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Sklave wider Willen

von

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Schiefer Haussegen

Verzweifelt folgte Gine ihrem Mann nach unten ins Wohnzimmer.

„Bardock bitte! Er kann es schaffen... Kakarott wird stärker werden, bitte gib ihm noch Zeit!“

„Achja?! Wieviel hätte der Schwächling denn gerne? 2 Jahre, 3 Jahre? Oder soll ich warten bis er durch seine erste Hitze ist?! Er ist 4 Jahre alt Gine! Seine Kampfkraft beträgt gerade einmal schlappe 230! Selbst ich habe in seinem Alter mehr gehabt!“

„Und nur deswegen kannst du ihn doch nicht im Palast einfach seinem Schicksal überlassen! Du... du bist so grausam! Und was ist mit Raditz? Hast du auch nur ein einziges Mal an ihn gedacht?!“
 

Kakarott zog sich der Magen zusammen und sein kleines Herz pochte angstvoll in seiner Brust. Aufmerksam kniete er in seinem Zimmer hinter der Türe und hatte das Ohr rangelehnt.

//In den Palast? Wieso... will Papa mich wegschicken?//, dachte der Unterklassekrieger sich und lauschte nach diesem Gedanken, weiterhin dem lauten Streit seiner Eltern.

Ruckartig ergriff Gine die Schulter ihres Mannes und drehte ihn zu sich herum.

„230... siehst du denn seinen Fortschritt nicht? Er ist vielleicht etwas langsamer als andere Kinder, aber... er bemüht sich doch... er versucht dich stolz zu machen Bardock...“

Ernst sah Bardock in die traurigen gar flehenden Augen seiner Gefährtin, doch es stahl sich nur ein missmutiges Brummen aus seiner Kehle.

Doch nach einer Weile gab Gine nach, sie hatte keine Chance. Traurig sah sie zur Seite, ehe sie ihre Hand langsam von seiner Schulter nahm.

„Was hat dich nur so werden lassen Bardock... ist es wegen Paragus Aufstiegsfeier? Bist du eifersüchtig, dass er es in die Elite geschafft hat?!“

Dieses Thema war in der Tat ein rotes Tuch für den stolzen Krieger und knurrend vor Wut holte er mit der Hand aus.

Gines Kopf flog durch die Wucht des Schlages auf ihrer linken Wange nach rechts, ehe sie sich die linke Hand zum Gesicht führte.

„Ich will nichts mehr davon hören! Kakarott wird in den Palast gehen! Nicht umsonst wurden Briefe an alle Familien mit schwachen Kindern geschickt, das ist schon peinlich genug! So eine Schande will ich nicht länger in meinem Haus haben!“

Mit Tränen in den Augen und wütend blickte sie dann zu ihm auf.

„Dann sieh zu wie du es Raditz beibringst!!“ Und mit diesem Satz stampfte sie nach oben und klopfte an das Zimmer ihres jüngsten Sohnes.

Bardock hingegen, öffnete die Tür in der Küche, die zum Garten führte und flog in die Innenstadt Hemeras um sich zu betrinken. Das tat er immer wenn er sich mit Gine gestritten hatte.
 

„Kakarott? Hast du dich schon für das Bett fertig gemacht?“

Schnell erhob sich Kakarott und krabbelte auf sein Bett.

„Ja habe ich Mama!“

Die Tür öffnete sich vorsichtig und Gine trat mit einem Lächeln ein. Zuvor hatte sie sich jedoch schnell die Tränen aus dem Gesicht gewischt.

Doch der Blick ihres Sohnes sagte ihr, dass ihn etwas bedrückte. Langsam ging sie auf ihn zu und setzte sich neben ihm auf das Bett, ehe sie ihn auf ihren Schoß nahm. Doch trotzdem fragte sie ihn vorsichtshalber.

„Ist alles in Ordnung mein Schatz?“

„Ihr... Papa und du habt wieder wegen mir gestritten nicht wahr?“

Sie wollte ihm nichts vor machen, er war auch mit seinen 4 Jahren alt genug um zu spüren, wenn eine Gefahr drohte, die in diesem Fall von Bardock ausging.

„Ja das haben wir... dein Papa will einfach nicht sehen, wie stark du schon geworden bist...“

Ein schwerer Seufzer entfuhr ihr, ehe sie ihr Gesicht an das ihres Sohnes schmiegte.

„Es... tut mir leid dass ich so schwach bin Mama... aber wenn ich mit Raditz trainiere wenn er aus dem Palast kommt, werde ich sicher wieder stärker werden“

Kakarott strahlte in diesem Moment voller Stolz über das ganze Gesicht, wodurch Gine ihm leicht lächelnd durchs Haar fuhr.

„Das weiß ich mein Schatz... Kakarott hör mal... da du gerade den Palast ansprichst... es... es wurden königliche Boten ausgesendet mit einer Einladung der Diener des Prinzen Vegeta zu sein... und dein Vater will... dass du dorthin gehst... morgenfrüh...“

Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen und bahnten sich ihren Weg über die blassen Wangen.

Mitfühlend wischte Kakarott seiner Mutter mit seinen kleinen Händen die salzigen Tropfen aus dem Gesicht.

„Ich soll... weg von hier? Der Palast ist doch so weit weg... ich will hier bei euch bleiben Mama!“

Sie nickte langsam, ehe sie ihn eng an sich drückte.

„Es tut mir so leid mein Kleiner... ich kann nichts dagegen tun...“

Gine und Kakarott ließen ihre Tränen freien Lauf über die Machtlosigkeit, der strengen Entscheidung des Familienoberhauptes.

Nach einer ganzen Weile verebbte das Schluchzen langsam und Kakarott lehnte sich mit dem Kopf an die Brust seiner Mutter.

Leicht wog Gine ihren jüngsten Sohn hin und her, ihr Blick war glasig auf einen leeren Punkt auf dem Boden des Kinderzimmers gerichtet, während sie summte.

Bis ihr Sohn sie mit großen Augen ansah und ihr die übliche Frage stellte, wenn es Zeit für sein Mittagsschlaf war.

„Liest du mir weiter von Yamoshi vor Mama?“

Gine sah ihren Sohn an, strich ihm liebevoll die Tränenspur aus dem Gesicht und nickte.

„Gerne mein Schatz, na komm ab ins Bettchen mit dir“

Sie hob ihn neben sich auf die Matratze und der kleine Unterklassekrieger kuschelte sich mit einem Stofftier unter die Decke. Seine Mutter wischte sich ebenfalls die Tränen aus dem Gesicht, ging zum Schreibtisch auf dem das aufgeschlagene Buch lag, dort hatten sie die Abenteuer vom Saiyajin Yamoshi gesternabend beendet.

Sie nahm es an sich und legte sich neben ihrem Sohn auf das Bett.
 

Nach gut 30 Minuten war Kakarott ins Land der Träume geglitten und nuckelte einige Male an seinem Daumen.

Gine sah zu ihm rüber und strich ihm leicht über das Gesicht, ehe sie sich vorsichtig erhob, das Buch aufgeschlagen auf dem Tisch ablegte und das Zimmer verließ. Sie seufzte schwer, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Langsam öffnete Gine ihre Augen wieder und ging in Bad um sich etwas frisch zu machen.
 

Nach einigen Stunden, es war schon Abend öffnete sich die Haustüre und Raditz trat ein.

„Du kommst spät Raditz!“, brummte Bardock, der schon seit gut einer Stunde zu Hause war, noch mieser gelaunt als vorher.

Raditz ließ die Tür freudig nach hinten ins Schloss fallen, ehe er während er seine Entschuldigung formulierte nach oben in sein Zimmer stiefeln wollte.

„Tut mir leid Papa, aber ich habe noch mit Kodak und Sitap trainiert, Junge Junge, die beiden sind ganz schön stark, aber von mir haben sie auch ordentlich was abbekommen ich-“

„Es interessiert mich nicht, mit wem du Sinnlos deine Zeit verschwendet hast! Du hast gleich nach deinen Trainingseinheiten im Palast hierher zu kommen!! Los ab mit dir auf die Treppe ich will 100 Liegestütze sehen! Eher bekommst du kein Abendessen!“

Die laute strenge Stimme seines Vaters ließ den langhaarigen Saiyajin zusammenzucken und nur widerwillig gehorchte er dem Befehl seines Vaters.

„Bardock... Raditz kam gerade vom Training und hat hun-“

Doch sofort wurde Gine durch ihren Mann unterbrochen, der sie grob am Handgelenk packte.

„Du hälst dich gefälligst daraus Gine! Du freust dich ja so sehr, dass Paggie endlich zur Elite aufgestiegen ist... wenn er dir so gut gefällt dann geh doch zu ihm!!“

Ernst sah Gine ihrem Gefährten ins Gesicht und entzog sich seinem festen Griff.

„Ich muss das Gorash umrühren, sonst brennt es an...!“

Damit stand sie auf und stampfte in die Küche. Gereizt und wütend schwang ihre Rute durch die Luft, die Fellhaare nach allen Seiten gesträubt.

Nach gut 15 Minuten hatte Raditz fast die Hälfte geschafft 43 um genau zu sein, doch er brach erschöpft zusammen.

Knurrend erhob sich Bardock von der Couch und schritt auf seinen ältesten Sohn zu.

„Das soll es schon gewesen sein?! Das waren 43 mein Kleiner, da fehlen noch 57! Also komm hoch mit dir... willst du mich beschämen?! Wie dein kleiner Bruder?!“

Mit aller Kraft stemmte sich Raditz auf die Hände, der Schweiß rann ihm über das Gesicht und verzweifelt biss er die Zähne zusammen.

Zutiefst besorgt sah Gine der harten Strafe ihres Mannes von der Küche aus zu, während sie die Teller mit dem Eintopf befüllte.

Um dem Jungen seine Strafe zu erschweren, stemmte Bardock einen Fuß auf Raditz' Rücken.

„Na komm schon Raditz, machst du schon schlapp?“

„Gnh... nein... Vater...!“

Mit aller Kraft die Raditz aufbringen konnte, drückte er seinen kleinen Körper unter dem Gewicht seines Vaters immer wieder nach oben.

„Bardock es reicht!! Das Essen wird kalt!!“, rief Gine wütend aus der Küche und stampfte zu ihm ins Wohnzimmer.

Bardock wandt den Kopf langsam seiner Frau zu, die unten an der Treppe stand.

„Was ich in diesem Haus sage ist Gesetz! Bist du etwa schwer von Begriff?!“

„Du! Holst jetzt deinen Sohn her, sonst bekommst du nichts zu Essen!“

Sie schaffte es leider nur äußerst selten ihm vor Wut die Stirn zu bieten und war froh, wenn er dann auch auf sie hörte.

Unverständliches vor sich hingrummelnd, stampfte Bardock nach oben in den Flur und donnerte mit der Faust gegen die Tür. Mit einem Mal riss er schließlich die Tür auf und strafte seinen jüngsten Sohn mit einem mehr als tödlichen Blick, als er ihn auf dem Boden sitzend mit einem Buch in den Händen vorfand.

„Komm zum Essen! Und das hier, brauchst du nicht... wenn du schon kein Talent zum stärker werden hast, wirst du auch nichts anderes lernen... bei Sadur! Ein Wunder dass Gine es geschafft hat, dir überhaupt das Sprechen beizubringen und jetzt Abmarsch in die Küche!“

Viel zu schnell schritt Bardock auf seinen jüngsten Sohn zu, riss ihm das Buch brutal aus den Händen, warf es in die nächste Ecke und riss Kakarott am Handgelenk auf die Beine, ehe er ihn die Treppen hinunter schubste. Doch blitzschnell hatte Raditz reagiert und seinen kleinen Bruder aufgefangen und drückte ihn schützend an sich, während sein Vater an ihnen vorbei ging.

Kakarott wimmerte leise und verbarg sein Gesicht in Raditz' Schulter, der ihm tröstend über den Rücken strich.

„Schsch ist ja gut Kakarott... komm wir essen schnell etwas und dann erzählst du mir was los ist okay?“

Mit einem lauten Schniefen nickte der jüngere Bruder und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Zusammen gingen sie Hand in Hand in die Küche, in der Gine sie lächelnd erwartete im Gegensatz zu Bardock. Schweigend setzten sich Raditz und Kakarott an den Tisch. Schweigend bis auf das leise Schmatzen verlief das Essen, doch die Anspannung durch Bardocks Wut war nun sehr viel deutlicher zu spüren. Keiner wagte es ein Wort zu sagen, nur Gine warf ihren Söhnen immer wieder mal ein Lächeln zu.

Grinsend hielt Kakarott seiner Mutter die leere Schüssel entgegen.

„Darf ich noch einen Nachschlag haben Mama?“

„Aber natürlich mein Kleiner“,

antwortete sie lächelnd und füllte den Löffel gerade mit dem Eintopf, doch plötzlich wurde ihr Handgelenk von Bardock erfasst.

„Denkst du uns kommt das Geld von Sadur persönlich einfach so zugeflogen Gine?! Wer nicht trainiert braucht auch nicht viel essen!“

Gine drehte den Löffel, sodass der Eintopf wieder zurück in den Topf fand. Schweigend verlief das Abendessen weiter. Nach dem Essen räumte Gine das Geschirr in die Spüle und stellte den Topf auf den Herd zurück. Raditz warf seinem kleinen Bruder einen verstohlenen Blick zu und hatte ein schlechtes Gewissen, gegenüber Kakarott, weil er noch einen Nachschlag bekommen hatte.

„So und du machst deine Liegestütze weiter!“

Mit ernstem Blick und nun viel mehr Kraft in den Gliedern, stemmte er sich mit Leichtigkeit immer wieder rauf und runter, auch mit dem Stiefel seines Vaters auf seinem Rücken. Er tat es für Kakarott!

Danach ging der Langhaarige Saiyajin die Treppen wieder hinunter, nahm Kakarott auf seinen Rücken und sauste mit ihm durchs Wohnzimmer nach oben.

„Huiiiii!“, jubelte Kakarott freudig auf.

Raditz brachte ihn in sein Zimmer und ging sich dann duschen, ehe er seinen kleinen Bruder zum gemeinsamen Zähne putzen abholte. Anschließend wartete jeder der Brüder in seinem Zimmer auf das „Gute Nacht Sagen“ ihrer Eltern.

Bardock verabschiedete jeden seiner Söhne mit einem knappen:

“Schlaf gut“,

ehe er sich ins Schlafzimmer zurückzog.

Gine dagegen ging liebevoller vor und ließ sich Zeit ihre Söhne für den heutigen Tag zu verabschieden. Sie ging zuerst zu Raditz und setzte sich zu ihm aufs Bett.

„Ich finde es schön, dass du Freunde zum spielen und trainieren hast mein Großer...“

„Danke Mama... ich wünschte nur Papa würde es genauso sehen...“

„Du kennst deinen Vater doch Raditz... aber nun schlaf schön und träum was schönes“, sagte sie und strich ihm sanft durch seine wilde Mähne.

„Danke schlaf du auch gut Mama“

Nachdem sie das Licht ausgknipst hatte schloss sie die Tür langsam hinter sich. Danach ging sie zu Kakarott.

Lächelnd schloss sie die Tür hinter sich, ehe sie hinter ihrem Rücken einen kleinen Sákurip hervor holte, den sie ihrem Jüngsten zusteckte.

„Aber das bleibt unter uns ja?“, fragte sie lächelnd und stricht ihm liebevoll über die vollen Bäckchen.

„Danke Mama, ich hab dich lieb“

„Ich... hab dich auch lieb mein kleines Baby“

Kakarott stutze daraufhin und sah sie schmollend an.

„Ich bin schon 4“

„Oh natürlich, entschuldige mein kleiner Krieger“

Zufrieden strahlte er seine Mutter an und umarmte sie fest.

„Schlaf gut Kakarott... bis morgen...“

„Du auch... bis morgen“

Nach diesen Worten, löste sie sich von ihrem jüngsten Spross, erhob sich und verließ das Zimmer leise. Nach etwa 20 Minuten, öffnete sich Raditz' Zimmertür und er schlich sich leise nach draußen. Lautlos schwebte er über das Geländer und landete leichtfüßig auf dem Teppich im Wohnzimmer. Er nahm sich heimlich eine Schüssel und füllte zwei Löffel vom inzwischen kalten Gorasheintopf und ging wieder nach oben, doch diesmal in das Zimmer seines kleinen Bruders.

So leise wie möglich, schloss er die Tür hinter sich und schritt auf das Bett zu.

„Kaki? Schläfst du schon?“

„Mh? Nein noch nicht...“

Kakarott schnupperte in der Luft und setzte sich ruckartig auf. Er strahlte als er die Schüssel in den Händen seines Bruders sah.

„Hier dein Nachschlag“

„Oh Raditz danke, aber nicht dass du von Papa Ärger bekommst“

Eifrig fing Kakarott an zu essen und es schmeckte ihm trotz, dass es kalt war besser als vorhin.

„Nun erzähl mal, was ist passiert? Papa scheint wieder getrunken zu haben“

Während Kakarott sich immer wieder einen Löffel in den Mund führte, begann er zu erzählen, was er mitbekommen hatte.

„Mama und Papa haben wieder gestritten... es ging wieder um mich und darum wie schwach ich bin... Papa hat gesagt, dass ich in den Palast soll um dem Prinzen zu dienen...“

Tränen füllten die Augen des kleinen Saiyajin und er stellte die noch halb volle Schüssel bei Seite, ehe er seinem älteren Bruder schluchzend in die Arme sprang.

„Ich... ich will nicht von hier weg Raditz... ich hab dich und Mama doch so lieb...“

Unter einem erstickten Schluchzen vernahm der ältere der Brüder den verzweifelten Hilferuf seines kleinen Bruders und strich ihm beruhigend über den bebenden Rücken.

„Ich werde morgenfrüh mit Papa reden... schließlich haben Mama und ich auch noch ein Wörtchen mitzureden!“

Kakarott löste sich langsam aus der Umarmung und sah Raditz hoffnungsvoll an.

„Wirklich Raditz?“

„Ja mein Kleiner, das verspreche ich dir bei Sadurs goldenem Schwanz“

Raditz nahm die Schüssel mit dem Eintopf und strich Kakarott nochmal über den Kopf, ehe dieser unter die Bettdecke krabbelte.

„Schlaf gut kleiner Bruder“

„Gute Nacht Raditz...“

Unabwendbar

Alle Familienmitglieder außer Bardock fanden in dieser Nacht keinen ruhigen Schlaf. Die halbe Nacht überlegte Raditz wie er seinem Vater am nächsten Morgen gegenübertreten sollte.
 

Am nächsten Morgen war Gine wieder als Erste wach, doch anders als sonst wollte sie an diesem für sie grausamen Tag garnicht aufstehen. Mit einem schweren Seufzer erhob sie sich und schlurfte langsam ins Bad, um sich zu duschen, ehe sie das Frühstück vorbereitete.

Nach gut einer Stunde lockte der herrliche Duft der gegarten Speisen auch die Anderen aus den Federn. Fast gleichzeitig öffneten sich Kakarotts und Raditz' Zimmertür und schnell huschte der jüngere Bruder über den Flur mit einem fröhlichen:

„Guten morgen Bruderherz, ich bin diesmal zu erst im Bad“

Verdutzt und noch völlig verschlafen durch die unruhige Nacht, realisierte Raditz erst spät, das Kakarott ihm den Platz im Badezimmer streitig gemacht hatte. Doch dann lächelte er milde, lehnte sich gegen den Türrahmen seines Zimmers und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Was ist los Raditz? Heute kein Gemecker von dir? Du brauchst für deine Haarpracht einfach viel zu lange, da hab ich mir schon längst in die Hosen gemacht“

Raditz schmunzelte und schüttelte mit dem Kopf. Wie Recht sein kleiner Bruder doch hatte.

„Nein Brüderchen, heute lasse ich dir den Vortritt... wer weiß... wann ich dich wieder so fröhlich sehe...“ Die Worte nach dem „Vortritt“, sprach er eher leise für sich selbst aus.

Plötzlich drehte Raditz den Kopf in Richtung des Schlafzimmers seiner Eltern, aus dem er das nur allzu bekannte Geräusch vernommen hatte, wenn sein Vater sich ausgiebig streckte.

„Guten morgen Papa“

Doch nichts als ein ernster Blick war die Antwort auf die morgendliche Begrüßung seines ältesten Sohnes.

Ein Knurren verließ Bardocks Kehle, als er die Tür öffnen wollte, diese aber verschlossen war.

„Kakarott ist da drinnen...“, warf Raditz ein und erntete abermals einen bitter bösen Blick seines Vaters.
 

„Mach sofort die Tür auf!“

„Ich bin ja gleich fertig Papa... ich bürste mir nur noch die Haare“

„Kakarott! Wenn ich sage sofort, dann meine ich sofort!“

Doch noch bevor Kakarott antworten konnte, trat sein Vater die Tür ein, stampfte wütend auf seinen Sohn zu und packte ihn grob an den Haaren.

„Ist es Mal wieder Zeit für eine Lektion im Gehorsam ja?! Wenn du genauso mit dem Prinzen redest wie mit mir, dann lass dir gesagt sein, dass Alkatar dich früher holen wird als dir lieb ist!“

Raditz sog daraufhin scharf die Luft ein und weitete die Augen, als er seinen Vater vom Höllengott reden hörte. Denn vom saiyanischen Höllengott Alkatar kursierten die grausigsten Geschichten, dass einem kleinen Kind die Haare des Schwanzes vor lauter Angst abstarben.

„Aaah Papa! Du tust mir weh! Wuaaah!“

Und in hohem Bogen wurde Kakarott über das Treppengeländer geworfen, ehe er mehr als unsanft in den hölzernen Wohnzimmertisch krachte.

Schnell flog Raditz über das Geländer und half seinem kleinen Bruder auf, der sich zitternd und schluchzend in die Arme seines Bruders warf.

Schnell eilte Gine ebenfalls ins Wohnzimmer als sie ihren Sohn schreien hörte.

„Bei Sadur! Kakarott mein kleiner Liebling!“

Sie besah sich die Kratzer auf seiner Haut im Gesicht und zog vorsichtig kleine Splitter aus seinen Händen und Armen.

Liebevoll drückte sie ihn an sich und strich ihm über den Hinterkopf.

„Schsch mein kleiner Schatz... Mama ist ja da...“

Sie hob ihn auf ihre Arme, erhob sich und setzte ihn aufs Sofa. Schnell lief sie in die Küche und füllte eine Schüssel mit warmen Wasser und nahm einen sauberen Lappen. Dann tupfte sie vorsichtig die Wunden ihres Sohnes sauber.

Nach einer Weile kam Bardock aus dem Bad und sah nach unten zu seiner Frau und seinem jüngsten Sohn.

„Geh du dich schonmal frisch machen Raditz“, sagte sie liebevoll und strich ihrem älteren Sohn über das Gesicht.

Raditz nickte und schwebte hoch, ehe er im Bad verschwand.

Mit einem boshaften Blick, strafte Gine ihren Mann und drückte Kakarott einen Kuss auf die Stirn.

„Gleich gibt es Frühstück mein Schatz“

Sie richtete sich auf und ging in die Küche, um ihrem jüngsten Spross das Frühstück ins Wohnzimmer zu bringen, doch Bardock stellte sich ihr in den Weg.

„Hör auf dem Jungen Extrawürste zu braten! Er wird in der Küche essen!“

Bardock packte Gine an den Schultern, drehte sie herum und bugsierte sie wieder zurück in die Küche.
 

Raditz war nach einer ganzen Weile auch endlich fertig seinen Haarschopf zu bürsten, in dem sich einige hartneckige Kletten verfangen hatten. Als der ältere der Brüder, im Wohnzimmer angekommen war, reichte er seinem kleinen Bruder die Hand. Unsicher schlug Kakarott ein und sie gingen zusammen in die Küche.

Nachdem alle Platz genommen haben, begann das gemeinsame Frühstück... wie auch am Abend zu vor, schweigend.

Bis Gine die Stille durchbrach und ihren jüngsten Sohn freundlich anlächelte, zumindest versuchte sie es.

„Wir suchen dir gleich zusammen eine schöne Rüstung raus ja? Und dann bürste ich dir noch die Haare schön, du sollst ja hübsch für unseren Prinzen aussehen“

Zerknirscht verzog Kakarott das Gesicht und aß weiter, nachdem er ihr zu nickte.

„Und mach es ordentlich, ich will mich nicht wegen dir schämen müssen!“, brummte Bardock zwischen den Bissen.

Gesagt getan.

Nach dem Essen gingen Gine und Kakarott sich nach oben umziehen.

„Wieso ausgerechnet Kakarott Papa?“

Finster sah der Saiyajinvater seinen ältesten Sohn an.

„Es ist ein Befehl des Königs! Außerdem ist es besser für uns alle wenn er weggeht!“

„Du weißt wie grausam der Prinz ist... er... er wird warscheinlich sterben bei seiner Naivität und Tollpatschigkeit! Hörst du Papa? Du schickst ihn geradewegs in den Tod! Er wird es Prinz Vegeta nicht Recht machen können!“

Hart schlug die Faust Bardocks auf die Arbeitsfläche der Küche.

„RADITZ! Ich will nichts mehr hören! Und wenn er stirbt... dann wollte es Alkatar so!“

„Kakarott wird nicht von ihm geholt! Hörst du?! NIEMALS! Eher opfere ich mich für ihn!“

Eine geradezu unheimliche Stille breitete sich im ganzen Haus aus und ein kaltes Grinsen erschien auf Bardocks Gesicht.

„Du... würdest dich für deinen Schwächling von Bruder opfern...? Glaub mir... dann hast du noch nicht erfahren, wie grausam Angst sein kann...!“

Scharf sog Raditz die Luft ein, während Bardock an ihm vorbei ins Wohnzimmer schritt und unten an der Tür wartete.

Ordentlich gekleidet und die Frisur zurecht gemacht, ging Kakarott mit seinem Stofftier unterm Arm und an der Hand seiner Mutter nach unten.

Streng musterten ihn die Augen seines Vaters, der die Tür öffnete und als erster das Haus verließ.

Raditz erwachte aus seiner Trance und lief seiner Familie hinterher.

Da Kakarott noch nicht fliegen konnte, nahm Raditz ihn auf seinen Rücken, ehe die Familie abhob und in Richtung des Palastes flog.
 

Nach gut 2 Stunden Flugzeit, landeten alle am Fuße des Berges auf dem der Palast thronte. Ab hier herrschte die Flugverbots-Zone für jeden Krieger und sie mussten zu Fuß weiter. Immer wieder warf Gine einen mitleidigen Blick ihrem Sohn zu, ehe sie Bardock leicht mit dem Ellenbogen am Unterarm anstieß.

„Wehe du verabschiedest dich nicht ordentlich!“, flüsterte sie ihm zu, doch nur ein grimmiges Knurren war seine Antwort.

„Wann sind wir denn endlich da Mama?“

„Wir sind da, wenn wir da sind!“, knurrte Bardock Kakarott zu und sah über der Schulter abwertend auf ihn herab, „Hör auf zu jammern und zeig gefälligst etwas mehr Stolz Kakarott!“

„Ich bin aber nicht stolz darauf für einen Typen zu arbeiten den ich nicht kenne!“

„Psst Kaki... du sprichst von-“

Doch abrupt blieb Raditz' Satz ihm im Halse stecken als sein Vater stehen blieb und sich langsam zu seinen Kindern herumdrehte.

Zur Vorsicht ergriff Gine ihrem Mann am Arm und wollte ihn zum weitergehen bewegen, doch er blieb stehen.

„Sag so etwas noch einmal... und ich sorge persönlich dafür... dass du den morgigen Tag nicht mehr erleben wirst...!“

Mit einem Mal ließ Gine den Arm ihres Gefährten los, der ernst an ihr vorbei schritt. Auch Raditz aber vor allem Kakarott waren zu tiefst entsetzt, als sie diese kalten Worte hörten.

Ängstlich klammerte sich Kakarott an Raditz' Arm und sein Schwanz wickelte sich um seinen linken Oberschenkel. Gine warf ihren Kindern einen besorgten Blick zu, ehe sie in Richtung Palast nickte um die beiden zum weitergehen zu animieren.

„Kaki... wickel deinen Schwanz um die Hüfte... Alkatar spürt es wenn du Angst hast... und wenn der Zutáv wieder bevorsteht wird er gegen Sadur gewinnen und wir sind alle verloren willst du das?!“

„Nein... aber... ich kann doch nichts dafür... dann soll Papa aufhören so furchtbare Sachen zu sagen!“

„Komm jetzt, wir müssen uns beeilen“

Und schnell zog Raditz seinen kleinen Bruder, der sich den Schwanz um die Hüfte geschlungen hatte hinter sich her.
 

Nach einem weiteren 10 minütigen Spaziergang standen sie endlich vor den Toren, die in den Vorplatz des Palastes führten.

Eine der Wachen ließ den Arm mit einem metallischen Gerät über Bardocks untere Seite des Unterarms wandern. Es piepte einmal und zeigte Namen und Rang des Kriegers an, sowie Gefährtin und den Nachwuchs.

„Ich bin hier wegen der Einladung für meinen Sohn Kakarott als Diener des Prinzen zu arbeiten“

„In Ordnung ihr dürft rein!“

Bardock nickte den Wachsoldaten ernst zu und schritt mit seiner Familie durch die offenen Tore, die sich hinter ihren Rücken schlossen.

Kakarott zog den Kopf unsicher zwischen den Schultern ein, als sie das riesige Gebäude betraten und durch die teils nur spärlich beleuchteten Gänge gingen.

Als sie nach einer ganzen Weile durch ein Labyrinth von Gängen spaziert waren, standen sie vor den goldverzierten Türen des Thronsaals.

Bardock drehte sich ein letztes Mal zu seinem Sohn um und erklärte ihm streng noch einige Verhaltensregeln, gegenüber der Königsfamilie.

„Hör zu! Du verbeugst dich wie wir vor dem König und dem Prinzen, die rechte Faust auf die linke Brustseite! Senk den Kopf, bis man dich auffordert aufstehen zu dürfen! Sprich nur wenn du gefragt wirst und ansonsten hälst du die Klappe! Und wenn du mit dem Prinzen oder dem König sprichst, starre sie nicht ungeniert an und bewahre deine Haltung!“

Kakarott nickte auch wenn das zu viele Informationen auf einmal waren. Die Flügeltüren wurden von den beiden Elitesoldaten geöffnet und sie wurden eingelassen.

Paragus und seine Söhne Lupatis und Broly waren ebenfalls anwesend.

Nachdem sie den roten Teppich auf den Thron zu steuerten, knieten alle in einer tiefen Verbeugung nieder.

Doch Kakarott hatte seine linke Faust auf seiner rechten Brustseite und schielte heimlich zu dem langhaarigen Jungen, der neben dem Thron des Prinzen stand. Anscheinend hatte sich der Prinz schon für einen Diener entschieden. Leicht schmunzelnd sah der langhaarige Junge auf Kakarott herab und deutete ihm an die rechte Faust auf die linke Brustseite zu legen.

Kakarott verstand und korrigierte seine Haltung.
 

„Also Bardock! Du bist mit deinem Sohn Kakarott zu mir gekommen damit er der Diener meines Sohnes wird?! Steh auf!“

Der Unterklassekrieger erhob sich und sah dem Saiyajinherrscher in die Augen.

„Das ist richtig Eure Majestät... er wird seine Aufgabe gut machen! Und den Prinzen nicht enttäuschen!“

Kakarotts kleines Herz pochte vor Freude in seiner Brust, über die Worte seines Vaters. Er traute ihm zu, dass er seine Aufgabe als Diener des Prinzen gut machte, obwohl er erst gesternabend zu ihm gesagt hätte, dass er kein Talent hätte etwas anderes zu lernen, wenn er nicht stärker werden würde?

Doch Gine und Raditz wussten es besser, das war kein Lob aus seinem Mund, dem König gegenüber... Nein. Er wollte alles daran setzen, dass der König seinen Sohn für diese Aufgabe auswählte um ihn loszuwerden.

Nachdenklich fuhr sich der König über den Bart, ehe er Kakarott eindringlich musterte. Dann sah er rüber zu Broly.

„Gut... du Kakarott und Broly seid vom heutigen Tage an die Diener meines Sohnes Vegeta!“

Und nach diesen Worten war Kakarotts Schicksal endgültig besiegelt.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  nala1988
2018-09-07T07:10:05+00:00 07.09.2018 09:10
wann geht es denn weiter.ich warte schon so sehr auf neue kapitel
Antwort von:  Kakarotto
07.09.2018 15:40
Diese FF ist aktuell pausiert, da ich mich erst Mal um Fighting throug the Shadows of Present kümmern will o.o
Du hast meine ENS bekommen nehme ich an? Wäre schön wenn du darauf antworten würdest, ich mag es nämlich nicht ignoriert zu werden...
Von:  Arya-Gendry
2018-06-25T19:55:00+00:00 25.06.2018 21:55
Hi^^
Bin gerade auf deine Fanfic gestoßen und sie gefällt mir jetzt schon echt gut. ;)
Der kleine Kaks tut mir so leid. Wie kann man nur so Herzlos zu seinen Kind sein.
Bin schon gespannt wie es weiter gehen wird.
LG.
Antwort von:  Kakarotto
25.06.2018 22:05
Oh Hallöchen :)
Es freut mich sehr, dass dir diese Fanfic gefällt :)
Ohja ._. Kakarott hat es wirklich nicht leicht...
Ich danke dir herzlich für deine Meinung dazu :)

Liebe Grüße
Kakarotto
Von:  Tales_
2018-04-16T03:10:02+00:00 16.04.2018 05:10
Guten Morgen,

Bardock benimmt sich echt wie das letzte 😣
Für jede Kleinigkeit bestraft er Kaks richtig hart...
Er ist ihm wirklich egal, Oder? 😢

Kaks versteht noch nicht einmal, was für schreckliche Folgen das alles mit sich ziehen wird. Nicht nur das er seine Familie verliert...

Das Kapi ist dir wirklich sehr gelungen! 😍
Ich freu mich schon auf das nächste!
Lg Shanti
Antwort von:  Kakarotto
16.04.2018 09:09
Guten morgen Shanti :)

Er ist ihm nicht nur egal, er hasst ihn regelrecht...
Das ist ja das traurige q.q Kaks versteht das alles nicht...
Bardock geht sogar soweit, zu Behaupten dass diese geringe Kampfkraft bei der Geburt eine "Behinderung" darstellt <.<
Und Gine und Raditz können nichts dagegen tun... weil Bardock das letzte Wort in der Familie hat...

Freut mich aber sehr, dass es dir wieder gefallen hat :)
Von:  Tales_
2018-04-14T18:12:31+00:00 14.04.2018 20:12
Wow was für ein erstes Kapitel *_*
Gänsehaut pur!
Ich hönnte Bardock eine reinhauen!
Wie kalt und gefühllos mit seiner Familie umgeht 0_0

Er ist eifersüchtig auf Paragus?
Soll er sich doch mehr anstrengen -.-
Aber nicht an seiner Familie auslassen!

Auch Gine und Raditz scheinen ja wirklich sehr unter ihm leiden, aber sie können sich eher wehren wie Klein Kaki.

Hach, ich freu mich auf mehr :D
Ich liebe deine Fanfics einfach!! *_*
Und deinen Schreibstil!

Antwort von:  Kakarotto
14.04.2018 20:34
Danke trotz der etwas längeren Schreibpause :3
Und ich bereue es nicht, eine neue Fanfiction angefangen zu haben :3
Ich werde alle beenden ^^

Ja er ist eifersüchtig auf Paragus :3
Da hast du Recht, soll er sich wirklich mehr anstrengen XD

Vielen lieben Dank :3


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