Zum Inhalt der Seite

A single night

Gackt x You
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A single night
 


 

An manchen Abenden bekommt Zeit eine besondere Bedeutung.

Manchmal sitzt man einfach da, denkt über den Tag nach der hinter einem liegt und kommt zu dem Schluss, dass die Zeit den ganzen Tag über gerast ist einem kaum Platz zum Atmen gelassen hat und jetzt genauso wie man selbst, ganz ruhig und langsam wird. Manchmal passiert es auch dass man sich am Abend fragt warum dieser Tag noch immer nicht zu ende ist...Oder man bekommt Panik. Was hat man den ganzen Tag über gemacht? Wo ist die Zeit geblieben? Warum rasen die Stunden nur so an einem vorbei? Warum drehen sich die Zeiger der Uhren so schnell, dass einem vom zusehen schon schwindelig wird?
 

Im Herzen Tokyos drangen leise Klavierklänge aus einer großen Wohnung, ganz oben in einem teuren Hochhaus.

Gackt Camui saß seit halb sechs hier, einige Notenblätter auf dem Boden und auf dem großen schwarzen Flügel verteilt, einen Stift zwischen den Fingern, den er in Gedanken versunken im Takt immer wieder gegen die hölzerne Umrahmung des Klaviers klopfen ließ. Der Aschenbecher quillte über, die Asche die neben ihm auf der breiten Sitzbank lag störte das unordentlich ästhetische Bild eines Komponisten bei der Arbeit.

Stirnrunzelnd spielte er die letzten paar Takte noch einmal mit einer Hand durch, seufzte und strich einige Noten weg. Irgendwie wollte es ihm nicht gelingen, das was er fühlte in die Melodie dieses Liedes zu legen! Normalerweise brauchte er nur die Augen zu schließen und schon hatte er zumindest das Grundgerüst eines neuen Stückes im Kopf, aber dieses Mal...
 

Vielleicht lag es daran, dass er sich selber nicht über seine Gefühle im klaren war... Vielleicht wusste er nicht genau wie das Stück klingen sollte, melancholisch, sehnsüchtig? Oder vielleicht euphorisch, emotionsgeladen? Wollte er leise Klänge, die die Seele streichelten und einen zum lächeln brachten? Oder lieber eine erschlagende Harmonienfolge die einem den Atem raubte und einem Tränen in die Augen trieb?
 

Resigniert ließ der Sänger seine Stirn auf die Tasten fallen, gedämpft schlug er dabei A, H und C an... die Töne hallten durch den Musikraum, vermischten sich zu einem einzigen Klang, der langsam immer leiser wurde und nach einer Weile im Nichts verklang.

Ein absurder Gedanke forderte seine Aufmerksamkeit. Was geschah eigentlich mit einem Ton, wenn er verklungen war? Er bleib eine Erinnerung, vielleicht ließ er ein Gefühl zurück... War es mit einem kompletten Stück genau so? Verschwanden seine Lieder wenn sie endeten genau so spurlos im Nichts?

Wenn das so sein sollte, dann musste er es um jeden Preis schaffen, das Lied was er gerade versuchte zu Papier zu bringen auf ewig klingen zu lassen. Für immer, denn es sollte ein ganz besonderes Lied werden.
 

Ein Dank. Ein kleines Stück seiner Seele und seiner Welt, das er nur für eine Person offen legen würde, für die Person der er zu verdanken hatte dass er zu dem geworden war was er heute war.

You.

Er hatte es verdient, er hatte es schon so lange verdient! Ein Lied das zeigte wie wichtig er dem Sänger war, was er ihm bedeutete... und genau da lag das Problem. Wie konnte man Gefühle und Empfindungen in Worte, Noten und Klänge fassen, die man nicht einmal selbst klar erfassen konnte?
 

Ein leises Klopfen zerbrach die Stille, die Türe zum Wohnzimmer wurde langsam geöffnet. Ein schmaler Lichtspalt fiel in den Raum hinein und erst jetzt bemerkte Gackt wie dunkel es hier gewesen war.

You schob seinen zerzausten Kopf in das Musikzimmer und sah ihn an. Offenbar war er beim lesen auf dem Sofa eingeschlafen, auf seiner Nase waren die Abdrücke seiner Brille sichtbar. Er lächelte leicht und schob die Türe noch ein Stückchen weiter auf.
 

"Gac-chan, es its gleich ein Uhr... meinst du nicht es reicht für heute?"
 

Wie immer... eigentlich wusste er ja, dass sein Freund recht hatte. Jetzt noch hier zu sitzen und mit Gewalt nach Melodien zu suchen, die sich ihm freiwillig nicht offenbaren würden war sinnlos. Sein Kopf war leer, einfach vollkomen leer. Trotzdem... er mochte es nicht wenn er in seiner Arbeit gestört wurde.
 

"Ich habs gleich..."
 

"Du lügst."
 

Keine Anschuldigung, kein Vorwurf, kein triumphierend gehässiger Beweis dafür wie gut er ihn kannte, einfach nur eine Feststellung. Trotzdem reizte ihn Yous Kommentar.
 

"Ach... meinst du. Lass mich bitte in Ruhe, ich muss arbeiten."
 

"Gac-chan, komm schon, es ist schon spät! Du hast doch morgen noch genug Zeit dafür!"
 

"You, tust du mir bitte den Gefallen und hörst damit auf? Ich muss das noch zu ende schreiben!"
 

"Du tust dir damit aber keinen Gefallen, es ist nicht gesund wenn du dir hier die Nächte um die Ohren schlägst! Du solltest versuchen eine Weile zu schlafen!"
 

Er benutzte bewusst nicht die Worte: du MUSST. You sagte immer nur: du SOLLTEST. Er wusste ganz genau dass man Gackt keine Vorschriften machen konnte, also appellierte er einfach an seinen gesunden Menschenverstand.

Doch heute klappte das nicht... Gackt war gereizt, eigentlich nur wütend und enttäuscht von sich selbst, aber wenn You sich schon so bereitwillig als Sündenbock darstellte? Dann konnte er sich auch an ihm abreagieren. You war es schließlich gewohnt.
 

"You! Hör auf meine Mutter zu spielen, kümmere dich um dein eigenes scheiß Leben und lass mich zufrieden!"
 

In diesem Moment beging er gleich mehrere Fehler auf einmal. Der Violinist war es zwar gewohnt dass sein Freund ab und zu einfach mit Gemeinheiten und unverschämten Kommentaren um sich warf, er tat das nur weil er sauer auf sich selbst war. Aber er verdrehte dabei nie die Augen... das hatte er gerade getan, und die passende abfällige Handbewegung dazu gemacht. Und noch etwas stach You ins Herz... er hatte gesagt, er solle ihn zufrieden lassen. Nicht wie sonst, in Ruhe, sondern zufrieden. War er denn zufriedener wenn You sich nicht in sein Leben einmischte?
 

"Gomen-nasai..."
 

Leise schloss You die Türe wieder. Gackt hatte etwas geschafft, was You schon seit langer Zeit für unmöglich gehalten hatte... Leise flüsterte er ein verletztes: "Ich mach mir doch nur Sorgen, du blöder Idiot!" gegen die verschlossene Türe und wischte sich über die Augen, nahm sein Buch und seine Brille vom Tisch und verschwand in seinem Zimmer.
 

Doch auch wenn er sich vornahm einfach zu schlafen, sich keine Gedanken zu machen und seinen Freund einfach links liegen zu lassen, er konnte es nicht.
 

Die digitale Anzeige seines Weckers leuchtete sanft und warf ein grünliches Licht in den Raum, das kaum so weit reichte um die Kante des Nachtisches klar zu erkennen auf dem er stand. You starrte einfach auf die leicht leuchtenden Zahlen... in Gedanken versuchte er sich davon zu überzeugen dass sein Freund die Worte nicht so gemeint hatte wie er sie ihm an den Kopf geschmettert hatte, er wollte ihm doch damit nicht weh tun, das war nur... das war nur im Affekt gewesen, er wusste doch wie Gackt sein konnte!

Aber sein Selbstbetrug funktionierte nicht. Er war trotzdem verletzt und enttäuscht von dem, was gerade gehört und gesehen hatte... das genervte Augenverdrehen, die abwertende Handbewegung die ihm deutlich zeigte dass er gerade störte, dass er nicht einmal ein Lächeln wert war...
 

You hatte nicht den Hauch einer Ahnung warum ihm das so weh getan hatte, er machte aber auch nicht den Fehler darüber genau nach zu denken. Er drehte den Kopf ins Kissen und erlaubte es sich einfach verletzt zu sein, ließ das ungewohnte Gefühl einfach zu und ließ ein paar kleine, genau so ungewohnte Tränchen einfach im Kissen verschwinden.
 

Im Musikzimmer kämpfte Gackt mit seinen eigenen Gefühlen, seinerseits handelte es sich dabei aber zum Großteil um Wut, die langsam stechender Enttäuschung und nach einer ganzen Weile trüber Resignation wich.

Er schaffte es einfach nicht! Dieses verfluchte Lied... warum gelang es ihm nicht? Er hatte noch nicht einmal den Refrain fertig... etwas das er sonst innerhalb von maximal zwei Stunden zur Perfektion genau schreiben konnte.

Seufzend stand er auf, es hatte einfach keinen Sinn mehr. You hatte Recht...

Er ließ einfach alles wie es war, das Chaos würde er schon am nächsten Tag beseitigen. Geistig müde und ausgelaugt verließ er das Musikzimmer, tapste durch das Wohnzimmer in die Küche.

Dort stutzte er... irgendetwas war anders... irgendetwas fehlte... verwirrt sah er sich genau um. Was war es? Was störte den Anblick der Küche so sehr, dass es ihm auffiel? Dass es ihn unruhig machte? Langsam ließ er den Blick über die Schränke wandern, den Ofen, die Arbeitsfläche, das Spülbecken, den Kühlschrank.... das war es. Der Platz neben dem Kühlschrank war leer!

Normalerweise stellte You immer bevor er ins Bett ging die Butte neben dem Kühlschrank auf die kleine Ablage. Gackt hasste es morgens zu frühstücken, aber das was er am meisten hasste war, wenn die Butter zu hart war... wenn er so darüber nachdachte war es das dümmste auf der Welt. Er hasste es wenn die Butter zu hart war, deswegen hatte You sich schon vor langer Zeit angewöhnt die Butter immer Abends raus zu stellen, so dass sie über Nacht weich werden konnte... das tat er nur für ihn, denn er selbst aß gar keine...

Warum hatte er es heute Abend nicht getan? Hatte er es etwa vergessen? Nein, das konnte nicht sein, You war ein Gewohnheitsmensch. Gackt würde wetten dass er die Butter sogar raus stellte wenn er am nächsten Tag alleine war, wenn Gackt zum Beispiel für ein paar Tage weg war. Er konnte es nicht vergessen haben. Es sei denn...

Wie ein Schlag traf es den Sänger, ein unangenehmes Gefühl dass sich vom Kopf aus rasend schnell zu seinem Herzen hin ausbreitete wie ein Virus. Er hatte You mit dem was er gesagt hatte weh getan... You hatte nicht daran gedacht weil er ins Bett gegangen war mit dem Gefühl nicht wichtig zu sein.

Das hatte er doch nicht gewollt!
 

Wie lange er dort gelegen hatte wusste er nicht, er hob auch nicht den Kopf um nachzusehen wie spät es war als seine Schlafzimmertüre ganz langsam und vorsichtig geöffnet wurde. Das dumpfe Geräusch von nackten Füßen auf Teppich war so seltsam vertraut dass es ihn fast schon zum Lächeln gebracht hätte...

Gackt würde zu ihm kommen, würde sich neben das Bett knien und ihn eine Weile ansehen, dann würde er ganz sachte mit den Fingerspitzen in Yous Arm pieksen und ihn dann in flüsterndem Ton fragen ob er sich zu Gackt ins Bett legen würde. Ab und zu tat er das, immer wenn er sich alleine fühlte und diese Einsamkeit nicht mehr ertrug. Und You kam immer gern zu ihm.
 

"You-chan... kann ich heute nacht bei dir schlafen?"
 

Verwirrung machte sich in You breit, warum dieses Mal so? Warum fragte ihn sein Freund nicht ob er zu ihm ins Zimmer kam?

Eigentlich spielte das ja keine Rolle. Genau so wenig wie das was vorher geschehen war, Gackt schien seinen Fehler nicht einmal bemerkt zu haben, also hatte er es auch nicht mit Absicht getan.
 

Lächelnd rutschte You zur Seite und hob wortlos einladend die Decke ein Stückchen an. Warum auch immer es heute anders war, so wenig Bedeutung das auch eigentlich hatte... You hatte trotzdem das Gefühl als wäre das der Beginn einer grundlegenden Veränderung, deren Form und Ausmaß er sich allerdings wiederum nicht vorstellen konnte.
 

Dankbar legte Gackt sich zu seinem Freund, leicht seufzend als er sich an ihn kuschelte. Die gleiche Position wie immer, er legte das Gesicht an Yous Hals, klemmte eines seiner langen Beine zwischen den seinen ein und legte die eine Hand an Yous Taille. Der große Violinist legte die Arme um ihn und zog die Decke über sie, so wie immer.

Nach einer Weile begann Gackt mit den Fingerspitzen die warme Haut an Yous Seite zu streicheln, gerade so viel dass er es spüren konnte, aber nicht genug um anzüglich zu sein. Das Zeichen für You um ihn etwas enger an sich zu ziehen und über seinen Rücken zu streicheln, in langsam aber ausholenden Bewegungen, fast so wie man ein kleines Kind in den Schlaf begleitet, mit dem beschützenden Gefühl dass es nicht allein ist...
 

Genau wegen diesem Gefühl kam Gackt immer wieder zu ihm, das Gefühl nicht alleine zu sein. Obgleich es für Außenstehende wahrscheinlich unglaubwürdig klingen mochte, aber Gackt war oft einsam. Egal wie viele Mensch er um sich herum hatte, die meisten waren nur hohle Hüllen für ihn, sie hatten weder Seele noch Gesicht, sie waren nur da, hatten fratzengleiche Masken aufgezogen die ihn trügerisch anlächelten und sprachen in lobpreisenden Worten und heuchlerischen Tönen die er nicht verstehen konnte. Nur ein dumpfer Schwall bedeutungsloser Klänge kam bei ihm an, hallte in seinem Herzen wieder und zeigte ihm dass er für andere eine ebenso leblose Hülle war wie die meisten seiner Mitmenschen für ihn.

Es gab nur sehr wenige, die ihm das Gefühl geben konnten nicht allein zu sein. Und am besten schaffte You das, immer und immer wieder.
 

Eine sehr bedeutende Frage stellte sich ihm auf einmal, eine Frage über die er in all den Jahren noch nie nachgedacht hatte... wusste You das eigentlich? Wusste You wie sehr er auf ihn angewiesen war, wie sehr er ihn brauchte und wie dankbar er ihm für alles war?

Nunja, woher sollte er das wissen?

Zu der Erkenntnis, dass er ihm noch nie gedankt hatte kam noch das schlechte Gewissen hinzu. Das was er ihm heute Abend gesagt hatte, trug sicher nicht dazu bei dass sein Freund wusste wie viel er ihm wert war...
 

Aber sagen würde Gackt ihm das nicht. Er würde es nicht können, es würde hohl und dumpf klingen. Er wollte es ihm zeigen, ihn spüren lassen dass er ihm dankbar war.

Langsam und sanft strich er von Yous Taille aus höher, bis er dessen Arm erreichte, den der Violinist locker um ihn gelegt hatte. Ohne zu zögern begann er seinen Arm mit den Fingerspitzen zu streicheln, ganz sanft und langsam, in einer zärtlichen beruhigenden Art.

Er wusste dass You das liebte.

Überrascht stellte Gackt fest dass sich bereits nach ein paar Sekunden eine leichte Gänsehaut unter seinen Fingern bildete. Ein leichtes kaum hörbares Seufzen entwich den Lippen seines Freundes, diese unscheinbare zärtliche Berührung schien ihm unglaublich gut zu gefallen... wenn Gackt so darüber nachdachte, eigentlich war es schon immer so gewesen dass die kleinsten und unwichtigsten Dinge seinem Freund eine Menge bedeuteten und ihn sehr zu freuen vermochten.

Wenn er ihm eine solche Freude damit machen konnte dass er seine Fingerspitzen an einer bestimmten Stelle seines Armes ganz sachte über seine Haut schweben ließ, warum sollte er es dann nicht tun?

Außerdem fühlte sich Yous Haut schön an...

Eine ganze Weile streichelte er Yous Arm, dabei konzentrierte er sich so sehr darauf wie sich diese weiche Haut unter seinen Fingern anfühlte, dass es ihm beinahe schon einen Schreck einjagte als er Yous Hand plötzlich in seinem Nacken spürte. Offenbar hatte der hoch gewachsene Violinist den Entschluss gefasst sich für die Streicheleinheiten zu bedanken. Zögerlich und offensichtlich verunsichert hatte er damit begonnen mit den weichen Nackenhaaren seines Freundes zu spielen. Er ließ die kurzen Härchen durch seine Finger gleiten, berührte mit den Fingerspitzen immer wieder die warme Haut an Gackts Nacken.
 

Lange lagen sie so da, tauschten Nähe und Wärme aus, genossen die Berührungen des anderen. Doch die Gedanken die Gackt beschäftigt hatten waren noch da... nur hatten sie eine etwas andere Form angenommen. Jetzt dachte er darüber nach wie er ihm noch zeigen konnte dass er ihm viel bedeutete, dass er ihn brauchte.

Langsam ließ er seine Hand nach hinten wandern, zu Yous Rücken. Wie Blumenranken wanden sich die unsichtbaren Muster um Yous Wirbelsäule, die Gackt mit sanften Bewegungen seiner Fingerspitzen auf dessen Haut zeichnete.

Als unfreiwillige Antwort auf diese angenehme Berührung breitete sich die Gänsehaut die vorher nur seinen Arm überzogen hatte auch auf Yous Rücken aus.

Gackt lächelte leicht gegen den schlanken langen Hals des anderen, schön dass es ihm gefiel! Abenteuerlustig wanderte Gackts Hand über den glatten Rücken und den schlanken Arm des Violinisten, verirrte sich nach einer Weile kurz etwas tiefer, so dass er mit dem kleinen Finger den Saum der tief sitzenden Shorts streifte.

Ein kurzer, kaum wahrnehmbarer Schauer durchfuhr Yous Körper und er schluckte leicht.

Jetzt war der Punkt erreicht an dem er unter normalen Umständen damit aufgehört hätte Gackt zu streicheln, um ihm zu signalisieren dass er aufhören sollte.

Es kam oft vor dass sie so ineinander verschlungen da lagen und Zärtlichkeiten austauschten, oft bewegten sie sich dabei gefährlich nah an eine hauchdünne Grenze, die sie bisher nie zu überschreiten gewagt hatten.

Doch irgendwie war dieses Mal anders. You hatte nicht das Gefühl diese Behandlung jetzt und hier einfach abbrechen zu müssen... er genoss es viel zu sehr, dass sein Freund ihm dieses Gefühl der Nähe schenkte.

Dass er ihm zu zeigen schien dass es ihm leid tat was er gesagt hatte...
 

Dennoch zögerte der Violinist, er wusste nicht wie weit er selbst gehen konnte. Ganz abgesehen davon dass seine Position nicht viel mehr zuließ als das, was er seinem Freund sowieso schon gab, war er sich auch nicht sicher ob er das überhaupt wollte... seine Gedanken wurden immer hektischer und begannen ein ungeordnetes Chaos zu bilden, das sich darin äußerte dass er begann auf der Unterlippe herum zu kauen.

Sein Freund nahm diese Bewegung wahr, lächelte nochmals gegen seine duftende Haut und begann dann mit der Nasenspitze ganz langsam und sanft kleine Kreise auf Yous Hals nachzufahren. Er wusste ganz genau dass sein Mitbewohner und Seelenbruder an dieser Stelle enorm empfindlich war.

Und er sollte damit Recht behalten, denn You reckte ihm seinen Hals ein wenig entgegen. Eine unbewusste Einladung, die Gackt gern annahm, auch wenn er sich sicher war dass sein Freund das nicht einmal absichtlich getan hatte.

Nach einer Weile kam ihm der Gedanke, nein, der Impuls die kleinen Kreise zu unregelmäßigen Mustern werden zu lassen, und dazu seine Lippen zu benutzen.
 

You erschauderte. Das ungewohnte Gefühl von warmen, weichen Lippen, die seine Haut mit brennend zärtlichen Liebkosungen folterten war gleichsam alarmierend wie angenehm, und es schien sich in seinem ganzen Körper auszubreiten. Die Gedanken warum sein bester Freund das tat wurden von einem aufregend beruhigenden Gefühl bei Seite gefegt, das von seinem Hals ausgehend Besitz von seinem ganzen Körper ergriff. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen und er ließ seine Hand sanft über Gackts Rücken wandern, immer auf und ab, zärtlich und beruhigend, gleichsam signalisierend dass ihm das was der Sänger mit ihm machte ihm ausgesprochen gut gefiel.
 

Diese Geste wäre allerdings nicht einmal notwendig gewesen, denn Gackt verstand ihn auch so schon. Mehr noch, allmählich begann ihm das ganze immer mehr zu gefallen. Das Gefühl einer verwandten vertrauten Seele durch einfache Berührungen etwas von der Nähe zurück zu geben, die er immer so selbstverständlich empfangen hatte, das Wissen dass You diesen stummen Dank annahm und genoss, das alles ließ ihn von Sekunde zu Sekunde sicherer werden.

Ganz langsam setzte er sich auf und legte seinem Freund beide Hände auf die Schultern, ein sanftes Lächeln auf den Lippen dass diesem zeigte dass alles in Ordnung war.

You zögerte nur kurz, folgte dann der unausgesprochenen Aufforderung und legte sich auf den Bauch, die Arme unter dem Kissen verschränkt.
 

Vorsichtig setzte sich Gackt auf die Beine seines Freundes, achtete aber darauf dass er nicht zu viel Gewicht auf die schlanken Oberschenkel legte. Kurz betrachtete er den Rücken des anderen, der im dumpfen Licht einladend warm aussah. Langsam beugte er sich nach vorn und legte die Hände auf die weiche Haut, strich ein paar Mal einfach nur streichelnd über einen Rücken und begann ihn dann langsam und vorsichtig, trotzdem kraftvoll und bestimmt zu massieren.

Ein Lächeln umspielte seine vollen Lippen als seine Hände über Yous Rücken glitten. Unter der sanften Haut konnte er kraftvolle, angespannte Muskeln spüren, die sich langsam unter seinen massierenden Bewegungen entspannten. Man sah es You nicht an, er wirkte trotz seiner Größe immer schmal und schmächtig, aber er war trotzdem recht stark. Gackt fragte sich wie es sich wohl anfühlen würde wenn You sich bewegte, wenn sein ganzer Körper angespannt war... er schloss die Augen. War es normal dass man es so sehr genoss jemanden zu massieren? War es normal dass man... ihn mit mehr als nur den Händen berühren wollte?

Langsam rutschte der Sänger etwas tiefer, so dass er sich neben dem schlanken Körper unter sich abstützen konnte, und begann Yous Rücken mit den Lippen zu berühren, ihn sanft zu streicheln. Die unter der süßen Haut verstecken Muskeln zuckten ab und zu, je nachdem wo er ihn wie berührte. Jedes Mal wenn er ein solches Zucken wahrnahm, wiederholte er die Berührung nochmals.

Wie erwartet bekam You von diesen sanften Streicheleinheiten eine Gänsehaut. Die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich kitzelnd auf - sehr zu Yous Entsetzen war das allerdings nicht das einzige was sich langsam regte.

Ein unangenehm erregendes Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus und wanderte unaufhörlich nach unten, immer näher zu einer bestimmten Stelle hin, quälend langsam, rasend schnell. Und nicht aufzuhalten.

Ohne es zu wollen löste sich ein leises Keuchen von seinen Lippen, kaum mehr als ein lautes Ausatmen, ein leiser Luftzug in einem Raum angespannter Reglosigkeit. Doch dieses unbedeutend kleine Geräusch drang an Gackts Ohren und infizierte seinen ganzen Körper mit dem selben kribbelnden Gefühl wie dem, welches You empfunden hatte als dieser Laut seine Lippen verlassen hatte.

Mehr noch.

Gackt lächelte, er lächelte wie er es sonst nur sehr selten tat. Ohne es wirklich zu wissen ahnte er, wie sein Freund auf seine Berührungen reagierte. Das leise Keuchen, das Zucken der mittlerweile wieder angespannten Muskeln, die Gänsehaut... das alles verriet ihn mehr, als es Worte hätten tun können.

Und das machte den Sänger unglaublich glücklich! Das Wissen, dass er dafür sorgen konnte dass sein sonst so schüchterner, beherrschter Freund in dieser Art und Weise auf ihn reagierte ließ in ihm eine Freude und ein warmes Kribbeln ansteigen, das ihn gleichsam verwirrte wie ermutigte.
 

Eine Weile setzte er seine Liebkosungen fort, doch der Drang dieses leise Geräusch das sein Freund verursacht hatte nochmals zu hören schien mit jeder Sekunde ins unerträgliche anzusteigen. Er wollte das noch mal hören... weil es ihm selbst gefiel und weil es ihm zeigte dass You das was er tat mochte. Nur ganz kurz berührte er Yous Haut mit der Zungenspitze. Genau zwischen dessen Schulterblättern, dort wo er wusste dass You da empfindlich war.

Nur ganz kurz kam er in den Genuss dieses wundervollen Geschmacks, und schon war er süchtig danach.

Immer wieder berührte er die süße Haut mit der Zunge, wanderte langsam zu den Schultern, liebkoste seinen Nacken und verwöhnte nach und nach jeden Zentimeter von Yous Rücken sorgfältig. Er bemerkte nicht einmal wie er das Gewicht langsam nur noch auf einen Arm verlagerte und mit der anderen Hand sanft damit begann über die Seite seines Freundes zu streicheln.

Doch das alles war nicht genug, er wollte mehr. Mit jedem Moment der verstrich wollte er mehr.
 

Langsam rutschte er noch ein wenig nach unten, küsste You sanft in den Nacken und legte sich dann halb über ihn. You drehte sich leicht auf die Seite, gerade so dass sich Gackt mit der Brust gegen seinen Rücken kuscheln konnte. Sein Atem ging etwas schneller und er gab sich große Mühe Gackt jeglichen Blick zwischen seine Beine zu verwehren. Es war ihm peinlich, wie erwartet.

Gackt lächelte gegen den Nacken seines Freundes. Als wäre es nötig erst zu sehen was er sowieso schon wusste...
 

Langsam legte er einen Arm um ihn, ließ die Hand sofort über seinen Bauch und seine Brust wandern, forschend, neckend, beruhigend. Kleine Kreise, ausgefallene Muster, scheinbar willkürliche Bahnen strichen seine Finger auf der heißen angespannten Haut nach, immer weiter wanderte er dabei nach unten. Immer weiter, bis sein kleiner Finger den Hosenbund berührte.

You hielt die Luft an, Gackt konnte die Zweifel förmlich spüren die sich langsam in Yous Kopf den Weg in sein Bewusstsein bahnten. Zweifel die keinen Platz in seinen Gedanken haben durften!
 

Langsam begann der Sänger die Schultern seines Freundes mit kleinen Küssen zu übersähen, während seine Hand langsam wieder nach oben wanderte, seine Fingerspitzen in kleinen Kreisen um den schmalen Bauchnabel tanzten.
 

You schluckt schwer, warum war das alles so schön? Warum hielt er ihn nicht auf? Und vor allem, warum tat das was sein langjähriger Freund hier gerade tat seltsamerweise seiner Seele sogar noch besser als seinem Körper, der bei den Berührungen ohnehin schon seiner Kontrolle entglitten war?

Die Verwirrung die sich in ihm breit machte konnte das erregende Gefühl von Geborgenheit und Glück nicht ersticken, dass seinen Körper und vor allem seinen Geist überschwemmte.

Er wollte dass das niemals endete, wollte mehr, wollte diesen quälend schönen Berührungen entkommen. Alles Gefühle die nicht zusammen passen wollten, die aber auch alle untrennbar zueinander gehörten.

Kurz hatte er Gelegenheit sich zu fragen warum sein Freund das alles tat, doch dann durchzuckte ihn ein kleiner Stromschlag, als Gackts Zeigefinger beinahe ohne ihn überhaupt zu berühren durch seinen Bauchnabel gefahren war. Es war fast so, als würde das bloße Wissen dass er das gerade getan hatte dazu führen dass er dieses elektrisierende Gefühl gehabt hatte.
 

Nicht nur You war überrascht, auch Gackt blinzelte leicht als er spürte wie durch den Körper des anderen ein Schauer lief. Dabei hatte er ihn nur ganz minimal berührt! Wenn er schon auf so kleine Berührungen so sehr reagierte, wie sah dann eine Reaktion erst aus wenn...
 

Langsam und bedacht, konzentriert und aufmerksam ließ Gackt seine Fingerspitzen wieder in kleinen, immer enger werdenden Kreisen um Yous Bauchnabel wandern. Allmählich zog er die Kreise immer enger, bis seine Fingerspitzen gefährlich nahe an diesen Punkt kamen. Ganz langsam fuhr er mit der Fingerspitze durch die kleine Vertiefung.

Yous Bauchmuskeln zuckten leicht und Gackt spürte dass da wieder dieser Schauer war, der sich durch den größeren Körper zog.

Er wiederholte die Geste, dieses Mal eindringlicher, langsamer. Ein kurzes Zittern durchlief Yous Körper, ein greifbares Zeugnis der Gefühle die ihn durchströmten.

Immer wieder berührte er ihn auf diese Weise, immer wieder brachte er ihn dazu kurz zusammen zu zucken, leise zittrig die Luft einzuziehen.

Doch das reichte ihm bald nicht mehr... er wollte mehr, viel mehr! Zielsicher wanderten seine Finger weiter nach oben, über den angespannten Bauch, die Brust...

Hauchzart und sanft fuhr er mit der Fingerspitze über die Stelle, die You dazu brachte erneut die Kotrolle über seine Stimme zu verlieren. Ein leises erschrockenes Keuchen war genug Dank und Ansporn für Gackt, um die Berührung zu wiederholen und die kleine Brustwarze mit dem Zeigefinger zu quälen.
 

You hatte das Gefühl als wären sämtliche Nerven seines Körper auf einmal mit dieser einen Stelle verbunden, denn er spürte diese Berührungen im ganzen Körper.

An einer bestimmten Stelle allerdings ganz besonders...
 

Gackt ließ sich Zeit. Aus irgendwelchen Gründen wusste er dass die heutige Nacht sich niemals wiederholen würde, es war seine einzige Chance You so nahe zu sein, es war die einzige Gelegenheit die er haben würde um in You Gefühle zu entfachen, die ihn dazu bringen würden seine Gedanken zurückzustellen und mit ihm zusammen in das wunderbare Nichts zu fallen, welches sie am Ende ihres Spieles erwarten würde. Die willkommene Stille die immer folgte wenn sich zwei Seelen durch ihre Körper vereinten.
 

Immer wieder beglückte er You damit, dass er ihn an dieser Stelle berührte, ihn leicht zwickte und ärgerte, jedoch immer zärtlich blieb.

Der Körper des Violinisten hatte zu beben begonnen, die Spannung die jeder elektrische Schlag hinterließ war kaum mehr auszuhalten.
 

Plötzlich bemerkte der Sänger etwas, das ihn kurz erschrocken innehalten ließ.
 

Er hatte sich die ganze Zeit über leicht gegen seinen Freund bewegt. Seinen Unterleib, um genau zu sein.

Gackt schluckte leicht als er den Beweis für seine eigene Aufregung deutlich spürte, und kurz erschrak er bei dem Gedanken dass You das genau so gut spüren konnte...

Und zwar schon seit einer ganzen Weile... er hatte aber nicht darauf reagiert. Hatte er es doch nicht bemerkt oder war es am Ende okay für ihn?

Kurz ergriff Unsicherheit von ihm Besitz, dann entschloss er sich einfach alles zu wagen. Er hatte nichts zu verlieren, solange You ihm nicht eindeutig zeigen würde dass er das nicht wollte.
 

Und so setzte seine Hand ihre Wanderung fort. Dieses Mal aber wieder weiter nach unten, vorbei an Yous Bauchnabel, der noch einmal kurz die Aufmerksamkeit von warmen zärtlichen Fingerspitzen genießen konnte, dann weiter nach unten bis da wieder diese Barriere in Form eines Hosenbundes war.

Doch dieses Mal ließ sich Gackt nicht von einem bedeutungslosen Stück Stoff aufhalten.
 

Langsam und sanft schob er die Hand zwischen Yous Beine, die dieser zitternd zusammengepresst hatte, und berührte ihn vorsichtig durch den Stoff.

Ein leises aber wunderbares Stöhnen war die Belohnung dafür, und der Sänger wollte mehr davon. Langsam begann er die Hand zu bewegen, vorsichtig die sich abzeichnenden Konturen nachzufahren und hier und dort locker in Fleisch zu zwicken, das von dem dünnen Stoff der Shorts nur minimal geschützt wurde.
 

Zusammen mit der erschlagenden Erregung die in unkontrollierten Schüben durch Yous Körper preschten, schob sich ein ganzes Bataillon an Fragen und Zweifeln in seinen Kopf. Mit jedem Stöhnen, jedem Beben das seinen Körper erfasste und mit jeder Berührung die er überdeutlich wahrnahm wurden diese Fragen und Zweifel stärker, und es kam der Punkt an dem sie mächtiger waren als das Vertrauen und das Verlangen das von ihm Besitz ergriffen hatte.

Langsam drehte er sich um, die Hand die ihn auf so wunderbare Weise gequält hatte verschwand augenblicklich.
 

Er wollte Gewissheiten. Er wollte genau wissen was hier geschah, wollte von seinem Freund wissen was er vor hatte, was er dahinter fühlte und was seine Absicht war.
 

Ein Blick in dunkle geheimnisvolle Augen reichte aus um alle Zweifel wie Kristallglas zu zerschmettern und in Milliarden kleine Splitter zu verwandeln, die sich in Nichts auflösten.

Es lagen tausende Emotionen und ungesprochene Worte in Gackts Blick, doch You braucht nur eine einzige Sekunde um das zu finden wonach er gesucht hatte, das was ihn dazu brachte alle Fragen zu vergessen.
 

Wer von den beiden die kurze Distanz zwischen ihnen überbrückt und dem anderen die Lippen auf den Mund gelegt hatte war unmöglich zu sagen, es fühlte sich so an als hätte dieser Kuss bereits begonnen bevor sie sich kennen gelernt hatten.
 

Langsam schob Gackt sich über den Körper seines Freundes, es waren keine Worte notwendig um nach Erlaubnis zu fragen. Er hatte in Yous Blick gesehen was er tun durfte, und er würde sich das nicht zwei mal sagen lassen. Ohne zu zögern und trotzdem ruhig und ohne Eile streifte er You die Shorts ab. Das Stück Stoff landete auf dem Boden und bekam sehr schnell Gesellschaft von dem entsprechenden Gegenstück, Gackts Unterwäsche.

You wurde leicht rot im Gesicht, ein Anblick den Gackt in seinen verschwommenen Gedanken einschloss und nie mehr hergeben würde.

Ganz sachte und beinahe schon feierlich andächtig legte sich der Sänger wieder auf den schmalen Körper unter sich, dieses Mal ganz der Länge nach. Ein Keuchen entkam beiden Mündern, und es war unmöglich zu sagen welcher Laut von wem gestammt hatte.
 

Dies war der Augenblick an dem sich der Verstand des Sängers langsam vernebelte, rationale Gedankengänge wurden von einem Gefühl überdeckt, das er noch nie zuvor empfunden hatte. Es war ihm unmöglich dieses Gefühl zu beschreiben, es war als hätte alles aufgehört zu existieren. Es gab keine Vergangenheit mehr, eine erschreckend angenehme Leere an Erinnerungen ließ nur noch Platz für die Empfindungen der Gegenwart. Alles verschwand in einem Nebel aus Gleichgültigkeit und hörte einfach auf zu sein.

Je mehr Dinge an Bedeutung verloren, um so mehr begann er selbst zu sein. Er und You, sie würden bald schon das einzige sein was überhaupt ein Recht dazu hatte wichtig zu sein.

Lächeln war das einzige was er im ersten Moment nur tun konnte. Und er wollte dass auch You das empfinden konnte was er gerade spürte. Er würde ihm zeigen wie es sich anfühlte... zu Sein.
 

Gackt richtete sich nach einer endlosen Weile wieder auf, küsste seinen Freund und setzte sich dann aufrecht hin. Sein Blick wanderte rastlos über den schönen Körper der vor ihm lag, zum greifen nah, nur für ihn.

Langsam legte er die Hände auf Yous Beine, seine Haut fühlte sich auch hier wieder anders an als an seinem Rücken oder seiner Brust. Genau so wunderbar... und sie schmeckte auch genau so atemberaubend.

You keuchte leise und schloss die Augen, das Gefühl von hungrigen Lippen die gierig und ungestüm seinen Körper segneten war beinahe unerträglich. Und er konnte nicht genug davon bekommen!

Mitten in einem sinnlichen seufzen das von seinen Lippen perlte fiel You auf, dass er bisher noch nicht in den Genuss von Gackts Körper gekommen war.

So sehr er diese Aufmerksamkeit genoss, so wenig er sie auch aufgeben wollte, er würde etwas davon einbüßen um seinem Freund und Seelenbruder etwas zurückzugeben.
 

You setzte sich auf und nahm das schöne Gesicht des Mannes über ihm in die Hände, küsste seine Stirn sanft und drückte ihn sachte aber ohne Widersprüche zuzulassen nach hinten. Gackt legte sich hin, lächelte und schloss die Augen. Ein paar Minuten schweigendes Genießen konnte er sich erlauben. Vor allem wenn es Yous Wunsch war.

Jetzt war You an der Reihe den Körper des anderen zu bewundern. Und das tat er auch ausgiebig, nicht nur mit Blicken, sondern auch mit den Händen. Ohne es zu wissen brachte er den Sänger damit beinahe an den Rande des Wahnsinns. Yous Hände hatten schon immer eine besondere Wirkung auf ihn gehabt, er hatte schon immer davon geträumt diese langen dünnen Finger einmal spüren zu dürfen... überall.

Und You tat ihm den Gefallen.

Langsam tanzten seine Fingerspitzen über die schlanken Beine seines Freundes, vergifteten die samtig weiche Haut an den Innenseiten mit zuckersüßen Berührungen, deren Erinnerung sie für immer ertragen mussten, mit dem Wissen nie wieder in den Genuss dieser blendenden Zärtlichkeit zu kommen.

Denn es würde die erste und letzte Nacht bleiben.
 

Sanft glitten Yous Hände immer weiter nach oben, über die Hüfte und die Seiten des Sängers, hinauf zu seinen Schultern. Seine Fingerspitzen fuhren die leicht geschwungene Linie schöner Schlüsselbeine nach, küssten die sensible Haut seiner Brust und zwickten leicht in dunkel gefärbte Brustwarzen.

Yous Hände waren in Gackts Augen gleichermaßen der größte Segen und die gefährlichste Waffe des Violinisten.

Und er wusste sie gekonnt einzusetzen! Das bewies er nicht nur jedes Mal wenn er ein Instrument in die Hand nahm. Und gerade war Gackt sein Instrument. Unter den sanften Fingerspitzen und den streichelnden Berührungen brachte er Laute hervor, die er nie zuvor vernommen hatte und die die schönste Musik ergaben die You jemals hören würde. Immer neue Klänge entlockte er dem anderen Mann, dessen Körper er schon bald wie ein Instrument beherrschte.

Die Innenseiten seiner Oberschenkel, seine Kniekehlen, die sich leicht abzeichnenden Hüftknochen... Gackt hatte immer gewusst dass er empfindlich an diesen Stellen war, doch You zeigte ihm erst, wie sehr. Immer wieder streichelte er ihn, neckte ihn mit leicht kneifenden Berührungen, ließ kurze Fingernägel sachte über seine weiche Haut kratzen.

Gackt stöhnte laut auf, als You ohne Scheu endlich der Stelle Aufmerksamkeit schenkte, die sie am nötigsten brauchte. Atemlos wand der Sänger sich unter diesen Händen, die ihm den letzten Rest Selbstbeherrschung raubten.

Er hielt es nicht lange aus... er setzte sich bereits nach wenigen Sekunden auf und brachte You mit einem sanften Kuss dazu sich wieder auf den Rücken zu legen. Ohne zu zögern beugte er sich zu ihm hinunter und umschloss ihn mit den Lippen, ein lautes Stöhnen und ein ruckartiges nach oben Stoßen Yous schlanker Hüfte war das Ergebnis. Die wunderbarste Tortur die You erlebt hatte dauerte nicht lange an, schon nach wenigen Sekunden - falls Zeit überhaupt noch eine Bedeutung hatte - hob Gackt seinen Kopf wieder und sah ihn lange eindringlich an, während seine Hand den Platz seiner Lippen einnahm.

Doch You nahm die Hand nicht wahr, die sich langsam auf und ab bewegte.
 

Er sah in die dunklen Augen seines Seelenbruders und fand darin alles was er bisher nicht zu suchen gewagt hatte. Gefühle von denen man schnell sagt sie würden nicht existieren, weil sie selten und wertvoll waren, so wertvoll dass man sie kaum finden kann.

Beide Lächelten in stillem Einverständnis.

Sie wussten beide was geschehen würde, wussten was sie wollten und wie weit sie gehen würden. Und dass es heute Nacht keine Grenzen geben würde, denn es würde die einzige Nacht bleiben die sie so verbringen sollten.
 

Trotz der beißenden Rastlosigkeit, die durch das Verlangen ausgelöst worden war dass er nach You hatte, ließ er sich Zeit. Langsam legte er sich wieder über den Körper des anderen, dieses Mal aber zwischen dessen Beine, die sich von selbst und ohne dass es bewusste Mühe gekostet hätte leicht angewinkelt hatten.

Ein benebeltes Lächeln zierte seine Lippen als er ein paar Mal mit den Fingern eine bestimmte Stelle berührte um You einen kurzen Moment Zeit zu geben sich darauf vorzubereiten was gesehen würde, doch das war unnötig. You war schon immer darauf vorbereitet gewesen.

Schnell und zielstrebig, dabei aber sehr ruhig und beherrscht drang Gackt in ihn ein, in seinen Körper gleichermaßen wie in seine Seele.

You nahm den körperlichen Schmerz nicht wahr, denn das Gefühl mit dem er beschenkt wurde als er sah was sich in den Augen seines Freundes abspielte, fraß alle Schmerzen gnadenlos auf.

Er fühlte sich nur zum ersten Mal in seinem Leben vollkommen.
 

Minuten verstrichen. Minuten in denen sich keiner der beiden Bewegte, angespannte Muskeln schrien nach Erlösung, doch weder Gackt noch You nahmen dies überhaupt wahr. Die Zeit war stehen geblieben und hatte sie unter sich begraben. Der Moment der sich in die Ewigkeit zu dehnen schien raste vorbei, und als er verklungen war löste sich die fesselnde Spannung zwischen ihnen wieder, die sie zuvor in eine eigene Welt entführt hatte.
 

Sachte begann der Sänger sich zu bewegen, entzog sich dem heißen Körper unter sich kurz vollkommen, nur um dann erneut darin zu versinken. Jede noch so kleine Bewegung zog eine Symphonie an Lauten nach sich, die beide ohne es zu merken von sich gaben.

Gackt legte sich ganz auf You, dieser schlang die Arme um ihn und drückte ihn so fest an sich wie möglich. Er spürte den zittrigen Atem des kleineren Mannes an seinem Hals, ab und zu spürte er dessen Lippen die seinen rasenden Puls küssten.
 

Gackts Stöhnen wurde von Mal zu Mal lauter, seine Stöße immer heftiger. Unter normalen Umständen hätte er darauf geachtet nicht zu laut zu werden, doch er hatte sich so sehr in You verloren dass er seine üblichen selbst aufgezwungenen Hemmungen vollkommen vergessen hatte.

You erging es ähnlich.

Er war niemand der sich gerne fallen ließ, vielleicht war er dazu nicht einmal in der Lage. Er war im Bett sonst genau so schweigsam und verschlossen wie immer, doch dieses Mal war anders. Es war vollkommen egal wer sie hörte, ob er sich und seine Gefühle verriet, ob er seine Seele schutzlos preisgab. Es spielte keine Rolle, es zählte nur dieses Gefühl.
 

Immer schneller und atemloser wurde ihr gemeinsames Spiel, immer wieder veränderte Gackt Rhythmus und Position und jedes Mal wurde es besser. You krallte sich krampfhaft an den Schultern seines Freundes fest, die vor Anspannung unter seinen Fingern bebten, genau so wie der ganze Körper über ihm, der in kraftvollen Bewegungen Stück um Stück immer tiefer in ihm versank und ihn immer näher an einen Abgrund trieb, in den er nur zu gerne fallen würde, zusammen mit Gackt.

Er fürchtete diesen Moment nicht, er wusste dass es nicht das einzige Mal sein würde. So lange die Sonne noch nicht aufgegangen war und so lange diese Nacht nicht von beiden beendet worden war würden sie sich vollkommen gehören, und sie würden es bis zum letzten ausnutzen.
 

Eine scheinbare Ewigkeit verging, unterteilt in Sekunden machte sie das ganze Leben der beiden aus.
 

Gackt war der erste, der die Augen fest zusammenkniff und sich am ganzen Körper schmerzhaft anspannte. Bis zum letzten schöpfte er die Flut an Extase aus, dann zwang er sich für den Bruchteil einer Sekunde zur absoluten Reglosigkeit, bevor er die finale Bewegung vollbrachte die in ihm die gewaltige Explosion verursachte.

Er riss den Kopf in den Nacken und schrie laut, der Name der Person die seine Seele berührte und wärmte füllte kurz den Raum, vermischte sich dann mit seinem eigenen Namen, der laut von Yous Lippen kam.
 

Wieder stand die Zeit still. Einen Moment schwebten sie über dem Abgrund, gerade so lange wie sie brauchten um sich gegenseitig zu umschlingen, den anderen vor dem Aufprall zu schützen der folgen würde, dann fielen sie.

Doch es war kein schneller rasender Sturz, es war ein sanftes Gleiten.
 

Immer noch außer Atem hob Gackt den Kopf an, seine Lippen fanden den Weg zu Yous Mund von alleine. Der Kuss den sie sich gegenseitig schenkten war ruhig und zeitlos, keiner regte sich. Ihre Lippen berührten sich, sie waren aber nur das Medium zwischen ihnen.
 

Näher konnte man einem Menschen nicht mehr sein.
 

You wusste nicht mehr wo sein eigener Körper aufhörte und der des anderen begann, er wusste nicht welche Bewegung von ihm ausging und welche Gackt vollführte, er konnte seinen und den Atem seines Freundes nicht mehr trennen und er hatte auch vergessen wessen Stimme welchen Klang hatte. Sie waren beide eins, zum ersten und zum letzten Mal.
 

Doch die Nacht war noch nicht vorbei, es galt noch ein paar kostbare unwiederbringliche Stunden mit Nähe zu füllen, und sie würden keine Sekunde vergeuden.
 

Immer und immer wieder tauschten sie Liebkosungen, Zärtlichkeiten und pure Leidenschaft aus, eroberten den Körper des anderen Stück für Stück und fielen gemeinsam immer tiefer und schneller, nur um das ganze wieder von vorne zu beginnen.
 

Doch die Zeit stand nicht mehr für sie still.

Unaufhaltsam verging sie, und schließlich schoben sich die ersten gleißenden Sonnenstrahlen in das Zimmer, fielen auf zwei glühende Körper die dicht ineinander verschlungen dalagen.

Kein Wort fiel, nichts durchbrach die Stille zwischen ihnen.

Es war vorbei.
 

Lange lagen sie noch da, ohne Schlaf zu finden. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, suchte Schutz in den Armen des anderen und hielt ihn gleichzeitig versichernd beschützend fest.

Die Welt hatte sich gespalten, in zwei vollkommen verschiedene Teile.

Der eine Teil war der, der sich niemals verändern würde. Der Teil indem sie beide Freunde, Seelenbrüder, Kollegen und unzertrennliche Gefährten waren.

Der andere Teil war der, in den niemand sonst hinein konnte. Der Teil, den sie beide in der vergangenen Nacht geschaffen hatten, eine Welt die nur ihrer Seele gehörte, in der sie eins waren, sich liebten und sich begehren durften, es war sonst niemand da der sie stören oder sie trennen würde.
 

Doch diese Welt würden sie nie wieder betreten.
 

Es würde nie wieder eine Nacht wie diese geben, nie wieder eine Verschmelzung ihrer Körper und Seelen.

Eine Gewissheit die unerträgliche Trauer mit sich brachte, eine entgültige Entscheidung die sie getroffen hatten ohne darüber nach zu denken. Ohne Worte.
 

Gähnend setzte Gackt sich auf, ließ sich das kurze Stechen im Unterleib nicht anmerken als er sich kurz räkelte und sich aus den zerwühlten, an einigen Stellen rötlich verfärbten Bettlaken erhob.
 

"Ich mach Frühstück...Tee oder Kaffe?"
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

ende.

kommis?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (61)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]
/ 7

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Armaterasu
2007-09-28T22:23:56+00:00 29.09.2007 00:23
hammergeil^^ wie du die stimmung zwischen den beiden beschreiben hast, was jeder mit dem anderen anstellt... klasse. was man doch mit worten alles anstellen kann... wenn ich ein kerl und schwul wäre, hätte sich bestimmt was bei mir ind er hose bemerkbar gemacht... ich weiß es nicht genau, ich sags jetzt nur so... echt wahnsinn, da bin ich noch ne ganze weite welt von dem entfernt, was du geschrieben hast und wie ich schreibe... *an sich zweifelt*

LG
amy
Von:  Tatsu-addict
2007-09-24T20:24:27+00:00 24.09.2007 22:24
ich finde es faszinierende, wie du das beschrieben hast!
zwei menschen können sich ohne irgendwelche worte so nah sein.
dein stil ist genau richtig. nicht zu öbszön aber auch nicht zu wenig detailliert!
ist zwar schade, dass das einmalig war aber es war trotzdem wunderschön zu lesen!
weiter so!

Von: abgemeldet
2007-05-30T21:01:05+00:00 30.05.2007 23:01
ich hatte echt Gänsehaut beim Lesen!!!
Die Story ist wirklich sehr schön geschildert und geschmackvoll.Dein Text ist weder obszön noch zu langweilig.Du hast genau die richtige Mischung getroffen.
Mach weiter so!!!
Von:  KeksFrosch
2007-05-29T11:31:26+00:00 29.05.2007 13:31
*sprachlos sei...*
Wunderschöne Geschichte...
Richtig gut beschrieben... *neidvoll/fasziniert zu dir auf blick*
Mach weiter so^^
Von:  Grinsekatze
2007-02-10T22:24:10+00:00 10.02.2007 23:24
*________* schade, dass sich diese Nacht nicht wiederholen wird...ó.Ò aber toll geschrieben!
Von:  only1second
2007-01-12T20:04:06+00:00 12.01.2007 21:04
ich hab schon ewig nicht mehr so eine tolle fanfic wie deine gelesen!!!! ich hatte total die gänsehaut ^^
die geschichte is einfach wunderschön!!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-12-27T23:20:11+00:00 28.12.2006 00:20
Und ich muss noch was los werden:
Ich stimme Seshiria zu.
Ich finde es auch gut und richtig, dass es das einzige mal bleibt.
Ein weiteres Mal würde das total zerstören.
*immer noch fasziniert desu*
Von: abgemeldet
2006-12-27T23:09:40+00:00 28.12.2006 00:09
Du hast hier eine wunderschöne Atmosphäre geschaffen.
Kaum vorhanden und trotzdem perfekt.
Einfach unglaublich schön. ^^
Von:  Akai-chan
2006-12-01T12:16:04+00:00 01.12.2006 13:16
Also... ich muss dir mal ganz ehrlich sagen...
Deine Sicht über Gackt und You GEFÄLLT MIR VOLL!!!!!!!!!!!!!! >.<
Ich... ich hab fast geheult, als ich deine Story gelesen hab... *schnief* Ich weiß zwar nicht, warum... ^^"
Also... ich konnt die Zettel echt nicht aus der Hand legen... Vor allem, wie du ihre Gefühle und Empfindungen geschildert hast... Du hast ganz eindeutig Talent!
Mach weiter so!
Von:  Katha007
2006-10-17T12:29:13+00:00 17.10.2006 14:29
Total schön!!!
Du hast die richtigen Worte zur Richtigen Zeit benutzt!
Hat mir sehr gut gefallen und es war nicht zu kitschig und nicht zu heftig...
*seufz*


Zurück