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Fatal Frame Gaiden

the chosen ones
von

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Chapter 3 || cry of a lost soul a.k.a. The return ~soleil~ (2 von 3)

Liebevoll schenkt sie mir nach, den Ärmel zur Seite geschoben. Ihre außergewöhnlichen, hellen Augen verfolgen die Bewegungen meiner Hände. Ruhig nehme ich den kleinen Becher voll Sake und hebe ihn an meine Lippen. Dann reiche ich ihn an sie weiter. Sie senkt den Blick und lächelt zärtlich, als das würzige Getränk ihre roten Lippen benetzt.

Sie kniet neben mir und wir unterhalten uns, während leise Musik aus der Mitte des Raumes ertönt. Zwei junge Geishas in festlich bunten Kimonos tragen ein Stück vor. "Regen im Kirschblütendorf", so heißt es und wird mit einem Shamisen, einer Flöte und einer Koto, einer japanischen Zitter, vorgetragen. Sie neigt den Kopf zu Seite und wir lauschen dem Spiel, das an die Anmut und Lieblichkeit meiner Begleiterin nicht herankommt.

Hatsukiko.

Hatsukiko, das bedeutet "Blühender Baum im Sommerwind". Ein schöner Name, für eine schöne junge Frau. Eine Frau, die ich so unglaublich anziehend finde. Doch ich darf nicht, ich darf es nicht zeigen. Nicht hier.

Für einen Moment werde ich traurig. Hatsukiko beobachtet mich aufmerksam.

"Herr, ist etwas nicht in Ordnung?", fragt sie mit ihrer angenehmen, hellen Stimme und streicht ihren Ärmel etwas zur Seite, um mir erneut etwas Sake einzuschenken und mir ein Stückchen Nigiri auf die Stäbchen zu nehmen. Ich danke ihr kurz und leere den kleinen mit Sake gefüllten Becher in einem Zug. "Ach, es ist nichts, Hatsukiko. Ich finde dieses Stück nur irgendwie bedrückend." Sie schweigt kurz, dann legt sie den Kopf wieder zur Seite. "Oh ja, manchmal ist es wirklich bedrückend, auch für mich. Aber dann..."

Sie erzählt weiter und ich höre schon nicht mehr zu. Ach, wie ich sie liebe, wie ich sie begehre. Und ich kann es ihr nicht zeigen. Ich darf nicht. Ich drehe mich zu ihr um und neige mich ihrem wundervoll geformten Ohr entgegen. "Ich möchte etwas nach draußen gehen. Mir ist zu heiß hier drin.", meine ich und lehne mich wieder zurück um noch schnell einen Happen geräucherten Fisch mit Ingwer in meinen Mund zu schieben.

Ihre großen, grau-blauen Augen auf mich gerichtet, zögert sie kurz ehe sie nickt. Dann erhebt erst sie sich, danach stehe ich auf. Wir entschuldigen uns und sie verbeugt sich leicht um vor mir aus dem Raum zu gehen und mir an der Schwelle die Schuhe anzuziehen. Nachdem wir beide aus dem großen Teehaus gegangen sind, gefolgt von neugierigen Blicken der Dienstmädchen, stehen wir auf der Seitenstraße, die zum Teehaus führt.

Hatsukiko schreitet neben mir her, ohne langsamer oder schneller zu werden. Wir unterhalten uns über Dieses und Jenes und ich beobachte ihren zierlichen Körper unter den vielen Schichten an edlen Stoff, den sie trägt.
 

"Manobu-san, warum fühlt ihr Euch nicht wohl?", fragt sie mich und zwinkert mir vergnügt zu. Sie weiß natürlich so gut wie ich, dass ich etwas geschwindelt habe. Ich lächle beschämt.

"Weißt du, Chiyo," Ich nenne sie manchmal immer noch bei ihrem früheren Namen, ohne zu bemerken, dass dieser schon längst nicht mehr existiert. "ich wollte etwas Zeit mit dir verbringen, bevor man mich auf diese Reise schickt, von der die Priester im Dorfzentrum erzählen."

Hatsukiko stemmt ihre Arme in die Hüften und blickt mich erstaunt an. "Manobu-san geht auf eine Reise? Ihr werdet sicher viel zu sehen bekommen, denke ich."

Als Chiyo noch ein Mädchen war, kam sie mich oft besuchen, meinen großen Bruder Tatsu und mich. Ihre Eltern waren arm, doch sie waren glücklich. Besonders an dem Tag, als Chiyo anfangen durfte in einer Okiya zu arbeiten. Anfangs nur als Dienstmädchen, doch bald fand die Mutter der Okiya heraus, welche Talente und welche Anmut in dem kleinen Kind steckten. Als sie ihre Ausbildung zur Geisha begann, war Chiyo etwa zehn Han alt. Sie bemühte sich nach Kräften, ihre Eltern glücklich zu machen und von da an kam sie fast nicht mehr zu uns, um mich zu besuchen. Als ich sie später, etwa mit 15 Han, auf der Straße wieder sah, erkannte ich sie kaum. Nur ihre großen grau blauen Augen verrieten meine Freundin von Kindesbeinen an. Und in diesem Augenblick, wo sie so eingewickelt war in kostbarste Stoffe, geschminkt mit zu einem Knoten gedrehtem Haar der durch ein rotes Band zusammengehalten wurde, verliebte ich mich in sie. Ich war kaum zwei Jahre älter.

Damals, als "jüngere Schwester" von Hatsumomo, einer der beliebtesten Geishas hier und sogar außerhalb des Dorfes, war auch Chiyo, oder jetzt Hatsukiko, ein sehr gern gesehener Gast bei diversen Veranstaltungen und Parties.

Und jetzt, ich bin 26, laufen wir durch die Straßen von Yósomura, wie wir es vor über 20 Jahren auch getan haben und unterhalten uns. Die Zeit vergeht so schnell.

"Manobu-san?", unterbricht mich Hatsukiko's feine Stimme.

Ich lächle sie nur an. "Also, du bist ja nicht viel gewachsen.", scherze ich und messe meine Freundin aus Kinder tagen übertrieben ab, um ihr dann mit meinen Händen eine Spanne von gut einem Meter zu zeigen. Sie klopft mir auf die Schulter. "Manobu-san! Ich bitte dich! Ich weiß ich bin nicht groß, doch gerade die zierlichen Frauen bekommen viele Aufträge, musst du wissen! Sieh nur,", flüstert sie und deutet in die Nähe des Teehauses. "Eriko-san dort, dürr und lang wie eine Bohnenstange, sie hat es wesentlich schwieriger, jemanden zu unterhalten, da ihre Gestalt bei weitem nicht so kindlich wirkt wie die meine!" Hatsukiko schlendert vor mir her. Ich beobachte sie verträumt. Sie trägt für heute einen hellen Kimono, mit Fäden aus hellem blau und einem meergrün durchwoben. Der goldgelbe Obi, der mit Rauten mustern versehen ist und in einem komplizierten Knoten auf den Rücken gebunden ist, rundet diese wunderschöne Gewandung ab, die kleinen goldenen Lilien in ihrem kunstvoll hoch gesteckten Haar lassen meine Hatsukiko noch edler wirken.

In einer dunklen Seitengasse, wo die Laternen nur schwach leuchten, ziehe ich sie zu mir und halte sie in meinen Armen. Ihr parfümiertes Haar an meinem Hals gebettet flüstere ich ihr leise Liebesschwüre. Sie sieht mich nur mit feuchten Augen an. Ich weiß, dass auch sie mich liebt. Schweigend gehen wir noch ein weiteres Stück, bis wir an meinem Haus sind. Meine Eltern sind inzwischen verstorben, nur mein großer Bruder Tatsu, der als Dorfschmied arbeitet, lebt mit seiner Familie hier. Leise schleichen wir uns in das Haus und ich nehme meine Geliebte bei der Hand um sie in mein Schlafgemach zu führen. Als sie zum Widerspruch ansetzt verschließe ich mit einem innigen Kuss ihre rot angemalten Lippen. Wir fallen auf die Futons, die ich immer ausgerollt lasse und ich wühle mich durch die vielen Lagen Stoff und Seide zu Hatsukiko's weicher Haut durch. Sie dreht den Kopf auf die Seite, denn ihre Haare sind so aufgetürmt, sie würde sie ruinieren, und dann wäre all die Arbeit des Frisörs umsonst gewesen.

Ich streife den Kimono über ihre Schultern und küsse dort die helle, ungeschminkte Haut. Etwas unbeholfen schiebe ich die Stofflagen zur Seite und ihre hellen Beine kommen zum Vorschein. Oh, und welche Beine das sind! Ich küsse jeden Zentimeter ihrer Haut und sie bebt unter meinen Berührungen.

Mit einem Stoß bin ich in ihr und wir lieben uns lange und leidenschaftlich ehe wir ermattet auf die Futons zurücksacken. Ihr Gesicht ist mit einem dünnen Schweißfilm überzogen und die weiße Paste beginnt langsam zu zerlaufen. Meine Hatsukiko kleidet sich an und umarmt mich noch einmal schüchtern.

"Manobu-san. Gute Reise.", flüstert sie zärtlich, ehe sie, geordnet und erfrischt, das Haus verlässt und zurück zur Teestube wandert.
 

Traurig erwache ich am nächsten Tag. Ich bin glücklich über letzte Nacht und doch traurig. Hatsukiko wird niemals mir gehören. Sie hat bereits einen Danna, einen Gönner, der sie unterhält. Eine Geisha ist auf ihren Danna angewiesen, denn sie muss ab dem Zeitpunkt, ab dem sie in der Okiya ihre Ausbildung beginnt, alles selber zahlen, von Arztbesuchen zu Frisörterminen, ihre Kleidung und selbst ihr Essen. Ein Danna ist hier oft ein Segen. Meist heiraten Geishas ihre Danna, jedoch kehren sie nicht mehr in das Geisha-Gewerbe zurück, das hat mir Hatsukiko einmal erzählt.
 

Als ich aufwache, habe ich ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Meine Kehle schnürt sich mir zusammen, ganz so, als würde heute etwas Schlimmes passieren. Ich gehe ins Bad um mich zu waschen und kleide mich neu ein. Dann verlasse ich das Haus und trete hinaus in die frische Morgenluft.

"Du!", schreit Einer plötzlich und ich zucke erschrocken zusammen. Vor mir steht ein Mann, größer als ich und breit wie ein alter Hochzeitsschrank.

"Du wagst es, die Ehre des Akero-sama in den Dreck zu ziehen!" Er stürmt auf mich zu und packt mich an den Schultern. "Du und diese dreckige kleine Hure Hatsukiko!", schreit er weiter und plötzlich fällt mir ein, wer diese grobe Person ist: Ein Yakuza, Kazuya, ein "Diener" des Akero-sama, dem Danna von meiner Chiyo.

"Wage es nicht, Hatsukiko als Hure zu beschimpfen, du Köter.", zische ich und starre ihm mutig in die Augen. Oh, meine Chiyo, denke ich. Bitte komm schnell zu mir. Unruhig versammelt sich eine kleine Horde an Dorfbewohnern um uns. Sie tuscheln und tauschen Blicke während der Klotz von Yakuza mich am Kragen hinter sich her zieht. "Wir werden ja sehen, wer hier der Köter ist, Bauer!" Mit verächtlichem Ton wirft er mir diese Worte hin und ich balle die Hände zu Fäusten. Bauer?! Bauer hat er mich genannt?!
 

Ich versuche ihn abzuschütteln, was mir auch gelingt. Meine Eltern waren keine Bauern! Sie waren angesehene Leute, mein Onkel besaß sogar ein eigenes Dôjo! Ich funkle den Fleischklumpen böse an. "Ich bin kein Bauer, sondern ein Sohn Ishimura's!" Mit diesen Worten renne ich zurück in mein Haus, schlüpfe durch die kleine Tür Richtung Werkstatt und entnehme dem Ebenholz-Ständer eines der Schwerter, die mein Bruder eben erst nach Hause gebracht hat. Kurz überlege ich, dann greife ich mit zitternder Hand nach einem der Katana's und befestige es samt Scheide an meinem Ledergürtel. Ich schlucke.

Der Yakuza hatte ein Katana dabei. Ich weiß, was mir bevor steht und doch, ich fliehe nicht sondern ich verteidige meine Ehre. Meine und die meiner Chiyo.

Eine Hure! Eine Hure hat er sie genannt! In mir lodert erneut Zorn auf.

Ich laufe nach draußen, zurück auf die gepflasterte Straße. Dort haben sich inzwischen viele Menschen versammelt. Keiner wagt, einzuschreiten.

"Stirb!", brüllt mir der Yakuza entgegen und rennt mit erhobenem Schwert auf mich zu. Die ersten paar Schläge pariere ich gut, doch dann gerate ich ins Wanken und falle nach hinten auf meine Ellbogen.

"Manobu!", höre ich eine Stimme rufen.

Sie!

Hatsukiko, meine Chiyo! Sie steht Hände ringend in der Menschenmasse. Sie weiß, dass sie nicht einschreiten kann. Ihre Haut ist blass, dass sehe ich, obwohl sie geschminkt ist. Ihre Hände zittern und sie krampft sich in den pfirsichfarbenen Kimono, den sie trägt.

Ich richte mich mühsam auf. Kazuya funkelt mich an und geht erneut in Position. Die Klingen unserer Schwerter treffen aufeinander. Ich fühle Chiyo's Blick in meinem Nacken. Das gibt mir Kraft. Ich dränge Kazuya nach hinten und ziehe mit meinem Katana eine Schneise durch die Luft. Er ist zurückgewichen und greift seinerseits an. Hinterlistig.

Einen Moment verliere ich meine Konzentration, dann ist es vorbei. Ich sinke auf die Knie. Kazuya hat mich an der Seite verletzt, ich fühle ein heißes Brennen und stelle mit einem Blick auf meine Weste fest, dass diese blutdurchtränkt ist.

"Neeeein!"

Hatsukiko drängt sich durch die Menge. Gar nicht gesittet und zurückhaltend läuft sie auf den Platz. Ihre Augen funkeln den Yakuza mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an. Sie kniet auf dem Boden und bettet meinen Kopf an ihren Schoß, mit gesenktem Blick.

"Verd... Verdammt seist du, du ... Brut einer Schlange....", keuche ich. Ich fühle langsam eine Taubheit in meinen Gliedern. Hatsukiko vergießt stille Tränen, die meine Stirn netzen.

"Ich... werde vielleicht sterben... doch du... sollst nie ruhen... du sollst eingesperrt sein... am besten in einem Felsen... und niemals in Fri...Frieden..."

Mit festem Blick starre ich Kazuya an.

Dieser hebt ungerührt sein Katana, an dessen Klinge das Blut in der Sonne leuchtet.
 

Nie wieder werde ich ihre weichen Lippen küssen.
 

Das Schwert durchschneidet meinen Hals.

Blut spritzt auf Hatsukiko's makellos weißes Gesicht...
 

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Miyako ballte die Fäuste zusammen. Sie wimmerte leise und biss sich aufgeregt auf ihre Unterlippe. Japanische Flüche, die sie sonst nie aussprach, flossen nur so aus ihrem Mund, während sie sich zu dem Haufen schleppte.

Blut.

Überall nur Blut.

Rotes, kräftig leuchtendes Blut. Mit schwarzen Krusten. Ein lebloser Körper lag inmitten dieser Massen roten Lebenssaftes.

Jin!

Alles war mit langen Haaren bedeckt und mit Blut besprenkelt. Wie eine zweite Haut klebte es auf ihrer Freundin. Jin lag inmitten von Geröll, großen schweren Granitbrocken.

Miyako schluchzte auf.

"J...Jin?", fragte sie zaghaft. Bitte Gott, lass sie noch leben!, flehte sie innerlich und trat nahe an ihre Freundin heran. Leicht stupste sie Jin an der Schulter.

Keine Reaktion.

Sie schüttelte sie etwas kräftiger durch.

Immer noch nichts.

"Verdammt, Jin!" Miyako kämpfte mit ganzer Kraft gegen einen Heulkrampf an. Ruhig bleiben. Tief atmen... phuuuu.

In diesem Moment schoss ihr durch den Kopf, was ihr Tante Michiko als Kind beigebracht hatte.
 

"Eine Priesterin muss die Ruhe selbst in größer Notsituation bewahren. Glaube mir, das ist schwer, doch ich habe es auch geschafft. Atme ruhig und denke erst mal an nichts. Beruhige deinen Geist und reinige ihn von Angst, Verwirrung, Panik und Wut. Dann wirst du das Richtige tun..."
 

Miyako atmete tief ein und aus. Dann überlegte sie, was sie tun konnte. Sie suchte fieberhaft nach einem Puls, fand erst keinen, doch nach schier endlos scheinenden Minuten fand sie ein schwaches Pochen am Unterarm der Chinesin. Poch. Poch... Miyako kämpfte erneut gegen einen Weinkrampf. "Yatta!", entfuhr es ihr. Sie richtete Jin auf. Sie war nicht so leicht wie die Japanerin doch Mi würde es irgendwie schaffen, ihre Freundin zu einer Quelle zu bringen um sie erst mal zu säubern. Sie hievte Jin rücklinks auf sich, hakte sich bei ihren Armen ein und schleifte sie hinter sich her.

Verzeih..., flehte sie im Stillen, diese Transportart war wahrlich eine bescheidene. Es schien ewig zu dauern, ehe sie wieder an der warmen Quelle in der Nähe des "Wasser"-Pfades angelangt war. Vorsichtig ließ Miyako ihre Freundin zu Boden gleiten und löste dann nach und nach die verschmutzte und nach Blut stinkende Kleidung. Langsam zog sie die Chinesin aus und bettete sie dann im Wasserbassin. Der Einfachheit halber hatte Miyako ihre Kleidung ebenfalls abgestreift und rieb Jin nun vorsichtig den Rücken sauber. Unter der Blutkruste waren blaue Flecken zu sehen, doch keine schlimmeren Wunden. Als die Schülerin nach einer guten Stunde Jin's ganzen Körper gebadet hatte, stellte sie nirgends schlimme Verletzungen fest. Von Prellungen und Schnittwunden mal abgesehen.

Woher kam also all das Blut?

Jin schien in eine Art Koma gefallen zu sein. Vielleicht war der Kampf zu viel für sie. Der Atem der Chinesin ging flach und Miyako lehnte sie an die gemauerte Wand des Bassins und dann ein Feuer zu machen. "Das müsste dich trocknen, vorhin ging es auch.", meinte sie murmelnd und zog Jin behände aus dem Wasser, um sie auf die Jacken zu legen, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. Jin's Haar war unglaublich lang geworden. Fast sah sie aus wie.... dieses Mädchen, dass in den Brunnen gestoßen wurde. Beängstigend blass und überall diese Haare.

Die Japanerin ging hinauf zur Quelle und rubbelte die Kleidung ihrer Freundin sauber. Das Wasser war leuchtend rot, als alles halbwegs gewaschen war.

"Hnn....ann...ahh...", hörte sie plötzlich hinter sich. Gefasst, wieder einmal einem Geist zu begegnen fuhr sie herum.

"Jin!"

Die Chinesin regte sich und murmelte unverständliche Worte. Miyako stürzte zur Feuerstelle. "Jin? Kannst du mich hören?", fragte sie laut und deutlich.

"Ahhn....wuu....niii....", kam es chinesisch zurück. Ich verstehe dich nicht! Miyako blieb ruhig. "Jin, ist alles okay? Kannst du die Augen öffnen?"

Jin blinzelte und zog gleich darauf das Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse. Erst jetzt spürte sie die ganzen Prellungen an ihrem Körper.

"Au...", brummte sie mit kratziger Stimme.

Ihre Freundin half ihr, sich aufzustützen. Errötend bemerkte sie, dass sie nichts an hatte. Was zum Henker war passiert?

"Wie...?", krächzte Jin. Miyako strich ihr die Haare aus dem Gesicht und lehnte sie gegen sich. "Der Golem. Erinnerst du dich? Du warst voller Blut und...." Die Japanerin schluckte hart. Sie biss sich auf die Lippen, als dieses Bild vor ihrem inneren Auge erschien. Grässlich. "... ich habe dich hierher getragen und gewaschen. Ich dachte du bist... tot."

Das letzte Wort kam monoton und leise. Jin zuckte zusammen. Sie erinnerte sich schwach an den "Kampf". Es roch nach Blut. Sie erinnerte sich an einen herzlosen Schrei, an eine Explosion, an Steinsplitter, die sich in ihre Haut bohrten.

"Oh, ihr Götter...", murmelte sie. Miyako legte ihr eine Jacke um die Schultern und setzte sich hinter sie.

Geschickt nahm Miyako die langen Haare der Chinesin und flocht sie zu einem Zopf, der Jin bis über die Hüften ging. "Solang sie nicht geschnitten werden können", meinte sie dann und wickelte einen Haargummi um das dünne Ende des langen Zopfes.
 

Jin schniefte. Langsam kam sie wieder zu Bewusstsein. Sie ließ den Kopf hängen und meinte dann leise: "Ich will nach Hause."

Miyako lächelte, ihr ging es nicht anders. "Es reicht. Ich hab keine Lust mehr, Geisterjäger zu spielen! Ich will meinen Dad, mein Zimmer...", kam es von der Chinesin.

"Vielleicht finden wir hier raus, wenn wir wirklich dahin gehen wo wir hergekommen sind. Du weißt doch, dieser Wald."

Jin knurrte. "Ja das wollten wir ja auch..." Sie rieb sich ihre Schultern, welche sich unter Schmerzen zusammen zogen. "aber irgendetwas kam uns leider dazwischen!" Der Sarkasmus in diesem Satz lief förmlich über die Ränder hinaus. Miyako lächelte schief, dann drehte sie die Kleidung auf die nasse Seite, um sie gleichmäßig trocknen zu können.
 

"Ruh' dich aus, ich mach mich inzwischen auf die Suche nach etwas Wasser.", meinte die Japanerin und stand auf. Jin seufzte nur.

Als Miyako gegangen war streckte sich ihre Freundin auf der Jacke aus uns starrte in den Himmel. Mal wieder grau. Was für ein Farbwechsel! Als sie sich diesem Steinmonster gestellt hatte, hatten sie Gefühle durchzuckt wie Blitze. Unerklärliche Gefühle von Angst, Gewalt und Unruhe. Irgendetwas in diesem Golem war... menschlich gewesen. Jin würgte und spuckte dunklen Schleim aus. Alles voller Erde und Dreck. Sie hustete. "Wir müssen Heim, so schnell wie möglich...", murmelte sie und prüfte ihre Kleidung nach deren Trockenheit.
 

Miyako wanderte inzwischen durch das Dorf. Wandern im wahrsten Sinne. Oft waren Steine oder Holzbalken im Weg und sie musste darüber hinweg klettern. Weiter hinten an diesem Pfad muss es sicher noch mehr Wasser geben, dachte sie und rutschte einen kleinen Hügel aus Geröll herunter. Auf dem "Wasser"-Pfad entlang musste es schließlich mehr geben als diese mickrige heiße Quelle.

Gedankenverloren stapfte sie weiter und betrachtete die Umgebung eindringlich. Hinter ihr in einem mageren Gebüsch raschelte plötzlich etwas.

Die junge Frau fuhr herum.

Nichts.

Sie runzelte die Stirn und fingerte in ihrer Tasche nach der Kamera. Und wenn es gar kein spirituelles Wesen ist? Dann kann ich nur noch laufen, mahnte sie sich.

Vorsichtig trat sie einen Schritt zurück und starrte fest auf das Gebüsch vor ihr. Noch ein Rascheln. Langsam, ganz behände krabbelte eine Gestalt aus dem Gebüsch...
 

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(Kyoto, Stadt Uiji; Juni 2005)
 

Schockiert und fasziniert zugleich blickte Kin an jene Stelle, an der vor ein paar Sekunden noch die beiden Mädchen gestanden hatten.

Nach einige Momenten ging er zögerlich auf den Spiegel zu und streckte langsam, ganz langsam die Hand danach aus. Nur wenige Millimeter vor der glatten Fläche stoppte er. Was wenn er auch dorthin gezogen werden würde wo die Mädchen waren? Was wäre, wenn er wo ganz anders landen würde?

Der Japaner schüttelte den Kopf. Wenn er herausfinden wollte wozu er hier war, würde Kin die Hilfe der Mädchen brauchen. Das hatte er so im Gefühl. Mit zusammen geknif­fenen Augen legte er schließlich die Hand auf die reflektierende Oberfläche. Einige Momente später öffnete er sie wieder. Nichts war passiert.

"Hmm...", machte er nur und fuhr verwirrt mit den Fingerspitzen über seine zusammengepressten Lippen. Wieso war denn bei ihm nichts geschehen?

Langsam sah Kin sich im Tempel um, während er immer noch nachdachte. Hier konnte er nicht bleiben. Wer wusste schon, wie lange die Mädchen waren, wo sie hingekommen waren oder ob einem Priester doch noch einfiel, dass er vergessen hatte die Tür zu verschließen?

Nein, er brauchte Zugang zum Internet. "Mal sehen...", murmelte er, während er den Tempel verließ und sein Handy einschaltete, um per GPS herauszufinden, wo er wohl das nächste Internet-Café oder dergleichen finden würde.

Müde trottete Kin zur nächsten Haltestelle der U-Bahn. Der Weg zurück nach Kyoto-City war lang. Er hatte zwar eine gute Kondition, doch laufen würde er um diese Uhrzeit nicht mehr. Wer weiß, am Ende schnappt dieser kranke Serienmörder auch noch mich. Er ließ sich in die mehr oder weniger weichen Kissen der Sitzbänke im Abteil fallen und starrte aus dem Fenster. Natürlich konnte man nichts sehen. Es war erstens stockdunkel und zweitens fuhr die U-Bahn durch einen Tunnel, an dem hin und wieder bunte Reklametafeln angebracht waren. Kin kratze sich an der Stirn und gähnte. Kurze Zeit später nahm der junge Mann in einem 24-Stunden-Café platz und steckte seinen Laptop in eine der kleinen Buchsen in der Wand. Leicht abwesend bestellte er eine Tasse Kaffee und startete seinen tragbaren Computer um das Internet nach diversen Informationen zu durchforsten.

Stunden später und vier Kaffee Tassen weiter hatte der Halbjapaner für seine Verhältnisse genug Information gesammelt. Er streckte sich durch und ließ seine Gelenke knacken. Mit einem verstörten Blick auf die Uhr, auf der es bereits sieben Uhr Morgens anzeigte, packte er seine Sachen zusammen und verließ schlaftrunken das Café. Laut gähnend versuchte er, ein Schlaflager ausfindig zu machen, was nicht lange dauerte: ein kleines, eher billig wirkendes Hotel kam ihm wie gerufen und der Halbjapaner bezog kurz darauf eines der spärlich möblierten Zimmer des Hotels. Als er nur Minuten später seinen Kopf auf das Kissen legte um endlich zur Ruhe zu kommen, schlief er augenblicklich ein. Immerhin habe ich eine Spur..., waren die Gedanken die ihn in den Schlaf begleiteten....
 

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(Yósomura, 1956)
 

Gebannt starrte Miyako in das Gebüsch. Vor ihr stand... ein kleiner Junge. Nicht schon wieder, murrte sie innerlich und holte die Kamara hervor. Der Junge war ein Geist, ein kleiner halb durchsichtiger, mit tiefen Augenhöhlen und einem weißen, zerrissenen und schmutzigen Kimono, der mit einem grünlichen breiten Band zusammengehalten wurde. Er stand vor ihr, mit zerzausten schwarzen Haaren, die im klassischen Jungenschnitt getrimmt worden waren und starrte sie nur an. Seine Augenhöhlen waren so dunkel, dass die Japanerin zunächst nicht erkennen konnte, dass das Kind grüne Augen besaß. Noch eines mit grünen Augen! Erschreckt hielt sie die Kamara hoch und ging vorsorglich einige Schritte zurück. Der Junge folgte ihr. Lautlos schwebte er ihr entgegen und Miyako schluckte eisern die aufsteigende Angst hinunter. "Mist elender!", fluchte sie zischend und visierte den Kleinen mit der Kamara Obscura an. "Mama?...", kam es von dem Jungen, aber in einem Ton, als würde man mit Fingernägeln über eine Tafel kratzen. Das kreischende Geräusch tat unglaublich weh in den Ohren, doch hätte Mi sich jetzt die Ohren zugehalten, hätte sie keine weitere Hand für die Kamara mehr freigehabt.

Weiter ging es rückwärts bis beide auf einer kleinen Anhöhe standen. "I... Ich bin nicht deine Mama...", versuchte es die junge Frau zaghaft aber mit beruhigender Stimme. Fragt sich nur, wen ich hier beruhige,stellte sie fest. Der kleine Geist trat noch einen Schritt näher. Wieder kam aus seinem Mund dieses widerliche Kreischen. "Ma..maaa?", fragte er diesmal lauter. Miyako krampfte ihre Finger um das Gehäuse der Kamara. Wieder schluckte sie und diesmal visierte sie ernsthaft an. Doch plötzlich war der Geister Junge weg. Unsicher blieb die junge Frau in ihrer Position. Unsicher räusperte sie sich und drehte sich dann um, um weiter Richtung Wasserpfad dahin zu wandern. Keine gute Idee, wenn sie daran dachte, einfach so herum zu laufen, schließlich hatte sie gerade einen Geist gesehen. Wieder einmal.

Da tauchte der Junge wieder auf. Er krächzte wieder nach seiner Mama, doch dieses Mal hatte er Miyako nicht fixiert sondern lief eher vor ihr dahin hinauf auf einen kleinen Hügel, zu dem der gepflasterte Weg führte.

Miyako schnappte sich wieder die Kamara und folgte zögerlich dem durchsichtigen Objekt über den Hügel. Eine gute Idee, denn hinter dem Hügel war ein großer Fischteich umgeben von Bambus und Schilf, überwuchert könnte man fast sagen.

Die junge Frau ging den Hügel hinunter und trat an den Rand des Sees, als sie plötzlich von hinten angegriffen wurde. "Aaah!" Um ein Haar wäre die Japanerin ins kalte Wasser gefallen, sie lehnte sich gerade noch weit genug zurück um das Gewicht wieder in die andere Richtung zu balancieren. "Miststück!", fluchte sie und hob die Kamara an. Dieser kleine Junge war durch sie hindurch geflogen und schwebte jetzt mitten über dem See, immer wieder den Namen seiner Mutter rufend. Das kratzende Geräusch war laut, doch gerade erträglich genug, dass es Miyako nicht den Kopf zerplatzen ließ. Mittlerweile ungerührt visierte sie den Jungen an und drückte auf den Auslöser. "Zuff!" erklang es und ein schwarzes Bild fiel auf den Holzsteg, auf dem das Mädchen stand. Der Geist kreischte auf und flog auf Miyako zu, diese holte zum zweiten "Schlag" aus und drückte erneut den Auslöser. Daneben! Der Geist streifte sie an der rechten Schulter und die Japanerin zuckte zusammen, kurz darauf ging sie leicht in die Knie, denn der stechende Schmerz ging ihr durch den ganzen Körper. Sie drehte sich um und visierte den Geist erneut an. Dieses Mal kriege ich dich, dachte sie wütend während sie noch einmal auf den Auslöser drückte. Der Geist schrie auf und löste sich langsam in seine Bestandteile auf. Drei gräuliche Bilder lagen nun auf dem ziemlich wackeligen Holzsteg. Miyako steckte sie zusammen mit der Kamara in die Tasche und sank erschöpft auf dem Steg zu Boden. Sie seufzte tief und starrte dann in das klare Wasser. Ihr Spiegelbild starrte ihr entgegen. Leicht verschwommen erkannte die junge Frau, dass sie, gelinde gesagt, erbärmlich aussah. "Hilft nichts,", meinte sie und kratzte sich am Kopf um kurz darauf die beiden mitgebrachten Wasserflaschen von der Tasche zu lösen. Zugegeben, nicht die bewegungsfreieste Art, sie zu transportieren, doch für die Tasche waren sie zu groß. Auf den Knien tauchte die junge Frau eine Hand ins Wasser, um erst einmal einen Probeschluck zu nehmen. Es schmeckte nicht seltsam, roch auch nicht seltsam. Keine Verseuchung. Ihr Verdacht bestätigte sich, als sie in der Nähe einen Fisch davon springen sah. Sie lächelte. Seit einer Woche das erste Lebewesen hier in diesem toten Dorf...
 

=====

(Kyoto, Stadt Uiji; Juni 2005)
 

Ein lautes, störendes Piepen riss Kin Akagawa aus seinen Träumen. Sein Computer brauchte wohl Aufmerksamkeit! Müde rieb er sich den Schlaf aus den Augen während er den Ton abschaltete und blinzelte einige Male bevor er den Bildschirm auch wirklich sah.

Dann, als seine Gehirnzellen endlich aus ihrem Tiefschlaf erwachten, konnte man förmlich Interesse und Aufmerksamkeit aus seinen grünen Augen glühen sehen.

Abwesend griff er zum Telefon und wählte eine Nummer.

"Könnten sie mir bitte eine Kanne Kaffee auf Zimmer Nummer fünf bringen? Dankeschön."

Kaum hatte Kin aufgelegt, wurde die Stille des Raumes auch schon vom Klappern der Tastatur erfüllt, dass erst stoppte, als es an der Tür klopfte. Nur widerwillig erhob sich der Rothaarige und nahm dankend den Kaffee entgegen, bevor er sich wieder an dem flimmernden Bildschirm setzte.

Zwei Stunden später hatte Kin nicht nur eine Menge Informationen mehr, sondern auch die Erkenntnis gewonnen, dass die Kanne Kaffee wohl doch schneller leer geworden war, als ihm lieb gewesen wäre und dass zu vieles Arbeiten vor dem Laptop ziemliche Kopfschmerzen verursachen kann. Stöhnend rieb er sich den Kopf, als sein Handy, das auf dem Nachttisch lag, anfing ein melodiöses Klingelzeichen ertönen zu lassen. Genervt griff er danach, war aber sofort wieder bei der Sache als er sah WER ihn da anrief. "Kado?", fragte er sicherheitshalber nach, als er den Anruf annahm.

"Wirklich?... Villa Himuro?" Kin lehnte sich in den Sessel und schlang seinen freien Arm um seine Brust. Wenigstens ein Arm, um Skepsis auszudrücken, grinste der junge Japaner. "Aha... nein, nie gehört. Was weißt du darüber?... Aha... Ach, hast du? Warte ich logg mich schnell ein.", antwortete er seinem Gesprächspartner und klemmte sich das Gerät zwischen Kopf und Schulter, damit er die Hände zum Schreiben frei hatte.

Wenige Momente später hatte er seine neue E-mail geöffnet und auch schon mehrere Fenster offen, wobei die meisten jedoch Zeitungsausschnitte beinhalteten.

"Okay, ich verstehe deinen Standpunkt, aber... Hey, machst du dir etwa Sorgen um mich? Das ist ja mal ne Seltenheit!", lachte er, während er gleichzeitig die Artikel las. "Nein, war nur ein Scherz, aber ich muss da ja fast rein wenn... Wieso sagst du das nicht gleich?! Mensch!... Miko wie?... Miku Hinasaki also." Kin riss eine halbe Seite aus einem Heft und kritzelte schnell den Namen der Person darauf. "Hast du da auch ne Adresse?... Schon okay, die finde ich schon selber raus... Du hör mal, ich bin dir wirklich dankbar für deine Hilfe und werde mich auch bei Gelegenheit sicher revanchieren, aber ich bin jetzt leider ein etwas im Stress... Okay, danke noch mal. Wir sehen uns... Ja-ne!."

Das Piepen signalisierte, dass der Andere aufgelegt hatte und schon klapperten die Tasten erneut in einem brisantem Tempo.

Endlich hatte er eine direkte Spur!

"Hmm... und wenn ich schon dabei bin...", murmelte er und wartete etwas ungeduldig darauf, dass ein Formular geladen wurde. "...Miku Hinasaki... Und die Mädchen hießen... Miyako Chou Suzuhara und Jin Lien Fen Li-Sun... glaube ich..."

Ein paar Momente später öffneten sich auch schon drei einzelne Fenster mit den Daten der jeweiligen Person. Abwesend griff er nach seiner Tasse und fluchte als er zum zweiten Mal feststellen musste, dass der Kaffee alle war.

Geduldig lass er die Profile durch und machte sich auch ein paar Notizen dazu, bevor er alle drei abspeicherte und den Laptop herunterfuhr.

"Wird Zeit, dass ich aus diesem... Loch verschwinde.", meinte der Japaner abschätzig und packte eilig seine Sachen. "Miku Hinasaki... freu dich darauf, bald Besuch von mir zu bekommen...", grinste er und betrachtete nochmal das frisch ausgedruckte Bild, dass sein Mini-Drucker fabriziert hatte...
 

"Entschuldigung... Hinasaki-san?"

Eine hübsche junge Dame mit hellbraunem Haar wandte sich zu ihm um. "Ja, das bin ich... Wie kann ich dir helfen?", fragte sie. Der überraschte Gesichtsausdruck signalisierte Kin nur zu deutlich, dass sie nicht damit gerechnet hatte, während ihrer Arbeit Besuch zu bekommen, noch dazu von einem Fremden.

"Ich heiße Kin Akagawa und wenn Sie einige Momente Zeit haben, würde ich gerne mit Ihnen über den Vorfall in der Villa Himuro reden.", stellte er sich mit einer leichten Verbeugung vor. Die Augen der Frau weiteten sich für einen Moment, dann nickte sie und führte ihn in ihr Büro.

Dort erklärte ihr Kin warum er sich überhaupt für dieses alte Haus interessierte.

"Ich verstehe.", meinte Miku schließlich. "Du hast also auch die Begabung zu sehen, was andere nicht sehen können... Und vermutlich noch das eine oder andere besondere Talent, nicht wahr?", lächelte sie ihn an, worauf Kin etwas verlegen war. "Also gut. Ich werde dir erzählen was damals passiert ist..."

Die nächsten drei Stunden lauschte er atemlos der Erzählung der jungen Frau. Wenn ihm selbst nicht widerfahren währe was er eben schon erlebt hatte, würde er sie vermutlich für verrückt erklären oder denken, dass sie ihn veräppelte...

"So interessant es auch gewesen sein mag... Es hilft dir nicht wirklich weiter, oder?", fragte Miku nach einigen Momenten der Stille als sie geendet hatte.

Kin schüttelte den Kopf. "Eine... Eine Frage, wenn Sie gestatten?"

"Nur zu."

"Haben Sie... Ihren Bruder seither nicht mehr wieder gesehen?"

Sie seufzte. "Nein... Allerdings muss ich zugeben, dass ich es nach all dem was passiert ist auch nicht mehr wagte das Haus zu betreten. Außerdem war es Mafuyuu's ausdrücklicher Wunsch, dort zu bleiben..."

Erneut trat ein Schweigen ein, bevor Kin es dieses Mal brach. "Aber rein theoretisch müsste das Haus jetzt doch sicher sein, nicht wahr? Eigentlich müsste ich ohne Probleme rein gehen, mit Kirie sprechen und wieder raus kommen können..."

Miku's Kopf ruckte hoch und sie fixierte ihn mit ihren braunen Augen. "Bist du dir eigentlich im klaren welcher Gefahr du dich aussetzten würdest?", fragte sie gefährlich ruhig. "Theoretisch magst du recht haben, aber was wenn die Praxis nicht stimmt? Du hast keine Kamera um dich zu verteidigen und auch den einen speziellen Spiegel wirst du so leicht nicht mehr finden."

"Aber der Spiegel der jetzt im Tempel steht konnte doch auch ohne Probleme entfernt werden. Außerdem kenne ich jetzt ja die Lösung! Ich werde einen Weg finden!", antwortete Kin, während er aufstand. "Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mir das alles erzählt haben, aber wie Sie selbst schon sagten, dass hilft mir leider nicht bei meinem Hauptproblem weiter und so lange Sie keine bessere Idee haben, habe ich auch nicht wirklich eine andere Wahl."

Frau Hinasaki erhob sich nun ebenfalls. "Wieso riskierst du dein Leben für diese Mädchen? Sicher, ist es eine ehrenvolle Tat, aber du kennst sie doch gar nicht! Mafuyuu war mein Bruder, da war das doch was ganz anderes!"

Der Rothaarige schwieg einen Moment lang, dann antwortete er. "Im Grunde genommen geht es auch um meinen Bruder. Wie Mafuyuu ist auch er verschwunden und ich bin mir ziemlich sicher, dass es etwas mit diesem Spiegel zu tun hat... Und aus welchem Grund auch immer habe ich auch das Gefühl, dass ich dem wahren Grund seines Verschwindens nur mit Hilfe eben dieser beiden jungen Frauen herausfinden kann... Wie gesagt, ich schätze wirklich, dass Sie mir dies alles erzählt haben, aber ich muss jetzt gehen. Je mehr Zeit verstreicht um so mehr kann den beiden passieren. Auf ein Wiedersehen unter freundlicheren Umständen.", verabschiedete er sich mit einer Verbeugung.

"Warte!", rief Frau Hinasaki plötzlich aus, als der junge Japaner schon an der Tür war. Die Frau verschwand kurz und Kin hörte etwas rascheln. Als er sich umsah, sah er wie Miku in einer Schublade kramte. Dann wandte sie sich um und hielt ihm ein zusammengefaltetes, relativ vergilbtes Stück Papier entgegen. "Das könnte dir eventuell behilflich sein...", erklärte sie nur. Kin nickte stumm und verbeugte sich abermals um dann endgültig das Büro zu verlassen.

Als er außer Sichtweite war musste Miku lächeln. "Dieser Junge ist dir so ähnlich... Ich hoffe, dass ihr beide euch wirklich treffen kann, so wie er sich das erhofft... Und ich hoffe, dass sie oder du ihm wirklich weiter helfen können...", meinte sie und strich liebevoll über den Rahmen des Bildes, dass auf ihrem Tisch stand. Das Foto darin war von ihr selbst und ihrem Bruder.
 

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(Yósomura, 1956)
 

Erschöpft ließ sich Miyako neben ihrer Freundin fallen. Jin hatte in der Zwischenzeit auch wieder ihre Sachen angezogen und fixierte die Japanerin skeptisch. "Warum hast du so lange gebraucht? Ist etwas passiert?", musterte sie ihre Freundin.

"Geist... Daneben fotografiert... muss ich noch mehr sagen?", knurrte Miyako. Auch ihr wurde es langsam zu viel in diesem Kaff. Niemand würde es glauben, das wussten beide Mädchen, nicht mal der Psychiater, den sie Beide definitiv brauchen würden, wenn sie jemals wieder nach Hause kämen.

Gierig trank die Chinesin ein paar Schlucke von dem kalten Wasser ehe sie das fast ausgegangene Feuer damit löschte. Dann erhob sie sich und funkelte Miyako abenteuerlustig an. "Los! Weiter! Wir müssen doch irgendwo einen Ausgang finden!" Schleppend erhob sich auch die junge Japanerin und knotete das Band der Flasche an ihre Tasche. "Zurück zum Wald oder?", flüsterte sie, weil sie hoffte, Jin würde einen anderen Weg einschlagen wollen. Doch diese nickte nur siegessicher. "Wie kann man nach so einem Kampf so voller Energie sein", beschwerte sich Miyako, trotte dann aber hinter ihrer Freundin her.

Nicht lange, dann waren sie wieder an dem lehmigen Pfad, wo der Wegweiser stand. Miyako schniefte. Ihr wurde langsam kalt. Was, wenn noch so ein Golem hier sein Unwesen trieb? Besser gar nicht daran denken, Mi, schalt sie sich und sah sich beunruhigt um. Jin marschierte weiter. Nach all dem was hier mit ihnen beiden passiert war, wollte sie nur noch eines: Ihr Buch und dann nichts wie zurück nach Hause. Aber ob das so leicht werden würde? Ungeduldig nestelte die Chinesin an ihren Haaren und stapfte weiter durch den Wald.

"Jin?", hörte man es von hinten kommen. Die junge Frau drehte sich um. "Meinst du, wir kommen je wieder Heim?", wisperte Miyako und senkte ihren Blick um dann auf den von Blättern bedeckten Boden zu starren.

Jin lächelte sanft. "Ich weiß es nicht. Ich bete, dass das möglichst bald geschieht. Aber so lange müssen wir durchhalten. Nicht aufgeben.", flüsterte sie freundlich zurück. Miyako lächelte mit glänzenden Augen. "Okay...", kam es nach einer Weile und beide Mädchen setzten ihren Weg fort in den dunklen, von Nebelschwaden durchzogenen Wald.
 

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(Kyoto, Juni 2005)
 

Die Landschaft zog an Kin vorbei. In einem rasenden Tempo bewegte sich der Shinkansen, ein super moderner Schnellzug, Richtung Tokyo. Gute drei Stunden würde die Fahrt dauern, danach würde der Halbjapaner sich in die nächste U-Bahn setzen und versuchen, dann per Taxi oder Fahrrad zur Villa Himuro zu gelangen. Alles in allem war das Fahrrad sogar besser, auch wenn es bergauf ging. Die Villa war kein beliebtes Reiseziel und sicher würde sich der Taxifahrer weigern, dort hoch zu fahren, oder ein halbes Vermögen für seine Dienstleistung verlangen.

Ein Seufzen glitt über seine Lippen während er sich in seinem Sessel zurück lehnte und die Augen schloss. Vorläufig konnte er wohl nichts mehr tun. Das Papier von Frau Hinasaki hatte sich als selbst gezeichnete und recht nützliche Karte über die Räumlichkeiten in der Villa entpuppt und Kin hatte sie mittlerweile auf seinen Computer übertragen, um das alte Stück nicht noch mehr abzunützen.

Der Aufbau des Hauses war im Prinzip kein besonderer, verglichen mit anderen Prunkhäusern zu jener Zeit. Natürlich, die Villa war sehr groß und wuchtig, auch der große Innenhof und mehrere kleine ließen den Betrachter merken, dass die Besitzer vermögend gewesen waren, doch das, was sie jedoch von Anderen unterschied waren die Rituale, die dort abgehalten wurden, sowie der geheime Untergrund, den Miku ebenfalls aufgezeichnet hatte.

Kin schauderte es schon allein beim Gedanken welche Qualen und Schmerzen viele junge Frauen dort durchleben mussten.

Eine halbe Ewigkeit später, so schien es Kin, auch wenn nur etwa vier Stunden vergangen waren, stand er dann endlich am Fuße des Hauses, dass eine so dunkle Vergangenheit beherbergte. Nebel verhüllte die Sicht und die Feuchtigkeit begann ihm unter die Kleidung zu kriechen. Ein kalter Schauer jagte seinen Rücken hinunter als er den mit Holzplanken bereiteten Weg zum Eingang der Villa betrat. Selbst die natürlichen Geräusche des Waldes und ganz besonders das Krächzten der Krähen erinnerten ihn an einen Horrorfilm.

"Argh... Das gibt's doch nicht... Es ist doch überhaupt nichts hier!", brummte er, um sich zu beruhigen und schüttelte energisch den Kopf, bevor er den Waldrand verließ und die letzten Stufen zur Villa emporstieg.

In dem Augenblick als er die Hand ausstreckte um die Holztür zur Seite zu schieben wollte, begann es wie auf ein stilles Zeichen zu regnen. "Na klasse...", grummelte er und schaffte es mit etwas Kraftaufwand die Tür weit genug aufzuschieben um ins Innere zu schlüpfen wo er einige Zeit still stand um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.

Heruntergekommen war das erste Wort, das ihm in den Sinn kam bei dem was er erkennen konnte. Mit einem Seufzen öffnete der Halbjapaner seinen Laptop, der ihm nicht nur die Karte anzeigen sollte, sondern auch als Lichtquelle dienen würde. In seiner Eile endlich weiter zu kommen, hatte er nicht bedacht, dass es in dem alten Geisterhaus so dunkel sein würde. Als er die kleine Treppe hinaufstieg, knarrte das Holz so erbärmlich laut, dass Kin wirklich befürchtete, gleich durchzubrechen. Allerdings kam er unversehrt am oberen Ende an, und befand das Knarren für schlimmer, als es eigentlich war. Langsam ging er nach links, um nur ja einen genügend großen Bogen um das Loch im Boden zu machen. Sich hier in der Einöde das Bein zu brechen wäre echt das Blödeste, was ihm passieren könnte.

Vorsichtig umging er die Überreste einer Trennwand um schließlich vor der nächsten Tür zu stehen, welche fast wie von selbst aufging - anders als die Eingangstür.

Wie zuvor war das einzige Geräusch im Haus das stetige Knarren und Knarren das durch seine Schritte ausgelöst wurde.

"AH!"

Etwas hatte gerade seine Schulter gestreift!!! Mit geweiteten Augen blickte er sich panisch um, bis das blaue Licht seines Bildschirms den Übeltäter beleuchtete.

Ein erleichterter Laut gefolgt von einem Lachen glitt über seine Lippen. Nur ein Seil. "Gott sei Dank hat das niemand mitgekriegt... Aber in diesem Haus wird man ja echt zu einem vollkommenen Angsthasen...", seufzte er.

Immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen ging der junge Mann weiter, nur um erneut zu erschrecken. War da nicht jemand im Gang? Direkt vor ihm?

Regungslos verharrte er einige Momente, doch auch die andere Person oder was es auch war regte sich keinen Millimeter. Schließlich gewann seine Neugier die Überhand und er bewegte sich vorsichtig weiter. Gleichzeitig setzte sich jedoch auch das andere Wesen in Bewegung.

Irritiert blieb er erneut stehen, was ihm die Gestalt gleich tat.

Er versuchte es noch einige Male, doch immer wenn er weiter ging, kam auch die Person auf ihn zu, verharrte er, wurde es ihm gleich getan.

"Wie ein Spiegel...", murmelte er plötzlich und richtete sich auf. "Ich Vollidiot!"

Frau Hinasaki hatte ihm doch gesagt, dass ein Spiegel am Ende des Seilflurs stand, den er gleich am Anfang durchqueren musste. Kin stand direkt vor dem Spiegel und lachte leise. Ich bin wirklich dumm, zu denken, hier wäre noch die Hölle los, nachdem, was Miku erzählt hat, hält ja schließlich Kirie alle bösen Geister zurück...

Verärgert mit sich selbst ging er zielstrebig weiter und nach rechts am Spiegel vorbei. Dieses Mal war die Tür schon offen und er betrat das Kaminzimmer, wo er erstmals heftig niesen musste.

"Hier hat definitiv schon ewig keiner mehr Staub gewischt...", entfuhr es ihm zwischen zwei weiteren Niesern. Kin schniefte unverblümt und ging weiter in Richtung der großen antiken Standuhr. Auf dem Weg zur Treppe drehte er sich der zerschlissenen Papier-Trennwand zu, die neben dem Aufgang zum oberen Geschoss stand.

"Dahinter müsste eigentlich eine Tür sein...", sprach er, mehr um sich selbst zu beruhigen. Wenn Frau Hinasaki ihm wirklich die Wahrheit gesagt hatte über das, was ihr widerfahren war - und das zweifelte er aus welchem Grund auch immer nicht an - dann beunruhigte ihn ehrlich gesagt die Stille viel mehr als es irgend ein übersinnliches Wesen hätte tun können.

Die Wand ging ohne Probleme zur Seite und auch die Tür war bereits einen kleinen Spalt offen, so dass er in das nächste Zimmer sehen konnte, doch leider war sie irgendwie verklemmt und er konnte beim besten Willen nicht die Ursache dafür heraus finden.

"Okay, dann doch der Standardweg...", seufzte Kin abermals und ging die Treppe hinauf, die ebenfalls verdächtig altersschwach knarrte. Er schluckte und versuchte so leicht wie möglich aufzutreten, um nicht doch in die Tiefe zu stürzen. Oben angekommen, ging er zu der Tür, die sich neben einer weiteren Papier-Trennwand befand und die auch leicht angelehnt war. Als der junge Japaner die Hand nach dem Knauf ausstrecken wollte, öffnete die Tür sich wie von selbst. Augenblicklich lief ihm ein Schauer über den Rücken und seine Nackenhaare stellten sich auf. Vielleicht war das Haus doch nicht so verlassen, wie es schien?

Er blinzelte... Ob Kirie?... Unmöglich wäre es nicht.

Der Rothaarige lehnte sich langsam nach vorne um in den Raum zu lugen, bevor er ihn schließlich betrat. Das einzige, was ihm an diesem Raum auffiel, war der große Tisch, aber das war es dann auch schon an Besonderheiten. Rasch blickte er erneut auf die Karte auf seinem Laptop. Er musste jetzt nach links und dann die Treppen hinunter...

Dort angelangt ging er nach links weiter wobei er jedoch respektvoll Abstand von den Wänden hielt. Die leicht erkennbaren, blutigen Handabdrücke und Schleifspuren waren nämlich nicht sehr vertrauenerweckend.

Auch die nächste Tür ging wie von Zauberhand auf, so, als würde jemand bestimmen wollen, wohin er seine Schritte als nächstes lenken sollte...
 

Erneut stand Kin vor einer Zwischenwand und lenkte - wie auf der Karte verzeichnet, seine Schritte nach links um die Wand herum und ging dann weiter nach rechts, zu der nächsten Tür an der ein kaputter Talisman hing.

Dieses Mal zuckte er nicht einmal leicht als sie aufschwang. Offensichtlich waren hier mächtigere Wesen am Werk und wenn diese es wirklich wollten, würde er hier vermutlich nicht mehr raus kommen, also war es wohl vorläufig am Besten der "Einladung" zu folgen.

Sein Atem stockte kurz als er die Schönheit des Gartens sah. Obwohl er mittlerweile verwildert war, hatte er immer noch etwas einzigartiges, zauberhaftes an sich.

Ein heftiges Poltern lies ihn zusammen zucken und kurz darauf weiteten sich seine Augen als direkt vor ihm eine Frau kopfüber in das Dickicht stürzte, sich dabei das Genick brach und kurz darauf verschwand.

Für mehrere Momente war er wie versteinert, dann sammelte er jedoch seinen Mut und wanderte - wenn auch etwas blasser im Gesicht - weiter, die Treppen hinunter in den Innenhof, wo die Kirschbäume immer noch in voller Blüte waren.

Kaum berührte sein Fuß jedoch den Erdboden hörte er Gekicher und verlor vor Schreck das Gleichgewicht als ein Kind direkt neben ihm unter der Treppe hervor krabbelte und dann mit einem Mädchen davon lief, dicht gefolgt von einem weiteren Jungen.

Als die Angst ihn verließ realisierte er erst was die Drei einander zugerufen hatten und dass sie nur Fangen miteinander gespielt hatten. "Oh man... Meine Nerven..."

Rasch rappelte er sich auf und checkte auch gleich ob seinem Notebook nichts passiert war. Erst dann begann er den etwas anstrengenden Weg durch den verwilderten Innenhof, wobei er öfters stehen bleiben musste um seine Kleidung von irgendwelchen Pflanzen zu befreien, in denen er sich verheddert hatte.

Schließlich stand er vor dem Mondschrein, der laut Frau Hinasaki den Zugang zum Kellergewölbe bildete und direkt zu Kirie führen sollte.

Noch während er die wenigen Treppen hinauf stieg schwang die große Doppeltür mit einem lauten, unheimlichen Knarren auf.

Sein Mund fiel auf und in der Stille der Nacht hallte ein klarer Schrei wieder.
 

Der Schreck ließ ihm förmlich das Blut zu Eis erstarren und obwohl er gerne weg gerannt währe konnte er keinen Finger rühren als die fünf kopflosen Priester langsam auf ihn zu kamen, ihre Köpfe hinter ihnen her schwebend.

Ihre Stäbe erhoben sich gleichzeitig und der Rothaarige kniff seine Augen zu, kurz bevor sie auf ihn nieder fielen.

Oder zumindest hätten sie auf ihn treffen sollen, doch nichts passierte. Kein Schmerz durchzuckte ihn.

Vorsichtig öffnete er ein Auge und blickte sich hektisch um. Offensichtlich war er wieder ganz alleine im Kirschbaum-Atrium. Zögernd wandte er sich erneut dem Mondschrein zu und rat nach längerem Warten schließlich ein.

Als immer noch nichts passierte, seufzte er schließlich. Wie er es sich schon vorher gedacht hatte. Raus kommen würde er vermutlich sowieso nicht ohne der Hilfe und vor allem dem Willen Kiries.

Da der restliche Weg keine Abzweigungen mehr hatte, packte Kin den Laptop wieder in seine Tasche und stieg dann ganz vorsichtig hinunter, wo er sich erneut dafür verfluchte keine Taschenlampe mitgenommen zu haben.

Doch genau in jenem Augenblick ging eine der Fackeln direkt neben ihm an, was ihn erneut zurückspringen ließ, bevor er den Kopf schüttelte. "Wenn das so weiter geht krieg ich noch weiße Haare..."

Mit gemischten Gefühlen nahm er die Fackel aus ihrer Halterung und nahm dann seinen ursprünglichen Weg wieder auf, wobei er schon nach einigen Metern merkte, dass es merkwürdig roch. Die stickige Luft konnte er in solch alten und unbenutzten Gewölben durchaus verstehen, doch fragte er sich langsam aber sicher woher dieser Gestank kam.

"Urgh...", entschlüpfte er ihm, doch er konnte nicht stehen bleiben. Nicht jetzt, wo er so kurz vor seinem Ziel war.

Schon nach kurzer Zeit erreichte er noch den einzigen Zwischenstopp. Der fünfeckige Raum der den Seilaltar beinhaltete.

Während das Grauen über das was hier einst geschehen war in seine Gliedmaßen zu kriechen, bewegte er sich rasch weiter, um dieses Zimmer so schnell wie möglich hinter sich lassen zu können.

Doch genau in jenem Moment als er direkt am Altar vorbei ging, fühlte er plötzlich wie sich eine kalte Aura um ihn legte und ihn zwang sich komplett dem Ort des Rituals zuzuwenden. Gleichzeitig erschienen auch jene fünf Priester erneut - dieses Mal jedoch vollständig. Langsam aber sicher konnte er auch Wörter ausmachen, auch wenn diese für ihn keinen Sinn ergaben.

Sein Herz setzte einen Schlag aus, als ein junges Mädchen auf dem Altar erschien und die Seile um sie gelegt wurden, bevor die Priester begannen die Hebel an den Seilwinden gleichzeitig zu betätigen und damit die Seile aufzurollen.
 

"Zeig der Jungfrau keine Gnade. Binde das Seil um ihre Gliedmaßen vom rechten Arm, dann den anderen. Vom rechten Fuß, dann den anderen. Teile sie. Danach nimm das geweihte Seil und versiegle damit das Tor zur Hölle..."
 

Von einer mysteriösen Macht gezwungen musste er das vollständige Ritual mit ansehen, obwohl er viel lieber weggesehen und sich die Ohren zugehalten hätte um ihre Hilfeschreie und letzten Laute nicht mitanhören zu müssen.

Erst als das Ritual vorbei war und die Priester, sowie die Überreste der Schreinjungfrau verschwunden waren, verließ ihn auch die Kraft, die ihn fesselte und er fiel auf seine Knie. Sein Atem ging nur noch in Stößen und bittere Tränen liefen seine Wangen hinunter, während er immer wieder nur "Oh, ihr Götter..." murmelte.

Einst hatte einer seiner Lehrer gemeint, dass von allen Lebewesen dieses Planeten, der Mensch eines der Grausamsten sei und Kin konnte in jenem Moment nicht anders als ihm zuzustimmen. Wie jemand jemand anderen solches Leid zufügen konnte, war ihm unverständlich.

Eine warme Hand legte sich plötzlich auf seine Schulter und der Halbjapaner wirbelte erschrocken herum. Doch konnte er nichts erkennen. Eiligst stand er vom Boden auf und blickte sich verwirrt und ängstlich um.

Erneut konnte er beobachten wie sich ein Geist formte und er wich zurück. "Nein... Bitte nicht schon wieder..."

Vor ihm stand nun ein kleines Mädchen, mit langem schwarzem Haar und einem hellen Kimono. Es sah zu ihm auf und deutete dann zuerst auf Kin und dann auf den Gang in dem es weiter ging, bevor es wieder verschwand.

Nervös blickte er in den Gang. Soll ich wirklich...?

Erneut schreckte er zusammen als eine warme Hand seine linke umschloss und sanft in Richtung des Ganges zog. Nach einem erneuten Zögern gab er sich einen Ruck. Immerhin hatte er ja nicht wirklich eine andere Wahl und auch nicht mehr so weit. Und, wer immer da seine Hand nahm, schien ihm freundlich gesonnen - das hoffte Kin zumindest. Das Mädchen verschwand kurz vor Ende des Ganges und Kin stand wieder alleine da. Unsicher blickte er sich um und versuchte angestrengt, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
 

"Warum bist du hierher gekommen?", erklang die sanfte Stimme einer jungen Frau, die im selben Moment für Kin sichtbar wurde.

Kin leckte mit der Zunge über seine trocken Lippen und atmete tief ein. Vor ihm baute sich ein riesiges Tor auf deren Türen aus schwerem Stahl gefertigt sein könnten. Vor dem gigantischen Tor hing... oder eher schwebte eine junge Frau in seinem Alter. Ihr Haar war lang und glatt und sie trug einen einfachen Kimono und lächelte freundlich. Sie hatte ihre Arme weit ausgebreitet und um ihre Handgelenke wanden sich die heiligen Seile, die das Höllentor schließen sollten. Kin staunte.

"Du... musst Kirie sein...", brachte er schließlich mit zitternder Stimme hervor. "Ich... Ich brauche deine Hilfe... Oder ich hoffe zumindest, dass du mir helfen kannst..."

Die Frau hob ihren Kopf und er verstummte augenblicklich als sich ihre Augen trafen.

Mehrere Minuten verstrichen ohne das ein Laut durch den Raum hallte. "Verzeih, dass du das mit ansehen musstest..." Sie senkte traurig lächelnd den Blick. "Doch selbst meine Macht kann nicht alle Seelen ruhig halten... Schon gar nicht jene, die das selbe Schicksal wie ich teilten... Aber ich kann dir im Gegenzug vielleicht sogar tatsächlich weiterhelfen..."

Ein schwerer Stein fiel dem jungen Mann vom Herzen, bevor sich seine Augenbrauen zusammen zogen. "Moment mal, du weißt doch noch gar nicht worum es geht!"

Ein leichtes Lächeln glitt über das wunderschöne Gesicht der Frau. "Doch, das tue ich... Zwei ... Freundinnen von dir sind in einem Spiegel aus unserer Villa verschwunden, nicht wahr?"

Sprachlos nickte der Rothaarige. Wie konnte sie das wissen?!

"Zerbrich dir darüber nicht den Kopf... Alles was du wissen musst ist, dass dieser Spiegel eine Art magisches Artefakt ist. Deine Begleiterinnen verfügen beide über außergewöhnliche Fähigkeiten, die diese Magie aktiviert und in eine andere Zeit geschleudert hat... Du selbst hast auch besondere Gaben, doch sind sie von anderer Natur... Jedoch genau das was du brauchst um das Portal erneut zu öffnen und sie in die richtige Zeit zurück zu holen... Komm näher..."
 

Bisher hatte er ihr wie unter einem Zauber gelauscht und auch nun folgte er ihrer Aufforderung ohne Zögern, als hätte ihre Anwesenheit ihm sämtliche Ängste genommen.

Die Seile knarrten als er direkt vor ihr stand und sie neigte den Kopf so dass sie einander berührten. Eine eisige Kälte stieg in ihm hoch, doch sie verschwand auch gleich wieder und wurde von dieser warmen Aura ersetzt.

"Jetzt weißt du, was du zu tun hast... Beeil dich... Ich hoffe, du bist noch nicht zu spät!", sprach Kirie.

"Ich...", begann er, brach dann jedoch ab. "Danke... Vielen Dank!", rief er dann und begann Richtung Ausgang zu gehen, als sie ihn noch einmal zurück rief. "Vergiss nicht, dass Geister durch starke Gefühle und Bündnisse entstehen, die nicht so einfach vergehen... Die Kameras deiner Freundinnen mögen die Fähigkeit haben ihre Seelen eine Zeit lang einzuschließen, doch nicht für immer... Nur eine Segnung durch einen Priester kann ihnen die Erlösung schenken... Sag ihnen das, sie werden es vielleicht schon verstehen...Und jetzt lauf!"
 

Der Rückweg erschien Kin wesentlich kürzer,selbst wenn es genau die gleiche Strecke war. Erleichterung machte sich in ihm breit, als er die Stufen des Kaminzimmers hinunter stieg. Nur noch den Seilflur und dann war er so gut wie draußen.

Plötzlich erklangen hinter ihm laute Glockenschläge und er wirbelte herum. Das Pendel der aufziehbaren Standuhr schwankte hin und her, während zeitgleich ihre Schläge erklangen. "Lauf!", hörte er plötzlich Kiries Stimme in seinem Kopf und er gehorchte ohne zu zögern. Keine Sekunde länger als nötig wollte er hier bleiben.

Obwohl die herabhängenden Seile ein unangenehmes Gefühl in ihm erweckten als sie ihn berührten nahm er sich nicht die Zeit ihnen auszuweichen. All seine Sinne sagten ihm ein, dass er dieses Haus so schnell wie möglich verlassen musste, sonst würde ihn was immer ihn jagte doch noch einholen.

Er war schon im Eingangsbereich als er mit seinem Fuß an einem Gerümpel hängen blieb und stolperte.

Panisch krabbelte er weiter, wobei er heftigst versuchte gleichzeitig sein Bein freizubekommen, was er dann auch schaffte - wenngleich er dafür ein Stück seiner Hose zurück lassen musste. Als er durch die Tür sprintete wagte er es einen Blick über seine Schulter zu werfen und sah die Priester mit unglaublichem Tempo auf ihn zu schweben. Mit aufgerissenen Augen wandte er sich um und rannte erneut. Doch eine Hand streifte ihn, eisige Kälte und ein Schmerz wie tausend Nadelstiche durchzuckten ihn. Mit Flüchen versehen und schwer atmend strauchelte der junge Mann und ließ einen erstickten Schrei. Doch dann tat es einen lauten Knall und alles war vorbei. Kin hockte verängstigt vor dem Eingangstor der Villa Himuro und stöhnte mit zusammengekniffenen Augen. Ein Paar Arme legten sich um seine Schultern, halfen ihm auf und brachten ihn auf Distanz zu der nun fest geschlossenen Tür. Eher er richtig registrieren konnte, was um ihn herum vorging, wurde ihm auch schon ein Becher in die Hand gedrückt der warmen Kräutertee enthielt, wie er rasch feststellte.

Augenblicklich beruhigten sich seine Nerven und er fühlte sich viel entspannter.

"Hinasaki-san?!", fragte er überrascht als er endlich seine überraschende Helferin erkannte.

Die Frau nickte. "Ich hatte kein gutes Gefühl dich alleine gehen zu lassen, also bin ich mit dem Auto hergefahren... Alles in Ordnung?"

Kin lächelte schwach. "Den Umständen entsprechend würde ich mal sagen... Aber es war definitiv nicht umsonst..."

"Dann konnte sie dir weiter helfen? Das freut mich ja wirklich zu hören!"

"Mich auch... Hinasaki-san, könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun?" Kin nippte an seinem heißen Tee. Frau Hinasaki schaute ihn freundlich an. "Miku. Sag ruhig Miku zu mir. Hinasaki-san hört sich an, als wäre ich 60 Jahre alt.", lächelte sie. Dann wurde ihr Blick wieder ernst. "Worum geht es denn?"

"Ich muss dringend wieder zurück nach Kyoto, können Sie mich eventuell zum Bahnhof mitnehmen? Natürlich den in Tokyo."

"Natürlich, dein Fahrrad hab ich übrigens schon in den Kofferraum während ich gewartet habe..."

"Wie lange haben Sie denn schon gewartet?"

"Keine Ahnung... Doch schon eine Weile... Ich konnte beim besten Willen nicht den Mut aufbringen und das Haus nochmal betreten um nach dir zu sehen... Wenn du nicht innerhalb der nächsten Stunde gekommen wärst, hätte ich wohl wieder kehrt gemacht...", gab sie zu.

"Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt...", antwortete Kin ihr und erhielt ein Lächeln. "Lass uns fahren, du hast immerhin noch ein ziemliches Stück vor dir, nicht wahr?"

Kin nickte und erledigte während der Autofahrt rasch einige Telefonate um sich die nötigen Tickets zu besorgen und natürlich um seine Mutter zu beruhigen, die sich seit sein Halbbruder verschwunden war fast jedes mal fast einen Anfall bekam, wenn ihr Spross sich nicht regelmäßig meldete.

"Ich danke Ihnen wirklich vom ganzen Herzen, Miku. Sie waren mir eine große Hilfe... Ach und bevor ich es vergesse... Hier haben Sie Ihre Karte wieder...", verabschiedete er sich von der Frau am Bahnhof, doch diese schüttelte den Kopf, während sie das alte Papier in der Tasche verschwinden ließ. "Ich wünschte, ich hätte dir mehr helfen können, als dich direkt in dieses Höllenhaus zu schicken."

"Das allein hat gereicht. Immerhin weiß ich jetzt ja, was ich wissen muss. Auf ein Wiedersehen unter besseren Umständen.", lächelte Kin und verbeugte sich, woraufhin ihm Miku dies gleich tat.
 

===

(Yósomura, 1956)
 

Jin staunte nicht schlecht, als die beiden Schülerinnen am Friedhof, einem großen Gelände mit alten bemoosten Grabpfeilern, eintrafen. Besonders die Tatsache, dass sich ihr schwarzes Buch friedlich auf einem der Gräber befand ließ die sonst so redegewandte Chinesin verstummen. Sie hustete stark und schüttelte immer wieder den Kopf. "Kann doch nicht wahr sein...", murmelte sie, während ihre Freundin ängstlich den Friedhof mit der Taschenlampe ableuchtete. "Bist du jetzt zufrieden? Können wir bitte gehen? Ich find's hier nicht so granatenmäßig... weißt du?" Jin warf einen sarkastischen Blick in Richtung Mi. "Och nö... sei doch froh! Wir haben mein heiliges Buch wieder! Sieh mal, nicht mal ein.... OH!"

Als die Chinesin das Buch freudig hin und her schwenkte fiel plötzlich ein Zettel aus dem dicken Wälzer. "M..Mi! Das... Das hat Kin geschrieben!!!", brachte sie mit rauer Stimme hervor. Miyako stürzte zu ihrer Freundin und beleuchtete das Blatt Papier, das Jin in ihren zitternden Händen hielt.
 

"Hallo Jin, hallo Miyako.

Wenn ihr das lest, rührt euch bloß nicht vom Fleck! Ihr habt ja keine Ahnung, was ich hier schon alles versucht hab, um euch rauszuholen. Ich hoffe Jin findet das Buch. Es ist mir irgendwie in die Hände gefallen, aber bitte fragt mich nicht, wie das passiert ist. Ich erkläre euch alles später.

Jedenfalls, bleibt wo ihr seid. Ich habe einen Weg gefunden, euch zurück zu bringen. Es wird aber noch ein bisschen dauern.
 

Kin"
 

Ungläubig starrten beide Mädchen auf das Papier und dann einander an und wussten nicht, ob sie vor Freude weinen oder vor Staunen krächzen sollten....
 

====
 

Author's Notes:
 

Wheeeeeee.....!!!! Wir haben dieses Kapitel eeendlich fertig *.*.... Es hat sich gezogen wie ein Strudelteig und überhaupt war es sehr schwer, den ganzen ausgedachten Plot in dieses Kappi zu stopfen XD... jedenfalls, hat es im Open Office mit Verdana 11 ganze 18 Seiten *stolz* und Nici und ich (dat Feechen ^ ^)haben den Rest, also nach der Geschichte mit dem Manobu-san, dem Yakuza und der Geisha in einem Tag geschrieben *höhö*

Nach langem hin und her mit dem Golem haben wir überlegt, WAS genau jetzt eigentlich passiert ist, und da kam uns die Idee, ob der Golem nicht eine Art verbannter Wächter sein könnte... das viele Blut das auf Jin ist, ist übrigens das von den vielen Menschen, die der Yakuza im Laufe seines Lebens umgebracht hat.

Für einige (katokira *g*) wird es erfreulich sein zu lesen, das Kin ENDLICH eine wichtige Aufgabe in dieser Geschichte bekommt... recherchieren!! XD...und dann schicken wir ihn gleich noch in die Villa Himuro, die in Projekt Zero 1 und 3 vorkommt XD... poor Kin *streichel* - Die Wegbeschreibung, die Rituale und der Text der Priester sowie Kirie sind NICHT von uns sondern entstammen allesamt den Leuten von TECMO....

Alle Schock-Szenen, die das arme Kin-chan durchläuft sind pure Absicht und eigens von Nici's Gehirn produziert *fg* - mein Part war dieses mal die Geschichte des unglücklich Verliebten und der Geisha, die einem anderen versprochen ist.

Ich habe kürzlich wieder einmal "Memoirs of a Geisha" von Athur Golden gelesen, auf dieses Buch möchte ich mich in puncto Geisha-"Bräuche" auch beziehen. Dies entstammt also zu sicher 90% der Wahrheit.... außer, dass die Beiden einfach so das Schauspiel am Anfang verlassen ist etwas unreal, aber wurscht *gg*
 

Guuuut... die Sommerpause ist vorbei, der Cliffhanger is fies *raffianschiel* *toothysmile* und wir sind wieder im Geschäft! *strike*
 

danke an alle die dieses Kapitel lesen, alle die die Geschichte kommentieren und an die braven Beta-Tierchen *raffiflausch* *berndknuff*
 

Chiisai & Onee-chan ^_^//



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ulysses
2005-11-09T13:30:37+00:00 09.11.2005 14:30
*gggggg*

Entschuldige, ich konnte mit den kleinen Joke nicht verkneifen, war dämlich, ich weiß *giggle* Manchmal bin ich arg albern ^^

Mal im Ernst, dieses Kapitel war wirklich toll. Es hatte soviel Dramatik und soviel Abwechslung und! und! und! Kin hatte endlich mal wieder was zu tun!!! *g* Aber der Reihe nach.

Den Part mit der Geisha fand ich Wahnsinn. Es war wundervoll geschrieben, auf eine leicht distanzierte und dabei so gefühlvolle und teilweise auch erotische Art... igitt, das tropft vor Schleim, aber das ist mein Ernst!!! >_<
Ich war total gefesselt davon und absolut schockiert vom Ende. So was darf man kleinen Raffis nicht antun *lol* Na ja, ich ahb es verkraftet, weil das Ganze ja geradezu nach einem schlimmen Ende geschrieen hat *g*

Und Gott sei Dank geht es beiden Mädels gut ^^ Da bin ich vielleicht froh, der Cliff vom letzten Kapü hat mich ganz schön mitgenommen.

Außerdem verdichtet sich endlich der Plot noch weiter. Der Schwenk auf Kin war super gelungen und auch dringend nötig, der Arme hatte ja gar nichts mehr zu tun. Die Erklärung, wohin die Mädels verschwunden sind, passte sich dann wunderbar in das Gesamtbild ein.

Und jetzt das, was mich auch noch total begeistert hat! Ich fand es genial, wie ihr PZ1 in die Geschichte integiert habt! Wirklich super gelungen. Ich meine, ich kenne ja selbst ein paar Zimmer der Villa... na ja... eigentlich nicht sonderlich viele, ich habe ja nicht einmal die erste Nacht beendet... aber die Atmosphäre dieses Parts war wirklich greifbar und der Auftritt von Kirie eine tolle Überraschung!!!
Mehr davon!!! *hopps* Auch wenn ich für PZ selbst zu feige bin *ggggg*

Alles in allem ein wirklich tolles Kapitel, das dringend mehr Kommis braucht!!! *knurr* Ich muss KatoKira mal hierher jagen, vielleicht hat sie gar nicht gemerkt, dass wwas neues da ist ^^

Fühlt euch geknufft ^^
Dat Raffüüüü~~~~
Von:  Ulysses
2005-11-09T13:23:00+00:00 09.11.2005 14:23
Ha! ERSTER!!!! *g*

Ja, genau! Endlich äußere ich mich *stolz ist* ^^

Dieses Kapitel ist... der Oberhammer!
Es ist geil, supi, klasse, schreibt schnell weiter!
*thumbs up*

Fertig *g*


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