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Stille Wasser gründen Tief

Die Tod ist eine Frau
von

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Rückkehr aus der Wüste

Hinata sah sich verwirrt um. Gerade war sie doch noch im Wald gewesen? Wo waren die ganzen Bäume hin? Wo war das ganze Blut hin? Jetzt stand sie plötzlich mitten in einer endlos großen Wüste und obwohl die Sonne herunter brannte und die Luft vor Hitze flimmerte, schwitzte sie kein bisschen. Es war still, kein Laut drang an ihre Ohren. Schmerzen hatte die Erbin der Hyuga auch keine mehr. Um sie herum tanzten mit erschreckender Lautlosigkeit einige Staubteufel.

Irgendwie war die Welt ... in der Schwebe. Irreal war wohl der passende Ausdruck. Alles was die Erbin der Hyuga nicht direkt fixierte, schien sofort aufzuhören zu existieren, bis es erneut bewusst angeblickt wurde.

Um sie herum sah es aus, als hätte hier vor langer Zeit eine große Schlacht getobt. Skelette in allen Größen, von allen möglichen und unmöglichen menschlichen, tierischen und anderen, nicht näher identifizierbaren Wesen lagen herum, von der Sonne schon lange ausgebleicht. In den Händen, Krallen und Pfoten hielten sie noch immer ihre Waffen und Schilde und die Halbverwesten Rüstungen hingen noch immer an ihnen. Die meisten waren halb unter Sand begraben worden oder schon wieder halb aufgedeckt ... das konnte die Hyuga nicht auf Anhieb feststellen ... und sie wollte es auch nicht.

Vor ihr war ein gewaltiges Monument in den roten Sandstein geschlagen worden. Es erinnerte Hinata irgendwo an die Steinbilder der vier Hokagen in ihrem Heimatdorf, nur dass diese ... Wesen alle völlig gleich aussahen und der ganze Körper abgebildet worden war. Sie trugen kurze Röcke, sehr hohe Hüte und hatten die Arme vor der Brust verschränkt. In den Händen hielten sie je eine kleinere Version eines mit Bändchen geschmückten Hirtenstabes, welche sie vor ihrem Oberkörper überkreuzten und ihre Gesichter waren die von aufmerksamen, kurzfelligen Hunden mit spitzen Ohren. Windhunde, wenn die Hyuga sich richtig erinnerte. In der Mitte war ein großes, massiv aussehendes Tor eingelassen worden und Hinata bemerkte, wie sie automatisch darauf zuging.

Mit jedem Schritt wurde ihr mehr bewusst, wie gewaltig das ganze Monument wirklich war. Jede der Statuen musste mindestens 100 Meter in die Höhe ragen und das Tor hatte sicher auch seine 20. Über den zwei Torflügeln war eine Inschrift in den Stein geschlagen worden: "Me vocare, sacrificium sanguineum postulat!". Sie legte den Kopf schief und dachte nach. Nicht umsonst war sie in der Akademie eine der Besten gewesen. "Mich zu rufen, fordert ein blutiges Opfer!".

Unbewusst zog Hinata den Kopf ein. Was sollte sie sich jetzt darunter vorstellen? Es klang auf jeden Fall nicht sonderlich ermutigend, aber sie hatte wohl keine andere Wahl, schließlich war das hier das einzige Zeichen von Zivilisation so weit ihr Auge reichte. Sicherheitshalber zückte sie ein Kunai und schritt dann vorsichtig voran. Wie sollte sie denn diese Türe jemals öffnen? Nicht ein mal ein Griff oder so etwas war zu sehen. So viel Kraft hatte sie doch gar nicht! Probeweise drückte sie mit ihrer Handfläche dagegen und zuckte sofort wieder zurück, als eine laute, weibliche Stimme durch die tote Stille hallte.

"WER WAGT ES!" Verlegen zog die Hyuga den Kopf ein und begann die Fingerspitzen vor ihrem Körper zusammenzustoßen. "Ähm ... hier ist nur Hinata Hyuga ... Miss! ... ich wollte nicht stören ... ich war nur ... neugierig ... verzeiht bitte!" Sie glaubte ein leises Seufzen zu hören, doch dann öffnete sich das gewaltige Tor. Hinata hatte erwartet, dass es rumpeln, knirschen und ächzen würde, aber gespenstischerweise gab es keinen Laut von sich. Zögernd trat die schwarzhaarige Ninja in den Schatten. "Hallo? ... Äh ... darf ich reinkommen ... Bitte?" Vor ihr glommen mehrere rote Fackeln in der Dunkelheit auf und ein Weg noch tiefer hinein in das Gemäuer wurde erkennbar.

Das war wohl ein "ja". Ängstlich setzte die Erbin der Hyuga einen Fuß vor den Anderen und betrat das Gewölbe. Kaum war sie etwas von der Türe weg, schlug diese genauso gespenstisch lautlos zu, wie sie sich geöffnet hatte. Dennoch glaubte sie ein heftiges Beben unter ihren Sohlen zu spüren. Sofort rannte sie zurück und drückte gegen einen der gewaltigen Flügel. Aber wie erwartet bewegte sich dieser keinen Millimeter. Da fasste sie sich ein Herz und folgte dem Weg in das Dunkel.

Nach einigen Metern fiel ihr auf, dass die Wände über und über mit Malereien verziert waren. Die darunter angebrachten Schriftzeichen, sofern es überhaupt welche waren, kannte die Konohaninja nicht, aber die Bilder waren für jeden Menschen verständlich. Eine riesige Schlacht zweier Parteien. Die Zeichnung war so groß, dass sie weit über die beleuchtete Fläche hinausging. Die Krieger trugen alle Arten von Waffen und Rüstungen, die man sich nur vorstellen konnte. Viele davon, hatte Hinata noch nie gesehen, oder gar von ihnen gelesen. Die meisten der Kämpfer schienen Menschlich zu sein, es waren aber auch viele sehr seltsam geformte Wesen dabei. Die Erbin der Hyuga vermochte nicht zu urteilen, welche davon Tiere waren und welche Dämonen. Es erinnerte sie an die Szene, die sich ihr vor dem Steinmonument geboten hatte.

Dieser Krieg musste sehr blutig gewesen sein, denn man sah, dass die Kämpfenden auf einem gewaltigen Berg von Leichen standen. Schilde wurden abwehrend erhoben, Waffen im Angriff niedergesenkt und Handzeichen geformt. In der Mitte, wo beide Parteien aufeinander trafen, sah man eine schwer gerüstete Frau, die mit einem Fuß auf einer geköpften Schlange stand und ihre Hand siegreich zum Himmel erhoben hatte. Neben ihr war eine schwarze Hündin zu erkennen. Sie gehörte anscheinend zur gleichen Rasse wie die Hundekopfstatuen vor dem Tor in der Wüste draußen.

Aber die Bilder gingen nach einigen Metern, in denen nur diese Schlacht dargestellt wurde weiter. In der nächsten Szene sah man die gleiche Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht in einem Bett liegen und vor ihr knieten viele, seltsam gekleidete Menschen, die alle möglichen Flaschen, Tiegelchen und Schalen in den Händen hielten. Über dem Lager der Dame war der schimmernde Kopf einer Schlange und mehrere Sonnen zu sehen. Daneben stand ein älterer Mann, seine Frau und die schwarze Hündin mit traurigem Gesicht und rangen mit ihren Händen.

Der nächste Abschnitt stellte ein großes düsteres Gewölbe dar. Am Himmel tobte ein zorniges Gewitter. In der Mitte einer riesigen Halle stand wieder derselbe alte Mann, diesmal jedoch mit überquellenden Augen und einem breiten, fast wahnsinnigem Grinsen im Antlitz, in der Hand ein blutverschmiertes Schwert. Neben ihm befand sich eine Person mit weitem, schwarz-rotem Umhang. Dieser hielt in der Rechten einen verzierten Ritualdolch und beide Hände über die gefesselte schwarze Hündin, welche von violetten Blitzen umgeben war. Um die drei waren Hunderte von Leichen aufgebahrt worden und der Boden war von Blut überflutet.

Dann fand Hinata sich erneut vor einer großen Türe. In deren Flügeln war das Bild einer riesigen, schwer bewaffneten, aufrechtgehenden Hündin eingelassen worden. Sie sah, bis auf die Waffen, genauso aus, wie diejenige auf den Wandbildern. Auch über diesem Tor war eine Inschrift in der alten Sprache angebracht. "Causa Mortuum Occideo!" Hinata forschte in ihrem Kopf nach der Bedeutung der Worte und fand sie. Anscheinend war dies eine Art Wortspiel, denn man konnte es sowohl mit "Ich töte um der Toten willen!", aber auch "Ich erhebe mich um der Toten willen!" übersetzen.

Ohne einen Laut von sich zu geben schwang auch dieses Tor auf und lies die junge Ninja ein. Offensichtlich stand sie nun in einem sehr großen Raum, denn jedes Geräusch, das sie verursachte hallte an den im Dunkel verschwindenden Wänden zigfach wieder. Ein Lichtstrahl, fiel von der Decke auf sie herab, so dass sie wie auf dem Präsentierteller stand. Sie machte einen Schritt zur Seite um einem eventuellen Angreifer kein leichtes Ziel zu bieten, aber das Licht folgte ihr, so dass sie sofort wieder in dessen Mitte stand. Dann glommen vor Hinata plötzlich zwei blau-grüne Lichter in der Dunkelheit auf und erweckten den Eindruck etwas hätte gerade die Augen geöffnet.

Ein kurzes Blinzeln und dann begann das in der Finsternis unsichtbare Wesen die Erbin der Hyuga wie ein Raubtier zu umkreisen. Hinata zog ein zweites Kunai, hielt es abwehrend vor ihren Körper und aktivierte ihre Byakugan, konnte jedoch trotzdem nichts erkennen. Daher lauschte sie angestrengt um wenigstens durch die Geräusche einen Anhaltspunkt zu bekommen. Das Wesen entfernte sich wieder und eine weibliche Stimme ertönte.

"3000 Jahre warte ich nun schon auf einen würdigen Erben. Niemand kann die Einsamkeit ermessen, die in diesen Gewölben auf mich wartet. Hattet ihr mich vergessen? Mich? Die Gründerin und Wächterin eures Clanes? Wie konntet ihr nur! Früher habt ihr jeden eurer Erstgeborenen getötet, nur um mich zu suchen! Aber ich kenne die Menschen und ihre Undankbarkeit. Nun seid ihr also zurück und ich werde meine mir anvertraute Pflicht tun, denn kleinliche Rache ist nichts für Wesen wie mich!" Plötzlich hatte Hinata das Gefühl direkt von den Augen angestarrt zu werden ... etwas rannte auf sie zu! Sie wandte sich um 180 Grad und versuchte zu entkommen, doch es half nichts. Sie spürte einen leichten Ruck, der die Grundfesten ihres Körpers erschütterte und dann war alles vorbei!

...

...

...

Im Krankenzimmer ließ Tsunade ein erstauntes Keuchen von sich hören. "Die Wunden haben sich fast komplett wieder geschlossen!" Doch Carnidia winkte ab. "DAS war mein ... Spezialtrank, aber der wirkt nur, wenn der behandelte noch lebt und glaub mir jeder Tropfen davon ist sein zehnfaches Gewicht in Gold wert! Ich würde es niemals an einen Toten verschwenden. ... da fällt mir ein ich muss das Hiashi noch in Rechnung stellen! Hihihi! Wenn der die Summe sieht kriegt er glatt einen Herzkasperl!"

Ein rügender Blick der Hokage traf sie und Carnidia ignorierte ihn gekonnt. "Weißt du, Hi..." Noch bevor die Anbu ihren Satz beendet hatte unterbrach sie sich und starrte erstaunt auf Hinata. Ein kurzer Blick Tsunades verriet dieser, dass die Hyuga immer noch genauso aussah, wie vor Sekunden auch. "Was ist?" Die rothaarige Jonin schüttelte den Kopf. "Einen Augenblick lang war ich mir sicher dass, ... aber das kann nicht sein ... nicht bei ihr oder ... Tsunade weißt du, ob es im Clan der Hyugas einen Dämon ... ich muss sofort mit Hiashi reden!"

Doch noch bevor sie die Tür erreichen konnte wurde sie hart am Kragen gepackt und zurückgehalten. "Nichts da! Das muss warten! Du hilfst mir jetzt erstmal die Verbände auszuwechseln und ihre Wunden nochmal ordentlich zu versorgen. Schließlich hast du ja auch den diensthabenden Arzt verscheucht! Außerdem ..." bei diesen Worten grinste Tsunade breit "... bin ich schließlich deine geliebte Hokage!" Sehnsüchtig erinnerte sich Carnidia an die Zeiten des dritten Hokagen und verdrehte die violetten Augen.

Tsunade streckte kurz ihren Kopf aus der Türe und meinte zu den drei wartenden Männern "Sie wird es schaffen!" und schloss die Türe. Hiashi senkte erleichtert den Kopf und schloss die Augen. Neji blieb starr stehen und hatte das Gefühl vor Freude fliegen zu können. Ein Gebirge fiel von seinem Herzen. Seine Cousine würde nicht für seine Unachtsamkeit zahlen müssen!

Naruto fing natürlich an, ohne Rücksicht auf die umliegenden Kranken, in der Gegend herum zu plärren. "JAAAA! ICH HAB'S GEWUSST! MEINE ONEE-SAN! HAHAHA! KOMM NEJI LASS UNS DASS MIT EINER GROSSEN SCHÜSSEL RAMEN FEIER..." als ein genervter Hokage seinen Kopf durch die Tür steckte. "RUHE! DAS HIER IST EIN KRANKENHAUS, BAKA! Ach ja ... wenn Jirayia kommt, sorgt dafür, dass er hier nicht gleich rein stürmt!" Sie zog ihren Kopf zurück und wandte sich erneut der Patientin zu.

Der kurz darauf erneut beginnende Krach vor der Türe informierte sie über folgende Dinge: Erstens Kakashi und der weißhaarige Senin waren angekommen, Zweitens hatten sie Rock Lee und Gai mitgenommen oder aufgegabelt, Drittens Naruto hielt seinen Meister erfolgreich davon ab direkt in das Krankenzimmer des Mädchens zu stürmen und Viertens konnte man an den zahlreichen "Perverser Senin" und ähnlichen Ausdrücken deutlich hören, dass er zwar sehr wohl wusste, wie man mit dem Hünen am Besten umging, Hiashi diese Ausdrucksweise aber wie immer kritisierte.

Als der Chaotenhaufen dann endlich in das Zimmer der Kranken gelassen wurde, herrschte schlagartig andächtiges Schweigen. Keiner von ihnen wagte es laut zu Atmen, in der Befürchtung, dass es der zerbrechlichen Gesundheit von Hinata schaden könnte.

Hiashi hatte leider nicht lange Zeit sich am Anblick seiner lebenden Tochter zu erfreuen, als er auch schon am Arm gepackt und in ein Nebenzimmer befördert wurde. "Was fällt dir eigentlich ein! Hast du vergessen wen du vor dir hast?" Carnidia ignorierte ihn und zischte wieder aus dem Zimmer, machte sich an der Rezeption zu schaffen und kam kurz darauf mit einem Zettel auf den zwei Zahlen gekritzelt worden waren wieder in den Raum. Die erste der beiden Ziffern bestand aus verdächtig vielen Nullen.

Sie hielt dem Oberhaupt der Hyugas den Wisch grinsend unter die Nase. "Ich habe deine Tochter gerettet und ihr einen höchst wirksamen Heiltrank verabreicht, was ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hat. Die erste Summe ist der reine Einkaufswert dieses Zeugs, den ich wiedererstattet haben möchte. Die zweite das Bankkonto der Uzumaki. Du hast eine Woche Zeit um diese zwei armen, hilflosen Waisenkinder zu unterstützen." Der Hyuga schluckte schwer und senkte dann ergeben den Kopf nur um ihn bei den nächsten Worten der rothaarigen Hexe wieder hochzureißen.

"Gibt es einen Dämon in der Familie der Hyuga?" Zornig zog das Oberhaupt die Augenbrauen zusammen! "Wenn du mich jetzt auch noch beleidigen willst, dann ..." Schnell hob Carnidia abwehrend die Hände. "Nein! Nicht so! Du weißt doch, dass ich in einem gewissen Maße dazu in der Lage bin, die dämonische Seite eines Menschen zu ... spüren. Hinata nicht. Bis jetzt dachte ich immer es läge daran, dass sie einfach zu lieb ist und keine hat, aber als sie heute so schwerkrank neben mir lag hat sie ganz kurz ... äh ... aufgelodert. ... Das ist schwer zu erklären. Es war quasi wie eine riesige Stichflamme! Da ist mir der komische Gedanke gekommen, dass sie vielleicht sehr wohl ebenfalls einen Dämon besitzt, nur das dieser in der Lage ist sich selbstständig vor mir zu verstecken. ... Vielleicht weil er sehr erfahren oder alt ist."

Als sie Hiashis misstrauisches Gesicht bemerkte versuchte sie ihn zu beschwichtigen. "Sei mir nicht böse! Es ist ja nur eine Vermutung, ... aber bitte! Wenn Hinata sich nach ihrer seltsamen Gesundung plötzlich sehr ... ungewohnt verhalten sollte, sag mir bitte Bescheid. Noch ..." Und in diesem Augenblick stachen grellviolette Augen in die weißen des Clanoberhauptes und machten ihm den Ernst der Lage klar "... kann dir niemand garantieren, dass die Person, die da drüben liegt und atmet tatsächlich deine Tochter ist!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shabon
2005-11-10T16:17:25+00:00 10.11.2005 17:17
Spaaaannend. >.< Halleluja... findsch gut...
Jetz will ich wissen was aus Hinata wird.
*weiterlesen geht*


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