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Literarische Ergüsse

von

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Kaffee

Ich weiß nicht mehr, wann ich angefangen habe, den Geschmack von Kaffee zu mögen. Irgendwann während des Studiums wohl. Alle haben Kaffee getrunken, also habe ich auch angefangen, mich durchzutesten. Café Latte, Latte Macchiato, Cappuccino, Espresso, Café Crema oder einfacher Filterkaffee. Natürlich gibt es noch viel mehr Arten, wie man Kaffee zubereiten kann. Wie hoch ist der Milchanteil im Getränk, werden noch irgendwelche Sirupe hinzugefügt? Fettarme oder Vollfett-Kuhmilch? Oder vegane Milch und wenn vegane, welche? Sojamilch, Hafermilch, Reismilch, Mandelmilch? Ich bin mir sicher, ich habe lange nicht alle Arten von veganer Milch aufgezählt.

Und dann geht es um die Bohne. Wie hoch ist der Säureanteil? Aus welchem Teil der Region kommt er? Fairtrade oder nicht? Es gibt wirklich vieles, was man beim Bestellen eines Kaffees beachten muss.

Meine Mutter hat schon immer Kaffee getrunken. Nicht schon immer natürlich, aber wenigstens, seitdem sie vier Jahre alt ist, erzählte sie mir vor Kurzem.

„Aber mit viel Milch natürlich, das war dann ja auch nicht bitter und sehr lecker!“, sagt sie.

Mir ist Kaffee auch mit viel Milch oft viel zu bitter. Und ich bin jetzt 24. Deshalb trinke ich auf der Arbeit in der Bäckerei meinen Kaffee immer mit viel Milch und vier Süßstofftabletten.

Neulich war mein Freund bei mir auf der Arbeit, um dort zu frühstücken und ich stellte uns beiden jeweils ein großes Glas Kaffee mit viel Milch hin, nur, dass in meinem Kaffee wieder vier Süßstofftabletten waren. Als ein Kunde herein kam und ich diesem Brötchen oder Brot oder Kuchen einpackte (irgendwas davon wird es in einer Bäckerei schon gewesen sein), trank er währenddessen seinen Kaffee aus und nippte anschließend an meinem, verzog dann aber überrascht das Gesicht.

„Das schmeckt wie Zuckerwasser“, stellte er mit einem schiefen Grinsen fest und schaute mich ungläubig an, woraufhin ich selbst lächelnd mit den Schultern zuckte, weil ich nicht wusste, was ich daraufhin erwidern sollte.

Ein Bekannter von mir interessiert sich akribisch genau für Kaffee. So genau, dass er die Bohnen selbst mahlt und genau abwiegt. Und er mahlt die Bohnen überall selber, auch wenn er zu Besuch ist, denn er hat eine tragbare Kaffeemühle. Ich glaube, er hat auch mal bei irgendeiner Kaffee-Weltmeisterschaft mitgemacht, aber da bin ich mir nicht mehr sicher, denn wenn ich so genau darüber nachdenke, hätte ich nicht mal gedacht, dass es eine Kaffee-Weltmeisterschaft gäbe. Andererseits gehört Kaffee für viele wohl zum Alltag dazu, insbesondere morgens, um wach zu werden, aber auch in der Pause bei der Arbeit, dann natürlich nachmittags zum Kuchen oder Keks und eigentlich auch sonst immer, wenn es sich so anbietet, wie z.B. beim Friseur oder überall, wenn man auf irgendwas warten muss. Wenn das Auto in der Reparatur ist und man es abholen will zum vereinbarten Zeitpunkt, aber dann ist es doch noch nicht fertig und man muss noch eine Stunde abwarten. Neben dem Kaffee bekommt man immer auch ein Glas Wasser angeboten, auf das ich nicht selten zurückgreife, aber meistens handelt es sich dann nur um bloßes Leitungswasser ohne Sprudel, was irgendwie traurig ist. Deshalb nehme ich nun, seitdem ich mich entschlossen habe, Kaffee zu trinken und zu mögen, immer Kaffee mit Milch.

Würde die Gesellschaft noch ohne Kaffee funktionieren?

Obwohl ich Kaffee noch nicht lange trinke, habe ich seitdem ich bei meiner Mutter aus- und in meine Wohnung eingezogen bin schon immer eine Kaffeemaschine.

Anfangs war es eine Jura-Kaffeemaschine, ein Überbleibsel aus der früheren Ehe meiner Eltern. Diese Maschine war oft kaputt und stand früher einmal in der Ferienwohnung meiner Familie. Als ich in meine erste Wohnung einzog, war sie auch dann kaputt, irgendwie.

Meine zweite Kaffeemaschine war eine Tchibo-cafissimo-Maschine, die ich von meinem Vater bekommen habe. Sie kommt aus der Zeit, in der mein Vater alleine lebte in dem großen Haus, was wir früher alle zusammen bewohnten. „Wir“ sind meine Mutter, mein Vater, mein Bruder und ich. Und unsere beiden Haustiere, ein Kater und eine Hündin. Der Kater lebt nicht mehr.

Und nun besitze ich eine weiße Filtermaschine von Melitta, die mich an die Kaffeemaschine erinnert, die meine Mutter lange hatte, bis ich etwa 12 Jahre alt war. Die Kapselmaschine spie auf einmal grünes, nach fauligen Eiern stinkendes Wasser aus, als ich einen Latte Macchiato – also einen Kaffee mit viel Milch – trinken wollte, weshalb ich sie lieber nicht mehr nutzen wollte.

Und die Filtermaschine gefällt mir. Sie macht einfachen Kaffee, wobei ich einstellen kann, ob dieser intensiv oder nicht intensiv schmecken soll. Bisher steht der Regler auf der Mitte zwischen den beiden Extremen, weil Kaffee bitter ist, egal, ob er intensiv ist oder nicht.



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