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Schutzengel wider Willen

von

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Angriff

Wie von Sinne raste Harry durch die leeren Gänge. Wenn Professor Dumbledore wirklich nach ihm suchte und das mitten in der Nacht, musste es wichtig sein. Schließlich war er bis jetzt eher mit zu wenig, anstatt mit zu viel Information an den Gryffindor herangetreten. Als er auf einen der größeren Korridore stieß, bemerkte er, dass er nicht der Einzige war, der im nächtlichen Schloss unterwegs war.

Professor McGonagall stand vollständig bekleidet mitten im Gang und gab Ron und Hermine offensichtlich gerade irgendwelche Anweisungen. Als Harry näher kam, hörte er sie sagen: "...und sorgen Sie dafür, dass niemand den Turm verlässt, haben sie mich verstanden. Auch Sie, Mister Weasley. Ich weiß das er..."
 

Sie brach ab und sah Harry an, als wäre er ein Gespenst. "Mister Potter!", rief sie dann und sah aus, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie nun erleichtert oder verärgert sein sollte. "Wie suchen sie überall. Wo kommen sie mitten in der Nacht her?"
 

"I-ich war in der Küche. Ich hatte Hunger.", stotterte Harry verwirrt. Was hatte er denn so Schlimmes gemacht. Nur weil er mit Malfoy... nein, das war nichts, was den Schulleiter mitten in der Nacht so alarmiert hätte.
 

Ron erholte sich als Erster und sprudelte aufgeregt los: "Sie greifen Hogwarts an Harry. Da draußen sind hunderte Dementoren unterwegs. Wir haben gedacht du wärst da draußen."
 

Der schwarzhaarige Gryffindor war wie vor den Kopf geschlagen. Hatte er es nicht irgendwie geahnt, dass es irgendwann soweit sein würde. Doch Professor McGonagall schüttelte ärgerlich den Kopf. "Mister Weasley, nun machen sie Mister Potter nicht kopfscheu. Es ist noch überhaupt nichts passiert und außerdem sind es nicht hunderte sondern lediglich ein Dutzend dieser Kreaturen. Professor Dumbledore ist mit Professor Snape draußen und kümmert sich um das Problem. Da sie ja nun alle wieder vollzählig sind, werde ich nun ebenfalls nach draußen gehen und sie unterstützen. "SIE", und dabei warf sie jedem der drei einen strengen Blick zu, "werden hier bleiben und ihr Mitschüler nicht unnötigeweise in Panik versetzen. Haben Sie mich verstanden?"
 

"Aber Professor...", wollte Harry aufbegehren.
 

"Nein, Mister Potter", schnitte sie ihm kurzerhand das Wort ab. "Sie sind nicht in der Lage da draußen zu helfen, sondern würden sich nur selbst gefährden. Und uns noch dazu, weil wir dann auch auf sie aufpassen müssten. So lange sie hier drin bleiben, passiert ihnen nichts. Das Gebäude ist geschützt, dafür hat Professor Dumbledore schon gesorgt."
 

Damit scheuchte sie die drei Schüler in Richtung des Gryffindor-Turmes und lief schnell eine der Treppen hinab um die Lehrer draußen zu unterstützen.
 

Zweifelnd sah Harry seine Freunde an. "Meint ihr, die schaffen das?"
 

Hermine sah ihn an. "Du wirst jetzt bitte nicht schon wieder was Unüberlegtes tun, Harry. Es reicht doch, dass alle andere Schüler sich nur noch mit Mühe in ihren Schlafsälen halten können und das ganze Schloss im Aufruhr ist. Wir müssen vernünftig sein.Du weißt, was das letztem Mal passiert ist, als du dich Dumbledores Anweisungen widersetzt hast."
 

"Ja", murmelte er. "Sirius ist gestorben, nur weil ich nicht gut genug vorbereitet war. Ich hätte es von vorneherein verhindern können."
 

"Das glaube ich nicht.", widersprach Hermine sanft. "Du musst dir keine Vorwürfe machen, denn du hast getan, was du für richtig gehalten hast. Aber wenn du Okklumentik gelernt hättest, wie er es dir gesagt hat, dann..."
 

"Hermine!", mischte sich nun Ron ein und Harry warf ihm einen dankbaren Blick zu. "Lass Harry doch in Ruhe. Er ist nicht schuld, das Sirius tot ist."
 

"Das habe ich auch nicht gemeint. Aber er hätte gar nicht erst den Eindruck bekommen, etwas tun zu müssen, wenn er sich auf Dumbledore verlassen hätte. Deswegen soll er ja auch nicht wissen..." Sie schlug sich die Hand vor den Mund.
 

Misstrauisch sah Harry sie an. "Was soll ich nicht wissen?", fragte er scharf. Was verheimlichten sie ihm schon wieder? Ärgerlich ging er nun auf Ron zu und sah seinem Freund direkt in die Augen. "Was, Ron?"
 

Der rothaarige Junge quiekte als er ihn grob am Schlafanzug packte. Er merkte, dass es nicht nur die Wut über seine Freunde war, die da in ihm brodelte. Auch Malfoy hatte seinen Anteil daran und Dumbledore, der ihm doch versprochen hatte, ab jetzt ehrlich zu sein und ihm schon wieder etwas verheimlichte. Doch diesmal dachte er nicht daran, wieder die Schuld bei sich zu suchen.
 

"Sie...sie haben Hagrid.", stammelte Ron nun und Harry wich vor der Furcht zurück, die er in den Augen des anderen sah.
 

"Was?"
 

Hermine versuchte ihm die Hand auf den Arm zu legen. "Noch nicht, aber die Dementoren sind aus dem Verbotenen Wald gekommen und belagern die Hütte. Die Lehrer versuchen sie gerade zu vertreiben, um Hagrid da raus zu holen. Sie werden es schaffen, Harry. Wir müssen hier bleiben."
 

Den letzten Satz hatte sie ihm nachgerufen, aber er war blind und taub für solche Einwände. Hagrid würden die ihm nicht auch noch wegnehmen. Er würde es nicht ertragen, wenn noch jemand von seinen Freunden starb oder einem der schrecklichen Wesen zum Opfer fiel. Nicht noch einer. Diesmal war die Gefahr echt, in der sich sein Freund befand und Harry würde ihm helfen.
 

Als er am großen Portal ankam, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich.
 

"Potter!", gellte es in seinen Ohren.
 

Da stand Malfoy, die Hände in die Hüften gestemmt und mit funkensprühendem Blick.
 

"Du wirst nicht durch diese Tür gehen, du Idiot.", schrie er ihn an, so dass die wenigen der größeren Schüler, die natürlich doch auf den Gängen waren, die beiden erschrocken anstarrten.
 

"Willst du mich etwa daran hindern? Dann versuch es nur." Angriffslustig hob Harry seinen Zauberstab.
 

"Lass den Mist, Potter.", versuchte der andere einzulenken und hob beide Hände. "Du versuchst schon wieder den Helden zu spielen. Überlass das doch endlich mal Leuten, die etwas davon verstehen."
 

Doch diesmal prallte der Spott des Slytherin an ihm ab. "Ich werde nicht zusehen, wie schon wieder einer meiner Freunde stirbt. Wenn du so etwas kannst, bitte. Aber ich bin nicht wie du, Malfoy. Ich werde gehen. Auch ich kann nicht ändern, was ich nun einmal bin."
 

Damit wirbelte er auf dem Absatz herum und kümmerte sich nicht mehr um den lamentierenden Jungen hinter ihm. Doch als er durch die Tür lief, bemerkte er, dass der Blonde schon neben ihm war und ihn festhalten wollte. Dann schloss sich die Tür hinter ihnen und die weißen Flügel flammten auf. Jetzt hatte Harry wieder eine Chance, denn der eiserne Griff des Slytherin lockerte sich sofort und er sah Malfoy bittend an.
 

"Ich muss gehen. Ich würde mich ewig fragen, was passiert wäre, wenn ich es nicht getan hätte."
 

"Aber die Lehrer sind doch schon unterwegs. Du hast doch sonst so viel Vertrauen zu Dumbledore."
 

"Nenn es eine Ahnung. Ich weiß, dass etwas geschehen wird. Ich... ich spüre Voldemort da draußen und er ist nicht verärgert. Er ist... erfreut, weil sein Plan aufgeht. Ich weiß nicht was, aber er plant etwas, da bin ich sicher."
 

"Der Dunkle Lord ist da draußen? Woher willst du das wissen, Potter."
 

Ich habe eine Art... Verbindung zu ihm. Durch die Narbe kann ich manchmal seine Gefühle wahrnehmen. Seit ich mich ein bisschen mehr in Okklumentik bemüht habe, ist es nicht mehr so schlimm, aber wenn er so nahe ist wie heute..."
 

"Du kannst Okklumentik?", staunte der Slytherin.
 

"Nicht wirklich. Aber das ist doch jetzt egal. Wichtiger ist, dass ich Hagrid finde. Oder Professor Dumbledore, um ihn zu warnen. Voldemort plant etwas und diesmal ist er nicht hinter mir her, sondern hinter Snape und Dumbledore."
 

Der Blonde wollte noch etwas fragen, aber Harry machte sich los und drehte sich um. "Ich gehe jetzt und du wirst mich nicht aufhalten, Malfoy. Wenn du weiter mit mir diskutieren willst, musst du wohl mitkommen."
 

Dann rannte er los.
 

"Verflucht seien du und dein verdammte Gryffindor-Dickschädel", brüllte der Slytherin hinter ihm her, doch einige Augenblicke später, war er neben Harry und fiel in dessen Trab ein. "Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mir das entgehen lasse, Potter."
 

Harry warf einen schnellen Seitenblick auf ihn. Was für eine Ironie, dass er nun ausgerechnet mit Draco Malfoy auf dem Weg war, um eine seiner besten Freunde zu retten. Besonders nachdem der andere ihm doch gerade geschworen hatte, dass er sich nie ändern würde.

Ein kleines Lächeln schlich sich bei diesem Gedanken auf sein Gesicht, das so gar nicht zu der ernsten Situation passen wollte.
 

Als sie bei Hagrids Hütte ankamen, war diese leer und niemand zu sehen. "Siehst du, Potter, keuchte der Slytherin atemlos. "Hier ist überhaupt keiner mehr. Wahrscheinlich sitzen die alle schon wieder drinnen, während wir uns hier den Arsch abfrieren."
 

Erst jetzt bemerkte Harry richtig, dass der andere immer noch nur das dünne Hemd trug, das er extra für die Flügel präpariert hatte. Auch Harry fröstelte. Er kam sich wahnsinnig dumm vor, denn offensichtlich hatten sie alle Recht gehabt, nur er wieder nicht. Doch dann gellte ein dumpfes Brüllen durch die Nacht. Er verstand die Worte nicht, aber das war ohne Zweifel:
 

"Hagrid!"
 

Ohne zu überlegen stürzte er in den Verbotenen Wald und merkte noch nicht einmal, dass der blonde Junge ihm diesmal nicht folgte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-05-04T20:01:55+00:00 04.05.2005 22:01
Oh Oh, wenn das mal gut ausgeht!
Wieso rennt Dra nicht hinterher? will er etwa fliegen *g* das kann er doch gar nicht. Oder erinnert er sich wieder daran, dass Harry eigentlich sein Feind ist.
Vielleicht gibt's auch was viel interessanteres außerhlb des Waldes, was harry übersehen hatte...
Wer weiß...
birdie weiß es nicht!
Von: abgemeldet
2004-11-14T13:29:04+00:00 14.11.2004 14:29
Zwischen dem Verlassen der Schule und dem Erreichen von Hagrids Hütte könntest du noch ein paar Sätze einfügen. Damit man auch als Leser eine kleine Weile braucht, bs man dort ankommt? Eh, verstehst du, was ich sagen will? Vielleicht Harrys Reaktion auf Dracos ungewohnte Hilfbereitschaft, entweder erstaunen oder vielleicht auch ein Grinsen à la "Hab ich's doch gewusst"
Das stretcht ein wenig und man kommt nich so hopplahopp an der Hütte an.
Ansonsten ernenne ich dich hiermit zur "Cliffhanger-Queen", du hast es echt drauf, Überleiungen zwischen Kapiteln tierisch spanned zu gestalten!
Von: abgemeldet
2004-10-14T22:25:08+00:00 15.10.2004 00:25
Klasse wieso merkt man in dem Schloss eigentlich nichts von einem Angriff!? Und vor allem, wenn man nichts davon merkt, wieso sind dann alle wach und haben etwas davon bemerkt!?
Komisch komisch komisch
Von: abgemeldet
2004-10-09T02:58:21+00:00 09.10.2004 04:58
Ich bitte auch um eine ganz schnelle Fortsetzung, die story ist Klasse!
Bye
Von: abgemeldet
2004-10-09T00:27:36+00:00 09.10.2004 02:27
oh mein gott!! bitte schreib schnell weiter!! bin erst jetzt auf deine fic gekommen und find sie echt total klasse!! mach schnell weiter bussal nina


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