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Amora - Brombeeren auf Portugiesisch

Ein perverses Märchen
von

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Es war einmal...

Hi Ihrs!
 

Ja, eure trüben Augen sehen richtig, ich bin wieder da! Kaum zu glauben, dass ich mich überhaupt hertraue, mit einer Story wie dieser... Aber das muss ich wohl erst mal erklären.

Und zwar wollte ich eigentlich etwas romantisches schreiben, so eine richtig schöne Herzschmerzgeschichte.

Eigentlich.

Aber was erwartet man von einer Story, die im wahrsten Sinne des Wortes "über Nacht" entstanden ist? Ungefähr ein Dutzend verschiedene Ideen, alle nacheinander wieder verworfen, und am Ende ein... nun ja... Machwerk, das... anders ist.

Huh? Ihr wollt das immer noch lesen?

Na gut.

Vorab noch ein paar Mitteilungen:

1. Dies ist nur der erste Teil. Lasst euch also nicht vom Erzählstil abschrecken, der ändert sich noch.

2. Ich mag Jiraiya. Wenn ihr ihn auch mögt, dann steinigt mich bitte nicht für das, was ich schreibe.

3. Ich hoffe, dass ihr das Ganze wenigstens ein bisschen lustig findet ;-)

Und nun, viel Vergnügen mit Shijins neuester Kreation:

"Amora - Brombeeren auf Portugiesisch", oder

"Ein perverses Märchen", oder

"Brombärchen und die sieben Ninja".
 

"So, Kinder, heute erzähle ich euch ein Märchen. Also, es geht los:

Es war einmal, vor langer, langer Zeit... na ja, vielleicht nicht ganz so lange, aber es ist eben schon ein bisschen her... da lebte in einem weit entfernten Land namens Kumo ein König. Gut, eigentlich war es nicht wirklich ein König, sondern bloß der Raikage, aber in Märchen kommen eben Könige vor, und keine Raikages, nicht wahr? Wo war ich?

Ach ja! Also da war der König Raikage, und dieser König hatte Zeit seines Lebens keinen Sohn geschenkt bekommen, so oft er auch.... äh... darum gebeten hatte. Stattdessen hatten ihm die Götter eine Tochter geschenkt. Die war zwar wunderschön, und auch nicht völlig hirnamputiert, aber da er eben immer auf einen Sohn gehofft hatte, hatte er sich nie darum gekümmert, ihr das Geschäft der Regierung beizubringen.

Und als König Raikage schließlich immer älter wurde, und auch noch seine Frau starb, da wurde ihm plötzlich klar, dass er keinen Sohn mehr bekommen würde, und seine Tochter den Thron würde übernehmen müssen. Und so versuchte er, ihr jetzt, da sie bereits 20 Jahre alt war, noch etwas beibringen zu lassen.

Stellt euch das mal vor! Da hatte seine Tochter, ihr Name war übrigens Ryoko, sich ihr Leben lang verwöhnen lassen, und war in Gärten gelustwandelt, hatte schöne Kleider getragen, gutes Essen gegessen, von attraktiven Männern geträumt... na ja, kurzum, sie hatte es sich mächtig gut gehen lassen. Und so kam es auch, dass sie ihren Vater nicht ernst nahm, und auch ihren Unterricht ziemlich vernachlässigte. Eine richtige Rotzgöre eben.

Aber sie hatte die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ihren Vater gemacht, der sie kurzentschlossen vor eine grausame Wahl stellte.

"Tochter", sagte der Raikage-König zu ihr, "entweder, du gehst nach Konoha, um dort ein Jahr lang zu lernen, wie dat mit die Regierung so gehen tut, oder du wirst geköpft. Punkt, Aus, Ende."

Ihr könnt euch vorstellen, dass die Tochter da ziemlich geschockt war, und erst mal überlegen musste. Das war schließlich keine leichte Wahl!

Drei Tage später aber trat sie vor ihren Vater und meinte, sie wolle für ein Jahr in Konoha lernen.

Welch ein Frohlocken herrschte daraufhin am Hofe, denn eigentlich mochte niemand die Ryoko so wirklich leiden, deshalb waren sie alle so recht glücklich darüber, dass sie für ein Jahr fortgehen würde.

Sie musste ihrem Vater noch das Versprechen geben, dass sie ihren Titel ablegen, und eben nicht als Prinzessin, sondern als armes Mädchen nach Konoha gehen würde, und am nächsten Morgen wurde sie von all ihren Dienern und Mägden zur Grenze begleitet, wo ihr Gefolge sich überzeugen wollte, dass sie auch wirklich ging.

Und auf diese Weise begab es sich, dass Ryoko, Tochter des Raikage-Königs von Kumo, unerkannt eines Morgens in Konohagakure, der Hauptstadt des Nachbarreiches ankam, und ihre Lehre begann.

Aber ach! Sie fand einfach keine rechte Freude am Lernen, und zudem fiel ihr noch ein Ninja namens Kakashi ins Auge, der immer wieder die prächtige Stadt verließ und erst Tage darauf zurückkehrte. Sie hörte ein Raunen und Flüstern in allen Gassen, dass er große Abenteuer erlebte, und schon bald begann in ihrem Herzen Neid und Missgunst zu gären, wie Hefe im Bierbraukessel, nur, dass wahrscheinlich kein Bier aus ihr herausgeflossen wäre, hätte man sie angestochen.... was? Oh ja, das Märchen.

Kurz gesagt, sie wollte auch viel lieber Abenteuer erleben, anstatt immer nur da zu sitzen und davon zu hören.

Eines Tages schließlich hielt sie es nicht mehr länger aus, und schlich ihm hinterher, als er in den Palast des Königs Hokage ging, der eigentlich auch kein König war, und dort stellte sie sich unter ein Fenster, wo sie zu lauschen begann.

Aber sie hatte sich ihre Ohren nicht gewaschen, und da sieht man mal, wozu Hygiene alles gut sein kann, denn hätte sie sich die Ohren gewaschen, dann wäre das, was passierte, nicht passiert. Wascht euch also immer schön die Ohren.

Um aber zur Geschichte zurückzukommen, alles, was sie hörte, waren ein paar Bruchstücke des Gespräches:

"Ehrwürdiger Hokage", sprach der Ninja namens Kakashi, und der großmächtige König entgegnete: "Es ist ein weiter Weg..."

Da sprach der Ninja namens Kakashi von seinen unzähligen Verdiensten, und schließlich stellte der König eine Bedingung:

"Es müssen zwei..."

Oh weh, da war es um das Herz der armen Ryoko geschehen, glaubte sie doch, dies müsse das Abenteuer sein, auf das sie wartete, obwohl es doch bloß... aber ich will ja nicht das Ende vorweggreifen.

Jedenfalls eilte sie schnell nach Hause und packte die wenigen Sachen, die sie aus dem Palast ihres Vaters hatte mitgehen lassen, zog ihre saubersten Kleider an, und wartete früh am nächsten Morgen versteckt im Schatten des Stadttores, von wo sie dem mutigen Kakashi folgte, und sich so gut es ihr gelang verbarg..."
 

*schleich*

Was?! Oh, nein, nein, haut mich nicht! Das ist doch erst der Anfang! Nein, nein, bitte nicht schlagen, es soll noch besser werden, wirklich! Gebt mir noch eine Chance! Es ist wirklich nicht mein bestes Werk, das gebe ich zu, aber bitte, bitte, SCHLAGT mich nicht!

*wegrobb*

Wenn ihr euch tatsächlich dazu herablassen könntet, einem nichtswürdigen, armseligen Wurm wie mir für diesen ausgemachten... Mist... Kommentare zu geben, dann tut es, bitte.

Und wenn ihr wissen wollt, was Kakashi wirklich macht, wie gut Ryoko sich verstecken kann, was Jiraiya damit zu tun hat, und warum man auf Reisen durch die Wildnis keine weißen T-Shirts anziehen sollte...

Das erfahrt ihr in Kapitel II von Amora.

Jetzt langt's!

Konnichi wa, alle miteinander, und vielen, vielen Dank für eure Kommentare!
 

Frisch drauflos, ich hab euch ja gesagt, das, was gestern kam, war nur der erste Teil. Es kann sich noch alles ändern!

*dieredbulldoseaustrink*

So, es kann weitergehen, mit Kapitel Nummero Zwaaai....

Übrigens, noch wird nicht verraten, wer das Märchen am Anfang erzählt. Und wem? Na, euch natürlich! *grins*

Viel Spaß einstweilen!
 

Tapp, tapp.

Und immer wieder tapp, tapp.

Kakashi seufzte innerlich. So ging das nun schon seit geschlagenen drei Tagen und Nächten. Wann immer er stehen blieb, konnte er hinter sich noch ein, zwei Sekunden lang das Tappen von Füßen hören, dann hörte es auf. Wenn er sich dann umdrehte, verschwand ein ungeschickter Schatten geradezu lächerlich langsam hinter dem nächsten Baum, oder duckte sich so ungeschickt, dass er beinahe mitleidig aufgelacht hätte.

Eine zeitlang hatte er ja noch gehofft, sie würde wenigstens aufgeben, aber stattdessen...

Nein, langsam langte es wirklich.

Er blieb abrupt stehen.

Tapp, tapp. Genau so gut hätte sie ihm hinterher rennen können, eine Trommel schlagend, und dabei rufend: "Ich schleiche, ich schleiche!", vielleicht wäre sie sogar noch weniger aufgefallen.

"Du kannst jetzt damit aufhören.", sagte er kühl, ohne sich umzuwenden. Er konnte fast hören, wie sie innehielt.

"Womit?", kam auch unvermittelt die Antwort.

Ein deutlich hörbares Seufzen konnte Kakashi sich nun doch nicht mehr verkneifen.

"Damit, mir hinterher zu schleichen, und so zu tun, als könnte ich dich nicht sehen."

"Waaas?! Du weißt...?!"

"Natürlich weiß ich!" Kakashi fuhr herum. "Für wie blöd hältst du mich eigentlich?! Für blöd genug, jemanden wie DICH nicht zu bemerken?! Ehrlich, du könntest kaum auffälliger hinter mir her laufen!!!"

"Ja... aber..." Völlig verdattert starrte das Mädchen ihn an, ihr rotbraunes Haar wurde vom Wind hin und her geschaukelt.

Sie sah ihn so entsetzt aus ihren blauen Augen an, dass Kakashi mit einem Mal begriff, dass sie wirklich geglaubt hatte, sie wäre unbemerkt geblieben.

"Du solltest jetzt nach Hause gehen, Kleine", meinte er trocken, "und noch ein bisschen üben, wenn du Ninjas täuschen willst."

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, und setzte sich wieder in Bewegung.

"KLEINE?! ICH BIN ZWANZIG! ICH BIN KEINE KLEINE!!!"

Ungerührt ging Kakashi weiter, schrie nur noch kurz über die Schulter:"Bist du doch! Und jetzt LASS MICH GEFÄLLIGST IN RUHE, JA?!"

Im ersten Moment glaubte er wirklich, er hätte es geschafft, dann kam von irgendwo hinter ihm ein trotziges "Nein".

Er blieb stehen.

"... nein?", fragte er, dann fing er sich wieder, und zuckte die Schultern.

Bitte, es war ihre Sache, ihm sollte es egal sein. Früher oder später würde sie die Lust an diesem albernen Spielchen verlieren und sich davonschleichen. Und wenn nicht... na ja, das würde er dann ja sehen.

Er stellte die Ohren auf Durchzug und ging, ohne einen weiteren Blick zurück, weiter. Er konnte es sich einfach nicht leisten, einer dummen Göre wegen zu spät zu kommen.
 

Sie würde nicht aufgeben. Nein, sie, Ryoko, Tochter des Raikage, sie, künftiger Raikage von Kumo, sie würde nicht aufgeben. Um nichts in der Welt!

Was bildete sich dieser Ach-so-tolle Jo-Nin eigentlich ein?! Dass sie nicht in der Lage wäre, auf sich selbst aufzupassen?!

Pah! Das würden sie ja noch sehen. So schnell würde er sie jedenfalls nicht loswerden.

"Umpf!"

Ryoko geriet ins Stolpern und fiel ziemlich unsanft auf den Hintern, als sie in den plötzlich anhaltenden Kakashi lief.

"Hey! Was soll denn das...", setzte sie an, wurde dann aber auf eine Bewegung am Horizont aufmerksam.

Plötzlich wurde sie ganz still. Da passierte doch was...? Etwas Großartiges, unglaublich Wichtiges! Etwas, dass vielleicht die ganze Welt verändern würde.

Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als aus der Bewegung ein Schatten wurde, und aus dem Schatten schließlich ein Mann.

Er hatte langes, weißes Haar. Nein, das traf es nicht ganz... Sein Haar schien die gewachsene Verkörperung des Wortes "lang" zu sein.

Während sie immer noch da hockte, ging Kakashi dem Ankömmling entgegen.

"Jiraiya", begrüßte er ihn, "gut, dass du gekommen bist."

Der Jiraiya Genannte nickte ihm zu.

"Es ist ein weiter Weg... aber Angelegenheiten diesen Formates sind weite Wege wert."

"Genug der Förmlichkeiten." Kakashi senkte die Stimme, als könne sie jemand belauschen - was ja auch der Fall war, denn immerhin saß Ryoko immer noch unbeweglich hinter ihm auf dem Boden - und flüsterte verschwörerisch:

"Hast du es dabei?"

Jiraiya nickte ebenso verschwörerisch.

"Natürlich habe ich es dabei."

Mit diesen Worten griff er nach einem Beutel, den er über der Schulter getragen hatte, griff hinein, und zog ein kleines, in unscheinbaren, braunen Stoff gewickeltes Päckchen heraus, das er Kakashi reichte. Dieser nahm es entgegen, und begann, es zu untersuchen.

Unterdessen ließ Jiraiya seinen Blick streifen... und entdeckte Ryoko.

"Hey, Kashi, alter Knabe... wer ist denn die Süße?"

Kakashi sah kurz von dem Bündel auf, das er mit einem zufriedenen Nicken wieder eingewickelt hatte.

"Niemand Besonderes. Nur eine von diesen dummen Nervensägen. Läuft mir schon den ganzen Weg hinterher..."
 

Ruhige Atemzüge in der Dunkelheit, und nichts rührte sich außer den flackernden Flammen des Feuers, als Ryoko die Augen wieder öffnete.

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, langsam, ganz langsam begann sie, auf Jiraiya zu zu robben, immer darauf bedacht, ja kein Geräusch zu verursachen. Sie griff nach dem kleinen Beutel, den er neben sich gelegt hatte, und mit einer Hand umklammerte. Ohne Zweifel, das war der gefährlichste Moment.

Sie hielt den Atem an, und zog mit unendlicher Vorsicht an dem Beutel. Jiraiya grummelte im Schlaf etwas von "gut gebaut...", und einen winzigen, schrecklichen Augenblick lang fürchtete sie, er würde erwachen, dann aber fiel er wieder zurück in sein dumpfes Schnarchen.

"Jetzt oder nie!", dachte Ryoko und schloss die Augen. Dann entriss sie Jiraiya den Beutel, öffnete diesen, griff mutig hinein und förderte eines der sorgfältig verschnürten Päckchen zutage.

Um besser sehen zu können, was sie da erbeutet hatte, kroch sie auf allen vieren - oder eher auf allen dreien, denn mit der linken Hand drückte sie das Bündel an ihre Brust - zum Feuer zurück, wo sie mit ungeduldig zitternden Fingern den Stoff auseinander faltete, um endlich zu sehen, was der Grund für dieses geheimnisvolle Verhalten war, der Gegenstand, der dieses Abenteuer ausgelöst hatte...

Es war ein Buch.

"Das Flirtparadies", stand in goldenen Buchstaben auf dem Einband, "Band 4".

Ryoko hielt inne.

"Flirtparadies...?", murmelte sie, dann dämmerte es ihr. Ja, das musste es sein! Eine Tarnung! Eine Tarnung, damit niemand dieses Buch las. Stolz, da sie auf die Lösung des Rätsels gekommen war, aber immer noch darauf gefasst, eine grässliche Macht herauf zu beschwören, kaum, dass sie das Buch öffnete, hob sie den Buchdeckel an.

Nichts passierte. Kein Drache erschien, um sie zu fressen, kein Meteorit fiel auf die Erde. Es war immer noch Nacht, sie saß immer noch am Feuer, und hielt immer noch dieses Buch in Händen.

Sie könnte es zurücklegen, ja, das könnte sie. Vielleicht sollte sie es tun, bevor wirklich etwas passierte. Aber dann hätte sie umsonst diese Angst ausgestanden, entdeckt zu werden.

Nein! So weit war sie gegangen, jetzt gab es kein Zurück mehr.

Sie blätterte die erste Seite um, und begann zu lesen...
 

"GROßER GOTT!!!"

Mit einem entsetzten Aufschrei sprang Ryoko auf die Füße, wobei das Buch ihren Händen entglitt. Beinahe augenblicklich begannen die Flammen daran zu lecken, die Seitenränder verkrümmten sich zunächst in der Hitze, wurden dann schwarz, und noch immer war Ryoko nicht fähig, den Blick von diesem Buch zu wenden. Noch während sie aufgeschrieen hatte, waren Kakasi und Jiraiya, von ihrem Schrei aus dem Schlaf gerissen, aufgesprungen und standen nun neben ihr.

"MEIN BUCH!", kreischte Jiraiya auf, und stürzte sich zu Boden, wo er mit beiden Händen in das immer noch hell lodernde Feuer griff, und das brennende Buch herauszog. Er begann, es unkontrolliert zu schütteln, und schließlich, drauf herumzustampfen, um so die Flammen zu löschen.

Dann hielt er die traurigen Überreste hoch, von denen immer noch dunkelgrauer Qualm aufstieg, und blickte Ryoko an.

"Was", begann er, "hast du... mit meinem... Buch gemacht?"

Ryoko schüttelte nur den Kopf.

"Das... das ist..." Sie schien nach Worten zu suchen, dann schüttelte sie angeekelt den Kopf. "Abscheulich!", rief sie. "Wie kann man nur so etwas abscheuliches schreiben?!"

"Abscheulich...?!" Beinahe gleichzeitig stießen Kakashi und Jiraiya das Wort hervor, und mit einem Mal veränderte sich etwas in Jiraiyas Blick. Er wurde finster.

Kakashi packte Ryoko am Unterarm und starrte ihr in die Augen.

"Hast du überhaupt eine Ahnung, wovon du da sprichst?! Dieses Buch ist... ist..." Er brach ab.

"Ein Meisterwerk", vollendete Jiraiya den Satz. Seine Stimme klang zutiefst beleidigt. "Es ist mein größter Erfolg, bereits mehrfach verfilmt, über eine Million mal verkauft, und du... du... Kind wagst es, es als abscheulich zu bezeichnen?!"

"Soll das heißen", stieß Ryoko mit - wenn dies überhaupt möglich war - noch größerem Entsetzen hervor, "dieses Stück... perversen Mists ist von IHNEN?!"

"Jetzt reichts." Kakashi sprach auf einmal ganz leise, kaum hörbar, aber seine Augen funkelten, und seine Stimme zitterte ein wenig, als könne er sich nur noch mit größter Anstrengung davon abhalten, sie einfach anzuschreien.

"Es reicht endgültig. Niemand hat dich gebeten, mir zu folgen, niemand hat dich gebeten, zu bleiben, und es hat dich erst Recht niemand gebeten, dich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen! Hast du verstanden?!"

"Bedeutet das etwa" Ryoko begann, langsam aber sicher, zu begreifen, "dieses... Buch... ist der einzige Grund, aus dem wir hier sind?"

"NEIN! DIESES BUCH IST DER EINZIGE GRUND, AUS DEM WIR HIER SIND! DU HAST NICHTS DAMIT ZU TUN! DU BIST NUR HIER, WEIL DU DEINE UNSCHÖNE NASE IN ALLES REINSTECKEN MUSST, WAS DU AUCH NUR AUS DER ENTFERNUNG SIEHST!"

Ryoko erstarrte. Was hatte dieser Kakashi gerade gesagt? Unschöne Nase? Unschöne Nase?? Das reichte, um sie vollends explodieren zu lassen. Beschimpfen, gut und schön, sie konnte sich einiges anhören, aber wenn sie ihre Nase ins Spiel brachten...

"ACH JA?! ICH WILL DIR MAL WAS SAGEN, DIR UND DEINEM ANGEBLICHEN AUTORENFREUND: SO REDET MAN NICHT MIT DER TOCHTER RAIKAGES! SO NICHT!!!"

Sie stockte.

"Raikages Tochter?", brachten Jiraiya und Kakashi wie aus einem Mund hervor. Sie lief rot an.

"Oh...", murmelte sie, "nein... ich meinte... Rai... Rai... Reisbauers! Mein Vater ist Reisbauer."

"Aber natürlich..." Kakashi grinste. "Sicher doch... und warum machst du dann so ein Geheimnis darum???"

Ryoko wurde noch röter.

"Na ja...", stammelte sie, immer leiser werdend, "ich meine... ihr werdet es doch keinem sagen... oder?"

"Na so was", murmelte Jiraiya, ohne auch nur im Geringsten auf ihre Frage einzugehen, "ich glaube, die Sonne geht auf."

Kakashi warf einen prüfenden Blick nach Osten. Es war nicht das geringste Anzeichen für den Sonnenaufgang zu entdecken, trotzdem nickte er zustimmend.

"Du hast Recht. Wir sollten uns auf den Heimweg machen."
 

Nein, das war definitiv nicht der Weg, auf dem sie hergekommen waren, das wurde Ryoko mit jedem Schritt klarer. Besser gesagt, mit jedem Schritt, den sie hier in diesem Matsch überhaupt gehen konnte.

"Wieso zum Teufel gehen wir durch diesen Schlamm?", beschwerte sie sich schließlich.

Kakshi warf Jiraiya einen unschuldigen Blick zu.

"Schlamm?", fragte er erstaunt, "sag mal, Jiraiya, ist dir hier irgendwo Schlamm aufgefallen?"

"Nein." Jiraiya schüttelte den Kopf. Dann runzelte er die Stirn, als müsse er nachdenken. "Oder doch, ja... Da ist tatsächlich ein bisschen Schlamm auf dem Weg."

"Komisch", murmelte Kakashi, "auf dem hinweg war doch keiner da... da müssen wir uns wohl verlaufen haben."

Ryoko seufzte. "Ich hab verstanden", dachte sie. Wahrscheinlich war sie es wirklich selbst schuld, wenn die beiden sie jetzt hassten - und da musste genau der Grund sein, dass sie duch diesen... Sumpf gingen.

Noch ein Schritt vorwärts, noch ein zweiter - und dann blieb sie mit dem Fuß irgendwo hängen.

"Iiiieks!", kreischte sie, als sie, mit Armen und Beinen in der Luft rudernd und mit dem Gesicht voran in eine Matschpfütze fiel. Hustend und prustend stützte sie sich auf die Hände und kam schließlich auf die Knie.

"Jetzt,", hörte sie Kakashi sagen, "jetzt oder nie. Lass uns abhauen, Jiraiya"

"Aber... wir können jetzt nicht einfach gehen", widersprach dieser. Erstaunt blickte Ryoko auf. Sollte Jiraiya wirklich...?

"Wieso denn nicht?", fragte Kakashi mit deutlich genervtem Tonfall.

Jiraiya schwieg einen kurzen Moment und starrte Ryoko an. Dann sagte er:

"Ihr T-Shirt..."

Mit einem unguten Gefühl folgte Ryoko den Blicken der beiden Männer bis zu ihrem weißen T-Shirt.

Das zumindest vor ein paar Sekunden noch weiß gewesen war...

"AAAAH! Mein T-Shirt wird durchsichtig!"
 

*cough*

Jaaa, ich weiß... irgendwie... dumm, oder? Ich meine, teilweise gefällt es mir eigentlich, aber...

Na ja, sagt mir eure Meinung dazu... ich hoffe mal es wird nicht allzu vernichtend, und das Lesen hat euch wenigstens ein paar Mal ein Grinsen entlockt...?

Ansonsten, guten Rutsch ins neue Jahr schon mal, feiert schön Silvester!

Aber trinkt nicht soviel, denn im nächsten Kapitel werden unter anderem die Folgen von übertriebenem Alkoholkonsum besprochen, warum es auf Klassenfahrten immer getrennte Jungen/Mädchen - Zimmer gibt, und, endlich, endlich, was denn diese dummen Brombeeren im Titel verloren haben.

Bis dann,
 

eure demütig auf Kommentare hoffende Shi-chan

War was?

Konnichi wa, alle miteinander!
 

Öh... ja... Silvester ist vorbei... die Knaller verschossen, der Rausch ausgeschlafen, kurzum - es gibt einfach keine Ausrede mehr!

Ich muss weiterschreiben!

Gut, soo schlimm ist das nun auch wieder nicht, andererseits... na ja... man selbst ist anscheinend immer am wenigsten von dem überzeugt, was man fabriziert (zumindest wenn man ich ist *g*).

Aber wie dem auch sei - bisher 7 Kommentare können sich ja nicht irren, et voilà -

- Kapitel 3!
 

Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus
 

Eine kleine abendliche Episode am Lagerfeuer...
 

Kakashi: "Hey, Jiraiya, zeig mal her, was schreibst du denn da???"

Jiraiya: "Pfoten weg! Das ist doch noch gar nicht fertig!

Kakashi: "Ach, nun komm schon....

Jiraiya: "Na gut... wenn du willst... hier, bitte."

Kakashi: (liest) "... kaum, dass die wohlgeformte Ryoko in die Pfütze gefallen war, begann ihr T-Shirt, durchsichtig zu werden, so dass man ihre..."

Ryoko: "Waaaas?! Gib das sofort her!!!!" (reißt Kakashi das Buch aus der Hand)

Jiraiya: "Hey, das ist meins....!"

Ryoko: (läuft knallrot an) "Aber... aber... das ist ja... So was kann man doch nicht schreiben! Erst recht nicht über die Tochter Raikages! Wenn ich das meinem Vater sage, dann...."

Kakashi: "Dann was...? Du wirst deinem Vater gar nichts sagen....

Jiraiya: "... es sei denn, du möchtest, dass er erfährt, wo du dich so rumtreibst, obwohl du eigentlich lernen sollest...."

Ryoko: "Öh... ich... meine... große Klasse das Buch, echt cool!"
 

Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus * Bonus
 

Am nächsten Tag ließen sie den Sumpf endgültig hinter sich, gerade noch früh genug, aus Ryokos Sicht, ein wenig zu früh aus Sicht Kakashis und Jiraiyas, denn eben hatte Ryokos Reservekleidung sich ihrem Ende genähert.

Als die drei dann aber letztlich die letzten schlammigen Pfützen und feuchten Ausläufer des Morastes hinter sich ließen, tauchte am Horizont, gar nicht mehr weit weg, ein Dorf auf, von dem einladender, weißer Rauch aufstieg (Anmerkung des Märchenerzählers: "Ja, Kinder, ich weiß selbst, dass niemand im T-Shirt rumlaufen würde, wenn es Winter wäre, und dass von einem Dorf kein Kaminrauch aufsteigen würde, wenn es Sommer wäre, aber es macht sich nun einfach besser, wenn Rauch aufsteigt, oder nicht? Vielleicht wohnten in dem Dorf ja besonders kälteempfindliche Menschen, oder es wurde eben ein Fest gefeiert, oder, oder... es gibt so viele Möglichkeiten, eine schöner als die andere, und... wo war ich?").

Kakashi hielt kurz inne, dann wandte er sich an Jiraiya, Ryoko immer noch geflissentlich ignorierend.

"Ich denke, wir sollten für heute hier bleiben, was meinst du? Konohagakure erreichen wir schon noch rechtzeitig, und ehrlich gesagt..."

Jiraiya nickte. "Einverstanden. Klingt vernünftig. Ich brauche sowieso noch ein ruhiges Plätzchen und ein Schlückchen zu trinken, um mein Buch weiter zu schreiben."

Ryoko verkniff sich im letzten Moment eine abfällige Bemerkung. Wenn man das Ganze mal von der Anderen Seite betrachtete... sie hatte wirklich nichts dagegen, zur Abwechslung mal wieder in einem Bett zu schlafen, und nicht zusammengerollt auf dem Boden.

Möglichst ruhig und unauffällig folgte sie den beiden anderen also in das Dorf.
 

"Als Erstes sollten wir eine Herberge su..." Kakashi brach ab und wandte sich um, als Jiraiya abrupt stehen blieb. "Was ist?"

"Kashi... sehen meine trüben Augen recht?" Jiraiya deutete auf ein Gebäude zu ihrer Rechten. "Ist das... eine Kneipe...?"

Kakashi folgte seinem Blick - und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus - zumindest auf dem Teil seines Gesichtes, den man sehen konnte.

"Jiraiya, deine Augen mögen trüb sein, aber zwei Dinge erkennen sie immer noch untrüglich: Kneipen und große..." Er brach ab, als er mit einem Mal einen eiskalten Blick im Nacken spürte, der zweifellos aus Ryokos Augen stammte.

"Wie dem auch sei...", fuhr er nach einem nervösen Hüsteln fort, "von meiner Seite spricht nichts dagegen, rein zu gehen, wenn wir eine Herberge gefunden haben... was ist?"

"Wir müssen eigentlich doch nicht alle zusammen eine suchen, oder?" Jiraiya taxierte Kakashi mit einem prüfenden Blick.

"Nein", entgegnete dieser, "eigentlich nicht... aber wer von uns...?"

"No problem, Kashi, alter Freund - wir losen!" Mit einer übertrieben theatralischen Bewegung hielt er die rechte Hand in die Höhe. "Anders gesagt - wir spielen drum!"

Mit einem bedeutungsvollen Nicken hob Kakashi seine Rechte.

"Geht klar", murmelte er, und wie auf ein geheimes Zeichen gingen beide in einen Ausfallschritt.

"Auf drei", kommandierte Jiraiya, "Eins... Zwei... Drei..."

"Shing, Shang, Shong!", brüllten beide Männer gleichzeitig. Ryoko seufzte und wandte den Blick ab. Hoffentlich konnte sie jetzt keiner sehen...

"Stein!", hörte sie Jiraiya rufen.

"Schere!", triumphierte Kakashi.

"Idiot! Hast du schon mal eine Schere gesehen, die einen Stein durchschneidet?!"

"... nein, eigentlich nicht..."

"Und warum freust du dich dann so?!"

"Öhm... weißnich...?"

"Ach, mach dir nix draus, Kumpel... du gehst jetzt eine schöne Unterkunft suchen - und wir beide..." Er klopfte Ryoko mit der flachen Hand auf die Schulter, "gehen schon mal vor."

Missmutig grummelte Kakashi etwas in seinem Mundschutz, dann wandte er sich um, kickte einen Kieselstein mit der Fußspitze davon, und ging ein paar Schritte.

"Jetzt, Süße", wandte Jiraiya sich wieder an Ryoko, "zeige ich dir mal, was das Wort "saufen" in seiner ursprünglichen Form bedeutet!"
 

Ja, das war wirklich eine nette kleine Herberge. Ein echter Glücksgriff. Wenn man nicht so genau hinsah, bemerkte man den Staub auf den Betten gar nicht. Und die Spinnen waren auch nur ganz klein und niedlich. Die Bettwäsche hatte nicht allzu viele Löcher. Das Fenster ließ sich mir Geduld und gutem Zureden sogar öffnen, und der Riegel vor der Tür war bisher noch nicht zu Sägemehl zerfallen.

Eine wirklich nette kleine Herberge, kostete auch nur ein kleines Vermögen.

Kakashi schüttelte den Gedanken ab, und konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag - eine Kneipe, Alkohol, viel Alkohol , und - wer wusste das schon - vielleicht sogar ein neues Kapitel Flirtparadies?

Beschwingt, ja, geradezu unverschämt gut gelaunt stieß er die Türe auf, und trat in den Schankraum.

Er musste gar nicht lange nach Jiraiya und Ryoko suchen.

"Kaschi, alder Knabe!", dröhnte Jiraiyas Stimme quer durch den ganzen Raum an sein Ohr, "setss dich ssu unss, unn dring 'en Schlugg!"

Kakashi stutzte. 10 Minuten! Er hatte genau 10 Minuten gebraucht, um eine Herberge zu finden, Hin- und Rückweg eingerechnet - und in der kurzen Zeit hatte Jiraiya es geschafft, sich komplett zu besaufen??

Kopfschüttelnd trat Kakashi zu den beiden anderen an den Tisch.

"Sag mal, Jiraiya - wie..." Weiter kam er gar nicht, denn in eben diesem Moment zog Ryoko ihn neben sich auf die Sitzbank und fiel ihm um den Hals.

"Du, Kaschi.. du...dud mir l-leidd, wennichdich generwwt hab. Sssssorry, ja?"

Plötzlich brachen Jiraiya und Ryoko in schallendes Gelächter aus.

"Be-besschdellen wir noch ein'!", schlug Jiraiya vor, und hob schon die Hand, doch Kakashi hielt seinen Arm fest.

"Bei aller Freundschaft, Jiraiya, du hast genug. Und Ryoko sowieso!"

"Ga nich wa!", mischte die sich ein, "ich will noch ein'! Ich sch-schaff noch viel mähr! Ich gew-w-winne..." Sie brach mitten im Satz ab, versuchte, aufzustehen, begann zu schwanken und ging dann mit einigem Getöse zu Boden, wo sie liegen blieb.

Kakashi kommentierte das mit einem "Scheiße!", das aus allertiefster Seele kam. Er bückte sich, zog Ryoko an den Beinen unter dem Tisch hervor, und legte sie sich über die Schulter, dann nahm er Jiraiya am Handgelenk und bugsierte ihn mit behutsamer Gewalt aus dem Lokal auf die Straße, von dort dann - so unauffällig es eben ging, mit einem lallenden, langhaarigen Ninja-Perversen an der Hand - in Richtung Unterkunft, wo es ihm irgendwie gelang, ihn ins Bett zu bringen - ein Erlebnis, an das er sich später nur ungern erinnerte - und Ryoko ebenfalls in eines der Gestelle zu verfrachten, die den Namen, den sie trugen, kaum verdienten.

Als das schließlich geschafft war, ließ er sich, angezogen wie er war, auf das dritte "Bett" sinken - und war beinahe augenblicklich davongedämmert und eingeschlafen.
 

Unschuldig lag Konoha da, unberührt und rein, als am folgenden Morgen die Sonne aufging und ihr goldenes Licht zur Erde sandte, wo es träge durch die Ritzen in den Fensterläden sickerte, und Kakashi weckte.

Im Halbschlaf drehte dieser sich auf die andere Seite. Es war angenehm warm im Bett, draußen vor dem Fenster zwitscherten Vögel, ein lauer Wind spielte im Geäst der Bäume.

Ausgeruht drehte sich Kakashi wieder auf den Rücken, und öffnete die Augen.

Ein herrlicher Morgen. Ganz und gar wundervoll.

Er setzte sich auf, schwang die Beine aus dem Bett, setzte die Füße auf den Boden, ließ den Blick durch das halb erleuchtete Zimmer streifen - und erstarrte.

Ryokos Bett war leer!

Mit einem Satz war er aufgesprungen und an der Tür, aber die war genauso verriegelt, wie er sie am Abend zurückgelassen hatte.

"Jiraiya!", rief Kakashi leise, während er zu dessen Bett zurückeilte, "Jiraiya, wach auf! Ryoko ist..." Jiraiya schlug die Augen auf, streckte sich - und Kakashi brach ab.

Unter der Bettdecke ringelten sich ein paar Strähnen rotbraunen Haares hervor.

Entsetzen machte sich in Kakashi breit, als er - zögernd, mit unendlicher Vorsicht - die Hand ausstreckte und die Decke zurückzog.

Ryoko lag da, unter der Decke, dicht an Jiraiya gekuschelt, und im Schlaf irgendetwas vor sich hin murmelnd.

"Verdammte..." Kakashi ließ die Decke zurückfallen und starrte abwechselnd auf Jiraiya und Ryoko.

"Was zum Teufel habt ihr gemacht?! Seid ihr des Wahnsinns?!"

In diesem Moment öffnete Ryoko verschlafen die Augen und blickte sich um. Als sie Kakashi erblickte, schüttelte sie im ersten Augenblick missbilligend den Kopf.

"Was schreist du denn so?", fragte sie, dann stockte sie, und richtete sich auf.

"Was...?", murmelte sie, und ihr Blick wanderte zu Jiraiyas Gesicht, "wieso...? Was hast du mit mir gemacht?! Perverser alter Sack!"

Noch während sie ihn anschrie, sprang sie auf und wich einige Schritte zurück. "Du... du...", stammelte sie, dann fuhr sie herum und rannte zur Tür, riss den Riegel einfach ab und stürmte hinaus.

Jiraiya blickte ihr versonnen nach.

"Holla", sagte er.

"Holla? Ist das alles, was dir dazu einfällt? Ist dir eigentlich klar, was du getan hast?"

"Nein."

"Nein?"

"Nein. Ich kann mich nicht erinnern. Bedauerlich, möchte man meinen - sieht gar nicht schlecht aus, die Kleine."

Zitternd ließ Kakashi sich auf sein Bett zurücksinken.

"Du meinst... du weißt nicht... ob... was war?"

Jiraiya schüttelte den Kopf.

"Kashi, du weißt doch, dass ich stockbesoffen war..."

Aber Kakashi hörte schon gar nicht mehr zu. Wenn... vielleicht gar nichts passiert war... dann...

"Ryoko!", rief er, noch im Aufspringen, und rannte ebenfalls aus der Tür, "Ryoko, warte!"

Schon ein paar Meter weiter auf dem Gang musste er abrupt stehen bleiben, um nicht mit ihr zusammenzuprallen.

"Ryoko...", begann er, doch sie ignorierte ihn, ließ sich einfach an der Wand zu Boden sinken, und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Hör zu...." Betreten trat er von einem Fuß auf den Anderen. "Du wirst doch jetzt nichts... Dummes tun, oder?"

Sie sah auf.

"Was meinst du?"

"Na ja... deinem Vater was sagen, zum Beispiel...."

Ihr Blick veränderte sich, bis sie ihn schließlich mit einem Ausdruck grenzenloser Verwirrung ansah.

"Dein... Freund... da drin... hat mich soeben entehrt, ist dir das klar? Und du verlangst von mir, das stumm zu ertragen?"

"Ja - nein... doch, ich meine... es würde doch niemandem etwas nutzen, Gerüchte in die Welt zu setzen, und... man weiß nie, beziehungsweise du weißt nicht, ob... und wenn ja, was... oder überhaupt... also, was ich sagen will, ist.... vielleicht ist ja gar nichts passiert... und..."

Er brach ab, und trat an Ryoko vorbei an ein Fenster, das in Richtung Straße zeigte. Er stützte sich schwer am Glas ab, und starrte trübsinnig nach draußen, in den goldenen Morgen. Wenn tatsächlich etwas gewesen war... dann waren Jiraiya und er so gut wie tot. Der Raikage würde sicher nicht einfach darüber hinwegsehen, dass seine Tochter...

Ein leises Kichern riss ihn aus seinen Gedanken, und als er den blick wandte, sah er, dass Ryoko die Hand vor den Mund hielt, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.

"Möchte bloß mal wissen", murmelte er, "was daran so lustig ist."

Sie sah auf, und ihre Blicke begegneten sich.

"Weißt du was, Kakashi? Du bist süß. Ich hasse dich, aber du bist süß."

Mit offenem Mund sah er Ryoko an, aber noch bevor er etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür ein drittes Mal, und Jiraiya trat auf den Flur.

"Süß?", fragte er, "Hat hier jemand von mir geredet?"
 

Anstatt, nachdem er Jiraiya erfolgreich an der Bar vorbei und aus dem Dorf gebracht hatte, direkt den kürzesten Weg nach Konohagakure einzuschlagen, wie er es zumindest am vergangenen Abend noch geplant hatte, wandte Kakashi sich jetzt einem etwas anderen Weg zu, der sie noch ein Stück durch einen Wald führen würde. Das war keine Rettung, natürlich nicht, aber im Augenblick erschien ihm jede Verzögerung als der einzig richtige Weg, sofern sie sich nicht in einem Erdloch verkriechen, und auf das unvermeidliche Ende warten wollten...

Unvermittelt blieb Ryoko stehen.

"Was ist?", fragte Kakashi, und verlangsamte ebenfalls sein Tempo.

Sie deutete wortlos auf den kleinen Fluss, dem sie bereits den ganzen Tag gefolgt waren, der sich jetzt verbreiterte, in einiger Entfernung über ein paar Felsen in die Tiefe "stürzte", sofern man bei einer Fallhöhe von etwa zwei Metern von stürzen sprechen konnte, und einen kleinen See mit Wasser füllte.

"Ich will mich waschen", verkündete sie. Jiraiya, der bis dahin schlicht weiter gegangen war, hielt plötzlich im Lauf inne, und wandte sich zu ihnen um.

Kakashi nickte nur knapp.

"Mir recht", murmelte er, und so meinte er es auch. Eine Verzögerung.

Zu dritt traten sie an das von dichten Büschen verdeckte Ufer des Sees, wo die beiden Männer sich niederließen, während Ryoko weiter ging, um sich zu waschen.

Nach ein paar Minuten ergriff Jiraiya das Wort.

"Du, Kashi..."

"Hm?"

"Ich glaube, da sind wilde Tiere in der Nähe... das ist eine gefährliche Angelegenheit! Soll ich nicht vielleicht... lieber... Wache halten...?"

Er stand auf.

Kakashi erhob sich ebenfalls.

"Nein, das sollst du nicht!"

"Ah!" Jiraiya machte eine verstehende Geste. "Klar. Du möchtest Ausschau halten, wie?"

Kakashi warf ihm einen verwirrten Blick zu.

"Nein, das möchte ich ganz bestimmt nicht, ich...."

Weiter kam er gar nicht, denn in diesem Moment zog Jiraiya ein kleines Buch aus der Tasche, klaptte es auf, räusperte sich, und las:

"Kakashi konnte einfach nicht widerstehen. Die Gewissheit, dass das Mädchen seiner Träume so nah war, zum Greifen nah unter diesem Wasserfall stand, ließ es ihm heiß und kalt den Rücken herablaufen. Er musste ihr einfach nah sein..."

"Was?", fragte Kakashi noch, da war Jiraiya auch schon heran und stieß ihn mit beiden Händen vor die Brust, so dass der Jo-Nin erst eine Weile um sein Gleichgewicht kämpfte, dann aber verlor und mit einem Schrei rücklings die Böschung hinunterstürzte, wo er mitten im See landete und für einen Augenblick benommen liegen blieb.

Als er sich aufrappelte, wollte er auffahren, und hatte auch schon einen Schwall Flüche angesammelt, die er Jiraiya entgegenschleudern wollte - als sie ihm allesamt in der kehle stecken blieben.

Vor ihm, kaum zwei Meter entfernt, stand Ryoko, und hatte nichts an, als die Kleider, in denen sie auf die Welt gekommen war. Ihr Haar lag ihr nass auf den schmalen Schultern, ihre Augen blickten verwirrt in seine Richtung.

Kakashi schnappte keuchend nach Luft, und bevor er sich fangen konnte, kam ihm auch schon ein "Boah! Sind die groß..." über die Lippen, dann schloss er erschrocken den Mund, und versuchte, sich aufzurichten, was ihm allerdings kläglich misslang.

"Was hast du gesagt?", hakte Ryoko nach, und machte einen Schritt in seine Richtung. Kakashi lief rot an. Mein Gott - sie war doch immer noch nackt!

"Was ist groß?"

"Die... die... " Kakashi verhaspelte sich, brach ab, dann kam ihm die rettende Idee.

"Die Brombeeren hier!"

"Brombeeren?"

Neben Kakashi stand tatsächlich ein Brombeerstrauch.

"Ja, die Brombeeren hier. So schön groß, und prall - nein, ich meine... drall - fleischig... nein, nein, saftig... zum Anbeißen halt!"

Wie zufällig kam Jiraiya in eben diesem Augenblick um die Ecke geschlendert, gerade als Ryoko - den Blick immer noch auf den sich windenden Kakashi gerichtet - in ihre Kleider schlüpfte.

"Na, was ist denn hier los...", begann Jiraiya, dann wurde seine Aufmerksamkeit von etwas Anderem abgelenkt.

"Boah!", stieß er hervor, "Was sind das mickrige Brombeeren!"

"Mickrig?" Kakashi sah seine Ausrede immer unglaubwürdiger werden. "Nein, nein, die sind ganz und gar nicht mickrig! Die sind prima!"

"Prima? Kashi, alter Knabe, ich mag ja alt sein, aber mit Brombeeren kenne ich mich aus! Und die hier sind weder prima noch sonst was! Die sind ja noch nicht mal reif!"

"Ach was!", wehrte Kakashi ab, "ich finde, die sind ganz toll!"

Und um seine Aussage zu unterstreichen, rupfte er eine handvoll kleiner, winziger, grüner Brombeeren vom Strauch, und stopfte sie sich in den Mund.

"Hm", meinte er kauend, "köstlich."

Ryoko und Jiraiya starrten ihn fassungslos an, als er mit Mühe die Beeren herunterwürgte und mit Tränen in den Augen die nächsten pflückte, so lange, bis an dem ganzen Strauch nicht eine einzige Brombeere mehr zu finden war.

Dann stand Kakashi wortlos auf, ging ein paar Schritte, machte dann einen Schlenker nach rechts, wo er würgend in einem Busch verschwand.

Als er wieder zum Vorschein kam, war er kreidebleich im Gesicht, trotzdem kämpfte er sich noch etwa eine halbe Stunde weiter durch den Wald, bevor er plötzlich in den Knien einknickte, und bewusstlos zu Boden ging.

Entsetzt ließ Ryoko sich neben ihm auf die Knie sinken, und legte ihm eine Hand auf die Stirn.

Mit einem leisen Aufschrei zuckte sie zurück.

"Mein Gott!", entfuhr es ihr, "Er hat Fieber."

Jiraiya schlenderte gemächlich heran und setzte sich.

"Ach", meinte er, "das ist nichts weiter. Zumindest passiert ihm das öfter. Er hat einen empfindlichen Magen, weißt du?

Du hättest ihn nur damals erleben sollen... Sommer 1990 muss es gewesen sein, vielleicht auch ein oder zwei Jahre früher oder später... 40° im Schatten, wenn du verstehst... jedenfalls war er da auf dem Geburtstag eines Freundes eingeladen - und du hättest es sehen müssen! Kaum hat er sich eine Portion von der Sahnetorte geholt und den ersten Bissen - nein.

Jetzt bin ich verwirrt... nein, ich glaube, es war Sahnetorte... aber ist ja auch egal, jedenfalls hat er ein Stück davon gegessen, und schon - schwupps - liegt er da! Muss daran gelegen haben, dass er ein bisschen spät dran war, kennt man ja von ihm, er war nämlich etwa 3 Wochen zu spät, wenn ich mich recht erinnere.

Es könnten aber auch 3 Tage gewesen sein, so genau weiß ich das nicht mehr - aber dass es Sahnetorte war, das weiß ich noch ganz sicher... oder?

Nein, du bringst mich ja ganz durcheinander! Nudelsalat wars! Ganz sicher! Und er war 3 Jahre zu spät... ach quatsch, Jahrzehnte..."

Ryoko starrte den vor sich hin murmelnden Jiraiya noch eine Weile an, dann wurde ihr bewusst, dass sie immer noch neben Kakashi kniete, und dass dieser immer noch bewusstlos da lag. Fiebernd. In den nassen Kleidern.

"Jiraiya...", startete sie einen Versuch, aber der nahm sie gar nicht wahr.

"Scheiße."

Behutsam zog Ryoko Kakashi erst die Weste und die Schuhe aus, dann näherte sie sich den restlichen Kleidungsstücken. Als er schließlich bis auf die Unterwäsche entkleidet war, wickelte sie ihn in eine Decke und tupfte ihm mit einem feuchten Tuch den kalten Schweiß von der Stirn.

Die ganze Nacht durch saß sie da, und wann immer sie kurz einnickte, wecke sie Jiraiyas abgehacktes Gemurmel.

"Wochen? ... ... Jahrzehnte? ... ... ... Stunden? ... Sahnetorte? ... ... Sekunden! ... Nudelsalat..."
 

*hüstel*

Äh... ja... das wars erst mal...

Hm... was soll ich noch sagen...? Gefällts euch?

Ich hoffe ja mal... *hust*

Ähm, ja, wenn es euch gefällt... schreibt mir Kommentare, ja? Bitte, bitte!

Bis dann,
 

Shi-chan
 

Und im nächsten Kapitel erfahren wir....

... womit Kakashi sich damals den Magen verdorben hat, und wie spät er zur Party kam...

... ob unsere Helden sich letztendlich doch in einem Erdloch verstecken müssen...

... warum Kakashi plötzlich doch keine Verzögerungen mehr möchte... und...

... (ACHTUNG! TABUBRUCH!)...

... was sich unter seinem Mundschutz verbirgt...

Brombeergakure I

Ladies and Gentlemen.... here it is... the long-expected sequel to "Amora - Brombeeren auf Portugiesisch"... and please welcome...

Shiiiiiii-jin!!!
 

*aufdiebühnestürm*

*verbeug*
 

Ja, danke, danke, genug Applaus. (Hm... bin in den letzten Tagen wohl etwas überheblich geworden... sollte das ändern. Tut mir Leid^^)

Tja, ich schaffe es trotz Schule, mal ein wenig weiter zu schreiben! Obwohl ich eigentlich Mathehausaufgaben machen müsste... die ich aber nicht kann! (Ne, Nihon? Kannst du doch nachvollziehen, oder?)

Also, statt Mathe - Kapitel 4 eigentlich, Kapitel 2 nach Animexx-Zählung.
 

"Wochen? ... ... Jahrzehnte? ... ... ... Stunden? ... Sahnetorte? ... ... Sekunden! ... Nudelsalat..."

Unendlich langsam begannen die Worte Gestalt anzunehmen, wurden zu etwas Verständlichem, dann kristallisierte sich ihre wahre Bedeutung heraus, und Kakashi, der eben aufwachen wollte, öffnete in einem Versuch den Mund, Jiraiyas Gelaber zu stoppen.

"Vier... Tage...", krächzte er, während er die Augen aufschlug, "und es war ein Schinkensandwich."

Jiraiya brach mitten im Wort ab, blickte Kakashi für eine oder zwei Sekunden lang an, dann wandte er den Kopf wieder ab.

"Ich wusste es", behauptete er.

Kakashi schloss für einen Augenblick die Lider. Als er sie dann wieder hob, und sich aufrichtete, seufzte er.

"Ich hatte einen wunderschönen Traum", murmelte er, "ich war krank, und eine wunderschöne Frau, wie ein Engel kam zu mir, und hat mich gepflegt..."

Ryoko horchte auf. Bisher war ihr gar nicht wirklich bewusst geworden, dass Kakashi wieder wach war, aber diese Worte rissen sie aus ihrem Halbschlaf, in den sie irgendwann gefallen sein musste. Eine wunderschöne Frau? Meinte er etwa... sie?

"... aber das kann ja nicht sein", fuhr Kakashi eben in diesem Moment fort, und warf Ryoko einen prüfenden Blick zu. Ihr Haare waren aufgelöst, dunkle Ringe lagen unter ihren Augen.

"Nein, das kann wirklich nicht sein. Es sind nun mal keine schönen Frauen hier..."
 

Warum genau Ryoko auf ihn losgegangen war, konnte sich Kakashi im Nachhinein nicht ganz erklären, genau so wenig, warum Jiraiya sie zurückgehalten hatte. Das Einzige, was ihm klar wurde, war, dass ihm dieses Eingreifen mindestens ein Dutzend blaue Flecke erspart hatte, wenn nicht gar Schlimmeres.

Müde rieb er sich über die Augen - oder eher: über das sichtbare Auge, dann schüttelte er den Kopf, als könne er die Gedanken damit loswerden.

Das Einzige, was er erreichte, war, dass sich weitaus unangenehmere Gedanken aufdrängten, als der, verprügelt in einem Wald zurückgelassen zu werden - zum Beispiel der, am nächsten Baum aufgeknüpft zu werden, wenn sich aus den Ereignissen der vorletzten Nacht ein lebendiges, kleines, zappelndes und schreiendes Etwas entwickeln sollte, obwohl er doch nun wirklich nicht dafür verantwortlich war. Oder auch der Gedanke, dass nur Jiraiya hingerichtet werden würde, und das, ohne vorher noch das Flirtparadies Band 5 zu vervollständigen...

"Hey, Kashi, alter Knabe", riss ihn in eben diesem Augenblick dessen Stimme aus seinen Grübeleien.

"Was willst du?", brummte er, ohne auch nur den Kopf zu heben. Er wollte jetzt mit niemandem reden, auch und erst recht nicht mit Jiraiya.

"Nun lass doch den Kopf nicht hängen." Jiraiya grinste. "Noch ist nicht aller Tage Abend, Grauhaar."

"Sehr witzig. Und wann dann?"

"Ich weiß nicht." Ein Schulterzucken aus der Richtung des Schriftstellers. "Vielleicht morgen."

"Jetzt seid doch mal ruhig!"

Ryoko war plötzlich stehen geblieben und hatte den rechten Arm ausgestreckt. Als sie ihrer Geste mit den Blicken folgten, sahen sie in nicht allzu weiter Entfernung ein Dorf. Schon wieder.

"Nein danke", wehrte Kakashi ab, "als ich das letzte Mal mir euch beiden in ein Dorf gegangen bin, das zufällig auf dem Weg lag, hat mich das in diese äußerst reizende Situation gebracht, schon vergessen?"

"Nein. Aber ich dachte bloß, wenn ihr zwei eh sterben müsst... hey, das war ein Scherz, ja?"

"Ein Scherz." Sogar um sich mir Ryoko zu streiten fühlte sich Kakashi zu müde. Es hatte ja eh keinen Sinn. Nicht den Geringsten.

"Ja, tut mir Leid. Das war keine besonders kluge Bemerkung. Ich dachte bloß... na ja, ob wir heute dem Unvermeidlichen ins Gesicht sehen oder morgen... das macht doch auch keinen großen Unterschied mehr, oder? Wir alle könnten ein wenig Ruhe gebrauchen."

Kakashi schnaubte verächtlich durch die Nase, aber Jiraiya kam ihm zuvor.

"Eine gute Idee, wie mir scheint", ließ er sich vernehmen, "denn kommen mag, was kommen will, seis noch so ungebeten, wir wollen ihm - satt und betrunken - gegenübertreten."

"Sehr poetisch", spottete Kakashi.

Jiraiya überhörte die Beleidigung.

"Ist ja auch von mir.", sagte er.
 

Gasdhauss stand über der Tür. In brombeerfarbenen Buchstaben. Ausgerechnet brombeerfarben.

Unwillig schüttelte Kakashi den Kopf. So ein Unsinn! Wahrscheinlich bildete er sich das eh nur ein! Wer würde schon etwas in Brombeerfarben an die Wand pinseln?

"Na komm schon! Trübsal blasen kannst du auch später noch!" Mir unverschämt guter Laune packte Jiraiya ihn an den Schultern und schubste ihn durch die Tür in den Schankraum, wo die drei sich an einen kleinen Tisch irgendwo in einer Ecke setzten.

Jiraiya klappte die Speisekarte auf.

"Brombeerschnitzel mit Brombeersoße", las er vor, "Brombeerpommes, Brombeernudeln, Brombeerauflauf mit Brombeerreis..."

"Ach, nun hör aber auf damit!" Wütend riss Kakashi ihm die Karte aus der Hand und warf einen Blick hinein.

"Du meine Güte..." Er blinzelte ungläubig. "Brombeerpudding, Brombeerwein, Brombeerknödel, Brombeerbraten..."

Er brach ab und legte die Karte zur Seite. Einen Moment lang herrschte peinliches Schweigen.

"Wisst ihr was", ließ sich da Ryoko vernehmen, "wir nehmen einfach das Tagesgericht, ja?"

Ohne eine Antwort abzuwarten begann sie auch schon, der Bedienung gestenreich zu bedeuten, dass sie bestellen wollten.

"Sie wünschen?", näselte der Kellner, als er schließlich ihren Tisch erreicht hatte. Er bewegte sich irgendwie unnatürlich, und sine Zähne waren viel zu weiß. Ein wenig erinnerte er Kakashi an Gai.

Ryoko gab die Bestellung auf, und wandte sich dann wieder an die beiden Männer.

"So", meinte sie, "das wäre erledigt."

Diesmal war das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausbreitete, noch unangenehmer al zuvor, aber glücklicherweise kehrte in diesem Moment der Kellner mit dem breiten Grinsen zurück, und stellte drei silberne Teller vor ihnen auf den Tisch, jeder davon mit einem Deckel versehen.

"Wünsche einen guten Appetit", murmelte er, dann zog er sich zurück.

"Na", sagte Kakashi, der langsam merkte, wie hungrig er wirklich war, "dann wollen wir mal sehen, was es hier so Feines gibt, oder?" Er grinste, und hob den Deckel von seinem Teller.

Und sein Grinsen erstarb.

Brombeeren. Ein ganzer Haufen frisch gepflückter Brombeeren. Sonst nichts.

Ryoko stand auf.

"Mir... also ich... wisst ihr... in geschlossenen Räumen bekomme ich immer so schlecht Luft, und... also was ich meine... ich geh mal ein Weilchen raus." Und weg war sie. Bestimmt eine, vielleicht sogar zwei Minuten lang starrte Kakashi noch auf seinen Teller, dann bemerkte er rechts neben sich ein lautstarkes Schmatzen, als Jiraiya sich mit ungetrübter Fröhlichkeit über seinen Brombeerhaufen hermachte. Ihm wurde schlecht.

Wortlos stieß er seinen Stuhl zurück, sprang regelrecht auf, und verließ fluchtartig das Haus.

Erst, als er auf der Straße war, verlangsamte er seinen Gang, und sah sich um. Wahrscheinlich war das jetzt die beste und einzige Möglichkeit, noch einmal mit Ryoko zu reden, wenn er das wollte. Und irgendetwas musste er doch tun.

Ohne nachzudenken wandte er sich nach links, wo sich das Dorf zum Rand hin etwas ausdünnte, und schließlich fast mit ein paar Bäumen verschmolz. Ryoko stand unter einem von ihnen, und sah ihm entgegen, als er ankam.

"Ryoko...", begann er. Sie schwieg.

"Wegen heute morgen." Er räusperte sich. "Du warst das, oder? Du hast mich ausgezogen und... all das, oder?"

Sie nickte. Schamesröte stieg ihr ins Gesicht.

"Ja... schon... ich wollte das nicht, verstehst du? Aber Jiraiya hat nichts getan, und ich konnte doch nicht... ich musste doch... sonst wärst du..." Sie brach ab und senkte den Blick. "Ich konnte dich doch nicht einfach so liegen lassen, oder? Das hätte ich doch nicht tun können."

"Ich... verstehe", murmelte Kakashi ein wenig betreten.

Wieder trat Schweigen ein.

"Ryoko, ich wollte noch einmal..." Weiter kam Kakashi nicht, denn in eben diesem Augenblick schallte es von irgendwo hinter ihnen:

"Hey!" Beide wandten sich um. Jiraiya!

"Hey, ihr! Kashi, Ryoko-Schätzchen!"

"Jiraiya! Was willst du?"

"Es gibt Nachtisch!"

"Nachtisch?" Kakashi horchte auf, sein Magen meldete sich wieder. "Was gibt es denn?"

"Brombeeren!" Jiraiya strahlte vor Freude.

"Öhm...", gab Ryoko von sich.

"Äh...", meinte Kakashi.

"Weißt du...", sagten sie beide gleichzeitig, "wir haben uns so gedacht... wir schenken dir unseren Anteil. Ist das fair?"

"Eeecht?!" Jiraiyas freudiges Grinsen wurde noch freudiger. "Danke! Das ist echt nett von euch!"

Und schon hatte er sich wieder rumgedreht und lief in Richtung "Gasdhauss" davon.

"Meine Güte", entfuhr es Ryoko, "wo zum Teufel sind wir hier bloß gelandet?"

"Brombeergakure", sagte Kakashi.

"Was?"

"Ich sagte: "Brombeergakure". Wir sind in Brombeergakure."

"Echt jetzt?"

"Ja, klar! Du weißt schon. Brombeergakure, die Hauptstadt des Brombeerreiches, geführt von Brombeerkage, dem Brombeerschatten der 25. Ernte."

Ryoko starrte Kakashi eine Weile lang an.

"Im Ernst?", fragte sie dann.

"NEIN!", schrie Kakashi, "SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT! Was zum Teufel denkst du eigentlich?! Glaubst du ALLES, was man dir erzählt?!"

"Ja... aber" Sie blickte verwirrt zu ihm auf. "Dann... ist das nicht wahr?"

"Natürlich nicht! MEIN GOTT! Selbst eine verwöhnte Göre wie du sollte über ein wenig Allgemeinbildung verfügen, oder etwa nicht?! Aber du würdest Sarkasmus ja nicht einmal erkennen, wenn er dir nackt im Gesicht rumtanzen würde!!"

"Ach ja?!" Jetzt war es genug. Selbst Ryoko hatte jetzt verstanden, dass Kakashi sich über sie lustig machte. "Dann hör mir mal gut zu, du Ober-Ninja! Ich hatte mir gerade überlegt, ob ich nicht vielleicht einfach vergessen sollte, was passiert ist, aber so nicht! Nicht mit mir! Hast du verstanden?! Du bist ein toter Mann, Kakashi Hatake! EIN TOTER MANN!"

Plötzlich explodierte der Schmerz in ihrem Gesicht, als Kakashi ihr eine Ohrfeige verpasste. Sie hob die Hand an ihre Wange. Tränen traten ihr in die Augen. Kakashi sah sie an, ungläubig, und sie starrte zurück.

Dann passierte alles zu schnell, als dass einer von beiden hätte sagen können, was genau war. Mit einem Mal lag Kakashi am Boden, und sie wusste nur noch, dass sie über ihm stand, die rechte Hand in seinen Arm gekrallt, in der linken Hand ein Stück Stoff.

Und Kakashi lag da, das Stirnband heruntergerutscht, den Blick mit einem undeutbaren Ausdruck auf sie gerichtet - und ohne Mundschutz...
 

Aaaah, es tut mir Leid! Schlagt mich niiiiicht! *aufdiekniefall* *bettel*

Ich bin einfach im Stress, schreibe morgen Deutsch, Freitag Mathe... und kriege keine Schreiberei mehr auf die Reihe!!!

Nicht hauen!

Ich hoffe ja, dass euch das jetzt wenigstens halbwegs noch gefällt, ja? Und ich verspreche hoch und heilig, dass auch ihr erfahren werdet, was Ryoko jetzt sieht! Spätestens am Wochenende (Früher allerdinsg wohl kaum, muss ja noch lernen...)! Ich verspreche es!

(Hoffentlich kann ich das jetzt auch halten!)

Bis dann, schreibt mir Kommentare,
 

Shijin

Brombeergakure II

Oh, mein Gott! Schon 18 Uhr am Samstag?! Kann ja wohl nicht wahr sein! Das Wochenende ist ja schon wieder fast halb um, und ich hab noch nichts geschrieben! Verzeiht bitte. *verneig*

Damit ich aber mein Versprechen noch einlösen kann.... here it is... Brombeergakure Teil II
 

Wie lange hatte sie ihn angestarrt? Wie lange hatte sie einfach nur in sein Gesicht gesehen, unfähig, sich zu regen, unfähig, den Blick abzuwenden, oder ein Wort zu sprechen?

Irgendwann schließlich, vielleicht nur Sekunden später, womöglich aber nach langen Minuten, hatte sie dann die Hand gehoben, das wusste sie noch, hatte die Hand gehoben, um zu fühlen, was sie sah...

Über Kakashis Gesicht zog sich eine Narbe, dünn, weiß, und kaum zu sehen, von seiner linken Wange über sein Kinn bis hin zu seinem Hals, wo sie schließlich endete. Er rührte sich selbst dann noch nicht, als Ryoko ganz langsam und vorsichtig mit den Fingerspitzen der rechten Hand die Narbe nachzuzeichnen begann, und wartete geduldig, bis sie von sich aus das Wort ergriff. Dass sie ihm eben noch gedroht hatte, ihn dem sicheren Tod auszuliefern, war vergessen, schien nicht mehr wichtig zu sein.

"Was...", flüsterte Ryoko endlich, "ist das?" Kakashi schüttelte still den Kopf.

"Nichts", sagte er sanft, "nur etwas, das selbst die Zeit nie wirklich heilen kann." Es sprach kein Schmerz aus seiner Stimme, obwohl Ryoko sich sicher war, dass es eine schmerzliche Erinnerung war, die er mit dieser Narbe verband. Aber sie wollte ihn nicht danach fragen, konnte es nicht einmal.

Sie hatte auf einmal Angst, ihn zu verletzen, obwohl noch vor Sekunden genau das ihre einzige Absicht gewesen war. Jetzt jedoch... jetzt schien es ihr, als sähe sie, obschon er nichts zeigte, tiefer in Kakashis Inneres, tiefer in seine Seele, als es je zuvor jemand vermocht hatte.

Als ließe er dies alles ganz bewusst geschehen, damit sie verstand.

Schweigend ergriff Kakashi ihre Hand mit seiner, und zog sie ganz sanft von seinem Hals weg, wo sie immer noch geruht hatte, und Ryoko löste den Blick von der schmalen Linie, die das Leben dieses Ninjas vor ihr verändert haben musste, ohne dass sie wusste, wieso, und sah wieder in sein Gesicht. Seine Augen trafen die ihren, und sein Blick hielt den ihren fest.

"Kakashi...", begann sie, aber er schüttelte nur sacht den Kopf.

"Jetzt nicht", flüsterte er, "jemand kommt."
 

Der Jemand, von dem Kakashi gesprochen hatte, war Jiraiya, und er betrat in eben dem Moment die Szene, als Kakashi sich gerade die Erde von seinen Kleidern klopfte, und seinen Mundschutz zurechtzupfte.

Abwesend schlenderte Jiraiya auf die beiden zu, den Kopf gesenkt, und den Blick nicht von dem kleinen Buch in seiner linken Hand nehmend, in das er mit einem Stift Notizen kritzelte.

"... nun gab es kein Zurück mehr", murmelte Jiraiya eben, "sie kannte nun sein Geheimnis, sie allein von allen Menschen, das dunkle Geheimnis, das sich um ihn rankte, und das seine Vergangenheit bestimmt hatte. Ja, sie riss alte Wunden wieder auf, brachte ihm schmerzliche Erfahrungen, aber dennoch verzehrte er sich nach ihr..." Er brach ab und sah auf.

"Oh", sagte er, betont überrascht, "ich hoffe doch sehr, ich störe nicht?"

Kakashi schüttelte statt einer Antwort nur knapp den Kopf.

"Ganz im Gegenteil", sagte Ryoko, "wir wollten dich eben holen. Wir brechen auf."

Und das taten sie.

Drei Menschen, gemeinsam, aber einsam, verbunden und doch getrennt durch ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart, drei Menschen auf dem Weg einem ungewissen Ziel entgegen, und trotz allem hilflos ihren eigenen Gedanken überlassen.

"Ich hasse Brombeeren", dachte Kakashi, als sie gingen.

"Ich hasse Brombeeren", dachte auch Ryoko.

Nur Jiraiya dachte, als sie am Gasdhauss vorüberschritten:

"Ich liebe Brombeeren."
 

Der Rest des Tages verlief schweigend und ereignislos, und viel früher, als es Kakashi noch am Vortag recht gewesen wäre, erreichten sie Konohagakure, in den frühen Abendstunden.

Kaum, dass sie das Tor durchschritten hatten, verabschiedete sich Jiraiya.

"Jo, Kashi", begann er, "ich muss dann." Er grinste. "Immerhin wartet der Hokage auf mich!" Dann wandte er sich um, und ging in Richtung Dorfmitte davon. Kakashi und Ryoko allerdings blieben noch eine Weile unsicher stehen.

"Ja", sagte Kakashi dann schließlich, "wir sind also wieder zuhause." Ryoko nickte knapp, immer noch schweigend.

"Ich... geh dann mal nach Hause...", sagte sie, blieb aber stehen, rührte sich nicht vom Fleck.

"Wenn du willst, könnte ich dich begleiten", murmelte Kakashi, und sah sie an. "Nur, um sicher zu gehen, ... dass nichts passiert... immerhin ist Jiraiya noch in der Stadt..."

Ryoko lachte und hob den Kopf.

"Wenn du möchtest", lächelte sie, "ich habe nichts dagegen."

Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung, und Kakashi ging mal neben, mal hinter ihr her, bis sie vor einer kleinen Hütte anhielt.

"Tja... nicht gerade luxuriös", sagte sie, "zumindest war das mein erster Gedanke... aber inzwischen habe ich ja auch andere Unterkünfte kennen gelernt..."

"Hmhm" Kakashi nickte. "Ja... dann heißt es wohl: Gute Nacht, ja?"

"Das tut es wohl."

Er wandte sich um, aber bevor er weit gehen konnte, hielt sie ich noch einmal zurück.

"Kakashi?"

"Ja?"

Betreten trat Ryoko von einem Fuß auf den anderen.

"Es ist nur..." sie hielt inne, und schien nach Worten zu suchen. Dann sprach sie weiter: "Was ich gesagt habe... dass ich euch verraten würde... und dass ich deinen Tod wollte... es ist nicht wahr, nicht mehr jedenfalls."

Er setzte zu einem "Ich verstehe" an, doch Ryoko schüttelte abwehrend den Kopf.

"Nein", sagte sie, "du verstehst nicht. Wie auch? Ich bin zwanzig Jahre lang als die einzige Tochter meines Vaters großgezogen worden, es gab keine Regeln, keine Pflichten für mich. Alles, was in meinem Leben zählte, war ich. Und nun wird von mir verlangt, dass ich mich ändere, von einem Tag auf den anderen verstehe, und so handele, wie es für andere das Beste ist, nicht für mich. Und das kann ich nicht, ich weiß nicht, wie es geht, wie ich es schaffen soll. Bis vor ein paar Tagen wollte ich es auch nicht wirklich begreifen.

Aber jetzt... jetzt glaube ich, dass ich zu begreifen beginne. Dass ich langsam verstehe, was die Aufgabe eines Ninja ist, was meine Aufgabe sein wird, eines Tages... und... dazu zählt nicht, nur seinen eigenen Nutzen im Kopf zu haben, nicht wahr? Die wahre Aufgabe eines Ninja ist anders, und es ist viel mehr, viel mehr, als ich je gedacht hätte.

Dass ich das herausgefunden habe, verdanke ich euch. Jiraiya und... vor allem... dir. Deswegen werde ich nichts verraten, deswegen werde ich versuchen, meinem Vater eine würdige Tochter zu sein, versuchen, mein Leben selbst zu bestimmen, und zwar so, wie ich es schon längst hätte tun sollen."

Sie endete, und schwieg eine Weile, dann drehte sie sich herum, und öffnete die Türe ihrer Hütte. Kurz bevor sie eintrat, hörte sie, wie Kakashi hinter ihr ein leises "Danke" murmelte.

Dann trat sie über die Schwelle, drehte sich um, um die Türe zu schließen.

"Ich danke dir, Kakashi Hatake", flüsterte sie, als längst das Holz zwischen ihnen war, "ich danke dir."
 

Fertig! Na ja, jedenfalls dieses Kapitel... Und, wie findet ihrs??? Gut? Scheiße? Total beknackt? Egal wie, sagt mir eure Meinung! Die Kommentarfunktion ist 24 Stunden am Tag zu erreichen!

Im nächsten Kapitel jedenfalls geht es so richtig zur Sache. Kleine Vorschau:
 

- ein unerwarteter Besucher

- schlechte Nachrichten

- Liebe?

- Und der großartige Auftritt Jiraiyas, der alle, die ihn bisher ungerecht behandelt gesehen haben sollten, wieder versöhnen wird! Denn, ja, unser saufender Schürzenjäger ist ein Held! Ein richtiger, wahrhaftiger Held!
 

Bis dahin, ich hoffe, ihr bleibt dran (^_^),
 

Shi-chan
 

PS:

Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Ex
 

Beim Hokage daheim...
 

*klopf klopf*

Hokage: "Aaaaah, Jiraiya, komm rein!"

Jirayia: "Ehrwürdiger Meister, ich bringe euch ein Präsent..."

Hokage: "BOAH! Geil! Band vier!!!

Jiraiya: "Ja, Meister... aber wollt ihr nicht das Fenster schließen?"
 

Draußen auf der Straße...
 

Passant: "Was ist denn da los?"

Anderer Passant: "Ach, nichts, der Hokage list nur wieder schweinische Bücher..."
 

Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Extra*Kleines Ex

Da begab es sich aber...

Meine Damen und Herren, verehrte Animexxler....

.... konnichi wa!

Ich geb ja zu... ich hab wieder ein wenig länger gebraucht... aber ich machs wieder gut! (Hoffe ich jedenfalls.. ^_^)

Denn hier kommt der letzte Teil der großartigen (*hüstel*) Fanfiction "Amora", die einzige mit dem eindeutig zweideutigen Titel!
 

Kakashi wachte von dem unangenehmen Gefühl auf, nicht alleine zu sein. Er ließ die Augen geschlossen, und lauschte.

Irgendjemand befand sich in diesem Raum, jemand, der sich Mühe gab, nicht gehört zu werden. Ganz vorsichtig streckte Kakashi den Arm aus, und ließ ihn wie zufällig über den Rand des Bettes fallen, griff dann mit der Hand darunter und schloss die Finger um den Griff seines Kunais. Das Metall war kalt, und lag beruhigend in der Hand.

Mit immer noch geschlossenen Augen atmete er ein einziges Mal tief durch, während er gleichzeitig versuchte, abzuschätzen, wo die Person war.

Dann sprang er auf, stürzte sich voran, warf den Eindringling zu Boden, hob das Kunai - und erstarrte.

"Ryoko...", brachte er hervor, und gab sie frei, ließ das Kunai fallen. "Bist du wahnsinnig geworden?!", schrie er dann, noch immer erschrocken, "ich hätte dich töten können!!

Sie antwortete nicht direkt, sondern richtete sich erst halb auf, zog die Knie an, und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Vielleicht wäre es das beste, wenn du es getan hättest", murmelte sie, "das Beste für alle." Sie sah auf. "Mein Vater ist hier. Er lässt nach mir suchen."

"Was...?", begann Kakashi, aber im selben Augenblick klopfte es an der Tür. Ryoko zuckte zusammen und blickte mit einem schon fast panischen Ausdruck zu Kakashi auf.

"Was ist, wenn er das ist...?", flüsterte sie. Kakashi packte sie am Arm und zog sie auf die Füße.

"Rein da", zischte er ihr zu, und stieß sie in Richtung eines Schranks. "Einen Augenblick!", rief er zur Tür hin, während er Ryoko mit sanfter Gewalt in den Schrank schob, und die Tür schloss. Dann drehte er sich herum, durchschritt seine Hütte, und öffnete die Tür.

Vor ihm stand ein junger Ninja, der ein wenig verlegen dreinschaute.

"Es tut mir Leid, Euch schon so früh am Morgen stören zu müssen", begann er, nervös von einem Fuß auf den anderen tretend, "aber es ist wichtig. Ihr habt nicht etwa zufällig das Mädchen namens Ryoko gesehen? Es hat sich nämlich herausgestellt, dass sie die Tochter des Raikages ist, und... nun ja... sie soll sich hier irgendwo versteckt haben."

Kakashi tat, als müsse er überlegen.

"Ryoko", sagte er, mit einem Tonfall, als höre er diesen Namen zum ersten Mal. "Nein", sagte er dann, kopfschüttelnd, "nein, tut mir Leid, ich habe diesen Namen noch nie gehört. Wo auch immer sie sein mag, hier sicherlich nicht." Er lachte gekünstelt. "Es ist ja nicht so, dass ich sie in meinem Wandschrank verstecken würde."

Der junge Mann sah ihn einige Sekunden lang verwirrt an, warf dann an Kakashi vorbei einen Blick ins Innere der Hütte und schüttelte den Kopf.

"Nein", murmelte er, nicht sicher, ob er ebenfalls lachen sollte, "sicher nicht. Aber falls... also, falls Euch etwas auffallen sollte..."

"... werde ich selbstverständlich Bescheid sagen", beendete Kakashi den Satz, dann schlug er die Türe zu, ignorierte den Schmerzensschrei des anderen, als dieser die Türe ins Gesicht bekam, wandte sich um, und öffnete die Schranktüre.

Ryoko sah ihn verlegen an.

"Danke...", murmelte sie. "danke, dass du für mich gelogen hast."

"Was hätte ich deiner Meinung nach denn sonst tun sollen?" Kakashi warf ihr einen unbestimmten Blick zu. "Die Wahrheit sagen? Dich verraten und ausliefern?" Er schüttelte den Kopf. "Selbst, wenn ich das gewollt hätte - was ich nicht tue - könnte ich es nicht! Oder hast du etwa vergessen, dass diese Angelegenheit nicht nur dich etwas angeht? Jiraiya und ich hängen genau so drin wie du, und ich werde weder dich, noch Jiraiya verraten. Um keinen Preis."

Mit einem Schritt trat Ryoko aus dem Wandschrank, sah Kakashi an, und begann plötzlich, zu weinen.

"Es ist so sinnlos, Kakashi", schluchzte sie, "du wirst nicht ewig lügen können. Und früher oder später wird er mich finden, und dann... dann wird er alles herausbekommen, und... und..." Sie schlug die Hände vors Gesicht und brach in die Knie.

"Er wird uns alle töten lassen. Dich, Jiraiya, mich.... es ist nutzlos!"

"Das ist es nicht."

Kakashi ließ sich in die Hocke sinken und legte Ryoko eine Hand auf die Schulter.

"Du darfst nie sagen, etwas wäre nutzlos, denn das ist es nicht. Nicht, solange noch ein winziger Funken Hoffnung besteht, solange es noch einen winzigen Widerschein von Licht im Dunkeln gibt. Und solange es dieses Licht noch gibt, diesen Funken, solange dürfen wir nicht aufgeben. Solange müssen wir weiter kämpfen. Um unser Leben, unsere Freiheit, unser Dasein, den Sinn in unseren Leben - und um eine Lösung, einen Ausweg. Denn dass es einen gibt, glaube ich ganz fest. Ich bin ganz sicher, dass es einen Ausweg geben wird."

"Aber dieser Hoffnungsfunke ist so klein, Kakashi, so klein." Mit Tränen in den Augen blickte Ryoko auf. "Er kann so schnell verlöschen."

"Vielleicht kann er das", stimmte Kakashi ihr zu, "aber wie klein er auch ist, so trägt er doch die Kraft eines Feuers in sich, und wenn wir auf ihn Acht geben, wenn wir alles tun, was in unserer Macht steht, dann wird er selbst eines entzünden, ein Feuer, so groß und hell, so warm und mächtig, dass niemand es löschen kann.

Wir müssen es nur versuchen, Ryoko. Wir müssen nur hoffen."

"Dann musst du für uns beide hoffen, denn ich glaube nicht, dass ich noch die Kraft dafür aufbringe."

Ryoko hob den Kopf und sah Kakashi in die Augen. Ein angedeutetes Lächeln überzog ihr Gesicht.

"Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, Kakashi? "Du bist süß", habe ich gesagt, "ich hasse dich, aber du bist süß..." Aber das stimmt nicht, Kakashi, es stimmt nicht. Ich hasse dich nicht."

Mit den letzten Worten warf sie sich in seine Arme, und nach einem winzigen Augenblick, den er nur auf sie hinuntersah, erwiderte er ihre Umarmung.

"Gemeinsam schaffen wir es", flüsterte er, bevor sich ihre Lippen trafen, und die beiden einen langen Kuss austauschten.

Die Tür wurde aufgerissen, und mit einem Satz sprang ein Weißer Schatten herein, nur aus Haaren bestehend, der dann langsam begann, wie Jiraiya auszusehen.

"Hey, Kashi", rief er, "wusstest du dass.... ach du scheiße..."

Mit einer behutsamen Bewegung schloss Jiraiya die Türe, und sah die beiden anderen an, die immer noch auf dem Boden knieten, Ryoko in den Armen Kakashis.

Kakashi sah zu Jiraiya auf, und Jiraiya blickte auf ihn zurück.

"Sieht aus, als hättet ihr zwei jetzt ein verdammt großes Problem, wie?", stellte er, in einem erstaunlich vernünftigen Tonfall fest.

Die einzige Antwort, die er erhielt, war Schweigen.

"Okay", murmelte er dann. Bevor er ebenfalls in Schweigen verfiel. Wenn die Situation nicht auch für ihn so gefährlich gewesen wäre, wäre er begeistert gewesen. Absolut begeistert. Was für eine Szene, was für Dialoge! Die beiden schafften es tatsächlich, sich so zu verhalten, wie er es von Anfang an gewollt hatte, genau so, wie es das Beste für sein Buch war.

Aber wenn Ryokos Vater ausgerechnet jetzt auftauchen würde... würde es kein Happy End geben.

Flirtparadies Band 5 ohne Happy End?!

Das konnte er nicht zulassen!

Das würde nicht geschehen!

"Jetzt oder nie", sagte er, "wir haben zwei Möglichkeiten. 1. Ihr beide versteckt euch für den Rest eures Lebens in einem Erdloch, wo ihr vor euch hinvegetiert, lebendig verfaulend, und nichts zu essen außer Wurzeln und unreifen Brombeeren, während ich mich absetze, als hätte ich nichts damit zu tun... oder 2. - wir gehen jetzt, auf der Stelle, zum Raikage - und klären die Sache. Ein für allemal."

Kakashi starrte ihn an, dann schüttelte er den Kopf.

"Wenn ich ehrlich sein soll", begann er, "dann gefällt mir die Alternative mit dem Erdloch zunehmend besser..."

"Unsinn!" Mit einem Schritt war Jiraiya bei den beiden und zog sie in die Höhe. "Glaubst du etwa wirklich, ich würde zulassen, dass ihr euch einfach aus der Affäre zieht? Dass ihr einfach abhaut?! Hör mir mal gut zu, Kashi. Ich bin Schriftsteller, und ich weiß, was die Leser wollen. Und das ist ein dramatischer Höhepunkt, kurz vor dem Ende, hast du verstanden?"

"Aber das hier ist kein Buch...", wollte Kakashi widersprechen, doch Jiraiya schnitt ihm das Wort ab.

"Um so besser, mein Freund." Er grinste. "Ich wollte schon immer mal was anderes ausprobieren. Ich schreibe heute keine Geschichten, Kashi, ich schreibe Geschichte! So schwer kann das echte Leben nun auch nicht zu ändern sein!"

Seinen Griff nicht lockernd, zog er die Beiden mit sich zur Türe.

"Jira...", startete Kakashi einen letzten, verzweifelten Versuch, "du bist dabei, einen großen Fehler zu machen. Wenn du das wirklich tust - wenn du uns wirklich zum Raikage bringst... dann stürzt du uns ins Verderben! Und niemand wird kommen, uns zu retten, niemand!"

"Das hatte ich auch nicht gedacht."

"Aber du kannst das nicht mehr ändern, Jira! Wenn du es einmal getan hast, kannst du es nicht einfach wieder durchstreichen und neu schreiben! Das ist für immer!!"

Einen Augenblick lang hielt Jiraiya inne, und lächelte.

"Ich weiß", sagte er dann, und stieß die Türe auf, "aber das ist es doch gerade, was es so interessant macht. Im Übrigen, Kashi, alter Knabe, habe ich in meinen Büchern bisher noch nie etwas umschreiben müssen."

Dann zerrte er Ryoko an der einen, und Kakashi an der anderen Seite mit sich, um sie in das Haus des Hokage zu bringen, wo auch der Raikage schon wartete.
 

"Was für ein gefährliches Unternehmen es doch war, das Jiraiya da begonnen hatte, denn noch nie hatte es jemand gewagt, dem König Raikage so entgegenzutreten, wie er es tat.

Doch unser Held war furchtlos, er kannte keine Angst, und der Gedanke an den Tod kümmerte ihn nicht, zumindest dann nicht, wenn es um den Tod von anderen Leuten ging, und so trat er an diesem Morgen, als die Sonne eben ihre Wanderung über den Himmel begann, vor die Könige im Palast des Hokage, und führte Ryoko und Kakashi vor.

Und es dauerte nicht lange, da hatte Ryoko unter Tränen alles erzählt, was ihr widerfahren war, und mit letztem Mut hatte Kakashi ihre Hand ergriffen, beide voller Ungewissheit, was nun geschehen würde..."
 

"Wat hast du gesacht?!", brüllte der Raikage, nachdem Ryoko geendet hatte, und nun wieder mit gesenktem Kopf vor ihm saß, ihre rechte Hand in der Kakashis verborgen.

"Es tut mir Leid, Vater", flüsterte sie, "ich wollte doch nicht, dass so etwas passiert..."

"Ach?! Wolltes' du nich?! Na, dat is ja ma' 'n Trost! Wirfst dich irgendnem dahergelaufenen Hungerleider an den Hals, steigst gleich mit ihm ins Bett, verliebst dich dann in 'nen Anderen, und, wat noch viel Schlimmer is, du vernachlässigst deine Studien?!!! - Und alles, watte sachs is, dattet dir Leid tut?!?!"

"Ehrwürdiger Raikage", mischte sich der Hokage vorsichtig ein, bemüht, sein Grinsen zu verbergen.

"Du halt bloß die Schnauze !", fuhr der Raikage ihn an, " Dat hier is allein meine Sache!"

Das war zuviel. Der Feuerschatten brach in schallendes Gelächter aus, stand auf, zwinkerte Kakashi und Jiraiya zu, dann verließ er mit einer knappen Entschuldigung den Raum.

"Köstlich", hörte man ihn draußen vor der Türe noch ausrufen, "was die wieder angestellt haben - einfach zum Totlachen!"

"Du weißt ja, wattat heißt, ne, Tochter?!", fuhr der Raikage mit mühsam beherrschter Stimme fort, "Ich habs dir gesacht! Lernen oder sterben!"

Gerade wollte Ryoko ergeben nicken, als Jiraiya ihr mit einer Geste bedeutete, nichts zu tun.

"Verzeiht, ehrwürdiger Raikage, aber ich muss Euch bitten - hört Euch erst die wahre Geschichte an, bevor ihr urteilt, und nicht nur Eure Tochter, sondern auch Eure Nachfolgerin verliert."

"Wat?", fragte der Raikage, und starrte den Autor an, "wie meinste denn dat getz?"

"Was das Lernen angeht", begann Jiraiya, "so ist es natürlich wahr, dass Eure Tochter eigenmächtig das Dorf verlassen hat, so, wie es auch wahr ist, dass sie ihre theoretischen Studien einige Tage lang nicht fortsetzen konnte. Aber ist es denn das, was ein Ninja tun sollte?

Sagt ehrlich, glaubt Ihr, Eure Tochter könne so das Handwerk eines Ninja erlernen? Allein dadurch, dass sie verstaubte Bücher liest, und zusieht, wie andere Aufträge annehmen, und handeln?

Und sagt, was ist die Aufgabe eines Ninja? Etwa nicht, auszuziehen, um etwas zu tun? Etwa nicht, das Abenteuer zu suchen, und den Kampf zu erlernen?

Wenn es das ist, dann sagt mir noch, glaubt Ihr, Eure Tochter müsse es anders lernen, als andere? Glaubt Ihr, nur Eure Tochter könne dies alles durch Bücher verstehen, und anwenden? Und muss sie nicht auch die Welt erforschen und erkennen lernen?"

"Öh...", murmelte der Raikage und starrte Jiraiya verblüfft an. "Nee, wohl eher nicht... aber trotzdem! Sie ist entehrt, sie kann nicht mehr heiraten! Und wie soll sie dann dich Nachfolge sichern?!"

Jiraiya grinste verlegen.

"Auf diesen Punkt wollte ich eben zu sprechen kommen. Es wäre nur das Natürlichste, wenn ich nun vorschlüge, dass ich, da ich es war, der Eure Tochter, wie ihr es sagtet, entehrt habe, sie heiraten, und damit alles wieder bereinigen würde..."

Kakashi und Ryoko sahen augenblicklich auf, und starrten den weißhaarigen Perversen an.

"... jedoch", fuhr dieser fort, "so sehr mir selbst dieser Gedanke gefallen würde, so glaube ich doch, dass Ryoko es nicht wollen würde.

Darüber hinaus..." Er räusperte sich nervös und lief rot an, "... wäre es nur dann vonnöten, wenn in dieser Nacht wirklich etwas passiert wäre."

"Was?" Ryoko wäre beinahe aufgesprungen, hätte Kakashi sie nicht zurückgehalten. "Wie meinst du das?"

"So, wie ich es sage", meinte Jiraiya trocken, ohne sie anzusehen, "Ich spreche nicht gerne darüber. Gar nicht gerne. Aber ich bin ein alter Mann, und so sehr ich auch träume, und darüber schreibe, so bin ich eben doch für manche Dinge... nun ja... zu alt. Wenn ihr versteht...?

"Du meinst...", stieß Ryoko hervor.

"... du hast...", rief Kakashi,

"... überhaupt nicht...?!", keifte der Raikage.

Jiraiya nickte.

"Warum hast du dann nichts gesagt?!" Ryoko blickte halb erleichtert, halb entsetzt zu ihm herüber.

Er senkte den Kopf.

"Es war mir peinlich", murmelte er, "es tut mir Leid, aber ich wollte einfach nicht... dass jeder erfährt..." Er brach ab.

Zum Teil betroffen, zum Teil bemüht, nicht zu lachen, starrte Kakashi ihn an.

Der Raikage nickte langsam.

"Ich verstehe...", sagte er, zum ersten Mal in einer normalen Lautstärke, "ich verstehe das sogar sehr gut..."

Mit behutsamen Bewegungen erhob er sich, und trat an ein Fenster.

"Verdammt, wie gut ich das doch verstehe."

Als er sich dann herumdrehte, zog sich ein dünnes Lächeln über sein Gesicht.

"Nun, Tochter", sagte er, "es sei dir verziehen. Bring deine Studien in diesem Dorf zu Ende, und dann kehre in allen Ehren zurück nach Hause."

Ryoko verbeugte sich tief, dann erhob sie sich. Kakashi tat es ihr gleich, und die beiden näherten sich der Tür.

Als sie hindurchschritten, ignorierten sie sowohl den Hokage, der sich vor Lachen neben der Tür krümmte, als auch die Worte des Raikage, als er hinter ihnen sagte:

"... ob es vielleicht möglich wäre, noch ein Exemplar des vierten Bandes zu erstehen...?"
 

Und Hand in Hand verließen sie das Gebäude, ohne auf irgendetwas zu achten, so voller Glück waren sie, nicht nur ihr Leben, sondern auch sich zu haben...
 

"Und hier, liebe Kinder, beende ich den fünften Band, denn mit Einsatz und Geschick ist es mir gelungen, ein glückliches Ende herbeizuführen. Die Geschichte Kakashis und Ryokos aber endete nicht so glücklich, wie ich es schilderte, denn ein Jahr ist eine kurze Zeit, die schnell vorübergeht, und die Pflichten eines Ninja verlangen, seine Aufgaben über sein Herz zu stellen, so dass Ryoko nach Ablauf des Jahres Konoha verlassen, und in ihre Heimat zurückkehren musste, Kakashi mit seinem Schmerz alleine zurücklassend, der nicht einmal dadurch gemildert werden konnte, dass er sich vorstellte, nun könne Ryoko letztendlich doch noch glücklich werden, auf dem Throne Kumos, wenn ihr Vater dereinst dahingehen sollte.

Doch dieses Ende werde ich nicht erzählen, denn ich weiß, was die Leser wünschen, und das ist ein Glückliches Ende, keines, in dem alle einsam sind, und voller Trauer.

Nein, ich werde euch nicht von dieser tiefen Trauer berichten.

Nicht in diesem Band jedenfalls."
 

Tja, das wars! Ende, Schluss, Fin, End, Vorbei.

*schnief* Gefällt euch das Ende? Oder nicht? Sagt es mir! Sagt es mir alle! Ich will Kommentare kriegen! Gaaaanz vieeeele! *brüll*

Ach ja... ähm... hier als kleiner "Anhang" noch mal das Gespräch, das Kakashi und der Hokage am Anfang geführt haben (auch, wenn man es sich wahrscheinlich auch so zusammenreimen kann), sowie ein alternatives Ende, dass Jiraiya (ich nehme mal an, jetzt ist klar, dass er der Märchenerzähler war) nicht erzählen wollte. Aber jetzt macht euch mal keine zu großen Hoffnungen, ein happy End gibt es nur, wenn man nach "...sondern auch sich zu haben..." zu lesen aufhört. Das alternative Ende ist mehr... ein dummes Ende.

Aber wie dem auch sei, ich danke euch, dass ich mir so lange die Treue gehalten habt.
 

P.S. Wie alt ist Jiraiya eigentlich? Ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Ahnung von ihm.... bei meinem Manga - Stand kam er noch gar nicht vor... alles, was ich über ihn weiß, weiß ich von Nihon...
 

P.P.S Apropos Nihon... tjaa, da ich nicht weiß, ob ich es morgen schaffe, zu deinem Geburtstag zu kommen, weil ich ja nicht weiß, wann ich wieder da bin... sieh das hier als ein Stück Geschenk an, okay? Und wir werden ja sehen, ob es klappt, ja?
 

P.P.P.S Jetzt aber wirklich die letzten Extras der Gesichte, nicht die Besten, aber die Letzten halt^^
 

*Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras* Extras*
 

Erstens

Beim Hokage. Das Gespräch, das alles ins Rollen gebracht hat. Weil Ryoko sich die Ohren nicht gewaschen hat.
 

Kakashi: "Ehrwürdiger Hokage. Ich möchte ganz gerne Jiraiya entgegengehen. Ich habe nämlich nichts mehr zu lesen, und deshalb...."

Hokage: "Aber es ist ein weiter Weg, Kakashi. Ich weiß nicht, ob ich dir so langen Urlaub geben kann..."

Kakashi: "Aber ich hab doch schon so viel für das Dorf getan! Und etliche Überstunden gemacht! Da hab ich mir ein bisschen Urlaub verdient, oder nicht?"

Hokage: "Hm... na gut... aber nur unter einer Bedingung. Es müssen zwei Bücher sein. Ich will schließlich auch eins haben!"

Kakashi: "Wenn es sein muss. Aber zahlen könnt Ihr das selber!"

Hokage: *grummel*
 

Zweitens

Das Dumme Ende. Das Jiraiya nicht erzählen wollte, weil die Leser immer ein Glückliches haben wollen.
 

Das Jahr war schnell vergangen, und nun war der Schnee auf den Wegen geschmolzen, die Bäume waren wieder grün, die Blumen wuchsen und verwelkten.

Und Ryoko war fort.

Er blieb alleine zurück. Einsam.

Mit Tränen in den Augen blickte Kakashi in die Ferne, in die Richtung, in die Ryoko verschwunden war, in die Richtung, wo sie wohl schon lang die Grenze zum Wolkenreich überschritten hatte, während hier alles trostlos schien, obwohl die Sonne war am Himmel stand, obwohl die Blätter in einem sanften Wind geschaukelt wurden.

Mit müden Bewegungen wandte Kakashi sich um, und ging langsam zurück in seine Hütte.

Sie war ihm noch nie so klein erschienen, und zugleich so verlassen.

Als wäre mit Ryoko auch etwas anderes fortgegangen, das bis dahin immer hier gewesen war.

Sein Glück.

Seine Freude.

Der Funken Hoffnung. Der winzige Widerschein von Licht in der unendlichen Dunkelheit.

Verloschen...

Vergangen auf ewig.
 

In eben diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und ohne eine Antwort abzuwarten, trat Jiraiya ein.

"Morgen, Kashi."

"Lass mich in Ruhe", murmelte Kakashi, "lass mich allein."

"So weit kommt es noch!" Jiraiya lachte. "Ich lasse nicht einfach zu, dass du dich so hängen lässt, bloß, weil du seit kurzem eine Fernbeziehung führst."

"Eine... was?"

"Na, eine Fernbeziehung. So nennt man das, wenn..."

Kakashi wandte sich um.

"Ich weiß, was eine Fernbeziehung ist!"

"Na, dann frag doch nicht so blöd."

Mit einer Bewegung zog Jiraiya etwas aus der Tasche.

"Hier", sagte er, "für dich."

Es war ein Buch.

"Flirtparadies", stand darauf, "Band 5".

Als Kakashi den Einband hob, fiel etwas zwischen den ersten Seiten heraus. Ein Brief, adressiert an Kakashi. Ein Brief aus Kumo.

"Und jetzt hör schon auf, Trübsal zu blasen", sagte Jiraiya, indem er Kakashi auf die Schulter klopfte.

"Komm mit!"

Kakashi sah ihn an.

"Wohin?"

"Na, wohin schon?"

Jiraiya grinste breit.

"Brombeeren sammeln."

Und das taten sie dann auch.

Amora sammeln.
 

P.P.P.P.S. Nun aber wirklich ciao. Und bis auf unbestimmte Zeit lebt wohl!
 

P.P.P.P.P.S. Schon mal im Portugiesisch-Lexikon nachgeguckt, was Amora eigentlich heißt?
 

Shijin



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Kommentare zu dieser Fanfic (39)
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Von: abgemeldet
2008-07-15T21:46:48+00:00 15.07.2008 23:46
xDDDDDDDDD
omg ich lach mich schrottig x'DDDD
ich musste so lachen das selbst das einigermaßen traurige ende mich nit berührt hat xDDD

"Du halt bloß die Schnauze!"

omg wie GEIL xDDD
wahaha

wahnsinns ff!! haha xD *favo klick*

chuchu MiShIa xD
Von: abgemeldet
2007-01-21T15:23:24+00:00 21.01.2007 16:23
Cooool!
Boah ...
Aber das Ende ...
Wieso is Kashi-kun denn net mitgegangen?
Da hätte der Hokage doch sicherlich ma was arrangieren können, oda?^^
Njo, aber das Ende war trotzdem nicht wirklich schlecht ...
Es war ne Mischung xD
Echt geile FF!
Von: abgemeldet
2006-12-17T12:55:32+00:00 17.12.2006 13:55
Also,ich schreib das jetz hier ma für alle Kapuis rein! xDDDD
*rausper* ...
Das war ja wohl ne Supa,mega,hammer,geile,abgefahrene...(un was es sonst noch so für Ausdrücke dafü gibt) Geschicht!
Total klasse xDDDDDDDD ^^
Besonder die "ich-glaub-dir-eig-alles-Ryoko" is supa,also in der Szene da wo Kakashi der das mit Brombeergakure sagt ...*sich wegschmeiß un fast totlach*
Das is vool geil^^
Schade das de nicht schreibst wies mit Kakashi un Ryoko weita geht,aba bisdahin is auch gut ... dann kann man sich halt seine eigene Fortsetzung ausdenken! *gg*
CuCu...Kumiko
Von: abgemeldet
2006-12-17T10:27:06+00:00 17.12.2006 11:27
wie geil ... so kenn wir Kakashi ja ... sein geliebtes Flirtparadies xDDD
Aba wie der da am Anfang Ryoko bemerkt ... loool ... einfach nur supa^^

CuCu ... Kumiko
Von: abgemeldet
2006-12-17T10:09:48+00:00 17.12.2006 11:09
*GG* also ich find die Story supa! heheh :)
Un soll ich dir noch was sagen ? Ich schlage dich auch nicht dafür xD lool
Das wird bestimmt noch lustiger im nächsten Kapi un ich bin schon total gespannt ... un deine "Eingriffe" so dazwischen mit erklären un das is ja eig gar kein König unso ... das ist voooll lustig! xDDD
Mach ma schön weita so!^^

CuCu ... Kumiko
Von:  Rufus_Papparazzi
2006-06-21T19:43:10+00:00 21.06.2006 21:43
coooooo~l!!! ich lag ja sowas vorm pc^o^ ich war fast die ganze zeit nur am lachen und konnt manchma gar net richtig lesen *lol* armer kashi!! *g* und jiraiya, zum totlachen (<- gut das ich das gelassen habe, sonst hätt ich nicht weiterlesen können^-^) hab auch schon die anderen parts gelesen und... einfach nur genial*g* (wegen dir war ich noch um 2:30 Uhr wach=.=, aber in wirklichkeit überhaupt nicht müde^o^v) ich fänds ja toll wenn du noch weiterschreibst (nicht genug bekomm *grins*)
Von:  Zipp
2006-06-21T07:38:56+00:00 21.06.2006 09:38
hab mir grad die komplette fic durchgelesen XD
find sie klasse!!
Kakashi ist leider viiiel traurig *mag ihn lustig mehr*, aber jiraya ist nur noch zum brüllen, wenn er mit seinem buch voran schreitet und die gerade ablaufende situation vorliest XDD!!
Klasse Fic!! *groß lob*
Von:  Trailerpark
2006-05-18T20:16:31+00:00 18.05.2006 22:16
*LOOOOOL* deine ff is so genial!! xD bin noch nich ganz durch, aber konnte bis jetzt herzlich lachen!! xDD
Von: abgemeldet
2006-02-12T19:14:38+00:00 12.02.2006 20:14
*rofl*
Wie herrlich, das arme flirtpardis... XD
*knuffel*
ala
Von: abgemeldet
2006-02-12T19:00:23+00:00 12.02.2006 20:00
*lol*
Wie herrlich!
Sehr amüsant geschrieben... Ich hoffe das ändert sich nicht...^^
Egal. Ich les gleich das nächste Kapitel!^^
*knuffel*
ala


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