Liebesgeflüster (1)
Kapitel 12
Liebesgeflüster (1)
Am nächsten Morgen wachte Anja, in einem ihr unbekannten, Zimmer auf. Müde
drehte sie sich um, in diesem Moment war ihr es völlig egal wessen Zimmer das
war, Hauptsache sie konnte schlafen. Sie gähnte leise und öffnete dabei halb
ihre Augen, schloss sie allerdings wieder. Erst nach einigen Sekunden hatte sie
das gesehen realisiert und öffnete wie von einer Tarantel die Augen.
"Morgen...", sagte ein ziemlich verschlafen wirkender Shinji, der komischer
weise mit ihr in einem Bett lag. Sofort schreckte sie hoch, um dann
festzustellen, dass sie nicht nur mit ihm in einem bett gelegen hatte, sondern,
dass sie mit ihm in einem Bett gelegen hatte und dabei nur Unterwäsche anhatte.
Augenblicklich zog sie die Decke hoch und lief rot an. "Wa..was tue ich hier?",
stotterte sie leise. Shinji stützte den rechten Ellenbogen auf, stützte seinen
Kopf auf seine Hand, er schaute sie an. "...schlafen???", sagte er und
lächelte. "Und wieso verdammt noch mal tue ich das in deinem Bett? //////////",
fragte sie verwirrt. "Sag mal...hast du gestern was getrunken, oder was? Hast
du etwa schon vergessen, dass du gestern nach dem Diebstahl mit zu mir gegangen
bist, weil du Angst hattest und dann haben wir halt beide in meinem Bett
geschlafen!", sagte er und starrte sie weiter an. "Ja klar! Und dann habe ich
natürlich meine Klamotten ausgezogen und in Unterwäsche neben dir geschlafen!
Jetzt erzähl mir bloß nur noch, dass es den Weihnachtsmann gibt!", sagte sie
wütend und funkelte ihn an. "Ja du hast deine Kleider abgelegt und hast in
Unterwäsche neben mir geschlafen, ich genauso! Was denkst du eigentlich von
mir? Das ich im Schlaf über dich hergefallen bin und dich ausgezogen habe, oder
was?", fragte er und gähnte dabei. "Wa...was soll das heißen "ich genauso"?",
fragte Anja nervös und bemerkte jetzt erst, dass sein Oberkörper frei von
lästiger Wäsche war. "Na das ich nur in Unterwäsche neben dir geschlafen habe,
schließlich waren unsere Klamotten nach dem Regenschauer gestern ziemlich
durchnässt, und du wolltest ja kein T-Shirt von mir! Du hast nämlich gesagt, du
bräuchtest es nicht, und ich schlafe so wieso immer in Boxer schlafe..." Das war
eindeutig zu viel für sie, rot wie eine Tomate sprang sie auf und riss die
Decke mit sich, wofür sie sich später bestrafen wollte, da für sie die
Situation och peinlicher wurde, da sie jetzt ihn auch noch ohne Decke anstarren
musste, da sie einfach nicht von seinem Anblick loskam. Nach einiger Zeit hatte
sie wieder die Kontrolle über ihren Körper und schaute schnell aus dem Fenster,
immer noch die Decke umklammernd. "Hast du nicht gesagt wir sollten Abstand
nehmen? Nennst du das etwa Abstand? Warum quälst du mich so? Das ist nicht
fair...", sagte sie und drehte Den Kopf mit Tränen in den Augen wieder zu ihm.
"...ich liebe dich!", sagte sie leise. "ICH LIEBE DICH!", schrie sie laut und
vergrub dann ihr Gesicht in der Decke, in die sich jetzt ihre Fingernägel
krallten. "...", schweigend stand Shinji auf und tapste zu ihr. Unentschlossen
stand er vor ihr und sah sie an. Ihr schluchzen rief in ihm wieder einmal
dieses unbeschreibliche Gefühl (Namens Liebe XD) hervor. In diesem Moment war
es ihm so etwas von scheiß egal was er Gott versprochen hatte, dass konnte er
einfach nicht einhalten. Er war sich noch nicht schlüssig, doch von einer zur
nächsten Sekunde riss er Anja die Decke aus der Hand, ergriff ihr Handgelenk
und zog sie zu sich um sie dann in seine Arme zu schließen und den nächsten
folgenden Satz zärtlich in ihr Ohr zuflüstern: "Ich liebe dich!"
Noch einige Zeit hatten sie so dagestanden, still ohne sich zu bewegen und für
einen kleinen Moment, der jetzt wohl für ewig anhalten würde, hatte sich diese
zweite Chance zu leben gelohnt, endlich war beiden das Herz so leicht als
hatten sie alles abgelegt, was einem irgendwie Kummer bereiten konnte, es gab
nur noch den anderen für die beiden. Mittlerweile hatten sie sich angezogen und
standen in Shinjis Küche. Da allerdings das einzigste Kaffee war, was Anja
kochen konnte, hatte sie fast gar nichts zu tun während Shinji sich mit den
heißen Hühnereiern abquälte. "HEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIß!", sagte er auf einmal
laut und lies ein Ei Außversehen in die Spüle fallen. Einige Sekunden danach
vernahm er ein leises und unterdrücktes Lachen hinter sich. Ein wenig
verärgert drehte er sich um. "Was gibt's denn da zu lachen, hä?", fragte Shinji
und schaute Anja eingeschnappt an. " Es sah nur so niedlich aus!", sagte Anja,
immer noch lachend. "Pft...ich bin nicht niedlich! Hier!", sagte er und warf ihr,
ihr eigenes Ei zu. "Jetzt kannst du es selbst schälen!" "HEEEEEEEEEEEEEEIß!",
sagte sie und lies ihr Ei fallen, wobei dieses hart auf den Boden krachte. "Oh
nein! Mein Ei!" Einige Sekunden später vernahm sie ein lautes lachen. "*sniff*
Was gibt es denn da zu lachen?", fragte sie und schaute den Übeltäter (Shinji)
an. "Nichts...*prust*!", sagte er und versuchte wirklich einen Lachanfall zu
unterdrücken. Danach kniete er sich auf den Boden und hob ihr demoliertes Ei
auf. "...das ist wohl hin..." "WAAAAAAAAAAAS?!?!?!?! Und was soll ich jetzt
frühstücken? Vielleicht Luft? Ich hab' Hunger! T-T", sagte Anja wehleidig. "Du
kannst meins haben!", meinte Shinji und hielt ihr sein Ei unter die Nase. "Aber
nur, wenn ich auch eine Gegenleistung dafür kriege!", redete er grinsend
weiter. "Hä? r.r Was für ne Gegenleistung denn?", fragte sie verwirrt und
schaute das Ei an. "Ich versteh nicht was du meinst!" "...", er schwieg, legte
das demolierte Ei in die Spüle und sah sie dann ernst an. "Wa...was?", fragte sie
verunsichert und lehnte sich unbewusst an die Arbeitsfläche. "Nichts....",
sagte er unschuldig, machte einen Schritt auf sie zu, legte seine Hände auf
ihre und schaute sie "unbewusst" fordernd an. Sie wollte etwas sagen, doch er
legte einen Finger auf ihre Lippen. "Pssst...", sagte er leise und beugte sich
vor um sie zu küssen, just in diesem Moment flog die Tür zu seiner Wohnung auf.
"HEY SHINJI! MARRON UND ICH WARTEN SCHON NE GESCHLAGENE HALBE STUNDE AUF DICH!"