Nur einmal einen Fehler begehen...
Tagchen, ich habe hier das elfte Pitel^^
Ich gebe ehrlich zu, vor einigen Änderungen war es in die Kitschszene abgerutscht - aber dank solcher Wörter wie "Bitterkeit" und "Verachtung" hört sich die einst kitschige Rede doch schon besser an... finde ich zumindest. Ihr könnt ruhig mich dafür anschreien, wenn ihr meint, dass ist immer noch zu schmalzig xD Ich habe da kein Problem mit. Dann weiß ich wenigstens, was ich für die Zukunft zu unterlassen habe XDD Aber ich finde, ich habe es noch gerettet^^""" so halbwegs... oder doch nicht? Ôo? Hilfe ^^"
Dass der Anfang wie das Ende vom letzten Kapitel klingt, ist vollkommen beabsichtigt!!!
Titel: Nur einmal einen Fehler begehen...
Yuriy POV
"Ich", flüsterst du, "habe nicht glauben können... dass du wie ein Besessener so viele verschiedene nehmen könntest... ohne Grund... ich dachte, du würdest mit mir über dein Problem reden, weil ich... noch glaubte, ich wäre dein Freund..." Ich sehe dich schlucken. "Aber da habe ich mich wohl geirrt." Du blickst zur Seite. "Es wäre besser gewesen, wenn du nie zu uns gezogen wärst, oder wenn ich abgehauen wäre, sobald ich gemerkt habe, was ich..." - mit gesenkten Lidern - "in deiner Nähe empfinde..."
Bei Gott... ich spüre diese Leere in mir, aber die Scham brennt auf meinen Wangen. Ich komme mir so bescheuert vor. Das ist doch alles nicht wirklich. Ich habe so viel zu verschulden... selbst wenn ich meine Seele verkaufe - das kann ich nicht zurückzahlen.
Du schweigst und ich sehe, wie du nachdenkst. Dein Gesichtszug verändert sich, an deiner traurigen Miene erkenne ich, dass du wieder einmal alle Last zu dir ziehen willst. Wie immer. Doch dieses Mal bin ich es, der alles falsch gemacht hat.
Ich sage leise deinen Namen, so wie ich dich immer gerufen habe, auch damals. Ich sehe an deinem Zusammenzucken, dass du dich erinnerst. Du hast es schon immer gemocht, wenn ich deinen Namen so ausgesprochen habe, wenn ich den Klang verändert habe, für dich allein... wahrscheinlich hat das schon den Grundstein für dieses Desaster gelegt...
Ich komme näher, doch du siehst mich nicht an. Dein Pony legt sich über deine Augen, ich erblicke bloß Schatten.
Du starrst bloß auf deine Hände. Und auf deine Arme...
Ich sage noch einmal: "Kai." Aber du bewegst dich keinen Millimeter. Du sitzt da wie erstarrt und ich komme immer näher. Ich weiß, dass das, was ich vorhabe, falsch ist, ich würde dich damit weiterquälen, aber ich kann nicht anders. Dieses Bild, wie du hier sitzt, mit von der Nachmittagssonne leicht beschienenen, hellen Wangen... schöner, als jeder Maler es auf die Leinwand bringen könnte, realer, als jeder Fotograf es auf Bild fangen könnte...
Erlaube mir noch eine Sünde, mein reiner Engel... denn das ist der wahre Himmel...
Du reagierst nicht, doch das ist jetzt egal. Es zieht mich, ich will es... mehr als ich irgendetwas je gewollt habe...
Ich packe deine Schultern und zwinge dir meine Lippen auf.
Ich spüre deine Überraschung, den Schock darüber, was ich tue, doch das tritt in den Hintergrund, denn du hattest den Mund leicht geöffnet und ich schmecke dich... und ich hatte recht... heiß wie Feuer und ein Geschmack wie Eis, trotz deiner Wehr halte ich dich, denn diese letzte Schandtat will ich genießen...
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POV - Wechsel Kai
Ich bin zu überrascht, um reagieren zu können, ich spüre nur dein angenehm schweres Gewicht auf mir, deine groben Hände, die mich in die Kissen drücken. Es raubt mir den Atem, deine Lippen versiegeln meinen Mund...
Und ich bin dem Schreien nahe.
Wieso tust du mir das an? Soll das eine Art Trostpflaster darstellen, weil du mich endgültig verlässt? Weißt du nicht, dass mich das nur noch mehr zu dir ziehen wird?
Bist du so grausam?
Ich balle meine Hände zu Fäusten... meine Nägel bohren sich unter die Haut und es beginnt zu bluten.
Schlag zu!
Aber... dein Mund... ich hasse es, ich hasse es! Denn ich kann nichts dagegen tun... ich kann mich nicht dagegen wehren, ich will es selbst zu sehr... und deshalb erwidere ich, lasse deine Zunge ein und fühle, dass ich kapituliert habe... du hast gewonnen... so sanft, dass es schmerzt; so süß, dass die Säure meinen Mund verbrennt. Mir schwindelt... all das... ist nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein... und wenn du aufhörst, werde ich verdursten müssen... nein, verhungern, denn dieser Kuss weckt einen Hunger in mir, den ich schon so lange unbeachtet bei Seite geschoben habe... und jetzt, bei jeder Berührung deiner Zunge mit meiner, bei jedem leichten Knabbern in die Lippe, wird er größer... ich will mehr...
Aber...
Du hörst einfach auf.
Schlag zu!
Nein... bitte nicht. Dein Gesicht vor mir, ich merke es, obwohl ich irgendwann die Augen unbewusst geschlossen habe, um mich deinen Lippen zu ergeben... aber selbst so spüre ich, wie nahe du bist... dein Mund verharrt nur wenige Millimeter vor meinem und sobald du anfängst zu sprechen, werden sie sich wieder berühren und dann... garantiere ich für nichts.
Mir brennt die Scham und das Verlangen auf den Wangen. Du wirst es sehen, und dafür schäme ich mich noch mehr.
Deine Hände lassen von meinen Schultern ab, du entfernst dich, doch damit ist es nicht getan. Plötzlich reißt du mich hoch und drückst mich an dich, als... als wolltest du mich nie wieder loslassen. Erschrocken öffne ich die Augen. Ich finde mein Gesicht vergraben in deinem Nacken vor, umgeben von deinen Haaren, nicht doch... ich rieche es. Der Duft von Kiefernwäldern.
Du flüsterst verbittert: "Ich bin so ein grausamer Mensch... ich weiß, dass du mir nie verzeihen kannst, aber bitte, hör' mir zu! Nur dieses eine Mal, dann werde ich schweigen." Meine Hände verkrampfen sich... bereit dein Gesicht zu zerkratzen.
Ich zittere. Du zerquetschst mich beinahe, aber deine Wärme und der Geruch! Das ist noch angenehmer, als ich mir vorgestellt habe... ich nicke langsam. Und ich hoffe, dass du mich während deiner Rede nicht loslässt. Ich muss es nutzen, bevor du mich verstößt... bevor du höhnisch erklärst, dass du mich eben nur noch ein weiteres mal leiden sehen wolltest, weil ich mir Hoffnungen des Kusses wegen mache.
"Ich bin so bescheuert... ich dachte... ich dachte, wenn ich dir ein schlechtes Bild von mir gebe, Kai, dann würde es dir leichter fallen, mich zu vergessen..." - du lachst hart und mit einer Spur Hoffnungslosigkeit auf - "Ich bin nicht gut für dich. Ich würde dir nur schaden, verstehst du das nicht? Spätestens nach diesem Vergehen müsstest du es doch gemerkt haben... ich war so dumm. Ich hätte wissen müssen, dass es dich treffen würde. Immerhin dachte ich, dass ich dich kenne... das habe ich einmal geglaubt. Ich habe mich getäuscht und jetzt hasst du mich... und das wollte ich zwar, aber... aber nicht auf diese Weise! Ich wollte, dass du mich verachtest und mich danach aus dem Kopf schlägst... und dann sollte alles so wie früher werden, aber... so ist es nicht gekommen. Alles ist schief gegangen. Und ich bin Schuld", zischst du selbstverächtlich. Ich kann dir kaum folgen. Schlecht für mich? Nicht gut für mich?
Was willst du mir denn damit sagen?
Doch du wisperst heiser weiter: "Ich dachte, ich würde das Richtige tun. Um deinetwillen. Ich hätte dir nur geschadet - ich weiß doch, wie viel Wert du auf dein Ansehen legst... ich hätte, dir alles nur zerstört." Deine Stimme klingt so hart, kalt und erfüllt von Zorn... auf dich selbst. "Ich hätte dich zum Gespött gemacht... ich wollte nicht, dass man wegen mir schlecht über dich spricht... ich wollte nicht, dass du dich meinetwegen schämst... und du weißt, wie wir erzogen wurden..."
Yuriy... was redest du da? Was setzt du da voraus?
Aber das hieße ja, dass du...
"Du musst mir nicht verzeihen, Kai... ich weiß, das ist zuviel verlangt... aber du sollst wissen, dass ich das getan habe... weil ich dir in deinem Ansehen nicht schaden wollte... und ich - ich habe noch immer die Worte von deinem Großvater im Ohr gehabt, was er über Homosexuelle gesagt hat. Wie billig, ich weiß, aber es", hier kicherst du wieder verbittert auf, es klingt fast wahnsinnig, "... es hielt mich zurück... und ich wollte dir nie irgendwie Schaden zufügen... dafür..." Du drückst mich plötzlich fester. Und ich bin gezwungen, ganz genau hinzuhören. Beinahe schon selbsthassend sagst du leise: "Dafür empfinde... ich zu viel... für dich."
Das ist nicht wahr.
Das ist jetzt echt nicht wahr.
Wo - wo bleibt es? Los, komm schon, erzähle mir nicht, dass du das ernst meinst. Das ist doch bloß wieder einmal eine deiner Maschen, um mich noch mehr fertig zu machen, oder? Los, wo ist die versteckte Kamera?
Du meinst das nicht ernst...
Bitte, sag es.
"Und das meine ich ernst..."
Nein!
Nein, nein, nein! Nicht, höre auf damit!
Ich schmiege mich fester an dich. Das ist alles nur ein Traum. Ich träume das bloß... ich will diesen Traumtala nicht weggehen lassen... er empfindet etwas für mich, er liebt mich , aber in der Wirklichkeit sieht es anders aus. Der echte Tala hasst mich, in meinen Wünschen will er mich. In meinen Träumen entschuldigt er sich und gehört mir...
Ich flüstere: "Ich muss aufwachen..."
Da löst du dich, zwingst mich dazu, dich anzusehen. "Das ist kein Traum, bitte, Kai! Das ist alles wahr! Ich weiß, ich bin ein Arschloch, aber... bitte mach' meine Bemühungen nicht zunichte, indem du dir einredest, dass das alles nicht real wäre!"
Ich starre dich an.
Wenn das wahr ist... wäre, wieso fühle ich dann nichts? Wieso erscheint alles in mir wie betäubt? Müsste ich nicht wütend sein, in Rage geraten und auf dich einschlagen wollen? Müsste ich dich nicht anschreien und dir sagen, dass du verschwinden sollst?
Warum tue ich dergleichen nicht, wenn das hier angeblich kein Traum ist?
Warum komme ich mir so leer vor?
"Kai, ich will keine Verzeihung von, aber ich will, dass du... verstehst!", sagst du verzweifelt. "Dass du weißt, dass das alles wahr ist, dass ich dich wirklich... liebe. Auch wenn das alles... so neu für mich ist."*2
Das wird immer abgedroschener.
Haben die Ärzte mir irgendetwas ins Trinken getan, irgendein Medikament, das wie eine Droge wirkt und ich jetzt Halluzinationen habe?
"Kai, könnte sich ein Traum... so anfühlen?"
Und da... küsst du mich wieder. Ich erschrecke, zucke innerlich zusammen. In meinem Kopf schreit es auf, ich solle dich wegstoßen, Vergeltung fordern, aber mein... mein Körper drängt sich gegen dich, mein Herz ruft, dass ich dich gewähren lassen solle.
Ich fühle mich zerrissen... während deines Kusses seufze und schluchze ich auf, ich will heulen, und ich kann nichts Anderes tun als zu entgegnen, den Kuss zurückzugeben und immer mehr zu fordern... das ist falsch... mich küsst der Mann, wegen dem ich hier liege, aber... es ist auch die Person, die ich trotz allem liebe... ich kann dich nicht hassen, nicht mehr. Du hast mich an dich gebunden, hast mir ein Halsband umgelegt und du hältst die Leine sicher und fest. Ich gehöre dir, ich werde nie wieder irgendjemand anderen so lieben können... Trotzdem ist es falsch, dass ich dich einfach so gewähren lasse, ohne Rache einzufordern... aber einmal in meinem Leben will ich einen Fehler begehen... einmal etwas verkehrt machen und die verbotene Frucht davon genießen... und das ist der Grund, weshalb ich mich zurücklehne, meine Arme um dich schlinge, die befreit worden sind, und mich an dir fest halte. Wenn ich schon in dir ertrinken muss, dann sollst du mit mir untergehen.*3
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POV - Wechsel Yuriy
Jetzt ziehst du mich zurück! Was soll das? Wieso legst du deine Arme um mich? Willst du... willst du dich an mich rächen, indem du mich glauben machst, du hättest mir verziehen, um mich dann fortzuschicken?
Selbst wenn dem so ist... dieser Kuss gehört auf ewig mir und ich werde nie wieder... niemals wieder es so genießen wie jetzt...
Ich würde danach mit Freuden eine Klippe runterspringen, nur weil... weil... ich weiß nicht, es zählt nur, dass in diesen Moment noch einmal unsere Münder eins sind.
Und du drückst mich an dich und ich... ich bin sogar versucht, noch viel weiter zu gehen, diesen Moment auszukosten, indem ich dir die Kleider vom Leib reiße, aber... das kann ich dir nicht antun. Nein, ich will dich nicht noch mehr verletzen...
Doch gerade, als ich das Spiel unserer Zungen zum entscheidenden Sieg für mich bestimmen will, unterbrichst du unseren Kuss. Ich weiß nicht, was ich tun soll, also stütze ich meine Hände neben deinen Kopf ab und schaue auf dich herab... deine Haare rahmen dein Gesicht. Deine Augen... sie glänzen!
Du legst deine Hände an meine Brust und drückst mich weg.
Wa-
Jetzt... weiß ich, dass du es mir zurückgeben wolltest...
Doch du richtest dich auf; du packst mein Gesicht mit beiden Händen und ziehst mich nahe zu dir. Ich bin gezwungen in deine roten Augen zu sehen, ich sehe in ihnen das Feuer, von dem ich geglaubt habe, dass es niedergebrannt sei...
"Tala...", sagst du leise und mit zusammengekniffenen Augen, sodass mir ein Schauder über den Rücken läuft. "Ich kann... verstehen lernen, ich kann mich in vergeben versuchen, aber vergessen? Das, was geschehen ist, hat mich gezeichnet. Ich bin... nicht mehr derselbe."*4
Ich packe eine deiner Hände und küsse flüchtig die Handinnenseite. "Ich auch nicht."
"Ich - ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll..."
Ich sehe dich an. Du bist unsicher, auch wenn du deine Haltung bewahrst, aber das sagt mir dein Satz nur allzu deutlich. Ich werde dir keine Lösung geben können, aber ich werde dir eine Variante anbieten. "Kai, ich... weiß, dass du es nie vergessen wirst. Wenn du mich trotz allem nimmst... dann schwöre ich, dich nie wieder zu verletzen - selbst wenn ich mich wie ein Sklave verhalten muss." Ich stehe auf, lasse von dir ab. "Aber wenn du mich nicht mehr willst - was ich sehr gut verstehen kann - dann werde ich es hinnehmen und ich werde ausziehen, damit du... meinen Anblick nie wieder ertragen musst."
Du scheinst etwas sagen zu wollen, doch ich fahre dazwischen: "Ich gebe dir natürlich Zeit... wenn du wieder daheim bist, sagst du es mir..."
Damit drehe ich mich um, und verschwinde aus dem Zimmer, nicht ohne mein Herz in deine Hände zu legen...
Gib Acht, die Verantwortung zu verweigern ist manchmal schwerer, als sie selbst zu tragen...
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Zusammenfassung:
I wanna love you but I'm better of touch
I wanna hold you but my senses tell me to stop
I wanna kiss you but I wanna to much
I wanna taste you but your lips are filled with poison
Your poison running through my veins
You're poison...
I don't wanna break these chains
You're poison... *1
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*1 "Poison" von... Scheiße, ich hab' vergessen, wie die hießen!!! XDDDDDDDDD nyo, die Coverband hieß aber Groove Coverage XD
*2 irgendwie klingt das doof... ich wollte eigentlich bloß einen Rückbezug auf das Kapitel "Zerbreche und erkenne" machen (wegen der Sache mit den "neuen Dingen" und den "alten") irgendwie scheint das nicht so gelungen uú - nya, wollte es aber drin haben, denn vieles, was ich einmal erwähne, wird irgendwann wieder aufgegriffen^^
*3 ich sag' euch ehrlich, dass das mein Lieblingssatz ist *___*
*4 ahhhhh!! XDDDD ich habe "dieselbe" schreiben wollen... -.- Mensch, ich habe Kai schon so weiblich gemacht, dass ich bei ihm beinahe die weibliche Form hinschreiben will XDDDD
Ich dachte mir, dass es ein bisschen kurz war, deshalb: Hier ein Ausschnitt für das 12. Kapitel^^:
Wenn ich dich nehme, werde ich dann nicht immer Angst haben müssen, dass du dein Versprechen brichst und ich wieder leide? Werden mich die Erinnerungen nicht jede Nacht verfolgen und mir vor Augen führen lassen, wie grausam du sein kannst? Und was wäre mit Lucifiera?
Und wenn ich dich ablehne... werde ich mich dann vor Sehnsucht verzehren, da du mir mit deinen Küssen einen heißen Vorgeschmack auf das gegeben hast, was noch folgen könnte? Ich habe feststellen müssen, dass ich dich nicht hassen kann... würde ich dann nicht vergehen, weil ich weiß, dass du mich liebst und du trotzdem nicht bei mir bist?
Egal, welche Wahl ich treffe - ich werde nie Ruhe finden können.
Ich bin damit verflucht, nie Frieden zu finden.
Das wäre dann Kais POV ^^v
Dat Are-Vieh