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Last Words

Be sure you won't regret them
von

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Ich habe dafür jetzt echt keine Zeit, später ja?

Lautlos seufzend starrt er aus dem Fenster. Die morgendliche Sommersonne lässt den klaren Himmel an manchen Stellen in einer weißbläulichen Nuance erstrahlen. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. »Sakura, ich habe dafür gerade echt keine Zeit«, gibt er von schließlich eine Antwort von sich. »Ah verstehe für mich hast du keine Zeit mehr«, kommt es höhnisch von ihr und er beißt sich auf die Unterlippe. »Das habe ich nicht gesagt! Warum müssen wir das über das Telefon klären?«, genervt seufzt er auf und fährt sich mit der Hand durch die Haare. So früh am Morgen kann er das nun wirklich nicht gebrauchen. Leise kann er die U-Bahn bei ihr im Hintergrund hören, wie sie einfährt. »Weil du nie da bist. Du kommst und gehst gleich wieder. Deswegen streiten wir über das Telefon, weil du nicht mehr Zuhause bist!«, vernimmt er ihre vorwurfsvolle Stimme. Seine Hand verharrt im Nacken. »Sakura, ich kann jetzt wirklich nicht«, murrt er leise. Er hat nun wirklich keinen Nerv dafür dieses Gespräch weiter zu führen. Es ändert sowieso nichts. Der helle Ton, der als Warnhinweis dient, dass sich die Türen schließen, ertönt hinter ihr und zeigt ihm, dass sie nun in der U-Bahn, mit ihren Freunden auf dem Heimweg. »Okay, fein!«, sie klingt etwas gequält als sie das sagt. »Ich habe dafür jetzt echt keine Zeit, später ja?«, beteuert er nochmals und wendet den Blick von dem Fenster zum Boden. Sie wissen wohl beide, dass er dann nicht da sein wird. »Nein Sasuke«, hört er sie sagen, ihre Stimme lässt keine Zweifel zu. »Ich will nicht mehr«, gibt Sakura im nächsten Moment von sich, bevor das gleichmäßige Tuten in der Leitung ertönt. Sie hat einfach aufgelegt. Genervt schnaubt er und lässt das Handy einfach nach hinten auf den Tisch fallen.
 

Gestresst läuft er auf und ab, ehe er sich in seinen Schreibtischsessel fallen lässt, die Ellenbogen zwischen die Knie schiebt und auch seinen Kopf in die Richtung senkt, während seine Hände seinen Kopf umfassen. Er weiß nicht mehr was er machen soll. Sein Kopf dröhnt wie verrückt, mit Sakura hat er nur wieder gestritten und in eineinhalb Stunden ist das Meeting. Er kann einfach nicht mehr. Er will nicht dauernd mit ihr streiten und diese Meetings erträgt er auch nicht mehr. Nie hätte er geglaubt dass ihn das alles so dermaßen stressen würde, aber das tut es. Vor allem das mit Sakura, was ihm am aller wenigsten gefällt, er will nicht mit ihr streiten, er will sie nicht dauernd alleine lassen, aber er hat das Gefühl als könnte er ihr nicht mehr unter die Augen treten, nicht so. Er verzweifelt jeden Tag mehr und mehr. Er ist kaum noch er selber. Vor Wochen, wäre er nie im Leben mitten unter der Woche was trinken gegangen. Seit ein paar Wochen, macht er das ständig und jedes Mal wird es mehr und mehr. Das Gefühl von Übelkeit steigt plötzlich in ihm hoch und ein Klemme-Gefühl legt sich auf seine Brust. Hastig steht er auf und schnappt sich sein Smartphone vom Tisch. Schnell verlässt er sein Büro. Mit tiefen Atemzügen versucht er diese Gefühle in Zaum zu halten, während er zwei Stockwerke nach unten läuft und dort durch ein paar Gänge und die Tür zum Dach. Frische Luft füllt seine Lungen sogleich, als er tiefe Atemzüge von dieser nimmt. Die Sonne strahlt ihn hell an und spiegelt sich in der Fassade, des Bürogebäudes. Steine bedecken den Boden des Daches, des Gebäudeteiles welches nur ein paar Stockwerke hoch ist. Die Raucher kommen hier her, während ihren Raucherpausen. Aber auch die anderen Mitarbeiter kommen hier her um frische Luft zu schnappen. Seufzend sieht Sasuke sich um, während das Gefühl von Übelkeit abnimmt und auch sein Kopf sich irgendwie leichter anfühlt. Keiner der Mitarbeiter ist im Moment hier oben. Schweigend tritt er einen der kleinen Steine ein Stück weiter. Verzweifelt fährt er sich mit der Hand durch die Haare.
 

Er weiß einfach nicht mehr was er machen soll. Seit Wochen kämpfen sein Bruder, sein Vater und er mit diesem Problem. Eine Kooperationsfirma von Uchiha Motors, droht die Kooperation aufzulösen, weil sie ein besseres Angebot von einer anderen Firma bekommen haben. Von der Konkurrenz. Genau diese Situation verursacht diese Probleme. Denn sie brauchen diese Kooperationsfirma, wichtige Teile für ihre Produktion bekommen sie von dieser. Da sie aber auch immer wieder Probleme mit dieser Firma haben, vor allem bezüglich der Produktionsteile, die diese anfertigen sollte, sträuben sie sich den Forderungen der Firma nach zu geben. Jedes Mal wenn sie sich doch durchgerungen haben, den Bedingungen nach zugeben und die Forderungen zu erfüllen, erhöht die Konkurrenz ihr Angebot und die Kooperationsfirma verlangt mehr von ihnen. Sie suchen ständig nach einem Ausweg aus der Situation. Zwischendurch wird er wieder in die Produktion gerufen, weil das Teil aus der Produktionsfirma natürlich nicht so ist wie sie es wollten oder brauchen und deswegen die Entwicklung ihrer Motoren beeinträchtigt wird.
 

Seit Wochen, sitzen sie täglich in Meetings zusammen, besprechen sich mit ihren Anwälten, sitzen in Verhandlungen. Sie alle sind gestresst, sein Vater, Itachi und er. Es sagt zwar keiner, aber man sieht es ihnen allen an. Diese Situation setzt ihnen ziemlich zu, vor allem da sich kaum ein Ausweg zeigt. Dennoch kommen ihm sein Vater und Itachi jeden Morgen etwas entspannter vor, als er selbst. Vielleicht weil sie jeden Abend mit ihren Ehefrauen darüber reden können. Was er auch zu gerne tun würde. Leise seufzend hebt Sasuke einen Stein auf. Aber er kann es nicht. Jeden Abend wenn er nach Hause kommt und weiß Sakura ist da, will er einfach nur zu ihr hingehen und mit ihr reden, aber wenn er sie dann sieht, kann er es nicht. Wie könnte er auch? Sie wird jeden Tag in der Arbeit mit Tod und Trauer konfrontiert. Sie hört die herzzerreißenden Geschichten ihrer Patienten, überbringt ihnen schlechte Nachrichten, sieht ihnen beim Sterben zu und sieht die verzweifelten, trauernden Angehörigen. Das Problem, welches sie in der Firma haben, was ihm den letzten Nerv raubt, ist eine Lappalie gegen, das was sie jeden Tag in der Arbeit durchmacht. Er kann abends sehen, wie sehr sie der eine oder andere Tag belastet, auch wenn sie sich so gut sie kann abgrenzt. Ein paar Fälle gehen einem doch ans Herz. Wie kann er da am Abend nach Hause kommen und verlangen dass sie ihm zuhört, bei den unwichtigen Dingen die ihn belasten. Er sollte abends für sie da sein, denn bei ihr geht es jeden Tag um Leben und Tod, ihre Tage sind viel belastender als seine. Genau deswegen, weiß er auch nicht wie er ihr unter die Augen treten soll. Er kommt sich im Moment nicht so vor als wäre er ihrer würdig. Er schämt sich dafür. Deshalb geht er immer zu den Jungs, auch wenn für Neji genau dasselbe gilt wie für Sakura. Anfangs wollte er nicht einmal bei ihnen mit der Sprache rausrücken.
 

Letzten Endes ist es doch auch egal. Er sieht Sakura an, wie traurig sie ist, wie fertig sie das alles macht. Und er ist daran schuld. Er weiß einfach nicht mehr was er machen soll. Wie kann er das Leid was er ihr antut, wieder gut machen? Alleine sich vorzustellen, wie sie abends alleine Zuhause sitzt macht ihn wütend. Er ist so unglaublich wütend auf sich. Er ist an allem schuld. Er macht alles kaputt. Er tut ihr weh, genauso wie sich. Wütend schreit er auf und schleudert den Stein nach vor, in den Park hinab, der sich hinter dem Bürogebäude erstreckt. Schnaufend beobachtet er wie der Stein in den Fluss fällt. Er greift sogleich nach dem nächsten Stein und schleudert ihn hinter her. Niedergeschlagen lässt er die Arme sinken und atmet die Luft wieder aus. Wie kann er das alles nur wieder gut machen? Selbst wenn er zu ihr hingeht und sie in die Arme schließt und nicht mehr loslässt, kommt er nicht umhin das alles zu erklären. Aber er schafft es nicht seinen Stolz zurück zuschrauben und zuzugeben, was für ein Weichei er in Wirklichkeit ist. Er muss alles Schritt für Schritt lösen. Dieses Problem in der Firma und die von ihm verursachte Situation mit Sakura.
 

Er seufzt auf. Zumindest hofft, er einen möglichen Ausweg gefunden zu haben. Einen Lichtblick am Horizont, auch wenn dieser Ausblick ebenso mit Kosten verbunden ist, wie die anderen kaum vorhandenen Möglichkeiten. Dennoch wird er es heute versuchen und sobald er nach Hause kommt, nimmt er Sakura in den Arm und versucht die letzten Wochen wieder gut zu machen. Irgendwie. Er atmet tief ein und aus. Sein Frust und seine Wut verschwinden. Doch das Klemme-Gefühl ist noch immer da und lässt ihn nicht los. Plötzlich nimmt er wieder das Zwitschern der Vögel wahr und realisiert erst jetzt, dass er wohl die ganze Welt um sich ausgeblendet hat. Er spürt den leichten Wind durch seine Haare streichen. Aber nicht nur das Zwitschern der Vögel dringt an seine Ohren, auch die Signaltöne der Einsatzfahrzeuge von Polizei, Rettung und Feuerwehr. Nicht nur ein Wagen, sondern eine Menge. Sein Blick wandert verwirrt über die Umgebung vor sich. Da muss etwas Großes passiert sein. Kurz wirft er einen Blick auf die Uhr seines Smartphones und wendet sich wieder um. Etwas verwundert wandert sein Blick über das noch immer leere Dach. Normalerweise trifft man hier immer auf ein oder zwei Raucher. Schweigend verlässt er das Dach wieder und kehrt in sein Stockwerk zurück, um sich in seinem Büro auf das Meeting vorzubereiten.
 

Doch als er in seinem Stockwerk ankommt, bemerkt er eine aufgewühlte Stimmung, während kaum einer seiner Kollegen und Mitarbeiter auf dem Gang anzutreffen ist. Stattdessen haben sie sich alle zu einer Masse zusammen gefunden und starren auf den Fernseher, welcher im Pausenraum hängt. Die Nachrichten sind eingeschaltet. Eine Sondersendung wie es scheint, denn um die Uhrzeit läuft normalerweise irgendeine andere Show. Schweigend bleibt er stehen und schaut ebenfalls in den Fernseher. Die Boxen wurden auf volle Lautstärke gedreht. Der ganze Raum ist still. »Es ist eine der größten technischen Katastrophe unserer Zeit. Heute Morgen kam es zu einer Kollision dreier U-Bahn-Züge. Rettung und Feuerwehr abreiten auf Hochtouren um Verletzte aus den Wrackteilen der Wagons zu bergen. Wir schalten Live zu unserer Kollegin vor Ort«, berichtet die Moderatorin im Studio kurz. Sasukes Hals fühlt sich plötzlich trocken an. Ungläubig starrt er auf das Bild, welches die Reporterin vor dem Eingang der U-Bahn-Station Messecenter zeigt. Ein groß Aufgebot von Polizei, Rettung und Feuerwehr ist hinter ihr zu sehen, sowie Verletzte die von Feuerwehrleuten oder Polizisten begleitet oder von Sanitätern behandelt werden. »Heute Morgen um 8.47 Uhr kollidierte eine U-Bahn der Linie 4 Richtung Heynes kurz nach dem Verlassen der Station Messecenter mit einer Bahn der Linie 7 aus entgegengesetzter Richtung. Keine 4 Minuten später kam es zu einer weiteren Kollision, als eine weitere Bahn der Linie 4 auf den Unfall auffuhr. Bisher wurden hunderte leicht oder unverletzte Menschen aus den U-Bahnzügen geborgen. Mittlerweile wird an der Bergung und Rettung von schwerverletzten gearbeitet. Es ist ein Bild der Zerstörung welches sich einem unten in den Tunneln bietet. U-Bahnwagons wurden bei den Kollisionen zertrümmert und haben sich bis unter die Decke verkeilt. Alles was man sieht ist eine Wand aus U-Bahn teilen«, die Reporterin macht eine Pause. Man kann sehen wie sie schluckt. »Von dem U-Bahnzug inmitten der beiden Kollisionen hat man bisher noch keine Informationen. Die beiden Wände aus den U-Bahnwagons schirmen alles ab. Es ist nicht möglich eine Verbindung in die U-Bahn aufzubauen. Keiner weiß, wie viele Leute in dieser saßen, wie zerstört die Bahn ist und ob es überhaupt überlebende aus dieser Bahn geben wird«, redet die Frau weiter und Sasuke schluckt. Das Klemme-Gefühl in seiner Brust nimmt zu. Linie 4 ist die U-Bahn mit welcher Sakura immer von der Arbeit nach Hause fährt. Wie in Trance holt er sein Smartphone aus der Tasche und geht in die Anruferliste, um die Anrufinformation abzufragen. 8:41 Uhr steht beim Endzeitpunkt des letzten Telefonats mit Sakura. Seine Knie werden weich. Er taumelt einen Schritt zurück und muss sich bei der Wand abstützen. Um 8.41 Uhr ist sie in die U-Bahn eingestiegen, er hat das Türschließ-Warnsignal gehört und die sich schließenden Türen. Augenblicklich betätigt er das Anrufsymbol und hält sich sein Handy ans Ohr. Doch nach nur wenigen Sekunden kommt er schon auf die Sprachbox. Ihm bleibt die Luft weg.
 

Im nächsten Moment läuft er schon los und stürmt zum Aufzug. Panisch betätigt er den Ruf-Knopf. Lässt nicht von diesem ab und drückt ihn im Sekundenabstand. »Sasuke, wo willst du denn hin? Es ist gleich das Meeting«, vernimmt er die Stimme seines Vaters hinter sich. Ohne auf die Frage einzugehen, drückt er weiter den Ruf-Knopf. »Ich muss zu Sakura«, erwidert Sasuke nur kurz. Sein Vater seufzt auf. »Ich verstehe ja dass ihr Probleme habt, aber ist jetzt ein guter Zeitpunkt? Wegen dieser Katastrophe wurde sie doch sicherlich ins Krankenhaus gerufen um zu helfen«, gibt er schließlich weiter von sich. Ungeduldig betätigt Sasuke immer wieder den Knopf, während seine Augen auf die Stockwerksanzeige gerichtet ist. »Sasuke?«, vernimmt er wieder die Stimme seines Vaters. Er kann hören, wie er auf ihn zukommt. »Sasuke, was ist los?«, erkundet sich sein Vater besorgt, als er ihm ins Gesicht sieht. Seine Hand legt sich auf die Schulter seines Sohnes. »Ich befürchte Sakura ist nicht im Krankenhaus…«, murmelt der junge Uchiha und wendet den Blick verzweifelt auf seinen Vater um. Dieser stockt. »Was meinst du damit?«, erkundet er sich verunsichert. »Sie ist knapp fünf Minuten vor der Katastrophe in die U-Bahn eingestiegen«, erklärt Sasuke leise. Die Hand seines Vaters rutscht von seiner Schulter. Fassungslos starrt dieser ihn an. »Du musst sie suchen. Ist selbstverständlich«, murmelt sein Vater geschockt. Der Aufzug hält in dem Stockwerk und Sasuke hört auf den Knopf zu betätigen.
 

»Sasuke, ich weiß du hast dafür jetzt echt keinen Kopf, aber was denkst du was wir machen sollen. Jetzt ohne es schön zu reden«, kommt es von seinem Vater. Er kann ihm ansehen, dass ihn dieses Wissen ebenso aus der Bahn geworfen hat wie Sasuke. »Die sollen die Firma haben, wir brauchen sie nicht, sie macht uns nur Probleme, immer wieder«, meint Sasuke und steigt in den Aufzug ein. »Was redest du da? Wir brauchen sie sehr wohl«, kommt es ungläubig von seinem Vater. »Nein!«, gibt der Sohn laut von sich und betätigt den Knopf für das Erdgeschoss. »Wir brauchen nur zwei Leute aus dieser Firma. Auf meinem Schreibtisch liegen die Unterlagen dazu. Wirb die beiden ab, schieß diese verdammte Firma in den Wind und richte eine Eigenproduktion für die Teile ein«, erklärt er schnell, während sich die Türen langsam schließen. Panisch entsperrt Sasuke seine Smartphone wieder und ruft erneut bei seiner Freundin an. Doch wieder kommt er sofort auf die Sprachbox. »Nein! Verdammt!«, ruft er verzweifelt aus und lässt das Smartphone wieder sinken, während er nach oben zur Stockwerksanzeige starrt, versucht diese zu Tode zu starren und so dazu zu bringen, schneller zu machen. Es kann nicht sein. Es darf nicht sein. Sie darf nicht in dieser U-Bahn sein!
 

Der Aufzug hält. Sasuke schaut augenblicklich auf und steckt sein Smartphone weg. In dem Moment in dem sich die Aufzugtüren öffnen läuft er los. Schnell durchquert er die Eingangshalle und läuft aus dem Gebäude. Kollegen und Mitarbeiter schauen ihm fragend nach während er zu seinem Auto läuft und schon aus der Entfernung die Türen entsperrt. Sobald er bei seinem Wagen angekommen ist, reißt er die Tür auf und steigt ein. Im Inneren zwingt er sich schließlich dazu tief durchzuatmen um sich zu beruhigen. Möglicherweise ist sie nicht in der U-Bahn, sondern war in der davor und sie antwortet nur nicht weil sie wie sein Vater sagte, im Krankenhaus ist und sich um die Verletzten kümmert. »Es muss so sein«, murmelt er sich verzweifelt zu, startet dennoch etwas ruhiger den Wagen und parkt aus, um zur U-Bahn-Station zu fahren. Zumindest bis er dort angekommen ist, muss er sich konzentrieren.
 

Nur wenige Minuten später, fährt er auf einen Parkplatz und springt aus dem Wagen. Auf der großen Fläche vor ihm, tummeln sich Krankenwagen. Sanitäter stehen um diese herum, verarzten die Menschen, die verletzt aus dem U-Bahn-Tunnel gekommen sind. Die Feuerwehrwagen stehen am Rand aufgereiht, während die Feuerwehrmänner hin und her laufen, oder ganz in der U-Bahn-Station verschwinden. Die Polizisten versuchen außerhalb der Station zu koordinieren, halten Kamerateams davon ab hinein zu laufen und sammeln Schaulustige an einem Fleck zusammen. U-Bahn-Mitarbeiter laufen dazwischen herum, werden von Passanten belagert. Stumm beißt er sich auf die Unterlippe und versucht nochmals bei seiner Freundin anzurufen. Doch wieder kommt er direkt auf die Sprachbox. Er seufzt leise und fast sich einen Moment lang an die Nasenwurzel, ehe er auf einen der U-Bahn-Mitarbeiter zugeht. Irgendeiner muss ihm doch sagen können, ob sie da drinnen ist oder es eine andere harmlose, logische Erklärung gibt dass er sie nicht erreicht, und wenn sie nur nicht mit ihm reden will. Überfordert blickt sich der Mann in der Jacke mit dem Logo der U-Bahn-Gesellschaft zwischen den Leuten um. Alle reden sie auf ihn ein. Sasuke atmet tief ein. Egal was die Antwort ist, alles wird gut, murmelt er sich innerlich zu und drängt sich durch die Menge zu dem Mann hindurch. Alle rufen Namen zu dem Mann, wohl in der Hoffnung dass er ihnen sagt ob diese Personen in die Katastrophe verwickelt sind. »Ich kann Ihnen nichts sagen!«, ruft der Mitarbeiter laut in die Menge. Der Uchiha drängt sich auch noch bei der letzten Person vorbei und schaut den Mitarbeiter an. In der Hand hält dieser ein Klemmbrett, fest umklammert er es, mit der Situation einfach überfordert. »Entschuldigung«, wendet er sich an den Mann. »Ich kann Ihnen nichts sagen, ich habe keine Namen!«, ruft dieser sogleich aus und starrt ihn hilflos an. »Meine Freundin ist um ca. 8.40 Uhr beim Krankenhaus in die U-Bahn eingestiegen«, sagt Sasuke leise. »Bitte sagen Sie mir, dass sie nicht da drinnen ist, dass sie in der U-Bahn davor war«, gibt der Schwarzhaarige leise von sich. Der Mann blickt hinab auf sein Klemmbrett und nach einem Moment wieder zu ihm auf. »Es tut mir leid«, erwidert er schließlich und sieht Sasuke bedauernd an. Er atmet die angesammelte Luft aus und legt seine Hände über seine Nase. »In welcher Bahn?«, fragt er weiter und legt seine Hand auf seine Stirn. »In der ersten«, murmelt der U-Bahn-Mitarbeiter leise. »Danke«, meint der Uchiha kurz und drängt sich zwischen den Leuten wieder vorbei, raus aus der Masse.
 

Verzweifelt streicht er sich durch die Haare und wendet den Blick zu U-Bahn um. Augenblicklich schnürt es ihm die Kehle zu. Hilfesuchend sieht er sich um. Sie ist da drinnen. Sie ist mitten drinnen. Seine Knie werden wieder schwach. Suchend blickt er sich um und lässt sich auf einen großen Stein, am Rande eines Blumenbeetes und eines Baumes nieder. Seine Hand hat er über seinen Mund gebettet, während er auf sein Smartphone hinab starrt und die Anruferliste durchgeht. Wie soll er das nur den anderen sagen? Sakura und ihre Freunde fahren immer zusammen mit der Bahn. Jeden Tag. Sie sind alle dort drinnen. Eingeklemmt zwischen U-Bahn-Teilen. Sein Finger drückt auf den Namen seines besten Freundes und das Handy wählt sogleich. Schweigend starrt er auf das Smartphone hinab. Er kann es nicht glauben, will es nicht glauben. Sie kann nicht da drinnen sein. »Hallo?«, dringt die Stimme seines besten Freundes durch das Smartphone. »Sasuke!«, kommt es weiter aus dem kleinen Gerät. Der Schwarzhaarige schluckt einmal hart und hebt das Smartphone an sein Ohr. »Naruto«, murmelt er leise. »Oh hey, Sasuke. Was gibt es?«, plappert der Blonde sogleich gut gelaunt los. »Hast du das mit der U-Bahn mitgekriegt? Voll schlimm, wie kann denn so etwas passieren?«, redet Naruto ungehalten weiter. »Naruto«, gibt Sasuke wieder von sich, nachdem er sich geräuspert hat. »Ja?«, kommt es von dem Uzumaki. Er kann förmlich das Grinsen auf dessen Lippen sehen. »Sitzt du irgendwo?«, erkundet er sich. Ihm fällt das Reden schwer. Naruto ist gerade gut drauf. Er bereitet allen immer nur Kummer. »Ja, wo bist du denn? Es ist so laut! Und ich glaube heute können wir nichts trinken gehen. Hinata wird völlig fertig sein, da will ich Zuhause se-«, redet der Blonde sogleich weiter. »Naruto«, unterbricht Sasuke seinen besten Freund gequält. »Ja?«, kommt es wieder nur von dem Blonden. »Naruto«, murmelt der Uchiha leise. »Ich bin bei der U-Bahn-Station Messecenter«, redet er weiter. Wie soll er es ihm nur sagen? »Oh hey, was machst du dort? Willst du Sakura überraschen? Ich glaube die hat gerade echt viel zu tun«, erwidert Naruto darauf. »Naruto, sie sind da drinnen«, gibt Sasuke schließlich von sich. »Wie?«, kommt es verständnislos von seinem besten Freund. »Sie sind in der Katastrophe drinnen. Sie sind mitten drin, sie waren in der U-Bahn!«, bricht es aus dem Schwarzhaarige raus. »Was? Woher weißt du das?«, Narutos Stimme klingt plötzlich so tonlos. »Das glaube ich nicht! Ich komme sofort!«, er kann hören wie fassungslos der Blonde ist.
 

»Naruto, fahr vorsichtig ja? Lass dir Zeit und bring Kiba mit. Ino ist auch da unten«, weist Sasuke seinen Freund an. Nicht, dass er jetzt auch noch einen Unfall verursacht. Das können sie nicht gebrauchen und Hinata auch nicht. »Ist gut«, kommt es stockend von dem Blonden. Langsam lässt Sasuke das Smartphone sinken und starrt auf den Namen seiner Freundin in der Anrufliste, bis der Bildschirm schwarz wird. Verzweifelt senkt er den Kopf zu seinen Knien, seine Hände krallen sich in seine Haare. Wieso passiert so etwas? Wieso ausgerechnet Sakura? Wieso ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo er es wieder gut machen will. Er hebt den Blick wieder und starrt hinüber zum Eingang der U-Bahn-Station. Passanten irren hilflos über den Platz, andere halten sich erleichtert das Handy ans Ohr, haben wohl einen Anruf von dem bekommen den sie dort unten vermutet hatten. Wie gerne würde er nun so einen Anruf erhalten. Er will Sakuras Stimme hören und wenn sie ihn wieder anschreit. Er schaut wieder auf sein Smartphone hinab und entsperrt es. Die Anrufliste scheint sogleich wieder auf. Wieder wählt er ihre Nummer. Den Blick auf den Platz geheftet, lauscht er ihrer Stimme. Den Worten mit denen sie ihren Anrufbeantwortet besprochen hat. Der Piepton ertönt und ihre Stimme verstummt. »Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid. Die letzten Wochen, unsere Streitereien. Es ist alles meine Schuld, bitte verzeihe mir. Es tut mir leid!«, murmelt er in das Telefon, ehe er verstummt und auflegt. Es bringt nichts ihren Anrufbeantworter vollzusprechen, er weiß, dass sie nicht abheben kann. Seine Worte auf dem Band helfen ihr dort unten auch nicht. Er hat ihr in letzter Zeit gar nicht geholfen. Verzweifelt schließt er einen Augenblick lang die Augen und bettet seine Hände aneinander, vor seinem Kinn. Fassungslos starrt er auf die Szene vor sich. Sie ist da unten irgendwo und er kann nichts tun.
 

»Sasuke!«, ertönt Narutos Stimme. Wie in Trance blickt er langsam zu seinem besten Freund auf. Er hat den Eingang kein einziges Mal mehr aus den Augen gelassen, unter den Leuten nach seiner Freundin gesucht und den anderen. Atemlos und völlig aufgebracht stehen Naruto und Kiba vor ihm. »Sag dass es nicht wahr ist. Sag dass es ein mieser Scherz war!«, verlangt der Blonde sogleich. »Es tut mir leid«, murmelt er wieder nur. Naruto schnappt verzweifelt nach Luft. »Woher weißt du dass sie dort unten sind?«, erkundet sich der Braunhaarige. »Ich habe knapp fünf Minuten davor mit Sakura telefoniert, da sind sie gerade in die Bahn gestiegen. Ich habe den Mitarbeiter von der U-Bahn gefragt, er sagte, dass die Bahn die zu dieser Zeit beim Krankenhaus weggefahren ist, in den Unfall verwickelt ist«, berichtet Sasuke leise. »Womöglich sind sie schon draußen, wir müssen sie suchen! Ins Krankenhaus fahren, die Leute da vorne alle absuchen!«, kommt es hoffnungsvoll von Naruto. Schweigend blickt der Uchiha zu ihm auf. »Naruto«, murmelt Kiba und legt die Hand auf die Schulter, des Blonden, welcher sogleich verstummt. »In welcher der beiden Bahnen sind sie?«, erkundet sich der Inuzuka leise. Doch Sasuke sieht ihm an, dass er es sich schon denken kann, schon alleine wegen der Zeiten. »In der ersten«, antwortet er brav. »Nein!«, ruft der Blonde verzweifelt aus. »Sie sind in der Bahn, in der Mitte?«, flüstert er dann leise. Schweigend nickt der Uchiha zur Bestätigung. Ihre Freundinnen sind in der Bahn, die zuerst mit der anderen kollidiert ist und in die anschließend noch die nachfolgende Bahn gefahren ist. Fassungslos lässt sich Naruto auf den Boden fallen und auch Kiba lässt sich auf den Boden sinken.
 

Verzweifelt kramt der Blonde sein Smartphone heraus und fängt an eine Nummer zu wählen und wieder aufzulegen. Immer wieder. Nach ein paar Mal gibt er schließlich wieder auf und fährt sich mit der Hand in die Haare. »Wir müssen doch irgendetwas tun«, murmelt er nach ein paar Minuten der Stille zwischen ihnen. »Was denn?«, kommt es hoffnungslos von Kiba. »Irgendetwas, hier rumzusitzen hilft doch auch nicht!«, ruft der Blonde verzweifelt aus und springt auf. »Wir müssen uns zusammenreißen und zuversichtlich sein. Sie sind Ärzte! Sie wissen sich schon zu helfen«, gibt er von sich. »Das hilft ihnen nicht viel, wenn sie dort unten eingeklemmt sind«, erwidert Sasuke nur darauf und starrt weiterhin nach vor. Er kann an nichts anderes denken als an Sakura. Diese sinnlosen Streitereien, seinen unnötigen Stolz, es hat zu nichts geführt und jetzt sitzt er ihr. Ahnungslos in jeder Hinsicht. »Reiß dich zusammen Sasuke!«, kommt es von dem Uzumaki. Doch der Uchiha ignoriert ihn schweigend. »Was ist nur los mit dir?«, schreit Naruto ihn aufgebracht an, während er den Schwarzhaarigen am Kragen packt und hochzieht. Wut steht in seinen Augen als er seinen besten Freund betrachtet. »Ich habe mit ihr telefoniert okay?«, bricht es aus Sasuke raus. »Ich habe sie abgewimmelt, weil wir wieder nur gestritten haben! Seit Wochen gehe ich ihr aus dem Weg, seit Wochen streiten wir nur noch. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich für sie keine Zeit mehr habe und ich habe sie abgewimmelt. Und fünf Minuten später knallen hier die U-Bahnen zusammen und sie ist mittendrin. Und keiner weiß wie es mit der ersten U-Bahn ausschaut!«, brüllt er seinen besten Freund an. »Sag mir nicht, ich soll mich zusammen reißen, ich wünsche mir selber dass sie wieder da raus kommt. Ich muss so viel wieder gut machen und im Gegensatz zu dir habe ich in den letzten Wochen nicht einmal erwähnt wie viel sie mir bedeutet!«, nun ist er es, der seinen besten Freund am Kragen packt und ihn verzweifelt schüttelt.
 

»Hey, hey! Was ist hier los?«, kommt ein Polizist auf sie zugelaufen, um dazwischen zu gehen. »Wir müssen hier mit einer Katastrophe klar kommen, haben Sie in so einer Situation echt nichts Besseres im Sinn als sich sinnlos an die Kehle zu gehen? Da hinten kämpfen Menschen um Leben!«, wirft der Polizist vorwurfsvoll ein. Man kann ihm ansehen, dass ihn die ganze Situation hier ebenso überfordert. »Sag mir dass sie da wieder rauskommt Naruto«, murmelt Sasuke dem Blonden verzweifelt zu. »Was?«, entflieht es dem Polizisten. Schweigend packt Naruto den Uchiha am Kragen und starrt ihm in seine blauen Augen. Langsam lässt der Schwarzhaarige den Kragen seines Freundes los und die Arme sinken. Ein aufmunterndes Lächeln legt sich auf Narutos Lippen, als er seinem Freund die Hand auf die Schultern legt.
 

»Tut uns Leid«, wendet Kiba schließlich auf den Polizisten ein. »Unsere Mädchen sind in der U-Bahn da unten. Er hat kurz zuvor noch mit seiner Freundin telefoniert«, informiert er den Gesetzeshüter. »Da kochen die Emotionen schon einmal über«, gibt der Polizist verständnisvoll von sich. »Kommen Sie mit«, weist er die drei Männer schließlich an und geht vor. Auch Kiba legt Sasuke kurz die Hand auf die Schulter, ehe sie dem Mann in seiner Uniform folgen. Er führt sie quer über den Platz, vorbei an den Passanten, die noch immer versuchen zu erfahren, ob ihre Angehörigen dort unten sind. In der Nähe der Reporter und Kamerateams deutet er auf einen schattigen Platz. »Warten Sie hier. Hier erfahren Sie mehr von dem was da unten vor sich geht«, erklärt er mitfühlend. »Danke«, murmelt Naruto leise. »Und keinen Krawall mehr machen, sonst weise ich einen der Ärzte an, Ihnen Beruhigungsmittel zu spritzen«, gibt er ihnen leicht lächelnd eine Warnung. »Machen wir nicht, keine Sorge« erwidert Kiba und auch Sasuke nickt zustimmend. »Tut mir Leid Jungs«, murmelt er schließlich als der Polizist gegangen ist. »Schon gut, wir waren die letzten Wochen ja dabei«, winkt der Blonde ab. Leise seufzt der Uchiha auf und blickt sich um. Zu ihrer rechten stehen die Reporter, auch wenn sie sich bemühen professionell zu wirken, kann man ihnen ansehen, wie fassungslos sie über dieses Ereignis sind. Links von ihnen stehen die Rettungswagen und Sanitäter. Eine Absperrung wird soeben aufgebaut, um die Passanten daran zu hindern ins Innere zu laufen. Auch vor ihnen wird ein Absperrgitter aufgestellt.
 

Leise seufzt Sasuke und fährt sich durch die Haare. Naruto hat Recht. Er muss sich zusammenreißen. Es hilft keinem was, wenn er hier vor lauter Verzweiflung ausrastet, auch wenn jede Minute unerträglich ist. »Wie geht es dir jetzt?«, erkundet sich der Blonde neben ihm murmelnd. »Hm?«, brummt der Uchiha leise fragend und blickt seinen Freund an. »Naja, du hast dich gestern Abend ordentlich zu geleert«, wirft der Uzumaki ein, »Du sagtest in der Früh doch schon, dass du starke Kopfschmerzen hast.« Verstehend nickt Sasuke kurz. »Die Kopfschmerzen sind nichts im Gegensatz zu dem Klemme-Gefühl wenn ich an Sakura denke«, antwortet er schließlich und stützt sich mit den Unterarmen am Absperrgitter ab. »Tut mir Leid, dass ich euch da so reingezogen habe. Ich habe euch genauso von euren Mädchen ferngehalten, wie ich mich von Sakura«, gibt er weiter von sich und fährt sich durch die Haare. »Ich hoffe, dass hat bei euch nicht auch Probleme verursacht«, meint er weiter. »Keine Sorge«, winkt Kiba ab, »Bei uns ist alles gut.« Etwas erleichtert lächelt Sasuke kurz, ehe er seinen Blick wieder nach vorne richtet und sehnsüchtig zur U-Bahn-Station starrt.
 

Neben ihm fangen die Reporter wieder an zu reden, wie es mit der Rettung voran geht und was für neue Erkenntnisse man mittlerweile hat. Er schnaubt leise. Es interessiert gerade niemanden wie das passieren konnte, sondern nur wie es den Menschen geht. »Sollten wir nicht auch Tenten informieren?«, erkundet sich der Inuzuka neben ihm. »Ich glaube zwar kaum, dass sie abheben wird, aber ich versuche es mal«, murmelt Sasuke und kramt sein Smartphone wieder hervor. Sein Blick fällt einen Augenblick lang auf die Uhr. Die Zeit scheint auch kaum zu vergehen. Ihm kommt es so vor als würden sie bereits eine Stunde hier rumstehen und dabei sind es gerade mal ein paar Minuten, seit der Polizist sie hier her geleitet hat. Leise seufzt er auf und sucht aus seinen Kontakten Tenten heraus. Er tippt auf ihren Namen und sein Smartphone wählt ihre Nummer. Er glaubt ja nicht, dass sie abheben wird. Immerhin wird sie in ihrer Arbeit heute vollauf zu tun haben. Ihre Ansage auf ihrem Anrufbeantworter, bestätigt ihm schließlich was er schon vermutet hat. Womöglich wird sie ihr Handy gar nicht hören. »Sie hebt nicht ab«, verkündet er seinen Freunden kurz. »Ist vielleicht auch besser so«, murmelt er und steckt sein Smartphone wieder weg. »Wieso sollte es so besser sein?«, wirft Naruto verständnislos ein, »Sie sollte doch hier sein, wenn Neji rauskommt!« Kiba neben ihm seufzt leise. »Denk doch mal nach Naruto. Wir halten es hier doch kaum aus, willst du Tenten auch noch mit hier rein ziehen?«, fragend blickt der Uchiha seinen besten Freund an. »Dann drehen wir womöglich noch völlig durch, wenn jeder von uns hier einer nach dem anderen verzweifelt«, gibt er weiter von sich. »Aber Naruto hat Recht. Sie sollte es wissen, genauso wie wir«, erwidert der Inuzuka und deutet zwischen ihnen drein hin und her. »Ihr könnt es später ja noch mal versuchen«, meint Sasuke leise und richtet seinen Blick wieder auf den Eingang der U-Bahn-Station.
 

»Was wenn wir beim falschen Eingang sind?«, platzt es plötzlich aus dem Blonden heraus. Verwirrt blickt sich der Uchiha zu seinem Freund um. Minuten lang hat er einfach nur den Eingang angestarrt. »Was?«, murmelt Kiba verwirrt. Der Braunhaarige hat sich auf ein Hochbeet aus Steinen niedergelassen. Ein Baum wächst in der Mitte von diesem und ist von Blumen umgeben. Der Inuzuka schaut genauso hilflos aus wie er und all die anderen hier. »Was wenn sie bei der anderen U-Bahn-Station sind, von der die andere Bahn weggefahren ist?«, kommt es von dem Uzumaki. »Naruto, es gibt einen Grund warum die Reporter hier stehen und nicht dort. Diese Station ist viel näher als die andere. Außerdem wenn von dort die Nachricht kommt, dass Leute aus der Bahn in der Mitte der Kollision geborgen wurden, oder sie bis zu der Bahn vorgedrungen sind, fahren wir sofort hin. Versprochen«, gibt Sasuke so ruhig wie möglich von sich und versucht seinem besten Freund aufmunternd zuzulächeln. Ergeben lässt er die Schultern sinken und setzt sich neben der Braunhaarigen auf den Rand des Hochbeetes. Schweigend sieht sich der Uchiha um. Eine kleine Traube von Menschen hat sich hinter der Absperrung geformt, warten verzweifelt auf die Retter dort unten und vor allem auf die Geretteten von dort. Die Polizei versucht ein paar Leute davon abzuhalten selber dort hinein zu laufen. Andere Polizisten sehen einfach nur fassungslos zur U-Bahn-Station. Er lässt den Kopf sinken und wendet den Blick wieder auf den Eingang um. Er will sie sofort sehen, wenn sie rauskommt. Die Reporter zu seiner rechten berichten wieder über die Zahl der Verletzten, wie die Krankenhäuser damit umgehen und dass an der Rettung von Schwerverletzten gearbeitet wird.
 

Minuten ziehen dahin. Leise Klagelaute kann er von den Menschen hinter sich und neben sich hören. Viele von ihnen verzweifeln. Andere wissen noch immer nicht ob die Angehörigen wirklich dort unten gefangen sind, inmitten des Metalls und Aluminiums der Wagons. Das Klagen hinter ihm verstummt plötzlich, als aus dem dunklen Eingang der Station ein Team von Sanitätern und Ärzten kommt, zwischen ihnen führen sie eine Trage mit einem Verletzten. Bis zu ihm kann er das Blut sehen, was an dem Verletzten klebt, aus den Wunden tritt. Die Ärzte sehen sehr verbissen aus, während sie sich beeilen zu den Krankenwagen zu gelangen. Ein paar Leute lösen sich aus der Masse und wollen hinüber laufen, in dem Glauben einen Angehörigen in dem Verletzten zu sehen. Polizisten halten sie sogleich wieder zurück. Kurz schweift der Blick des Schwarzhaarigen zu seinen Freunden, die die Szene schweigend betrachten. In ihren Augen steht die Verzweiflung geschrieben. Keiner von ihnen weiß, wie es ihren Mädchen geht, ob sie womöglich auch so eingeklemmt sind wie diese Person war, Schmerzen erleiden und womöglich so ähnlich aussehen werden, wenn sie heraufgebracht werden. Tief atmet er ein, als das Klemme-Gefühl in seiner Brust sogleich wieder zunimmt. Er darf so etwas gar nicht denken! Ein weiteres Team von Sanitätern und Ärzten kommt mit einer Trage heraus. Verzweifelt kleben seine Augen an ihnen. Ein anderes Team mit Sanitätern läuft ins Innere der Station. Der Signalton eines Krankenwagens ertönt, als dieser sich von dem Platz entfernt.
 

Er atmet rasselnd ein und richtet sich auf. Er wird hier noch verrückt, weil er nichts machen kann! »Versucht es nochmal bei Tenten«, murmelt er seinen beiden Freunden zu. Leise schluckt er. Es ist besser wenn sie herkommt. Das ganze hier nimmt ungeahnte Ausmaße an, auch wenn es gut wäre, dass sie nichts weiß und von der Arbeit abgelenkt ist, bis alle gerettet wurden, bis Neji gerettet ist, ist es doch besser wenn sie hier ist und hier mit ihnen wartet. »Nur der Anrufbeantworter«, murmelt Naruto und fährt sich mit der Hand in die Haare. »Versuchen wir es später nochmal«, erwidert Sasuke und steckt die Hände in die Hosentaschen. Seine Hand umfasst sein Smartphone, an welches er sich verzweifelt krallt. Nicht mal mehr der immer positive Optimist, hat noch aufbauende Worte für sie. Jeder einzelne von ihnen ist ein Wrack, denn im Gegensatz zu vielen anderen aus der Masse, wissen sie es gewiss. Dass die Menschen die sie lieben dort unten gefangen sind. Er presst die Lider zusammen und wendet den Kopf ab. Wie gerne würde er nun ihre Stimme hören. Wieso kann er sie nicht einfach über die Schulter werfen und mit ihr nach Hause fahren? Tief luftholend starrt er wieder auf den Eingang der Station. Er will ihr Lächeln sehen, ihr hübsches lächelndes Gesicht.
 

Es kommt ihm vor wie ein halber Stunden Takt, in dem die Reporter vor die Kameras treten und die Welt hinter den sicheren Fernsehern über das Geschehen hier informieren. Immer wieder einmal wird ein Schwerverletzter herauf gebracht. Ein paar Hubschrauber landen dröhnend auf der weiträumig abgesperrten Fläche bei den Rettungswagen. Sie sind nur wenige Minuten vom Krankenhaus entfernt und doch, werden Hubschrauber her kommandiert und bereitgehalten um mit Schwerstverletzten so schnell wie möglich abzuheben und sie zum Krankenhaus hinüber zu fliegen. Die Zeit zieht langsam dahin, vor allem für sie hier verzweifelt wartenden, werden Sekunden zu Stunden. Mittlerweile gehen schon Polizisten durch und verteilen Getränke, an die Leute hinter der Absperrung. Menschen versuchen sich an schattigen Plätzen zu tummeln, während immer mehr Leute zu der Ansammlung dazu stoßen. Immer mehr Menschen werden vermisst und sind unauffindbar. Die Sonne strahlt heiß herunter an diesem Sommertag, aber keiner rührt sich um von hier wegzugehen. Sie alle bleiben hier und warten auf ein Lebenszeichen von ihren Angehörigen. »Danke«, murmelt Sasuke als man ihm eine Flasche Wasser reicht. Die Polizei bemüht sich darum, auch auf die Menschen hinter der Absperrung acht zugeben. Die Gefahr ist groß, dass hier einer nach dem anderen mit einem Sonnenstich umkippt, sich aus Sorge um einen anderen nicht vom Fleck bewegt hat und auch auf sich gar nicht mehr achtet.
 

»Sie geht noch immer nicht ran«, erklärt Kiba, welcher es soeben noch einmal bei Tenten probiert hat. »Wir versuchen seit Stunden sie zu erreichen, ob es ihr wohl gut geht?«, murmelt Naruto bedrückt. »Sie hat sicherlich einfach viel zu tun«, murmelt der Inuzuka so aufmunternd wie möglich. »Hoffentlich«, gibt der Blonde von sich. Ein Seufzen kommt von dem Uchiha, während er sich die kühle Flasche an den Kopf hält. Auch hier im Schatten ist es unerträglich warm. »Sasuke, setzt dich doch!«, bittet der Uzumaki ihn sogleich. »Geht schon. Durch sitzen wir es auch nicht kühler«, winkt er murmelnd ab. »Es tut weh dich so zu sehen, weißt du das?«, gibt der Blonde plötzlich von sich. »Was?«, Sasuke fährt herum und starrt seinem besten Freund in die blauen Augen. »Wir sehen doch wie du kämpfst«, meint Naruto leise, »All die Vorwürfe die du dir machst wegen der letzten Zeit.« Gequält schließt er die Augen und wendet den Kopf ab. »Wir sind zusammen aufgewachsen, du bist wie ein Bruder für mich. Glaubst du nicht, dass ich es nicht merke?«, er blickt wieder auf. Verbittert beißt sich der Schwarzhaarige auf die Lippe. »Mach dir keine Sorgen um mich Naruto. Nicht jetzt. Du solltest jetzt nur an Hinata denken«, erwidert er schließlich. Zögerlich nickt Naruto und starrt schließlich wieder zum Eingang. Jeder hier starrt die ganze Zeit nur zum Eingang der U-Bahn-Station.
 

Langsam wendet Sasuke wieder seinen Kopf um, um sich all den anderen anzuschließen. Wieder wird ein schwer verletzter herausgebracht. So gut es geht versucht einer der Sanitäter die verletzte Person zu beatmen, während sie über den Platz laufen. Mittlerweile hat der Nachmittag begonnen. Seit Stunden stehen sie nun schon hier. Die Nachrichten bleiben immer die gleichen, nur die Zahlen ändern sich, werden mehr. Aber noch immer gibt es keine Informationen zu der ersten Bahn der Linie 4. Der Bahn in der ihre Mädchen sind. Es kann auch noch keiner sagen, wie lange es noch dauern wird, bis man Informationen darüber haben wird. Leise seufzend fährt er sich durch die Haare. »Sasuke?«, vernimmt er plötzlich eine bekannte Stimme. Etwas überrascht dreht er sich wieder ganz zum Sperrgitter um und betrachtet die junge Frau die soeben auf ihn zukommt. »Hey«, murmelt er der jungen Polizistin zu. »Hey«, erwidert sie leicht lächelnd, »Suchst du Sakura? Die ist nicht hier«, erklärt sie sogleich und legt die Hände auf dem Gitter ab. »Doch sie ist hier«, gibt Sasuke bedrückt von sich. »Ich bin schon seit heute Morgen hier, sie ist nicht hier«, schüttelt die junge Frau den Kopf. Leise atmet der Uchiha aus und fängt schweigend ihren Blick ein, er kann ihr ansehen wie sie langsam zu verstehen scheint. »Nein«, murmelt sie schockiert. »Das kann nicht sein, nein!«, wiederholt sie. Er kann spüren wie sich jemand hinter ihn stellt, ehe Naruto und Kiba neben ihm auftauchen. »Nein«, flüstert sie verzweifelt. Sanft zieht der Inuzuka sie am Arm zu sich und schließt sie in seine Arme. »Seit wann wisst ihr es?«, fragt sie mit erstickter Stimme gegen die Brust, des besten Freundes ihres Freundes. »Seit heute früh«, antwortet Sasuke leise. »Wieso habt ihr mir nicht Bescheid gegeben?«, will sie weiter wissen und drückt sich von dem Inuzuka weg. Tief atmet sie ein und versucht sich zu beruhigen. »Wir haben dich nicht erreicht«, erwidert der Blonde bedauernd. »In welcher Bahn sind sie?«, stellt sie schließlich die Frage, die ihnen allen bereits den Boden unter den Füßen weggezogen hat. »In der ersten der Linie 4«, murmelt der Schwarzhaarige ihr leise die Antwort zu. »Oh Gott«, entflieht es ihr atemlos und ihre Hand krallt sich an Sasukes Arm fest.
 

Schweigend bettet er die Hand auf ihrem Rücken, während Naruto ihr sein Wasser reicht. Er wusste, wie sie reagieren würde. Noch verzweifelter als sie bisher. Deswegen wollte er es ihr ursprünglich nicht sagen, aber sie musste es wissen ebenso wie sie alle hier. Er seufzt leise und drückt Tenten sanft in Narutos Richtung. Er weiß, dass sie gerade halt braucht, jemanden der sie in den Arm nimmt. Aber das kann er nicht. Er hat Sakura in den letzten Wochen nicht einmal wirklich berührt, wie könnte er jetzt dann einfach Tenten in den Arm nehmen? Langsam wendet er den Blick von der verzweifelten Braunhaarigen ab und wieder zum Eingang um. Die einzige Person die er jetzt in den Arm nehmen könnte, ist Sakura. Er kann die Ama tief einatmen hören, augenblicklich tut er es ihr gleich. Den ganzen Tag über, fand er sich immer wieder in der gleichen emotionalen Lage wie Tenten, welche soeben kurz davor war in Tränen auszubrechen. Damit hätte er nicht umgehen können, nicht mit ihren Tränen. Er kann kaum mit Sakuras Tränen umgehen, obwohl er weiß, dass er wohl für viele Tränen in letzter Zeit verantwortlich war. Er beißt sich wieder auf die Unterlippe. Den ganzen Tag über befindet er sich in einer Achterbahn, zwischen Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Trauer und Wut.
 

»Ama, was machen Sie da?«, ertönt plötzlich eine Stimme und der Schwarzhaarige sieht auf. Ein älterer Herr kommt auf sie zu, ebenso in Zivil gekleidet wie Tenten, nur die Halterung auf seinem Rücken, für die Waffe, verrät ihn als alteingesessenen Polizisten. »Wir sollen hier helfen«, gibt der Mann weiter von sich, wahrscheinlich einer ihrer Vorgesetzten. »Ich kann nicht«, erwidert die Braunhaarige nur kurz, »Mein Freund ist da unten drinnen.« Der Mann verstummt augenblicklich und schaut sie bedauernd an. »Tut mir leid«, murmelt er nur kurz und geht schließlich davon. »Setz dich Tenten«, meint Kiba fürsorglich und setzt sich sogleich mit ihr an den Rand des Hochbeetes. Leise seufzend stellt Naruto sich neben ihn an das Gitter. »Es vergehen Sekunden, Minuten, Stunden! Ohne irgendwelche Informationen«, kommt es frustriert von dem Blonden, seine Hände umfassen die Stange des Absperrgitters, so fest, dass seine Knöchel weiß hervor treten. Ein Raunen geht durch die verzweifelnde Menschenmasse, als zwei weitere Verletzte herausgebracht werden. Die Sanitäter eilen, wieder zu den Krankenwagen. Die Reporterin, von dem Sender, welchen er zuvor gesehen hat, fängt wieder zu berichten an, erzählt von den Vorgängen dort unten. Anscheinend haben sie einen der Wagons von der Unfallstelle entfernen können. Gequält stößt er die ganze Luft aus seinen Lungen und starrt in die Masse, dich sich hinter der Absperrung gesammelt haben. Es erinnert beinahe schon an ein Konzert, nur dass diese Ansammlung hier ganz und gar nicht so einen Anlass hat. Im Grunde kann die U-Bahn-Gesellschaft von Glück reden, dass um die Zeit nicht mehr so viele Leute mit der Bahn unterwegs sind, wie es in der Stunde zuvor der Fall gewesen wäre. Seine Hand verkrampft sich um das Gitter, dennoch ist Sakura eine von ihnen, und Ino und Hinata und Neji. Sie alle sind da unten. Eine Hand legt sich auf seine Schulter und drückt diese. Verwirrt blickt der Uchiha, aus seiner Wut, auf und in Narutos Gesicht. Er lächelt ihm bitter zu, ehe er den Blick wieder nach vorne richtet. Sasukes Hand löst sich von der Absperrung. Sie alle hier sind gleichgesinnte. Sie vier machen dasselbe durch, dennoch geben sie sich gegenseitig irgendwie halt. Versuchen für einander da zu sein, während die Worte der Reporter einen mehr und mehr deprimieren und man nur zusehen kann, wie langsam schwer verletzte Leute geborgen werden. Er schluckt leise, es ist wohl besser so, dass keiner von ihnen hier weiß wie es dort unten aussieht, sonst hätten sie alle wohl schon längst die Hoffnung verloren.
 

Die Luft wird langsam erträglicher, als die Sonne zurückgeht. Der Nachmittag wendet sich dem Abend und noch immer starren sie den Eingang an. In der letzten Zeit haben sie keine Verletzten mehr heraus gebracht und Verzweiflung bricht langsam unter den wartenden Menschen aus. Es ist ein schreckliches Gefühl diese Ungewissheit. Hier auszuharren und nicht zu wissen, wie es dort unten aussieht. Ein paar Leute der Feuerwehr und der Polizei fangen an Flutlichtscheinwerfer aufzustellen um, schließlich den Platz damit auszuleuchten, man kann sehen, wie sich alle Helfer langsam darauf einstellen auch noch in die Nacht reinzuarbeiten um alle Menschen dort unten rauszuholen. Leise seufzend geht Sasuke ein paar Schritte hin und her. »Sasuke, du stehst schon den ganzen Tag da, setz dich doch mal hin!«, fordert Naruto ihn betrübt auf. Auch ihnen merkt man das stundenlange warten schon an. »Ich kann nicht«, erwidert der Schwarzhaarige murmelnd. »Ich kann mich nicht hinsetzen, wenn ich nicht weiß, wie es Sakura geht. Wie kann ich hier sitzen, wenn sie dort unten vielleicht eingeklemmt ist?«, erwidert er aufgebracht. Sie alle kommen langsam an ihre emotionalen Grenzen. Der Blonde selber kann kaum noch ruhig sitzen, Kiba verharrt seit Minuten in der selber verzweifelten Position und Tenten sieht sowieso so aus, als würde sie demnächst zu weinen beginnen. Wenn es soweit kommt, weiß er nicht mehr was er tun kann. »Sie haben schon lange niemanden mehr heraufgebracht«, bemerkt der Inuzuka leise und hebt den Kopf.
 

Leise vibriert sein Smartphone in der Hosentasche. Überrascht zuckt er zusammen und sein Herzschlag setzt einen Moment lang aus, während er hastig das Gerät hervor zieht. Hoffnung blüht in ihm auf. Doch verschwindet gleich wieder als er sieht, dass es nicht Sakura ist die ihn anruft. »Dad« leuchtet hell am Bildschirm auf, genau unter der Uhrzeit die im verrät, dass bald neun Stunden seit dieser Katastophe vergangen sind. Neun Stunden ohne ein Lebenszeichen, ohne eine Nachricht, ohne Informationen. Neun Stunden voller Verzweiflung. Er schluckt kurz und drückt schließlich verzweifelt den Anruf weg und steckt das Smartphone zurück in seine Hosentasche. Kurz streift sein Blick den seiner Freunde, die hoffnungsvoll zu ihm Aufsehen. »Nur mein Vater, tut mir leid«, schüttelt er deprimiert den Kopf und stützt sich wieder mit den Händen auf das Absperrgitter. Er weiß, dass er nur wissen will wie es aussieht. Aber er schafft es nicht. Er schafft nicht, es auch noch ihm zu sagen und den Rest erfahren sie auch aus dem Fernseher. »Trink etwas«, murmelt Tenten und taucht neben ihm auf. Schweigend wendet er den Blick zu ihr um. Tapfer sieht sie ihm entgegen und hält seine Flasche in der Hand. »Danke«, erwidert der Schwarzhaarige leise und nimmt ihr die Flasche aus der Hand. Langsam dreht er sie auf und trinkt davon. Er hat gar nicht bemerkt, wie durstig er ist. Seine Gedanken kreisen nur um Sakura, die ganze Zeit und er wird nicht gehen. Sein Blick wandert über seine Freunde. Keiner von ihnen wird hier verschwinden. Nicht bevor sie wieder hier oben sind. Nicht bevor er weiß, wie es Sakura geht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo

Hier bin ich schon wieder mit einer neuen, dramatischen Geschichte!
Ich hoffe das erste Kapitel war schon mal spannend.
Und die Musik die ich oben eingefügt habe, hat die Stimmung gut untermalt.
Allein wie ich mir das Titelbild zu der Musik angesehen habe, wusste ich dass es kein besseres Bild dafür geben würde!

Ich wollte einfach mal was mit einem verzweifelten Sasuke schreiben und da kam mir diese Idee.
Gleichzeitig beschäftigt es sich auch mit einer Tatsache, die wir alle wohl immer wieder vergessen.
Welche Macht Worte haben und wie schnell das Leben womöglich vorbei sein kann.

Auch diese Geschichte wird aus vier Kapiteln bestehen. Von der Länge her, so wie dieses. Außer das vierte, das mit Sicherheit nicht.
Das zweite wird aus Sakuras Sicht sein, den Rest werde ich nicht verraten!

Bis bald, hoffe ich.

Lg.

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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KazuhaToyama
2017-06-02T21:18:25+00:00 02.06.2017 23:18
Hey^^

So! Habe es geschafft dein langes Kapitel zu lesen. Wie schaffst du es, solch lange Kapitel zu schreiben?

Zum Kapitel:
Ich fühle wortwörtlich mit Sasuke! Und habe Angst um Sakura und den anderen!
Du schreibst so echt so authentisch, das finde ich richtig klasse und irgendwie baust du alles mit ein, was es braucht! Total der Hammer!
Ich werde morgen sicher weiterlesen aber habe leider auch viel zu tun😩

LG
KazuhaToyama<3
Von:  Sasu1988
2017-05-22T11:18:19+00:00 22.05.2017 13:18
Wow der Anfang ist schon mal echt der hammer...So viele Gedanken und Gefühle...puhhh...sasuke mal so zu erleben daran merkt man das er auch nur n mensch mit Gefühlen ist...ich werde mich jetzt mal auf die nächsten Kapitel stürtzen😁😍
Lg Sasu 🐉 😊 😘
Von:  Dragonmaster
2017-05-11T18:53:08+00:00 11.05.2017 20:53
Cooles Kapitel, wenn auch sehr mitreißend. Bitte mach bald weiter!
Von:  Kayurinya
2017-05-07T10:30:16+00:00 07.05.2017 12:30
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen neuen begeisterten Leser errungen :-)
eine faszinierende Idee mit einer echt tollen Botschaft.
Zwischendurch habe ich immer wieder gedacht, dass mal etwas aus dem Blickwinkel von Sakura kommen sollte, damit ich auch endlich ausatmen könnte, doch dann hab ich dein Nachwort gelesen. Ich hoffe du bist ein fleißiges Schreiberlein.
Weiter so^^
Von:  dragonfighter
2017-05-06T09:55:18+00:00 06.05.2017 11:55
Oh Gott... das ist so schrecklich!
Es muss einfach grauenhaft sein, seine gelibte Person in so einer Situation zu wissen und nichts anderes unternehmen zu können, als warten.
Ich hoffe so sehr das Sakura und den anderen nicht all zu schlimmes passiert ist!
Kann es kaum erwarten, das nächste Kapitel lesen zu können :)
Lg 🐉

Von:  soelki89
2017-05-05T22:20:37+00:00 06.05.2017 00:20
Als ich deine PN heut bekommen hab mit dem neuen Titel ahnte ich bereits dass es dramatisch wird. Wie du es beschreibst. Ich kann richtig mitfühlen 😢 Sasuke tut mir schrecklich Leid. Ich hoffe das die vier da wieder heile rauskommen 🍀🍀🍀 weißt du schon in etwa wann das nächste Kapitel kommt?
GLG
soelki89
Von:  Animegirl-4_Ever
2017-05-05T22:17:06+00:00 06.05.2017 00:17
Ein wahnsinns Anfang der Story!!
man kann sich richtig gut in Sasuke hineinversetzten und wie er sich fühlt und sich vorwürfe macht.
Alleine schon als ich gelesen habe das das Unglück 3 ubahnen betrifft und ich mir das bildlich vorgestellt habe musste ich schlucken.
Die Songs aus Pearl Harbour finde ich auch sehr passend und schön :)
Bin mal gespannt wie das Kapitel ausSakuras Sicht wird und wie es den 4 ergeht im Tunnel.
Die Länge ist auch sehr passend, da so viel passiert und nichts ausgelassen wurde.
Hoffentlich gehts schenll weiter!
LG
Von:  KamiKazex3
2017-05-05T19:33:24+00:00 05.05.2017 21:33
Ok ich hinterlasse ein Kommentar kann nicht anders 😂 Freu mich aufs nächste Kapitel wäre lieb wenn du mich informierst
Lg
Von:  Kleines-Engelschen
2017-05-05T17:30:03+00:00 05.05.2017 19:30
was ein emotionales kapitel. ein gigantischer einstieg der wahnsinnig viel lust auf mehr macht. ich bin gespannt wie es weitergeht!

greetz
Von:  Cosplay-Girl91
2017-05-05T12:48:17+00:00 05.05.2017 14:48
Tolles Kapitel:)
Ich hoffe mal Sakura geht es gut.
Die tun mir alle sehr Leid.
Was nur ein paar Worte alles anrichten können.
Die armen Beiden.
Mach weiter so.
LG


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