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Oneshot NaruHina

von

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Perfect

Lächelnd lässt er seinen Blick kurz über die verschneite Landschaft wandern. Schaut danach sofort wieder auf die Straße. Nur noch ein kurzes Stück Autobahn liegt vor ihm. Dann noch ein paar Minuten über die Landstraße und er ist endlich da. Nach bereits zwei Stunden Fahrt erreicht er dann endlich sein Ziel und freu sich sichtlich darüber. Als sich vor ein paar Wochen völlig unerwartet eine ehemalige Schulkollegin bei ihm meldete und ein Treffen vorschlug, mit ein paar weiteren ehemaligen Kameraden, hatte er sofort zugesagt. Damals waren sie alle in einer Clique und beinahe unzertrennlich gewesen. Beinahe. Nach ihrem Schulabschluss allerdings hatten sie sich schnell aus den Augen verloren. Ab und zu hatte er sich nochmal mit dem ein oder anderen getroffen. Die Entfernungen waren jedoch zu groß. Jeden hatte es irgendwo anders hin verschlagen. Auf diese oder jene Uni. Letztendlich war der Kontakt ganz abgebrochen. Umso mehr hatte sich Naruto darüber gefreut von ihr zu hören und damit auch von den anderen. Nur wenige Tage später war dann bereits eine Hütte reserviert und er konnte sich auf ein baldiges Wiedersehen freuen. Und freuen tut er sich immer noch. Mit jedem Kilometer, den er zurück legt ein bisschen mehr. Sein Blick schweift zu dem Bild, welches in der Mittelkonsole liegt. Er nimmt es auf, faltet es auseinander. Er selbst ist darauf zu sehen. Zusammen mit einem jungen Mädchen. Wie jung sie damals noch waren. Und so unerfahren. Mit dem Daumen streicht er über ihr Gesicht. Damals war sie seine beste Freundin. So viel hatten sie zusammen gemacht. Hatten ihre ersten Liebeskummer zusammen durchgestanden und alles miteinander geteilt. Süßigkeiten, Gerüchte und die intimsten Geheimnisse, die jeder von ihnen hatte. Wirklich alles. Aber erst, als sie sich nicht mehr regelmäßig sehen konnte, sie weit weg von ihm auf einer Uni studierte, erkannte er, dass er doch nicht alles mit ihr geteilt hatte. Die gegenseitige Liebe. Ob sie gegenseitig gewesen wäre, das wird er wohl nicht mehr herausfinden. Aber eines weiß er mit Sicherheit. Seit es ihm bewusst geworden ist, dass er sich in sie verliebt hatte, konnte er sich auf keine andere Frau mehr richtig einlassen. Keine hatte ihm jemals wieder so viel bedeutet. Keine konnte ihm jemals wieder dieses glückliche und gute Gefühl geben. Vor allem, weil er nie wusste, warum sie wirklich mit ihm zusammen waren. Bestimmt der Hauptgrund, warum alle Beziehungen seitdem nach kurzer Zeit den Bach runtergehen.
 

Naruto freut sich deshalb riesig, seine heimliche, große Liebe nach all den Jahren wieder zu sehen. Er macht sich keine Hoffnungen. Zumindest versucht er sich das einzureden. Insgeheim weiß er genau, wie groß seine Hoffnungen tatsächlich sind. Doch sie hat in der Zwischenzeit bestimmt schon jemanden gefunden, mit dem sie glücklich geworden ist. Auf gar keinen Fall würde er das mit unüberlegten Worten und Taten gefährden. Schließlich ist es doch das, was er will. Sie glücklich zu wissen. Trotzdem wird es ihm gut tun, sie zu sehen und vielleicht schafft er es dann auch sie zu vergessen. Aber auch da, macht er sich wenig Hoffnung. Wenn er sie nach all diesen Jahren nicht aus Kopf und Herz verbannen konnte, wird er es in Zukunft auch nicht schaffen. In diesen Gedanken versunken, verpasst er beinahe seine Ausfahrt. Im letzten Moment hört er auf sein Navi, blinkt und verlässt die Autobahn. Für den Rest der Strecke legt er das Bild zurück in die Mittelkonsole und folgt den letzten Anweisungen. Letztendlich hält er vor der gemütlich aussehenden Hütte an. Für einen Moment bleibt er noch im warmen Auto sitzen und atmet einmal tief durch. Wie aufgeregt er auf einmal ist. Im Inneren des Hauses brennt bereits Licht und ein weiteres Auto steht vor der Tür. Ob es ihr Auto ist? Es wird Zeit das heraus zu finden. Erneut nimmt er das Bild auf, wirft einen kurzen Blick darauf, um es anschließend in seine Jackentasche zu stecken. Naruto steigt aus, holt aus dem Kofferraum seine Sporttasche. Darin ist alles verstaut, was er für die nächsten zwei Tage brauchte. Damit geht er zur Haustür und klingelt. Die laute Musik der Klingel dringt sogar noch vor der Tür an seine Ohren. Es dauert daher auch nicht lange, dann öffnet sich diese und die Person, die er erhofft hatte, vor sich zu sehen, steht lächelnd im Türrahmen. Aus ihr ist eine wunderschöne, junge Frau geworden. Einst ruhig und schüchtern, hat sie wohl ihren Platz in der Welt gefunden und wirkt deutlich selbstbewusster. Ihre dunkelblauen Haare sind sehr lang geworden und umrahmen Hinatas hübsches Gesicht.
 

„Naruto…“, spricht sie ihn leise an und schlingt dann sofort ihre Arme um ihn. So, wie früher auch. Vertraut und als ob sie noch immer die besten Freunde sind. „Es ist so schön, dich wieder zu sehen!“, murmelt sie während der Umarmung und seufzt leise. „Ich freue mich auch!“, stimmt er ihr zu und schließt seine Arme noch fester um sie. „Komm rein und mach die Tür zu, damit die Kälte draußen bleibt!“ Sie beendet die Umarmung und tritt einen Schritt zurück, dass auch Naruto herein kommen kann. „Es ist arschkalt draußen. Was haben wir uns nur dabei gedacht bei dem Wetter Ski fahren zu gehen?“ Sie lacht und Naruto wird es sofort warm ums Herz. Wie sehr er dieses helle, aufrichtige Lachen doch vermisst hatte. „Wir haben doch schon weitaus schlimmeres überstanden. Ich sag nur November, Vollmond und See!“ Immer wieder gerne erinnert er sich an diese Nacht. Aus reiner Langeweile sind sie bei Minusgraden in den See gesprungen und haben rumgetobt. Einen Tag später lagen sie beide mit einen fetten Grippe im Bett. Trotzdem eine schöne und lustige Erinnerung. „Oh mein Gott! Das waren noch Zeiten!“ Sie hatte ihn in die Küche geführt. Auf der einladend gepolsterten Eckbank legt er erst einmal seine Tasche ab. „Ich habe Kaffee gemacht. Willst du eine Tasse?“ Selbst hatte sie ihre bereits wieder in der Hand und wärmt sich daran ihre Finger. „Gerne! Schwarz, bitte.“ Gezielt öffnet sie einen Schrank, holt daraus eine Tasse und schenkt ihm ein. „Bist du schon lange da?“, fragt Naruto währenddessen, nimmt dann gleich einen kleinen, vorsichtigen Schluck von dem Aufputschmittel. „Nein, vielleicht eine halbe oder dreiviertel Stunde. So konnte ich mich wenigstens schon mal in Ruhe umschauen. Es ist so schön und gemütlich hier.“ Entspannt lehnt sie an der kleinen Anrichte und strahlt ihn dabei an. „Aber es wird trotzdem Zeit, dass die anderen kommen. Wir wollten heute doch nochmal auf den Berg.“ Neugierig wirft sie einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Es ist kurz nach 13 Uhr. Das weiß Naruto, weil er im Auto selbst noch einen Blick auf die Anzeige geworfen hatte. In ein paar Stunden schließt der Lift und es wird dunkel. Wie aufs Stichwort klingelt es erneut. Gemeinsam machen sie sich auf den kurzen Weg durch den Flur. Draußen stehen die restlichen angemeldeten. Sasuke, Shikamaru und Neji. Der Rest wollte entweder kein Ski fahren oder hatte keine Zeit. Sind aber trotzdem für andere Treffen offen. So sind sie bei ihrem ersten Treffen nur eine kleine Runde, was ihnen den Spaß aber nicht nimmt. Sie begrüßen sich freudig. Auch bei ihnen klingt es, als hätten sie sich gestern erst gesehen. Mit Sasuke ist auch Naruto ehemals bester Freund mit dabei. Jeder von ihnen bekommt anschließend eine Tasse in die Hand gedrückt und für eine halbe Stunde quatschen sie alle aufgedreht durcheinander So viel haben sie sich zu erzählen aus den vergangenen Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten.
 

In voller Montur quetschen sich alle in das größte Auto. In dem Fall das von Naruto. Es sind nur wenige Minuten mit dem Auto ins Tal. Zu Fuß wären es circa 15 Minuten. Von dort geht der Skilift in nur circa fünf Minuten nach oben zum Gipfel. Aber auch in den wenigen Minuten Autofahrt haben sie unendlich viel Spaß. Drehen die Musik laut auf und singen extrem schief mit. Doch genau das ist wohl das Lustige daran. Naruto kann sich darauf jedoch gar nicht so wirklich konzentrieren. Immer wieder wandert sein Blick in den Rückspiegel und beobachtet sie. Die Frau, die ihm schon lange, lange Zeit nicht mehr aus dem Kopf geht. Ihm regelrecht den Kopf verdreht hat. Selbst im Lift kann er sie nicht aus den Augen lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie das bemerkt. Hinata winkt ihm gut gelaunt zu. Sitzt er doch mit Sasuke im anderen Abteil. Für eine Weile halten sie sogar Blickkontakt. Auf ihren beiden Gesichtern erscheint dabei ein sanftmütiges Lächeln. Wie sehr sich Naruto gerade wünscht bei ihr zu sein und mit ihr reden zu können. Stattdessen ist der dazu verdammt sie zu sehen und zu wissen, dass sie für den Moment unerreichbar ist. Die Plastikwand verhindert es, dass er mit ihr sprechen kann. Zum Glück dauert die Fahrt zum Gipfel nicht lange. Und während sich die sportbegeisterten und damit sicher auf den Skiern stehenden Jungs sofort die länglichen Ski anschnallen und den Berg hinab sausen, bleibt Naruto bei Hinata. Sie steht etwas unsicher auf den Brettern. Mit ein bisschen Übung und einigen Hilfestellungen im flachen Teil legt sich das schnell und sie machen sich ebenfalls auf den Weg ins Tal. Langsam, dafür aber sicher. Oder auch nicht. Gerade, als Naruto ein Stückchen voraus fährt, hört er sie hinter sich überrascht aufschreien. Sofort fährt er einen leichten Bogen, hält somit an und ist schnell bei ihr. „Auu…“, jammert sie, lacht dabei jedoch. Kurz reibt sie sich noch ihr schmerzendes Hinterteil, auf dem sie gelandet ist und lässt sich dann von Naruto aufhelfen. Fällt ihm dabei in die Arme, verweilt dort länger, als sie eigentlich müsste. Selbst Naruto, dem solche subtilen Dinge normalerweise nicht auffallen, bemerkt das. Es gibt ihm sofort etwas Hoffnung, von der er versucht hatte, sie nicht aufkommen zu lassen. Trotzdem lässt er es fürs erste unausgesprochen.
 

„Alles okay?“, fragt er besorgt. Ihr fröhliches Lachen bei der Bestätigung lässt ihn daran nicht zweifeln. Vorsichtig machen sie sich wieder auf. Mit großer Verspätung erreichen sie die Talstation, an der sie schon ungeduldig erwartet werden. Bevor sie allerdings die letzte Bahn nach oben nehmen, besorgen sie sich noch Leuchtfackeln. Für jeden zwei Stück. Sie hatten nicht geplant noch bei Tageslicht den Weg ins Tal zurück zu legen. Mit dem künstlichen Licht werden sie daher keine Probleme deswegen erwarten. Bei der zweiten Auffahrt setzt sich Hinata bewusst zu Naruto ins Abteil, sie sind alleine. „Wie konnten wir uns nur aus den Augen verlieren?“ Nach ein bisschen betretenem Schweigen, eröffnet sie so das Gespräch. „Du bist weggegangen. Auf diese Uni, zu der ich nicht zugelassen wurden.“ Hinata seufzt leise. Er war ihr schon damals böse, das wusste sie. Hat es ihr allerdings verziehen. Dachte sie bisher zumindest. Dabei hatte sie so sehr versucht ihm begreiflich zu machen, wie wichtig ihr das ist. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen, hatte sie beste Uni des Landes ihr ein Stipendium vergeben. In Rekordzeit hatte sie das Medizinstudium abgeschlossen und forscht seither nach Heilmitteln gegen Krebs. Warum es ihr so wichtig war? Niemals mehr wollte sie einen geliebten Menschen durch diese Krankheit verlieren. Ihre Mutter sollte die erste und die letzte Person gewesen sein, der sie nicht helfen konnte. „Du weißt, wie wichtig mir diese Sache war, und noch ist!“ Ihre ruhige und sanfte Stimme lässt das Gespräch ebenfalls ruhig bleiben. „Du warst mir wichtig. Bist es noch!“ Naruto sieht keine Notwendigkeit, sich zurück zu halten. Sie kann ruhig von einem Teil seiner Gefühle erfahren. Aber erst, wenn er sich sicher ist, nichts zu zerstören, wird er ihr auch den Rest preisgeben. „Du mir auch! Glaub mir, die Vorlesungen waren ohne dich nicht das, was sie hätten sein können. Ich habe oft an dich gedacht.“ Aufmerksam hört der Blonde ihr zu, lächelt bei ihren Worten. Sie konnte ihn also auch nicht vergessen. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder? Konnte es etwa sein, dass sie ähnlich fühlt, wie er? „Tust du das denn immer noch? An mich denken?“ Mit einem geheimnisvollen Grinsen im Gesicht antwortet sie. „Natürlich!“ Daraufhin greift sie nach ihren Skiern und steigt aus. In der Zwischenzeit waren sie doch wirklich oben angekommen. Naruto muss sich anstrengen noch aus der Gondel zu kommen, ehe ihre Türen sich für die Abfahrt wieder schließen.
 

„Was haltet ihr davon, wenn wir uns irgendwo hinsetzen und uns den Sonnenuntergang anschauen?“, schlägt die Frau in der Runde, und somit die Romantikbewusste, vor. Ihre Blicke wandern gen Westen, wo die Sonne bereits ziemlich tief steht. Es wird noch eine gute halbe Stunde dauern, bis diese sich ganz verabschiedet. Somit haben sie noch ein paar Minuten um einen geeigneten Platz zu finden. Diese nutzen sie, um auf der Piste einige Meter zu fahren. Auf einer Schneeverwehung lassen sie sich in einer Reihe nieder. Vor ihnen das Panorama der umliegenden Bergwelt. Angestrahlt von den letzten Sonnenstrahlen des Tages, reflektiert der Schnee das rötliche Licht. Während die drei wild durcheinander reden und nur Dummheiten im Kopf haben, genießen Naruto und Hinata das Naturschauspiel. „Wunderschön!“, haucht Hinata leise, mit einem verträumten Ausdruck im Gesicht. Die Sonne verschwindet langsam und mit einem letzten, prächtigen Farbenspiel hinter den Bergen am Horizont. „Ja…“, stimmt Naruto zu, liegt sein Blick dabei allerdings auf ihrem Profil. Im restlichen Licht blickt Hinata nun ebenfalls zu Naruto. Ihr bezauberndes Lächeln verschlägt ihm dabei die Sprache und er vergisst sogar fast zu atmen. Lange sehen sie sich in die Augen, kommen sich immer näher. Zu einem Kuss kommt es jedoch nicht. Die Anderen zünden ihre Fackeln an und sorgen mit ihrem Jubel dafür, dass sich Hinata ihnen zuwendet. Bunte Farben erhellen die Umgebung und lassen den Schnee mystisch glitzern. Ein toller Anblick. Schnell schnallen sie die Bretter wieder an die Füße und nachdem auch Hinata und Naruto ihre Fackeln angezündet hatten, gleiten sie dieses mal gemeinsam in der Gruppe den Hang hinunter zurück ins Tal. Dort verstauen sie die Bretter und Stöcke im Auto und suchen sich danach eine Kneipe um dort einzukehren. Natürlich um dort etwas zu trinken, so wie es sich nun einmal gehört. Diverse Runden kippen sie in der Runde weg und machen dabei die Tanzfläche unsicher. Aber auch dort zieht sich Naruto nach einiger Zeit zurück, setzt sich auf ihren Platz zurück und beobachtet sie. Sie hat großen Spaß mit den Anderen und lässt sich sogar dazu hinreisen Karaoke zu singen. Schmunzelnd behält er sie im Auge. Auffordern winkt sie ihn auf einmal zu sich, will, dass er mit ihr zusammen etwas singt. Naruto winkt ab, gibt ihr zu verstehen, sich etwas zum Essen holen zu wollen. Mit einer weiteren Geste lädt er sie ein mitzukommen. Er zieht sich seine Jacke an und geht anschließend nach draußen. Sie hat nicht den Anschein gemacht mitzugehen, weshalb er den Schneeball, der ihn am Hinterkopf trifft, nicht erwartet hat.
 

Lachend bleibt sie einen Meter von ihm entfernt stehen und blickt fasziniert gen Himmel. Den ganzen Tag war es klar, doch jetzt hat es angefangen zu schneien. Dicke Flocken segeln langsam zu Boden, bleiben in ihren langen Haaren, die aus der Mütze herausschauen, hängen. Erneut sieht sie einfach nur wunderschön aus. „Komm, ich will einen Schneeengel machen!“ Euphorisiert und wohl auch leicht angetrunken, greift sie nach seiner Hand und zieht ihn mit sich. Mit Schwung lässt sie sich in den Schnee fallen, breitet Arme und Beine aus und bewegt sie. Es entsteht ein klassischer Schneeengel. Auch Naruto lässt sich neben ihr in den Schnee fallen und tut es ihr gleich. Bevor sie sich dann endlich etwas zu essen besorgen, bewerfen sie sich noch mit Schnee und Schneebällen und tollen herum. Es macht so viel Spaß mit ihr. An einer Straßenecke, an der sie vorbei kommen, ist ein kleiner Laden, der Pizza verkauft. Dort holen sie sich eine und mit dem Pizzakarton machen sie sich auf den Weg, um zu Fuß zurück zur Hütte zu laufen. Es wäre unklug, sich mit dem Alkoholpegel im Blut noch hinters Steuer zu setzen. Ein kleiner Weg durch den Wald führt sie auf direktem Weg zu ihrem Häuschen für die Nacht. Der Hunger treibt sie an und durchgefroren öffnen sie schnell die Haustüre. Während Naruto für wohlige Wärme sorgt und ein Feuer im Kamin entzündet, genehmigt sich Hinata bereits das erste Stück von der herrlich duftenden Pizza. „Deine Studienzeit hat dir gut getan!“, bemerkt Naruto an und schnappt sich ebenfalls ein Stück. „Meinst du? Ich werde den Rest meines Lebens nicht mehr so viele Hirnzellen wegsaufen können, wie ich es in der kurzen Zeit geschafft habe.“ Sie lacht peinlich berührt auf. Bereitwillig erzählt sie einige Anekdoten aus ihrer Zeit als Studentin und bringt damit auch ihn zum Lachen. Nach dem letzten Stück Pizza, ziehen sie sich ihre Skikleidung aus und schlüpfen in ihre bequemen Jogginghosen und die weichen, warmen Pullis. Zusätzlich schlüpft Hinata in ein zweites Paar Socken. Trotz der mittlerweile wohligen Temperatur im Haus, hat sie noch immer eiskalte Füße.
 

Auf der Couch, direkt vor dem Kamin, lassen sie sich nieder. Zwischen etlichen Kissen und unter warmen Decken machen sie es sich richtig gemütlich. „Wie ist es dir ergangen?“ Hatte sie doch nun schon einiges von sich offenbart, ist sie nun gespannt auf seine Geschichte. „Ich habe Wirtschafspolitik studiert und danach bei ein paar Firmen gearbeitet. Das war einfach nichts für mich. Ich habe mir dann eine eigene Firma aufgebaut. Eine Sicherheitsfirma.“ Er zuckt mit den Schultern. Für ihn ist das mittlerweile nichts mehr Großes. Damals hatte er einfach nur sein Hobby mit dem Beruf kombiniert. Leidenschaftlich betreibt er Kampfsport, hält dabei sogar einige Meisterschaftstitel. Dazu noch das Wissen über die unternehmerischen Aspekte und sein Konzept für die Bank stand bereits so gut wie da. Mit den Krediten stellte er einige gute Leute ein, mietete sich in ein gutes Haus ein und fast von Anfang an lief es zufriedenstellend. Als hätte er eine Marktlücke erschlossen. Gut, am Anfang lief es mehr schlecht, als recht. Viele schlaflose Nächte und etliche Überstunden ließen ihn Zweifeln. Doch nach den ersten, positiv verlaufenen, Aufträgen, die sich zu Daueraufträgen entwickelten, war die Durststrecke überwunden. Er fasste Fuß in der Szene und machte sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen. Einen ziemlich guten Namen. Namhafte Großfirmen gehören nun zu seinem Klientel, dessen Firmenzentralen unter seinem Schutz stehen, sowie einige gut betuchte Privatleute mit ihren teurer Villen. Mittlerweile hatte er sich fast verzehnfacht und sein Gehaltszettel ließ sich wirklich sehen. Trotzdem führt er ein sehr bescheidenes Leben. Hinata staunt darüber nicht schlecht. Damit hat sie wirklich nicht gerechnet. „Gut gemacht!“ Sie wuschelt ihm stolz durch die Haare, nachdem sie ausführlich von seiner Geschichte erfahren hat. Damals hatte wohl keiner erwartet, dass einmal etwas aus ihm wird. War er doch ein rotzfrecher Bengel, der keine Lust hatte überhaupt etwas zu lernen und gerade so seinen Abschluss geschafft hatte. Dabei hat er es in der kurzen Zeit wohl am weitesten gebracht. „Was macht die Liebe? Hast du eine Freundin, oder sogar eine Frau?“ Neugierig löchert sie ihn weiter. Sarkastisch lacht Naruto leise auf. „Weder noch. Mit mir hält es keine aus. Und wenn doch, dann nur wegen dem Geld.“
 

Tatsächlich hatte er diese Erfahrung schon zwei, dreimal machen müssen. Solange das Geld fließt ist alles in Ordnung. Aber gibt es einmal nicht die gewünschte Tasche, oder das gewollte Paar Schuhe, ist es schneller vorbei, als er „Auf Widersehen“ sagen kann. Enttäuschend und es zerstört das Vertrauen. Vor allem, wenn es doch sowieso nur die Eine gibt, die wirklich die Richtige sein kann. „Tut mir Leid.“, murmelt sie, legt dabei tröstend eine Hand auf sein Knie. „Hast du denn schon den Mr. Perfect gefunden?“ Natürlich will Naruto jetzt auch wissen, ob er seine Chance bei ihr ergreifen kann. Der Tag hat immer mehr Hoffnungen in ihm geweckt. Ihre ganze Art, ihr Verhalten, ihre Annäherungen ließen ihn darauf hoffen. Und wenn er sich nicht ganz verschätzt und noch auf sein Bauchgefühl hören konnte, dann liegt er damit richtig. „Ich habe mich vor einigen Wochen von meinem Freund getrennt. Es hat einfach nicht mehr gepasst.“ Er will sich wirklich nicht darüber freuen. Bestimmt hat es ihr trotzdem sehr wehgetan, aber langsam eröffnet sich wirklich ein Weg für ihn. „Ich glaube, nur deswegen habe ich mich bei dir gemeldet.“, fährt sie auf einmal fort und Naruto spitzt die Ohren. „Wir haben uns Jahre lang nicht mehr gesehen und trotzdem denke ich seit langer Zeit nur noch an dich.“ Ein verhaltenes Lächeln ziert ihre Lippen und auch Naruto merkt, wie groß seine Chance doch wirklich ist. Riesengroß, um ehrlich zu sein. „Du begleitest mich auch jederzeit.“ Er deutet auf seine Jacke, die greifbar in ihrer Nähe liegt. Sie muss sich zwar etwas strecken, aber dann hat sie das Leder in der Hand und holt, wie angewiesen etwas aus der Jackentasche.
 

Sie faltet das Bild auf und schmunzelt sofort. „Das war an der Abschlussfeier.“, stellt sie treffsicher fest. Auf dem Bild küsst sie ihn auf die Wange. An diesen Moment kann sie sich noch gut erinnern. Sie hatten herum gealbert und dabei ist dieser Schnappschuss entstanden. „Seit wann trägst du das denn bei dir?“ Ihr sind die ausgefransten Ecken und die vielen Knicke aufgefallen. Es sieht fast so aus, als würde er es seit diesem Moment in der Tasche bei sich haben. Sie stets bei sich haben. Statt einer Antwort bekommt sie allerdings nur ein geheimnisvolles Lächeln, was sie zurück auf das Bild sehen lässt. Wie gut er in dem Anzug damals ausgesehen hatte. Bestimmt tut er es noch. Das viele Training hat ihn noch männlicher werden lassen, sodass ihm Anzug und Krawatte unendlich gut stehen werden. „Lass uns nochmal tanzen! So, wie damals.“ Sie legt das Bild beiseite und zieht ihn hoch von der Couch. Schnell haben sie sich Schuhe und Jacken angezogen und mit einer alten Laterne treten sie vor dir Tür in die kalte Nacht. Es schneit noch immer und der Mond hoch am Himmel taucht die Schneelandschaft in fahles Licht. Naruto hält ihr seine Hand hin und zusammen tanzen sie unbeholfen einige Schritte. Verfallen schnell in langsames hin und her schunkeln. Narutos eine Hand bleibt auf ihrer Hüfte liegen, die andere legt sich auf ihre Wange. Mit dem Daumen streicht er über ihre kalte Backe. Ihre Arme haben sich derweil um seinen Hals geschlungen. Schmiegt sich somit dicht an ihn. Tief schauen sie sich in die Augen. Langsam nähern sie sich einander, lassen ihre Lippen aufeinander treffen. Ihr erster Kuss, niemals zuvor hatten sie es soweit kommen lassen. Dafür macht es beide nun umso glücklicher. Schmetterlinge machen sich in beiden breit und zum ersten Mal seit langem, haben sie beide das Gefühl, wahrhaftig verliebt zu sein.
 

Von den Glücksgefühlen berauscht, nimmt Naruto ihre Hand. Hält sie über ihren Kopf und lässt sie sich um ihre eigene Achse drehen. Er lacht dabei freudig. Schon lange hat er sich nicht mehr so unendlich glücklich gefühlt. Was macht sie nur mit ihm? Aber eigentlich ist das auch egal. Sie ist diejenige, die sich bereits vor Jahren in sein Herz geschlichen und dort ausgeharrt hat. Sie ist die Frau, mit der er zusammen sein will. Für den Rest seines Lebens. Das ist ihm bereits jetzt so klar, wie nichts anderes zuvor in seinem Leben. Sie ist einfach perfekt. Perfekt, wie sie ist. Perfekt für ihn. Hinata ergeht es im gleichen Moment nicht anders. Tief im inneren hatte sie geahnt, dass nur er sie wirklich glücklich machen kann, aber sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass sie es so schnell herausfinden würde, wie Recht sie damit haben sollte. Küssend tanzen sie noch eine Weile im Schnee, turteln herum und kuscheln sich aneinander. Erst, als es ihnen zu kalt wird, suchen sie eilig die Wärme des Feuers, legen sich zusammen auf die Couch. Selbst dort sind sie nicht mehr voneinander zu trennen. Sie reden an diesem Abend noch lange. Viele Erinnerungen warten darauf miteinander geteilt zu werden. So wie früher, wollen sie wieder alles miteinander teilen. Es soll keine Geheimnisse zwischen ihnen geben, nichts unausgesprochenes, was zwischen ihnen stehen könnte. Selbst alle Ex-Partner werden aufgezählt, was sogar noch für einige Lacher sorgt. Manche von ihnen hatten Eigenheiten, die einfach nur belächelt werden konnten. Spät in der Nacht schafft Hinata es kaum noch ihre Augen aufzuhalten und gähnt beinahe ununterbrochen. Das ist der Zeitpunkt, an dem sie sich ein Bett suchen und gemeinsam unter die Bettdecke kriechen. Naruto macht das Licht aus und nur noch das Feuer im Kamin erhellt das Haus. Sie wünschen sich eine gute Nacht, küssen sich ein letztes Mal für heute und legen sich, eng aneinander gekuschelt, zur Ruhe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_StormShad0w
2017-12-25T21:03:14+00:00 25.12.2017 22:03
Guten Abend.
Ein schönes Kapitel!
Es wirkte so warm, heiter und gemütlich.
Ja, man merkte, dass sie sich beide gegenseitig sehr vermisst haben. Und um so schöner war es für Naruto und Hinata, dass der jeweilige Andere die Gefühle erwiderte. (^-^)
Wünsch' noch schöne Weihnachten und 'ne gute Nacht!
Antwort von:  shino-girl
21.01.2018 12:21
So soll es doch auch sein zu Weihnachten :)
Wünsche nachträglich noch ein frohes neues Jahr
Viele Grüße
Von:  Kaninchensklave
2017-12-25T14:30:10+00:00 25.12.2017 15:30
ein schöner Os

so haben sie sich nach all den Jahren endlich wieder
und werden sich wohl nicht mehr trennen warum auch
denn Ihre Herzen haben das schon lange gewusst
für was Ihre Köpfe Jahre gebraucht haben zu kapieren

GVLG
Antwort von:  shino-girl
21.01.2018 12:21
Das ist eine total schöne und überaus treffende Aussage zu dem OS
Danke dafür!

Liebe Grüße


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