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Amora IV - Ein fruchtbarer Dialog

Jetzt ist Jiraiya wirklich dran (aber echt ey!)
von

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Ein "romantischer" Abend

N'Abend^^
 

Okay, wie ich sehe, habt ihr alle die volle Amora-Ladung bisher recht gut überstanden... aber wie sieht das ganze aus, wenn ich die Dosis erhöhe...? *"wahnsinnigesgenie"-blickaufsetz*

Na schön, danke für eure Kommentare (*freu* So viel Lob... =^_^= *blush*), weiter so!

Und viel Spaß mit Kapitel 2...
 

Shijin-sama
 

Sie träumen von Romantik? Sie wollten schon immer mal ihren Partner überraschen und vollkommen begeistern? Sie sehnen sich danach, Ihr Liebesleben etwas aufzupeppen? Sie sind unzufrieden?

All das gehört jetzt schon bald der Vergangenheit an!

Jetzt gibt es eine Lösung!

Kaufen Sie - am Besten sofort - mein neues Buch. Vielleicht hilft es ja. Aber nur mitternachts. In einem dunklen Wald. Wenn vorher grüne Purpurschnecken darüber gekrochen sind.

Oder so ähnlich.

Möglicherweise.

Fragen Sie mich das nicht!
 

(Wottdujuaskmih Eidohntnoh über sein Buch "Wie gestalte ich einen romantischen Abend?")
 

Mit kritischem Blick betrachtete Jiraiya sein eigenes Spiegelbild, zwinkerte ihm zu und drehte sich noch einmal im Kreis.

"Jira", sagte sein unechtes gegenüber und hob gespreizten Zeige- und Mittelfinger der linken Hand, "du siehst toll aus! Nahezu gigantisch!" Er grinste sich an und strich sich ein letztes Mal durch die weiße Haarpracht.

"Was tut man nicht alles...", seufzte er, "bloß, weil... ach, ist ja auch egal."

Entschlossen wandte er sich ab und verließ das Bad. Dann hängte er sein Handtuch ordentlich zum Trocknen auf und warf einen Blick nach draußen. Langsam zog Dunkelheit über Konoha hinweg und jagte die Sonne weiter und weiter über den scharlachroten Horizont davon.

"Romantik...", flüsterte Jiraiya gedankenverloren und schüttelte abwesend den Kopf. Wer konnte so etwas schon gebrauchen? Sie war bloß eines - umständlich. Es war damit nicht so, wie in den Büchern, wo sie sich einfach so ergab. Da gab es all diese romantischen Sonnenuntergänge, jene herzzerreißenden Mondscheinspaziergänge und unglaublich zu Tränen rührenden Küsse an dunklen Teichen mitten im Wald.

Es war auch nicht wie in den Filmen. Wie in diesen Momenten, in denen die ganze Welt auf einmal den Atem anhält, und nur ein einsamer Adler breitet seine Schwingen aus, um auf den warmen Winden davonzufliegen, der Freiheit entgegen, bis in die Unendlichkeit - und tief unter ihm, noch Ruß und Asche vom letzten Kampf an Kleidern und Gesicht, der Held und die Heldin, die sich an den Händen halten, und...

All das war Humbug. Lüge. Betrug.

In der Realität war Romantik ein furchtbar kompliziertes Unterfangen. Etwas, das wochenlange Planung beanspruchte, wenn nicht einige Monate. Und dann erst der richtige Zeitpunkt. Nicht zu früh am Tag, aber auch nicht zu spät. Und dann musste man auch noch darauf achten, dass keiner der Beteiligten am entsprechenden Tag unter Migräne, Durchfall oder einem gebrochenen Bein litt.

Hatte man das endlich alles berücksichtigt, dann - aber auch wirklich erst dann - konnte man hoffen, einen romantischen Abend zu erleben.

Jiraiya seufzte.

Es sei denn natürlich, man hieß Jiraiya. Er hatte für die gesamte Planung eine Stunde gebraucht, vertraute bei den äußeren Einflüssen einfach auf sein Glück, und verließ nun endlich das Haus, um zu Akoru hinüberzugehen. Im Gepäck hatte er zwei Tüten Instant-Ramen, einen Wasserkocher, ein Liter Wasser - nicht zu vergessen drei Kerzen - und natürlich sein bombastisches Aussehen. Also eigentlich alles, was man für so ein richtiges Candlelight-Dinner brauchte. Und wenn sie dann gegessen hatten (und dessen war Jiraiya sich ebenso sicher, wie er darauf hoffte), wäre Akoru endlich zufrieden und es könnte daran gehen, seine Wünsche zu erfüllen.

Schon war er an der Türe und klopfte. Beinahe augenblicklich öffnete Akoru und trat hinaus in das letzte rotglühende Licht des Tages.

"Guten Abend Jiraiya", hauchte sie. Ihre Stimme war das perfekte Klangbild zu ihrer Bekleidung. Hauch. - Hauchdünn. Selbst Akoru und ihre bakagakurianischen Freundinnen hatte Jiraiya noch nicht in einem solchen Aufzug gesehen. Ihm stockte für eine Weile der Atem, bis ihm wieder bewusst wurde, dass er sie auch schon ohne jedliche Kleider gesehen hatte. Dennoch war das hier etwas anderes. Während er eintrat meinte er, eine leichte Regung irgendwo in den südlichen Gefilden seines Körpers zu spüren, aber er ignorierte es so gut es ging.

Bald]/i], dachte er, und folgte Akoru in das Esszimmer. Der Tisch war gedeckt, nur noch das Essen und seine Kerzen fehlten. Sie nahm ihm sowohl den gefüllten Wasserkocher als auch Nudelsuppe ab und ließ ihn mit den Kerzen zurück, die er ohne sonderliche Sorgsamkeit einfach mitten auf den Tisch stellte und mit einem billigen Wegwerffeuerzeug anzündete. Dann setzte er sich hin und wartete ungeduldig auf Akorus Rückkehr. Der nicht besonders verführerische Duft nach aufgekochter Chemie in Plastikbechern zog durch den Raum, und schließlich trat Akoru wieder durch die Türe.

"Bonn Appetieh", grinste sie und servierte ihm seinen Becher. Mit eiligen Bewegungen griff er nach seinen Essstäbchen und schlang die Nudeln und das Gemüse herunter, schlürfte dann die Brühe, stellte alles wieder weg und sah über den Tisch hinweg hinüber zu Akoru. Im Kerzenlicht schimmerte ihre Haut, während sie unerträglich langsam aß. Immer deutlicher wiesen ihn seine Gefühle an, sie zu schnappen und hinüber zum Bett zu schleppen. Stattdessen setzte er ein falsches Grinsen auf und wartete bis sie endlich Becher und Stäbchen akkurat wieder auf die Tischplatte platzierte.

"So", sagte sie, und machte Anstalten aufzustehen.

"Ja, du hast ja so Recht!", unterbrach Jiraiya sie und sprang auf die Füße. In Sekundenschnelle war er bei ihr und half ihr auf. "Genau das Gleiche wollte ich auch gerade vorschlagen!"

Sie blickte ihn an. "Ja?", fragte sie und ein erfreutes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Er nickte eifrig und begann, sie langsam in Richtung Bett zu drängen.

Mach schon, sagte eine kleine Stimme in seinem Inneren, wie lange soll das denn noch dauern?

"Aber ich wusste gar nicht, dass du romantische Spaziergänge magst."

Jiraiya verharrte auf der Stelle.

"Ich... was?"

Akoru lachte. "Romantische Spaziergänge."

"Oh" - Jiraiya verstand, und er tat es ungern - "ja", sagte er dann, "hehe - ich bin nun mal ein sehr vielschichtiger Mann..."
 

Bevor wir fortfahren, sollte ich vielleicht noch eine kleine Anmerkung machen, um das Verständnis des Lesers für mein Werk noch etwas zu erhöhen. Ab einem bestimmten Punkt beginnt Jiraiyas Stimme, sich ungefähr so anzuhören: Stellt euch einfach vor, ein fast zwei Meter großer Mann muss dringend - und wenn ich sage dringend, dann meine ich auch dringend - auf die Toilette. Mehr noch - er muss nicht nur echt dringend aufs Klo, er wird auch noch ständig daran gehindert, zu gehen, und weiß ganz genau, dass er sich jetzt nicht einfach irgendwo erleichtern darf, weil er dann den saumäßigsten Ärger bekommt, den er je hatte - und außerdem den allerpeinlichsten Moment seines Daseins erlebt.

Wenn ihr euch jetzt vorstellt, dass seine Stimme nicht nur deshalb schon sehr hastig und gepresst klingt, sondern auch noch immer gepresster klingen wird - ich glaube, dann haben wir eine ungefähre Vorstellung davon, wie Jiraiyas Stimme sich im Folgenden anhören wird.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, und weiter im Text...
 

"Ooooh, ist der Mond nicht wundervoll?", klang Akorus Stimme dicht neben Jiraiyas Ohr. Er nickte hastig.

"Hmhm", sagte er, "toller Mond." Akorus Hand in seiner war unerträglich warm, und Schweiß perlte ihm über Stirn und Hals.

"Wirklich", bekräftigte er wenig überzeugend, "das ist der genialste Mond, den ich je gesehen habe - nebenbei auch der einzige, den wir haben. Können wir jetzt bitte wieder reingehen? Es ist echt kalt hier draußen."

Letzteres war nicht ganz gelogen. Es war kalt - immerhin war es später September, bald schon November. Dass er selbst nun gerade überhaupt nicht fror, lag weder an der Jahreszeit, noch am Wetter überhaupt, aber das konnte er Akoru jetzt nicht auf die Nase binden.

"Bitte", flehte er, und der Schauer, der ihn überlief (auch, wenn er nicht von der Nachtluft kam) schien sie endlich zu überzeugen.

"Stimmt", stimmte sie ihm zu, "es ist wirklich ein bisschen frisch."

Sie drehte sich um und öffnete die Haustüre, vor der sie stehen geblieben waren. Innerlich triumphierte Jiraiya. Endlich, dachte er und trat noch vor Akoru durch die Türe. Immer und immer wieder wurde sein Blick unwiderstehlich vom bett angezogen. Es war ein ausgesprochen schönes Bett. Groß. Weich. Bettmäßig.

"Jetzt müssen wir aber die Kerzen auspusten, nicht wahr Liebling?"

Mühsam kämpfte Jiraiya sich zurück in die Gegenwart. "Was?"

"Die Kerzen", erklärte Akoru. "Wir wollen doch nicht plötzlich in Flammen stehen, oder?" Sie lachte.

"Hmhm." Er nickte. "Wir wollen doch nicht in Flammen stehen.... obwohl ich es schon tue...."

Hastig sprang er durch den Raum und pustete die Kerzen aus.

"Könnten wir jetzt bitte..." begann er, und Akoru nickte.

"Ein Lagerfeuer machen!", beendete sie seinen Satz.

Jiraiya blinzelte und vergaß für einen Moment sogar das Bett.

"Ein Lagerfeuer?!", stieß er dann hervor, "Mitten im Haus?!"

"Aber ja." Sie versuchte es mit einem Augenaufschlag. Jiraiya schluckte schwer. "Das erinnert mich immer so an zuhause", behauptete sie.

"Wäre ein... ein Kamin--feuer... nicht besser?" Bitte, bitte sag ja...

"Ooooch..." Akoru seufzte, wobei sich ein Teil ihres Oberkörpers anmutig hob und senkte. Angestrengt versuchte Jiraiya, den Blick abzuwenden.

"Okay, das nehm ich als Zustimmung!", rief er, eilte zum Kamin und warf die letzten vier Scheite hinein. "Ach, was ist das schön warm!" Zwar brannte im Kamin noch überhaupt nichts, aber das war ihm jetzt relativ egal.

"Das ist aber ein arg mickriges Kaminfeuer", jammerte Akoru.

"Wir-haben-aber-nicht-mehr-Holz."

"Doooch, hab ich!" Sie strahlte. "Es ist bloß noch nicht kleingehackt, aber" - sie verschwand in einem Nebenzimmer und kam kurz darauf zurück, einen halben Baumstamm vor sich herrollend, ein kleines Beil zwischen den Zähnen - "Phhhaaakrlwidieisddknprblmodr?"

"Bitte?!

Sie nahm das Beil aus dem Mund und grinste. "Für einen starken Kerl wie dich ist das doch wohl kein Problem, oder?" Schon wieder dieser Augenaufschlag, und dann stand sie auch noch etwas vorgebeugt da, was ihren Ausschnitt unnötig vergrößerte. Jiraiya glaubte, er müsse sterben.

"Nein", presste er hervor, "Überhaupt kein Problem." Er nahm ihr mit zitternden Händen das Beil ab und machte sich an die Arbeit. Es ging schneller, als er erwartet hatte. Womöglich lag das daran, dass er verborgene Kraftreserven geweckt hatte, von denen er nicht einmal seinen ärgsten Feinden wünschte, sie zu entdecken.

"Fertig", keuchte er schließlich, als dann doch noch ein viel zu warmes Feuer im Kamin prasselte. Der Schweiß rann dem Schriftsteller mittlerweile nicht mehr nur noch über das Gesicht, sondern über den ganzen Körper. Er atmete stoßweise, vor seinen Augen verschwamm die Welt.

"Ich geh mich noch mal kurz umziehen", erklärte ein seltsam verwässerter Akoru-Umriss und wankte vor ihm hin und her.

"Nicht nötig! Du ziehst dich doch eh bloß wieder aus-" - aber da war sie bereits im Bad verschwunden. Mit einem Stöhnen ließ Jiraiya sich auf das Bett sinken und starrte an die Decke. Unbewusst krampfte er seine rechte Hand in die Bettdecke, während er angestrengt versuchte, an etwas kaltes zu denken. Als Akoru wieder eintrat sprang er mit einem gequälten Aufschrei wieder hoch. Er wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, in ihrer Garderobe etwas noch durchsichtigeres zu finden, aber es war ihr zweifelsohne gelungen. Das sah er nicht nur.

Sie ging - nein, schwebte - an ihm vorbei auf das Bett. Er spannte sich, wollte eben Anlauf nehmen und zu ihr springen, als sie sich wieder aufsetzte, einen Finger an die Lippen legte und ein nachdenkliches Gesicht aufsetzte.

"Jetzt ein Eis", sagte sie.

Jiraiya wäre beinahe vornübergefallen, konnte sich aber im allerletzten Moment noch fangen.

"Ein-Eis?"

Sie nickte.

"Ja - wo um alles in der Welt soll ich jetzt ein Eis herbekommen?! Es ist Nacht, die Geschäfte haben zu -"

"Ich will aber ein Eis!" Schmollend verschränkte Akoru die Arme und zog sich in die hinterste Ecke ihrer Kissen zurück. Der Laut, den Jiraiya ausstieß, war eine Mischung aus Seufzen und dem Laut, den ein Hund ausstößt, wenn er kräftig getreten wird.

"' Seh mal, was sich machen lässt." Er wandte sich um.

"Willst du so etwa raus?"

"Wie denn sonst?!"

"Zieh dir wenigstens eine Jacke drüber, du erkältest dich noch!"

Beinahe hätte er bitter aufgelacht. "Erkälten? Ich? Heute? Bestimmt nicht!"

Dann öffnete er die Türe und eilte hinaus.

Er konnte nur eines hoffen - dass die Rettung zwei Meter zu seiner Rechten lag. Mit hektischen Schritten eilte er hinüber zu Kakashis Haus und klopfte Sturm. Nach einer Ewigkeit, wie ihm schien, öffnete sich die Türe, und ein verschlafener Kakashi blickte ihm entgegen, ein weinendes Baby auf dem Arm. Ein fahler Lichtschein fiel hinter ihm aus der Tür, aber seltsamerweise fiel der Schatten genau auf Kakashis Gesicht, und dorthin, wo er tagsüber seinen Mundschutz trug.

"Jiraiya? Was willst du denn?"

"Frag nicht. Habt ihr Eis?"

"Eis?"

"Wer ist da?!", hallte Ryokos Stimme von irgendwo aus dem inneren der Hütte. Ein zweites Baby schrie. "Es ist Jiraiya, hab ich recht? Der schon wieder! Ich hab dir gesacht, der macht nur Ärger! Tagsüber - und jetzt auch schon nachts! Sag ihm, wenn dat nich aufhört, mach ich Kleinholz aus ihm!!!"

"Ähm..." Kakashi wirkte etwas verlegen. "Meine Frau sagt..."

"Weiß ich! Macht nichts! Hab ihr Eis? Irgendwelches Speiseeis?!"

"Ich weiß nicht. Muss nachgucken gehen." Kakashi gähnte und machte Anstalten, sich umzuwenden, als er noch einmal stehen blieb. "Hier, halt mal", murmelte er und reichte Jiraiya geistesabwesend das plärrende Bündel auf seinen Armen. Dann blickte er Jiraiya genauer an. "Was'n los?", fragte er, "Musst du irgendwie auf Klo oder so was?"

"Ähnlich, presste Jiraiya hervor, während er begann, auf der Türschwelle herumzutänzeln. Einen Augenblick wirkte Kakashi verwirrt, dann weiteten sich seine Augen.

"Jiraiya!", platzte er heraus, "Mach das gefälligst woanders!"

"Will ich ja", gab der Ältere zurück, "aber dafür brauch ich Eis!"

Mit einem "Ich versteh kein Wort" schlurfte Kakash zurück in die Wohnung, sowohl die heulenden Kinder als auch seine zeternde Frau und den zappelnden Jiraiya vor seiner Haustür ignorierend.

Jiraiya wartete. Er wartete ungeduldig, und das Kind - bei den schlechten Lichtverhältnissen hatte er keine Chance zu erkennen, ob es sich um Sohn oder Tochter handelte - vertrieb ihm die Zeit, indem es - und schon bald war der Alte davon überzeugt, es tue dies mit voller Absicht - ihm in Magen und andere Körperteile trat.

"Supi Kind", brachte er irgendwie hervor und reichte es am ausgestreckten Arm Kakashi, als dieser wieder auftauchte. Dann entriss er ihm die Packung mit dem Eis und rannte so schnell er nur konnte zurück zu Akoru.

Im Haus angekommen stellte er entsetzt fest, dass sie damit beschäftigt war, den Tisch wieder herzurichten.

"Ah", meinte sie erfreut, als er eintrat und keuchend und schwitzend in der Tür stehenblieb. "Wie ich sehe hast du das Eis. Komm rein und setz dich."

Seine Augen trübten sich von Neuem. "Setzen?! Wir können doch im Bett essen...

"Und alles vollsauen?!" Akoru stemmte die Hände in die Hüften. "Kommt nicht in Frage!"

Sie verteilte etwas Eis, setzte sich dann und probierte.

"Hmmm.....", meinte sie dann, "na ja... berauschend ist das nicht... Brombeer wäre mir lieber gewesen..."

"War aber nicht da!"

Unendlich langsam verzehrte Akoru das angeblich nicht sonderlich wohlschmeckende Eis. Als sie dann den Löffel zur Seite legte und Jiraiya schon Hoffnung schöpfen wollte, da griff sie nach der Packung.

"Ich glaub", sagte sie, und leckte sich über die Lippen, "ich nehm doch noch eine Portion." Sie grinste. "Willst du mich füttern?"

"Füttern?!" Jiraiya nickte heftig. "Tolle Idee!!!" Augenblicklich riss er ihr Schüssel und Löffel aus der Hand und begann, ihr alles, was er auf den Löffel bekommen konnte, in den Mund zu schieben - oder auch daneben, was ihn nicht sonderlich störte.

"Fertig", verkündete er und schleuderte die halbvolle Eispackung hinter sich. Nur jahrelanges Training in Selbstbeherrschung hinderte ihn jetzt daran, seiner inneren Stimme nachzugeben, die beständig verlangte Sei ein Mann, sei ein Mann, sei ein Mann....

Endlich, endlich, endlich... ging Akoru in Richtung Bett und zog ihn langsam mit sich. Endlich, endlich, endlich ließen sie sich beide in die Kissen sinken, er begann, näher zu rücken, und sie sagte: "Liebst du mich?"

"Was?"

"Liebst du mich?"

"Ja!"

"Das war nicht ehrlich. Also, sag es noch einmal. Liebst du mich?"

"JA!

"Dann sag es."

"WAS?!

"Sag, dass du mich liebst."

"Ich liebe dich."

"Lauter."

"ICH LIEBE DICH!"

"Nochmal."

"VERDAMMT, ICH LIEBE DICH, ICH LIEBE DICH! ICH WERDE DICH DIE GANZE NACHT DURCH LIEBEN, WENN DU MICH BLOß ENDLICH LÄSST!!!"
 

Diesen verzweifelten Aufschrei Jiraiyas hörten nicht nur Ryoko und Kakashi in ihrem Schlafzimmer direkt nebenan, die beide ziemlich peinlich berührt die Hände über die Ohren legten, er schallte auch an das Gehör eines Ninja-Ehepaares ein paar Häuser weiter, und verursachte folgendes Gespräch.

Ninja-Ehegattin: "Na, da hör dir das an. Der gute Mann ist 52, und die haben trotzdem ihren Spaß. Du bist knapp 30 - und was ist mit uns?"

Ninja-Ehegatte: "Joa, mei, lass mi halt..."
 

Akoru unterdessen schien mit dieser Antwort zufriedengestellt. Jiraiya wollte jetzt endgültig nicht mehr länger warten - ganz davon ab, dass er gar nicht mehr viel länger warten konnte.

Eben streckte er die Hand nach dem Lichtschalter aus, als Akoru etwas unter der Bettdecke hervorzog.

"Schau mal, Jiraiya, ich hab da was für dich. Ein neues Buch von Wottdujuaskmih Eidohntnoh. Es heißt ,Wie gestalten sie ihren romantischen Abend noch romantischer?'"

"Kürzer!, brüllte Jiraiya. Er klang ungefähr wie ein brasilianischer Zuchtstier kurz vor der Paarung. Neben ihm blätterte Akoru ungerührt durch das Buch.

"Booah", stieß sie dann hervor, "jetzt guck dir das an - Kamasutra!"

Mit einer hastigen Bewegung wandte Jiraiya den Blick ab.

"Das-", keuchte er mit letzter Beherrschung, "will-ich-jetzt-gar-nicht-sehen!"

"Uuiiiiih, aber jetzt guck doch mal! Das stell ich mir echt schwer vor! Das muss doch weh tun! ... Jiraaaa? Können wir das nicht mal ausprobieren?"

Mit einem Auge blinzelte Jiraiya vorsichtig zu Akorus Buch hinüber. Dann schrie er auf.

"STELLUNGEN FÜR ULTRA-FORTGESCHRITTENE?!?! ,DER GEKREUZGTE KRANICH'?! AKORU, ALLES, BLOß NICHT DAS!!!"

"Aber du kennst dich schon damit aus, oder?"

Er ließ einen langgezogenen Jammerlaut unendlicher Pein vernehmen. Dann krächzte er: "... n'bisschen...?"
 

Breiten wir - um Jiraiyas Seelenfrieden zu wahren - weiterhin einen Mantel des Schweigens über den "Gekreuzigten Kranich" und seine Feinheiten. Ohnehin wäre eine genaue Beschreibung dieser anspruchsvollen Übung hier definitiv am Platze, denn - "Shijin-samas FFs sind jugendfrei!"
 

Dicht neben Jiraiyas Ohr flötete eine süße Stimme: "Das Bein muss höööheeeer."

"Das Bein", stellte Jiraiya mit allerletzter Kraft klar, bleibt da, wo es ist. Sonst gibt es ein Unglück!"

"Spiiieeeßeeer", flötete Akoru wieder, "Laaangweeeiileeer! Soll ich dir ein bisschen helfen?"

"Tu's nicht!"

Glockenhelles Lachen ihrerseits. "Und wenn ich es doch tue?"

Dann packte ihre zarte Hand seinen Knöchel, Jiraiya wollte sich noch ihrem Griff entziehen, aber da hatte sie ihren Plan auch schon in die Tat umgesetzt. Das Geräusch, das folgte, kann man in etwa mit dem Geräusch vergleichen, das entstehen würde, wenn 37 Düsenjäger gleichzeitig mit Mach 3 die Schallmauer durchbrechen, 23 brünftige Kühe auf der Weide ihren Brunftschrei ausstoßen und eine ziemlich große Bombe irgendwo in Nebraska detoniert. All das zusammen - nur eine Million mal leiser - und ihr könnt es euch ungefähr vorstellen.

"Iiiiiiiiiihgiiiiiit!!", kreischte Akoru und sprang beinahe aus dem Bett. "Das ist sooo ekelig! Jiraiya, du hast alles vollgespritzt!!!"

"Ach ja?" Jiraiya lag benommen auf den Kissen und war sich nicht so ganz sicher, ob er alles ohne nennenswerte Verletzungen überstanden hatte. "Ich hab dir doch gesagt, du sollst es nicht tun..."

...

...

Etwa zehn Minuten später hatte Akoru ihre hastige Reinigungsaktion abgeschlossen und kehrte zurück in ihr Bett.

"Ach, das war sooooo romantisch", verkündete sie, drehte sich auf die andere Seite und schlief ein.

Jiraiya hingegen brachte die ganze Nacht kein Auge zu. Er lag da, starrte die Decke an, und versuchte immer noch, an etwas möglichst kaltes zu denken. Nur ab und an stieß er einen gequälten Seufzer aus, oder winselte, wenn er sich auf die andere Seite drehte.
 

*hüstel* Äh... ja... hehe.... es ist nicht so, wie ihr denkt. Verdammt, ich weiß ja gar nicht, was ihr denkt... aber das lässt sich ja ändern. Ich hätte gerne eure Meinung zu diesem Kapitel. Gut? Schlecht? Tut euch Jiraiya Leid? Fandet ihr es bekloppt? Oder nahezu fantastisch?

Alle Meinungen werden akzeptiert^^

Bis dahin noch eine geruhsame Nacht, und möget ihr nie so enden wie Jiraiya-sama.
 

Shijin-sama



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-11-08T21:01:09+00:00 08.11.2007 22:01
Fantastisch? Die Geschichte ist absolut endsgenial^^
Von: abgemeldet
2004-09-05T11:39:49+00:00 05.09.2004 13:39
von: Shabon am: 01.08.2004 23:43

*unterm Tisch wieder vorkomm*
*ein paar Wirbel wieder einrenk*
*fast am Lachkrampf gestorben wär*
Nee war das geil. Und ich frage mich immer wieder: Wie kommt Shi-chan immer auf solche Ideen? *nich versteh*
Aber glücklicherweise brauch ich das nicht verstehen, denn als Leser wird das ja gar nich von einem verlangt.
Man muss nur kommentieren.
Und ich sage (immernoch): Echt hammergeil! WEITER!
Von: abgemeldet
2004-09-05T11:37:22+00:00 05.09.2004 13:37
von: RikuHaradaChan am: 01.08.2004 18:31

XDDDDDD Wha geiloo! Gefellt mir! XDD Also der arme Jira...ich kann mir SEHR GUT denken wie er sich gefühlt hat ><!
Aber...nach September kommt doch erst Oktober und DANN erst November oder?! XDD
Naja wurscht schreib bitte schnell wieter (Ich perverse Sau hätte gerne mehr Einzelheiten aber du musst ja unbedingt jugendfreie FFs schreiben! XDD *hüstel* >.>''' öhöm...^^'')
Riku-Killuah-Verrückte(XD)
Von: abgemeldet
2004-09-05T11:36:28+00:00 05.09.2004 13:36
von: Manya am: 01.08.2004 14:21

Oh mein Gott *g*
Das war sowas von genial!
So böse kann nochnichtmal ich meinen Freund quälen, ohne dass er mir Leid tut *g*
Naja, jetzt wissen wir wenigstens mal alle, was in den armen, gepeinigten Männern vorgeht, wenn man einen romantischen Abend veranstalten will *gggg*
Schreib schnell weiter,
greetz
Manya
Von: abgemeldet
2004-09-05T11:35:44+00:00 05.09.2004 13:35
von: Schnurli am: 30.07.2004 21:10

Geschieht ihm recht, dem alten Perversen! Aber die gesamte Story ist fantastisch!
Gruss Schnurli
Von: abgemeldet
2004-09-05T11:35:10+00:00 05.09.2004 13:35
von: chaoticdemon am: 30.07.2004 18:45

also...mir persönlich tat jiraiya nur noch leid...XP
akoru - bleib beim 'unromantischen' *gg*
aber ich musste schon einige male grinsen XP
byby^^


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