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Von der Kunst, richtig zu sein

von

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Ich dachte mir, ihr freut euch über updates, auch wenn die Kapitel keine Titel haben. Ich hab jetzt so lange damit gekämpft, dem ganzen hier einen titel zu geben, ich geb's jetzt einfach auf. Enjoy!

 

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    Nate löste sich nach einigen Augenblicken vorsichtig von ihm und musterte prüfend sein Gesicht. Um ihm zu zeigen, dass alles wieder gut war, lächelte er ihn an. Nate erwiderte es, ließ sich aber nicht nehmen, noch einmal über seine Wange zu streichen.

    "Wollten wir nicht einen Tisch reservieren?"

    Das hatte er vollkommen vergessen.

    Doch er kam nicht einmal dazu, Nate zu fragen, wie viel Uhr ihm Recht wäre, da vibrierte sein Handy, das Nate ihm irgendwann abgenommen hatte. Verwirrt sahen sie beide auf das Display. Es war Nates Schwester.

    Sein Freund gab ihm das Gerät zurück und verzog sich in den hinteren Teil der Wohnküche, wo er begann, Salbe auf seinem Bein zu verteilen.

    

    "Hi Lily, was gibt's?"

    Mit den Augen folgte er seinem Mitbewohner, während er überlegte, was Lily wollen könnte. Eigentlich war das nicht schwer, weshalb er auch in der Küche stehen blieb und nicht aus dem Raum ging, damit Nate wusste, dass er nicht hinter dessen Rücken über ihn sprach.

    "Hey, Shinij. Äh… ich wollte nur wissen, wie es läuft. Hat er sich schon an irgendetwas erinnern können?"

    Er war wirklich froh, dass Nate bei ihm war, nicht bei seiner Schwester. Dieses Umfeld von Hoffnung und Ungeduld wäre wahrscheinlich toxisch. Da schlug er sich doch etwas besser und es hieß schon was, wenn er das tatsächlich von sich selbst dachte.

    "Nein, bisher noch nicht", antwortete er so sachlich wie möglich. "Aber er lebt sich langsam ein. Es läuft insgesamt ganz gut, denke ich."

    Er sagte absichtlich nicht, dass sie sich sehr schnell wieder näher gekommen waren. Wenn das bei ihr nicht der Fall wäre, wäre sie nur enttäuscht und verletzt.

    Es entstand eine kurze, wirklich unangenehme Pause, ehe sie endlich mit dem raus rückte, weshalb sie eigentlich angerufen hatte:

    "Übrigens… ich habe es Hana gestern Abend erzählt. Dass ihr Onkel wieder da ist. Auch, dass er Probleme hat, sich zu erinnern. Sie will ihn trotzdem unbedingt sehen. Ich weiß, ich wollte euch erst am Wochenende einladen und das steht auch noch, aber… glaubst du, es wäre eine gute Idee, wenn ihr heute kurz vorbeikommt? Nur auf ein 'Hallo'? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll. Ich will nicht, dass Hana durch Nates Art verschreckt wird. Aber sie kann wirklich sehr stur sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat."

    Er kannte Hanas Sturheit, aber irgendwie konnte er Lily nicht ganz glauben, dass es nur daran lag. Sie gab für gewöhnlich nicht so leicht nach, aber irgendwie konnte er es verstehen. Wenn Nate bei Lily wohnen würde, hätte er auch jede Ausrede gesucht, damit er bei ihm sein konnte.

    "Schwierige Frage… willst du nicht lieber mit ihm darüber reden? Ich will keine Entscheidungen über seinen Kopf hinweg treffen."

    "Äh… okay."

    Sie klang unsicher, aber sie musste genauso wie er lernen, mit dem neuen Nate klar zu kommen. Und er vertraute mindestens seinem Freund, dass der es möglich machte, dass das funktionierte.

    So ging er zu Nate und übergab ihm das Handy.

    "Was gibt's, Lily?"

    Er konnte nicht verstehen, was auf der anderen Seite gesagt wurde, aber er konnte Nate nicht überhören, obwohl er sich wieder etwas zurückzog.

    "Du bist wirklich leicht zur Verzweiflung zu bringen."

    Das klang belustigt und er war froh, dass sein Freund heute schon wesentlich lockerer mit seiner Schwester umging. Hoffentlich schaffte der das auch später mit Hana.

    Eigentlich war die Situation an sich ziemlich traurig. Keiner wusste so recht, wie er mit dem anderen umgehen sollte. Alle waren verletzt und voller Hoffnung und Erwartungen. Das war für niemanden von ihnen leicht.

    "Ist okay, wir kommen vorbei."

    Damit war es wohl beschlossene Sache, aber das war ein erwartetes Ergebnis gewesen.

    Das Gespräch dauerte dann nicht mehr lange und Nate legte schließlich auf.

    "Dann steht wohl der Tagesplan für heute. Ich reserviere einen Tisch zu siebzehn Uhr fünfzehn. Das ist ungefähr 15 Minuten zu Fuß von hier, wenn das für dein Bein in Ordnung ist. Wenn wir um sechzehn Uhr dreißig zu deiner Schwester gehen, haben wir einen guten Exit-Plan und falls du länger bleiben möchtest, verschieben wir einfach die Reservierung."

    "Klingt gut", stimmt Nate zu. Er sagte nichts zu der Gehentfernung, deshalb hoffte Shinji, dass das wirklich in Ordnung war. Aber im schlimmsten Fall, würde er sich das Auto von Lily leihen.

    "Ist das denn auch okay für dich?"

    Er hätte beinahe automatisch mit ja geantwortet, doch Nate ermahnte ihn, er solle ehrlich sein. Also hielt er inne und dachte über seine Worte genauer nach.

    Nach einem Moment zuckte er die Schultern: "Ich bin eher ein Freund davon, spät zu essen, aber das geht wegen Hana nicht. Aber ansonsten? Ich bin mit Lily befreundet und habe schon oft auf Hana aufgepasst, also das ist wirklich kein Problem."

    Er kam jetzt zu ihm und setzte sich dazu, konnte sich nicht verkneifen, ein Blick auf das Bein zu werfen. Er hätte gerne gewusst, was genau passiert war, aber das konnte er nicht fragen beziehungsweise würde ihm Nate sowieso keine wirkliche Antwort geben können.

    "Das nächste Mal, gehen wir später essen.", versprach Nate sofort und Shinji schüttelte schmunzelnd den Kopf. Das würde sich wohl nie ändern.

    Er stieß Nate leicht mit dem Ellbogen an: "Deshalb sag ich die Wahrheit manchmal nicht gerne. Dann denken andere zu schnell, sie müssten sich nach mir richten."

    "Aber mir ist es egal, wann wir essen gehen und wenn du eine gewohnte Essenszeit hast, dann ist das okay für mich."

    Als hätte Nate keine gewohnten Essenszeiten oder allgemein einen sehr strikten Tagesplan. Es kam ja nicht von irgendwoher, dass er wesentlich früher wach war als er uns es nach zehn Uhr nicht mehr im Bett aushielt.

    Als Rache piekste Nate ihm in die Seite, was Shinji überrascht quieken ließ. Sehr männlich…

    Er ließ das Thema fallen und glücklicherweise nahm Nate ein anderes Thema auf:

    "Die Blume an dem Korkbrett, ist die von Hana?"

    Shinji hatte keine Ahnung, wie Nate darauf kam, aber er spielte mal mit.

    "Ja, ich hab ihr mal gesagt, dass Hana auf Japanisch 'Blume' heißt. Als ich ihr ein Malbuch geschenkt habe, habe ich sie aufgefordert, mir mal eine Blume zu malen, die genauso hübsch ist, wie sie."

    Er fragte sich bis heute, ob Hana der Überzeugung gewesen war, dass die Blume hübsch war oder, ob sie einfach ein unglaublich geringes Selbstbewusstsein hatte. Er tippte auf ersteres, aber er hätte ihr eigentlich besseren Geschmack zugetraut.

    "Was ist mit ihrem Vater? Von dem hat noch keiner was erzählt."

    Ob Nate ahnte, dass da was nicht stimmte? Es war ja schon auffällig, dass der Familienvater nicht auch dabei gewesen war, ihn abholen. Andererseits könnte man auch vermuten, dass der Vater Nate einfach nicht mochte. In dem Fall, wäre das aber auch eine erwähnenswerte Information gewesen.

    "Ich kenn die Geschichte nicht wirklich. Ich glaube, er ist abgehauen. Du bist für Hana so etwas wie der Vaterersatz… und ich bin mittlerweile ihr Nate-Ersatz."

    "Dann ist Hana so etwas wie eine Tochter für mich?"

    Das war eine durchaus berechtigte Gegenfrage, musste Shinji feststellen. Klar, nur weil Hana ihn als Vaterfigur sah, hieß das nicht automatisch, dass Nate solch eine Verbindung zu ihr hatte.

    "Ich denke schon, aber wirklich darüber gesprochen, haben wir nie."

    Tochter war auch irgendwie der falsche Begriff… "Vielleicht aber eher so etwas wie ein großer Bruder."

    "Gut zu wissen, ich habe nämlich keine Ahnung, wie ich zu Kindern stehe."

    Das würde sich wahrscheinlich ebenfalls nicht geändert haben, aber das war abzuwarten.

    "Wir werden ja sehen wie es läuft. Im schlimmsten Fall haben wir einen sehr guten Fluchtplan. Aber Hana ist allgemein ein sehr angenehmes Kind. Anstrengend, ja, aber das sind alle Kinder auf ihre Weise. Sie ist intelligent und aufgeweckt und einfach nur niedlich. Selbst ich komme mit ihr klar, also sollte das für dich kein Problem sein."

    Und davon war er wirklich überzeugt.

    Nate war fertig mit seinem Bein und die Salbe schien eingezogen, denn er rollte das Hosenbein wieder herunter.

    "Wenn du das sagst."

    

    Die restliche Zeit bis zum Nachmittag verbrachten sie gemeinsam vor dem Fernseher. Zwischendurch wurde nur der Frühstückstisch abgedeckt und bei dem kritischen Blick, den Nate seinem immer noch gefüllten Teller zuwarf, war sich Shinji sicher, dass der ihm nicht nur eine zusätzliche Kugel Eis nachher aufschwatzen würde. Er nahm aber lieber mit einer Tasse Kaffee und noch der ein oder anderen Serienfolge Vorlieb.

    Als sie sich auf den Weg zu Lilys Wohnung machten, achtete er auf Nates Gang. Es musste abschätzen, wie realistisch es war, dass Nate nachher die fünfzehn Minuten am Stück gehen konnte.

    "Hast du noch Fragen?", erkundigte er sich zwischendurch, denn jetzt war die letzte Möglichkeit, noch etwas abzuklären.

    Der Gang schien normal, nicht angestrengt, also machte er sich fürs erste keine weiteren Gedanken darum.

    Nate schüttelte den Kopf.

    "Kann ich dir sonst irgendwie helfen?" Ob er zu aufdringlich war?

    Das kurz angebundene 'Nein' schien die Befürchtung zu bestätigen. Nate war nicht der Typ, der sich gerne bemuttern ließ. Vielleicht war er aber auch nervös, weil das Treffen mit seiner Nichte unmittelbar bevor stand.

    Was ihn aber erstaunte war, dass Nate ganz natürlich vor dem Haus hielt, in dem Lilys Wohnung war und in seine Hosentasche griff, aus der er die leere Hand verwirrt wieder zurückzog.

    Oh, da waren doch noch einige alte Gewohnheiten und unterbewusste Erinnerungen. Er lächelte leicht, ehe er zu Nate kam und seinerseits die Haustür aufschloss. Freundschaftlich klopfte er Nate auf die Schulter, ehe er die Treppe zu der Wohnungstür mit ihm hoch ging und dort ebenfalls aufschloss.

    "Wir sind's", rief er in die Wohnung, ehe er zur Seite trat um Nate vor zu lassen.

    Sie waren keine zwei Sekunden alleine, da stand Hana schon vor ihnen und strahlte sie an. Sie war ein gutes Stück im vergangenen Jahr gewachsen, aber das würde Nate nicht wissen.

    "Shinjiii!", rief sie und hüpfte zu ihm um ihn zu umarmen.

    Dann sah sie zögerlcih zu Nate, offensichtlich unsicher, was sie tun sollte. Ihr Augen strahlten dafür mit der Sonne um die Wette.

    Am liebsten wäre sie Nate wohl auch um den Hals gefallen, aber stattdessen hielt sie sogar Shinjis Hand, während sie ihren Onkel anstarrte, als wäre er der Weihnachtsmann persönlich.

    Lily erschien im Vorraum und begrüßte Shinji. Sie wusste, dass er es nicht so mit Umarmungen hatte und verschonte ihn deshalb. Dann wandte sie sich an Nate und umarmte den vorsichtig und äußerst zögerlich: "Schön, dass ihr gekommen seid."

    Steifer ging es kaum, aber so hatte er sich gestern auch noch verhalten. Das kam ihm vor, als wäre es Wochen her.

    Statt sich mit seiner Schwester näher zu beschäftigen, beugte sich Nate zu Hana herunter und musterte sie leicht: "Du bist ja groß geworden."

    Auf den Kopf gefallen war sein Freund nicht, das musste man ihm lassen. Hana verstand natürlich nicht, dass er sich trotzdem nicht an sie erinnerte und das jedes Kind eben innerhalb eines Jahres wuchs, deshalb schmiss sie sich jetzt einfach überglücklich an seinen Hals und zwar so plötzlich, dass er ein wenig Schwierigkeiten hatte, nicht sein Gleichgewicht zu verlieren.

    Lily schien es auch nicht zu verstehen, denn in ihren Augen lag Unglauben und Hoffnung. 'Kannst du dich etwa wieder erinnern?' stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, was Nate mit einem unauffälligen Kopfschütteln beantwortete.

    Er schloss erst einmal die Tür und kam dann wieder zu den anderen.

    "Wir sind aber wirklich nur kurz da", warnte er die beiden schon einmal vor. Planänderungen konnten ja immer noch stattfinden, aber er wollte Lily davon abhalten, sie irgendwie hier fest zu nageln.

    Da Hana noch immer an Nate klammerte, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte und Lily da stand wie vom Donner gerührt, übernahm er ihren Part ein wenig mit: "Wollen wir nicht ins Wohnzimmer? Oder ins Esszimmer? Irgendwo, wo wir gemütlich zusammen sitzen können?"

    Lily nickte und machte Platz, damit sie vor gehen konnte. Auch ein wenig unsinnig, wenn man bedachte, dass Nate nicht wusste, wo hin, aber dann übernahm er eben auch hier die Führung.

    "Wollt ihr was trinken?"

    Irgendwie hatte Shinji das Gefühl, dass sie damit hauptsächlich ihn ansprach, aber er konnte sich auch täuschen. Hoffentlich würde sie im laufe des abends lockerer.

    "Kaffee, wenn du da hast."

    "Schau mal, Nate, schau mal!" Hana hopste von ihrem Reittier herunter und zog ihn zu einem Wandregal, das er aufgebaut hatte. "Mama und ich haben es himmelblau angemalt!"

    "Cool", antwortete Nate und schaffte es, wirklich beeindruckt zu klingen. "Ich mag die Farbe."

    Unauffällig warf er Shinji einen vollkommen irritierten Blick zu. Das hier würde ein wenig anstrengender als erwartet.

    Dennoch trat er zu den beiden und lächelte: "Die Farbe war Hanas Idee, weil sie doch so gut zu deinen Augen passt und wir fanden alle, dass das am Besten die Mühen des Erbauers belohnt. Sozusagen dein persönliches Monument als Dankeschön dafür, dass du hier immer so viel handwerklich geholfen hast."

    Damit hatte er die Wahrheit etwas sehr weit ausgelegt, aber man konnte das durchaus genau so interpretieren. Außerdem konnte er so Nate alle Infos geben, die er brauchte. Hana schien das nicht zu bemerken.

    "Schade, ich hatte gehofft, es würde eine Statue werden."

    "Wo sollen wir denn bitte eine Statue hinstellen?", lachte Hana aber in einem so vorwurfsvollen Ton, als wollte sie noch ein 'du Dummie' hinten anhängen.

    "Oh, ich bin sicher, den Platz hättet ihr gefunden, wenn ihr nur gewollt hättet.", neckte Nate Hana weiter, die darauf lachen und mit einem langgezogenen 'Mamaaaa' zu Lily in die Küche lief, die gerade Kaffee kochte. Man konnte hören, wie sie Nates Vorschlag direkt weitergab.

    Der wuschelte ihm jetzt durchs Haar und lächelte dankbar, was Shinji schon abwinken ließ, noch ehe er irgendwelche Worte dazu gehört hatte.

    "Ich glaube, du erinnerst dich langsam wieder", murmelte er leise, damit Lily ihn bloß nicht hörte. "Nicht aktiv, aber du nimmst immer mehr alte Gewohnheiten und Verhaltensweisen wieder an."

    Er nutzte den kurzen Moment, den sie allein hatten, um Nates Hand zu nehmen und sie leicht zu drücken. Das half aber auch nicht dabei, die skeptisch krausgezogene Stirn wieder zu glätten.

    "Weißt du… als wir uns heute geküsst haben, hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl, das alles zu kennen. Das war etwas seltsam. Aber das kann nur etwas Gutes bedeuten. Irgendwann muss das Schloss ja zu knacken sein."

    "Ich halte gerne weiter als Versuchskaninchen her."

    Klar, es war gleichzeitig scheiße und schön, aber war er das Nate nicht sowieso noch schuldig? Schließlich hatte er ihm damals zum Test einen runter geholt.

    Nate verzog etwas unwillig das Gesicht, weshalb er das Thema schnell wieder fallen ließ und ihn dann zum Sofa führte.

    "Ich dachte, ich frage Lily nachher, ob ich ihr Auto haben darf, um zum Restaurant zu fahren."

    Er musterte Nate aufmerksam, denn zusagen würde er nicht. Das würde ja bedeuten, dass er Schwäche zeigte.

    "Ja, wenn sie es uns leihen kann… warum nicht?"

    Was? Das kam überraschend. Wie schlimm war das Bein, dass Nate tatsächlich vernünftig war?

    Aber er konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn Lily und Hana kamen wieder. Die Kleine setzte sich ihnen gegenüber und berichtete schmollend, dass eine Statue doch zu groß für die Wohnung wäre, versprach Nate aber, ganz viele Bilder für ihn zu malen.

    Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, wandte er sich an Lily, sie hatten ja sowieso nicht viel Zeit und er hatte Angst, dass wieder unangenehme Stille entstand:

    "Hey, wär's vielleicht möglich, dass wir uns dein Auto für ein oder zwei Stunden leihen? Wir wollen gleich noch essen gehen."

    Hana sprang jetzt auf, scheinbar zu weit weg für ihren Geschmack und setzte sich zwischen ihn und Nate, der einen Arm um sie legte.

    "Klar, das ist kein Problem. Ich habe diese Woche ohnehin Urlaub und werde es nicht wirklich brauchen."

    Das war gut zu wissen, dann konnte er es sich vielleicht öfter leihen, wenn sie weg wollten.

    "Danke" Er nahm den Kaffee entgegen, den Lily ihm reichte und nahm einen Schluck. Nate bekam auch eine Tasse. "Wann sollen wir am Wochenende denn vorbei kommen? Oder treffen wir uns extern irgendwo?"

    Vielleicht wäre letzteres gar nicht so schlecht. Dann hätte Nate eventuell nicht ständig den Druck, sich erinnern zu müssen oder zu wollen und Lily konnte sich auf neutralem Boden vielleicht auch ein wenig entspannen.

    "Gut, gehen wir essen"

    Eh? Das war keine Forderung gewesen, aber gut, wenn Lily das wollte, er fand die Idee ja auch nicht schlecht.

    Nate hatte sich aus dem Gespräch ganz ausgeklinkt. Der rührte gerade seinen Kaffee schwindelig.

    "Hast du spontan was im Kopf?"

    "Wie wäre es mit Italienisch?"

    Das war irgendwie logisch, denn er wusste, dass Hana gerne Spaghetti aß und Nate zumindest früher Pizza geliebt hatte. Und für Lily gab es ausgefallene Salate. WinWin.

    Deshalb stimmte er auch zu und ehe Stille entstehen konnte, schaltete sich Hana ein. Wahrscheinlich, weil Nate ihr zu ruhig war.

    "Seit wann bist du wieder da? Hast du mir was mitgebracht? Du hast gesagt, du würdest mir was tollen mitbringen, wenn du wieder kommst, schon vergessen?"

    "Oh… nein. Das hab ich natürlich nicht vergessen. Ich nehme es dir am Wochenende mit, ja?"

    Hana jubelte freudig, aber Shinji machte sich Sorgen. Nate war viel zu ruhig und schien verkrampft. Sie sollten das nicht überstrapazieren.

    "Ich fürchte, wir müssen jetzt auch los, sorry. Aber am Wochenende haben wir ja ausgiebig Zeit. Sagst du Bescheid, sobald du reserviert hast, wegen der Uhrzeit?"

    "Oh, klar, mache ich."

    Als Shinji dann aufstand, tat Lily es ihm gleich und lotste Hana etwas von Nate weg. "Komm, Schatz. Lass deinen Onkel seinen Kaffee austrinken."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2020-09-07T11:54:34+00:00 07.09.2020 13:54
Wieder ein tolles Kapitel, wird wohl Zeit das sich Nate zu Erinnern beginnt.
Dennoch haben sich die drei gut geschlagen.
Was wird er Hana wohl mitbringen zum nächsten treffen?
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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