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Storm of the Feeling

Sommerwichtel 2019
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Überarbeitet mit Duden Rechtschreibprüfung. Ich hoffe, auch so, dass ich die größten Fehler gefunden habe und mit dem Duden gut beseitigen konnte.
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Picture of you

Es war einer dieser Tage, an denen man sich wünschte, nicht aus dem Bett gekommen zu sein. In ihm einfach zu verweilen, sich einzukuscheln mit einer heißen Tasse Kakao und dazu einem Serienmarathon „Supernatural“. Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass sie unter anderem ein Serienjunkie war. Wenn man Serien schauen als Sucht bezeichnen konnte, dann war sie eben schuldig.
 

Ein Blick auf ihr Handy verriet ihr, das es nur 15 °C waren. Leicht seufzte sie, ehe sie zum marineblauen Schal griff. Ehe die junge Frau sich ihre Tasche schnappte und die Wohnung verließ.
 

Kaum trat sie hinaus, machte sie ihren dunkelgrünen Regenschirm auf. Regen und das im August. Jedoch was erwartete sie auch? Sie wusste Bescheid, als sie auf das Angebot vom „415 Magazin“ eingegangen war.

In Dublin herrschte maritimes Klima, gekennzeichnet von milden Winter und kühlen Sommern und wenig extremen Temperaturen. Sowie der August dafür bekannt war, dass er im Schnitt der feuchteste Monat von allen war.

Bereute sie es, in Irland zu sein? Ohne darüber nachzudenken, ist die Antwort ein eindeutiges Nein. Sie liebte das Land, die Landschaft, die Menschen und natürlich die Kultur und ihren Job. Das Wetter, das nervte sie hin und wieder, aber die positiven Aspekte überwogen trotz allem.
 

Tentens Mutter würde sie als Träumerin bezeichnen, die einem Hirngespinst nachjagte. Vielleicht sogar als rebellische Phase, die sie in der Jugend nicht vollständig ausgelebt hatte. Da würde sie ihrer Mutter widersprechen. Sie hat ihren Beruf, ihr Leben nicht weggeworfen, um einem Jugendtraum nachzujagen. Das Fotografieren war ihr Traum. Sie wollte schon in der Kindheit eine Fotografin werden und keine Psychiaterin wie ihre Mutter oder Chirurgin wie ihr Vater.

Was hatte sie am Ende gemacht? Nach der High School besuchte sie die Universität, um ihre Eltern zufriedenzustellen, damit sie Stolz sein konnten auf ihre einzige Tochter. Jedoch enttäuschte Tenten ihre Erziehungsberechtigte als Erstes darin, dass sie Psychologie studierte. Das war nicht das, was ihre Eltern sich erhofft hatten. Immerhin sind die zwei studierte Mediziner.

Den Unterschied kannte sie so gut wie kein anderer. Ein Psychologe konnte in erster Linie keinen behandeln - es sei denn, er ist ein ausgebildeter Psychotherapeut. Sprich nach dem Bachelor und Master, den man in klinischer Psychologie absolvieren musste, folgte dem dann eine mehrjährige, kostspielige Ausbildung. Nur um am Ende anderen in Gesprächen zu helfen. Einfach ausgedrückt: Behandlung ohne Medikamente. Denn Psychologen durften keine verschreiben.

Nur ein Psychiater dürfte ein Rezept für Arzneimittel ausstellen, denn er war ein Absolvent der Medizin mit der Fachrichtung der Psychiatrie.
 

Sie schüttelte ihren Kopf, daran wollte sie nicht denken. Nicht daran erinnert werden, wie enttäuscht ihre Eltern waren - wohl eher ihre Mutter. Ihr Vater hatte am Ende Verständnis, er konnte nachvollziehen, warum sie ihren Beruf als Unternehmensberaterin bei Hyuuga Corp. aufgegeben hat. Sie hörte auf ihr Herzen, erfüllte sich ihren Traum. Das machte ihren Vater am Ende stolz. Das Tenten den Mut aufbrachte, ihrem Traum zu folgen, um glücklich zu werden.
 

Lächelnd betrat sie das Café „Mocha Rose“. Sie liebte das Bistro, sodass sich ihre Stimmung sogleich aufhellte und all ihre negativen Gedanken sofort wie weggespült waren. Jeden Morgen roch es hier himmlisch nach frisch gemahlenen Kaffee und dem prächtigen Gebäck aus der hinteren Backstube. All das vermischte sich mit einem herrlichen Rosenduft. Einzigartig, das war das Café auf jeden Fall und ihn missen wollte sie auch nicht mehr.
 

„Guten Morgen Tenten“, hörte sie Jack sagen.

Jack O'Leary, der beste Barista, denn sie kannte. Er wusste ganz genau, wie sie ihren Kaffee trank, er brachte sie immer wieder zum Lachen. Die roten Haare, die leichte Sommersprossen im Gesicht und die Grübchen, wenn er lachte. Ein Angestellter, wie in jeder Kunde liebte freundlich, zuvorkommend und aufmerksam. Jeden Stammkunden kannte er und sprach diese mit Namen an.

„Morgen Jack“, antwortete Tenten ihm schließlich lächelnd.

„Dein Toffee Nut Latte kommt sofort“, sagte Jack grinsend und Tenten könnte nicht anders, als zu lächeln.

Nur hier bekam sie diesen Kaffee und er war der Beste. Jede Sorte war ausgezeichnet. Wenn es ein Kaffeepokal geben würde, dann würde sie dem Mocha Rose Café sofort einen verleihen.
 

Lächelnd besah sie sich das Gebäck, während sie auf ihren Kaffee wartete.

„Was nehme ich nur dieses Mal“, fragte sie sich selbst.

Tenten wippte leicht mit ihren Füßen. Die Entscheidung fiel ihr schwer. Es gab alles, was das Herz begehrte, Torten- und Kuchenstücke, Muffins, Cupcakes, Croissant und vieles mehr. Jedes einzelne Stück sprach sie an, aber alles konnte sie nicht mitnehmen.

„Packst du noch ein Croissant mit Erdbeeren gefühlt ein?“, bat sie Jack lächelnd und besah sich trotz allen das andere Gebäck. Sehnsüchtig ging ihr Blick zu der Auswahl an Torten.
 

Als sie ihren Namen hörte, richtete sie sich auf. In dem Moment, als sich umdrehte, wurde sie von einem anderen Kunden angerempelt. Sein Kaffee kippte um, ein Teil des verschütteten Getränks fand sich auf Tenten wieder. Welcher auf der beigen Jacke und dem marineblauen Schal einen dunkelbraunen Fleck hinterließ.

„Pass doch auf du Trampel“, kam es von ihrem Gegenüber, da ein Klecks ebenso auf ihm gelandet war.

Jedoch erwischte es bei ihm nur die Krawatte, vielleicht auch etwas sein Hemd, das konnte Tenten beim besten willen nicht sagen.

„Sagt der Richtige. Vielleicht solltest du deine Augen aufmachen, anstatt auf dein bescheuertes Handy zu starren“, konterte Tenten.

Diese Unterstellung würde sie nicht auf sich sitzen lassen. Dass man ihr für etwas die Schuld zuschiebt, wofür sie nichts konnte. Vielleicht hätte sie besser aufpassen können und sollen, aber er hätte genauso achtsam sein Können und nicht sie gleich anzukeifen.

„Du wirst die Reinigung bezahlen“, antwortete der Mann ihr gegenüber und sah seine Schuld nicht ein.

Es war nicht sein Fehltritt, dachte er zu mindestens.

Tenten jedoch sah das nicht ein, als sie nach Luft schnappte, um zu antworten: „Ganz sicher nicht!“
 

Bevor der Streit weiter eskalieren konnte, schritt Jack jedoch ein. „Hier ein frischer Kaffee. Der geht aufs Haus“, meinte Jack freundlich lächelnd, als er ihm einen neuen Becher überreichte.

„Das ist auch das mindeste“, grummelte der Mann, als sein Handy klingelte und er redend das Café verließ.
 

„Hmpf“, kam es beleidigt von Tenten. „Warum gibst du dem ein Kaffee aus? Der Arsch war selber schuld“, redete eine beleidigte Tenten weiter.

Ihn sollte sie dazu auffordern, die Reinigung zu bezahlen. Ihre Sachen waren dahin und so sollte sie auf der Arbeit auftauchen? Peinlich würde das auf jeden Fall werden.

„Ach komm Tenten, es lohnt sich nicht, sich über solche Menschen aufzuregen. Das ist verschwendete Energie“, meinte Jack versöhnlich und hielt ihr ihre gewünschte Bestellung hin. „Also lass dich nicht Ärgern und viel Erfolg auf der Arbeit“, flötete ein gut gelaunter Jack, ehe er das Geld entgegennahm und anschließend weiter bediente.
 

Tenten nickte, ehe sie das Lokal verließ. Natürlich hatte Jack recht gehabt. Jedoch konnte sich nicht anders, als sich über diesen Volldeppen aufzuregen. Wenigstens hätte er sich entschuldigen können oder einsehen, dass es ebenso sein Fehler gewesen ist. Nein, nichts dergleichen. Sie alleine war seiner Meinung nach schuld. Heute schien es so, als wäre der Tag wie verhext. Alles lief schief, was nur schief laufen konnte. Der Regen, obwohl das sie nicht verwundern sollte. Gefolgt von dem unverschämten Typen und wer wusste, was noch alles passieren würde, was ihr die Laune weiterhin verderben könnte. Jedoch wollte sie auch nicht alles so schwarzmalerisch sehen.
 

Etwas mürrisch betrat sie schließlich das Gebäude, in welchem sie arbeitete. Sie grüßte nur knapp die Empfangsdame, ehe sie zum Fahrstuhl ging und dabei die ganze Zeit an ihrem Getränk nippte. Wenigstens etwas Freude, wenn der geliebte Kaffee den Tag erhellte und erfreute. Ihr persönliches Lebenselixier.
 

„McCarthy will dich sehen“, kam es von Aileen O'Conner, als Tenten ihre Tasche auf ihrem Schreibtisch abstellte.

Sogleich musste sie seufzen. „Weißt du, was er will?“, erkundigte sie sich bei ihrer Kollegin.

Tenten blickte zu ihr, die nur den Kopf schüttelte.

„Aileen, wo ist deine Kolumne“, hörte man eine männliche Stimme rufen.

Tenten sah, wie sie grinsend die Augen verdrehte und sich kurz darauf auf den Weg machte.
 

Tenten selbst ging ins Büro des Leiters, als sie anklopft und nach einem herein eintrat.

„Sie wollten mich sehen?“, fragte Tenten und blickte dabei zu McCarthy.

Jener nickte. Nur um kurz darauf von den unzähligen Unterlagen aufzublicken, als er sich schließlich erhob.

„Mitkommen“, kam es von McCarthy und er ging los.

„Unser Magazin möchte über die begehrten Junggesellen von Irland schreiben“, erklärte McCarthy ihr, während er sich dem Konferenzraum näherte.

Dort saßen bereits einige Journalisten, die auf ihren Chef warteten, um mit dem Meeting beginnen zu können.

„Du sollst Kankuro Sabukuno fotografieren, der sich endlich bereit erklärt hat, sich ablichten zu lassen“, erzählte McCarthy und blieb vor dem Konferenzraum stehen, „die Informationen bekommst du von Erin.“

Tenten nickte und wollte los, als er sie kurz aufhielt.

„Tenten, vermassel es nicht und zieh dir was Sauberes an.“ Beendete McCarthy seine Rede und deutete damit auf die Kaffeeflecken vom Schal und der Jacke.

Peinlich berührt nickte sie. „Sie können auf mich zählen, Chef“, sagte Tenten zuversichtlich und ging.
 

Bei Erin blieb sie schließlich stehen.

„Hey Erin. Ich soll dich nach dem Shooting mit Kankuro Sabukuno fragen“, kam es von Tenten lächelnd.

Während sie den kritischen Blick von Erin bemerkte.

„Als Fotografin solltest du etwas mehr auf ein gepflegtes Äußeres legen“, kam es von Erin fast schon abschätzig.

Tenten konnte sie nicht leiden, sie war eingebildet, hochnäsig und hielt sich für was Besseres, obwohl sie eine gewöhnliche Sekretärin war. Selbst ein Affe könnte ihren Job erledigen. Sie riss sich zusammen, einen erneuten Streit konnte sie nicht gebrauchen.

„Von DIR brauche ich keine Modetipps. Also mein Shooting“, drängte Tenten jene und blickte sie bemüht geduldig an. Jeder, der Tenten kannte, konnte sehen, das sie genervt war.
 

Erin überreichte ihr einen Zettel, auf dem alles drauf stand, was sie wissen musste. Ein knappes Danke kam von Tenten, als sie sich umdrehte und zurück zum Schreibtisch ging. Dabei studierte sie den Zettel, um 15 Uhr hatte sie am Steg zu sein. Der werte Herr wollte das Shooting scheinbar auf einer Jacht oder einem Boot veranstalten.

Erneut verdrehte sie die Augen. Da wollte einer Eindruck schinden und gleichzeitig mit seinem Vermögen angeben, wie sie fand. Allerdings war es ihr egal, denn sie musste nur die Bilder machen.
 

Die Zeit war perfekt gewesen, so hatte sie noch die Gelegenheit, sich daheim umzuziehen und anschließend würde sie runter zum Pier fahren. Zuerst jedoch musste sie ihre Arbeit erledigen, bevor sie gehen konnte.
 

Die Zeit war wie im Flug vergangen, als sie pünktlich am verabredeten Ort stand. Der einzige Vorteil war, dass der Regen endlich nachgelassen hatte und die Sonne sogar kurz hervorzukommen schien, trotzdem blieben die grauen Wolken erhalten. Sommerregen war hier etwas Alltägliches.
 

„Sie müssen die Fotografin von 415 sein?“, hörte sie eine männliche Stimme fragen.

Die Überraschung des Mannes war nicht zu überhören gewesen. Scheinbar hatte man nicht mit einer Frau gerechnet, typisches Schubladendenken.

„Ja, ich bin Tenten Ama, und sie müssen Mister Sabukuno sein“, fing Tenten an und hielt ihm lächelnd die Hand hin.

Vielleicht hatte sie sich in dem Mann getäuscht, den er schien nett zu sein. Er nahm ihre Hand entgegen und schüttelte leicht den Kopf.

„Da muss ich Sie leider enttäuschen Miss Ama, ich bin James Ryan, der Assistent vom Mister Sabukuno“, klärte James sie lächelnd auf.
 

Bevor Tenten einen laut der Entschuldigung äußern konnte, fuhr James fort: „Wenn Sie mir bitte Folgen würden.“

Kaum das er das sagte, machte er sich auf den Weg. Das Einzige, was Tenten schaffte, war es zu nicken und ihm zu folgen.
 

„Der Fotograf vom Magazin ist da“, fing James an und benutzte unbeabsichtigt die maskuline Bezeichnung.

„Wurde auch Zeit“, hörte man Kankuro Sabukuno sagen, als er von seinem Handy aufblickte, um zu sehen, ob der Fotograf überhaupt kompetent genug aussah, um ihn abzulichten.

„Sie“, kam es von ihm leicht verärgert, als sich seine Augen zu Schlitzen formten. „Sie haben meine beste Krawatte ruiniert“, fast schon knurrend spie er die Worte aus. Noch immer darüber verärgert, wie das ausgegangen war.

„Ist doch nicht mein Problem, wenn Sie dauernd auf ihr Handy starren als auf Ihre Umgebung“, antwortete Tenten und war kurz davor einfach zu gehen.

Nach der Situation im Café hätte jeder für sie Verständnis gehabt. Ihr Chef jedoch nicht, weswegen sie sich erneut zusammen reißen musste, um den Job über die Bühne zu bringen.
 

In diesem Moment hatte Tenten das Gefühl gehabt, dass das Universum sich gegen sie verschworen hatte. Immer mehr hatte sie das Bedürfnis, sich auf ihrem Sofa zu verkrümeln, in eine Decke sich dabei einzukuscheln und Serien anzuschauen. Wie herrlich dieser Plan sich in ihre Ohren anhörte und wie gerne sie das in diesem Moment tun würde.
 

„Ich Zweifel an, dass Sie genug Professionalität besitzen um ...“, fing Kankuro an, wurde jedoch von Tenten unterbrochen, die ihre Kameratasche auf dem Couchtisch abstellte.

„Ich weiß, wie ich meinen Job zu erledigen habe. Also wenn wir anfangen könnten, ich habe nicht ewig Zeit“, bemühte sich Tenten freundlich zu sein.

In ihren Augen war er grade einfach nur arrogant, ob das stimmte, wusste sie nicht, spielte für sie in diesem Moment keine Rolle. So wie er sich bisher gab, war er das auch.
 

„Wer würde schon mit so einem Arsch ausgehen wollen“, dachte sich Tenten nur und versuchte alle negativen und giftigen Kommentare bezüglich Kankuro Sabukuno zu verbannen. In diesem Moment sollte sie schließlich professionell sein.
 

„Hoffen wir mal“, brummte Kankuro der Tenten dabei beobachtete, wie sie ihr Equipment heraus holte.

Interessiert inspizierte er sie, wie sie grübelnd und genervt von ihm zu seien schien, aber trotzdem sich zusammen riss. Leicht musste er grinsen und stellte dabei fest, dass es noch amüsant werden konnte. Vor allem wenn sie sich so simpel reizen ließ.

Kankuro musterte Tenten genauer, sie war eine attraktive junge Frau. Kurzerhand beschloss er, dass er seinen Spaß heute auch haben könnte. Dass sie nicht so blauäugig war, naiv und leicht zu umgarnen, war ihm bereits aufgefallen. Sie wirkte eher wie eine harte Nuss, die einiges an Anstrengung abverlangen würde, aber jede Bemühung wert wäre.
 

Kurzerhand beschloss er, heute seinen Spaß zu haben, um ebenfalls auf seine Kosten zu kommen. Ein bisschen Vergnügen und Lachen schadete noch keinem.
 

„Sind Sie endlich soweit?“, wollte Kankuro wissen und blickte dabei zu Tenten, die nur leicht aufblickte.

Dabei gab er sich ungeduldig, so als ob er was Besseres zu tun hatte.

„Ein Shooting braucht seine Zeit. Wen Sie keine haben, dann hätten Sie sich nicht damit einverstanden erklären sollen“, antwortete Tenten ihm und sah zu jenem.

Bleib professionell, wiederholte sie ständig in Gedanken wie ein Mantra.

„So lange kann es nicht dauern, ein Bild zu schießen“, widersprach Kankuro ihr und machte seine Zweifel an ihrer Professionalität kund.

Tenten Widerstand dem Drang, ihre Augen zu verdrehen.

„DAS nicht, aber ich werde mehrere machen müssen in unterschiedlichen Positionen und Situationen. Schließlich wollen Sie selbst ein gutes Bild haben und die Besten sind die, die möglichst natürlich wirken“, erklärte Tenten ihm ruhig, geduldig und schien auf einmal ganz in ihrem Element zu sein.
 

Darauf erwiderte er nichts, was sollte er auch sagen? Recht hatte sie schließlich. Wenn ihn schon jeder in dem Magazin sehen würde, dann wollte er angemessen aussehen. Das hatte nichts mit Eitelkeit zutun, denn das war er nicht. Es war der natürliche Drang eines Menschen, gut auszusehen, wenn das Bild in aller Welt zusehen sein wird. Arroganz hatte in dem Fall nichts damit zu tun.
 

„Wir können“, kam es plötzlich von Tenten.

Kankuro hatte nicht mehr damit gerechnet, dass sie bald fertig wäre. Weswegen er sein Handy ausmachte und wegsteckte. Geduldig wartete er darauf, ob sie nähere Instruktionen für ihn hätte.

„Probieren wir erst mal einige hier im Sitzen“, schlug Tenten vor und zeigte dabei auf die dunkelfarbige Couch.

Seine Augenbraue wanderte in die Höhe, jedoch sagte er vorerst nichts und leistete ihrer Anweisung folge.
 

Kaum das er saß, folgte das erste Blitzlicht, sodass er die Augen kurz zusammen kneifen musste, so überrascht war er. Hin und wieder hörte er Anweisungen wie: Lächeln Sie bitte, oder Verändern Sie die Position und Ähnliches. Wie lange er das machte, wusste er nicht. Jedoch nervte es ihn langsam. Vor allem wirkte das auf ihn gestellt, künstlich und unecht.

Konnten gestellte Bilder überhaupt gut ausschauen, fragte er sich dabei gleichzeitig.
 

„So wird das nichts“, meinte Tenten seufzend und erhob sich aus ihrer inzwischen gebeugten Haltung.

Viele unterschiedliche Winkel hatte sie ausprobiert, sowie sie auch die Perspektiven wechselte, aber das wurde nichts. Sein Lächeln sah unecht aus und erreichte nicht die Augen, seine Mimik grüblerisch und wenig freundlich. Wenn sie solch ein Bild ablieferte, dann konnte sie auch gleich Kündigen und zurück nach San Francisco fliegen.
 

„Liegt wohl daran, dass Sie scheinbar nichts von ihrer Arbeit verstehen“, kam es von Kankuro entnervt, der schon geschlagene Stunden damit verbrachte, sich in Szene zu setzen und das zu machen, was sie wollte.

Kein einziges Mal gab er einen Laut des Protestes von sich, aber langsam reichte es ihm einfach. Wie lange er sich wirklich hier schon sich in Szene setzte, wusste er nicht. Ein Blick aus dem Bootsfenster verriet ihm, dass es sehr wohl Stunden sein konnten, ansonsten würde am Horizont nicht die Sonne langsam anfangen, unter zu gehen. Zum Glück hatte er sich heute den Nachmittag freigeschaufelt, sonst hätte er ihr die vermasselten Provisionen in Rechnung gestellt. Für ihn war Zeit kostbar und es war nicht übertrieben zu sagen, dass Zeit Geld war.
 

„Das hat damit nichts zu tun“, widersprach Tenten ihm sogleich.

Etwas beleidigt war sie inzwischen schon. Dass er ihr Inkompetenz vorwarf, ohne es direkt auszusprechen, war für jeden ein Schlag ins Gesicht.

„Das liegt einfach daran, dass Sie so mürrisch sind und egal was wir versuchen, auf jedem Bild sehen Sie aus, als ob sie dazu genötigt und gezwungen seien“, warf Tenten ihm die Wahrheit an den Kopf.

Vielleicht würde das was helfen. Wer wusste, dass schon. Immerhin starb die Hoffnung zum Schluss.
 

„Vielleicht haben Sie ja recht“, gestand Kankuro letztlich ein, als er die herrschte Stille durchbrochen hatte.

Tenten hatte mit allem gerecht, dass er sie sprichwörtlich rauswarf, sie mehr oder weniger feuerte und einen anderen Fotografen verlangen würde, aber nicht mit seinen zustimmen. Perplex sah sie ihn an, denn das hatte ihr die Sprache verschlagen.

Abwartend blickte Kankuro zu ihr, seine Geduld sollte sie nicht strapazieren, jedoch war in dem Moment seine Befürchtung eher die, dass er sie sprachlos gemacht hatte. Innerlich schüttelte er den Kopf darüber.

„Eine professionelle Fotografin sollte solch ein Eingeständnis nicht die Sprache verschlagen“, redete Kankuro drauf los, „wenn Sie mir schon solche Sachen an den Kopf werfen, dann machen Sie auch Vorschläge, wie man es besser machen könnte.“

Abwartend lehnte er sich auf der Couch zurück. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Wie lange Tenten gedenkt Löcher in die Luft zu starren?
 

„Tut mir leid, das war keine Absicht“, murmelte sie leise und räusperte sich kurz.

Ihr Verhalten war Tenten unangenehm. Denn recht hatte er, das wusste sie. Sie regte sich auf, weil er an ihrer Professionalität zweifelte und sie streute Salz in die eigene Wunde, in dem sie das bestätigte, durch ihr Verhalten. Was war heute nur los mit ihr?
 

Fieberhaft überlegte sie, was man besser machen konnte oder wie man etwas änderte. Sie wollte nicht nur sich selbst etwas beweisen, sondern auch ihm zeigen, dass sie ihre Arbeit konnte. Dass sie viel davon verstand und das sie dazu in der Lage war. Einen Ansporn hatte sie zumindest, jetzt fehlte nur noch die Lösung für ihr Problem. Plötzlich kam ihr eine Idee.

„Ich habs“, rief Tenten begeistert aus, als sie mit funkelnden Augen zu ihm blickte.

„Ich höre“, Kankuro wollte wissen, was ihre glorreiche Idee denn nun war oder ob sie überhaupt eine hatte.

„Als Erstes würde ich das Du vorschlagen, vielleicht fühlen Sie sich dann wohler, weil es nicht mehr so formell ist. Somit könnten Sie etwas lockerer werden“, schlug Tenten lächelnd vor.

Tenten selbst blieb jedoch noch beim Sie für den Fall, dass er ihren Vorschlag ablehnen würde. Gespannt blickte sie zu ihm, da sie nicht wusste, wie er darauf regieren würde. Diesen Mann konnte sie nicht einschätzen, er war für sie ein Mysterium.
 

„Von mir aus, wenn du glaubst, dass das funktioniert“, warf Kankuro schließlich zustimmend ein.

Ob das wirklich Wirkung zeigen würde, wusste er nicht, aber er ließ ihr die Chance, dass zu beweisen und seine negative Einstellung damit zu widerlegen.

„Das war alles?“, wollte er wissen und hob dabei zweifelnd eine Augenbraue.

Irgendwie hatte er mit mehr gerechnet als einem Simplen Du. Dann sah er, wie Tenten den Kopf schüttelte.

„Nein, da das Wetter grade mitmacht, würde ich gerne noch einige Bilder draußen an der Reling machen“, schlug Tenten lächelnd vor.

Erneut wanderte Kankuros Augenbraue nach oben. Kankuros zweifel war ihm anzusehen. Er glaubte nicht, dass der Wechsel der Location etwas bringen würde. Jedoch hatte er ihr die Gelegenheit eingeräumt, sich zu beweisen, nun musste er sich auch fügen.
 

„Ich zweifel daran, dass das helfen wird“, gab er ehrlich zu, erhob sich aber trotzdem.

„Warts ab, das ist nicht alles“, sagte sie grinsend und schnappte sich ihre Kamera, ehe sie mit ihm hinaus ging.

Kankuro war gespannt, was sie noch vorhatte, denn äußern wollte sie das erst, wenn er ihr folgte.
 

Tenten entschied sich draußen für die Seite des Bootes, welche hinaus zum Meer ging. Der Hintergrund war traumhaft, wie die Sonne am Horizont runter sank, den Ozean und den Himmel in sanfte Rot- und Orangetöne färbte.

„Bezaubernd“, entwich es Tenten, die von dem Ausblick, der sich ihr bot, wie gefesselt war.

„Danke“, erwiderte Kankuro grinsend.

Natürlich war ihm bewusst, dass nicht er damit gemeint war, und lehnte sich dabei an das Geländer. Tenten konnte nicht anders als ihre Augen zu verdrehen, erwiderte jedoch nichts darauf, um unnötige Diskussionen zu vermeiden.
 

„Ich möchte, dass du mir etwas von dir erzählst“, forderte Tenten ihn schließlich auf, als sie sich in Position brachte, um die nötigen Bilder zu schießen.

„Bitte?“ Kankuros Augenbraue wanderte misstrauisch in die Höhe.

Er traute dem Braten nicht. Er wollte immerhin nicht, dass sein ganzes Privatleben für jedermann sichtlich wird.

„Keine Sorge, du kannst auf meine Integrität zählen. Niemand wird hier von erfahren, aber wenn du vielleicht von deiner Familie, Arbeit, Vorlieben oder gar deine Herkunft erzählst, wird das klappen. Ich meine, dass du abschalten könntest und wir somit ein richtig gutes Bild von dir hätten“, erklärte Tenten ihm ihr Vorhaben.
 

Die Zweifel, die Kankuro hegte, waren ihm anzusehen. Sein Zögern verriet ihn ebenfalls, trotzdem war da etwas in ihm, dass dem Ganzen bereit war, eine Chance zu geben. „Wenn, dass jemals rauskommt“, fing Kankuro an, denn das Magazin war nicht von allem im Bilde gewesen, „Dann verklage ich dich bis auf dein letztes Hemd.“

Seine Drohung würde er wahr machen, denn wie Ernst es ihm war, hörte man bereits aus seiner Stimmlage heraus. Kankuro musste sich absichern, das sie niemanden etwas erzählen würde, erst dann wäre er bereit zu reden. Tenten schluckte, aber nickte zögerlich. Ein Rückzieher kam für sie nicht infrage.
 

„Nun gut, wo soll ich anfangen“, warf Kankuro die Frage in den Raum, erwartete jedoch keine Antwort darauf.

Nachdenklich sah er zum roten Himmel hinauf, während er überlegte, wo er anfangen konnte. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie Tenten loslegte, Bilder zu machen. Wäre nicht der Blitz ihrer Kamera gewesen, dann hätte er das auch nicht mitbekommen.
 

„Geboren und aufgewachsen bin ich in Osaka.“ Kankuro fing mit etwas Leichtem an.

„Meine ältere Schwester Temari, ist Buchhalterin bei einer Anwaltskanzlei in Tokyo. Dort lernte sie auch ihren Verlobten kennen, den Anwalt Shikamaru“, das Erste, was er erzählte, waren Fakten zu seiner Schwester. „Wenn du mich fragst, dann wird das nicht ewig halten. Zum einen, weil er drei Jahre jünger ist als sie und zum anderen, weil die beiden charakterlich überhaupt nicht zusammen passen. Sowie beide unterschiedliche Ziele und Vorstellungen von der Zukunft haben. Deswegen ist deren Bindung zum Scheitern verurteilt.“

Dabei merkte Kankuro, wie gut es tat, das endlich auszusprechen. Auch wenn seine Worte Hart klangen, so entsprachen sie seiner Meinung. Denn Temari wollte davon nichts wissen.

Tenten lugte hinter ihrer Kamera hervor.

„Das ist aber traurig, und deine pessimistische Einstellung macht das auch nicht besser, finde ich“, gab Tenten ehrlich zu und blickte ihn dabei musternd an. „Solltest du sie nicht eher darin unterstützten, als so schlecht von ihren Liebesleben zu reden?“

„Versteh mich nicht falsch, ich wünsche meiner Schwester vom Herzen alles Gute und das sie den Richtigen Mann fürs Leben findet, jedoch wird das nicht der Jüngling sein. Ich möchte nicht, dass sie eines Tages zu sich kommt, wenn die rosarote Brille abgefallen ist und sie ihre Entscheidung bereut, denn das wird sie. Aber sie wird sich nicht Scheiden lassen, ganz einfach aus Pflichtgefühl oder vielleicht wegen eines Kindes, wer weiß das schon. Sie wird bei ihm bleiben. Das ist aber keine Liebe mehr, wenn man nur aus Pflichtgefühl und Verantwortung bei einem Menschen bleibt, oder siehst du das etwa anders“, wollte Kankuro von ihr wissen und blickte sie musternd an.
 

So wie er über seine Schwester geredet hatte, sah man mehrere Gefühle in seinem Gesicht, Besorgnis und Liebe waren nur ein Teil davon, was Tenten mit ihrer Kamera dabei eingefangen hatte.

„Na ja, irgendwie hast du ja recht. Aber wenn er sie nicht Lieben würde, dann hätte er sie nicht gefragt, ob sie ihn Heiraten will. Außerdem hätte deine Schwester den Antrag nicht annehmen müssen“, teilte sie ihm schließlich ihre Meinung mit.

Sie sah, wie er tief Luft holte und seufzte.

„So einfach ist das alles auch nicht. Nicht er hat den Antrag gemacht, denn ihm wäre die Planung und all das drum herum zu anstrengend gewesen, Temari hat ihn gefragt, ob er sie heiraten will“, erzählte er ihr schief grinsend. „Aber auch erst, nachdem ich ihr damals ins Gesicht gesagt habe, dass er der Falsche für sie ist und sie sich jemand neues Suchen sollte ...“

Damit war sein kleiner Exkurs zu Temari beendet. Bei der Erinnerung daran musste er schmunzeln. Somit schob er das auf ihre Trotzreaktion, da sie das nicht Wahrhaben wollte, dass ihr jüngerer Bruder recht hatte.
 

Tenten fing sein Schmunzeln mit der Kamera ein, dieses Bild – vor allen sein Lächeln – wirkte natürlich. Scheinbar zeigte Idee nun ihre Früchte. Mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund und den vereinzelten Segelbooten gab das ein perfektes Motiv ab, wie sie fand. Sein Lächeln wirkte dabei ansteckend, sodass sie selbst ebenfalls Schmunzeln musste.
 

„Hast du noch mehr Geschwister oder ist Temari deine einzige Schwester“, erkundigte sich Tenten bei ihm, während sie weitere Bilder schoss.

Einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, dass er ihr direkt in die Augen sah, doch das bildete sie sich ein. In die Kamera ging sein Blick, das redete sie sich zumindest ein.
 

„Nein, ich habe noch einen jüngeren Bruder Gaara“, erzählte er ihr schließlich und war noch nicht mal zu seinem Interview mit der Journalisten vom Magazin so offen und ehrlich.

Warum er das Gefühl hatte, dass er das bei Tenten sein konnte, wusste er selbst auch nicht.

„Er lebt weiterhin in Osaka. Vom Beruf her ist er Architekt, ob er bereits international bekannt ist, weiß ich nicht. Jedoch im asiatischen Wohnraum hat er inzwischen seine Bekanntheit“, teilte er ihr mit.

„Na ja, als Person kann es mit ihm schwierig sein, wenn man ihn nicht näher kennt, aufgrund seines Charakters“, sagte er schließlich schulterzuckend.

So war Gaara und er kannte ihn auch nicht anders. Trotzdem würde er Gaara niemals eintauschen. Denn so kalt und unnahbar wie Gaara sich gab, genauso wusste Kankuro auch, dass dieser für die Familie alles tun würde.

„Ansonsten ist er verheiratet, hat mit seiner Frau einen Jungen adoptiert“, erzählte er noch etwas zu seinem Bruder.

Für einen Familienmenschen hatte Kankuro Gaara niemals gehalten, jedoch wurde er am Ende eines besseren belehrt. Gaara war mit seiner kleinen Familie so glücklich wie noch nie zu vor. Er traut Gaara und seiner Frau zu, dass sie in naher Zukunft wieder ein Kind adoptieren würden, wenn nicht mehrere.

Temari hingegen stellte sich nicht sehr geschickt mit kleinen Kindern an. Er erinnerte sich an das erste Weihnachtsfest, das sie in einen großen Familienkreis verbracht hatten. Wie der Kleine damals nicht aufhören wollte, auf ihren Armen zu weinen und sie sich überfordert fühlte. Weswegen er hoffte, dass ihre biologische Uhr nicht zu Ticken anfing und sie sich deswegen einen Ehemann ans Land zog.
 

„Das hört sich toll an. Es gibt viele Kinder und Babys auf der Welt, die keine Eltern mehr haben und sich über eine Familie freuen würden“, teilte Tenten ihm lächelnd mit.

Sie empfand es als äußerst gütig von den beiden. Immerhin konnten viele eigene Kinder haben, grade deswegen sich für eine Adoption zu entscheiden, war beeindruckend, wie sie fand.

„Muss jeder für sich selbst entscheiden“, gab er schulterzuckend von sich.

Ob er das wollen würde, wusste er nicht. Jedoch zerbrach er sich darüber auch keinen Kopf. Eine eigene Familie konnte noch warten.
 

Ihre nächste Frage bereute Tenten sogleich, als sie sich nach seinen Eltern erkundigte, da er jene bisher ausgelassen hatte. Sie merkte, wie sich sein Blick förmlich verfinsterte. Leicht schluckte sie und überlegte fieberhaft, wie sie dezent das Thema umgehen konnte.

„Nun gut, wir sollten langsam zum Schluss kommen, denn die Sonne bleibt uns nicht ewig erhalten“, warf Tenten schließlich schief lächelnd ein. „Warum Irland? Erzähl etwas von dir, deinem Beruf und was dir sonst noch einfällt“, bat sie ihn, als sie schließlich sich bereit machte für die letzten Bilder.
 

„Irland ist nicht jedermanns Sache, allein schon wegen denn verrückten Wetter. Jedoch finde ich, dass Irland einzigartig ist und seinen ganz eigenen Charme hat. Außerdem, ich liebe die Kultur, die Mythen und Legenden, von denen es hier nur so wimmelt“, erklärte er lächelnd. „Grade, weil das Land seinen eigenen Reiz hatte, beschloss ich, hier meine eigene Firma zu gründen. Nun ja, was heißt hier Firma. Du kannst das auch als Immobilienagentur bezeichnen, wenn du willst.“

Er überließ ihr die Wahl, ob sie Firma oder Agentur sagen würde. Wenn ihr eine andere Bezeichnung für ein Unternehmen mit Immobilienmaklern einfiel, dann konnte sie auch jene nehmen. Ihn interessierte das nicht.
 

Tenten wusste nicht, dass er ein Immobilienmakler war und wie es den Anschein hatte, war er zusätzlich sein eigener Chef. Erfolgreich war er ebenfalls.

„Wie heißt denn das Unternehmen“, erkundigte sich Tenten neugierig.

Die Möglichkeit bestand, dass sie seine Dienste mal in Anspruch nehmen würde, um aus ihrer viel zu kleinen Besenkammer auszuziehen.

Wenn sie den Chef kannte, wer wusste schon, ob sie dann nicht eine Wohnung zu besseren Konditionen kriegen würde. Ohne das es gleich tief in die Tasche gehen würde. Kaufen, das würde sie sich bei den Immobilienpreisen nicht leisten können, aber eine schönere Wohnung, da wäre was drin. Anderseits liebte sie ihre kleine Besenkammer, wie sie das Apartment liebevoll nannte.
 

Kankuro blickte zu ihr, als sie sich nach seinem Unternehmen erkundigte. Er erinnerte sich noch daran, wie er als Ein-Mann-Betrieb anfing und wie er nun landesweit Fuß gefasst hatte. Jahre hat es ihn gekostet gehabt, sein Immobilienbetrieb soweit auszubauen, wie es heute war. Stolz konnte er sein, denn viel erreicht hatte er.

„Ich habe das Immobilienunternehmen greenHOMES gegründet. Ich fing damals klein an und war alleine. Es hat viel Zeit, Nerven und Aufwand gekostet, um als Immobilienmakler hier erfolgreich durchzustarten, aber jede Investition hat sich gelohnt“, erzählte er ihr Stolz und lächelte dabei sogar. „Die Immobilienunternehmen greenHOMES AG steht für Kompetenz und Zuverlässigkeit in der Immobilienbranche. Getreu dem Motto: Visionen realisieren – Vertrauen schaffen.“
 

Schließlich räusperte sich Kankuro, nach dem Tenten erneut ein Bild geschossen hatte.

„Ich denke, das sollte für heute reichen. Immerhin gab es genug Motive“, nahm er an.

Die Sonne selbst war inzwischen auch verschwunden und die ersten Sterne zeichneten sich oben am Himmel ab. Während das Licht auf dem Boot automatisch anging, dank der Bewegungssensoren.
 

„Willst du die Bilder sehen“, fragte sie ihn lächelnd und machte sich mit ihren Sachen auf den Weg ins Innere.

„Gerne“, antwortete er ihr schließlich, als er ihr folgte.
 

Im Inneren legte sie als Erstes ihre Kamera vorsichtig zur Seite, ehe sie ihren Laptop heraus holte, um die Bilder ihm darauf zu zeigen. Kaum war die Speicherkarte drinnen, fing sie an, jene ihm zu präsentieren.
 

„Das hier finde ich am besten“, sagte Tenten und zeigte dabei auf ein Bild.

Im Hintergrund sah man, wie die Sonne unter ging, vereinzelte Segelboote waren im weiten ebenfalls zu erkennen und das Beste daran war sein Lächeln. Dass jede Frau dahin schmelzen lassen konnte, selbst sie ertappte sich kurz dabei.

„Sieht nicht schlecht aus. Hast ja doch was auf dem Kasten“, lobte er sie fast schon und blickte zur Seite, um sie anschauen zu können.

Mehr würde er sich dazu nicht äußern. Sonst müsste er noch zugeben, dass ihre Theorie und die Ablenkung funktioniert haben. Obwohl eigentlich hatte er das grade indirekt getan. Kankuro glaubte nicht, dass das jeder Fotograf so hingekriegt hätte, dafür besaß sie seiner Meinung nach zu viel Empathie.
 

Tenten räusperte sich leise und wand sich ab, um ihre Sachen zu packen. Sie konnte nicht beschreiben, wie der Blick auf die gewirkt hatte, aber er war so anders als zu Anfang des Treffens und es kam ihr intensiver vor. Dass es in ihr ein seltsames Gefühl auslöste, solche, die sie nicht haben sollte und schon gar nicht durfte.
 

„Es ist schon spät, ich sollte los“, murmelte Tenten, als sie die herrschende Stille nach ihrem Räuspern durchbrach.

„Soll ich dir helfen? Dein Zeug zum Auto zu tragen“, erkundigte sich Kankuro, wie ein Gentleman bei ihr. Obwohl ihm bewusst war, dass sie das alleine gekonnt hätte, denn hierher hatte sie die Sachen ebenfalls selbstständig gebracht. Trotzdem bot er ihr die Hilfe an.
 

„Geht schon, ich ruf ein Taxi“, meinte Tenten und holte ihr Handy hervor, um das Taxiunternehmen anzurufen, welches sie zu so einer späten Stunde heimbringen sollte.

“Lass mal, ich fahre dich“, beschloss Kankuro.

Es war keine Frage, keine Bitte. Sein Entschluss stand fest, als er heraus hörte, dass sie kein eigenes Auto besaß. Somit erhob er sich, gleichzeitig nahm er ihre Tasche, die inzwischen gepackt war.
 

Tenten versuchte sich raus zureden, behauptete, dass das nicht nötig wäre, aber Kankuro ließ sich nicht davon abbringen. Seufzend folgte sie ihm zu seinem Auto.
 

Auf dem Weg dahin blickte sie hinauf zum Himmel. Keine einzige Wolke war zu sehen, klarer Nachthimmel voller zauberhafter Sternen.

„Wie schön“, wisperte Tenten, mitten in der Stadt sah sie nie so viele Himmelskörper dank der Stadtlichter.

„Wenn man mit dem Boot hinaus fährt, sieht man noch viel mehr. Selbst die Milchstraße und die ganzen Sternenbilder, die man noch nie gesehen hat“, erzählte er und legte ihre Sachen ins Auto, als sie endlich ankamen.

„Ich kann dich gerne beim nächsten Mal mitnehmen“, bot er ihr lächelnd an, als er mit ihr zusammen ins Fahrzeug stieg.

Nur zaghaft bedankte sich Tenten bei ihm, jedoch hatte sie nicht das Gefühl gehabt, dass er das ausnutzen würde. Dieses Angebot schien ehrlich und ohne Hintergedanken zu sein.

„Sehr gerne“, antwortete sie schließlich lächelnd und sah zu ihm.
 

Kaum dass das Auto gestartet war, hörte man aus dem Radio ein Lied von Ed Sheeran.

Tenten wusste nicht, was die Zukunft bringen würde. Rückblickend war Tenten froh gewesen, heute aus dem Bett gekommen zu sein. Trotz des holprigen Startes war das der Beginn einer guten Freundschaft.
 

Man kommt in der Freundschaft nicht weit, wenn man nicht bereit ist, kleine Fehler zu verzeihen. (Jean de La Bruyère)
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe [irish_shamrock]]

Und hier eine extra Überraschung :D
Leider, war diese Geschichte, noch nicht fertig gewesen beim Verteilen :)
Jedoch wollte ich trotzdem, dass du sie bekommst :D

Viel Spaß beim erforschen der Geschichte :D

P.S. Die Bilder & Charakterbeschreibungen folgen noch xD
(evtl. morgen) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2019-10-25T13:10:40+00:00 25.10.2019 15:10
Hallo Hopey :) ...

nach den mehr holperigen Wochen voller Wuseleien, komme ich endlich dazu, mich diesem Teil zu widmen.
Vielen, lieben Dank, dass du meine Vorschläge fürs Wichteln berücksichtig hast ♥

Der Titel der Geschichte passt nicht nur perfekt zur Story, sondern ist ja auch zugleich ein Lied der irischen Band Boyzone (Ronan Keating *__*), dafür schon mal Daumen hoch!!! >///<b
Dann die Konstellation rund um Irland, nicht zu vergessen die kleinen Details und natürlich die Wahl der Charaktere haben mir sehr zugesagt. Auch, dass du so viel Mühe und Arbeit in die Gestaltung gesteckt hast, sollte auch hier lobend erwähnt werden!!

Des Weiteren hast du dich an meinen Vorgaben bzgl. der Karrieren der Charaktere orientiert. Danke dafür ♥ ...
Es war zwar ein wenig befremdlich zu lesen, dass Gaara ein eher schwieriger Charakter sein soll, dennoch ist er verheiratet und hat sogar ein Kind adoptiert. Diese Stelle in der Geschichte klang sehr durchdacht und erwachsen.
Dass Kankuro Zweifel an der Ehe bzw. dem Verlöbnis Temaris mit Shikamaru hegt, war nicht weniger interessant zu lesen. Manche Konstellationen im Naruto-Vers erschließen sich mir bis heute nicht ...

Der Verlauf der Geschichte hat mich schon ein wenig an SoG erinnert.
Etwas befremdlich war auch, dass Tenten nicht einmal die berufl. Laufbahn des Kunden kennt. Nun, vielleicht braucht sie das als Fotografin auch nicht, denn sie soll "nur" Fotos zu einem Artikel beisteuern. Dennoch ließ mich gerade diese Szene etwas stutzen und ins Wanken geraten.

Ich weiß, dass wir beide keine großen Leuchten in der deut. Rechtschreibung und Grammatik sind, aber mein Rat (auch für die Zukunft):
Leg das Geschriebene für eine Zeit beiseite und lies es dir dann noch einmal (wenn es sein muss, mehrmals) durch. Und wenn sich jemand, wie in deinem Fall auf ff.de, als Beta anbietet, nutze das Angebot, aber verlass dich nicht auf die Qualität, wenn das Geschriebene des Anbieters selbst vor Fehlern wimmelt.
Dass nicht alle Fehler gefunden werden können, ist verständlich. Und ich weiß ja auch, dass diese knuffige zwei-Teiler vielleicht so gar nicht geplant war. Und ich weiß auch, dass du selbst viel um die Öhrchen hast. Doch bei einigen Worten und Satzstellungen hat es mich (leider) schon streckenweise gegruselt. Aber ich weiß, durch unseren ENS-Austausch auch, dass du keine Muttersprachlerin bist, und das ist auch überhaupt nicht schlimm, und dass du die beiden Storys in so kurzer Zeit geschrieben hast, macht all das schon beinahe wieder wett ...

Ich freue mich wirklich wie Bolle, dass du mir zwei so tolle Geschichten geschrieben hast. Und vielleicht haben wir ja mal irgendwann das Glück, einander zu bewichteln :) ...

Ich drücke dir die Daumen für noch viele, weitere Projekte :D ...

Alles Liebe,
irish C:


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