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Wenn Kerle blau machen...

von

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Des einen Freud' ist des anderen Leid

*quietsch* Endlich das neue Kapitel! Und pünktlich zum Start dieses Kapitels habe ich mein Kreatief über wunden und starte voll durch! Ihr dürft gespannt sein! An dieser Stelle verweise ich aber mal auf meinem Weblog bei Mexx, wo ich immer ankünde wann ich etwas neues hochgeladen habe, dazu manchmal ein bisschen quatsche und vielleicht auch mal ein bisschen plaudere, wie´s weiter gehen soll usw. ^.~

Weiterhin viel Spaß! An dieser Stelle muss ich mich aber auch noch mal bei Das_Chibi bedanken! Vielen vielen Dank für deine vielen Kommentare! Ich glaub du bist immer die erste die meine neuen Absätze liest. *hihi* Domo arigatou!

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"Scheiße...scheiße...scheiße..." Kaoru keuchte dieses eine Wort immer wieder vor sich hin, sah sich hektisch um. Wo war Toshiya!? Oh Gott...Kaoru hatte Angst, furchtbare Angst. Angst davor das Toshiya nichts mehr von ihm wissen wollte, ihn nicht erklären ließ, Angst davor das er sich wieder etwas antat.

"Bitte nicht..." Nun beinahe panisch sah Kaoru sich um, konnte den Bassisten aber nirgendwo entdecken. Immer wieder fragte er Passanten, doch die Deutschen verstanden natürlich kein Wort von seinem verzweifelten Gefasel.

Wo konnte Toshiya noch sein? Vielleicht in diesem kleinen Cafè? Nein, davon wusste nur Shinya und Kyo. Aber wo dann? Weit konnte er doch noch nicht gekommen sein, schließlich war Kaoru ihm doch sofort nach!

"Scheiße..." wieder fluchte er als es auch noch zu regnen begann. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Es dauerte nur etwa fünfzehn Minuten und der Regen war so stark, dass Kaoru kaum noch etwas erkennen konnte.

Er spürte wie seine Kleidung durchnässt wurde, spürte wie das klatschnasse Oberteil an seiner Haut klebte. Er spürte die Kälte, die sich in seine Glieder schlich doch er ignorierte es. Alles was zählte war jetzt Toshiya zu finden.

Kaoru blieb stehen, starrte auf das kleine grüne Törchen, welches zu einem heruntergekommenen Spielplatz führte.

Der perfekte Ort um sich zu verstecken oder nicht?

Kaoru zwang sich zur Ruhe, doch sein Brustkorb hob und senkte sich bebend von der heftigen Atmung und sein Herz schlug so sehr, dass es schmerzte.

Mit einem Quietschen drückte er das Tor auf und betrat den Spielplatz. Rechts war ein winziger Fußballplatz angelegt worden, links ein herunter gekommener Sandkasten mit einem morschen Klettergerüst und gefährlich vielen Scherben im Sand. Gerade zu eine Steinmauer, durch schmieriges Graffiti noch mehr verunstaltet. Kaoru ging weiter, sah sich um. Hinter der Mauer war ein weiter Sandkasten in dem sich ein Schaukelgerüst gerade noch so hielt.

Und da, auf der rechten Schaukel, saß zusammengekauert eine Person und schluchzte leise.

//Toshiya!// Kaoru beschleunigte seine Schritte, betrat den Sandkasten, der sich durch den Regen in ein einziges Schlammloch verwandelt hatte. Aber es interessierte ihn nicht.

Etwa zwei Meter vor Toshiya blieb Kaoru stehen, musste hart schlucken. Der jüngere sah so zerbrechlich aus, so schwach...Wie ein kleines Kind.

"Toto..." setzte Kaoru an, brach aber ab, als der Angesprochene den Kopf hob und ihn mit vom Weinen geröteten Wangen und leicht geschwollenen Augen ansah.

"Geh...weg...Lass mich...geh weg..." brachte Toshiya unter Schluchzern hervor, die ihn heftig schüttelten und Kaoru schon befürchtete das Toto von der Schaukel fallen würde.

"Toshiya...lass mich doch erklären...!" Kaoru bat nicht, nein, er flehte. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, nicht aus Zorn, sondern nur deshalb, weil er sich so zusammen nehmen musste um Toshiya nicht sofort in seine Arme zu schließen. Das würde nichts bringen, das wusste Kaoru. Toto würde ihn höchstens von sich stoßen.

"Iie! Da gibt's es nichts zu erklären! Gar nichts! Du hast einen anderen geküsst! Du hast SHINYA geküsst!" schrie Toshiya nun völlig verzweifelt und schlug sich die Hände vors Gesicht.

"Aber..." Kaoru schüttelte den Kopf. So würde das nichts bringen. Sein Blick wurde ernst.

"Hai, ich habe Shinya geküsst, oder viel mehr hat er mich geküsst."

Ungläubig starrten Toshiyas große Augen ihn an. "Du gibst es auch noch zu!?" quietschte er.

"Was soll ich da schon bestreiten? Die Situation war für dich wahrscheinlich eindeutig. Aber so wie es ausgesehen haben muss war es nun wirklich nicht." Kaoru traute sich und kam einen Schritt näher. Toshiya erwiderte nichts, also sprach er weiter. "Aber weißt du was? Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen küssen und geküsst werden! Und den solltest du beachten. Sicher, ich war zu perplex um irgendetwas zu unternehmen, um Shinya von mir zu stoßen. Aber an deiner Reaktion sehe ich, dass du so etwas genauso wenig gedacht hast wie ich! Shinya hat uns beide mehr als überrumpelt. Meinst du nicht?" Er kam noch näher, hockte sich vor Toshiya hin, als dieser zögernd nickte.

"Und trotzdem! Es hat wehgetan! Oh Gott...es hat so wehgetan!" schluchzte Toshiya und krallte die Hände in seine Oberschenkel während immer dickere Tränen über seine Wangen rollten und sich mit den Regentropfen vereinten.

Kaoru nickte, kniete sich dann hin, beachtete nicht weiter das er sich völlig einsaute. Er streckte die Arme aus und sah Toshiya an.

Und Toto ließ sich nach vorne fallen und sank schluchzend in Kaorus Arme.
 

"Aah...Kyo...Kyo~..." stöhnte Shinya leise und erzitterte. Er legte einen Arm über seine Augen, vergrub die andere Hand in Kyos Haaren. Shinya lag auf dem Rücken im Bett, hatte die Beine angewinkelt und gespreizt, dass Kyo dazwischen Platz fand.

Der ältere liebkoste Shinyas Oberkörper mit Lippen und Zunge, hatte letzteres gerade in seinem Bauchnabel versenkt und stellte fest, dass der Chibi dort besonders empfindlich war. Seine Bauchmuskeln spannten sich leicht an und ein weiteres Zittern ging durch seinen Körper. Doch Kyo wollte nicht schon aufhören, wollte Shinya noch weiter treiben. Er küsste sich abwärts, leckte mit der Zunge über den Hüftknochen des anderen. Eine Hand fuhr Shinyas Innenschenkel auf und ab.

"Hnnn..." Und Shinya konnte nicht anders, wollte mehr. Er drückte Kyos Kopf weiter nach unten, genau zwischen seine Beine, hob dann leicht die Hüften an und drängte sein Glied gegen Kyos geschlossene Lippen, die dieser sofort bereitwillig öffnete.

Kyo umfuhr mit der Zunge genüsslich die Spitze der Erregung, wollte sich gerade voll und ganz seiner Tätigkeit hingeben, als ein nervtötendes Klingeln ihn zum Murren brachte.

Shinya keuchte auf. "Mach...mach einfach weiter..." flehte er, tastete mit einer Hand nach dem Telefon auf dem Nachttisch, bekam es zu fassen und nahm ab. "Hai? ...Shinya desuaah...~" Kyo hatte leicht an Shinya Glied geknabbert, ihn so zum Stöhnen gebracht.

"Shinya-san!? Himmel! Endlich hab ich einen von euch erreicht!" erklang eine aufgeregte Stimme aus dem Hörer. Shinya riss erschrocken die Augen auf als er sie erkannte.

"Inoue-san!" keuchte er und nun ließ Kyo doch von ihm ab. Nach Luft ringend setzte Shinya sich auf als der Manager von Dir en grey drauf los sprudelte.

"Ich wusste ja, dass ihr Urlaub haben wolltet aber das ging nun mal nicht. Verdammt noch mal! Ihr könnt euch doch nicht einfach aus dem Staub machen! Und dann auch noch nach Deutschland! Deutschland! Und Kaoru ist natürlich überhaupt gar nicht zu erreichen!" fauchte der Manager Inoue vor sich hin.

"Kaoru!" Shinya quietschte auf. Den Leader hatte er ja ganz vergessen! Er sprang schnell auf und eilte zum Schrank. "Inoue-san es tut mir ganz furchtbar leid aber wir haben keine Zeit! Rufen Sie ein anderes Mal an!" Und schon hatte Shinya aufgelegt.

Kyo blinzelte ihn vom Bett aus überrascht an und legte fragend den Kopf schief.

"Kyo! Ich muss Kaoru und Toto suchen! Es gießt draußen in Strömen! Die beiden holen sich den Tot! Und außerdem ist es meine Schuld!" Shinya fuhr sich durchs Haar, schlüpfte in ein paar Boxershorts, keuchte auf als der Stoff über seine noch immer vorhandene Erregung rieb.

Kyo verdrehte die Augen. "Lass uns das jetzt erst mal zu Ende bringen!" murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Shinya schüttelte heftig den Kopf. "Iie, Kyo! Ich muss sie finden!" Er machte sich gerade seine Jeans zu, tappte dann zu Kyo ans Bett und küsste ihn auf die Stirn.

"Es tut mir leid." Er legte das Telefon zur Seite und strich Kyo über die Wange. "Aber ich seh doch auch, dass es dir noch nicht sehr gut geht. Ruh dich aus, hai? Und pass mir auf meine Miyu auf!" Er wandte sich ab, zog sich schnell zu Ende an. Kyo wollte gerade etwas erwidern, als Shinya allerdings ihm schon ein ,Bis später' zurief und zur Tür eilte, dort jedoch noch einmal stehen blieb.

"Ich liebe dich, Kyo. Warte auf mich!" Shinya lächelte den Sänger noch einmal sanft an, dann war er aus dem Zimmer verschwunden und verließ schnell das Hotel, in der Hand einen großen Regenschirm und Kaorus Jacke.
 

(Zwischenkommentar zu den folgenden fünf Absätzen vom Autor: TT.TT Es.tut.mir.ganz.furchtbar.leid!!! Verzeiht mir! *auf den knien rutscht* Diese Absätze sind furchtbar! Alles geht viel zu schnell...Das tut mir so unendlich leid! *schon fast deswegen wirklich rumheult* <.< Ich versuch mich wieder zu bessern...Versprochen! ;_;)
 

Leise vor sich hin fluchend hielt Shinya den Schirm gegen den Wind und kämpfte sich durch den Regen, welcher sich mittlerweile zum richtigen Unwetter entwickelt hatte.

Ab und zu rief Shinya Kaorus oder Toshiyas Namen, bezweifelte jedoch stark das sein Rufen bei diesem Sturm gehört wurde.

Er schlug den Kragen seiner Jacke hoch, musste mittlerweile um jeden weiteren Schritt kämpfen.

Bestimmt zum zwanzigsten Mal wählte er mit dem Handy Toshiyas Nummer, was mit den nassen und zitternden Fingern gar nicht so einfach war. Immer wieder sah er sich um, während er sich das Handy ans Ohr hielt und endlich, endlich erklang ein Freizeichen!

Es klingelte und klingelte und klingelte... Und Shinya wollte gerade wieder fluchend auflegen, als Kaorus Stimme erklang.

"Hai? Kaoru desu." meldete er sich.

Shinya stutzte. Kaoru? Er hatte eigentlich mit Toshiya gerechnet, immerhin war das sein Handy. Aber dementsprechend hatte Kaoru den Bassisten ja gefunden. Na wenigstens etwas.

"Kaoru? Shinya desu!" meldete er sich und wischte sich eine klitschnasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Irgendwie hatte er das Gefühl das der Regenschirm nichts mehr brachte...

"Shin? Wo bist du!?" ertönte Kaorus Stimme. Er sprach wie immer am Telefon recht laut und doch hatte Shinya Mühe ihn über das Pfeifen des Windes zu hören.

"Unterwegs. Ich suche euch! Wo seit ihr denn!?" fragte der Drummer und sah sich um.

"Wir haben uns in ein Café geflüchtet." erklärte Kaoru. "Uns geht's gut."

Shinya atmete erleichtert auf, fluchte dann jedoch als ihm der Regenschirm von einem besonders kräftigen Windstoß aus der Hand gerissen und davon getragen wurde.

"Wie komm ich zu euch!?" fragte der Drummer nun und kümmerte sich nicht weiter um den Schirm, zog stattdessen den Kopf tief zwischen die Schultern.

"Uhm..." Kaoru schien zu überlegen. "Siehst du das große rote Hochhaus?" fragte er schließlich, da er eben dieses Gebäude aus dem Fenster sehen konnte.

Shinya sah sich um und erblickte tatsächlich ein ziemlich hohes, rotes Hochhaus.

"Hai!" sagte er deshalb ins Handy und nickte, obwohl Kaoru das natürlich nicht sah.

"Das Café ist in der gleichen Straße wie dieses Hochhaus, am Ende auf der gegenüberliegenden Seite." erklärte der Leader.

Shinya nickte ein zweites Mal. "Okay, ich komm dann. Was ist mit Toshiya!?" fragte er nun.

"Der ist bei mir, bzw. grad auf dem Klo." Man hörte richtig das Kaoru lächelte.

"Und...und zwischen euch ist alles okay?" fragte Shinya nun nach, drückte Kaorus Jacke an sich.

"Hai. Bei uns ist alles okay. Wir haben drüber geredet."

"Uhm...dann ist gut. Kaoru?" Shinya atmete einmal tief durch.

"Hai?" erklang Kaorus Stimme.

"Gomen nasai."

"Ist okay Shin-chan. Wir reden nachher drüber. Hai?"

"Hai!" Shinya nickte noch einmal, lächelte ein wenig und hatte auch schon die Straße erreicht die er gesucht hatte.

"Und du erklärst mir dann alles." Kaoru runzelte die Stirn, was natürlich Shinya wiederum nicht sehen konnte.

"Mhm...ist gut Leader-sama." Shinya seufzte. Um eine Erklärung an Kaoru und eine Entschuldigung an Toshiya würde er wohl nicht vorbei kommen. Erleichtert erkannte der Drummer endlich das Café, zog die Tür mühsam gegen den Wind auf und trat ein, sah sich kurz um, erblickte dann Kaoru in einer Ecke und tappte auf ihn zu, wobei seine Turnschuhe bei jedem Schritt ein matschendes Geräusch von sich gaben, weil sie sich so voll Wasser gesogen hatten.

"Kaoru!" Shinya lächelte ganz leicht, verstaute eben sein Handy in der Jackentasche. Der Leader wandte sich um, als er seinen Namen hörte, und lächelte als er Shinya erkannte.

"Shin! Kami-sama! Du wirst nur wieder krank!" Er stand auf, strich dem mehr als klitschnassen, zitternden Shinya einmal über den Oberarm und gab dann der Bedienung ein Zeichen, dass er noch etwas bestellen wollte.
 

Vor sich hin zitternd saß Shinya Kaoru gegenüber und hatte Mühe die Tasse zu halten, umklammerte sie aber dennoch um sich an dem heißen Tee die Hände zu wärmen.

"Was macht Totchi eigentlich so lange auf'm Klo?" wollte Shinya bibbernd wissen und entschloss sich nun doch seine klatschnasse Jacke auszuziehen, da die ihn wohl nicht mehr wirklich wärmen würde.

Kaoru grinste. "Du kennst doch unseren Toto. Als er gesehen hat wie verheult er aussah ist er gleich zur Toilette und ich nehme an, er versucht jetzt sein Make-up zu retten. Aber ist ja okay, dann können wir reden." Er sah sein Gegenüber an und Shinya wusste ganz genau, dass er eine Erklärung haben wollte.

"Na ja..." Er mied den Blick des Leaders, kaute etwas auf seiner Unterlippe rum. "Ich..." Er atmete einmal tief durch, nahm dann all seinen Mut zusammen. "Ich hab dich geliebt. Bis vor kurzem. Ich hab dich wirklich geliebt. Also nich nur so von wegen Freundschaft und so..." Er sah auf, blickte Kaoru an. Der Leader sah erstaunt und verwirrt zurück.

"Du hast...?" Er fuhr sich durchs Haar. "Oje..."

Shinya nickte. "Hai, hab ich auch gedacht als es mir klar wurde." Er grinste ein wenig missglückt, starrte dann auf seine Hände.

"Ging es dir deshalb so schlecht in der letzten Zeit?" fragte Kaoru nun vorsichtig und sah den jüngeren an.

"Mhm...auch." Shinya nickte. "Aber nicht nur." Er sah wieder auf, blickte den älteren an. "Das ging eine ganze Weile so aber irgendwann war ich mir nicht mehr sicher..."

"Wegen Kyo?" Kaoru lächelte, als er Shinyas überraschten Blick sah.

"Hai...demo...?"

"Na hör mal! Ich bin doch nicht umsonst Leader! Wäre ja blöd wenn ich nicht mitbekomme wenn was zwischen den anderen Bandmitgliedern läuft!" Kaoru zwinkerte.

Shinya lächelte ein bisschen. "Na ja, wie auch immer...Auf jeden Fall war da plötzlich Kyo. Ich hab mit ihm geschlafen und da war dieses Kribbeln, was ich sonst nur bei dir hatte. Und ich hab den Sex mit ihm wirklich genossen und..." Shinya wurde rot, blickte wieder auf seine Tasse und nahm schnell einen Schluck. Das Thema war ihm unangenehm und er war froh, dass Kaoru ihn nicht unterbrach. "Ich hab eben drüber nachgedacht. Und irgendwann war ich dann völlig verwirrt, weil ich mir meiner Liebe zu dir so gar nicht mehr sicher war."

"Und dann wolltest du´s ausprobieren." Kaoru nickte verstehend.

"Hai, so war das. Deshalb hab ich dich geküsst. Und das ausgerechnet dann Toshiya reingekommen ist tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich wollte lediglich meine Gefühle erkennen." Shinya sah Kaoru entschuldigend an, doch der winkte nur ab.

"Lass mal Shinya. Ich hab wie gesagt mit Toto drüber geredet. Na klar war das eine blöde Situation und es hat Toshiya wohl ziemlich wehgetan mich so zu sehen, aber er weiß das ich ihn liebe." Kaoru lächelte leicht, seufzte dann jedoch und wurde wieder ernst. "Aber wie er jetzt auf dich reagiert kann ich dir wirklich nicht sagen."

Shinya nickte, wollte gerade etwas erwidern, als er eine ihm bekannte Person auf den Tisch zusteuern sah. Er stellte rasch seine Tasse ab, stand auf und blickte Toshiya an, als dieser schließlich vor ihm stand.
 

Stille.

Shinya hatte den Blick gesenkt, wagte es nicht Toshiya weiter anzusehen.

Der wiederum fixierte seinen Blick auf Shinya und spürte regelrecht die Wut in sich aufkochen.

Auch Kaoru hatte sich erhoben, hatte beschwichtigend eine Hand auf Toshiyas Schulter gelegt, doch der achtete gar nicht weiter darauf.

Und keiner der drei sagte ein Wort.

Aber die Spannung zwischen Toshiya und Shinya konnte man regelrecht spüren. Sie trieb Kaoru einen kalten Schauer über den Rücken. Er wollte gerade etwas sagen um diese Kälte halbwegs zu brechen, als Toshiya die Hand erhob.

Shinya´s Kopf wurde zur Seite gerissen als ihn Toshiyas flache Hand mit Wucht auf der Wange traf, dass es nur so klatschte. Sofort war es in dem Café still und die wenigen weiteren Gäste und Bedienungen konzentrierten sich voll und ganz auf die drei Japaner in der Ecke.

Doch die achteten nicht darauf.

Tränen waren automatisch in Shinyas Augen geschossen und er spürte das Brennen auf der Haut, erhob eine kalte, zitternde Hand und legte sie sich auf die Wange, während er langsam den Kopf wieder drehte und Toshiya ansah.

"Arigatou Toshiya...Das hab ich verdient..." murmelte Shinya und biss sich auf die Unterlippe, lächelte dann jedoch schwach und traurig.

Toshiya durchbohrte ihn regelrecht mit Blicken und sie waren so eiskalt, dass Shinya wieder zu zittern begann.

Und noch immer sagte Toshiya kein Wort, doch seine Hände ballten sich zu Fäusten und am liebsten hätte er noch ein paar Mal zugeschlagen.

Er atmete ein paar Mal tief durch, entspannte sich dann kaum merklich und funkelte Shinya wütend an.

"Ich wusste gar nicht, dass du so eine Schlampe sein kannst!" zischte Toshiya wütend und Shinya zuckte bei jedem Wort zusammen.

"Erst vögelst du mit Kyo und dann versuchst du dir auch noch Kaoru zu angeln. Das hätte ich nicht von dir gedacht!" Toshiya spürte wie Kaorus Hand auf seiner Schulter leicht zudrückte. Er atmete noch einmal tief durch, lehnte sich dann zurück und gegen seinen Liebsten, der sofort beruhigend die Arme um Toshiya schlang, so auch verhindern wollte, dass Shinya weitere Schläge einstecken musste. Seine Wange war schon richtig gerötet und man konnte beinahe den Handabdruck darauf sehen.

Shinya schluckte schwer. Toshiyas Worte hatten ihn noch mehr getroffen als der Schlag.

"Ich...ich weiß das du wütend auf mich bist und...und ich weiß auch das es falsch war was ich getan habe aber-"

Doch Shinya wurde von Toshiya unterbrochen. "Was aber!? Kommt jetzt irgendeine Ausrede!? Von wegen du hast dich so allein gefühlt!?" fauchte der Bassist und Shinya schrumpfte ein wenig in sich zusammen. "Pah! Das ich nicht lache! Du hättest doch zu deinem Kyo gehen können und dich ordentlich durchficken lassen!"

Kaoru drückte Toshiya etwas an sich, wollte ihn zur Ruhe bringen. Zum ersten Mal, seit sie in Deutschland waren, war er froh das niemand verstehen konnte was sie sagten.

"Lass Kyo aus dem Spiel..." flüsterte Shinya leise. Er wollte nicht, dass der Sänger da mit rein gezogen wurde, denn der konnte nun wirklich nichts dafür.

"Warum denn!? Jeder weiß doch, dass du mit ihm in die Kiste gesprungen bist! Pfui Shinya!" Am liebsten hätte Toshiya ausgespuckt, aber man sah ihm seinen Ekel auch so an. Nicht etwa weil Shinya eben mit Kyo geschlafen hatte, sondern weil er sich danach gleich den nächsten hatte schnappen wollen. "Wer wäre denn nach Kaoru an der Reihe gewesen!? Die vielleicht!?" fauchte er nun.

Shinya biss sich auf die Unterlippe, dachte an das Ereignis mit Die unter der Dusche und sah zu Boden. Toshiya sah ihn ungläubig an.

"Sag bloß...!? Shinya! Für so eine Schlampe hätte ich dich nun wirklich nicht gehalten!" Toshiya konnte nicht anders, schubste Shinya, so dass der einen Schritt zurück taumelte.

"Du verstehst das alles falsch..." murmelte Shinya und konnte nun nicht anders. Toshiyas Worte taten weh und er wusste sich nicht zu wehren, weil diese Worte der Wahrheit entsprachen. Er schluchzte leise und Tränen rannen seine Wangen hinab.

"Jetzt heul hier nicht rum! Du weißt genau was du getan hast!" Auch in Toshiyas Augen brannten Tränen. "Das hat wehgetan, Shinya! Das hat scheiße wehgetan!" fauchte er.

"Ich...es..." der jüngere wusste nicht mehr was er sagen sollte. Er hatte gewusst, dass Toshiya sauer sein würde. Aber das er so sauer war!? Darauf war er nun wirklich nicht vorbereitet gewesen.

Aber endlich war auch der Bassist still, schenkte Shinya jedoch weiterhin verachtende Blicke.

Und der ertrug es nicht länger, sah sich um, suchte nach einer Lösung. Und er fand sie.

Shinya schluckte, fixierte unauffällig das scharfe Messer auf dem Tisch. Das würde gehen...

Er sah auf, blickte Toshiya aus tränenverschleierten Augen an.

"Toshiya...ich kann nur sagen, dass es mir leid tut. Mehr kann ich nicht tun. Ich kann nicht rückgängig machen was ich getan habe. Ich weiß wie sehr ich dich verletzt habe. Aber es war nur ein Kuss." Shinya erhob seine Stimme, als Toshiya Anstalten machte ihn zu unterbrechen. "Es war ein einziger Kuss, auch wenn es vielleicht nach mehr ausgesehen hatte!" Der Drummer konnte sich nur zu gut daran erinnern, dass er nackt gewesen war. "Ich wollte mir über meine Gefühle bewusst werden und fand kein anderen Ausweg. Ja, ich habe Kaoru geliebt. Ich habe ihn wirklich geliebt und ich war eifersüchtig auf dich. Aber ich hab es dir gegönnt! Du bist mein bester Freund! Nie wollte ich dir wehtun und das tut mir leid. Ich verstehe, dass du wütend bist. Aber du übertreibst!" Er schluchzte unterdrückt, spielte am Saum seines Pulliärmels. "Vielleicht hilft es dir mich anzuschreien aber...mir hilft es nicht! Ich kann nicht mehr..." Shinya war immer leiser geworden und bevor jemand etwas unternehmen konnte hatte er den Ärmel hochgeschoben, das scharfe Messer gepackt und setzte es an. Genau an die Stelle, an der noch immer seine Verletzung von seinem ersten Versuch zu sehen war.

Geschockt blickten Kaoru und auch Toshiya ihn an.

"Shinya! Shinya mach keinen Scheiß!" Kaoru hatte Toshiya losgelassen, machte einen Schritt auf Shinya zu, doch der wich zurück, schüttelte den Kopf.

"Kaoru! Bleib da stehen!" warnte er und drückte zu. Seine Haut platzte auf, Blut floss an seinem Arm herab. Erschrocken blieb Kaoru sofort stehen.

Die anderen Leute wurden von den drein gar nicht mehr bemerkt.

"Seht ihr das!? Es wäre nicht der erste Versuch!" rief Shinya nun völlig verzweifelt, spürte wie immer mehr heiße Tränen an seinen Wangen hinab liefen. "Es tut mir leid! Alles tut mir leid! Es tut mir leid, dass ich nicht um Hilfe schreien konnte, dass ich nicht nach euch rufen konnte, als ich euch brauchte!" Er schluchzte, zog das Messer ein kleines Stück seinen Arm nach oben.

Kaoru und Toshiya starrten ihn völlig geschockt an, wussten nicht, was er meinte.

"Shinya!? Oh Gott...Shinya! Leg das Messer weg! Bitte!" Kaoru sah ihn flehend an, doch der jüngere schüttelte wieder nur den Kopf.

"Nein! Toshiya, jetzt hörst du mir mal zu!" rief er und als der Bassist seinen Namen hörte zuckte er zusammen, starrte Shinya völlig regungslos an.

"Du bist mein bester Freund! Warum tust du mir so weh!? Gerade jetzt!? Gomen nasai! Gomen nasai!" schluchzte Shinya und seine Stimme versagte beinahe. "Ich brauche euch! Seht ihr das denn nicht!? Ich schaffe es nicht allein! Ich schaffe es nicht mehr allein für Kyo da zu sein! Ich schaffe es nicht mehr mein Leben wieder in den Griff zu kriegen!"

"Okay...Alles okay." Kaoru versuchte ruhig zu bleiben. "Wir werden darüber reden Shinya. Wir werden dir zuhören. Aber vorher gib mir das Messer!" Er streckte dem Drummer die Hand entgegen, doch der zögerte noch. Aber Kaoru konnte ganz genau die Angst in Shinyas Augen sehen. Der Schlagzeuger wollte das nicht wirklich tun. Er wollte einfach nur Hilfe.

"Nichts ist okay!" schluchzte Shinya nun. "Er hat mich angefasst! Er hat mich vergewaltigt!" Er sah wie Kaoru und Toshiyas schlagartig noch blasser wurden. "Hai! Davon habt ihr gar nichts mitbekommen, nicht wahr!? Ihr war ja auch nebenan und hattet euren Spaß!" Shinya biss sich nun so sehr auf die Unterlippe, dass es blutete, dann wurde sein Blick jedoch sanft. "Aber ich mache euch keine Vorwürfe. Ihr liebt euch. Genauso wie Kyo und ich uns lieben. Und es ist okay so." Er schloss die Augen und als er sie eine Sekunde später öffnete erblickte er eine weitere, ihm bekannte Person, die zittrig auf sie zuwankte.
 

Kyos Brust hob und senkte sich bebend von seiner heftigen Atmung. Er war Shinya nach, hatte ein ungutes Gefühl gehabt. Und er hatte Recht gehabt. Da stand Shinya nun, mit dem Messer an der Pulsschlagader, ein Blutrinnsal lief bereits an seinem Handgelenk hinab und tropfte auf den Boden. Kaoru und Toshiya standen da, wussten nicht was sie tun sollten. Kyo schob die beiden unsanft zur Seite, blieb nicht stehen, auch nicht, als Shinya das Messer weiter in seine Haut bohrte. Aber Kyo wankte weiter, breitete die Arme aus, packte Shinya an den Schultern und zog ihn schließlich an sich.

Der Drummer schluchzte auf, das Messer entglitt seiner Hand. Er wimmerte, konnte sich genauso wenig wie Kyo auf den Beinen halten und zusammen gingen sie zu Boden.

Nach Luft ringend, heftig zitternd saß Kyo da, hielt Shinya an sich gepresst.

Toshiya schluchzte vor Erleichterung auf, stürzte sich in Kaorus Arme und weinte nun hemmungslos. "Gomen nasai! Gomen nasai...das wollte ich nicht..." schluchzte er immer wieder in Kaorus Pullover. Der Leader schlang die Arme um Toshiya, drückte ihn an sich und sah auf Kyo und Shinya am Boden, sammelte sich einen Moment, schob seinen Liebsten dann aber von sich und eilte zu der einen Kellnerin, die nicht weniger geschockt schien wie der Rest in diesem Café.

Rasch hatte Kaoru sie wachgerüttelt und ihr verständlich gemacht was gebraucht wurde. Shinya musste versorgt werden und zwar schleunigst. Und dann mit Kyo zusammen zurück ins Krankenhaus.

Shinya hatte die Augen geschlossen, spürte Kyos Nähe und hatte sich schnell wieder beruhigt. Die Tränen waren versiegt, aber er hörte noch wie Toshiya schluchzte und sich immer wieder entschuldigte.

Sanft schob Shinya Kyo von sich, sah ihn an. Der Sänger erwiderte den Blick. Die beiden mussten nichts sagen, verstanden sich auch so. Kyo hatte ganz genau gewusst, dass Shinya nur auf eine Rettung gewartet hatte. Er sah die Erleichterung in seinen Augen, sah, dass er um Verzeihung flehte für seine verzweifelte Tat.

"Baka..." brachte Kyo heiser hervor und verpasste Shinya einen leichten Schlag in die Seite, hob dann seinen blutenden Arm an und hauchte einen sanften Kuss auf die Wunde, leckte sich Shinyas Blut von den Lippen, küsste dann seine, von Toshiyas heftiger Ohrfeige noch immer gerötete, Wange, wanderte weiter zu Shinyas Lippen und versank für einen Augenblick mit ihm in einen zärtlichen, Trost spendenden Kuss.

Schließlich stand Shinya zitternd auf, wankte zu Toshiya, legte die Arme um ihn und zog ihn an sich. "Sssch...ist okay...Nicht weinen...mir geht's gut..." flüsterte Shinya leise. Das er Toshiyas Pullover gerade mit Blut voll schmierte beachtete er nicht weiter. Schluchzend klammerte sich der Bassist an ihn.

"Es tut mir so leid! Ich...ich wusste doch nicht..." brachte er hervor, doch Shinya legte ihm einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

"Iie, Toshimasa. Alles wird jetzt gut." Er lächelte sanft, wischte Toshiya dann mit dem Daumen die Tränen von der Wange. Der Bassist nickte. "Hai...alles wird jetzt gut..." er brachte ein leichtes Lächeln zustande, wurde dann jedoch vorsichtig von Kaoru zur Seite geschoben.

Der Leader hatte einen Verbandskasten organisiert, drückte Shinya nun auf einen Stuhl und versorgte notgedrungen sein Handgelenk. Kaoru atmete erleichtert auf.

"Der Schnitt ist nicht sehr tief." stellte er fest und wuschelte Shinya dann einmal durchs Haar.

Toshiya hatte währenddessen sein Handy gezückt um Die anzurufen, damit er sie mit einem Taxi abholen kam.

Kyo hockte noch immer am Boden, versuchte sich zu beruhigen und winkte auf Kaorus besorgten Blick nur ab.

Der Sänger musste lediglich den Schock überwinden und dann würden auch seine Kräfte wieder kommen. Er schloss die Augen, lehnte sich zurück gegen die Wand.

"Meine Güte...mein armes Herz..." bracht er schief grinsend hervor und sah einmal in die Runde, war froh das die drei anderen, anwesenden Dirus sein Grinsen erwiderten.
 

"Was zum Teufel macht ihr!?" aufgedreht ging Die von Shinya zu Kyo, von Kyo zu Toto, sah dann Kaoru an, tappte zu Shinya zurück und fühlte sich sichtlich hilflos.

Kyo saß noch immer am Boden, Shinya auf dem Stuhl, Toshiya hatte sich ebenfalls gesetzt, weinte noch immer etwas und Kaoru stand da und rauchte.

Die raufte sich die Haare. "Wenn man euch einmal allein lässt!" Seine Stimme war irgendwie quietschig. Als Toshiya ihn angerufen und gebeten hatte zu kommen, hatte er lediglich gesagt, dass etwas passiert war. Da er zusätzlich ziemlich verheult geklungen hatte, hatte Die sich natürlich sofort auf den Weg gemacht. Aber mit so was hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Hilfesuchend blickte er zu Kaoru, der stumm in einer Ecke stand und selenruhig seine Zigarette zu Ende rauchte.

"Himmelarsch! Leader-sama sag doch was!" rief Die nun und verpasste Kaoru einen leichten Schlag in die Seite. Kaoru zuckte zusammen, schreckte aus seinen Gedanken auf und sah Die an als käme er von einem anderen Stern.

"Na super! Ein heulendes Toto, ein völlig fertiges Warumono, Shinya der versucht hat sich umzubringen und ein abwesender Leader. Muss man denn hier alles allein machen!?" Wieder raufte Die sich die Haare, so dass diese schon zu allen Seiten abstanden, was bei ihm allerdings nicht wirklich ungewöhnlich war.

"Cool down, Daisuke." Kaoru hatte sich wieder gefasst, legte seinem rothaarigen Freund eine Hand auf die Schulter und drückte mit der anderen seine Zigarette im Aschenbecher aus.

"Wir fahren alle ins Krankenhaus. Mal wieder." sagte er und seufzte. Die nickte, tappte dann zu Shinya und hob ihn kurzerhand hoch. Der Chibi wehrte sich nicht, war sowieso zu schwach um allein zu gehen. Er lehnte den Kopf an Die´s einladende Schulter und schloss die Augen.

Kaoru ging zu Kyo, sah auf ihn runter und hielt ihm eine Hand entgegen, die der Sänger auch ergriff um sich hochziehen zu lassen. Schwankend stand er vor Kaoru und schloss die Augen.

"Kannst du alleine laufen oder soll ich dich tragen?" fragend sah der Leader ihn an. Kyo erwiderte den Blick vernichtend, setzte sich dann unsicher in Bewegung. Auch wenn er es nicht zugeben würde, aber er war froh als Kaoru neben ihn trat, ihm stützend einen Arm um die Hüften legte und sich selbst Kyos Arm um die Schultern.

Toshiya war währenddessen schnell zur Kellnerin getappt, hatte sich mehrmals bedankt, auch wenn er sich sicher war, dass sie kein Wort verstanden hatte. Aber er hatte auch schnell bezahlt und folgte dann den anderen. Die hatte sich bereits mit Shinya in das noch immer wartende Taxi gesetzt, winkte den anderen drein noch zu und dann fuhr der Wagen los. Kaoru sah sich suchend nach einem zweiten Taxi um, pfiff es heran und half Kyo hinein, setzte sich dann auf den Beifahrersitz, während Toshiya es sich neben Kyo auf der Rückbank bequem machte und erschöpft die Augen schloss.
 

"Und schon wieder ´ne Nacht im Krankenhaus...Irgendwann werd ich echt noch wahnsinnig mit euch!" knurrte Die und fuhr sich durchs Haar. Kaoru sah ihn von der Seite her an, seufzte, begann dann die Haare des Rotschopfes zu richten, welche wirklich unmöglich aussahen. Die ließ es über sie ergehen, zündete dabei zwei Zigaretten an und reichte eine davon Kaoru, welcher dankend annahm.

"Zum Glück nur eine Nacht..." nuschelte Toshiya. Er saß im Zimmer auf einem Stuhl zog jetzt die Beine an und schlang die Arme darum.

Shinya sah vom Bett aus zu ihm und lächelte leicht. "Mach dir keine Gedanken Toto. Mir geht's ja schon viel besser und ich soll ja nur zur Beobachtung hier bleiben."

"Und ich muss mich ja einfach nur ausruhen." fügte Kyo hinzu und zuckte mit den Schultern. Toshiya nickte.

Die fünf Member von Dir en grey befanden sich alle zusammen in einem der Krankenzimmer. Kyo und Shinya hatten sich zusammen in ein Bett gekuschelt, obwohl eigentlich für jeden eins vorhanden war. Toshiya saß in einer Ecke auf seinem Stuhl, Die und Kaoru standen am Fenster und rauchten genüsslich, das Rauchverbot einfach ignorierend. Immerhin hatten sie das Fenster aufgemacht und hielten die Glimmstängel raus.

Shinya seufzte. "Ihr müsst nicht alle hier bleiben..." er sah seine Freunde einer nach dem anderen an, zog dann noch enger die Arme um Kyo und drückte ihn an sich.

Der Vocal seufzte wohlig auf und schmiegte sich an Shinyas warmen Körper. Die Beine hatten sie ineinander verschlungen, den Kopf hatte Kyo auf Shinyas Brust gelegt.

Kaoru runzelte die Stirn. "Ich lass euch nicht allein. Ihr fallt nur übereinander her! Das seh ich doch genau...Und ihr sollt euch ausruhen!"

Shinya wurde kaum merklich rot. Tatsächlich reagierte sein Körper ziemlich auf die Nähe zu Kyo, aber dafür konnte er ja nun wirklich nichts!

"Da fällt mir ein", wollte der Schlagzeuger schnell das Thema wechseln. "Inoue-san hat angerufen!" Sofort waren drei große Augenpaare auf ihn gerichtet. Kyo wusste ja bereits von dem Anruf und zuckte deshalb nur gelangweilt mit den Schultern, schloss dann die Augen und gähnte.

"War er sehr böse!?" fragte Die.

"Ist unser Urlaub jetzt vorbei!?" quietschte Toshiya.

"Was hat er gesagt?" sagte Kaoru.

Shinya konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen.

"Hmm...sehr böse hörte er sich nicht an. Wohl eher erleichtert. Und das unser Urlaub jetzt vorbei ist nehm ich dann einfach mal an." Shinya sah Kaoru an. "Er war froh, dass er uns endlich gefunden hat und er hat ein bisschen geschimpft. Aber ich hab ihn unterbrochen und aufgelegt, weil ich dich und Toshiya suchen gehen wollte." erklärte er.

Der Leader nickte. "Mhm...ich ruf ihn morgen einfach mal an." meinte er.

"Hai, tu das." Shinya gähnte leise, sah auf Kyo, der in seinen Armen bereits eingeschlafen war.

"Eigentlich schade...gerade jetzt, wo alles wieder gut ist...Ich will nicht, dass unser Urlaub endet..." Der Schlagzeuger strich dem Warumono sanft durchs Haar, betrachtete ihn nachdenklich. Kyo murmelte etwas unverständliches, seufzte Shinyas Namen und drückte sich gleich noch enger an ihn.

"Uns bleibt wohl nichts anderes übrig. Wir können unsere Fans wirklich nicht so lang im Stich lassen. Und die neue Single muss endlich fertig gemacht werden." Der Leader zog an seiner Zigarette, blies den Rauch aus dem Fenster.

"Du warst ja sowieso von Anfang an dagegen, ne!?" Die verpasste Kaoru einen Knuff.

"Na ja...schon, aber jetzt bin ich froh, dass wir uns doch diese freie Zeit genommen haben." Der Leader sah Toshiya an. "Denn endlich hab ich mein Glück gefunden..."

Der Bassist erwiderte den Blick, wurde leicht rot und spürte wie sein Herz schneller schlug. Er liebte diesen Mann einfach und nichts und niemand würde es schaffen sie jetzt noch zu trennen. Da war Toshiya sich sicher.

Der Rotschopf verdrehte die Augen. "Turtelt draußen weiter!" murrte er. Shinya und Kyo waren ja schon schlimm genug, da mussten Toshiya und Kaoru nicht auch noch anfangen. Darauf hatte Die nun wirklich keine Lust.

Kaoru grinste. "Keine Angst, Daidai! Du findest auch noch wen!" Er zwinkerte und stupste mit seinem Ellenbogen in Die´s Rippen. Der gab nur ein Murren von sich, sah dann aber verträumt aus dem Fenster.
 

"Niikura-san?" Vorsichtig steckte eine der Krankenschwestern ihren Kopf ins Zimmer. Kaoru, der noch immer am Fenster stand, drehte sich um, durchquerte rasch den Raum und trat nach draußen auf den Flur. Er wollte die anderen nicht wecken. Shinya und Kyo schliefen in ihrem Bett, Toshiya war auf dem Stuhl eingenickt und Die hatte es sich auf dem Boden bequem gemacht. Nur der Leader war wach geblieben und hatte nachgedacht.

Er schloss hinter sich die Zimmertür und sah die Schwester fragend an. "Hai?"

"Da ist ein Anruf für Sie." erklärte sie. Kaoru runzelte die Stirn.

"Ein Anruf?" Wer konnte denn etwas von ihm wollen? Und wer wusste überhaupt, dass er und die anderen hier waren? Außer Inoue-san wusste keiner davon.

Die Schwester nickte und führte Kaoru den Flur entlang in ein kleines Zimmer, welches eigentlich nur für´s Personal gedacht war und mit einer kleinen Küchenecke, Sitzecke und Telefon ausgestattet war.

"Ich lasse Sie allein." Die Krankenschwester verbeugte sich höflich, sie war Asiatin, und verließ den Raum.

Kaoru tappte zu dem Telefon, nahm den Hörer zur Hand.

"Hai? Niikura Kaoru desu." meldete er sich.

"Kaoru-san?" Es war eine Frauenstimme. "Mina-san desu."

Kaoru stockte. Mina? "Koichiro Mina?" fragte er zur Sicherheit nach.

"Hai." kam die Antwort. Kaoru musste sich setzen.

"Ist etwas passiert?" fragte er. Er und Mina waren lange zusammen gewesen, vielleicht schon zwei Jahre. Doch dann war alles in die Brüche gegangen und sie hatten sich getrennt. Dennoch hatten sie ab und zu noch Kontakt zueinander. Meistens wenn Mina Hilfe brauchte und auch heute klang sie so.

"Hai...ich..." Mina wurde unsicherer.

"Wo bist du grad?" fiel Kaoru ihr ins Wort.

"Ich...ich hab mit Inoue-san telefoniert und der gab mir die Adresse zu eurem Hotel und-"

Wieder wurde sie von Kaoru unterbrochen. "Du bist in Deutschland!?"

"Hai. Sei mir nicht böse Kaoru-san! Ich weiß ja, dass das mit uns vorbei ist und ich nur zu dir kommen soll wenn etwas ist aber...Ich muss mit dir reden!" Es klang wirklich dringend.

"Woher weißt du, dass ich im Krankenhaus bin?" fragte Kaoru weiter, ihr leichtes Flehen ignorierend.

"Das Mädchen von der Rezeption im Hotel erzählte mir, dass ihr schon mehrmals ins Krankenhaus musstet. Also hab ich alle Hospitale in der Nähe angerufen und nach euch gefragt." erklärte Mina.

"Ach so..." Kaoru nickte. "Und jetzt willst du dich mit mir treffen. Scheint ja wirklich wichtig zu sein, wenn du mir dafür sogar nachfliegst. Kann es wirklich nicht mehr warten?"

"Iie...gomen nasai, Kaoru-san. Ich wollte dich wirklich nicht stören..."

"M-hm...Ist schon okay. So war´s ja ausgemacht." Kaoru lächelte etwas. "Du weißt doch, dass ich für dich da bin." Er stand auf. "In welchem Hotel bist du?"

"Im selben wie ihr." antwortete sie. Das hatte sich Kaoru schon gedacht.

"Ist gut. Ich komme." Kaoru legte auf, verließ den Raum und kam zu den anderen ins Krankenzimmer zurück. Die sah auf, war aufgewacht als Kaoru die Tür wieder geschlossen hatte.

"Kao?" Er rieb sich müde über die Augen, stand auf und streckte die verspannten Glieder.

Kaoru tappte zum Fenster, nahm seine Jacke, die auf dem Fensterbrett lag, und zog sie an. Die runzelte fragend die Stirn.

"Gehst du?" fragte er.

"Hai. Ich wurde angerufen. Es ist wichtig." antwortete Kaoru nur knapp.

Nun war auch Toshiya aufgewacht und blinzelte den Leader verschlafen an.

"Wichtig? Gehen? Was ist los?" fragte er und stand ebenfalls auf, um zu Die und Kaoru ans Fenster zu treten.

Kaoru legte eine Hand auf seine Wange, drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. "Eine alte Freundin hat angerufen. Sie ist uns nachgereist. Es scheint wirklich wichtig zu sein. Ich muss zu ihr." erklärte er seinem Liebsten.

Der schob die Unterlippe etwas nach vorn, sah Kaoru an. "Ich komme mit!"

Kaoru seufzte. Das hatte er sich gedacht. Fragend sah er zu Die.

Doch der Rotschopf winkte lächelnd ab. "Geht ihr mal. Ich bleib bei Kyo und Shinshin und pass auf die auf, keine Sorge!" Er klopfte Kaoru auf die Schulter, der Leader nickte dankbar, nahm dann Toshiya bei der Hand.

"Bis dann!" Er zog den Bassisten mit sich aus dem Zimmer und zusammen verließen sie das Krankenhaus. Es war mitten in der Nacht...
 

Das Taxi hielt vor ihrem Hotel. Kaoru bezahlte den Fahrer, sah dann zu Toshiya, der noch während der Fahrt wieder eingeschlafen war. Seufzend hob der Leader die größere, zum Glück aber auch leichte, Gestalt auf seine Arme, krabbelte aus dem Taxi und trug Toshiya ins Hotel. Er fuhr mit dem Lift nach oben, schaffte es irgendwie mit Toshiya auf dem Arm die Tür zu seinem Hotelzimmer zu öffnen und trug den Bassisten weiter zum Bett, legte ihn vorsichtig darauf nieder und küsste ihn sanft.

Der jüngere seufzte leise, schlief aber tief und fest weiter. Kaoru lächelte, befreite ihn von Schuhen, Jacke und Hose, deckte ihn dann fürsorglich zu und verließ wieder das Zimmer. Er tappte zurück nach unten, durchquerte die Lobby und trat an die Rezeption, wo Nachtschicht geschoben wurde. Leichter Geruch nach Kaffee lag in der Luft und Kaoru sah beinahe sehnsüchtig auf die dampfende Flüssigkeit in der Tasse, welche vor der Hotelangestellten stand. Die junge Frau musterte Kaoru fragend, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.

"Uhm...Can you call Mina Koichiro for me, please?" bat Kaoru auf schlechten Englisch.

"Of course." Die Frau nickte, griff zum Telefon, sah Kaoru wieder an, als er noch einmal die Stimme erhob.

Er musste kurz überlegen. "I...wait for her in the Lobby." Der Satz klang komisch, aber der Japaner war sich sicher, dass die Frau verstanden hatte, was er wollte, was ihr Nicken bestätigte.

//Ich sollte mein Englisch wirklich mal bessern...// Er seufzte, tappte dann in die Lobby, ließ sich dort in einen der bequemen Ledersessel fallen und von einem Angestellten sich erst mal einen heißen, schwarzen Kaffee bringen.

Genüsslich schlürfte er die Flüssigkeit, verbrannte sich leicht die Zunge, ignorierte es aber gekonnt. Er wollte nur ein wenig Energie in seine müden Glieder und seinen vernebelten Verstand ein wenig wacher kriegen.

Noch immer hatte er keine Ahnung, was Mina-san denn so wichtiges von ihm wollen konnte, aber er dachte auch nicht weiter darüber nach, würde es gleich sowieso wissen.

Und nur fünf Minuten später stand die schöne Frau ihm gegenüber. Ihre schwarzen Haare fielen ihr in nassen Strähnen ins Gesicht, restliche Wassertropfen perlten an ihrer weißen Haut ab. Ihre schönen, mandelförmigen Augen ruhten auf Kaoru, ihre rundlichen Wangen waren leicht gerötet. Kaoru lächelte. Seit seinem letzten Treffen mit ihr war sie tatsächlich noch schöner geworden. Sie wirkte reifer, ihre schlanke Gestalt steckte in einem schlichten Kleid aus schwarzem, lockeren Stoff, der schmeichelnd ihre hübsche Taille und den schönen Busen umspielte. Die glatten, wunderschönen Schultern lagen frei und schrieen regelrecht danach berührt zu werden.

Kaoru erhob sich, gab seinem Drang nach, legte die Hände auf diese schmalen Schultern und zog Mina-san in eine freundschaftliche Umarmung.

Seufzend ließ die junge Frau sich nach vorne sinken und von Kaoru halten. Einen Moment lang blieben die beiden so stehen, dann musterte Kaoru sie wieder. Minas Züge wirkten erschöpft und sie hatte es nicht geschafft durch Make-up alle Zeichen von Müdigkeit aus ihrem Gesicht zu tilgen.

Kaoru setzte sich, bot ihr stumm mit einer Geste den Sessel ihm gegenüber ein, sah sie dann fragend an und nickte in Richtung Kaffee.

"Oh ja, liebend gern." beantwortete die Frau die unausgesprochene Frage. Ihre Stimme war hell und sanft, lag angenehm in den Ohren und war irgendwie beruhigend, auch wenn Kaoru genau heraus hörte, dass es Mina-san wirklich nicht gut zu gehen schien.

Er wandte sich dem kleinen Tischchen neben sich zu, auf der eine noch unberührte, zweite Tasse stand. Er nahm die Kanne Kaffee - er ließ sich meistens gleich eine ganze Kanne machen - schenkte Mina ein, sah sie dann wieder fragend an.

"Schwarz, danke." Sie nahm ihm die Tasse aus der Hand, beachtete Kaorus Stirnrunzeln nicht. Sie hatte noch nie gern Kaffee getrunken und wenn überhaupt, dann nur mit reichlich Milch und zwei Stücken Zucker.

Aber Kaoru sagte dazu nichts. Vielleicht hatte sie ihre Gewohnheiten in all der Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten, ja geändert.

Und endlich durchbrach er sein Schweigen, musste etwas grinsen und musterte ihre nassen Haare.

"Warst du grad noch unter der Dusche?" fragte er. "Hättest nicht für mich alles stehn und liegen lassen müssen." fügte er dann neckend hinzu.

Sie lächelte dieses Lächeln, welches Kaoru einst so sehr geliebt hatte.

"Ich war baden, wollte mich noch ein wenig entspannen. Und so schnell wie du aus dem Krankenhaus hier warst nehme ich an, dass eher du alles hast stehn und liegen lassen." Sie zwinkerte, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schlug die schlanken, glatten Beine übereinander.

Kaoru lachte etwas, als er sah, dass sie barfuß war. Das hatte sie schon immer gern getan: barfuß durch die Welt wandern.

"Wie geht es den anderen?" fragte sie, strich sich eine nasse Strähne hinter das mit einem simplen, silbernen Stecker gezierte Ohr.

"Nun, Shinya und Kyo sind eben im Krankenhaus, werden sich aber erholen. Toshiya und ich sind ziemlich glücklich zusammen und Die...tja, du kennst ja unseren Die, ne?" Er zuckte mit den Schultern, nahm einen Schluck seines Kaffees.

"Oho!" machte Mina-san, grinste dann breit. "Stehst du also endlich zu deinen Gefühlen zu Männern, oder hab ich da was falsch verstanden?"

Es erstaunte sie tatsächlich, als Kaoru rot wurde und sie verlegen ansah.

"Iie, hast schon alles richtig verstanden. Toshiya und ich sind seit ein paar Tagen zusammen und nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint es endlich bergauf zu gehen." erklärte er.

Sie seufzte, sah ihn traurig, verzeihend an. "Hmm...es tut mir leid."

"Was tut dir leid?" fragte Kaoru, leerte seine Tasse und schenkte sich nach.

"Dass ich dein Glück mit Toshiya auf eine harte Probe stellen muss." offen sah sie ihn an.

"Was ist passiert?" fragte Kaoru nun ernst, wollte endlich wissen was Sache war und warum sie den weiten Weg von Japan auf sich genommen hatte, nur um mit ihm zu reden.

"Erinnerst du dich an meinen letzten Brief?" fragte Mina vorsichtig, wusste, dass das schon ein paar Monate her war.

"Hai. Du hast mir von deinem Nachwuchs geschrieben." Kaoru musste lächeln, als er an die Zeilen zurück dachte, in denen Mina ihm stolz von ihrer neugeborenen Tochter erzählt hatte.

"Nun, genau um sie geht es." erklärte die junge Frau ruhig, nahm einen Schluck Kaffee, sah Kaoru über den Rand der Tasse durchdringend an.

"Um deine Tochter?" fragte er noch einmal nach.

"Hai, um Yuri-chan." Sie nickte.

"Was ist denn mit ihr?" Kaoru ahnte nichts gutes, setzte sich anders hin.

"Nun, mit ihr eigentlich gar nichts, eher mit ihrem Vater." kam die Antwort. Scharf sog Kaoru die Luft ein, sah Mina an.

"Ich dachte es war klar, wer der Vater ist?" Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich etwas, Mina hob abwehrend die Hand, wollte Kaoru nicht verstimmen.

Ja, sie hatte einen Fehler begangen und das wusste sie. Das mit ihr und Kaoru war damals zu Bruch gegangen weil sie ihn betrogen hatte. Und zwar nicht nur einmal. Und die kleine Yuri-chan war genau zu dem Zeitpunkt entstanden, als das mit Kaoru langsam zerbrochen war.

Mina hatte etwas verloren, dafür aber auch etwas bekommen. Und dennoch tat es ihr leid. Niemals hatte sie Kaoru verletzen wollen. Aber sie war einfach nicht mehr mit der ganzen Situation klar gekommen, mit der Tatsache, dass er so wenig Zeit hatte, ständig am arbeiten war, Interviews gab, von Fotoshooting zu Fotoshooting hetzte, auf Tour ging, an Alben und Singles arbeitete, sich nebenbei noch mit seinen Freunden und Kollegen traf und und und... Anfangs hatte Mina noch gedacht, dass sie das schaffen würde. Sie hatte Kaoru einfach oft begleitet, war ab und an auch mit ihm und den anderen zusammen weggegangen. Und dennoch hatte sie sich irgendwann einfach einsam gefühlt. Sie war betrunken gewesen, als sie ihn das erste Mal betrogen hatte.

"Mina-san?" riss Kaoru sie aus ihren Gedanken. Sie seufzte, wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Gegenüber zu.

"Hai, eigentlich war es klar gewesen wer der Vater ist." Sie nickte, schloss einen Moment lang die Augen und wieder schlich sich diese Erschöpfung in ihre Züge. Kaoru beugte sich leicht vor, legte er sanft eine Hand aufs Knie.

"Erzähl mir was los ist, hai?" bat er ruhig und sah sie an. Mina nickte.

"Nun...eigentlich war es sicher gewesen, dass Takaro der Vater ist." Mina sah Kaoru fragend an, doch der nickte nur, konnte sich an ihren Seitensprung noch zu gut erinnern.

"Und jetzt ist es nicht mehr sicher?" fragte Kaoru gezwungen ruhig nach.

"Nein, ist es nicht." Sie seufzte, sah ihn an. "Eigentlich ist es sicher, dass er nicht der Vater ist. Wir sind das alles noch mal durchgegangen. Zu Yuri-chans Entstehung war er geschäftlich auf Reisen durch Japan, kam nur einmal zwischendurch ein paar Tage zu mir. Und weil das alles so unsicher war haben wir es eben testen lassen." erklärte sie.

"Einen Vaterschaftstest?" Kaoru lehnte sich wieder zurück, sah sie an.

"Hai. Und der hat ausgesagt, dass Takaro eben wirklich nicht der Vater ist." Mina lächelte bitter, biss sich leicht auf die Unterlippe und Kaoru bildete sich ein, dass ihre Augen leicht feucht geworden waren.

"Und dann hat er dich verlassen." Es war keine wirkliche Frage, Kaoru konnte sich denken, dass seine Vermutung stimmte.

"Hai." bestätigte Mina.

"Und nun?" Kaoru sah sie an, wusste sehr wohl, dass er als Yuri-chans Vater in Betracht gezogen werden musste, zwang sich jedoch zur Ruhe.

"Nun...ansonsten kommen nur noch zwei als ihr Vater in Frage; Du und Keiichiro, der allerdings gerade geschäftlich in Amerika und deshalb für mich nicht erreichbar ist." erklärte sie. Kaoru nickte.

"Und was gedenkst du jetzt zu tun?" fragte er, nahm einen Schluck Kaffee, versuchte sich von dem Gefühlschaos in seinem Inneren nichts anmerken zu lassen.

"Ich will dir kein Kind unterjubeln, Kaoru-san. Glaub mir. Ich weiß was ich an dir verloren habe, aber ich würde niemals versuchen dich auf solche Art zurück zu bekommen. Ich will lediglich die Wahrheit wissen. Endlich wissen wer wirklich der Vater meines Kindes ist." Sie hatte ruhig gesprochen, sah ihn mit ihren schönen Augen offen an.

Wieder nickte Kaoru. "Das verstehe ich." sagte er, blickte sie dann fragend an. "Möchtest du, dass ich einen Test machen lasse?"

Nun war sie es, die nickte. "Hai, das hatte ich mir gedacht. Du lässt einen Vaterschaftstest machen, am besten noch hier in Deutschland, von wegen Presse und so. Das Ergebnis haben wir dann in ein paar Tagen. Wenn er negativ ausfällt fliege ich von hier aus weiter zu Keiichiro nach Amerika. Wenn er positiv ausfällt...tja...dann müssen wir uns wohl noch mal zusammensetzen und bereden was zu tun ist." Sie kaute nun auf ihrer Unterlippe rum.

Kaoru nahm wieder einen Schluck Kaffee, nickte ruhig, auch wenn er am liebsten all seinen Gefühlen Luft gemacht hätte. "Eigentlich wollte ich demnächst abreisen, aber bis das Ergebnis da ist werden wir wohl noch bleiben. Uhm...was ist eigentlich mit Yuri-chan?" fragend sah er Mina an, die nun etwas lächelte.

"Die kleine ist oben im Zimmer und schläft." erklärte sie und stand auf. Auch Kaoru erhob sich. "Sei mir nicht böse, Mina-san, aber ich hatte echt ein paar anstrengende Tage und würde jetzt gern schlafen."

"Nach all dem Kaffee?" sie runzelte die Stirn. Kaoru winkte ab.

"Von dem bisschen werd ich nicht richtig wach." seufzte er. "Und außerdem muss ich noch was arbeiten. Kennst mich ja, ne?" Er grinste schief, schritt dann gemeinsam mit seiner Ex zum Lift.

"Wirst du Toshiya und den anderen davon erzählen?" fragte sie, ohne ihn anzusehen.

"Nun, lange verschweigen werde ich es ihnen wohl nicht können. Morgen fahre ich mit Toshiya zurück ins Krankenhaus. Am besten du und klein Yuri kommen auch mit, vielleicht machen die Vaterschaftstests. Und spätestens wenn Toshiya dich morgen mit dem Baby auf dem Arm sieht wird er wissen um was es geht." Kaoru seufzte, trat aus dem Fahrstuhl hinaus und umarmte Mina kurz.

"Oyasumi nasai, Kaoru-san. Und danke." Sie verneigte sich, drehte sich dann wortlos um und verschwand in ihrem Zimmer. Kaoru seufzte leise, wandte sich in die andere Richtung und betrat seinerseits sein Hotelzimmer.
 

Wiederwillig öffnete Kaoru am nächsten Morgen seine Augen. Nur drei Stunden hatte er schlafen können, wenn überhaupt. Er seufzte, verdeckte das Gesicht mit den Armen. Er fühlte sich ausgelaugt, beinahe schwach.

Es gab so vieles, um das er sich kümmern musste...

Er musste dafür sorgen, dass Kyo gesund wurde, dann die Sache mit Shinya und seiner Vergewaltigung, dann jetzt auch noch Mina und das Baby, nebenbei musste er versuchen seine Beziehung am Leben zu halten, außerdem mit Inoue-san telefonieren und sich auch sonst um alles kümmern was die Arbeit der Band betraf.

"Ich finde nie wieder Zeit für mich..." Kaoru verzog das Gesicht zu einem bitteren Lächeln. Er war letzte Nacht noch in seinen Klamotten ins Bett gefallen, nachdem er noch eine Stunde gearbeitet hatte.

Jetzt war er wirklich hundemüde und würde am liebsten der ganzen Welt den Rücken kehren um einfach nur noch seine Ruhe zu haben.

Genau in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein Die mit irgendwie kürzeren Haare stolperte rein. "Kao! Kao!" wimmerte er und rüttelte am Leader, bis dieser ihn ansah und die Stirn runzelte.

"Was ist denn mit dir passiert?" murrte Kaoru, setzte sich auf und zupfte an Die´s flammend rotem Haar, was an einer Seite wirklich ein ganzes Stück kürzer war und in ungleichen Strähnen abstand.

Mit Tränen in den Augen sah Die ihn an. "Das war dein geliebter Toshiya!" schluchzte er und schniefte. Und schon kam der Übeltäter ins Zimmer gestürzt, in der einen Hand eine Schere, in der anderen Hand das abgeschnittene Büschel von Die´s Haaren.

Kaoru verstand kein Wort mehr, legte aber die Arme um Die, als dieser sich wie ein kleines Kind an ihn klammerte.

Irritiert blickte der Leader Toshiya an, der nach Luft ringend vorm Bett stehen blieb.

"Das war keine Absicht!" quietschte er nur und fuchtelte wild mit den Armen rum. Kaoru ging etwas in Deckung, nahm Toshiya dann schnell die Schere ab, nicht dass er sich oder jemand anderen damit noch bei seinem Gefuchtel verletzte. Die schniefte nur wieder, schmiegte sich noch mehr in Kaorus Arme und machte sich ganz klein.

Noch immer verwirrt sah Kaoru Toshiya an. "Wie kannst du ihm denn versehentlich die Haare abschneiden?" fragte er und runzelte die Stirn.

"Das war wirklich keine Absicht!" beteuerte Toshiya noch einmal und biss sich auf die Unterlippe. "Aber der Trottel hat mich so erschreckt und-" Er wurde von Die unterbrochen.

"Ich hab dich erschreckt!? Wie bitte!? Wer lauert mir denn bitte am frühen Morgen mit einer Schere auf!?" fiepte er quietschig und schon wieder den Tränen nahe.

"Argh..." Kaoru fasste sich an die Stirn. "Okay...Toshiya? Was hattest du mit der Schere in Die´s Zimmer verloren?" fragte er. Tatsächlich kam der Leader sich gerade vor wie im Kindergarten.

"Ich wollte Die einen Streich spielen, hab mich in sein Zimmer geschlichen als er noch schlief, seine Haare genommen und wollte so tun als würde ich sie abschneiden, ihn dann mit einem ,Buh' wecken und sein geschocktes Gesicht sehen, wenn er Angst um seine Haare hat." erklärte Toshiya und spielte dabei an Die´s abgeschnittenen Haarsträhnen in seiner Hand rum.

Kaoru nickte, wandte sich an Die. "Und dein Teil der Geschichte?"

"Ich hab gemerkt wie Toshiya in mein Zimmer kam und nur so getan als würd ich schlafen, wollte ihn meinerseits erschrecken. Also rufe ich ganz laut ,Buh!' und Toshiya erschreckt sich so sehr, dass er mir meine Haare abschneidet!" Die sah tatsächlich aus wie ein kleines Kind und brachte Kaoru zum schmunzeln. Der Leader strich dem Rotschopf über den Rücken, seufzte dann.

"Ihr seit echt zwei Trottel." Kaoru seufzte wieder, sah dann Toshiya an. "Toto, hast du dich schon entschuldigt?" fragte er. Der Bassist nickte.

"Na dann ist okay." Kaoru schob Die etwas von sich, griff nach der Schere. Der Rotschopf sah ihn skeptisch an.

"Ich bring dir nur nen ordentlichen Schnitt rein." erklärte Kaoru lächelnd. Die nickte, vertraute seinem Leader und besten Freund einfach.

Kaoru schnitt Die auf der anderen Seite auch noch die Haare ab, richtete dann den krummen Schnitt von Toshiya. Zwar waren die Haare jetzt nicht mehr ganz so lang, aber es war okay.

"Und jetzt macht euch fertig. Ich will bald ins Krankenhaus." sagte Kaoru und stand auf.

Toshiya sah ihn fragend an. "Hast es aber eilig wieder zu Kyo und Shinya zurück zu kommen!"

Kaoru sah ihn an, seufzte. "Die? Könntest du uns kurz allein lassen?" bat er den Rotschopf. Er musste es Toshiya sowieso erzählen, da war es am besten, wenn er es jetzt gleich tat.
 

Fragend runzelte Toshiya die Stirn, sah Kaoru an. Der blickte noch kurz Die nach, der gerade die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann wandte sich Kaoru an den Bassisten.

"Setz dich." bat er und nickte zum Bett. Toshiya gehorchte, setzte sich auf die Bettkante und sah Kaoru weiterhin fragend an.

"Ich muss dir was erzählen." Kaoru setzte sich neben seinen Liebsten, sah ihn ernst an. Toshiya nickte nur wieder, also fuhr der Leader fort. "Du weißt doch noch von Mina, oder?" Wieder ein Nicken. "Und weißt du auch wie das damals mit uns auseinander ging?"

Toshiya überlegte. "Sie...hat dich betrogen. Mit gleich zwei anderen...Und dann war sie schwanger von dem einen Kerl, ist zu ihm gezogen und hat dich allein zurückgelassen..."

Kaoru nickte. "Hai, so war´s." bestätigte er. "Jedenfalls dachten wir das."

Toshiya runzelte die Stirn, verstand nicht, worauf Kaoru hinaus wollte.

"Es war ja nie ganz sicher wer wirklich der Vater ist. Vor kurzem hat sie also ihren Freund, den vermeintlichen Vater, dazu gebracht einen Test zu machen." erklärte Kaoru ruhig.

Toshiya schluckte. "Und er ist negativ ausgefallen...."

"Hai." Kaoru nickte, sah seinen Liebsten an, der das sichtlich erst mal verdauen musste. Toshiya war nicht dumm, konnte sich den Rest denken.

"Und jetzt?" fragte Toshiya irgendwann zittrig. Irgendetwas hatte ja passieren müssen. Warum wurde ihm sei Glück auch nicht einmal einfach nur gegönnt?

Kaoru legte ihm einen Arm um die Schultern. Es fiel ihm schwer jetzt stark zu sein, sich nicht an Toshiya anlehnen zu können. Aber es war okay. Toshiya war viel sensibler und gefühlvoller als Kaoru. Der Leader drängte das Chaos in seinem Inneren einfach zurück, musste für seinen Liebsten jetzt da sein.

"Sie ist hier. Mit dem Baby." begann er ruhig zu erklären. "Wir werden sie heute mit ins Krankenhaus nehmen. Ich sage Shinya und Kyo hallo, sehe nach ihnen und werde dann den Test machen. Wenn er negativ ausfällt reist Mina-san weiter nach Amerika, zu dem Mann, der sonst noch in Frage kommen könnte."

Toshiya verkniff sich eine bissige Bemerkung über Mina, nickte nur. "Und..."

"Wenn er positiv ausfällt?" Kaoru seufzte. "Ich weiß es nicht...Das werden wir dann sehen."

"Wann haben wir das Ergebnis...?" Toshiya klammerte sich an Kaoru, ein paar Tränen rannen ihm über die Wange.

"In ein paar Tagen." beruhigend strich Kaoru seinem Liebsten durchs Haar. "Hab keine Angst. Egal wie das Ergebnis ausfällt, meine Gefühle zu dir ändern sich nicht. Ich liebe dich!" Er legte eine Hand unter Toshiyas Kinn, hob seinen Kopf an und küsste ihn zärtlich.

Unter Tränen erwiderte der Bassist diesen Kuss, gegen Verzweiflung und Angst in seinem Innern ankämpfend...
 

Im Taxi herrschte bedrückende Stille, wenn man vom leisen Brabbeln von Yuri-chan absah. Die saß vorne, lauschte dem leisen Radio.

Toshiya saß hinten link, starrte stumm und ziemlich schlecht gelaunt, bzw. deprimiert, aus dem Fenster. Rechts sah Mina-san, auf dem Schoß die kleine, die friedlich schlief. Und in der Mitte Kaoru, der seufzend den Kopf hängen ließ. Er konnte Toshiyas Hass auf Mina regelrecht spüren.

Aber er ließ den Bassisten erst mal in Ruhe. Der musste das alles verdauen und dann würde Kaoru noch mal mit ihm darüber reden.

"Betel-Hospital." kündigte so eben der Fahrer an. Kaoru atmete erleichtert auf, bezahlte und stieg nach Toshiya aus dem Taxi. Die war sogar so nett und öffnete Mina mit einem Lächeln die Tür, damit sie aussteigen konnte. Sie bedankte sich und erwiderte kurz das Lächeln, drückte dann Yuris kleinen Körper sanft an sich und folgte mit Die zusammen den anderen beiden in das Krankenhaus.

Vor der Rezeption blieb die kleine Truppe stehen.

"Mina? Ich und die Jungs verschwinden mal eben zu Kyo und Shinya. Kommst du so lang alleine klar?" fragte Kaoru und sah die Frau an. Sie nickte.

"Hai. Ich werd uns derweil bei dem Test anmelden." erwiderte sie dann noch.

"Okay." Kaoru umarmte sie kurz, strich dem Baby über die Wange und griff dann nach Toshiyas Hand. Sie war eiskalt. Besorgt blickte Kaoru seinen Liebsten an, doch er sah zur Seite. Also biss Kaoru die Zähne zusammen und ging stumm mit Die und Toshiya den Gang runter, dann rechts und dort schon die erste Tür.

Die öffnete schwungvoll. "Ich hoffe wir stören bei nichts!" rief er grinsend, als er Shinya und Kyo erblickte. Die beiden waren im Bett.

Shinya lag auf dem Rücken, Kyo lag auf ihm. Die Bettdecke hatten sie hüfthoch über sich gelegt. Ihre Oberkörper waren nackt und so sah es aus als wären sie ganz und gar nackt. Kaoru runzelte die Stirn.

"Ihr habt doch keine Dummheiten gemacht, oder?" fragte er und trat ein, konnte sich ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen.

Kyo sah die drei vernichtend an, schnurrte aber leise, als er Shinyas Hand spürte, die ihn sanft im Nacken kraulte.

"Iie, Kaoru-san. Wir haben uns ausgeruht. Aber weil uns so kalt war haben wir uns aneinander gekuschelt." erklärte Shinya mit einem Lächeln auf den Lippen. Eine glaubwürdige Lüge.

"Okay." Der Leader nickte lächelnd.

"Hat der Arzt schon gesagt wann wir euch wieder zum Quälen nach Hause nehmen dürfen?" fragte Die und tappte schnurstracks zum Fenster, riss es auf und zündete sich eine Zigarette an.

Kyo knurrte böse, zog die Decke höher und schmiegte sich noch enger an Shinya. Seinen Killerblick ignorierte Die gekonnt, sah stattdessen den Schlagzeuger fragend an.

"Hai. Er war heute Morgen schon da. Nachher untersucht er uns noch mal und wenn alles glatt läuft dürft ihr uns danach mit nach Hause nehmen." erklärte er. Kaoru atmete auf. Wenigstens eine gute Nachricht. Shinya und Kyo sahen seiner Meinung nach nämlich auch wieder recht fit aus.

"So. Ich muss dann." Kaoru sah Toshiya an, strich ihm zärtlich über die Wange. Toshiya erwiderte den Blick, stumm standen die beiden einen Moment lang da und eine einzelne Träne rann über Toshiyas Wange. Er hatte Angst. Er hatte einfach Angst Kaoru zu verlieren.

"Sssch...nicht weinen. Ich liebe dich doch." Kaoru küsste die salzige Flüssigkeit weg, lächelte Toshiya dann aufmunternd an und verließ dann den Raum.

Kyo und Shinya sahen ihm überrascht nach, blickte dann fragend zu Toshiya, der ihnen aber den Rücken zuwandte.

"Die?" richtete sich Shinya deshalb an den Rotschopf, doch der zuckte mit den Schultern.

"Ich hab keine Ahnung. Mich haben sie auch noch nicht eingeweiht. Aber ich nehme an es hat mit Kaorus Ex Mina, die draußen wartet, und ihrem Baby zu tun." meinte er und nahm einen Zug an seiner Zigarette.

"Mina und das Baby sind hier!?" fragte Shinya überrascht.

"Hai, das sind sie." bestätigte Die. Kyo schwieg. Das verhieß nichts Gutes...
 

Stumm und ausdruckslos saß Kaoru auf dem Bett, vor ihm der ungeöffnete Umschlag. DER Umschlag. Mina hatte ihm das Ergebnis so eben ins Hotelzimmer gebracht, hatte gewollt, dass er den Umschlag öffnete.

Nun stand sie Kaoru gegenüber, sah ihn gespannt an. Auch der Rest von Dir en grey befand sich im Raum. Toshiya klammerte sich zittrig an Die, weinte stumm.

Kaoru schloss die Augen. Die letzten zwei Tage hatte er sich mit Arbeit zu gedeckt, kein einziges Mal nachgedacht. Wenn seine Gedanken ihn doch hatten überfallen wollen, hatte er sie sofort gestoppt mit allem, was ihm zur Verfügung gestanden hatte. Und sei es Toshiya gewesen.

Der Bassist war blass, lehnte schwach gegen Die. Am Hals hatte er einige Bissspuren, Kratzer und verräterische Flecken. Er wusste nicht was genau in Kaoru vorging, aber das ihn das ganze mitnahm, dass wusste Toshiya sicher, bewiesen die Spuren überall an seinem Körper doch genau das. Kaoru hatte sich verändert, seit er vor zwei Tagen diesen Test gemacht hatte. Er war still geworden, hatte meist gearbeitet und nur damit aufgehört um sich dann zu betrinken oder sich mit Sex abzulenken, mit hartem Sex. Deshalb war der Bassist so erschöpft. Nie hatte er Kaoru abgewiesen, auch wenn er es manchmal gern getan hätte. Sein ganzer Körper schmerzte gepeinigt, jeder Schritt ließ ihn zusammen zucken. Am liebsten hätte er nur noch laut geweint und geschrieen, dass Kaoru endlich wieder zärtlich zu ihm sein sollte. Aber es ging nicht. Ja, er weinte, aber kein einziger Laut kam Toshiya dabei über die Lippen.

Und jetzt standen sie hier, das Ergebnis lag vor Kaoru und Toshiyas Angst stieg so sehr an, dass er das Gefühl hatte ersticken zu müssen. Dieser Brief, dieser mickrige kleine Brief, konnte sein und Kaorus Leben, ihre Beziehung, völlig durcheinander werfen, letzteres vielleicht sogar beenden.

Toshiya schluckte. Ja, Kaoru hatte ihm gesagt, dass er ihn immer lieben würde. Aber konnten sie denn länger zusammen bleiben wenn er wirklich der Vater war? - Wohl kaum. Dann musste Kaoru sich um seine Familie kümmern. Für Toshiya war da dann kein Platz mehr.

Der Bassist zitterte noch heftiger, vergrub das Gesicht in Die´s Shirt, hörte das langsame Aufreißen von Papier.

Kaoru hatte sich endlich überwunden. Scheinbar ruhig begann er den Umschlag zu öffnen, auch wenn sein Inneres völlig benebelt war, durcheinander gewürfelt wurde und sich ein Schmerz in seiner Brust ausbreitete, der sich anfühlte als würde ein Messer immer wieder hinein gestochen werden.

Er zog den Bogen Papier aus dem Umschlug, las sich die erste Seite durch, auf welcher der Testverlauf und anderes groß und breit erklärt und beschrieben wurden. Und dann:

>Ergebnis des vorliegenden Vaterschaftstestes: Niikura Kaoru ist zu einer Sicherheit von 98% der Vater von Koichiro Yuri.<

Kaoru schloss die Augen. Seinem Gesicht sah man nichts an. Er schob das Papier zurück in den Umschlag. "Lasst mich allein." sagte er ruhig, jedoch mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ.

Mina biss sich leicht auf die Unterlippe, strich ihrem Baby über die Stirn, drehte sich dann aber um und verließ den Raum, dicht gefolgt von Shinya und Kyo.

Die zögerte noch kurz, nahm dann aber Toshiya bei der Hand und zog ihn mit sich. Der Bassist sträubte sich leicht, wollte endlich das Ergebnis erfahren, wurde von Die jedoch aus dem Raum gezogen. Er sagte nichts, tappte schließlich dem Rotschopf nach und schloss hinter ihnen die Tür.

Kaum hörte Kaoru das Klicken des Schlosses spürte er die Tränen in seinen Augen. Sie brannten, ließen ihn blinzeln und bahnten sich schließlich einen Weg seine Wangen hinab. Zitternd saß Kaoru da. Zitternd und allein. Vater zu sein war eigentlich etwas schönes, aber Kaoru konnte sich im Moment nicht darüber freuen. Er weinte. Seine Kieferpartie spannte sich an. Er wollte nicht weinen, wollte sich zurück nehmen, überlegen was jetzt zu tun war. Aber er konnte nicht mehr. Ein Schluchzen entfuhr seiner trockenen Kehle und erfüllte den ansonsten völlig ruhigen Raum. Er wusste einfach nicht was er tun sollte, wie er sich verhalten sollte. Wieder ein Schluchzen und wieder und wieder...

Zitternd und schwach gab sich Kaoru seiner Verzweiflung hin, ließ sich zur Seite fallen und vergrub das Gesicht in den Kissen, dämpfte somit seine lauten Schluchzer. Er wollte nicht, dass die anderen ihn hörten. Nie hatten sie mitbekommen das er geweint hatte und das sollte sich jetzt nicht ändern. Kaoru war der Leader. Er durfte sich einfach keine Schwäche erlauben, durfte in seiner Kraft nicht schwanken.

Aber irgendwann konnte auch er nicht mehr. Und genau so einen Moment hatte er jetzt erreicht. Er war am Ende. Zitternd bebte sein Körper unter immer neuen Schluchzern auf und das Kissen war bereits von Tränen durchnässt. Krampfhaft krallten sich seine Hände in das Bettlaken, so dass die Knöchel bereits weiß hervor traten.

Was sollte nun aus seiner Liebe zu Toshiya werden!? Konnte er sie aufrechterhalten? Konnte er es schafften mit dem einen zusammen zu sein und mit der anderen ein Kind zu haben? Und was war mit der Presse? Wenn sie erfuhren, dass er und Toshiya eine Beziehung führten würden die Medien schon ausflippen. Aber wenn dann auch noch rauskam, dass Kaoru mit seiner Ex-Freundin ein Kind hatte, würden die Nachrichten sich überschlagen. Und sie würden Dir en grey schaden! Warum nur? Warum nur war alles so kompliziert!?

"So verdammt kompliziert..." Kaoru richtete sich auf, fuhr sich durch die Haare, wischte sich eine Träne von der Wange, was aber nicht wirklich etwas brachte, da immer mehr nach kamen. Wankend stand er auf. Er wollte jetzt nichts denken. Er wollte trinken. Trinken bis er besinnungslos wurde. Wie automatisch trugen ihn seine Füße zur Minibar, zitternd holten seine Hände Flaschen hervor und öffneten sie. Kaoru sah nicht was er da hervor holte, aber er wusste, dass er nur noch hochprozentiges da hatte.

Er nahm die erste Flasche, setzte sie an die Lippen und trank. Er wusste, dass Alkohol seine Probleme nicht lösen konnte, aber das war ihm egal. Er wollte jetzt einfach nur seine Ruhe haben, wenigstens noch eine Nacht schlafen und an nichts denken müssen. Morgen konnte er sich noch immer Gedanken machen.

Als Kaoru die Flasche absetzte um Luft zu holen, da war sie bereits zur Hälfte geleert. Aber es kümmerte ihn nicht. Alles was ihn interessierte war der Alkoholnebel, der von seinen Gedanken Besitz ergriff und sie lähmte. Also trank er weiter, schloss die Augen. Die Tränen waren versiegt, trockneten langsam auf seinen Wangen, ließen eine Spur von verwischtem Make-up zurück. Aber es kümmerte Kaoru nicht. Nichts kümmerte ihn jetzt. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben, wollte endlich auch mal schwach sein dürfen...
 

Vorsichtig öffnete Die die Tür und trat ein. "Kaoru?" Sein bester Freund hatte nach mehrmaligem Klopfen nicht aufgemacht, weshalb der Rotschopf jetzt einfach das Hotelzimmer betrat, um nach Kaoru zu sehen. Seit Stunden war der Leader nun in seinem Zimmer und hatte nichts von sich hören lassen.

Vorsichtig betrat Die das Schlafzimmer, doch es schien leer zu sein.

"Kaoru?" fragte er deshalb noch einmal, doch es blieb still. Die atmete einmal tief durch, verzog dann das Gesicht. Der ganze Raum stank nach Alkohol, als hätte jemand jeden Zentimeter in diese Flüssigkeit getränkt.

Die sah sich um, kam zum Bett und stockte. Da lag Kaoru, hinter dem Bett auf dem Boden, in der Hand noch eine leere Flasche Whisky, die Augen geschlossen. Er war blass, seine Schminke von Tränen verschmiert, die Haare durcheinander. Und er sah schwach aus. So schwach, dass Die erst mal hart schlucken musste. Kaoru so zu sehen war er nicht gewohnt. Aber er fing sich schnell wieder, trat rasch um das Bett herum und kniete sich neben Kaoru auf den Boden. Vorsichtig legte Die ihm eine Hand auf die eiskalte Wange, hatte fast Angst ihn zu zerbrechen.

"Kaoru..." ganz leise entkam Die´s Lippen dieses Wort. Dieses Wort, was ihm und den anderen sonst so viel Kraft spendete, wenn sie es nur aussprachen. Er war ihr Leader, war immer für Die und die anderen da gewesen, wenn sie Hilfe brauchten. Sie hatten ihn für seine Kraft bewundert, immer zu ihm aufgesehen und seine Arbeit respektiert. Es hatte scheinbar nichts gegeben, was Kaoru auch nur zum stolpern brachte, geschweige denn zu Fall.

Und jetzt lag er hier, bewusstlos und zerbrechlich. Seine Brust hob und senkte sich nur ganz schwach und unregelmäßig. Seine Lippen hatten einen leicht bläulichen Schimmer und seine Haut war so blass, dass sie beinahe schon durchsichtig wirkte.

Die zögerte nicht länger, sondern legte Kaoru einen Arm um die Schultern, schob den anderen unter seine Beine und hob ihn so hoch. Die Flasche entglitt Kaorus Hand und fiel zu Boden, rollte dort ein Stück entlang und verschwand schließlich unter dem Bett.

Der Rotschopf biss sich leicht auf die Unterlippe. Kaoru war leicht, viel zu leicht. Er seufzte und legte ihn ins Bett, deckte ihn sorgfältig zu, dann schritt er zum Fenster und öffnete es weit. Dieser Gestank musste hier raus.

Die überlegte. Und nun? Er wusste nicht, wie er Kaoru helfen konnte. Der Leader ließ niemanden an sich heran und auch Die, der Kaorus bester Freund war, hatte nur begrenzten Zugang zu seinem Inneren.

Sachte klopfte es an die Tür, Die horchte auf. Kurz zögerte er, warf einen Blick zu Kaoru, dann durchquerte er den Raum und öffnete die Tür. Davor stand Shinya, wirkte irgendwie verunsichert. Er stockte, als Die ihm öffnete, sah ihn fragend an.

"Scheinen ja den gleichen Gedanken gehabt zu haben." Der Rotschopf trat zur Seite um Shinya ein zu lassen. Er warf froh, dass der Drummer auch hatte nach Kaoru sehen wollen, so musste er wenigstens nicht allein mit der Situation klar kommen.

"Was ist mit Kaoru?" fragte Shinya besorgt und betrat das Hotelzimmer.

"Tja...Ich denke mal er hat sich bis in die Bewusstlosigkeit gesoffen." Die seufzte schwer, schloss die Tür und führte den jüngeren dann zu ihrem Leader, der noch immer völlig reglos in dem großen Bett lag.

"Kaoru..." Shinyas Blick wurde traurig. Eine seiner schlanken Hände strich dem Leader eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann wandte er sich an Die. "Besorgst du mit einen Lappen und eine Schüssel Wasser?" bat er. "Und eine Aspirin, falls er aufwacht."

Die nickte und verschwand, um gewünschtes zu besorgen. Währenddessen. blieb Shinya bei Kaoru zurück, setzte sich zu ihm auf die Bettkante und betrachtete ihn stumm.
 

Seufzend tauchte Shinya den Lappen ins kalte Wasser, wrang ihn aus und legte ihn zurück auf Kaorus Stirn. Seit sechs Stunden nun saßen Die und Shinya am Bett ihres Leaders und wachten über ihn.

Einmal war kurz Kyo da gewesen, war aber bald wieder gegangen.

"Wie geht's Toshiya?" fragend sah Shinya den Rotschopf an, der gerade angefangen hatte das Hotelzimmer ein wenig aufzuräumen.

"Hmm...weiß nicht. Nicht so berauschend würd ich sagen." Die seufzte und brachte sechs leere Alkoholflaschen in die Küche, kroch dann halb unter das Bett, um die leere Whiskyflasche hervor zu holen.

"Hat er mit dir mal geredet?" fragte Shinya nun. Die schüttelte den Kopf.

"Uh-uh...hat er nicht. Aber wenn ich mir Toshiya so ansehe weiß ich auch so, dass Kaoru anscheinend ein wenig brutal geworden ist, wenn´s um Sex geht."

Shinya nickte. "Hai, das hab ich mir auch schon gedacht. So kann das wirklich nicht weiter gehen."

Seufzend ließ Die sich neben Shinya auf der Bettkante nieder. "Und was gedenkst du dagegen zu tun? Ich meine, wir können nicht verhindern, dass Kaoru die Kontrolle über sich verliert, wenn er intim mit Toto wird." Er zuckte mit den Schultern. "Und daneben stellen können wir uns erst recht nicht."

"Ich weiß doch..." Traurig sah Shinya den Leader an. "Aber irgendetwas müssen wir tun."

Die nickte nur, sah auf den Umschlag, der neben Kaoru im Bett lag. "Ob wir mal einen Blick reinwerfen sollten?"

Shinya schüttelte den Kopf. "Iie, Die! Das geht uns gar nichts an." er warf dem Rotschopf einen strengen Blick zu.

"Hm...wenn du meinst..." Die war sichtlich enttäuscht, aber er hörte auf Shinya, stand auf und räumte zu Ende auf, schloss dann auch endlich mal das Fenster und stellte fest, dass es kaum noch nach Alkohol stank.

"Hnn..." Kaoru regte sich. Seine Lider zuckten und öffneten sich schließlich langsam. Er blinzelte, sah verschwommen eine Gestalt, blinzelte wieder. "Shinya...?" brachte er heiser hervor.

"Hai." Shinya legte eine Hand auf Kaorus Wange. "Ruh dich aus, Leader-sama."

Kaoru schloss die Augen wieder. "Was...ist passiert...?" murmelte er und verzog das Gesicht, als er den Kopf ein wenig falsch bewegte und er sofort das Gefühl hatte er würde gleich zerspringen.

"Du hast einen über´n Durst getrunken." Die zuckte mit den Schultern, setzte sich neben Kaoru und hielt ihm eine starke Kopfschmerztablette an die Lippen.

"Die...?" Kaoru hatte den Rotschopf noch gar nicht bemerkt gehabt, öffnete leicht die Lippen und spürte wie ihm die Tablette in den Mund geschoben wurde. Sein Kopf wurde leicht angehoben und Die hielt ihm ein Glas Wasser an die Lippen, half ihm beim Trinken.

Kaoru schluckte die Tablette, hustete leicht und ließ sich zurück in das Kissen sinken.

"Gomen nasai..." murmelte er.

"Warum?" Shinya runzelte die Stirn, verstand nicht warum Kaoru sich entschuldigte.

"Weil...ich euch Sorgen mache...und ihr euch um mich kümmern müsst..." Kaoru öffnete die Augen wieder, sah den Schlagzeuger an.

"Spinn nicht rum Kaoru. Wir sind deine Freunde und können auch mal für dich da sein." Der Chibi lächelte, stand dann auf. "Allerdings muss ich jetzt kurz mal gehen und nach Kyo sehen. Daisuke?"

"Ich bleib hier, hai." Die nickte.

"Domo arigatou." Shinya lächelte, drückte Kaoru dann einen sanften Kuss auf die Wange. "Und du ruhst dich jetzt erst mal aus."

Der Leader nickte. "Okay..." nuschelte er noch, dann war er auch schon wieder eingeschlafen.

Seufzend wandte Shinya sich um und verließ das Zimmer.
 

"Wie geht's ihm?" fragend legte Kyo den Kopf schief, sah seinem Shinya zu, wie der im Zimmer umher tappte und sich mit Aufräumen beschäftigte. Es war ihm nur zu deutlich anzusehen, dass er sich Gedanken machte.

"Weiß nicht...Nicht so gut fürchte ich." Shinya seufzte, sammelte dreckige Wäsche auf. Kyo knurrte etwas, stand auf, packte ihn an den Handgelenken und drehte ihn zu sich.

"Jetzt hör doch mal endlich auf!" murrte das Warumono, nahm Shinya die Wäsche aus der Hand, warf sie auf den Boden und zog den Chibi zum Bett.

Shinya seufzte leise, wehrte sich nicht, sondern legte sich neben Kyo, schmiegte sich an ihn.

"Also? Was ist jetzt los?" fragte Kyo, schlang die Arme um Shinya und hielt ihn fest.

"Er hat getrunken bis er umgekippt ist..." murmelte Shinya, legte den Kopf auf Kyos Brust.

"Oho...das hat er ja lang nicht gemacht!" Der Sänger runzelte die Stirn.

Shinya nickte. "Die und ich machen uns Sorgen um ihn. Und um Toto."

"Toto? Was hat der denn wieder?" fragte Kyo. Shinya verpasste ihm einen leichten Schlag in die Seite, sah Kyo böse an.

"Red nicht so abfällig über ihn." meinte er vorwurfsvoll. Kyo seufzte.

"Aber ist doch wahr. Er hat ständig irgendwas!"

"Dann ist er eben empfindlicher als andere. Hast du ihn dir in letzter Zeit mal angesehen!?"

"Nein." gab Kyo zu.

"Da siehst du´s! Er sieht schlimm aus!" Shinya seufzte, ließ sich wieder auf Kyos Brust sinken.

"Wieso?" Der Sänger strich Shinya mit einem Finger die Wirbelsäule entlang.

"Sagen wir mal; Kaoru ist ein bisschen zu leidenschaftlich." Shinya seufzte, Kyo jedoch grinste, drehte den Chibi auf den Rücken und schob sich halb auf ihn.

"Sag bloß?" Er schob Shinyas Oberteil nach oben, zog es ihm schließlich gänzlich aus.

"Was machst du...?" fragte Shinya leise, wusste allerdings ganz genau was Kyo wollte, kannte diesen Blick zu gut.

"Ist er so leidenschaftlich wie ich?" fragte er und betrachtete Shinyas Oberkörper. Sein Blick blieb an den Knutschflecken an Shinyas Hüfte hängen, schweifte dann zu den Kratzspuren an der Seite, die sich über Shinyas ganzen Rücken zogen, wie Kyo genau wusste. Der Sänger lächelte, strich mit seinen Fingern über Shinyas Hals, an dem noch letzte Spuren von Bissen zu sehen waren.

Shinya errötete leicht. "Ich weiß nicht. Ich glaub er ist mindestens genauso leidenschaftlich wie du, aber auf schlimme Art und Weise. Du achtest dabei ja auf mich und willst mich auf keinen Fall verletzen."

Nun wurde Kyo tatsächlich langsam besorgt, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen.

"Wieso? Ich mein viel mehr als Kratz- und Bissspuren kann Toshiya ja wohl nicht haben, oder?" fragend sah er Shinya an.

"Doch...ich glaube schon. Hast du´s nicht gemerkt? Toshiya bewegt sich ganz ungern. Am liebsten bleibt er in seinem Bett liegen. Wenn er läuft sieht er aus als hätte er Schmerzen."

"Du meinst-?"

"Hai, ich glaube Kaoru hat ihn so hart genommen, dass er wirklich verletzt ist."

"Hmm..." Kyo nickte. "Hätte ich nie gedacht..." Er seufzte. "Haben du und Die schon einen Plan?" fragte er dann.

Shinya seufzte, schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Die wird wohl versuchen mit Kaoru zu reden, wenn es nicht besser wird. Aber ich hoffe ja noch, dass Kaoru sich wieder fängt, jetzt, da dass Ergebnis des Tests feststeht und diese Ungewissheit von ihm genommen ist."

Kyo nickte, leckte sich dann über die Lippen und setzte sich rittlings auf Shinya.

"Shin?" Seine Augen glänzten auf.

Shinya lächelte, wusste genau was Kyo wollte, machte aber einen auf ahnungslos. "Hai?"

Kyo beugte sich vor, kam mit den Lippen ganz nah an Shinyas Ohr. "Ich will in deinen Körper dringen, so tief, das es dich um den Verstand bringt. Ich will dein tiefes Stöhnen hören, will sehen wie du vor Leidenschaft vergehst. Ich will deinen Körper von Schweiß glänzen sehen, deine Härte in meinen Händen spüren. Ich will dich in deiner Lust ganz nach oben treiben, bis du um noch mehr flehst. Und das, bis der Morgen graut..." Kyos Stimme war ein einziges, verführerisches Wispern.

Shinya errötete, sein Herz schlug sofort um einiges schneller. Verlegen lächelte er, schlang dann die Arme um Kyos Hals und flüsterte: "Nimm dir was du willst, ich gehöre ganz alleine dir."



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von: abgemeldet
2006-02-24T17:30:31+00:00 24.02.2006 18:30
ich bin so froh dass kaoru und totchi sich wieder vertragen haben^^ was wäre dieses FF ohne die beiden als paar -glücklich seufz-
nya aber die sache mit dem baby...;_____;
die kann kao doch kein kind unterjubeln...-heul-
mein armer totchi T____T und dass er so brutal genommen wurde von kaoru *mitfieber und sorgen um toto mach*
ich muss unbedingt weiterlesen >____<
Von:  Rabbid
2005-11-24T17:40:31+00:00 24.11.2005 18:40
armer Toto >.<
Kao, dieser Brutalo~ XD

mou~
schnell weiter~, will wissen, wie die been es überstehen werden? ^ ^v
Von:  Rabbid
2005-11-23T22:39:54+00:00 23.11.2005 23:39
geil...nicht geul...-.-"
Von:  Rabbid
2005-11-23T22:39:33+00:00 23.11.2005 23:39
*lol*
einfach zu geul, wie du Daidai beschreibst... richtig niedlich *-*~
Von:  miydai
2005-11-22T14:23:41+00:00 22.11.2005 15:23
Jaa~~aah nix gutes heißt das ~.~

Aber ich hoffe ja auf dein Happy end!! >-<
Von:  miydai
2005-11-21T18:29:10+00:00 21.11.2005 19:29
Hehehehe die stelle is gut. . .der arme Daidai >.<

Lass Toto nit all zu geschockt sein. . .
Von:  Saki
2005-11-21T13:41:23+00:00 21.11.2005 14:41
autsch.
bin mal gespannt was toto sagen wird o_O
*jetzt erst gelesen hat*sorry.hab früher keine zeit gefunden
Von:  Rabbid
2005-11-20T22:08:18+00:00 20.11.2005 23:08
....O.O
Kao~ *kicher* maunz~
ich find's total gut, wie du die frau beschribst...... *nick nick*
und das Kao ncht so ausrastet find ich auch gut ^^v
schnell~ weiter~
will wissen, wie toshiya darauf reagiert XD~
Von:  miydai
2005-11-20T13:38:38+00:00 20.11.2005 14:38
---.---
. . . weeeeehee. . . wenn kao der Vater is dann les ich nicht mehr weiter!!!
Glaubs mir!!
Von: abgemeldet
2005-11-20T13:24:37+00:00 20.11.2005 14:24
wieder neuer Absatz +freu+
und doch ein Kind +heul+ lag ja doch nicht ganz so weit daneben ^^


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