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Von der Kunst, richtig zu sein

von

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Neuigkeiten

Im Laufe der Nacht hatte Shinji sich halb auf Nate gelegt, der seine Arme um seinen Liebsten geschlungen hatte. Geweckt wurde Shinji von einer Hand, die ihm sanft durchs Haar strich. So aufzuwachen, daran könnte er sich wirklich gewöhnen. Er streckte sich der Hand leicht entgegen und gähnte leise.

"Du bist viel zu früh wach", beschwerte er sich leise. Es war immerhin noch hell draußen. Schlimmer noch, es war gerade erst hell geworden. Normalerweise würde er erst in einigen Stunden das erste Mal aufwachen und sich dann noch einmal verschlafen umdrehen.

Aber dem Problem konnte ja Abhilfe geschafft werden. Also rutschte er ganz auf Nate und rollte sich da zusammen, wie sonst nur Katzen es taten.

"Ich bleib einfach hier", nuschelte er. "Dann kannst du auch nicht weg."

Natürlich überging er den Fakt einfach, dass Nate ihn mit einer Hand heben konnte.

Im nächsten Moment wurde er von einem leisen Lachen durchgeschüttelt und dadurch doch etwas mehr geweckt, als ihm lieb war, was er mit einem Grummeln quittierte.

Direkt danach wurde er auch noch durchgeknuddelt, als wäre er ein Teddy. Doch entgegen seiner eigenen Erwartung, missfiel es ihm nicht. Es tat gut von den starken Armen so fest gehalten zu werden. Nates Geruch war so intensiv, dass er sich vollkommen von seinem Freund umschlossen fühlte.

"Entschuldige. Mein Körper schreit nach zehn Uhr normalerweise immer nach Essen."

War es tatsächlich schon so spät? Das war nicht erst kurz nach Sonnenaufgang, auch wenn es immer noch viel zu früh für ihn war. Die letzte Nacht schien ihn mehr ausgelaugt zu haben, als er zugeben wollte.

Er rutschte etwas hin und her, weil Nates Nähe und Wärme etwas anderes auslöste, was er nicht zugeben wollte.

"Essen wird überbewertet", antwortete er nur. Dass Nate auch nicht wirklich aufstehen wollte, zeigte der feste Griff um ihn. Shinji hätte nicht einmal aufstehen können, wenn er gewollt hätte.

Das verstärkte sein Wohlsein nur noch und er hatte Probleme seine Erektion noch weiter zu verstecken. Klar hätte er einfach die Initiative ergreifen können, aber er wusste, was nach dem Sex käme und er wollte das gerade nicht. Er wollte sich einfach weiterhin so gut fühlen. Jede Berührung von Nate kribbelte ein bisschen, und stellte die verrücktesten Dinge mit seinem Körper an. Für diesen Moment war da nur noch der andere Körper, der andere Herzschlag, das Heben und Senken der anderen Brust. Alles andere war weg. Er wollte das nicht verlieren. Das hier war viel zu schön.

"Shinji?", säuselte Nate plötzlich und er wusste sofort, dass er aufgeflogen war. "Hast du etwa nen Steifen?"

Er griff ihm so plötzlich zwischen die Beine, dass er sehr unmännlich aufquietschte vor Schreck. "Guten Morgen", flötete Nate und Shinji verbarg seine roten Wangen in dessen Halsbeuge. Kurz fühlte er sich noch in Sicherheit, weil Nate sich ausgiebig streckte, aber dann lag er plötzlich unter ihm, ohne, dass er bemerkte, wie er das gemacht hatte.

"Wenn du willst, kann ich mich darum kümmern", knurrte er ihm mit tiefer Stimme ins Ohr, was seinen Magen heftig zum kribbeln brachte und gleich noch etwas mehr Blut nach unten beförderte. Er zog Nate daraufhin in einen innigen Kuss, lächelte ihn danach aber entschuldigend und unsicher an.

"Warum genießen wir nicht einfach, dass meine Aufmerksamkeit gerade zu 300% auf dir liegt und ich damit kein Problem habe, weil meine Hormone gerade Achterbahn fahren?"

Seine eigenen Hände waren nicht seiner Meinung, denn die strichen geistesabwesend über Nates Seiten und er brauchte all seine Selbstbeherrschung, um seine Finger nicht in die Haut zu krallen.

Nate lehnte sich noch einmal zu ihm runter und nippte ihm leicht an der Unterlippe. "Zu genießen, fällt mir wirklich nicht schwer.", hauchte er gegen seine Lippen und richtete sich dann wieder auf, um einen Blick über Shinjis Oberkröper huschen zu lassen.

Shinji hatte das Gefühl, die Spur nachempfinden zu können, die seine Augen zogen. Nate wirkte hungrig auf mehr und Shinji konnte es ihm nicht verdenken.

Als plötzlich Nates Handy klingelte, dachte Shinji schon, dass ihr intensiveres Kuscheln schon vorbei wäre. Doch er irrte sich. Obwohl es ewig klingelte, ging Nate nicht ran, also ignorierte Shinji es auch einfach.

Als Nate ihm wieder näher kam, reckte er den Hals gleich etwas, um möglichst viel Platz zu bieten. Nates Lippen küssten sich zu seinem Ohr hoch, bis er dort sanft hinein biss. Das Handy startete ein zweites Mal. Genüsslich zog Nate sein Ohrläppchen zwischen die Lippen und saugte daran.

Als das Handy ein drittes Mal los ging, löste sich Nate doch von ihm, nahm ab und brüllte: "Alter, ich bin beschäftigt!"

Er warf Shinji noch einen entschuldigenden Blick zu und verschwand dann vor die Tür.

Frustriert wischte sich Shinji über's Gesicht. Es war echt ein ekelhaftes Gefühl, einfach so liegen gelassen zu werden. Aber das schien wichtig zu sein, auch wenn er Nate deutlich durch die Tür fluchen hörte. Aber der veränderte Tonfall sagte ihm, dass es ein Kollege war. Er konnte nicht genau benennen warum, aber Nate klang plötzlich sehr militärisch.

"Oh ich weiß das. Die Wichser glauben, sie wären einschüchternd, sind sie aber nicht.", hörte er Nate plötzlich sagen. Gut, das war wohl eindeutig. Klang ein wenig so, als wäre Nates Gruppe oder das Militär bedroht worden? Von einer Gruppe aus einem Kriegsgebiet? Vielleicht wurde auch die Bevölkerung bedroht. Es klang auf jeden Fall nach Drohungen.

"Mir doch egal. Meinetwegen können sie sich verdreifachen. Es wird immer schlecht für sie ausgehen."

Ob die Gruppe neue Anhänger gefunden hatte und jetzt dachte, sie wären stark genug? Ob es um Terrorsiten ging? Eigentlich wollte Shinji das gar nicht wissen, aber er konnte nicht mehr, als zuhören.

"Hm, das ist unwahrscheinlich. Dafür müssten sie erst einmal wissen, wer wir sind." Klang als wäre Nates Gruppe wirklich direkt bedroht worden. "Aber ich versteh deine Sorge. Du hast Frau und Kind. Hey, Josh, wenn du Bedenken hast, dann geh ich alleine. Ich kann dich nicht gebrauchen, wenn du mit deinem Kopf bei deiner Familie bist."

Ja, das klang nach ziemlich übler Bedrohung. Sollte er sich Sorgen machen? Er war sich nicht sicher. Das ganze war so abstrakt für ihn, dass er bei dem Gespräch gar nichts empfand. Er hatte nur Angst, dass Nate früher weg musste. Er wusste nicht, wie er das ertragen sollte, denn er hatte fest mit Sonntagmorgen als Abschiedsdatum gerechnet. Zwar war er sehr gut im Planen und Organisieren, aber wenn ein fester Termin auf früher verschoben wurde, überforderte ihn das. Wenn er einen festen Plan hatte, wurde er schnell unflexibel.

Nate verabschiedete sich noch und kam dann wieder. Als wäre nichts gewesen, krabbelte er wieder unter die und zog ihn an sich: "Okay, wo waren wir?"

Aber Shinji konnte nicht da weiter machen, wo sie aufgehört hatten. Nicht einfach so.

"Ist alles in Ordnung?" Offensichtlich war es das nicht, sonst hätte Nates Kollege nicht angerufen. Oder Kamerad? Wie nannte man das beim Militär? Egal.

"Äh", sagte Nate überfordert, was Shinji wunderte. Sonst hatte er doch immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. War es wirklich so ernst?

"Im Prinzip ja. Es ist nur etwas komplizierter geworden."

Mehr wollte Nate ihm wohl nicht preisgeben, denn er lehnte sich einfach wieder hinunter und begann wieder, sein Ohr zu liebkosen.

Woah, war das furchtbar. Das fühlte sich an, als würde er es mit einer Frau versuchen. Das war alles andere als anregend. Er verstand gerade, wie sich seine Freundinnen gefühlt haben mussten. Kein Wunder, dass die es kaum mehr als ein paar Wochen mit ihm ausgehalten hatten.

Deshalb löste er sich auch von Nate und rückte ein wenig weg. "Willst du darüber reden?"

Er wusste zwar, dass Nate nicht gerne über seine Arbeit sprach, aber er war gerade eindeutig nicht bei der Sache. So hatte das wirklich keinen Zweck.

Aber Nate legte eine Hand auf seine Wange und strich ihm mit dem Daumen darüber.

"Du könntest mich auch einfach ablenken." Der Unterton sollte wohl verführerisch sein, aber das ging gehörig schief. Das Schmunzeln auf Nates Lippen brach aber plötzlich und wirkte nur noch schief.

"Ach scheiße!", stieß Nate aus und drehte sich wieder auf den Rücken. Kurz darauf lag Nates Hand auf Shinjis und drückte sie leicht.

"Entschuldige. Eigentlich solltest du mich nicht ablenken müssen, sondern eher unter mir liegen. Aber… es gibt ein kleines Problem mit einem der SEAL Teams. Gut möglich, dass ich früher rüber muss, als ich vermutet habe."

Also doch. Verdammt. Aber warum mit einem SEAL Team? Das hatte wirklich geklungen, als gäbe es ein Problem mit Terroristen.

"Ist vollkommen in Ordnung", sagte er aber erst einmal und drängte diese unglaubliche Frustration, die er empfand, mit Gewalt beiseite.

"Musst du früher weg bezogen auf diese Woche oder die Zeit danach, die du eigentlich noch gehabt hättest?", fragte er ruhig nach und begann leicht mit dem Daumen über Nates Handrücken zu streicheln.

Nate sah wirklich unzufrieden aus. Ob das jetzt daran lag, dass das Telefonat die Stimmung vollkommen versaut hatte, weil er sich sorgte oder weil er auch frustriert über den verkürzten Aufenthalt war, konnte er nicht sagen.

"Danach. Die richtige Versammlung ist erst am Sonntag, vorher muss ich da nicht hin."

Nate drehte sich wieder auf die Seite und sah ihn an. "Aber wahrscheinlich werde ich danach nicht noch einmal herkommen können, sondern direkt mit meinem Team rüber fliegen."

Auch wenn es etwas unfair war, atmete Shinji auf.

Als Nate wieder einen Arm um seine Tallie legte, rückte er wieder etwas näher. "Ich habe sowieso nie damit gerechnet, dass du noch einmal wieder kommst, wenn ich ehrlich bin. Deshalb hält sich meine Enttäuschung etwas zurück. Lass uns einfach wie geplant diese Woche genießen, so gut wir noch können."

Diesmal drehte er sie beide, so dass er auf Nate lag und er seine Lippen diesmal über den Hals seines Freundes geistern lassen konnte. Er wusste nicht, was in Nates Kopf vorging, aber er wusste, dass er es ihm nicht erzählen würde. Und statt zu bohren und die Stimmung weiter zu versauen, versuchte er lieber, sie wieder anzuheizen.

"Und statt über all das zu grübeln, was du gerade erfahren hast", begann er deshalb und arbeitete sich wie Nate noch zuvor zu dessen Ohr vor, "…will ich, dass du mir erzählst, was du mit mir tun willst, während ich willig und bettelnd vor Lust unter dir liege."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da Weihnachten ist, bekommt ihr bis zum 24. jeden Tag ein Kapitel :D
Dafür kommt dann das nächste Kapitel frühstens am 31.12.

Wünsche euch allen schöne Feiertage :) Komplett anzeigen

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