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I only wish my dream to come true

Otherwise I'll break apart
von

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I'll never let you close

A Subaru Sumeragi Story
 

Chapter V
 

I’ll never let you near

Of wishes and hopes
 


 

*

“Wo bist du?”
 

Wohin bist du gegangen?

Verschwunden?

Ich kann dich nicht sehen.

Nichts.

Meine Augen suchen alles ab.

Ängstlich suchen sie nach dir.

Doch finden sie nichts.

Nichts als endlose Schwärze.

Alles...

Alles ist schwarz.

Wo bist du?
 

Es scheint, als wäre alles mit schwarzer Farbe übermalt.

Alles was das Leben darbietet.

Einfach alles.

Die Welt wurde gänzlich in Finsternis getaucht.
 

Nicht einmal ein winziger Lichtschimmer wurde gelassen...

Für mich.

Nichts als Dunkelheit bleibt...

Für mich.
 

Nur diesen Mantel, aus schwarzer Dunkelheit und Alpträumen gewoben, hast du mir hinterlassen.

Umgelegt.

An unserer ersten Begegnung.

Seit damals trage ich ihn mit mir.

Er wurde mir umgelegt, ohne dass ich ihn oder das Umlegen selbst bemerkte.

Mit der Zeit wurde er immer schwerer.

Immer mehr Dunkelheit lud ich auf mich.

Immer mehr Dunkles speicherte er in seinen schwarzen Fasern.

Ich trug die Dunkelheit von jenem Tag an ständig mit mir.

Bis ich ihn endlich bemerkte.

Egal, wo hin ich ging

Egal, wo ich nun hingehe.

Immer umhüllt von Finsternis.

Kein Entkommen.

Sie klebt an mir...

Eisige Dunkelheit.
 

„Wo bist du?“
 

Ich trage diesen Mantel, diese Dunkelheit, diese schlimmen Alpträume, diese schreckliche Einsamkeit mit mir herum.

Für Dich.

Das weißt du doch?

Ich trage sie für dich.

Durch dich.

Aber wo bist du?

Warum lässt du mich hier allein?
 

Ich stehe hier... verlassen.

Stehe allein in der Dunkelheit... ohne dich.
 

Dabei nehme ich all das auf mich.

Alles nehme ich auf mich.

Alles will ich ertragen.

Für Dich.

Ich trage tapfer diesen Mantel aus Dunkelheit.

Alles an mir... und in mir... es gehört Dir.

Alles.
 

Wo bist du?

Ohne dich habe ich Angst.

Furchtbare Angst hier allein in Dunkelheit zu stehen und zu warten...

Ohne zu wissen, wann du zurückkehrst.

Zu mir.
 

Wo bist du?

Lass mich nicht allein!
 

„Ich bin hier!“
 

Ich schreie, um dir den Weg zu weisen.

Hier bin ich.
 

Ich presse den von Finsternis durchtränkten Mantel enger an meinen bebenden Körper.

Fürchte mich...

Vor der völligen Einsamkeit.
 

Natürlich...

Ja, es wäre so einfach!

Ich könnte den Mantel um Gottes Willen ausziehen, ihn mir einfach vom Leib reißen, um frei zu sein.

Gewiss.

Wenn ich es täte, könnte ich das Licht wieder sehen, nachdem ich mich sehne.
 

Doch ich weigere mich!

Mit all meiner Kraft.

Mit Leib und Seele.

Ich rühre mich nicht.

Ich will nicht.

Es wäre sowieso zwecklos.

Denn ich habe so hart dafür gekämpft von deiner Dunkelheit verschlungen zu werden.

Ich hätte nicht mehr die Kraft dazu, mich bis zum Licht vor zu kämpfen.

Du würdest mich auch nicht gehen lassen.

Jetzt bin ich bereit, mich deiner Finsternis völlig hinzugeben.

Deine Finsternis, die von mir mehr und mehr Besitz ergriff, seit wir uns das erste Mal begegneten.

Ich könnte ihr nicht mehr entkommen.

Ich will es nicht.

Deshalb wäre ein Kampf um das Licht zwecklos.

Ich habe mich entschieden.

Für deine Dunkelheit.
 

Du selbst hast mir den Mantel gegeben.

Er ist mir wichtig.

ZU wichtig, um ihn herzugeben.

Ich hänge zu sehr an ihm.

Er ist schließlich ein Teil von Dir.

Nein, ich gebe ihn nicht her.
 

So sehr ich das Licht auch vermisse, so sehr ich mich nach ihm sehne, es ist nichts im Vergleich zu der Sehnsucht nach Dir.

Diese Sehnsucht nach dem einem ganz bestimmten Menschen, die einen fast wahnsinnig zu machen scheint, ist stärker als die Sehnsucht nach alles andere.

Sogar nach Licht.
 

Ich spüre, wie der Mantel meinen kalten, beinahe völlig tauben Körper wärmt.

Ich kann es nur zu deutlich fühlen.

Und ich spüre es...

Jenes Feuer...

Dieser Mantel hat ein wenig von deiner Wärme absorbiert und gespeichert.

Ja, dieses Feuer, das tief in der Hölle deines Herzens lodert, ich spüre es.

Es wärmt mich.
 

Halte mich warm.

Solang, bis Du zurückkehrst und mich in deine Arme schließt.

Und ich nicht mehr frieren muss.
 

„Komm her!“
 

Hörst du meine Rufe?

Ich schreie so laut ich kann.

Ich rufe nach Dir.

Ich schreie hinaus in die Dunkelheit.

Irgendwo da draußen bist Du.

Komm zu mir zurück.

Ich rufe nach dir.

Ich rufe dich.

Jetzt endlich habe ich den Mut laut nach Dir zu schreien...

Ich verschlinge die Worte nicht länger, welche dich erreichen können.

Ich habe mich nie getraut, sie auszusprechen, weil sie genau das waren, was du hören wolltest.

Doch nun, ich will sie immer wieder schreien, bis dass du zu mir zurückkehrst.

Ich gebe dir die Genugtuung, die du immer haben wolltest.

Weil ich dich brauche.

Bin abhängig von Dir.

Und ich schreie nach Dir, rufe dich.

Komm zurück...
 

Vielleicht verhallen meine Rufe...

Du hörst sie vielleicht gar nicht.

Vielleicht werden meine Rufe von der Finsternis verschluckt.

Vielleicht erreichen sie dich gar nicht.

Aber das ist mir egal.

Ich hoffe darauf.

Du hörst mich.

Du hörst mich sicher.

Du willst mich hören.

Wie ich deinen Namen rufe.

Voller Sehnsucht.

Verzweifelt.

Das ist es, was du willst.

Ich weiß es.

Und ich rufe nach dir.

So laut ich kann.

Sehnsüchtig und verzweifelt warte ich.

Komm bitte zurück!
 

„Seishirou!“

*
 

“….un!”
 

Was?
 

“..ru-kun!?”
 

Irgendwer… ruft nach mir.

Ich höre eine Stimme.

Schwach und verzerrt.

Sie ruft mich.
 

„Hey, Subaru-kun!“
 

Langsam schlage ich mein Lid auf.

Etwas packt mich an meinen Schultern, rüttelt mich.

Ich öffne mein Auge einen Spalt breit.

Bin noch zu verschlafen, um klar zu sehen.

Das Bild, welches ich sehe, ist verschwommen.
 

„Bist du wach?“
 

Dann hört das Rütteln auf.

Nur der Druck auf meinen Schultern ist noch zu spüren.

Wer hält mich da?
 

„Alles in Ordnung, Subaru-kun? Hattest wohl einen Alptraum, hm?“
 

Als ich diese Stimme vernehme und endlich zu ordnen kann, schlage ich mein Lid sofort ganz auf.
 

„Seishirou...!.“, keuche ich erstaunt.
 

Meine Stimme ist noch sehr schwach, sie zittert.
 

Und dann...

Ich kann nichts dagegen tun, mein Arm schnellt wie automatisch hervor in deine Richtung – obwohl ich deutlich diese stechenden Schmerzen spüre- und mit meiner Hand versuche ich dich zu greifen.

Meine Finger krallen sich in dein dunkles Hemd, halten es ganz fest.
 

„Du bist noch da....!“
 

Innerlich stoße ich einen erleichterten Seufzer aus.

Ich bin so froh!

Ich hatte schon die Befürchtung, der Traum wolle mir die Realität zeigen.

Die Realität, in der ich wieder ohne dich bin.

Ich habe Angst davor.
 

Auf einmal spüre ich eine zarte Berührung.

Du streichst mir einige zerschwitze Haarsträhnen aus den Augen.

Im ersten Moment weiche ich erschrocken zurück.

Mein Herz macht einen kurzen Aussetzer.

So zarte Berührungen von dir bin ich nicht gewöhnt.

Doch nicht lange danach und ich kann nicht mehr anders, als meine Augen kurz zu schließen und diesen Moment zu genießen.

Ich sehne mich so sehr nach dir.
 

„War ich in deinem Traum nicht da, Subaru-kun?“
 

Das Bett knarrt, als du dich auf dessen Kante setzt.

Ich lasse dich widerwillig los – es kommt mir doch ein wenig kindisch vor – und lehne mich anschließend gegen das große, weiße Kissen hinter mir.
 

„Nein.“, gebe ich kurz als Antwort.
 

Ich will nicht darüber reden.

Denn ich will nicht, dass du gehst.

Ich will nicht, dass du mich hier allein zurück lässt.

Ich will nicht ohne dich sein.

Nicht in der Wirklichkeit.
 

„In der Realität bleiben mir noch knappe zwei einhalb Stunden.“, bemerkst du beinahe beiläufig, wie mir scheint, als sei es dir gar nicht wirklich wichtig.
 

Erst jetzt bemerke ich, dass es draußen längst dunkel geworden ist, als ich durch das große Fenster nach draußen schaue.

Mond und Sterne bedecken den pechschwarzen Nachthimmel und mein Krankenzimmer wird durch die Neonlampe an der Decke erhellt.
 

Verdammt!
 

Verzweifelt und auch aus Enttäuschung kralle ich meine Finger in das weiße Bettlaken, beiße meine Zähne aufeinander.
 

Nein!

So sollte es nicht sein!

Nicht so!

Es sollte ganz anders ablaufen!

Unsere zweite Begegnung...

Ganz anders!

Was wollte ich mit dir alles machen?

Ich hatte so sehr gehofft...

Ich und du...

Wir beide...

Nein!

Nicht so!

Nicht so!

Es sollte uns beide glücklich machen!

Verdammt!
 

Ich kann es nicht verhindern.

Tränen bahnen sich den Weg aus meinen Augenwinkeln und quellen ungehalten hervor, überströmen meine fahlen Wangen.
 

Ich habe längst aufgegeben, gegen die Tränen anzukämpfen.

Mein Leben besteht nur noch aus Trauer und Tränen.

Sie sind das einzige, was mich noch ausmacht.

Oder nicht?

Das, was mich menschlich macht.

Denn ein Herz habe ich nicht mehr.
 

„So ist es besser, Subaru-kun.“
 

Das Bett knarrt erneut.

Du erhebst dich.

Entfernst dich ein paar Schritte von mir.
 

...Geh nicht...
 

Was ist das? Tropft hier irgendetwas?
 

„Ich darf nicht hier sein. Ich bin tot, du musst dich damit abfinden, Subaru-kun.“
 

Geh nicht...

Du redest so, als bedeute dir diese zweite Chance überhaupt nichts.

Als wäre sie dir eine qualvolle Last, die du so schnell wie möglich ablegen möchtest.

Fühlst du gar nichts?

Bedeutet dir das hier wirklich gar nichts?

Seishirou?
 

„Dir ist doch klar, dass Tote nicht einfach so auferstehen können, oder?

Auch durch Magie-Anwendung gibt es keinen Weg, der das Gesetz der Natur beeinflussen kann. Der Kreislauf von Leben und Tod ist unerschütterlich. Niemand kann ihn durchbrechen.

Du nicht, Subaru-kun.“
 

„Aber ich....!“
 

Ich unterbreche dich, kann einfach nicht an mich halten und rede drauflos.

„Seishirou-san, ich möchte....“, versuche ich mich dir verständlich zu machen.
 

Wie kann ich dir mitteilen, was ich will?

Du weißt es doch!
 

„Was du möchtest, Subaru-kun, kann dir niemand geben.“
 

Nein!
 

„Dann gebe ich es mir selbst!“
 

Ich kann es!

Ich habe es geschafft.

Ich habe dich lebendig gemacht, Seishirou.

Ist das nichts?

Da siehst du doch, dass ich es kann.

Ich kann es.

Siehst du nicht?
 

Innerlich zerrissen.

Das Chaos regiert meine Gefühlswelt.

Alles steht Kopf.
 

Warum unterstützt du mich nicht?

Was habe ich wieder falsch gemacht?

Seishirou...?
 

„Und zu welchem Preis? Sieh dich an! Du hast nichts davon! Das ist doch nicht das, was du wolltest, oder?“
 

Nein...

Ich wusste doch nicht, dass ich schwach ans Bett gefesselt sein würde.

Das konnte ich nicht wissen!
 

„Sieh es ein, Subaru-kun, du kannst nichts dagegen tun. Du bist nicht in der Lage, dir deinen Wunsch zu erfüllen. Werde dir dessen endlich bewusst und hör auf, deine Zeit zu vergeuden.

Du hast dein Leben noch vor dir.“
 

Dein Lachen erfüllt den Raum.

Ist es diesmal ehrlich?

Wie damals?

Wohl kaum.

Du verhöhnst mich.

Du machst dich über mich lustig.

Vor meinen Augen.

Du verspottest meinen armseligen Wunsch, den ich mir in deinen Augen nie erfüllen kann.

Du sagst, ich hätte mein Leben noch vor mir, dabei weißt du genau, du hast es mit deinem eigenem Tod beendet.

Ich bin mit dir gestorben, Seishirou.

Ich lebe nicht mehr.

Mein Herz ist tot.

Durch dich.
 

Warum verhöhnst du mich auch jetzt?

Wo ich doch alles für dein zweites Leben getan habe, was ich tun konnte.

Ich verstehe dich nicht.

Willst du nicht bei mir sein?

Hast du kein Verlangen danach?

Bitte, Seishirou, habe ich falsch gehandelt?

Bin ich töricht?

Kindisch?

Ein elender Träumer?

Was habe ich falsch gemacht, dass ich jetzt so von dir fertig gemacht werde?

Wie früher...

Was habe ich getan, Seishirou-san?

Das einzige, was ich wollte, war dein Leben.

Mein Leben für deines.

Ich wollte mit dir zusammensein.

So unsagbar gern.
 

Ich senke meinen Kopf, lasse die Milliarden Tränen auf die Bettdecke fallen, unaufhaltsam.

Mein Körper bebt.

Ich kann die verzweifelten Schluchzer nicht unterdrücken.

Bin enttäuscht.

Am liebsten würde ich schreien.

Ich will deinen Namen aus mir heraus schreien und allen mitteilen, wie sehr ich dich hasse, Seishirou-san.

Du hast mich enttäuscht.

Wieder einmal.

Obwohl ich es kommen gesehen habe.

Ich wollte es dennoch versuchen.

Doch du lässt immer mehr Enttäuschung in mir aufkeimen und fütterst die Blume des Hasses, welche tief in mir verborgen Boden gefunden hat.

Ich hasse dich aus tiefstem Herzen.
 

„Sei nicht traurig, Subaru-kun.“
 

Ich ignoriere es.

Jenes gespieltes Mitgefühl von dir.
 

„Ah, und noch etwas: Ich habe mir das Auge wieder entfernt.“
 

Ich stocke.
 

Auge?

Entfernt?

Wieder?

Ich verstehe nicht...
 

Meine Schluchzer verstummen für einen Moment.

Fragend hebe ich meinen Kopf.

Du verstehst meinen verwirrten Blick.
 

„Hast du es etwa vergessen? Welch Ironie.“
 

Lass dieses höhnische Grinsen.
 

„Ich weiß zwar nicht, wie du so vorrausschauend planen konntest, aber anscheinend hast du diesem Krankenhaus hier aufgetragen, mir ein >neues< Auge einzusetzen. Wie niedlich du bist, Subaru-kun. Du hast dir mein Auge wieder entnehmen und es mir wieder einsetzen lassen. Mich wundert es, dass dieses Krankenhaus das einfach so befolgt hat. Ist wohl nicht gerade eines der angesehensten, was? Wahrscheinlich betreiben sie hier auch illegale Geschäfte. Wenn ich mir das hier so ansehe, merkt man das gleich. Du...-“, ich unterbreche dich prompt: „Seishirou-san!!“
 

Du hebst deinen Kopf, wartest, dass ich weiterrede.
 

Ja, ich erinnere mich.

Ich habe dieses Krankenhaus aufgesucht, aus besagtem Grund.

Du hast recht. Sie betreiben hier illegalen Organhandel und sicher auch sonstige illegalen Geschäfte.

Es ist daher auch nicht wirklich angesehen, wie du richtig vermutet hast.

...Aber nur hier....

Ich wollte dich hierher bringen, um dir dein Auge zurückzugeben.

Hier würden sie es machen, versprach man mir.

Natürlich hatte das seinen Preis, doch ich war bereit ihn zu zahlen.

Ich habe dir doch versprochen, dass ich dir zwei Dinge zurück gebe, die dich wieder zu dem machen, der du einst warst.

Zum einen deine Augen – wobei es nur ein Auge geworden ist.

Aber das ist in Ordnung.

Das andere sollte blind bleiben.

Denn so habe ich dich lieben gelernt.
 

„Willst du mir sagen, du hast es dir wieder entfernen lassen?“
 

Was habe ich falsch gemacht, dass du mir all meine Hoffnungen nimmst?

Ich wollte dir deine Identität, deine Persönlichkeit zurück geben.

Doch du zerstörst alles!
 

„Nein.“
 

Ein winziger Hoffnungsschimmer....
 

„Ich meinte, ich habe es mir ausgerissen.“
 

...zerberstet wie das Glas eines Spiegels.
 

„Seishirou-san...?“
 

Erst jetzt.

Erst jetzt wage ich den ersten Blick in dein Gesicht.

Habe mich zuvor immer bemüht, es nicht erblicken zu müssen.

Hatte immer dein Gesicht vor mir, wie ich es vor kurzem in deinem Traum sehen musste – wo du beide Augen verloren hattest, wo du völlig erblindet warst.

Das war ungeheuerlich schrecklich!

Ich befürchtete, dass mir der Anblick ein weiteres Mal wiederfahren könnte – obwohl ich mich wieder an den Deal mit der Augenoperation erinnern kann.
 

Doch jetzt, ich muss sehen, was du getan hast, was du dir angetan hast.

Was du mir damit antust...
 

Ich hebe langsam meinen Kopf, fast wie in Zeitlupe.

Angst steigt in mir auf, überflutet meinen Körper.

Dann vernimmt mein Auge deine Gestalt, deine Statur.

Wandert deinen Körper hinauf.

Deine Beine.

Deinen Bauch.

Dann deine breiten Schultern.

Und ich wage mich, in dein Gesicht zu schauen.
 

In jenem Moment wünschte ich, ich hätte es nicht getan!
 

Seishirou!?
 

Ich bin erstarrt vor Entsetzen!

Vermag es nicht, meinen Blick von dem sich mir bietenden Anblick abzutun.

Bin wie gefesselt.

Meine Glieder so schwer, als hätte man sie einbetoniert.

Mein Herz macht einen Aussetzer, bevor es weiter schlägt.

Gänsehaut überzieht meinen Körper.

Bin wie gelähmt.

Mein Atem stockt.

Habe das Gefühl, als würde man mir die Kehle zuschnüren.
 

Was hast du getan?!
 

„So überrascht?“
 

Ich ignoriere deine gespielte Unschuld ein weiteres Mal.
 

Schaffe es dann endlich meinen Blick abzuwenden.

Welch schreckliches Bild du mir bietest!
 

Ich drehe meinen Kopf weg von dir, schließe meine Augen, um schneller vergessen zu können.

Doch hat sich jenes Bild bereits tief in mein Herz gebrannt.
 

Du, wie du vor mir stehst mit deinem gewohnten Lächeln.

Dein rechtest Auge, blind wie eh und je.

Auch du trägst einen Verband um deinen Kopf, der über das linke Auge hinweggeht.

Doch ist dieser nicht mehr weiß...

Sondern blutrot.

Es tropf herunter, verschmiert den säuberlich gereinigten Fußboden.

Das Blut, welches aus deiner linken Augenhöhle quillt.
 

Das habe ich also vorhin tropfen gehört....
 

Anscheinend hast du dir das Auge herausgerissen, mit Gewalt, und anschließend den Verband wieder herum gewickelt.

Du hast die Wunde nicht desinfizieren lassen.

Lässt es bluten und auf den Fußboden tropfen.

Besudelst sogar ein Krankenhaus.
 

Nun kann ich nicht länger an mich halten.

Ich breche in einen Heulkrampf aus, der mich die Kontrolle über mich selbst verlieren lässt.

Schreie deinen Namen.

Unter Tränen.

Winde mich.

Unter Schmerzen – im Inneren.

Fühle mich leer.

Wohin ist mein Herz verschwunden?

Schreie.

Weine.

Schreie abermals.

Weine wieder.

Kann nicht aufhören.

Du hast mir alles genommen.
 

Wie soll ich meinen Traum jemals Wirklichkeit werden lassen?

Wie, wenn du alles zerstörst, wofür ich mich aufopfere?

Wie?

Was muss ich tun?

Was habe ich falsch gemacht?

Was?

Sag es mir, Seishirou!

Bitte...
 

„Hm, du solltest mir dankbar sein, Subaru-kun.“
 

Mein Schluchzen und Schreien verstummt nicht, dennoch werde ich für einen Moment ruhiger, will dir Gehör schenken.

Wofür sollte ich dir danken, der du meinen letzten Hoffnungsschimmer brutal unter deinen Füßen zertrittst, ihn zerschmetterst?!
 

Reiße ihn auseinander!

Vergewaltige ihn!

Töte ihn ab!

Zerstöre all meine Hoffnung, auf ewig!

Auf dass ich niemals wieder hoffen muss.

Ich könnte es nicht mehr ertragen.

Nimm und töte ihn!

Töte ihn!

Hörst du?

Töte ihn....
 

Ist es nicht eine Ironie, dass du dein zweites Augenlicht in einem Krankenhaus „verlierst“, wo du es zum ersten mal auch verloren hast?
 

„Dadurch lernst du, dass man nicht mit dem Leben und schon gar nicht mit dem Tod spielen sollte und es auch niemals können wird. Es ist nicht machbar. Du musst einsehen, dass nicht alle Dinge veränderlich sind, die einst geschahen und die man ungeschehen machen möchte. Es liegt nicht alles in der Hand des Menschen, wie du merkst. Hiermit hast du deine Lektion hoffentlich gelernt, Subaru-kun. Ich habe kein Recht mehr darauf zu leben. Ich bin bereits gestorben. Durch deine Hand, wie du dich vielleicht erinnerst. Mir steht kein Atemzug mehr zu. Ich bin gestorben, Subaru, tot. Mir ist es nicht länger vergönnt, im Diesseits zu verweilen, auch nicht, durch einen Zauber. Er wird nichts nützen. In weniger als drei Stunden bin ich verschwunden. Dann ist alles so, als wäre ich nie ein zweites Mal hier gewesen. Welch Ironie, hm? Du hättest es wissen müssen, Subaru-kun. Du warst zu sehr benebelt von deinem Wunsch, dass du alles daran gesetzt hast – und alles so schmerzhaft verlieren musst. Es ist deine eigene Schuld. Lerne daraus.“
 

Deine Worte... sie machen mich so unglaublich rasend!
 

„Du Elender! Du weißt nicht worauf ich hinaus will, oder?!“

Ich habe den Mut, dich noch mal anzusehen, dir ins Gesicht zu blicken, welches gerade ziemliche Überraschung ausdrückt – auch wenn deine Augen nicht sprechen können.
 

Hör mir jetzt gut zu!
 

„DU musst einsehen, nicht ich! DU musst einsehen, dass dies hier dein zweites Leben, deine zweite Geburt ist! Du hast die Chance ein neues Leben zu beginnen! DU lebst in diesem Augenblick! Verstehst du, dein Herz schlägt, dein Blut wird durch deinen Körper gepumpt, weil er lebendig ist. Du bist keine lebende Leiche, sondern ein lebender Mensch! Ist dir das überhaupt bewusst?!“
 

Ich bin so aufgebracht.

So wütend!
 

„Aber das einzige was du machst, ist darauf warten, dass du erneut stirbst! Du ergibst dich einfach! Das wollte ich um Himmels Willen nicht!“
 

Nein, genau das wollte ich vermeiden.

Ich wollte dich lebendig machen.
 

„Ich habe dich lebendig gemacht, damit du leben kannst, es genießt zu leben und so lebst, wie du es immer wolltest, aber nie konntest beziehungsweise durftest! Du lebst jetzt, verstehst du!? DU LEBST! Also lebe gefälligst, Seishirou-san! Lebe richtig, lebe nach deinen Wünschen, nach deinen Zielen! Du hattest 24 Stunden zeit...“, meine Stimme bebt und zittert, doch bleibt sie energisch.
 

Ich habe dir ein zweites Leben auf dieser Erde ermöglicht.

Wollte dir zeigen, wie es ist zu leben...

Denn wir brauchen einander...

Oder etwa nicht?

Wir beide zusammen hätten für ein kleinen Moment ein einziges Mal richtig leben können.

Das war mein Wunsch...

Wir beide zusammen...lebendig und am Leben in dieser Welt.
 

„Es tut mir leid, dass ich schwach in diesem Bett liegen muss, all die kostbare Zeit über, aber wenigstens DU hättest tun können, was du wolltest! Du lebst! Nutze dein zweites Leben! Ich weiß nicht, ob ich dich ein weiteres Mal lebendig machen kann....“
 

Ich wollte, das du unbeschwert leben kannst.

Ganz ohne deine Bestimmung als Sakurazukamori und ohne die Pflicht morden zu müssen und mich zu verfolgen.

In diesem Leben sollte dir die Last von vornherein abgenommen werden.

Du solltest frei sein in diesem Leben.

Aber du sträubst dich....

Warum?!
 

Endlich erhebst du deine Stimme.

Sie klingt unbeirrt und klar...

„Ein zweites Leben ist unnötig für mich. Mein vergangenes Leben bot mir all das, was ich zum Leben brauchte.“
 

„Und was ist mit Liebe?“, schreie ich dir sofort entgegen.

Was ist mit Liebe??!

Was ist mit mir?
 

Du wendest dein Gesicht ab, weichst mir aus.

Ist das ein Grinsen auf deinen Lippen?

Willst dun mir ein Lächeln vorspielen?

Ich glaube dir nicht, dass du wirklich grinst....

Irgendwie... fühle ich, dass du es nicht tust, sondern es nur vortäuschst.
 

„Ich liebe nicht. Nichts und niemanden.“
 

Hör auf damit!

Du hast diese Verpflichtung nicht länger.

Du kannst frei entscheiden. Du kannst endlich „du selbst“ sein!

Du kannst endlich Mensch sein.

Und glaub mir, jeder Mensch fühlt etwas!

Also auch du.

Du musst nur einsehen und zugeben, dass du ein Mensch bist, Seishirou-san.

Ich wollte dir mit dieser weiteren Chance helfen, das zu endlich verstehen...
 

„Würdest du mich küssen?“

Ich nehme all meinen Mut zusammen!
 

Erschrocken fährst du herum, wendest dich mir erneut zu.

„Bitte?“
 

Erstaunt es dich, so etwas von mir zuhören?

Ja – selbst mich erstaunt es zu tiefst.

Auch ich sehe ein, dass ich ein Mensch mit Bedürfnissen bin.

Und dieses Mal möchte ich dafür Sorgen, diese auch zu bekommen.

Sonst bliebe ich für immer leer im Inneren...

Das habe ich endlich verstanden.
 

„Würdest du mich küssen, wenn ich dich darum bitte?“, frage ich direkt.

Standhaft versuche ich der verlegene Röte, die sich auf meine Wangen zu schleichen versucht, die Stirn zu bieten.

Ich muss stark bleiben und darf meiner Unsicherheit nicht nachgeben!

Auch wenn es mir auf eine Art doch peinlich ist, dich das so direkt heraus ins Gesicht zu fragen.
 

„Hm, ja, das würde ich.“, ist deine knappe Antwort.
 

Mein Herz beginnt auf Mal wie wild gegen meinen Brustkorb zu schlagen, ich werde plötzlich so aufgeregt....
 

Es fällt mir zwar etwas schwer, da ich nicht der direkte Typ bin und mich eher schüchtern zurückhalte, doch wenn ich gerade schon dabei bin und dich soweit habe, darf ich nicht aufgeben!

Ich bemühe mich um einen ernsten Klang in meiner Stimme.
 

„Dann bitte, küss mich, Seishirou-san.“
 

Oh Gott, ist das peinlich!

Am liebsten hätte ich mich unter die Bettdecke verkrochen!

Aber ich zwinge mich, dir weiterhin ins Gesicht zu schauen, und zu ignorieren, dass du derweil immer noch stark am Bluten bist.

Dagegen kann ich gerade nichts tun – du würdest mich auch gar nichts tun lassen.
 

„Wozu?“
 

„Du hast gesagt, wenn ich dich darum bitte, tust du es. Also?“

Was tust du wohl jetzt?

Gibst du mir nach?

Oder bleibst du stur?

Was, wenn....?
 

Doch bevor ich den nächsten Gedanken fassen kann, bewegst du dich auf mich zu, ziehst unsanft an meinem Hemdkragen, damit ich meinen Oberkörper etwas in die Höhe hebe, um dass es dir leichter fällt, unsere Gesichter näher zueinander zu führen.

Wir blicken uns nur kurz in die Augen, du verlierst keine Zeit und versiegelst meine Lippen mit den deinigen.
 

Auch wenn es nur ein ganz flüchtiger, unsanfter und mehr gefühlloser Kuss ist, hat er doch die Kraft, mein Herz zu erblühen, es schneller zum Schlagen zu bringen, sodass warmes Blut durch meinen geschwächten Körper gepumpt wird, welcher daraufhin mit kurzen wohligen Schauern übersäht wird - und das alles nur, weil du mich küsst!

Wahnsinn!!

Dieses Gefühl, auch wenn es nur von kurzer Dauer ist, es ist so angenehm... Ich war noch nie so glücklich!

Jenes kurzweilige Glücksgefühl schafft es, dass eine winzige Träne meinen Augenwinkeln entrinnt...

Ich fühle mich, als würde ich schweben, so frei...so glücklich.
 

Es war nicht lange, dass unsere Lippen miteinander verschmolzen waren, du erhebst dich nach wenigen Sekunden wieder, entfernst dich von mir.
 

Tut mir leid, aber mir bedeutet das eine ganze Menge!

Es bedeutet mir alles.

In den ersten Minuten nach unserem ersten Kuss, bin ich wie weggetreten, das alles hat mich gerade ziemlich überwältigt...

Und das bei nur einem Kuss! – Welcher mein erster sein sollte.

Ich bin glücklich, dass ich ihn mit dir teilen konnte...
 

Haltet mich für kindisch, aber ich bin unsagbar glücklich!
 

Das Blut, welches bei unserer zarten Berührung aus deiner Wunde auf meine Wange getropft ist, bemerke ich nicht.
 

„Seishirou-san...ich...“

Ich möchte dir etwas sagen, doch finde ich nicht die richtigen Worte.
 

„....Seishirou-san, sag, warum hast du es zugelassen?“

Stattdessen frage ich dich das.

Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass du es wirklich tun würdest!
 

„Warum nicht, wenn es mir nichts bedeutet?

Warum wolltest du, dass ich dich küsse, Subaru-kun?“
 

Ich werde rot, kann es dieses Mal nicht verhindern.

Verlegen schaue ich nach unten, weiche dir aus.
 

„Frag nicht, du weißt es doch selbst...“

Natürlich tust du es!

Du willst mich nur auf die Probe stellen, mich verwirren.

Treibst wieder eines deiner perversen Spielchen mit mir.

Es tut weh, Seishirou.
 

Dann kann ich nicht anders, ich muss dich einfach fragen, um selbst Erlösung zu finden und die Antworten, dich verzweifelt suchte.

Sag es mir ins Gesicht!
 

Schüchtern beginne ich: „W-Wolltest du es nicht auch... v-von dir aus?“

Ich weiß nicht, warum ich das jetzt frage.

Ich habe nur in mir dieses brennende Verlangen danach eine Antwort darauf zu finden.

Obwohl mir diese eigentlich längst bekannt ist.
 

„Nein.“
 

Nein, ich bin nicht enttäuscht, diese Antwort musste kommen.

Du hast dich noch nicht von dem Sakurazukamori losgerissen.

Du lebst immer noch dein altes Leben.

Lebst in Erinnerungen.
 

Deshalb muss ich dich zwingen, es zu beenden und dich deinem jetzigen Leben zuzuwenden und dieses vollends zu leben.
 

„Wirklich nicht?“, hake ich nach.
 

„Nein.“, bleibt deine Antwort.

Diesmal bist du derjenige, der sich abwendet.

Ist dir diese Unterhaltung, dieses Thema unangenehm, Seishirou?
 

„Und warum nicht?“
 

„Warum sollte ich es denn wollen?“, kommt sofort deine Gegenfrage.
 

Früher hätte ich sicher keine Antwort darauf gewusst, doch heute brauche ich nicht lange, um dir eine geben zu können – denn sie ist klar, es ist mir endlich bewusst geworden in all den Jahren.
 

„Weil ich dir etwas bedeute.“, sage ich dir so sicher, dass ich selbst darüber erstaunt bin.
 

Doch du lässt nicht locker: „Wer sagt das?“
 

Und wieder ist meine Antwort klar: „Ich weiß es.“
 

„Ja, in der Tat.“, auf Mal klingst du wieder sicherer.

Was ist passiert?

„Du weißt, was du für mich bist, Subaru-kun, du weißt es ganz genau. Du bist nichts weiter als jemand, den ich als mein Opfer auserwählt habe. Du bist besonders, aber nicht auf die Weise, wie du es gerne hättest. Vermische nicht dein Wunschdenken mit der Wirklichkeit.“
 

Von wegen!

Ich vermische gar nichts!

Der einzige, der vermischt, bist du, Seishirou.

Denn ich weiß, was ich für dich bin, dass ich mehr bin als nur dein Opfer.

...Inzwischen bin ich alles, was du noch hast...
 

„Verdrehe du nicht die Tatsachen, wie sie nun mal sind, Seishirou-san.“
 

„Die da wären?“, möchtest du fast ungeduldig wissen, wie es mir vorkommt.
 

„Das ich ganz einfach besonders bin für dich. Genauso, wie ich denke.“ Ein leises Lächeln umspielt meine Mundwinkel, so als wenn ich spüren könnte, dass mein ganzer Körper für dich wichtig wäre, als würdest du alles an mir und in mir begehren...

Welch ein schönes Gefühl...
 

„Behauptest du. Lass gut sein, Subaru-kun, du kennst die Wahrheit...Und die Realität, in der du leben musst. “
 

Leider...

Die Realität ist grausam!

Sie hat uns voneinander getrennt, bevor wir uns finden konnten.

Findest du das nicht auch furchtbar ungerecht?

Deshalb wollte ich nur für uns eine neue Wirklichkeit schaffen, in der wir erneut die Chance bekommen, uns zu finden und uns zu lieben.

Deshalb habe ich dich lebendig gemacht.

Jetzt musst auch du in der Realität leben... also lass uns uns gegenseitig finden, Seishirou-san.

Bitte....
 

„Es ist nun auch deine Realität, Seishirou-san, vergiss das nicht. Und zudem weiß ich, was ich dir bedeute.“
 

Du machst eine fahrige Bewegung und verschränkst die Arme vor deiner Brust, baust eine unsichtbare Mauer um dich herum...
 

„Du träumst. Außerdem geht meine „Wirklichkeit“ lediglich bis Mitternacht, dann ist dieser Spuk endgültig vorbei.“

Das einzige, was du erwiderst.
 

Ich schüttle leicht den Kopf: „Nein, ich kann das spüren. Und bis Mitternacht ist noch etwas Zeit...“
 

Glaube ja nicht, dass unsere Wirklichkeit um Mitternacht endet....!

Ich finde einen Weg, dass dieser Zauber ewig wehrt!
 

„Du spürst, dass du für mich besonders wärst? Wie kann man das spüren?“

Du machst dich lustig über mich, nicht wahr?

Ich kann das deiner Stimme entnehmen...

Du glaubst, ich hätte den Verstand verloren....

In der Tat, das habe ich auch...DU hast mich um meinen Verstand gebracht!
 

Ich antworte dir zuerst nicht per Stimme, sondern lasse eine Geste sprechen.

Ich lege meine Hand auf meinen Brustkorb, auf Herzhöhe.

Schaue dir dabei direkt ins Gesicht, du spürst meinen Blick.
 

„Im Herzen.“, sage ich leise, da du nichts sehen kannst.
 

„Ich habe kein Herz.“, erwiderst du prompt.
 

Wieder schüttle ich den Kopf: „Du versteckst es doch nur.“
 

„Glaubst du zu wissen.“
 

„Ja.“, gebe ich mit sicherer Stimme zurück.

Denn ich bin mir sicher.
 

„Was macht dich so sicher?“
 

„Ich habe es nach so langer Zeit endlich gefunden.“
 

„Du bist so niedlich, Subaru-kun! Haha! Sehr amüsant! Nur beachte eins: Ich bin der Sakurazukamori, ich empfinde nichts. Nichts für Dinge...und nichts für Lebewesen.

Und schon gar nichts für Menschen. Verstricke dich nicht in irgendwelche Herzenswünsche und Sehnsüchte! Das bekommt dir nicht. Du wirst auf diese Weise nur noch mehr leiden müssen. Du wirst daran zerbrechen!“
 

Du kommst schnellen Schrittes auf mich zu, drückst mich brutal in das Kissen.

„Aber du weißt, Subaru-kun, du kannst nicht sterben. Du wirst auf ewig leiden müssen! Der Einzige, der in der Lage ist einen Sakurazukamori zu töten , ist die Person, die er von allen am meisten liebt. Du konntest mich töten, weil du er einzige für mich bist... aber wer tötet dich? Die Person, die du am meisten liebst, der einzige, der dich töten kann, bin ich!“
 

Du drückst mir die Kehle zu!

Ich bekomme keine Luft!

Ersticke!

Willst du mich töten, mich erlösen?

Seishirou?!
 

„Soll ich dich jetzt töten, Subaru-kun? Willst du, dass ich dich umbringe? Dass meine Hand dich erstickt? Willst du sterben? Nur ich kann dich töten... willst du, dass ich die Gelegenheit nutze?“
 

Ich kriege keine Luft mehr!

Vor meinen Augen verschwimmt alles!

Tu es jetzt!

Bring es zu ende.... Seishirou!

Töte mich!
 

„Ich muss dich enttäuschen, Subaru-kun. Ich werde dir den Wunsch nicht erfüllen.“

Du lässt mich prompt los und ich falle röchelnd aufs Bett zurück.

Du Elender!

Warum quälst du mich so?

Ich will von dir getötet werden!
 

„Denkst du etwa, ich mache es dir so einfach? Wolltest du mich nur deshalb lebendig machen, um dass ich dich töte?“
 

Ich gebe dir keine Antwort darauf – ich weiß sie selbst nicht.....!
 

„Du bist Sakurazuka Subaru, der gegenwärtige Sakurazukamori. Du bist an den einen Kirschbaum gefesselt, unter dem all die Leichen derer liegen, die die Sakurazukamori töteten und dort vergruben. Der einzige, der dich töten kann, bin ich, der vergangene Sakurazukamori.

Die Ironie gefällt mir! Haha! Logischerweise kommt man zu folgendem Schluss: Dich kann niemand töten! Derjenige, der dich töten könnte, ist bereits tot. Du lebst ewig, mein kleiner Subaru-kun.“

Zart streichst du mir über mein schwarzes Haar, lächelst.

„Du bist unsterblich.“

Hart presst du deine Lippen auf meine, stiehlst mir einen unsanften Kuss.

Du hast gewonnen, Seishirou.

Wiedereinmal.
 

_____________________________________________________________________________________________________________________ ENDE CHAPTER V



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-04-16T13:18:00+00:00 16.04.2009 15:18
Omg, ist diese Geschichte hammer!!! >.<
Du musst unbedingt weiter schreiben!!!! *bitte bitte bitte...*
Ich musste innerhalb der Fanfic mal tief Luft holen, weil ich sonst angefangen hätte zu heulen. =O
Subarus innerer Schmerz stellst du total gut nach und auch Seishiros Charakter kommt richtig gut rüber. *applaus*
Ich bin schon gespannt wie es weitergeht, weil Subaru wurde aufs neue von Seishiro verletzt und wahh.. es kam alles anders, als man es eig erwartete :D
Liebe Grüße
Von:  2you
2008-03-23T19:58:42+00:00 23.03.2008 20:58
Hi Ich liebe diese Geschichte!!!!!!!!
Schreib biiiiiittttttteeeee weiter!!!!!
Subarus Gefühle sind wirklich naturgetreu wiedergegeben. Es ist wirklich zum heulen . Ich möchte unbedingt , dass er am Ende glücklich wird und natürlich mit Seishirou.
Du scheibst echt super und ich hoffe einfach mal es gibt doch noch ein gutes Ende für Beide.
Ich würde mich riesig freuen
Alles Gute und Liebe :-)
Von: abgemeldet
2007-08-08T20:13:51+00:00 08.08.2007 22:13
Hey du, ich hab vor kurzer Zeit (mal wieder) Tokyo Babylon gelesen und hab gleich mal nach Fanfictions gesucht, wobei mir deine von der Beschreibung her als erste aufgefallen ist. ^.^
Und ich habe sie gelesen, und liebe sie! <3
Sie ist echt super genial geschrieben, und dabei auch noch einfach zu lesen und uebersichtlich, da die Saetze nicht so endlos lang sind, wie in manch anderen Geschichten. Man kann sich sehr gut die Gefuehle von Subaru vorstellen und nachvollziehen.
Was mich nur sorgt ist, dass es schon so lange her ist, seit du das letzte mal ein neues Kapitel hochgeladen hast... das macht mich traurig...
Es wuerde mich also sehr freuen, wenn du bald weiterschreiben wuerdest! X3
Wirklich sehr, sehr total freuen... schreib doch bitte weiter! *fleh*
Und verzeih, dass ich keine Umlaute schreibe, meine Tastatur ist so seltsam eingestellt...
Alles Liebe, Leeila <3



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