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Angel of Light I

Another world
von

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Part V : Ahnen und Erben Teil 1

Am nächsten Morgen erwachte Harry erneut mit den ersten Sonnenstrahlen und fühlte sich wunderbar frisch und ausgeruht nach einer Nacht ohne Alpträume oder von Voldemort gesandter Visionen des Schreckens. Es war inzwischen schon lange her, daß er mal eine Nacht ruhig durchgeschlafen hatte, so daß ihm die letzten zwei Nächte wie ein himmlisches Geschenk vorkamen. Einfach ins Bett gehen zu können ohne die Furcht, mitten in der Nacht durch grauenhafte Bilder geweckt zu werden, half seiner Seele sich zu erholen.
 

Dementsprechend gut war Harrys Laune, als er sich wie am vorherigen Tage für eine Weile auf das Fensterbrett im Gryffindorturm setzte und dem Aufstieg der Sonne zuschaute. Dabei genoß der Schwarzhaarige einfach nur die Ruhe, welche herrschte und die ihm ebenso wie die durchgeschlafene Nacht zu mehr Ausgeglichenheit verhalf.
 

Die Atmosphäre tat ihm einfach gut und Harry ließ seine Gedanken frei wandern. Natürlich dauerte es trotzdem nicht lange und er landete wieder bei seiner Neugier in bezug auf das, was Dumbledore versprochen hatte, ihm heute zu erklären. Der Gryffindor konnte noch immer nicht glauben, daß er besondere magische Kräfte besitzen sollte - doch der Schutzschild, den er gestern instinktiv errichtet hatte, um Sirius und Professor Dumbledore vor dem Klatscher zu bewahren, bewies es im Grunde genommen schon zum Teil.
 

Harry war schon sehr gespannt auf die Erklärung, das konnte er nicht leugnen. Neugier war eine seiner Charakterzüge, die er einfach nicht unter Kontrolle bringen konnte - und dies hatte ihn schon in manch verzwickte Situation gebracht. Sie hatte ihm andererseits aber ebenso oft schon geholfen, wodurch Harry mittlerweile gelernt hatte, auf diese Neugier wie einen Instinkt zu vertrauen - sicher, daß er die daraus entstehenden Situationen auch meistern würde.
 

Da die Sonne während seiner Gedankengänge weiter am Himmel emporgestiegen war, verließ Harry seinen Platz am Fenster, um sich für den neuen Tag fertig zu machen, gespannt darauf, was für Überraschungen dieser mit sich bringen würde. Nachdem er sich der morgendlichen Routine unterzogen und auch Ron mit Ach und viel maulen aus dem Bett geschmissen hatte, verließen die beiden Gryffindor ihren Schlafsaal und betraten den Gemeinschaftsraum ihres Hauses, wo schon Hermine auf sie wartete.
 

Das braunhaarige Mädchen blickte auf, als sie ihren rothaarigen Freund noch halb verschlafen vor sich hingrummeln und Harry als Antwort darauf leise lachen hörte. Sie mochte es, Harry lachen zu hören, denn es bewies, daß der Schwarzhaarige sich wohlfühlte.
 

Und dies war es schließlich, was gestern in Dumbledores Büro nach Harrys Weggang beschlossen worden war, mit allen Mitteln zu erreichen - daß ihr Freund ein wenig glücklicher wurde und öfter lachte. Ron schien diesem Plan durch seine morgendliche Mauligkeit Vorschub zu leisten.
 

"Guten Morgen, ihr Zwei", grüßte Hermine nun ihre beiden Freunde, woraufhin Ron aufhörte, vor sich hinzugrummeln und statt dessen jammerte: "Von wegen ,Guten Morgen', Hermine! Es ist noch viel zu früh, um aufzustehen - wir haben schließlich Ferien! Da sollte man lange im Bett liegen und..."
 

"...faulenzen", beendete die Braunhaarige den Satz für ihn, indem sie die Hände in die Hüften stützte und Ron strafend ansah. "Du bist und bleibst ein Faulpelz, Ron Weasley! Wir haben heute Wichtigeres zu tun, als im Bett zu liegen und den ganzen Tag zu verschlafen. Also werd' endlich wach!"
 

"Ist ja gut, ist ja gut!", murmelte Ron und richtete seine Gestalt gerade auf, während er erfolglos ein Gähnen zu verbergen suchte. "Wie ich es mit dir aushalte, ist mir ein Rätsel", meinte Hermine kopfschüttelnd, bevor sie zu dem Rothaarigen trat und ihm einen liebevolle Kuß auf die Wange gab. "Schlafmütze", fügte sie noch neckend hinzu, woraufhin Ron beleidigt tat.
 

Harry beobachtete das gewohnte Hin und Her der Neckerei zwischen seinen beiden besten Freunden mit einem amüsierten, aber auch leicht ungeduldigen Ausdruck im Gesicht. Er mochte es, den ,Diskussionen' der Zwei zuzuhören, doch heute war er vor allem darauf bedacht, endlich das Frühstück hinter sich zu bringen, damit er zu Dumbledores Büro gehen konnte, um dessen Erklärungen zu hören.
 

Daher schob er Ron und Hermine schließlich vor sich her, während er meinte: "Jetzt kommt schon, geben wir Ron etwas zu essen, dann wird er sicher schneller wach. Außerdem hab' ich auch Hunger!" Seine Freunde gaben rasch nach, vor allem Ron hatte es jetzt eilig. Das Wort "Essen" hatte immer die gleiche Wirkung auf ihn, was Harry und Hermine einen amüsierten Blick tauschen ließ.

In der Großen Halle angekommen, erwartete sie ein ungewohntes Bild - die Tische der vier Häuser, die normalerweise in Reih und Glied standen, waren an die Wände gerückt worden, um einem großen runden Tisch in der Mitte des Speisesaals Platz zu machen. Offensichtlich sollte das Frühstück in gemütlicher Runde stattfinden.
 

Als die Drei auf den Tisch zutraten, öffnete sich die Tür hinter ihnen erneut und Draco trat mit seinen Eltern ein, wenig später gefolgt von Sirius und Severus. Nach der allgemeinen Begrüßung setzten sich alle und langten kräftig zu, während über dieses und jenes gesprochen wurde.
 

Bald bemerkten die Anwesenden jedoch, wie Harry gedankenverloren in seinem Essen stocherte und nicht mehr hungrig schien. Er hatte am Anfang ebenso wie alle Anderen zugeschlagen und gut gegessen, doch anscheinend lähmte seine Neugier - und wahrscheinlich auch ein wenig Nervosität - sein Hungergefühl.

Sie konnten ihm seine Aufregung nachfühlen, daher beeilten sie sich mit ihrem Frühstück, um Harry nicht länger als nötig auf die Folter zu spannen. Als sie alle fertig waren, legte Sirius dem Gryffindor die Hand auf die Schulter, um ihn aus seinen Gedanken zu reißen.
 

"Was ist?", fuhr Harry aus seiner Grübelei auf und blickte Sirius fragend an, der ihm daraufhin sanft lächelnd durch die wie immer etwas wirren Haare strich und meinte: "Laß uns gehen, bevor du noch vor Neugier umkommst, Harry."

"Was? Oh, ist gut", erwiderte der Gryffindor etwas verlegen, als er bemerkte, mit welch wissenden Ausdruck ihn der Rest der Gruppe musterte.
 

Gemeinsam begaben sie sich erneut zu dem Gargoyle, der die Treppe zum Büro des Schulleiters bewachte und mit dem Paßwort gab dieser ihnen auch Zutritt. Die Wendeltreppe fuhr mit ihnen in den Turm hinauf und hielt erst, als sie vor der Tür des Büros standen. Doch im Gegensatz zum gestrigen Tage hörten sie kein "Herein" von innen erklingen, vielmehr stand die Tür ein wenig offen und sie konnten eine Stimme hören, die sichtlich erregt auf Dumbledore einzureden schien.
 

Nach einem fragenden Blick zu Sirius und Severus, welche ebenso irritiert schienen wie er, zuckte Harry die Schultern und öffnete die Tür vorsichtig weiter und betrat das Büro des Schulleiters. Der Rest der Gruppe folgte ihm und gemeinsam erwartete sie ein Anblick, der manche von ihnen leise schmunzeln ließ.

Es war aber auch nicht oft zu sehen, wie Albus Dumbledore - Schulleiter von Hogwarths, Sieger über den Dunklen Lord Grindelwald und Träger des Orden des Merlin Erster Klasse sowie weiterer Auszeichnungen - sich von einem anderen Wesen zur Sprachlosigkeit verleiten ließ.
 

Doch die Person vor ihm war einer der wenigen, welche dies manchmal zustande brachten. Hochgewachsen und schlank, mit hellbraunem dichtem Haar und im Moment sichtlich aufgeregt, redete der Mann ärgerlich und besorgt auf Dumbledore ein, die Eintretenden nicht bemerkend.
 

"Ich sollte wohl besser einschreiten", murmelte Sirius nach einer Weile des Zuhörens und trat an Harry vorbei weiter in das Zimmer hinein. Nachdem er mehrere Schritte gemacht hatte, räusperte er sich leise und zog damit die Aufmerksamkeit sowohl des Schulleiters als auch der anderen Person auf sich, die abrupt herumwirbelte und bernsteinfarbene, normalerweise sanfte Augen auf ihn richtete.
 

Bernstein verdunkelte sich zu einem tiefen Ockerbraun, als sie Sirius erkannten und der Mann schritt, ohne die anderen Anwesenden zu registrieren, auf den Schwarzhaarigen zu. "Sirius Orion Black-Snape! Was ist nur in dich gefahren, daß du mich nicht benachrichtigst, wenn es meinem Patensohn schlecht geht! Ich habe erst gestern erfahren, daß..."
 

Sirius zuckte unter dem anklagenden Tonfall des anderen Mannes zusammen und hob beschwichtigend die Hände in einer Geste der Kapitulation. "Remy, ich...", begann er, wurde jedoch sofort wieder unterbrochen.

"Oh nein, denk ja nicht, daß du dich mit einem ,Remy' wieder aus der Schlinge ziehen kannst", fuhr Remus Lupin seinen Freund an, sichtlich verärgert und mit blitzenden Augen.

"Ich dachte, du weißt, wieviel mir an Harry liegt und würdest mich daher benachrichtigen, wenn ihm etwas passiert! Aber nein, das hieltest du ja nicht für nötig!", schimpfte der Braunhaarige.
 

"Ich hab' ihn selten so wütend gesehen", flüsterte Draco ehrfürchtig an Harrys Seite, der mit verwunderten Augen die Szene vor sich betrachtete. Daß Sirius inzwischen ganz zerknirscht versuchte, Remus wieder zu versöhnen, hätte ihn zu einer anderen Zeit sicher amüsiert, doch im Moment fühlte er sich einfach zu überrannt von den Neuigkeiten, die Remus' harte Worte vermittelt hatten.
 

,Noch ein Pate', fuhr es ihm durch den Sinn. ,Ich habe hier anscheinend eine wirklich große Familie. Nicht, daß es mir mißfallen würde, wenn Remus auch in meiner Welt mein Pate wäre, vor allem, nachdem Sirius nicht mehr da ist.'

Bei diesem Gedanken durchfuhr Harry der inzwischen gewohnte Schmerz beim Gedanken an seinen Paten, den er für immer verloren hatte. Sein Sirius würde nie wieder zu ihm zurückkehren, was diese Realität hier - wo er Sirius noch lebendig und voller Lebensfreude vor sich hatte - um so wertvoller für ihn machte.
 

Doch nun wurde es langsam Zeit, Sirius aus seiner bedrohlichen Lage zu erlösen. Ein ärgerlicher Werwolf war nichts, womit man spaßen sollte. Vor allem dann nicht, wenn dieser als Grund für seinen Zorn die fehlende Information über eine mögliche Gefahr für ein Mitglied seiner Familie ansah.
 

Daher trat Harry nun weiter in den Raum hinein und damit in Remus' Blickfeld, während er beschwichtigend sagte: "Remus...ich bin hier und es geht mir gut. Kein Grund, Sirius in Stücke zu reißen."
 

Wütende ockerbraune Augen richteten ihren Blick auf ihn und Harry wurde warm ums Herz, als er bemerkte, wie sie sich bei seinem Anblick sofort wieder zu dem klaren Bernstein aufhellten, welches soviel Güte und Liebe vermittelte.

In den sanften Augen leuchtete es auf und aus Remus' Haltung verschwand das Bedrohliche und Wütende, als der ältere Mann mit den Worten "Harry, da bist du ja, mein Junge" auf den Gryffindor zueilte und ihn fest in seine Arme schloß.

Harry genoß die Wärme, die Remus ausstrahlte, als er ihn umarmte und wollte die Geste gerade erwidern, als der Mann auf einmal zurückwich, als hätte er sich verbrannt. Seine hellen Augen blickten verwirrt und erschrocken, ja fast entsetzt.
 

"So viel Schmerz", flüsterte der Werwolf sichtlich betroffen, "so viel Leid, Trauer und... Einsamkeit", fügte er noch hinzu, während er Harry forschend betrachtete, welcher, verwirrt von der Plötzlichkeit von Remus' Verhaltensänderung, nur wortlos zurückblickte.

Dann verengten sich die Augen des Werwolfs und er fragte: "Wer bist du?"

Der braunhaarige Mann legte den Kopf ein wenig schief und musterte Harry durchdringend, bevor er strenger, fast schon bedrohlich, wiederholte: "Wer bist du? Du bist nicht Harry!"
 

Der Gryffindor wich zurück und wirkte, als hätte man ihm einen Schlag versetzt. Smaragdgrüne Augen schimmerten voll tiefer Pein, bevor sich Harry sichtlich um Fassung bemühte. Es war für ihn, als würde Remus ihn zurückstoßen.

Die einzige Person, die ihm nach dem Verlust von Sirius noch als Mentor und väterlicher Freund geblieben war - und an die sich Harry in den letzten Wochen seines fünften Schuljahres mehr hilfesuchend angelehnt hatte, als ihm überhaupt bewußt geworden war - lehnte ihn jetzt ab.
 

Dies war ein unerwarteter, herber Schlag für den Gryffindor und er brachte einige Zeit, um sein inneres Gleichgewicht wieder in eine wacklige Balance zu bringen, die es ihm erlaubte, seine verletzten Gefühle nicht allzu deutlich zu zeigen. Remus aus traurigen, für sein junges Gesicht viel zu alt wirkenden Augen ansehend, sagte er: "Ich bin Harry, Remus. Nur nicht der Harry, den du kennst. Es tut mir leid."
 

Die letzten Worte flüsterte er nur noch, den Tränen nah. Seine Einsamkeit, die er durch das freundliche und manchmal sogar eindeutig liebevolle Verhalten seiner Freunde sowie Sirius', Severus' und der Malfoys am gestrigen Tage sowie an diesem Morgen fast vergessen hatte, brach mit aller Macht über ihm zusammen und rein instinktiv wandte er sich zur Flucht. Er wollte nicht, daß jemand seine Tränen sah.
 

Bevor er sich jedoch ganz umgewandt hatte, schlangen sich erneut warme Arme um ihn herum und hielten ihn fest. Eine warme Stimme flüsterte ihm beruhigende Worte zu, bis das Zittern, das seinen Körper ergriffen hatte, wieder nachließ und Harry erkannte, daß Remus ihn in den Armen hielt. Doch er spürte auch, daß Sirius ganz in seiner Nähe stand, wie eine stetige Präsenz aus Liebe und Unterstützung.
 

Seine Emotionen wieder unter Kontrolle bringend, hob Harry sein Gesicht ein wenig an und blickte daraufhin in Remus' sanfte Augen, die ihn traurig, vor allem aber um Entschuldigung bittend, ansahen. Sanft wischte Remus ihm die Feuchtigkeit von den Wangen, bevor er seinen Halt ein wenig festigte und leise sagte: "Es tut mir leid, Harry. Ich wollte dich nicht verletzen."
 

Ein wackliges Lächeln auf seine Züge bringend, zeigte Harry erneut seine vergebende Natur, indem er ebenso leise antwortete: "Ist schon gut, Remus. Es war wohl ein Schock für uns Beide..." Dann tauchte Neugier in den tiefgrünen Augen des jungen Mannes auf und er fragte: "Wie hast du herausgefunden, daß ich nicht ,dein' Harry bin, Remus?"
 

Verwirrung zeichnete zuerst das Gesicht des Werwolfs nach dieser Frage, dann verstand er, was Harry gemeint hatte. "Deine Emotionen...", begann er zu erklären. Ein Schatten des Schmerzes huschte über das Gesicht des älteren Mannes, als er sich daran erinnerte, was er gespürt hatte, als er Harry das erste Mal in den Arm nahm. "Da ist so viel Schmerz und Leid in dir, das kannte ich nicht. Es hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht...", Remus' Stimme verklang, während seine Augen besorgt auf den Gryffindor in seinen Armen blickten.
 

Dieser jedoch runzelte die Stirn und begriff nicht, was Remus meinte. "Aber wie...", begann er verwirrt, "wie kannst du meine Gefühle spüren?"

"Remus ist ein Emphat, Harry", erklang nunmehr Professor Dumbledores Stimme. "Bei Berührungen mit anderen Wesen kann er deren Gefühle erspüren, wenn sie von besonderer Stärke sind oder Remus selbst danach forscht. Ich nehme an, da er mit einer ihm bekannten Gefühlswelt rechnete, hat er seine mentalen Barrieren bei eurem ersten Kontakt nicht stabil genug gehalten und wurde daher von den überraschenden Empfindungen überrannt, die er bei dir fand."
 

"Ein Emphat?", wiederholte Harry blinzelnd. Dann jedoch verstand er und befreite sich rasch aus Remus' Armen, um diesem nicht weiter ungewollt seine Gefühle aufzudrängen. Gleichzeitig bemühte er sich, seine innere Balance wiederherzustellen.

"Entschuldige", wandte er sich dann erneut an den braunhaarigen Werwolf, der ihn aufmerksam musterte und etwas zu durchdenken schien. Dennoch schenkte er Harry ein warmes, verzeihendes Lächeln.
 

"Du konntest nichts dafür, Harry", meinte er dann, "schließlich...wußtest du nichts von meiner Fähigkeit, wie ich annehme." "Nein, ich hatte keine Ahnung, sonst hätte ich es verhindert", erwiderte Harry ehrlich.

Dann wurden seine smaragdgrünen Augen nachdenklich und der Gryffindor wirkte auf einmal ganz weit weg mit seinen Gedanken.
 

"Doch es macht Sinn", sagte er zu niemand besonderem. Es schien eher, als spreche er mit sich selbst. "Die Dinge ergeben langsam einen Sinn...", nachdenklich nagte Harry an seiner Unterlippe, als er weitersprach. "Warum hat er es mir nie gesagt?", wunderte er sich.
 

"Wovon sprichst du, Harry?", mischte sich Sirius ein, welcher den Schwarzhaarigen noch ein wenig besorgt musterte wegen seines Gefühlsausbruches zuvor. Der junge Mann hatte sich erstaunlich rasch wieder gefangen, doch Sirius konnte spüren, daß Harry von Remus' erster instinktiver Reaktion tief verletzt gewesen war. Remus schien auch in seiner Welt eine Stütze für Harrys emotionales Gleichgewicht zu sein.
 

"Was? Oh", kehrte Harry aus seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. "Entschuldige, ich habe nur nachgedacht. Was ich meinte, ist, daß in meiner Welt mir Remus nicht gesagt hat, daß er ein Emphat ist. Doch jetzt verstehe ich so manche Begebenheit, die mich damals verwunderte, deren Grund ich jedoch nie so recht zu greifen bekam.

Da war einerseits die Tatsache, daß er mich kaum einmal richtig umarmte, obwohl ich wußte, er würde es gern tun. Ich...", wieder nagte Harry nachdenklich an seiner Unterlippe, als müsse er nach den richtigen Worten suchen, "ich spürte, daß etwas ihn davon abhielt, mich zu nah an sich herankommen zu lassen.

Und trotzdem...trotzdem schien er immer zu wissen, wie es mir ging. Wann immer ich einen Rat von ihm brauchte, war er da, als würde er schon auf mich warten. Ich brauchte nie lange nach ihm suchen, wenn ich Hilfe nötig hatte - er war stets da.

Und wenn ich so darüber nachdachte, waren da immer diese leichten Berührungen, wenn ich verwirrt oder traurig war und mit ihm darüber sprach. Es müssen diese Berührungen gewesen sein, die ihm Einblick verschafften in das, was ich gerade empfand - und so konnte er mir helfen, damit fertigzuwerden.

Obwohl ihn das sicher zusätzlich belastet hat, denn meine Probleme waren niemals klein."
 

Remus ansehend, der ihn aus sanften Augen betrachtete, flüsterte Harry: "Warum hat er nie etwas gesagt?" Es klang etwas verloren und schuldig, als würde sich der Gryffindor Vorwürfe machen, seinen Freund so mit seinen Gefühlen belastet zu haben. "Ich hätte doch nie..."

"Genau deswegen", erklang Severus' Stimme in diesem Moment. Harrys Kopf fuhr herum und fragende smaragdgrüne Augen richteten sich auf den Slytherin, welcher daraufhin fortfuhr: "Du nimmst zuviel Rücksicht auf Andere, Harry. Dies ist eine Gabe, doch in deinem Fall wohl auch ein wenig Fluch, denn so zögerst du oftmals, deine Gefühle Anderen anzuvertrauen, um sie nicht zu belasten. Dein Remus wird dies wissen, daher hat er dir von seiner Emphatie nichts erzählt, damit du dir auch weiterhin bei ihm Rat und Unterstützung holst."
 

Nach diesen verständnisvollen Worten nickte Remus bestätigend und Harry seufzte tief auf. "Das mag stimmen", gab er dann zu, "dennoch hätte ich es gern gewußt. Remus hat soviel für mich getan...mir soviel Dinge beigebracht, die wichtig sind.

Ich wünschte mir, ich hätte ihm mehr beigestanden, so lange er als Professor in Hogwarths war. Das hätte ihm bestimmt viel bedeutet. So, wie mir seine Geduld und Anteilnahme viel bedeuteten, als er mir den Patronus beibrachte...", an dieser Stelle hob sich Harrys Mundwinkel in einem selbstironischen Lächeln, als er hinzufügte: "Ich glaube, soviel Schokolade wie in der Zeit habe ich seitdem nie wieder gegessen."
 

"Professor?" "Patronus?"
 

Dies waren nur einige der Fragen, denen sich Harry nach seinen Worten ausgesetzt sah. Er blinzelte für einen Moment etwas überrannt unter dem Ansturm an Fragen, so daß Dumbledore schließlich für Ruhe sorgte. Als es wieder still wurde, richtete der Professor den Blick seiner weisen hellblauen Augen auf Harry und hob die weißen Augenbrauen, als er fragte: "Du beherrschst den Patronus-Zauber, mein Junge?"
 

Harry sah ihn kurze Zeit verblüfft an, daß der weise Magier schon meinte, er würde keine Antwort erhalten. Dann antwortete der Gryffindor jedoch: "Ja, Sir. Professor Lupin hat in mir beigebracht. In meinem dritten Schuljahr."

"Drittes Schuljahr?", entfuhr es Lucius Malfoy erstaunt und auch der Rest der Anwesenden musterte Harry mit großen Augen und neuem Respekt. "Wahnsinn", entfuhr es Ron ehrfürchtig und Draco setzte hinzu: "Zeigst du ihn uns, Harry?"

Bevor der Schwarzhaarige darauf antworten konnte, erklang erneut Dumbledores Stimme.
 

"Eine wahrlich beachtliche Leistung, Harry. In deinem jungen Alter einen Patronus erschaffen zu können, ist mit respektheischend. Doch ich bin neugierig, warum du ihn überhaupt lernen mußtest - dieser spezielle Schutzzauber zeigt nur Wirkung gegen..."
 

"Dementoren", vervollständigte Harry den Satz und konnte ein Schaudern nicht unterdrücken. Ausrufe des Schreckens waren zu hören und die Besorgnis der Erwachsenen nahm zu, als sie den Ausdruck von Pein in Harrys grünen Augen sahen. Er schien sich an Dinge zu erinnern, die er lieber vergessen würde.

Doch kurz darauf erschien Entschlossenheit im Blick des Schwarzhaarigen und er straffte sich ein wenig, bevor er Dumbledores Blick erwiderte.
 

"Ich mußte den Patronus lernen, da die Dementoren auf mich eine größere Wirkung haben als auf andere Menschen. Es war meine einzige Chance, mich ihrer Präsenz", Harry schauderte erneut zusammen, "zu erwehren. Immer, wenn sie in meiner Nähe sind, höre ich", Harry versagte kurz die Stimme, bevor er die Augen schloß und sich sichtlich zum Weiterreden zwang.
 

"Wenn Dementoren in meiner Nähe sind, höre ich meine Mutter, wie sie um mein Leben fleht. Wie sie Voldemort anfleht, mein Leben zu verschonen und dafür das ihrige anbietet. Und dann höre ich sie sterben, wenn Voldemort sie mit dem Todesfluch tötet."
 

Atemlose Stille herrschte nach Harrys gepreßten Worten, als niemand etwas darauf zu erwidern wußte. Dann waren Schritte hörbar und kurz darauf hüllte Sirius den Schwarzhaarigen in eine tröstende Umarmung. Eine Umarmung, die so fest und dabei voller Liebe war, daß es Harry so vorkam, als wolle ihn der Mann vor seinen Erinnerungen beschützen. Dankbar lehnte er sich kurze Zeit in diesen starken Halt, bevor er die Augen wieder öffnete und Sirius ansah.
 

Trauer und unvergossene Tränen schimmerte in den warmen braunen Augen des Älteren, ebenso wie in mehreren anderen Augenpaaren. Alle teilten den Schmerz um Harrys Eltern, obwohl keiner die Pein richtig begreifen würde, welche die Erkenntnis damals in ihm ausgelöst hatte, daß dies seine einzige Erinnerung an seine Eltern war. Und für immer bleiben würde.
 

Mit Mühe riß sich Harry aus der Vergangenheit und konzentrierte sich darauf, den Rest dieser Geschichte zu erzählen. Eine Hand auf Sirius' Arm liegenlassend, hob er seinen Blick und richtete ihn erneut auf Dumbledore, der ihn weise, aber ebenfalls traurig ansah.

"Aufgrund dieser Wirkung der Dementoren", fuhr Harry fort, "habt ihr, Professor, in meinem dritten Jahr beschlossen, daß ich von Remus den Patronus lernen sollte."
 

"Wieso waren überhaupt Dementoren in der Nähe von Hogwarths?", unterbrach ihn Sirius an dieser Stelle, indem er Harry die Hand auf die Schulter legte und leichten Druck ausübte, um dem Jüngeren seiner Unterstützung zu versichern.

Ein kurzes Lächeln huschte um Harrys Lippen, als er sich zu dem älteren Mann umdrehte. Dann sagte er: "Deinetwegen, Sirius." Daraufhin hoben sich die Augenbrauen des ehemaligen Gryffindors in absoluten Erstaunen, ähnlich wie die des Restes der Gruppe, welche schweigend, aber sehr aufmerksam lauschten.

"Ich hab' dir doch erzählt, daß du unschuldig in Azkaban gesessen hast", erklärte Harry, woraufhin Sirius sichtlich zusammenzuckte und Remus erstaunt ausrief: "In Azkaban? Wieso?"
 

Harry jedoch antwortete nicht auf diesen Ausruf, sondern blickte Sirius voller Ernst in den tiefgrünen Augen an. "In meinem dritten Jahr bist du geflohen und natürlich suchte das Zaubereiministerium überall nach dir. Vor allem jedoch in Hogwarths, da sie annahmen, du würdest dorthin gehen, um das zu vollenden, was Voldemort dreizehn Jahre zuvor nicht geschafft hatte - mich zu töten."
 

Harrys Blick verdunkelte sich, als mehr und mehr Erinnerungen an dieses Jahr auf ihn einstürzten. "Ich hatte zu der Zeit keine Ahnung, daß du unschuldig warst und Professor Dumbledore ebenso wenig - auch wenn ich annehme, daß er seine Zweifel an deiner Schuld hatte, denn er machte manchmal Bemerkungen, die ich erst im Nachhinein verstand - als ich endlich die ganze Wahrheit über den Mord an meinen Eltern kannte."
 

Harry holte tief Luft und kam zum Ausgangspunkt seiner Rede zurück.

"Jedenfalls verfügte das Zaubereiministerium aufgrund der Gefahr, welche durch einen entflohenen Mörder für die Schüler von Hogwarths bestand, daß Dementoren das Schulgelände zu bewachen hätten."

Der Gryffindor schnaubte verächtlich, bevor er hinzusetzte: "Idioten. Eine Gefahr durch eine andere Gefahr zu bekämpfen..." Er rollte die Augen und den Anwesenden wurde klar, daß er von den Verantwortlichen im Zaubereiministerium nicht viel hielt.
 

"Nachdem es zu mehreren Zusammenstößen mit den Dementoren kam - ich mich zum Beispiel bei einem Quidditchspiel durch ihre ,freundliche Präsenz' fast zu Tode gestürzt hätte - verbannte Professor Dumbledore sie vom Schulgelände auf die Außengelände vor den Toren der Schule. Er war fuchsteufelswild..."
 

"Und das zu Recht. Dementoren auf dem Gelände einer Schule...das ist ungemein gefährlich!", ereiferte sich Lucius Malfoy, worauf der Rest der Erwachsenen dem blonden Mann nickend beipflichtete. Sirius' Griff auf Harrys Schulter wurde fester, als würde ihn noch jetzt die Angst um dessen Sicherheit plagen. Der Gryffindor legte daraufhin seine Hand über die des Älteren und machte diesem damit klar, daß er zurechtkam mit diesen Erinnerungen. Er hatte diese Erfahrungen sicher nicht freiwillig gemacht, doch gleichzeitig war er durch sie stärker geworden.
 

Erneut wurde es still in Dumbledores Büro, doch dann meldete sich Draco etwas zaghaft zu Wort. "Ich will dich nicht weiter diesen Erinnerungen aussetzen", fing der Blonde zögerlich an, "aber..."

"Du würdest meinen Patronus gern sehen", vervollständigte Harry den Satz. Ein scheues Nicken war die Antwort und Harry lächelte sanft. "Du mußt dich deshalb nicht schuldig fühlen, Draco. Mein Patronus ist eines der schönsten Dinge, die mir in meinem Leben begegnet sind, sieht man einmal von dem Grund ab, aus dem ich diesen Zauber lernen mußte."
 

Nun blickten ihn alle Anwesenden erstaunt an, was den Gryffindor vor allem Sirius und Remus mysteriös anlächeln ließ, bevor er sagte: "Wir sollten jedoch vielleicht einen anderen Platz aufsuchen; einen, der mehr Raum bietet. Mein Patronus ist nicht gerade klein..."
 

Dumbledore nickte daraufhin verstehend und hob seinen Zauberstab. Er murmelte einen Spruch und wenig später fand sich die Gruppe außerhalb des Schlosses am See wieder. Etwas desorientiert von dem abrupten Szenenwechsel, blinzelten sie sich gegenseitig an, bevor Harry meinte: "Ja, das sollte ausreichen."
 

Einige Schritte vom Rest der Gruppe wegtretend, hob Harry seinen eigenen Zauberstab und schloß die Augen, um sich zu sammeln. Ohne die Gegenwart eines Dementors war es wesentlich leichter, sich auf eine schöne Erinnerung zu konzentrieren, so daß Harry bald fühlte, wie sich vor seinem inneren Auge der Tag herauskristallisierte, als er erfuhr, daß er ein Zauberer war. Dann folgte die Begegnung mit Ron und Hermine, ihre Freundschaft, die jedes Hindernis nahm.

Einem Instinkt folgend, fügte Harry neuere Erinnerungen hinzu: der Moment, wo Sirius ihn in die Arme nahm und sich als lebendig erwies, Dracos überraschender Kuß, Severus' liebevolle Freundlichkeit ihm gegenüber... - all diese Erinnerungen bündelte Harry zu einem einzigen warmen Gefühl des Glücks.
 

"Expecto Patronum!"
 

Gleißendes silbernes Licht brach aus der Spitze von Harry Zauberstab, nachdem er diese Worte gerufen hatte. Das Licht formte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einem Körper, welcher silbern schimmerte. Ein majestätischer Hirsch mit mächtigem Geweih kanterte kurz darauf stolz über die Wiesen, voller Ehrfurcht von allen Anwesenden betrachtet.
 

"Krone!", entwich es Sirius und Remus gleichzeitig, woraufhin Harry sich ihnen mit einem glücklichen Lächeln zuwandte. Die beiden Männer konnten die Freude in seinen seelenvollen Augen erkennen, daß er durch seinen Patronus einen Teil seines Vaters für immer bei sich hatte. Als Animagus war dieser ein Hirsch gewesen, wodurch sich auch der Spitzname erklärte.

Jetzt verstanden sie Harrys Worte von zuvor, daß sein Patronus für ihn ein Quell der Freude war - nur zu verständlich, daß es für den elternlosen Jugendlichen wunderbar war, auf diese Weise eine ,lebende' Erinnerung an seinen Vater zu besitzen.
 

Auf einmal jedoch wurden sie aufmerksam, als Ron überrascht aufkeuchte. Daraufhin wandte sich Harry seinem Freund zu und blickte ihn fragend an. Doch der Rothaarige deutete nur auf Harrys Patronus und wollte wissen: "Passiert das da jedes Mal?" Auch Hermine wirkte erstaunt und als Harry den Blick auf das richtete, was seine Freunde so erstaunte, weiteten sich auch seine Augen.

Dies war aber durchaus verständlich, denn vor seinen Augen verwandelte sich der Hirsch. Er nahm die Form eines riesigen Hundes an, woraufhin Sirius erneut überrascht aufkeuchte und dieses Mal Severus es war, welcher den Spitznamen des schwarzhaarigen Animagus beisteuerte.
 

Doch die Überraschung hatte noch kein Ende. Während der nächsten Minuten verwandelte sich der silbern schimmernde Patronus von dem Hund in einen mächtigen Löwen, dieser in einen Wolf und jener wiederum in einen Phönix, bevor der Hirsch wieder erschien. Dieser kanterte auf Harry zu und blieb vor diesem stehen, woraufhin der Gryffindor dem schimmernden Wesen voller Gefühl über das Fell strich. Kurz darauf löste sich der Patronus in eine Wolke glitzernden Lichts auf und verschwand.
 

"Wow", ließ sich Ron nach einer Weile vernehmen, voller Begeisterung über das, was er gerade gesehen hatte. "Mach das zu einem doppelten Wow", fügte Draco hinzu, ebenso begeistert. "Genau", stimmte ihnen auch Hermine bei.
 

"Beeindruckend, fürwahr", meldete sich Dumbledore zu Wort. Als er Harry verwunderten, nachdenklichen Blick bemerkte, fügte er hinzu: "Ich sehe dir an, daß auch für dich einiges neu an deinem Patronus war, Harry. Ich schließe daraus, daß er bis jetzt nicht die Gestalt wechselte...habe ich Recht?"
 

"Wieso immer ich?", murmelte Harry vor sich hin, bevor er den Kopf hob, um seinen Professor anzusehen. "Es stimmt, Sir. Bis jetzt nahm mein Patronus immer die Animagus-Gestalt meines Vaters an. Er war auch nie so lange und vor allem so klar zu erkennen...als ich ihn eben berührte, war es fast so, als könnte ich reales Fell unter meiner Handfläche spüren! Und die anderen Gestalten...was hat das zu bedeuten?", wollte der junge Gryffindor wissen.
 

Dumbledore nickte weise und erwiderte: "Deine Kräfte manifestieren sich langsam, Harry. Sie kommen eine nach der anderen zum Vorschein. Mehrfach-Patroni sind sehr selten, doch wird in einigen Texten über sie berichtet. Was du jedoch gerade demonstriert hast, ist noch rarer - ein Wandelpatronus.

Dazu benötigt es sehr viel Kraft und einer wahrlich schönen Erinnerung", an dieser Stelle sah Dumbledore den Schwarzhaarigen forschend an, woraufhin Harry sagte: "Ich habe nicht nur eine Erinnerung genutzt, Professor. Remus sagte mir damals, die Erinnerung müsse sehr stark und schön sein, wenn ein Patronus daraus entstehen soll - doch ich habe nur wenige schöne Erinnerungen. Daher reihe ich diese instinktiv aneinander und erschaffe daraus ein Ganzes...und dann erscheint mein Patronus."
 

"Hmmm, ich verstehe", murmelte der Professor zu sich selbst, bevor er an Harry gerichtet weitersprach: "Du weißt bestimmt, warum ein Patronus eine bestimmte Gestalt annimmt, nicht wahr?"

"Er nimmt die Gestalt an, mit der derjenige, der ihn heraufbeschwört, am meisten das Gefühl von Sicherheit und Schutz verbindet", erwiderte Harry mit einem leicht verloren wirkenden, aber dennoch glücklichen Lächeln. "Und bei mir ist das mein Vater, auch wenn ich mich nicht an ihn erinnern kann. Ich hab' ihn bisher nur auf Photos gesehen, die Hagrid und Sirius mir schenkten, dennoch habe ich immer das Gefühl, daß er über mich wacht. Daher verkörpert er auch meinen Schutzgeist - als Patronus."
 

Seinen Blick wieder zu der Stelle schweifen lassend, wo der Hirsch sich so plötzlich in andere Gestalten verwandelt hatte, fügte Harry nachdenklich hinzu: "Ich kann begreifen, warum mein Patronus eben zu einem Hund und einem Wolf wurde - diese Gestalten stehen für Sirius und Remus. Aber warum ein Löwe und ein Phönix? Das macht keinen Sinn...", endete Harry.
 

Eine steile Falte grub sich in seine Stirn, als er angestrengt überlegte, warum diese beiden Tiere zu seinem Patronus werden sollten. Er kannte niemanden, der sich in einen Löwen oder sogar einen Phönix verwandeln konnte, obwohl er verstehen konnte, daß diese beiden Tiere mächtig waren und daher als Schutzgeister sicher gute Dienste leisteten. Dies erklärte jedoch nicht ihr Auftauchen.
 

Professor Dumbledore hingegen lächelte weise. "Du magst es jetzt noch nicht verstehen, Harry, doch ich kann dir versichern, daß das Erscheinen sowohl des Löwen als auch des Phönix einen Sinn ergibt. Sie haben für dich eine Bedeutung, die du nur noch nicht erkannt hast, mein Junge."
 

Als Harry den Schulleiter von Hogwarths daraufhin erstaunt und fragend ansah, meinte dieser: "Ich verspreche, dir all deine Fragen zu beantworten, Harry. Doch vorerst sollten wir wohl in mein Büro zurückkehren, dort haben wir es ein wenig gemütlicher als hier draußen."

Mit diesen Worten hob Dumbledore erneut seinen Zauberstab und transportierte die gesamte Gruppe mit einem leise gemurmelten Zauber zurück in sein Büro. Dort beschwor er mit einem weiteren Spruch wie am Vortag bequeme Sessel für alle Anwesenden herauf, woraufhin diese Platz nahmen und ihre Blicke ohne Ausnahme auf den weisen, alten Magier richteten.
 

Dieser lächelte gütig, als er die Aufmerksamkeit bemerkte und begann mit der von ihm versprochenen Erklärung. Seine wachen Augen auf Harry richtend, sagte er: "Bevor ich dir den Ursprung deiner magischen Kräfte erläuterte, sollten wir uns noch einmal mit der Art und Weise beschäftigen, wie du hierher gelangtest. Da gibt es noch ein paar Dinge, die ich dir erzählen möchte - und außerdem sollten wir auch Remus nicht länger im Dunkeln lassen, was geschah."
 

Der Werwolf nickte, denn für ihn waren die Ereignisse der letzten Stunde wahrlich sehr seltsam gewesen. Seitdem er Harry umarmt hatte, wußte er, daß dieser nicht der junge Gryffindor war, den er seit seiner Geburt kannte und dessen Pate er war. Doch was genau geschehen war, wußte er nicht - und brannte darauf, diese Lücke in seinem Wissen zu füllen.
 

Dumbledore seufzte einmal kurz auf, bevor er die Blicke der Anwesenden erneut auf das Buch lenkte, welches er schon am gestrigen Tage vor sich liegen gehabt hatte. "Wie ich gestern schon sagte, bin ich der festen Überzeugung, Harry, daß du einen Zauber ausgeführt hast, der sich "Wunsch des Herzens" nennt. Dieser Zauber ist in diesem Buch verzeichnet", bei diesen Worten klopfte der Professor leicht auf den Einband des uralt aussehenden Buches, "welches, wie Lucius richtig bemerkte, von Merlin persönlich geschrieben wurde. Es lautet "Zaubersprüche der Hohen Magie" und enthält nur wirklich mächtige Zauber, welche mittlerweile von kaum einem Magier mehr ausgeführt werden können. Dies ist der Grund, warum Lucius auch so skeptisch war, daß dies der richtige Zauber gewesen sei, denn selbst Merlin konnte "Wunsch des Herzens" nicht richtig ausführen. Doch die Gründe dafür habe ich dir gestern schon erklärt."
 

"Weil man nie genau die Größe seines innigsten Wunsches kennt", erwiderte Harry voller Ernst. "Und ich muß sagen, daß muß stimmen, denn ich hätte nie gedacht, daß dies hier", damit machte der Gryffindor ein umfassende Geste, "mein Herzenswunsch wäre. Das beweist, daß man wohl nie genau den Umfang dessen wissen kann, was sein Herz sich wünscht."
 

"Das ist richtig", stimmte ihm Dumbledore zu. "Die Magie des Herzens ist noch vollkommen unerforscht, doch sie ist eine sehr mächtige Kraft. Der Beweis dafür bist du, denn dir gelang es dadurch, von deiner Dimension in die unsrige zu wechseln. Das ist meiner Kenntnis nach bis jetzt unerreicht."
 

"Halleluja", murmelte Harry vor sich hin. "Wieder etwas, was mich anders macht."

"Was dich besonders macht", korrigierte ihn Dumbledore, woraufhin Harry ihn mit halb zornigem, halb traurigem Blick ansah und leise sagte: "Ich wollte nie etwas Besonderes sein, Sir. Einfach nur normal sein, das war mein Traum."
 

"Normalität ist eine Frage der Ansicht", bemerkte der Professor daraufhin weise, was Harry die Augenbrauen heben ließ. "Für manche Leute ist es normal, zaubern zu können, für andere ist es unmöglich. Wiederum ist es für einige Magier normal, schwere Zauber mühelos zu bewältigen, während weniger Begabte schon bei den kleineren Zaubersprüchen scheitern."
 

Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl nach vorn und blickte Harry direkt in die smaragdgrünen Augen, die ihm skeptisch und ein wenig traurig entgegensahen. "Harry, du mußt akzeptieren, daß das Schicksal etwas Großes mit dir vorhat - und dir daher auch die nötige Macht gab, dieses Schicksal auch zu erfüllen. Siehst du deine Kräfte in diesem Zusammenhang, ist es normal, wie mächtig du bist."
 

"Dumbledore-Logik", murmelte Harry kopfschüttelnd vor sich hin, bevor er den weißbärtigen Magier vor sich mit offensichtlicher Zuneigung ansah. Ein kleines Lächeln voller Wärme zeigte sich in seinem Gesicht, als er antwortete: "Danke, Sir. Auch wenn es vielleicht noch eine Weile brauchen wird, es wirklich zu akzeptieren - ich danke euch für eure Worte. Und", hier huschte ein Funkeln durch seine Augen, "in gewissem Sinne habt Ihr mich schon immer aus meinen Zweifeln herausgeredet. Warum also nicht auch dieses Mal?"
 

"Zuviel der Ehre, mein Junge", lächelte Dumbledore, "ich möchte dir nur klarmachen, daß es nicht schlimm ist, etwas Besonderes zu sein. Wie du mit den Kräften umgehst, die dir gegeben wurden, wird zeigen, ob du ihrer würdig bist. Doch ich habe keinen Zweifel, daß deine Ahnen stolz auf dich sind."
 

"Ich habe eine Frage", ließ sich an dieser Stelle Remus vernehmen, der bis dahin aufmerksam gelauscht hatte. Auch er hatte große Augen gemacht, als er von dem Zauber erfuhr, den Harry eingesetzt hatte, doch er hatte geschwiegen. Nun jedoch wollte er erfahren, welche Konsequenzen sich durch Harrys Auftauchen ergeben würden.
 

"Professor", wandte sich Remus an Dumbledore, als sich ihm die Blicke der Gruppe im Büro des Schulleiters zuwandten, "ich verstehe, daß Harrys Kräfte bemerkenswert sind. Das wußten wir schon immer, auch wenn ihm", hier wies Remus mit seiner Hand auf Harry, "dies nicht bewußt gewesen zu sein scheint. Jedoch stellt sich mir die Frage: Wo ist unser Harry? Ist er mittlerweile in seiner Welt?", wieder wies Remus' Hand auf Harry, dessen Augen sich bei der letzten Fragen erschrocken weiteten. Entsetzen spiegelte in tiefem Grün.
 

"Oh mein Gott, bitte nicht", entfuhr es dem Gryffindor so inbrünstig, daß sich ihm alle zuwandten. Er jedoch achtete nicht auf ihre fragenden Blicke, sondern richtete seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf Dumbledore. "Bitte, Sir, sagt mir, daß das nicht wahr ist", flehte Harry.
 

Er konnte sich kaum vorstellen, wie sein anderes Ich sich fühlen mußte, wenn er von dieser Realität, in der er geliebt wurde, in die seine hinübergewechselt war. Dorthin, wo weder die Malfoys noch Severus den Hauch eines freundlichen Gefühls für ihn aufbrachten. Und Sirius überhaupt nicht mehr am Leben war.

Dumbledore öffnete den Mund, um ihm zu antworten, doch auf einmal erklang in Harrys Kopf eine Stimme, die ihm sehr vertraut vorkam.
 

[Mach dir keine Sorgen um mich.]
 

Verblüfft zuckte Harry zusammen, als er so plötzlich erneut eine Stimme vernahm. Doch dieses Mal war es anders als am Abend zuvor, wo er nicht gewußt hatte, wer ihn rief. Diese Stimme hier war die seine.
 

"Wo bist du?", fragte er in den Raum hinein, die verwunderten Blicke, die er daraufhin erhielt, für den Moment nicht beachtend.
 

[Konzentrier dich auf mich und horch tief in dich hinein...dann wirst du wissen, wie du mich erreichst], antwortete ihm seine Stimme erneut. [Und schließ die Augen, es geht dann nämlich leichter.]
 

"Toller Vorschlag", brummte Harry vor sich hin, gehorchte jedoch und schloß die Augen. Mit einer bewußten Anstrengung schaltete er die Geräusche um sich herum aus und konzentrierte sich völlig auf sein Innerstes, während er gleichzeitig auf die Stimme seines anderen Ichs lauschte, die ihm Hinweise gab.
 

[Sehr gut], lobte die Stimme. [Entspann dich und laß alles hinter dir. Unsere Magie leitet dich dann zu mir.]
 

,Ok, ok! Das könnte man zwar als Zeichen von Schizophrenie auslegen, daß ich in wahrsten Sinne des Wortes mit mir selbst rede, aber naja. Bizarr, bizarr...die Story meines Lebens.' Harry merkte es nicht, doch ein leicht sarkastisches Lächeln lag um seinen Mund, als er dies dachte.
 

[Konzentrier dich!], mahnte die Stimme seines anderen Ichs. [Daß diese Situation bizarr ist, weiß ich auch. Kein Grund, sarkastisch zu werden.]
 

,Ist ja gut! Ich konzentriere mich ja schon! Wie wäre es, wenn du mir ein wenig helfen würdest?'
 

[Was glaubst du, was ich hier tue? Du hast es übrigens fast geschafft...]

Gerade als die Worte in Harry Kopf erklangen, fühlte er, wie etwas in ihm die Kontrolle übernahm und Wärme durch seinen Körper flutete.
 

+++++ in einer anderen Dimension++++++
 

"Du kannst die Augen jetzt wieder aufmachen", hörte Harry seine Stimme sagen, mit leicht belustigten Unterton. Gehorsam öffnete der Gryffindor die Augen und blinzelte im nächsten Augenblick verblüfft.
 

Ihm war, als würde er in einen Spiegel blicken. Vor ihm stand ein junger Mann, hochgewachsen und schlank, mit leicht wirrem nachtschwarzem Haar und hell strahlenden smaragdgrünen Augen. Diese funkelten eindeutig amüsiert hinter den Gläsern der schmalen silbergerahmten Brille, als der junge Mann die Arme vor der Brust verschränkte und grinste.
 

"Da geht er hin, der Traum von der Einmaligkeit", flachste Harrys Ebenbild voller Humor, woraufhin auch dieser lachen mußte. "Tja, tut mir leid, wenn ich dein Ego etwas zurechtstutzen muß", hielt er entgegen.

"Ich hab mir immer Geschwister gewünscht", meinte der andere Harry dann etwas ernster, "doch an einen Zwilling habe ich nie gedacht. Doch wenn ich dich mir so ansehe, hätte es lustig werden können. Wer weiß, was wir alles hätten anstellen können."
 

"Um Gottes Willen", lachte Harry auf. "Stell dir doch nur mal den armen Ron vor, wenn er auf einmal nicht nur Fred und George auseinanderhalten müßte, sondern auch uns!"

Helles doppeltes Lachen hallte durch die Luft, bevor Harry sich wieder beruhigte und meinte: "Ich glaube, ich mag dich. Oder mich...dich als mein anderes Ich." Er blinzelte ein wenig irritiert, dann machte er eine Geste, die seine Hilflosigkeit ausdrücken sollte und sagte: "Du weißt, was ich meine."
 

,Harry' grinste nur amüsiert und nickte. "Es ist schon seltsam, plötzlich sich selbst gegenüberzustehen", meinte er, ebenfalls ernster werdend. "Ich wußte ja, daß in der Zaubererwelt vieles möglich ist, doch irgendwie passiert mir...uns...immer etwas, was trotzdem den Rahmen des Normalen sprengt."

"Erzähl mir etwas Neues", stöhnte Harry scheinbar genervt auf, bevor er sich mit der Hand durch die Haare fuhr und sich dann zum ersten Mal etwas genauer umsah. "Wo sind wir hier eigentlich?", wollte er dann wissen.
 

"Oh, das hier? Das ist die Dimension, in der ich mich vorgestern auf einmal wiederfand, nachdem ich erwachte", führte ,Harry' aus. "Es ist ziemlich cool hier, ich kann mich frei bewegen und alles beobachten, was so passiert. Ich habe herausgefunden, daß, als du in meiner Welt auftauchtest, ich anscheinend hierher transportiert wurde, damit nichts schiefgeht."
 

"Entschuldige", murmelte Harry verlegen. "Ich hatte keine Ahnung, daß ich irgendetwas gemacht habe, doch anscheinend habe ich diesen Zauberspruch aktiviert, der mir den innigsten Wunsch meines Herzens erfüllen soll. Und daraufhin landete ich in deiner Welt."

"Kein Problem, ist ja nichts passiert", winkte ,Harry' ab. "Wie gesagt, finde ich es hier sehr interessant. Es macht mir nichts aus, wenn du eine Weile in meiner Welt bleiben möchtest. Es wird seinen Grund haben, daß dies passierte - das habe ich im Laufe meines Lebens gelernt." Nun waren ,Harrys' Augen ernst, als er zurückdachte an all das, was ihm bis jetzt wiederfahren war. Doch rasch erholte er sich wieder und blickte Harry mit seinen smaragdgrünen Augen freundlich an.
 

"Ich bin froh, daß dir nichts geschehen ist", seufzte Harry auf. "Ich hatte schon Angst, daß du in meiner Welt gelandet wärest, weil ich doch in deiner bin. Doch für dich wäre das sicherlich keine schöne Erfahrung geworden...meine Welt ist wesentlich unfreundlicher als deine."
 

"Ich verstehe", murmelte ,Harry' nachdenklich. "Das wird der Grund sein, warum ich nicht dorthin geschickt wurde. Es war dein Zauber und trotz der Tatsache, daß wir nicht beide gemeinsam in meiner Realität existieren können, war die Macht deines Wunsches so groß, daß sie dich in meine Wirklichkeit holte, um ihn dir zu erfüllen. Da ich aber diesen Wunsch nicht teile - was ich angesichts deiner Worte über deine Welt gut verstehen kann - wurde ich sozusagen ,aus dem Spiel genommen'. Zur Zeit bin ich Beobachter, bis sich dein Wunsch erfüllt hat."

Harry nagte an seiner Unterlippe. Er fühlte sich schuldig, daß er sein anderes Ich aus seinem gewohnten Leben gerissen hatte, auch wenn dieser das anscheinend als nicht so tragisch abtat.
 

"Es tut mir leid", wiederholte er. "Doch ich bin froh, deine Welt kennenlernen zu dürfen - sie ist so viel schöner als die meine. Beobachtest du mich und deine Leute?", fragte er ,Harry' dann.
 

"Oh nein, nicht euch. Dort habe ich zur Zeit nichts verloren", meinte ,Harry', bevor er erklärend fortfuhr: "Diese Dimension hier ist, denke ich, wie eine Art Warteraum. Hier kann ich einige andere Realitäten sehen und die dortigen Versionen von uns beobachten. Jedoch ist es mir anscheinend verboten, in das einzugreifen, was dir gerade in meiner Welt geschieht. Ich konnte dich nur hierher holen, weil ich spürte, daß du Angst um mich hattest - wir sind zwar zwei Personen, aber trotzdem sind wir eins.

Du bist ich, so wie ich du bin. Wir teilen das uns auferlegte Schicksal, auch wenn die Entscheidungen, die in unseren Realitäten getroffen worden, dort zu verschiedenen Wirklichkeiten führten - wie du ganz sicher inzwischen zweifelsfrei festgestellt hast."
 

"Hoppla", entfuhr es Harry, der sein anderes Ich mit verblüfftem Blick musterte. "Ich wußte gar nicht, daß ich so klug daherreden kann."

"Wer sagt, daß du das könntest?", grinste ihn ,Harry' vergnügt an, bevor er weiter erklärte: "Jedenfalls hab ich hier meinen Spaß, also mach dir keine Sorgen, wenn es etwas länger dauert, bis du deinen Wunsch erfüllt bekommst. Du kannst mich übrigens jederzeit erreichen, wenn du über irgendetwas sprechen willst, Harry. Ich hab' jede Menge Zeit und ich könnte dir von den anderen Versionen von uns erzählen, die ich beobachten kann."
 

"Eigentherapie?", lächelte Harry amüsiert. "Das Angebot nehme ich an. Doch ich hoffe, daß das niemand erfährt, sonst hat der ,Daily Prophet' gleich die nächste Schlagzeile: "Junge-der-lebt spricht mit sich selbst!

Ist das der letzte Beweis für seine instabile Psyche? Ist der Retter der Zaubererwelt endgültig verrückt geworden?", zitierte der Gryffindor sarkastisch, aber auch amüsiert über seinen Gedankengang.
 

,Harry' blinzelte ihn für ein paar Sekunden verblüfft an, bevor er in helles Lachen ausbrach, in das Harry wenig später einstimmte. Es war schön, so ausgelassen lachen zu können, ging es ihm durch den Sinn.
 

"Ich sehe schon, du hast Sinn für Humor", grinste ,Harry', nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. "Muß wohl ein tiefgreifender Charakterzug von uns sein. Jedoch solltest du jetzt langsam wieder gehen, meine Leute machen sich bestimmt schon Sorgen, was mit dir passiert. Obwohl sie ja seltsame Dinge im Zusammenhang mit mir gewohnt sind...", fügte der junge Mann noch hinzu.

Daraufhin hob Harry eine Augenbraue und meinte: "Was du nicht sagst."

Schmollend blickte ,Harry' sein Gegenüber an, dann grinste er übermütig und erwiderte: "Als wenn du besser wärst, mein Lieber. Dimensionsreisen hatte ich eigentlich nicht eingeplant, also sei mal ganz still."
 

"Ja, ja, ja", seufzte Harry scheinbar geschlagen auf. "Immer auf dieselbe Stelle. Doch wenn ich dich jetzt alleinlassen soll, kannst du mir dann auch verraten, wie ich das anstelle? Das ist etwas ungewohnt für mich..."
 

"Hallo? Als wenn ich das jeden Tag machen würde", erwiderte ,Harry', doch dann wurde er wieder ernst. "Konzentrier dich auf eine Person in meiner Welt und laß alles andere außer Acht. Im Prinzip ist es wie vorhin, als du hierher kamst. Jetzt, wo du es schon einmal gemacht hast, dürfte es leichter sein."
 

"Ok, ich versuche es", sagte Harry. "Doch vorher nochmals vielen Dank, daß du es so locker aufnimmst, was passiert."
 

'Harry' schenkte ihm ein warmes Lächeln und sagte: "Hey, ich tu das schließlich für mich, ok? Wie ich schon sagte, du bist ein Teil von mir. Daher ist das kein Problem. Doch denk daran, mich hier mal zu besuchen. Du mußt mich auf dem Laufenden halten, was meinen Freunden so passiert, während ich nicht da bin. Und sag Dad und Pa, daß ich sie liebe, ok? Und Drake...", ,Harry' verstummte kurz und seufzte auf. "Sag ihm, ich denke an ihn, ja? Mein Herz ist bei ihm, auch wenn ich es zur Zeit nicht bin."
 

Harry betrachtete sein Ebenbild mit forschendem Blick und fragte schließlich leise: "Du liebst Draco wirklich sehr, nicht wahr?" ,Harry' sah ihn geradeheraus an und antwortete: "Mit meiner ganzen Seele und meinem Herz." Harry seufzte auf und lächelte dann warm. "Ich hoffe, ich finde auch einmal die Person, der ich so vollkommen zugehörig sein kann wie es bei Draco und dir der Fall ist."
 

Nach diesen Worten blinzelte ,Harry' ein wenig überrascht, doch dann lächelte er ein wenig mysteriös, bevor er sagte: "Das wirst du, glaub' mir. Das wirst du."

"Das wäre schön", lächelte auch Harry, bevor er die Augen schloß und sich auf Sirius zu konzentrieren begann. Von all den Personen in der Welt, in die er jetzt zurückkehren wollte, war er es, mit dem Harry die stärksten Gefühle verband.
 

Kurz darauf spürte der Gryffindor, wie ihn wieder belebende Wärme durchfloß und als er die Augen wieder öffnete, fand er sich in Dumbledores Büro wieder.
 

[Gut gemacht], erklang ,Harrys' Stimme in seinem Kopf. [Talent ist eben Talent. Viel Spaß in meiner Welt.]
 

,Dir auch viel Spaß beim Beobachten der Leute. Laß dir die Zeit nicht lang werden.'
 

[Bis bald dann, Zwilling.]
 

Dieses war der erste Teil eines Zweiteilers, weil das Kapitel zu lang wurde. Wenn ich ein-zwei Kommis kriege, lade ich auch rasch den zweiten Teil hoch, versprochen! Danke für die netten Kommis bisher!

CU, Antalya



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-29T21:04:14+00:00 29.12.2004 22:04
Na so was! Oh Schande! Hab ich doch tatsächlich diesen Teil beim ersten hochladen nicht gesehen. Schande über mich.

War wieder ein super Teil und ich würde mich freuen, wenn es schnell weitergeht.

Ciao bis bald
Von:  Black-cat
2004-12-10T23:00:56+00:00 11.12.2004 00:00
Hi! ^.^
Hab deine Story erst jetzt wieder gefunden und würd mich riesig freuen wenn du weiter schreiben würdest!!! *ganz lieb guck*

grüßle
Black-cat ^___^


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