitungswasser tauschen würden XDDDD (Wisst ihr, was mit bei diesem Teil gefällt? Der Wechsel zwischen Ist- und Gedankenzustand. Einmal die Sache mit den Seifenblasen und dann die Magersucht.)

*2 Müsst ihr auch mal machen, die Blasen werden dann gaaaaaaaaaaaaanz riesig =^-^=

*3 MEIN LIEBLINGSSATZ!!!!! ^-^

*4 "Faust - der Tragödie erster Teil", Kapitel: "Prolog im Himmel" von Mephistopheles als letzte Sätze gesprochen ^^""
 

Okay, ich glaube, es fällt länger aus als sonst, oder? ô.o

Egal... es ist zu Ende und ihr müsst euch damit abfinden ^o^
 

Dat Are-Dingsie



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Tree-chan
2007-06-02T20:41:26+00:00 02.06.2007 22:41
der schwimmlehrer is ja cool ^^
schön das es kai wieder besser geht.
mal sehen wie er sich entscheiden wird.
und yuriy muss so lange in ungewissheit leben.
aber wenigstens is die luci nicht bei ihm aufgekreutzt.
ich dachte schon sie will sich wieder an tala ranmachen.
aber wenn man so ihre gedanken liest, kriegt man doch schon angst um die beiden.
gut tala will sie an sich binden, aber was ist mit kai?
nicht das sie ihn am ende noch töten will O_O

glg
dat kätzchen
Von: abgemeldet
2006-04-29T11:16:40+00:00 29.04.2006 13:16
Ich bin mal echt gespannt, was dieses kleine Miststück noch vor hat -.-
Das kann ja nichts gutes sein... <____<“
Von: abgemeldet
2006-03-10T14:04:06+00:00 10.03.2006 15:04
*blinzel*
Alles auf einmal...na ich weiß ja nicht oô
Ich hätte die Kapitel lieber einzeln gehabt XD""

>>in mir wächst es<<
Das klingt irgendwie voll abwertend oO
Oder mein vom Fieber gestörtes Hirn arbeitet nicht mehr richtig und das ist nur Einbildung meinerseits XD""
Das Kind kann doch nichts dafür, so ne beschissene Mutter zu haben >.<"
*drop*

Nyo... oô
Ich les dann mal weiter und schreib auch fleißig Kommis X3
Zumindest sobald ich mich wieder vernünftig konzentrieren kann uû

Hab dich lieb ^^
*flauschi*

dat Freakchen ^^
Von:  Votani
2006-03-07T17:35:28+00:00 07.03.2006 18:35
Schönes Kap^^
Am beste hat mir der letzte Abschnitt gefallen!
*nick*
Ich finds lustig, dass Kai immer als Mädchen abgestempelt wird...
*patpat*

Ich liebe deinen Schreibstil und deswegen, gehe ich gleich weiterlesen ^.~

Bye
+Ninja+
Von:  Phoenix-of-Darkness
2006-03-07T14:59:19+00:00 07.03.2006 15:59
Also erstmal ein ganz großes Lob!!!!!!!
Das Pitelchen war ja wieder fantastisch!!!!! ^o^
Der Vergleich mit der Spinne und Sakura ist dir wirklich gelungen,obwohl mir das arme Tier dann schon wieder leid tut.
Jedenfalls bin ich froh das es Kaichan wieder besser geht! 8^o^8
Von:  strandhai
2006-03-06T16:08:16+00:00 06.03.2006 17:08
ist wieder ein supi Pitel! Langsam geht es ja wieder bergauf mit Kai.. und das unter der Dusche.. voll sweet! Hamazaki ist wirklich genial!
Lucy ist ja völlig bessesen... irgendwie kann sie einem fast leid tun...
bis zum nächsten pitel!
strandhai
Von:  MissKai
2006-03-06T12:50:21+00:00 06.03.2006 13:50
Ist dir wieder gut gelungen, das Kappi.
Kai scheint es jetzt ja schon ein wenig besser zu gehen.
Ach, schwimmen is was feines, sich treiben lassen.
Tala wird sich wohl noch nen bißchen quälen müssen. Dauert ja noch nen bissel bis Kai aus der Reha wieder da ist. Aber da muss er halt durch. Ist ja nicht unschuldig an der Situation.
Luci hat doch wieder irgend eine Gemeinheit vor.Kann dieses Biest ihn nicht endlich in Ruhe lassen.
So, dann werd ich mal zum nächsten Kappi gehn. *smile*
Von: Arianrhod-
2006-03-06T12:06:29+00:00 06.03.2006 13:06
Glaubst du wirklich, er stört hier irgendwen, dass du alles auf einmal hochlädst? O.o Ich glaube, die allgemeine Freude, den Schluss zu bekommen, ist größer.

Schwimmen, oh Göttin, ich hasse schwimmen! Aber Kai geht das anders, oder?
Hamazaki gefällt mir. *lach*

Man merkt schon, dass Kai auf dem Weg zur Besserung ist, aber andererseits macht er sich ziemlich viele Gedanken.
Wow, hast du da einen Kontrast reingebracht! Er benimmt sich wie ein Kind, aber dann diese Gedanken! *.*
Hab die Fußnote erst später gelesen. Geht dir anscheinend auch so.

Ohhh, armer Yuriy. *ganz genau weiß, wie Ungewissheit ist*
Aber irgendwie bring ich noch nicht das richtige Mitleid für ihn auf. Ist das schlimm?

Redet die hier sich was ein? Von wegen keine Prostitution...
Sie hat sich ganz schön verrannt in ihre Idee und ihren Hass auf Kai.
Ist sie schwanger? Kommt mir grad irgendwie so vor, vor allem wegen dem nächsten Satz. Und ganz am Ende von ihrem PoV - Kai wird nie ein Mädchen sein.
Sach mal, hier ist es doch Sakura, die sich als Teufel sieht - weiß sie, dass Mephisto am Ende doch verliert?

Die Fragen, die sich Kai da stellt, kenne ich auch. v.v Er steht hier vor einer wirklich schweren Entscheidung.
Diese letzten, kursiven Zeilen gefallen mir.

So und jetzt zum nächsten Pitel! ^^
Silberwölfin


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