Kuss
Einheit 04: Kuss
Also, ich will mich erst mal bei meinen ganzen Kommisschreibern bedanken^^
Ihr habt mir echt Mut gegeben!!
Ich muss noch sagen, das ihr euch über die komischen Kapitelüberschriften nicht wundern dürft, aber zur Zeit bin ich irgendwie einfallslos^^'
"Bitte wach auf Bruder... Bitte!" Kazuhi rannte mit der schwebenden Trage, auf der ihr bewusstloser Bruder lag, in die Krankenstation.
"Arme Kazuhi..." flüsterte Leena, die mit den anderen im Wartungsraum stand.
Tune senkte bedrückt ihren Kopf. Sie wusste, was Kazuhi für Quallen durchlitt.
Denn sie hatte diese Quallen auch durchleiden müssen.
Aber viel, viel schlimmer.
Sie dachte an Ernest.
Kazuhi saß auf einem Stuhl, der neben den Bett ihres Bruders stand.
Er war immer noch nicht bei Bewusstsein.
"Es ist alles meine Schuld..." sprach sie erbittert.
'Ich wollte mich doch nur ein bisschen von dir zurückziehen. Ich hatte so eine Angst vor meinen Gefühlen.' setzte sie in Gedanken zu.
Milde strich sie ihm den Pony aus dem Gesicht.
Plötzlich schauderte sie und zog ängstlich die Hand zurück.
Krampfhaft probierte sie ihre Gefühle zu unterdrücken.
Niemals durfte sie zeigen, was in ihrem innerem vorging.
Sie musste probieren es mit aller Gewalt zu unterdrücken.
Aber... sie schaffte es nicht.
Im nächsten Moment beugte sie sich zu ihrem Bruder runter und küsste ihn zart auf die Lippen. Zu stark waren ihre Gefühle für ihn.
Am liebsten hätte sie sich gewünscht, das Yu jetzt aufwachen würde und den Kuss mit aller Leidenschaft erwidert hätte.
Aber nein, er lag immer noch da, die Augen geschlossen und erwiderte nicht die sanfte Berührung ihrer Lippen auf den seinen. Kazuhi löste sich von ihm und ließ ihren Blick auf ihn ruhen. Ein Glück, dass Dr. Croford und das restliche Arztpersonal vorhin weggegangen sind.
Hätte jemand gesehen, das sie ihren eigenen Bruder küsst, dann...
Das schlimmste wollte sie sich gar nicht ausmalen.
Nein, sie wollte nur hier bei ihm bleiben. Bis er aufwachen würde.
Aber das Gefühl der Müdigkeit überkam sie nach einer Zeit leise.
Langsam verschränkte sie ihre Arme auf der Bettkante und legte ihren Kopf darauf.
Die Augen schlossen sich automatisch und ihre letzten Gedanken galten ihrem Bruder Yu, bevor sie einschlief...
Yu wurde mitten in der Nacht wach. Sofort fiel ihm auf, dass er nicht alleine war. An seinem Bett lag jemand, der den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt hatte. "Ka-kazuhi..." Er richtete sich auf. Sein linkes Bein schmerzte unwahrscheinlich. Schwach konnte er sich erinnern, was im letzten Kampf passiert war.
Er war zu sehr in seinen Gedanken vertieft gewesen. Kazuhi hatte die ganze Zeit lang gerufen. Und dann... dann..
Reflexartig kniff er seine Augen zusammen, als ob er damit probierte seine Gedanken ausradieren zu können. Aber es klappte nicht. Wieder richtete er den Blick auf Kazuhis Haarschopf. Sie sollte die Nacht lieber nicht hier verbringen...
Yu stand vorsichtig auf. Trotz des großen Schmerzes in seinem linken Bein, was in einen weißen Verband gehüllt war, der sich an einigen Stellen rot verfärbt hatte, ging er langsam zu seiner Schwester. Behutsam hob er sie hoch und ging mit ihr zum Mädchenzimmer.
Er legte sie auf ihr Bett und deckte sie zu. Vorsichtig strich er noch mit seiner Hand über ihre Wange. Diese unwahrscheinlich zarte Haut, die er so liebte...
Niemals durfte er sie eigentlich so berühren...
Und dennoch, brannte so ein verlangen in seinem inneren, was er kaum bändigen konnte.
Mit dem Finger strich Yu über ihre Lippen.
'Nur dieser eine Kuss,' dachte er.
Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie sanft auf die Lippen.
"Kazuhi..." Er wand sich ab und ging zurück in die Krankenstation.
Kazuhi öffnete ihre Augen leicht. Sie war schon seit mehrere Minuten wach gewesen und hatte nur so getan, als ob sie noch schlafen würde.
Sie wusste das ihr Bruder sie küssen wollte und dennoch... hatte sie ihn nicht aufgehalten...
Auch sie wollte seine warmen Lippen auf den ihren spüren, seine warmen Hände fühlen, die ihren Körper berührten.
Hektisch zog sie die Bettdecke über ihren Kopf. Was hatte sie nur für perverse Gedanken?
Die ganze Zeit hatte Kazuhi nicht mitbekommen, das der Atem des blonden Mädchens in dem Nachbarbett stockte.
Sie war noch wach und hatte alles mitbekommen.
Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe. Was sollte sie machen?
Ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihre Rippen.
Konnte sie mit ansehen, wie sich Yu und Kazuhi in einander verlieben?
