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A.D. 2153

von

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„Verflucht!“, entfuhr es Damien. „Verdammter Mist! Mike, Jax, Frankie... Scheiße!“

Er ballte seine Faust und schlug gegen die Wand an der er lehnte. Er atmete tief ein und wieder aus. „Okay wir können es nicht ändern. Wir sollten ins Hauptquartier zurückkehren.“

„Es tut mir Leid!“, antwortete Doc leicht betroffen und traumatisiert.

„Das braucht es nicht. Ein Kampf fordert seine Opfer und sie wussten alle auf was sie sich eingelassen hatten, als sie beschlossen haben mich zu unterstützen und mit mir zu kommen. Das Einzige was wir tun können, ist in ihrem Namen unseren Kampf gegen die Cybercron fortsetzen und ihn zu gewinnen!“, meinte Damien hart.

„Das ist ganz schön hart oder?“, fragte ihn Doc.

„Das ist ganz normal in Zeiten wie diesen. Heutzutage gibt es keine Gerechtigkeit mehr. Es trifft meist, die die es am wenigsten verdient haben. Und nun lass uns zurück in Hauptquartier gehen. Diese Nacht hat auch an mir ihre Spuren hinterlassen. Ich hätte gerne etwas Ruhe.“

Doc hatte dem nichts mehr hinzuzufügen und folgte ihm zügig.
 

Lange war er nicht mehr so nervös gewesen. Er sah noch mal an sich herab und schaute ob auch alles gut aussah. Seine Stiefel, seine Kleidung, alles. So pingelig und zugleich unwohl war ihm nur früher gewesen, als er noch beim Militär gewesen war und seine Vorgesetzten ihn hatten sehen wollten. Aber so ähnlich war es auch heute. Schon lange hatte er nicht mehr in die obersten Etagen des Turms müssen. Heute jedoch hatten die „Halbgötter“ ihn zu sich gerufen. Sie wünschten eine Unterredung mit ihm.

Es war schon eine halbe Ewigkeit her das sie ihn sprechen wollten und heute war es sicher wegen den Geschehnissen der letzten Nacht. Ihm war unwohl, wenn er daran dachte. Er hatte sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und viele seiner Männer hatten in dieser Nacht den Tod gefunden, was für ihn noch schlimmer war.

Er war fast im 98. Stock angekommen in diesem Stockwerk wurden alle Konferenzen mit den „Halbgöttern abgehalten. Er sah noch einmal in den Spiegel der sich in der Fahrstuhlwand befand. Die Schiebetüren des Fahrstuhls öffneten sich. Er schritt langsam und mit schlecht gespielter Gelassenheit in Richtung des Konferenzraumes. Er öffnete die großen Konferenztüren und trat ein.

In dem Raum, der vor ihm lag, war es fast schon stockfinster. Es gab nur zwei Stellen in dem Raum an denen es hell war. Die erste Stelle war ein kleines Podium am Eingang an das sich der Major stellte und wie schon beim Militär Haltung an nahm. Die zweite erhellte Stelle lag knapp zehn Meter vor ihm wobei das Licht dort schwer gedämpft war und das in dem er stand sehr hell, fast blendend war. In dem gedämpften Licht waren zwölf Tisch an denen auch zwölf Personen saßen doch durch das schlechte Licht waren nur ihre Konturen erkennbar.

„Sie können auch bequem stehen!“, verspottete eine der Gestalten, die ohne jeden Zweifel die „Halbgötter“ waren, seine militärische Art.

„Reynolds, was ist in der letzten Nacht vorgefallen!? Eines unserer Lager teilweise zerstört. Etliche unserer Männer im Kampf getötet und der Rebellenanführer entkommen!“, entfuhr es einem anderen energisch.

„Nun die Fähigkeiten unseres Feindes waren enorm“, begann er sich zu rechtfertigen.

„Sie wollen uns doch nicht erzählen das IHRE gut ausgebildeten Soldaten nicht mit einer handvoll Rebellenpunks klar kommen. Das ist ein Armutszeugnis!“, meinte ein anderer wütend.

„Nun diese Punks wie sie sie bezeichnen sind sehr gut organisiert. Ihre Waffen waren den unseren ebenbürtig...“

„Genug!“, unterbrach ihn der Wütende, „Ihre Ausflüchte interessieren uns nicht weiter. Drei unserer Einheiten ausgelöscht von einer handvoll Punks das ist die Tatsache an der Sie nichts drehen und wenden können. Wie werden Ihre nächsten Schritte aussehen!?“

„Nun ja ich werde alles daran setzen Ihren Anführer ausfindig zu machen und ihn zu töten oder gefangen nehmen zu lassen. Dieser Damien ist sehr gefährlich, wir müssen ihn schnappen. Seine Fähigkeiten als Anführer sind enorm und seine Fähigkeiten als Einzelkämpfer sind nicht gerade geringer. Es scheint als wäre er nur für den Kampf geboren. Sein Können und sein Glück sind unbeschreiblich. Wie schon erwähnt, ich halte ihn für die größte Bedrohung seitens der Rebellen, die es gibt.“

„Und wie gedenken Sie diesen Damien zu schnappen? Es klingt nicht gerade als ob er leicht von Ihnen in eine Falle zu locken wäre“, meinte einer der „Halbgötter“ misstrauisch.

„Ich habe ja noch ein paar Asse im Ärmel, wie meine Wölfe. Aber ich glaube ich werde meinen Mann Zero mit dieser Aufgabe betrauen. Er hat mit Damien noch eine Rechnung offen. Er lebt nur noch für die Rache an Damien. Daher würde er auch alles dafür tun seine Rache zu bekommen. Er würde auch sein Leben dafür geben!“

„Zero, das ist doch der Einzige der dieses Massaker der letzten Nacht überlebt hat. Doktor Velmont hat uns einen Bericht zukommen lassen. Er schreibt, dass Ihr Mann zwar am Leben ist und das auch bleibt, jedoch hat sein Körper irreparable Schäden abbekommen. Er wird wahrscheinlich nicht mehr auf die Beine kommen, um hinter diesem Damien herzujagen. Voraussichtlich wird er bis an sein Ende ans Bett gefesselt sein.“

„Das weiß ich schon, dennoch habe ich eine Lösung für Sie. Diese Lösung besteht aus zwei Worten...“, antwortete der Major schlagfertig und macht absichtlich eine Sprechpause. Er merkte wie die zwölf ihm gegenüber nur auf seine Antwort warteten und dann ließ er die Katze aus dem Sack: „Projekt: Cybertransfer.“

Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

„Sie wollen also Ihren Mann in die Hände von Velmonts Forschungsteam geben. Hat er Sie über alle Einzelheiten des Projekts aufgeklärt?“, meinte einer spöttisch.

„Natürlich Sie wissen ja sicher wie er ist, er musste mir in einem Zuge seiner Arroganz alles haarklein erzählen. Ich bin im Bilde über den Sinn und Zweck von Projekt Cybertransfer und ebenso über Gefahren und Risiken, aber ich bin mir sicher, dass Zero diese eingehen wird wenn er davon hört! Er will seine Rache und ich will das er Sie bekommt!“, antwortete er seinem Gegenüber.

Ein leichtes Lachen ertönte. „Gut wir wollen Ihnen da nicht im Wege stehen. Wir warten schon eine Weile auf eine geeignete Testperson für das Programm und Sie liefern sie uns. Wir werden Velmont in Kenntnis setzen. Er soll alles vorbereiten.“

„Gut Reynolds, da haben Sie noch mal Ihren Kopf aus der Schlinge gezogen. Besetzen Sie die Truppen neu und lassen Sie so etwas nicht noch einmal passieren. Und danach suchen Sie Velmont auf wegen des Projektes. Sie können dann gehen!“, meinte einer der „Halbgötter“.
 

„Das ist euer Hauptquartier?“, fragte Doc etwas verwirrt.

Die Beiden standen vor einem alten und heruntergekommenen Hotel. Des Gebäude hatte schwer im Laufe der Zeit gelitten. Das Mauerwerk war durchzogen von Einschusslöchern. An einer Stelle gab es sogar ein großes Loch, das sicher das Werk einer Granate gewesen war. Die eine der beiden gläsernen Eingangstüren war eingeschlagen worden, die andere neigte sich nach innen, weil das Türband die Last nicht mehr tragen konnte. An der Fassade hing noch ein Leuchtreklamenschild mit dem Namen des Hotel, jedoch leuchtete nur noch das „H“ von Phoenix.

Damien hielt es nicht für nötig Doc zu antworten, statt dessen schob er vorsichtig die Tür auf und schritt wortlos durch das Eingangsportal.

Auch im Inneren des Hotels sah es nicht viel besser aus. In der Mitte der Eingangshalle lagen einige Trümmer, die von der Decke herunter gebrochen waren. Durch das dadurch entstandene Loch konnte man sogar in den obigen Stock sehen. Fast alles war von einer Zentimeter dicken Staubschicht bedeckt. Ein paar Spinnweben unterstrichen das Bild noch zusehends.

„Ganz schön mitgenommen oder?“, fragte Doc in der Hoffnung dieses Mal eine Antwort zu erhalten, doch Damien schwieg weiterhin.

Er schritt weiter zielstrebig voran. Vorbei an der Theke und schnurstracks in den hinteren Teil des Hotels. Vor einem schon lange nicht mehr betriebenem Fahrstuhl blieb Damien plötzlich und abrupt stehen. Seine Finger flogen über die Bedienungskonsole und kurz darauf öffneten sich quietschend und ächzend die schweren stählernen Schiebetüren.

„Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte Doc.

Damien tat so als ob er ihn nicht gehört hatte und öffnete eine kleine Falltür am Boden der Aufzugkabine.

„Da geht’s jetzt runter“, meinte Damien nur knapp und zeigte auf das schwarze Loch im Boden der Kabine. Eine alles verschlingende Dunkelheit herrschte in dem Schacht. Doch Damien kümmerte das nicht besonders. Er stieg behände hinunter.

„Ich hab keine Lampe oder so dabei. Also pass auf wenn du hier runter steigst es sind gut zehn, zwanzig Meter bis zum Boden“, warnte er völlig emotionslos.

Nachdem er das gehört hatte schluckte Doc einen Kloß herunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Ihm war nicht sonderlich behaglich wenn er daran dachte in einen Schacht zu steigen, der zwanzig Meter tief war und er dabei noch nicht ein mal die Hand vor Augen sehen konnte. Ein Zurück gab es aber für ihn nicht mehr, also nahm er seinen Mut zusammen und kletterte langsam in den Schacht.
 

„Ich muss Ihn wohl danken, Reynolds!“, meinte Velmont tonlos.

„Wieso sollten Sie das?“

„Wieso? Ist das Ihnen nicht klar? Sie liefern mir gerade eine Testperson für meine Forschung. Aber in Ordnung, wenn man bedenkt, dass ich und meine Leute seinen Arsch gerettet haben ist das wohl die gerechte Entlohnung.“

„Denken sie was Sie wollen Velmont. Aber tun sie mir einen Gefallen. Sorgen Sie dafür das der Junge seine Rache bekommen kann. Sorgen Sie dafür das Ihre Forschung ein voller Erfolg wird, ich denke das ist ein besserer Ansporn für Sie.!

„Da haben Sie wohl nicht ganz unrecht. Aber Sie sollten mich mittlerweile schon kennen. Ich würde Ihren Jungen wohl kaum als Versuchsperson benutzen wenn ich mir nicht absolut sicher wäre, dass es ein Erfolg wird.“

In diesem Moment blinkte ein Licht am Headset des Majors auf. Er betätigte einen Knopf am Headset und sprach: „Hier Major Reynolds ich höre... Ah Furgeson. In Ordnung in einer Viertelstunde in meinem Büro.“

Er betätigte erneut den Knopf am Headset und wandte sich dann wieder Velmont zu. „Die Pflicht ruft, Velmont. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“

„Worauf Sie sich verlassen können“, meinte er noch mit seiner übertriebenen Arroganz, während sich der Major schon von Ihm abgewandt hatte und in Richtung seines Büro davon ging.
 

„Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte Doc nachdem er nun auch den Boden des Schachts erreicht hatte.

„Hier lang“, antwortete Damien ihm, der einen scheinbar einen geheimen Schalter benutzt hatte, da sich ein kleines Stück des Mauerwerkes zur Seite schob und ein beleuchtete Tastenfeld zum Vorschein kam.

„Hier muss der zwölf-stellige Zugangscode eingegeben werden, dann öffnet sich ein weiterer Zugang, der in unseren Unterschlupf führt“, erklärte ihm Damien wären er den Code eingab.

„Muss jeder von euch diesen Code auswendig lernen?“, fragte Doc neugierig.

„Wenn man hier rein kommen will, ja. Aber der Code wird aus Sicherheitsgründen wöchentlich geändert!“, gab ihm Damien zur Antwort während er die letzten Stellen des Codes eingab.

Als Damien das erwähnte staunte Doc nicht schlecht, doch im zweiten Moment schien es für ihn eine Selbstverständlichkeit zu sein, schließlich mussten die Rebellen dafür sorgen, dass keine Unbefugten in ihren Unterschlupf kamen.

„Sesam, öffne dich“, meine Damien mit einem spöttischen Unterton, als er die letzte Ziffer bestätigte.

Kaum war dies geschehen setzte sich erneut ein Mechanismus in Gange, dieser war aber größer als der Letzte. Die komplette Wand in der auch das Tastenfeld war bewegte sich zur Seite und gab den Weg frei in einen zwei Meter langen Tunnel an dessen Ende eine große und schwere Eisen- oder Titantür, das Weiterkommen verhinderte. Der kurze Tunnel war gut beleuchte so das man gut alles sehen konnte. Jedoch war er und sein Licht bis vor wenigen Sekunden komplett verborgen gewesen.

„Komm, ich will mich endlich etwas ausruhen!“, meinte Damien mit einem schmerzenden Klang in seiner Stimme.

Unter dem Einsatz sein verbliebenen Kraft drückte Damien die große Tür auf.

Doc schluckt als er sah, was hinter der Tür war. Die Läufe von drei Maschinengewehren lachten ihm entgegen. Getragen wurden die Gewehre von drei Männern in voller Kampfmontur mit Sturmmaske und allem.

„Waffen, runter!“, sagte ein Mann der gerade dazu stieß.

Der Mann hatte ungefähr die Größe von Damien und eine etwas kräftigere Figur. Er trug die Uniform eine hochrangigen Militäroffiziers. Sein braunen Haar war schulterlang und wurde von einem Haargummi zusammen gehalten. Sein Gesicht wirkte kantig aber nicht kalt. Seine Augen waren blaugrau und strahlten sowie er selbst Autorität und Vertrauen aus.

Eine Sekunde nach dem der Mann gesprochen hatten nahmen die anderen drei Männer die Waffen weg und salutierten vor ihm: „Jawohl, Sir!“

Damien lächelte.

„Danke, Julian. Ich hoffe, du entschuldigst, wenn ich dir erst später alles erzähle, ich muss mich ausruhen!“, meinte Damien kühn zu dem Mann in der Offiziersuniform und noch bevor dieser ihm Antworten konnte war er verschwunden.

Der Mann in der Offiziersuniform war so etwas wohl von Damien gewöhnt und beachtete es nicht weiter sondern wendete sich Doc zu. „Ich entschuldige mich für diesen rüden Empfang, aber Sie müssen verstehen, wir müssen auf unsere Sicherheit achten.“

Doc nickte nur stumme. Dann streckte ihm der Mann zum Gruß die Hand entgegen. „Wenn ich mich vorstellen darf, Captain Julian Phoenix.“

„Nennen Sie mich einfach Doc, das tun eh alle“, meinte Doc und erwiderte die Geste.

„Erlauben Sie mir, Sie als Entschädigung für den schlechten Empfang ein wenig herumzuführen.“

Doc nickte.
 

„Ah Furgesson, kommen Sie herein!“, sagte der Major und drehte seinen Stuhl herum.

Der große panzerschrankartige Mann betrat den Raum und salutierte.

„Major“, grüßte er ihn respektvoll.

„Stehen Sie bequem, Furgesson. Dann berichten Sie mal“, meinte der Major zu ihm.

„Jawohl Major. Wir haben das Signal bis in die Slums verfolgt und sind auf eine kleine Klinik der Rebellen gestoßen. Wir haben die beiden Rebellen erledigt und die Klinik zerstört, jedoch ist uns leider der Arzt entkommen. Ein gewisser Doktor Fischer, wie unsere Recherchen ergaben, betrieb die Klinik. Sein Vater war auch schon Arzt und hatte eine Klinik im Handelssektor, vielleicht sagt ihnen der Name noch etwas: Doktor Simon Fischer...“, Furgesson setzte zu einer Pause an um seinem Vorgesetzten die Gelegenheit zu geben auf das Gesagte zu reagieren.

„Simon Fischer... Simon Fischer, das sagt mir etwas... hmm war er nicht der Arzt, der mit seiner Klinik in die Luft gejagt wurde?“, fragte der Major nachdenklich.

„Na ja das ist nur die halbe Wahrheit Major. Ich weiß nicht wie gut Sie über den Vorfall von damals informiert waren, jedoch waren es keine Rebellen oder Terroristen, die dafür verantwortlich waren.“

„Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen, eine der ‚Geheimmissionen’.“

Der Major sprach diese beiden Worte mit Abscheu aus. Es kam immer wieder vor, dass ein paar seiner Männer ohne sein Wissen für Aufträge eingesetzt wurden, die Genauigkeit, Präzision und Skrupellosigkeit erforderten. Der Major mochte diese Aufträge nicht, doch er konnte nichts dagegen tun. Meist wurden die Wölfe dafür abgezogen, gelegentlich aber auch andere seiner Männer.

„Ich und zwei andere aus meinem Team waren damals in den Vorfall verwickelt, damals bin ich erst zum Rudel gestoßen. Ich hätte nicht gedacht noch einmal mit dem Namen Fischer konfrontiert zu werden, aber manchmal...“

„... holt einen die Vergangenheit ein. Nicht wahr, Furgesson? Nun denn, lassen Sie uns nicht in der Vergangenheit wühlen. Wie verfahren wir nun weiter? Der Anführer dieser Rebellengruppe, dieser Damien, muss beseitigt werden“, unterbrach ihn der Major rüde.

„Ich schlage vor, dass ich und meine Wölfe die Slums noch einmal auf den Kopf stellen. Wir werden diese Operation dann als Schlag gegen die terroristischen Rebellen gegenüber den Medien darstellen und sollten dabei Menschen zu Schaden kommen machen wir die Rebellen dafür Verantwortlich!“

Furgesson huschte ein Anflug von Freude und Begeisterung über das Gesicht.

„Kein Blutbad, Furgesson, dann erteile ich ihnen die Genehmigung für diese Mission. Massaker hatten wir in den letzten Stunden schon zur Genüge.“

Furgesson musste sich sehr zusammenreißen, um nicht in Gelächter auszubrechen. Mit einer perfekt gespielten Ernsthaftigkeit meinte er zu seinem Befehlshaber: „Wo denken Sie hin, Major? So etwas würde mir im Traum doch nicht einfallen!“

„Furgesson, das meine ich ernst! Sie können sich dann um den Einsatz kümmern!“, antwortete der Major mit viel Nachdruck.

Einen Moment noch sahen sich die Beiden an und es lag eine leichte Spannung in der Luft, dann wandte sich Furgesson ab und verließ den kleinen Raum.

Der Major wandte sich wieder seinem Monitor zu und dachte nach. Er schätzte Furgesson und dessen Arbeit, schließlich war Furgesson in seinem Tun fast genau so sauber und gründlich wie Velmont. Doch wie auch der Skalpellvirtuose hatte Furgesson sein Macken. Velmonts Arroganz war bei Furgesson eine nicht zu kontrollierende Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit. Dazu kam noch die enorme Gewaltbereitschaft von Furgesson. Das alles machte ihn zu einem Menschen den man lieber nicht zum Feind hatte und nicht zu dich an sich heran ließ.
 

„Und das war mal ein einfacher Bunker vor Luftangriffen?“, fragte Doc etwas fasziniert Captain Phoenix.

„Ja, wie schon erwähnt, das war eigentlich nur ein simpler Bunker, den wir ausgebaut haben. Das Hotel über unseren Köpfen gehört einst meinen Eltern. Als ich vom Militär aus auf Urlaub war und hierher kam. um meine Eltern zu besuchen, das war vor sieben Jahren, musste ich feststellen, dass das Hotel in dem ich groß geworden war, total verwüstet worden war. Und nicht nur das. Meine Eltern fand ich später brutal ermordet in ihrem Zimmer hier im Hotel. Und das Chaos hier trug die einwandfreie Handschrift der Wölfe, ein Spezialkommando der Cybercron Soldaten.“

Er hielt einen Moment inne und dachte an damals. Er schien fast in eine Art Trance zu versinken. Doc nutzte die Gelegenheit um ein paar Fragen zu stellen, die ihn nun brennend interessierten.

„Darf ich Ihnen zwei Fragen stellen Captain Phoenix?“, fragte er erst noch höflich.

Phoenix schreckte aus seiner Trance auf.

„Oh natürlich und sie können mich auch gerne Julian nennen. Ich nehme diese Formalitäten nicht so eng“, antwortete er ihm nun wieder zurück in der Realität und ganz bei Sinnen.

„Nummer eins: Wieso sind Sie überhaupt zur Armee gegangen und Soldat geworden Julian?“, fragte Doc ruhig.

„Wie erkläre ich Ihnen das nun am Besten? Also gut. Ich bin damals zur Armee gegangen, in der Hoffnung die Welt zu verbessern, ihr irgendwann den Frieden zu schenken. Weil ich Ordnung wieder herstellen wollte“, antwortete er ihm etwas zaghaft.

„Ein ehrenhaftes Ziel, jedoch glaube ich das man so etwas bei der Armee nicht verfolgen kann. Letzten Ende ist man als Soldat doch nur Spielfigur seiner Generäle. Eine todbringende Spielfigur. Aber egal ich hatte noch eine Frage und diese interessiert mich eigentlich mehr. Wieso haben Sie und Ihre Einheit die Armee verlassen und kämpfen nun im Untergrund gegen Cybercron?“

Phoenix holte einmal tief Luft: „Ich war der festen Überzeugung, dass ich die Welt verbessern konnte indem ich unsere Feinde bekämpfte. Nach dem Vorfall in diesem Hotel wurde mir aber einiges klar. Ich hatte gekämpft und gekämpft, jedoch immer mit dem falschen Feind. Der Feind, dem ich auf dem Schlachtfeld begegnete, war eigentlich nur ein Spiegelbild unserer Selbst. Der wahre Feind versteckte sich gut und gab sich als unser Freund und Helfer aus. Und nun versuchen wir dieses Übel, Cybercron, an der Wurzel zu packen und auszureißen.“

Doc war etwas verblüfft. Er war immer noch etwas fasziniert von Phoenix' Ansprache. Er konnte teilweise verstehen wieso er den Rang eines Captains hatte und auch wieso seine Leute ihm auf diesen Weg gefolgt waren.

„Und alle Ihre Männer sind Ihnen gefolgt?“, fragte Doc.

„Na ja nicht ganz alle. Als ich damals meiner Einheit erzählt habe, dass ich mich Cybercron widersetzen will haben mich fast alle unterstützt. Wir haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion damals alles an Ausrüstung, was wir gebrauchen konnten aus der Militärkaserne entwendet und hierher gebracht. Doch einer meiner Männer hatte uns verraten. Man versuchte uns abzufangen, aber wir konnten entkommen. Dank ihm würde uns ein Kriegsgericht erwarten, sollte man uns aufgreifen. Mittlerweile ist er bei den Cybercron als der Anführer der Wölfe tätig, dieselben Teufel, die damals meine Eltern auf dem Gewissen hatten. Ich wünsche ihm, dass ihn das Zeitliche segnet bevor ich an ihn rankomme. Sein Name ist Furgesson!“
 

„Dann sucht euch ein paar Spielsachen aus, wir machen nämlich heute noch einen kleinen Ausflug in die Slums!“, meinte Furgesson zu seinen Wölfen wie ein Erzieher zu seinen Kindergartenkindern.

Er war eben erst in den Aufenthaltsraum der Wölfe gekommen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte lediglich Langeweile in dem kleinen rechteckigen Raum geherrscht. Zwei Wölfe hatten lustlos Pfeile auf eine Dartscheibe geworfen, während drei weitere auf einem Sofa saßen und sich von dem eintönigen Fernsehprogramm berieseln ließen. Der Rest der Truppe saß mit Jaina an einem Tisch und spielte Poker.

Als Furgesson den Raum betreten hatte richteten sich alle Blicke auf ihn. Voller Erwartung warteten sie auf eine gute Nachricht von ihrem Anführer und sie wurden nicht enttäuscht.

„Also ich wiederhole mich ungern, ihr bereitet euch zum Aufbruch vor und in exakt zehn Minuten treffen wir uns vor der Waffenkammer und werden uns mit Spielzeug versorgen und danach brechen wir in die Slums auf, um dort ein wenig aufzuräumen!“

„Jawohl, Sir!“, kam es von allen seinen Leuten wie aus einem Mund und sie alle hatten dabei ein Leuchten in den Augen.

Die Freude darüber, dass die Langeweile endlich ein Ende nahm stand ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Alle waren in Aufruhr, aus der Langeweile war Hektik geworden.

Der Fernseher wurde abgeschaltet, die Karten nur auf den Tisch geworfen und die Dartpfeile in der Scheibe stecken gelassen. Wenige Sekunden später war der Aufenthaltsraum wie ausgestorben.
 

Doc nahm noch einen langen Zug an seiner Zigarette, bevor er sie im Aschenbecher ausdrückte. Phoenix hatte ihm jedes Eck und jeden Winkel des Bunkers gezeigt und Doc war beeindruckt gewesen wie gut der Widerstand ausgerüstet war. Zum Schluss hatte er ihm den Raum gezeigt, der die Funktion der Kantine hatte. Phoenix hatte sich einen Kaffee geholt und Doc hatte sich gedacht es wäre Zeit für eine Zigarette.

Phoenix nahm einen Schluck von seinem Kaffee, der nur noch lauwarm war. „Jetzt habe ich nach dem vielen Gerede auch noch eine Frage an Sie Doktor. Was gedenken Sie nun zu tun?“

Doc fischte sich die letzte Zigarette aus der Schachtel bevor er diese lautstark zerknüllte. Danach zündete er sich die Zigarette an, nahm erst einen Zug und sprach dann: „Wissen Sie, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Zum Einen würde mich diese Sturmtruppe sicherlich dort aufgreifen, zum anderen haben sie alles was ich hatte zerstört. Um es Ihnen so zu sagen, ich weiß weder wohin ich jetzt gehen soll, noch was ich jetzt tun soll.“

„Wenn Sie wollen, können Sie als Arzt vorerst bei uns bleiben. Ein Mann Ihrer Fähigkeiten und Ihres Kalibers wäre hier sicher willkommen und gern gesehen“, schlug im Phoenix vor und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

„Danke für das Angebot. Ich werde darüber nachdenken, aber nicht mehr jetzt. Habe ich hier auch die Möglichkeit mich irgendwo zurück zu ziehen und mich etwas auszuruhen? Die vergangene Nacht war doch sehr anstrengend gewesen.“

„Natürlich“, meinte Phoenix und trank den letzten Rest Kaffee aus seiner Tasse, „Ich werde für Sie ein Bett herrichten lassen. Das könnte aber noch ein paar Minuten dauern. Sie werden dann hier von einem meiner Männer abgeholt. Wäre das dann so für Sie in Ordnung?“, fragte er ihn.

Doc nickte nur während er weiter seine Zigarette rauchte. „Gut, dann entschuldigen Sie mich bitte. Ich werde nun wieder meiner Arbeit nachgehen. Wenn Sie noch irgend etwas benötigen sollten finden Sie mich in meinem Büro.“
 

Das Herz eines jeden Waffennarren würde höher schlagen, wenn sie die Waffenkammer von Cybercron betreten würden. Es gab in diesem Raum so ziemlich jede Waffe, die man sich wünschen konnte. Die Kammer war mindestens dreimal so groß wie der Aufenthaltsraum der Wölfe. Von den Wänden war nichts zu sehen, da überall raumhohe Metallschränke standen. Dazu kamen noch drei Reihen von Schränken in der Mitte des Raumes. Die Waffen waren fein säuberlich nach Gattungen, wie Sturmgewehren, Automatikpistolen, Heckenschützengewehren und weiteren Arten sortiert. Und innerhalb jeder Waffengattung waren sie auch noch nach Munition und Kaliber sortiert. Ein Schrank war vollgepackt mit Granaten und auch hier gab es eine sehr breite Auswahl: Splittergranaten, Blendgranaten, Rauchgranaten, Düppel und noch einige mehr.

An den Schränken waren Nummernfelder angebracht, an denen die Mitarbeiter von Cybercron ihre Kennung eingeben mussten. Aufgrund ihrer Kennung senkte sich dann die Panzerglasscheibe vor den Schränken und man konnte sich an dem Inhalt frei bedienen. Die Kennung der Wölfe gab ihnen die Berechtigung alles aus dem Arsenal zu holen was sie nur wollten.

Die Wölfe teilten sich auf und jeder nahm sich aus dem Arsenal seine bevorzugten Waffen. Der eine verließ sich auf ein gutes altes Sturmgewehr, während ein anderer sich mit zwei halbautomatischen und zwei automatischen Pistolen versorgte.

Furgesson stapfte zielstrebig auf den Schrank mit den hochkalibrigen Gewehren zu und machte nur einen kurzen Stopp, um sich noch mit zwei Sturmgewehren zu bestücken, die er sich auf den Rücken schwang. Danach schritt er weiter zu seinem Ziel. Er nahm sich ein etwas größeres und klobiges Gewehr aus dem Schrank. Bei dem Gewehr handelte es sich um Furgessons Lieblingswaffe ein so genannter Panzerknacker. Den Namen verdankte das Gewehr seiner ungeheuren Durschlagskraft und den panzerbrechenden Geschossen die verschossen wurden. Mit dem Panzerknacker war man in der Lage Hauswände oder auch leichte und mittlere Panzerungen zu durchschießen. Jedoch hatte diese Waffe auch ihre Nachteil. Für einen Schützen, der im Umgang mit dem Panzerknacker oder auch anderen schweren Waffen nicht geübt war, ist es kein leichtes den gewaltigen Rückstoß. den es beim Schießen gab, wegzustecken. Es soll auch schon Fälle gegeben haben bei denen sich Soldaten durch den Rückstoß Schultern ausgekugelt und Arme gebrochen haben sollen. Doch für Furgesson war das alles kein Problem. Er konnte mit dieser Waffe schießen wie andere mit einer normalen Pistole.

„Hey Jaina für dich habe ich auch ein passendes Spielzeug gefunden!“, rief Furgesson ihr mit einem Anflug von Spott zu.

Furgesson und Jaina verhielten sich wie Katz und Maus, sie konnten sich nicht riechen und das schon von ihrer ersten Begegnung an. Der Grund dafür war hauptsächlich die Einstellung von Furgesson, nach der eine Frau weder eine Kämpferin noch eine Soldatin sein konnte. Genau deswegen hatte er sich auch von Anfang an dagegen ausgesprochen, dass eine Frau seiner Einheit zugeteilt werden sollte. Doch keiner hatte ihn deswegen beachtet. Und da sich Jaina nicht von ihm verunsichern ließ, gerieten die beiden wieder und wieder aneinander.

„Mit so was kennst du dich ja aus“, meinte Furgesson und drückte ihr ein Scharfschützengewehr in die Hand.

Sie hielt das Gewehr vor sich, legte es dann in den Anschlag und untersuchte es genau. „Verlängerter Lauf für erhöhte Präzision, neue Leichtmetalllegierung und somit handlicher, vergrößertes Magazin für 16 Kugeln, Munition umantelte Spitzgeschosse, Sucher mit 2-500 fachem digitalen Zoom. Nettes Spielzeug, Jeff. Was soll ich damit?!“, fragte sie ihren Anführer spitz.

„Du wirst uns über die Hausdächer verfolgen und Rückendeckung geben!“, antwortete er ihr leise lachend. Jaina fand das jedoch nicht ganz so witzig wie ihr Vorgesetzter und durchbohrte ihn mit einem finsteren Blick.

„Jawohl, Sir!“, fauchte sie und schwang sich das Gewehr auf den Rücken.

„Okay macht euch abmarschfertig ich will unverzüglich aufbrechen! Zu den Bikes“, meinte Furgesson in sehr scharfem Befehlston.
 

„Velmont wie läuft es bei Ihnen? ... Velmont?“, fragte der Major über den Videolink den Skalpellvirtuosen.

Velmont saß in einem kleinen Raum an einem Computer und neben ihm auf einem Krankenbett lag Zero. Velmont legte ein Instrument zur Seite, das aussah wie eine Nadel, die mit dem Computer, an dem er arbeitete verbunden war. Er atmete einmal tief aus, dann hob er den Kopf, seine blaugrauen Augen verengten sich zu Schlitzen und wenn Blicke töten könnten, hätte der Major in diesem Moment seinen letzten Atemzug getan.

„Stören Sie mich nie wieder in einem derartig komplexen Experiment!“, fauchte er grimmig das Videolink-Bild des Majors an.

Der Major sagte nun nichts mehr. So hatte er Velmont in den Jahren in denen er ihn kannte noch nie erlebt. Sowohl, dass Velmont scheinbar bei diesem Projekt auch nahe an seine Grenzen kam sowie die Aggressivität, die er ihm entgegenbrachte. Langsam aber sicher erlangte er seine Fassung zurück. Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze langsam grau werdende Haar. „Dieses Experiment erfordert meine vollste Konzentration. Es ist eine wahrliche Mikrometerarbeit. Sollte ich auch nur etwas zu ungenau sein besteht die Gefahr, dass der Patient bleibende irreparable Hirnschäden davon trägt.“

„Das war mir nicht bewusst“, entschuldigte sich der Major.

Velmont ließ diese Entschuldigung kalt.

„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, das kennen sie doch sicher, Major“, erwiderte Velmont nur kühl und mit der für ihn typischen Arroganz, „Wissen Sie ,würde es hier nicht unter anderem auch um meinen Ruf als unfehlbarer Meister meines Faches gehen, wäre es mir auch vulgär ausgedrückt: Scheiß egal!“

„Darf man trotzdem einmal fragen wie es bei Ihnen vorangeht, Velmont?“, fragte der Major vorsichtig und etwas zurückhaltend, um Velmont nicht noch einmal zu reizen, schließlich lag Zeros Leben in seinen Händen.

„Um ihnen einen kleinen Einblick zu geben; ich arbeite nun schon seit drei Stunden und stehe immer noch am Anfang und wenn Sie mich nicht stören würden, wäre ich auch sicher schon ein Stück weiter!“, gab ihm Velmont als Antwort und das ganze in einem Tonfall und einer Art, die klar machte, dass er nicht das geringste Interesse daran hatte mit ihm zu sprechen.

„Dann lass ich Sie nun besser wieder weiterarbeiten“, meinte der Major ruhig.

„Major“, fing Velmont noch ein mal in einen enorm scharfen Ton an, „Ich wünsche keine weiteren Störungen mehr. Und das eines klar ist, ich werde mich wenn überhaupt bei Ihnen melden nicht umgekehrt! Adios.“

Ohne dass der Major ihm auch nur ansatzweise antworten konnte trennte Velmont die Verbindung und sperrte den Kanal. Er wollte nicht nochmals von irgendjemanden von seiner Arbeit abgehalten werden.

„Dann wollen wir doch mal zurück zur Arbeit kommen“, meinte Velmont zu sich selbst und nahm die Nadel wieder zur Hand und wandte sich Zero zu.
 

Das kleine Zimmer war schlecht belüftet und an den Seitenwänden standen raumhohe Aktenschränke, ein Schreibtisch mit Computer und einigen Stühlen stand noch in der Mitte des sonst so kahlen Raums.

Julian Phoenix saß an seinem Schreibtisch und untersuchte die Aktivitäten der Cybercron in den letzten Wochen an seinem PC, als jemand ruppig und rüde unangemeldet die Tür zu seinem Büro aufschlug, den Raum betrat und sich auf einen der Stühle gegenüber von Captain Phoenix fallen lies.

Phoenix ließ das Schauspiel eiskalt, erst einige Minuten nachdem sein Gegenüber platz genommen hatte wandte er seinen Blick von dem Computermonitor ab und meinte in einem gelangweilten und trägen Ton: „Du wirst es auch nie schaffen anzuklopfen oder Damien?“

„Was gibt es neues, Julian?“, fragte Damien ohne auf die Provokation von ihm einzugehen.

„Im derzeitigen Moment nicht besonders viel. Unser Mann in Cybercron berichtet, dass deine Aktionen bei ihnen im Hause angekommen sind. Deswegen wäre wohl alles ein wenig chaotisch und zudem musste sich Reynolds vor den Halbgöttern verantworten. Das sind die einzigen Neuigkeiten, die ich habe.“

„Ich werde nicht mehr im Team arbeiten“, kündigte Damien ihm an, „Zukünftig arbeite ich wieder für mich alleine. Darin bin ich immer noch am effektivsten, such dir einen anderen Kindergärtner.“

„Ich habe nichts anderes von dir nach der letzten Nacht erwartet. Ab wann kann ich dich wieder für Einsätze einplanen?“, fragte Phoenix ihn.

„Ab sofort. Diese kleinen Schrammen sollten mich nicht allzu sehr behindern!“

Phoenix wollte etwas erwidern, jedoch zog auf einmal der Computer seine Aufmerksamkeit auf sich.

„Verdammt!“, entfuhr es ihm.

„Was ist...?“, fragte Damien, dem die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stand.

Phoenix erhob sich und schritt auf einen der großen Metallschränke zu. Aus dem Schrank zog er ein Scharfschützengewehr, das er sogleich durchladete, entsicherte und gekonnt schulterte.

„Was zum Henker ist los, Julian?“, fragte Damien erneut nun aber schon energischer und gereizt.

Phoenix griff mit seiner Hand zum Türdrücker und wollte diesen betätigen, als Damien ihn an der Schulter packte und zurückzog. Phoenix drehte sich ruckartig und blitzschnell um und sah ihn kalt und erbarmungslos an.

„Was ist los, verdammt?“, fragte Damien sichtlich unbeeindruckt von Phoenix.

Jeder andere wäre Phoenix höchstwahrscheinlich aus dem Weg gegangen, jedoch nicht Damien. In dieser Hinsicht war er ganz anders und genau das wusste auch Phoenix. Es hatte keinen Sinn Damien würde ihn erst in Ruhe lassen wenn er wusste was vor sich ging.

„Unser Kontaktmann innerhalb von Cybercron hatte sich eben bei mir gemeldet. Er ließ verlauten, dass eine schwer bewaffnete Einheit unterwegs ist, die Slums nach uns zu durchforsten!“, gab Phoenix ihm zur Antwort.

„Und? Das ist doch nichts wirklich Neues? Das machen Sie doch ständig und genauso ständig fliegen sie wieder aus unserem Viertel der Stadt wieder heraus meist nur etwas toter.“

„Dieses Mal ist es ein wenig anders. Sie schicken ihre Elite! Die Wölfe.“, Phoenix machte eine gewollte Sprechpause. „Und mit ihrem Anführer hab ich noch ein persönliche Rechnung zu begleichen. Also lass mich geh'n!“

Anstatt Phoenix jetzt jedoch zufrieden zu lassen, stellte sich Damien direkt vor ihn wie eine menschliche Barriere. „Gib mir das Gewehr, ich werde das für dich erledigen. Du musst hier deine Leute anführen!“

„Ich werde gehen, daran kannst du nichts ändern, aber du kannst mich begleiten. In dem Schrank sind noch mehr Waffen. Solltest du dich entschließen mir zu folgen bedien dich ruhig!“

Phoenix stieß Damien zu Seite und drückte sich durch die Tür. Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

„Glaubst du etwa, ich überlasse dir den ganzen Spaß alleine? Vergiss es!“, sagte Damien mit einem Schmunzeln und mehr zu sich selbst als zu Phoenix, der ihn ohnehin nicht mehr hören konnte. Etwas hektisch sprang er zu dem Schrank suchte sich etwas Munition und zwei Gewehre, ein Sturm- und ein Scharfschützengewehr. Danach verließ auch er das Büro von Phoenix.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2008-01-19T04:23:30+00:00 19.01.2008 05:23
Miep!
Meine Meinung kennst du ja schon.
Ich finde es gut und warte gespannt auf die Fortsetzung.
Mal gucken, wie es weitergeht. ^^


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