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Du, ich, der Mond und das Meer

von

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Kampf bis zum Letzten

Bellamy wollte gerade fortfahren und war kurz davor, das hilflose Mädchen unter ihm zu vergewaltigen, als plötzlich etwas Großes gegen die Tür donnerte und sie nach wenigen weiteren Schlägen aufstieß. Widerwillig unterbrach der Piratenboss sein Vorhaben und blickte auf den Eindringling, der jetzt im Türrahmen stand und fassungslos das Geschehen vor ihm musterte. Sanjis Gesicht verzerrte sich. Er hatte zwar damit gerechnet, dass Bellamy soetwas tun würde, ja eigentlich war er sogar davon überzeugt gewesen, dass er solch eine Situation vorfinden würde, aber trotzdem milderte das seinen Schock keineswegs. Er sah, wie Mia schutzlos und weinend unter diesem widerlichen Typen lag, dessen Sachen überall auf dem Boden verstreut lagen. Überrascht, dass jemand es wagte, einfach so seine Kajüte zu betreten, sah dieser Sanji weiterhin an, rührte sich jedoch nicht von der Stelle. "Wer bist du?" fragte er ziemlich gereizt. "Was willst du hier? Siehst du nicht, dass du mich störst? Verschwinde!" Doch sein Ärger war nichts im Vergleich zu dem, was Sanji jetzt empfand. Seine Augen verengten sich vor Wut zu Schlitzen. Die Luft um ihn herum schien regelrecht elektrisiert zu sein. Man konnte die gewaltige Energie, die plötzlich von ihm ausging, beinahe spüren. Er wollte jetzt nichts weiter als diesen dreckigen Typen dafür büßen zu lassen, was er Mia angetan hatte. Er hätte ihn auf der Stelle erschlagen können. "Du Scheißkerl!" schrie er und stürzte auf ihn zu. "LASS SIE LOS!" Zum ersten Mal brauchte er nicht seine Beine, um seinem Gegenüber eine richtige Abreibung zu verpassen, sondern er blieb direkt vor Bellamy stehen, holte weit mit der Faust aus und schlug ihm so stark er nur konnte mitten ins Gesicht. Dieser hatte überhaupt nicht damit gerechnet und krachte mit voller Wucht gegen die Wand. Aber Sanji war noch lange nicht zufrieden und schlug immer weiter wie von Sinnen auf ihn ein. Ein paar Minuten später hielt er schwer atmend inne. Bellamy rührte sich nicht mehr. Ein wenig verdreht und mit schielenden Augen lag er halb auf dem Bett, halb an der Wand und streckte Arme und Beine von sich. Sanji war kurz davor, ihm den Gnadenstoß zu verpassen, als ihm plötzlich Mia ins Auge fiel. Zitternd und mit zusammengekniffenen Augen lag sie auf dem Rücken und wagte es nicht sich zu bewegen. Ihre Hände waren noch immer an den Bettpfosten gefesselt. Obwohl Sanji sie schon einmal so gesehen hatte, bemühte er sich, nur ihr Gesicht zu betrachten und ihren Körper außer Acht zu lassen. So sanft er es im Moment vermochte, neigte er sich zu ihr herunter und strich ihr sachte über die Wange. Widerwillig öffnete sie die Augen und blickte in sein liebevolles Gesicht. "Sanji!" keuchte sie atemlos. "Du lebst? Wie ist das möglich? Ich dachte..." "Ganz ruhig..." antwortete er und legte ihr einen Finger auf die Lippen. Wiederum bildeten sich Tränen in ihren Augen. "Ich bin so glücklich! Ich hatte solche Angst, dass ich dich nie wiedersehe. Aber du bist da..." "Ja, ich bin auch froh, dass ich wieder bei dir bin. Aber jetzt müssen wir dich erstmal hier rausholen." Er besah sich kurz die Handschellen, dann fragte er: "Du weißt nicht zufällig, wo er die Schlüssel hat oder?" Mias Blick fiel zum ersten Mal auf Bellamy, der sich noch immer nicht bewegte. Angewidert schüttelte sie den Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich habe nicht darauf geachtet." Sanji merkte, wie ihre Augen starr wurden und sie sich traurig abwandte. Er hatte viel zu lange gebraucht. Wenn er doch nur eher gekommen wäre! "Naja, dann muss es jetzt eben so gehen." meinte er nüchtern, um sie von ihren Gedanken abzulenken. Er stand vorsichtig auf, ging um das Bett herum und stellte sich vor die Kette. Das Einzige, was Mia von allem mitbekam, war ein kurzer Aufschrei und das Klirren einer Kette, dann waren ihre Arme plötzlich wieder frei und sie wickelte sie fest um ihren Oberkörper. Jetzt war Sanji allerdings ein wenig ratlos. Fürs Erste reichte er ihr erneut sein Jackett, damit ihr nicht allzu kalt war, aber so konnte er sie doch nicht rumlaufen lassen! "Was machen wir jetzt?" wollte er verzweifelt wissen. Mia sah sich nach ihrem Top um, das sie irgendwo unter Bellamy vermutete. Zum Glück fand sie es wenige Zentimeter von ihm entfernt. So wie vorher war es zwar nicht mehr zu gebrauchen, aber vielleicht anders... Sie runzelte die Stirn und fummelte eine Weile daran herum, bis sie es notdürftig zu einer Art Bandeau zusammengebastelt hatte, das allerdings seine Funktion glänzend erfüllte und gar nicht mal so schlecht aussah. Ihr Rock schien auch noch ganz brauchbar zu sein, aber um den Rest ihrer Klamotten stand es leider nicht so gut. Mia blieb nichts anderes übrig, als unter dem Fell nach einem Bettlaken zu suchen, ein Stück davon abzureißen und daraus das zu machen, was sie benötigte. Dann zog sie sich den Rock und Sanjis Jacke über und wandte sich ihm zu. "Ich bin soweit. Wollen wir?" Sanji, der währenddessen höflich weggeschaut hatte, nickte und stand auf. Vorsichtig öffnete er die Tür und spähte hinaus. "Sieht aus, als wäre die Luft rein. Komm mit!" Draußen war in der Tat nicht eine Menschenseele, abgesehen von zwei Typen, die ohnmächtig übereinander lagen. "Warst du das?" fragte Mia leicht belustigt. "Ja. Wer sonst?" flüsterte Sanji und zog sie hinter sich her. Vorhin hatte er wirklich Glück gehabt, dass er außer den beiden niemandem aus Bellamys Bande begegnet war. Er hoffte nur, dass es dieses Mal genauso sein würde und sie unbemerkt fliehen konnten. So leise sie konnten schlichen sie durch den Gang und mehrere Treppen nach oben, bis sie endlich das Deck des großen Schiffes erreichten. Auch hier war es totenstill. Es war weit und breit kein einziges Lebewesen zu entdecken. Erleichtert ging Sanji voran und führte Mia zu der Stelle, an dem er vor einiger Zeit sein Boot festgemacht hatte. Oder zumindest glaubte er das. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er anstatt seines Schiffes nur auf den weiten Ozean blickte. Sein Mund öffnete sich, doch er brachte keinen Ton heraus. Mia verstand erst nicht so ganz, was er für ein Problem hatte, aber als plötzlich etliche Schritte hinter ihnen ertönten, wurde ihr sofort klar, was geschehen war. Ruckartig drehte sie sich um, wobei Sanji es ihr gleich tat. "Was soll das denn werden?" fragte ein Typ mit silbergrauem Haar, der ihnen direkt gegenüber stand. Es war Cirkies. Wie beim letzten Mal war er von einer Horde Piraten umgeben und blickte sie bösartig an. "Das kann dir doch egal sein!" fauchte Sanji ihn an. Cirkies schüttelte den Kopf. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Ich bezweifle stark, dass mein Boss damit einverstanden wäre, wenn ihr einfach so abhaut. Aber das könnt ihr jetzt eh nicht mehr, ich habe euer Schiff nämlich losgebunden. Wer weiß, wohin es gerade treibt." Ein fieses Grinsen huschte über seine Lippen. "Dreckskerl!" brachte Sanji außer sich vor Wut hervor. Cirkies betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. "Sag mal, kenne ich dich nicht? Du bist doch der Typ, den ich vorgestern abgeknallt habe, oder hast du einen Zwillingsbruder?" "Nein, ich bin es höchstpersönlich." gab Sanji ein wenig stolz zurück. "Du glaubst doch nicht, dass ich mich von einem Schlappschwanz wie dir umbringen lasse?" Seine Worte riefen ein aufgeregtes Murmeln seitens der Piraten hervor. Cirkies' Mund verzerrte sich und er starrte den Blonden wütend an. "Du hast eine ziemlich große Klappe, Kleiner. Aber du wirst schon sehen, was du davon hast. Man nennt mich schließlich nicht umsonst Bigknife Cirkies." In Sekundenbruchteilen hatte er ein langes Messer, das schon fast mit einem Säbel zu vergleichen war, aus seinem Gürtel gezogen. Genüsslich leckte er einmal über die Schneide, dann hielt er es Sanji entgegen. "Ein zweites Mal entwischst du mir nicht, du Nervensäge." "Das wird sich zeigen." antwortete Sanji und begab sich in Kampfposition. "Bitte geh ein Stück zurück. Diesmal mache ich diese Ratte alle!" sagte er an Mia gewandt, die sofort gehorchte und nach hinten an die Reling wich. Sanji und sein Gegenüber beäugten sich zähnefletschend, dann stürmten sie mit wildem Kampfgeschrei aufeinander los. (Ja, ich weiß, dass sich das blöd anhört XD) Siegesgewiss wollte Cirkies sein Messer in Sanjis Brust rammen, doch dieser war schneller und erwischte ihn zielsicher mit seinem Fuß, sodass er zu Boden geschleudert wurde und seine Sonnenbrille zerbrach. Fluchend rappelte er sich auf. "Das wirst du mir büßen!" schrie er fuchsteufelswild und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. "Auf ihn, Leute! Legt den Kerl um!" Die Piraten ließen sich nicht lange bitten und rannten mit erhobenen Keulen und Säbeln auf Sanji zu. "Elende Feiglinge!" rief dieser und bereitete sich darauf vor, es mit ihnen aufzunehmen. Von fair kämpfen hatten die wirklich noch nie etwas gehört. Von allen Seiten drängten sie auf Sanji zu und versuchten, ihn auf falschem Fuß zu erwischen. Aber er schlug einen nach dem anderen nieder und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Seine Beine waren so schnell, dass Mia Mühe hatte, sie mit den Augen zu verfolgen. Als endlich alle stöhnend am Boden lagen, wandte Sanji sich wieder an Cirkies, der alles sprachlos beobachtet hatte. "Na, was sagst du nun?" Aber auf Cirkies' Gesicht breitete sich wieder ein Grinsen aus. "Dass du gleich das Zeitliche segnest." Sanji verstand nicht ganz. Er hatte nicht bemerkt, dass sich einer von den Piraten heimlich wieder aufgerichtet hatte und nun mit einem Messer bewaffnet hinter ihm stand. Er war kurz davor, Sanji damit aufzuschlitzen, als ihm plötzlich jemand einen gepfefferten Tritt in den Rücken verpasste und ihn gegen die Reling fliegen ließ. "Wa...?" Fragend drehte Sanji sich um und erblickte Mia, die leicht keuchend, aber zufrieden mit sich selbst hinter ihm stand. "Danke!" "Keine Ursache. Jetzt musst du ihn fertig machen." "Verlass dich ganz auf mich, meine Süße." gab Sanji fröhlich zurück. Er wusste, er würde es schaffen. "Jetzt zeige ich dir mal, was ich wirklich drauf habe!" rief er Cirkies zu und war in Sekundenschnelle bei ihm. Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte Sanji ihn schon wieder zu Boden befördert. Drei, vier vernichtende Tritte später blieb er ohnmächtig auf dem Rücken liegen und rührte sich nicht mehr. Sein einst so ansehnliches Gesicht schien jetzt ein wenig demoliert zu sein, doch Sanji kümmerte es nicht. Überaus zufrieden wandte er sich ab und zündete sich erstmal eine Zigarette an. Mia stürzte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. "Du warst wirklich großartig! Ist alles in Ordnung mit dir?" "Ja, ich glaub schon." Er hatte zwar ein paar blaue Flecke abbekommen, aber abgesehen davon verspürte er keine Schmerzen oder dergleichen. Und mit seiner Wunde schien auch alles ok zu sein. Aber was sollten sie jetzt machen? Wenn ihr Schiff wirklich verschwunden war, wie sollten sie dann von diesem verfluchten Kahn runterkommen? Ob es irgendwo ein Rettungsboot gab?
 

Unsicher blickte er sich um, doch es war nichts in der Art zu finden. Er hatte gerade beschlossen, auf die andere Seite des Schiffes zu gehen und dort nachzuschauen, als ihn plötzlich ein ungutes Gefühl beschlich. Er hatte nichts gesehen oder gehört, aber irgendetwas sagte ihm, dass er und Mia nicht die einzigen an Deck waren, die noch bei Bewusstsein waren. Fragend blickte er zu Mia, doch sie schien nichts bemerkt zu haben. Sie machte zwar ebenfalls ein besorgtes Gesicht, was aber eher darauf zurückzuführen war, dass sie sich über ihre Flucht Gedanken machte. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen auf dem Weg zur anderen Seite des Decks. "Warte!" rief er ihr zu und ging schnell zu ihr. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. "Was? Wieso? Was ist denn?" Er hatte sie schon fast erreicht, als ein gackerndes Lachen hinter ihnen ertönte. Wie schon beim letzten Mal drehten sie sich erschrocken um. Diesmal war es der Boss persönlich, der vor ihnen stand. Seine Augen stachen immer noch hervor, aber er schien seine Fassung wiedergewonnen zu haben. Es war ihm sogar gelungen, seinen Mantel und seine übrigen Sachen wieder anzulegen. Seine Zunge befand sich wie immer an der frischen Luft. "Du bist echt gut, Kleiner, das muss ich zugeben. Du hast all meine Männer im Alleingang erledigt und du hast sogar mich vorhin außer Gefecht gesetzt." Er kicherte. "Wirklich dumm von mir, mich so von deiner kleinen Freundin ablenken zu lassen. Aber wenn ich nicht in dieser Situation gewesen wäre, hättest du keine Chance gegen mich gehabt." "Pah! Das glaubst auch nur du. Ich würde dich jeder Zeit fertig machen." gab Sanji ein wenig beleidigt zurück. Mia blickte entsetzt von einem zum anderen. Ihr war gar nicht wohl bei der Sache. "Achja? Dann zeig's mir doch. Wir werden ja sehen, wer von uns als Letzter noch steht. Außerdem können wir dabei gleich unser kleines Problem mit dem Mädchen klären. Der Gewinner kriegt sie - ganz einfach." Sanji schluckte. Es war wirklich nicht seine Absicht, um Mia zu kämpfen. Das war einfach viel zu riskant. Aber eine andere Wahl hatte er nicht. Er konnte gar nicht ablehnen. Mit einem bangen Blick zu Mia antwortete er: "Gut, meinetwegen. Fangen wir an!" "Sanji!" kam plötzlich eine angstvolle Stimme von der Seite. "Hm?" "Bitte sei vorsichtig! Er hat Teufelskräfte!" Sanji nickte. "Ich weiß." ,Es wäre allerdings noch besser, wenn ich wüsste, was für Kräfte er genau hat...' ging es ihm durch den Kopf. ,Naja, wahrscheinlich werde ich es gleich herausfinden.' Er hatte gar nicht Unrecht. Kaum hatten sie ihren Kampf begonnen, setzte Bellamy auch schon seine Spezialattacke ein. Er verdrehte seine Beine blitzschnell zu Spiralen, stieß sich vom Boden ab und schoss mit erstaunlicher Geschwindigkeit direkt auf Sanji zu. Dieser konnte gerade noch ausweichen, verlor dabei aber seine Zigarette. "Was war das?" brachte er keuchend hervor. "Das war die Kraft der Spiral-Frucht, wenn du es wissen willst. Und jetzt stirb!" Wieder griff er an und diesmal hatte er Erfolg. Er traf Sanji mit voller Wucht ins Gesicht, was ihn zu Boden stürzen ließ. Innerhalb von Sekunden hatte Bellamy das Messer aus seinem Gürtel gezogen, mit dem er vor einer Weile auch schon Mia bedroht hatte und ging damit auf Sanji los. Dieser konnte gerade im letzten Moment noch aufspringen und seinem Hieb ausweichen, wobei allerdings sein Hemd zu Schaden kam. Bellamy schlitzte es der Länge nach auf und grinste hinterhältig. "Das hättest du nicht gedacht, was? Aber Cirkies ist halt nicht der Einzige, der gut mit einem Messer umgehen kann... Hey, was ist das?" Sein Blick fiel auf den Riss in Sanjis Hemd, durch den man jetzt den Verband an seinem Bauch sehen konnte. "Oh, hast du da eine Wunde? Wie ist das denn passiert? Bist du hingefallen?" Sanji wurde langsam stinksauer. Nicht nur, dass Bellamy sein Lieblingshemd ruiniert hatte, jetzt machte er sich auch noch über seine verdammte Verletzung lustig. "Nein, das war dein dämlicher Vize. Aber wie du siehst, hab ich es ihm schon heimgezahlt." Bellamy fiel auf einmal die Kinnlade runter. "Das war Cirkies? Du bist doch nicht etwa der Typ, dem er eine Kugel in den Leib gejagt hat? Ich dachte, du wärst verreckt!" "Tja, wie du siehst, bin ich noch ziemlich lebendig." "Nicht mehr lange, verlass dich darauf!" Er stürzte sich erneut in den Kampf. Wieder und wieder wurden seine Arme und Beine zu Spiralen und wieder und wieder raste er auf Sanji zu und versuchte hartnäckig, ihn mit dem Messer tödlich zu treffen. Sanji, der noch von dem Kampf mit Cirkies erschöpft war, wehrte ihn mit Müh und Not jedes Mal ab. Doch er kam einfach nicht zum Angreifen. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er atmete schwer. Es sah aussichtslos aus. Als er eine Sekunde nicht aufpasste, um ein wenig Luft zu schnappen, war es geschehen. Bellamy tauchte blitzartig vor ihm auf und rammte ihm das Messer genau in seine Wunde. Sanji schrie vor Schmerz auf und sackte zusammen. "Verflucht! Nicht schon wieder!" keuchte er schwach und presste sich die Hände auf den Bauch. Innerhalb von Sekunden hatten sie sich rot gefärbt. Mia war sofort bei ihm. "Oh mein Gott! Deine Wunde ist wieder aufgegangen!" rief sie entsetzt und besah sich den Verband, aus dem stetig das Blut sickerte. Sanji biss die Zähne zusammen. Es tat so entsetzlich weh. "Na endlich!" gab Bellamy zufrieden von sich. "Jetzt gebe ich dir den Rest!" "Lass ihn in Ruhe!" schrie Mia ihn an. "Du hast ihm schon genug angetan!" Wütend stellte sie sich Bellamy entgegen. Doch dieser lachte nur. "Vergiss es! Der muss jetzt sterben! Und dann bist du dran! Du wirst auch für alles bezahlen, wir sind noch lange nicht fertig! Ich werde..." Doch genau in diesem Moment kam eine Faust wie aus dem Nichts auf ihn zugeschnellt und landete mitten in seinem Gesicht. Er verlor ein paar Zähne und seine Augen drehten sich nach hinten. Wie in Zeitlupe schien er nach hinten zu fallen, bis er schließlich auf dem Boden aufschlug und unbeweglich dort liegen blieb. Mia sah sich neugierig um und suchte nach dem Ursprung der mysteriösen Hand, bis sie plötzlich zwei Jungs erblickte, die gerade über die Reling kletterten und auf sie zukamen. Der eine trug ein rotes Hemd, eine kurze blaue Hose und einen Strohhut, grinste breit und hielt seinen rechten Arm in die Höhe. Der andere hingegen hatte kurzes grünes Haar, ein weißes Shirt und eine dunkelgrüne Hose, an der nicht weniger als drei Schwerter befestigt waren und machte eher ein grimmiges Gesicht. "Was ist das denn für eine Witzfigur?" fragte er mürrisch und deutete auf Bellamy, der einen recht jämmerlichen Eindruck machte. "War das etwa der Typ, auf den 55 Millionen Berry ausgesetzt sind?" wollte der Junge mit dem Strohhut wissen. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Du hast den Kerl doch mit einem Schlag erledigt, Ruffy." "Hmm..." Der Strohhut-Junge dachte eine Weile nach, zumindest sah es so aus, als ob er seine grauen Zellen mächtig anstrengen würde, dann fragte er: "Hattest du echt Probleme mit dem, Sanji? ... Sanji?" Erst jetzt fiel ihm auf, dass Sanji nicht einfach so am Boden lag, sondern eine tiefe Wunde hatte, aus der noch immer Blut lief. "Ahhh Sanjiiiii!!!" begann er zu schreien und kniete sich zu ihm nieder. "Was ist denn mit dir passiert?!" Mia machte große Augen. Waren das etwa Sanjis Freunde, von denen er erzählt hatte? Sie hatte sich die irgendwie anders vorgestellt... Aber egal, jetzt mussten sie sich erstmal um Sanji kümmern. Nachdem sie Ruffy und Zorro kurz erklärt hatte, wer sie war und was mit Sanji geschehen war, suchten sie von Bellamys Schiff Verbandszeug zusammen und halfen ihr, seine Verletzung erneut zu verbinden. Langsam kam der Smutje wieder zu Bewusstsein. "Ruffy! Zorro!" brachte er stöhnend hervor. "Ich bin echt froh, euch zu sehen." "Hey Sanji, altes Haus!" rief Zorro gut gelaunt und klopfte ihm auf die Schulter. "Ich dachte schon, es wäre aus mit dir. Wie kommt es, dass du diese Flasche nicht besiegen konntest? Das war doch ein totaler Schwächling!" Sanji verzog das Gesicht. "Ach, du hast doch keine Ahnung, Säbelheini." "Ach ja? Sag das nochmal, Kartoffelschäler!" "Mit Vergnügen, Säbelheini!" Sie hätten sich jetzt noch stundenlang weiterstreiten können, aber schließlich unterbrach Ruffy die beiden und brachte sie dazu, ihm auf das Schiff zu folgen, mit dem er gekommen war. Es war nicht die Flying Lamb, sondern ein kleineres Schiff, dass gerade mal eine kleine Kombüse hatte und daran war noch ein anderes Boot befestigt. "Hey Sanji, guck mal, was wir gefunden haben! Ist das nicht dein Schiff?" fragte Ruffy an ihn gewandt. "Ja, stimmt. Wo habt ihr das denn her?" "Ach, das kam uns vorhin einfach entgegen. Da haben wir es halt mitgebracht." "Das ist super! Dann können Mia und ich damit noch bei Jeff vorbeischauen. Ach, wo sind denn eigentlich Nami, Lysop und Chopper?" "Die sind noch auf der Flying Lamb und warten auf uns." "Achso..." Sanji grübelte einen Moment nach, dann fasste er einen Entschluss. "Ok, dann würde ich sagen, ihr beide geht schonmal zurück zur Flying Lamb und ich komme nach, sobald ich bei Jeff war. Ich will schließlich nicht, dass er sich noch weiter Sorgen macht." "Geht klar!" meinte Ruffy. Mia war die Einzige, der bei der Sache nicht ganz wohl zumute war. Hieß das, dass sie bei Onkel Jeff bleiben und Sanji einfach wieder zu seinen Freunden zurückkehren würde? Das ging doch nicht... Fürs Erste ließ sie sich aber nichts anmerken und folgte Sanji auf sein Schiff, bevor sie sich von den beiden verabschiedeten. "Tschüss, Sanji!" "Macht's gut, Jungs! Wir sehen uns dann in ein paar Tagen!" Damit segelten sie in verschiedene Richtungen und verloren sich langsam aus den Augen. Sanji sah noch eine Weile auf die Stelle am Horizont, an der sie verschwunden waren, als er plötzlich ein Schluchzen hinter sich vernahm. "Mia?" fragte er unsicher. Sie antwortete nicht. "Was hast du?" Als er etwas näher an sie herantrat, bemerkte er, dass sie Tränen im Gesicht hatte. Er schloss sie fest in die Arme. "Was ist denn?" Zögernd begann sie zu erzählen, was sie bedrückte. Dass sie ihn wirklich lieb gewonnen hatte und ihn auf keinen Fall wieder verlassen wollte. Er musste lächeln. "Aber das ist doch kein Problem. Dann komm doch einfach mit uns mit und werde Piratin!" Sie sah überrascht zu ihm auf. "Ist das dein Ernst? Das geht?" "Ja! Das heißt, wenn du es wirklich möchtest. Die anderen haben jedenfalls garantiert nichts dagegen. Und du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich darüber freuen würde. Also, was meinst du? Begleitest du mich?" Glücklich fiel sie ihm um den Hals. "Auf jeden Fall!"
 

So, da das Kapitel so lang war, mach ich den Schlusstext heute mal kurz. Ich hab auch nicht viel zu sagen. Also, bis zum nächsten Kapitel^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-05-27T20:03:02+00:00 27.05.2005 22:03
Man man man... die armen Beiden.
Mia und Sanji müssen aber viel mit machen .________.

bin mal gespannt was in den nächsten kapis noch so kommt ;D
*gleich zum nächsten kapi über geht*


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