Zum Inhalt der Seite

Safe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kommentar: Endlich ein neuer Teil.. sorry an alle, die ich habe warten lassen und vielen lieben Dank an die supinetten Leute, die sich erbarmt haben, mir einen Kommi zu schreiben..^^ Schön, dass euch "Safe" gefällt! Bleibt mir gewogen! ^.^

Ach und noch mal sorry dafür, dass der Teil nur so kurz ist, aber sonst hätte die Einteilung nicht so gut geklappt.. drop
 

Feedy ist trotzdem noch immer sehr willkommen! ^^
 

---5---
 

Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern. /Sein Nachname! Sein Nachname!/ Moment! Die Schwester im Krankenhaus... sie hatte die beiden doch beim Nachnamen genannt?! Nils presste sein Gesicht in die Hände, um sich besser konzentrieren zu können. Alle Müdigkeit war verflogen. Die Tatsache, dass er keinerlei Informationen über Raphael besaß, ließ ihn geradezu verrückt werden. Wie sollte er ihn dann wiederfinden? Denn wiederfinden musste er ihn auf jeden Fall. "Verdammt!" Wütend und enttäuscht pfefferte Nils sein Kopfkissen an die gegenüberliegende Wand. Der Name wollte ihm einfach nicht einfallen. /Irgendwas mit F... er hatte auch einen Nachnamen mit F, wie ich! Oder..?/ Verbissen zermarterte er sich das Hirn, doch es half alles nichts. Er hatte den Namen einfach vergessen.
 

****
 

Mit schmerzendem Kopf wachte Nils am nächsten Morgen auf. Als er zum ersten Mal auf die Uhr sah, war es gerade siebenundzwanzig Minuten nach sieben. Ächzend drehte er sich auf die andere Seite und rollte sich dabei in die weiche Bettdecke ein. Er versuchte, noch einmal einzuschlafen, was aber nicht so recht klappen wollte. Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere. Sofort waren seine Gedanken wieder beim vorigen Tag. Nils wusste nicht, wie genau er sich fühlen sollte. Es war so viel passiert. Aber in erster Linie fühlte er sich schlecht. Schlecht, weil er auf sich selbst sauer war, dass er nicht mehr über Raphael erfahren hatte. Schlecht, weil er vor sich selbst nicht zugeben wollte, wie interessant er den Jungen gefunden hatte. Schlecht, weil er selbst bemerkte, wie sich das Gesicht des anderen tief in seine Gedanken gebrannt hatte, während er sich an die Geschehnisse im Schwimmbad nur noch verschwommen erinnern konnte. Warum war das alles überhaupt passiert? Am liebsten hätte er angefangen zu heulen. Doch da er sich damit seine eigene Schwäche eingestanden hätte, schluckte er zweimal, schlug dann energisch die Bettdecke zurück und stand auf. Er war fest entschlossen, den gestrigen Tag und somit auch Raphael gänzlich aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Doch ganz im Innersten wusste er selbst, dass ihm dies nicht so leicht gelingen würde.
 

****
 

Einige Stunden später fand sich Nils auf dem Weg zum Bus wieder. Nachdem er während des Duschens und des Frühstücks krampfhaft versucht hatte, nicht an Raphael zu denken, wobei er im Prinzip noch viel mehr an ihn gedacht hatte, als wenn er nicht versucht hätte, es zu unterdrücken, hatte er beschlossen, sich mit einem guten Buch in seinen Lieblingssessel zu verziehen, um sich so abzulenken. Immerhin hatte er Zeit, während die anderen in der Schule saßen und sich das langweilige Gelaber vom Knöß oder sonst wem anhören mussten. Doch mit seiner Konzentration war es nicht weit hin gewesen. Als er einen Satz zum sechsten Mal gelesen hatte, ohne auch nur im entferntesten zu wissen, was genau dieser eigentlich aussagte, hatte er resigniert das Buch zugeklappt und war aufgestanden. Ihm war klar gewesen, was er tun musste -ob er nun wirklich wollte oder nicht-, eigentlich hatte er es schon den ganzen Morgen über gewusst. Seufzend war er in den Flur getapst, hatte sich seine Turnschuhe übergestreift, seinen Geldbeutel in die Hosentasche gesteckt und sich auf den Weg gemacht.
 

Da stand er nun, an der Haltestelle Biberstraße Nord und war immer noch ein bisschen wütend auf sich selbst. Wie konnte er seinen guten Vorsatz nur so schnell wieder über den Haufen werfen?! Er wollte alles vergessen. Alles was gestern passiert war. Aber irgendwie konnte er es nicht. Irgend etwas zwang ihn dazu, sich auf die Suche zu machen. Das Bild in seinem Kopf war noch immer klar und deutlich da. Er wusste, er würde verrückt werden, wenn er Raphael nicht wiedersehen würde. Eine beständige Stimme in seinem Kopf befahl ihm, nach dem Jungen zu suchen. Irgend etwas sagte ihm, dass das gestern kein Zufall gewesen war. Auch wenn er keinesfalls abergläubisch war oder an Horoskope glaubte, doch es war ihm klar, dass die ganze Geschichte wichtig war. Er hatte Raphael nicht umsonst getroffen. Es war Schicksal gewesen. Ja. Schicksal.
 

/Wie bitte? Das glaubst du doch nicht ernsthaft, Nils Funk!/
 

Mit einem Quietschen öffneten sich die Türen des Busses, der auf dem Haltestreifen vor Nils zum Stehen gekommen war. Während er einstieg und dem Fahrer kurz seine Monatskarte hinhielt, versuchte er, die abstrusen Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. War er verrückt geworden? Schicksal. Was war das schon. Warum tat er das alles? Was war denn so toll an dem Typen gewesen? Obwohl er sich leicht seine Frage hätte ausführlich beantworten können, versuchte Nils immer noch mit aller Kraft, sich einzureden, dass das, was er gerade tat völlig dumm und dazu noch total psychopathisch war. Was war eigentlich in ihn gefahren?

Entnervt von seiner eigenen inneren Zerrissenheit rutschte er tiefer in den Sitz.

/Wenn ich mir noch mehr Gedanken darüber mache, platze ich. Denken hilft hier auch nicht weiter. Ich werde ihn einfach besuchen. Dann sehen wir weiter./

Jetzt fühlte er sich schon besser. Eine gute Lösung. Und zu viel Nachdenken konnte er jetzt auch nicht mehr.
 

Das brummende Geräusch des Busmotors ließ Nils während der Fahrt etwas ruhiger werden. Er sah aus dem Fenster auf die Straße. Mit einem Mal vermisste er seinen Discman. Die Musik hätte ihm etwas mehr Sicherheit gegeben. /Scheiße./

Seufzend drehte er seinen Kopf wieder nach rechts und beobachtete die Menschen, die sich auf dem Bürgersteig bewegten. Um diese Zeit waren nicht viele Leute unterwegs. Wer hatte unter der Woche auch schon groß Zeit, shoppen zu gehen?! Die Jugendlichen waren in der Schule, die Erwachsenen an der Arbeit. Ein paar Frauen mit oder ohne Kindern, ältere Menschen und wenige Teenies waren zu sehen.

/Bald bin ich da.../, dachte Nils und spürte sofort einen kleinen Schauer, der ihn durchfuhr.

/Verdammt, ich werde doch jetzt nicht nervös werden oder so?!/

Trotz der Wärme des angehenden Sommertages begann er nun, leicht zu frösteln. Er schlang die Arme um seinen Körper und seufzte erneut.

Schließlich hielt der Bus gegenüber dem Krankenhaus.

Nils stieg aus und überquerte die Straße. Mitten vor dem Haupteingang des riesigen blauen Betonklotzes blieb er stehen und atmete noch mal tief durch. Was wollte er Raphael eigentlich sagen?

"Hi! Ich kann noch nicht mal mehr ein Buch lesen, weil ich die ganze Zeit nur an dich denken muss!" oder

"Hallo. Ich habe ständig dein Gesicht vor Augen, deswegen musste ich dich einfach noch mal sehen!"... oder wie wär's mit

"Du, Raphael, ich hab deinen Nachnamen vergessen, aber trotzdem glaube ich, dass es Schicksal ist, dass wir uns getroffen haben..!"

/Scheiße./ Leise lachte Nils vor sich hin. Das war doch alles total bekloppt!

Den Kopf über seine eigenen abstrusen Ideen schüttelnd, stieg er die Stufen zur großen Eingangstür hinauf. Er würde einfach gar nichts sagen. Und wenn Raphael ihn fragte, warum er da sei....dann würde ihm schon irgendwas einfallen.

Er trat durch die Tür und ging geradewegs zum Schalter, während die Frau, die dahinter saß und gerade telefonierte, ihn kritisch beäugte.
 

"Ja natürlich können Sie.. sobald Dr. Schütt von der Visite zurück ist..ja, ungefähr dann.. sehr gut.. keine Ursache! Auf Wiedersehen!"
 

Sobald sie den Hörer aufgelegt hatte, rutschte das überfreundliche Lächeln aus ihrem Gesicht.
 

"Entschuldigung, ich war gestern auch hier, auf Station 2, ich möchte jemanden besuchen, mit dem ich ein Zimmer geteilt habe.."
 

"Name?", unterbrach ihn die Frau barsch.
 

"Ähm..meiner? Nils..."
 

"Nein, der ihres Zimmerkameraden natürlich!" Genervt sah sie zu ihm auf.

Hinter ihm hatte sich schon eine kleine Schlange von Leuten gebildet, die ungeduldig mit den Füßen wippten, gestresst auf ihre Uhren sahen oder entnervte Seufzer von sich gaben.
 

"Ähm.. das ist ja das Problem", stammelte Nils, "..ich.. ähm.. ich kenne nur seinen Vornamen..." Er errötete.
 

"Zimmernummer?"
 

"Äh.. ich glaube, es war 201."
 

"Moment, bitte." Sie begann, irgendetwas in ihren Computer einzutippen.
 

"Wie ist der Vorname ihres Freundes?"
 

"Raphael..."
 

Die Dame runzelte die Stirn.

"Tut mir leid, aber auf Zimmer 201 gibt es keinen Raphael. Sie müssen sich geirrt haben."
 

Nils starrte die Frau an. Wie bitte?! Das konnte doch nicht wahr sein! Er war sich sicher! Es war Zimmer 201 gewesen!

"Aber...vielleicht ist er schon weg? Oder er liegt in einem anderen Zimmer?!"
 

"Tut mir sehr leid, aber ohne den vollen Namen des Patienten kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Und jetzt gehen Sie bitte. Sie halten die anderen Leute auf!" Ein bitterböser Blick traf Nils. Die Frau dachte wohl, er habe nicht alle Tassen im Schrank.

"Aber.. bitte.. könnten Sie nicht..?" versuchte er es noch einmal.
 

Die Dame hinterm Schalter übersah ihn einfach. "Der Nächste, bitte! Was kann ich für sie tun?"
 

Langsam drehte Nils sich um und setzte zum Gehen an. Das konnte doch nicht wahr sein!

Plötzlich durchzuckte ihn ein Geistesblitz. Schnell schaute er sich nach rechts und links um. Als er sichergestellt hatte, dass er von niemandem gesehen wurde, verschwand er schnell in den nächstbesten Gang der Station 1.

Er hetzte durch die Gänge, suchte Schilder und fand schließlich einen Aufzug, mit dem er hoch zur Station 2 fahren konnte. Vielleicht hatte sich die Frau auch einfach nur geirrt. Oder sie hatte gar nicht richtig nachgesehen.

/Die war sowieso total unfreundlich!/, empörte er sich in Gedanken.

Endlich war er auf der richtigen Ebene. Station 2. Schnell hatte er das Zimmer gefunden, in dem er und Raphael gestern noch gelegen hatten. Sein Herz klopfte schnell. Er schüttelte den Kopf, um wirre Gedanken daraus zu verjagen, presste die Lippen zusammen und klopfte an die Zimmertür. "Herein!", tönte eine dumpfe Stimme.
 

Tausend Gedanken schossen Nils durch den Kopf. Ihm wurde fast schwindlig. Er öffnete mit hämmerndem Herzen die Tür und traute sich kaum, zu Raphaels Bett zu schauen. Langsam hob er den Kopf und sah die Person an, die sich im Bett aufgerichtet hatte und ihn verwirrt ansah.

Er riss die Augen auf. Das war doch..!
 

/Verdammt!/
 

Der ca. fünfzigjährige Mann guckte ihn immer noch an, als käme er aus dem Wald.

"Ähm... Entschuldigung!" war das einzige, was Nils noch rausbrachte. Er machte auf dem Absatz kehrt und schlug die Tür hinter sich zu. Wut und Enttäuschung füllten ihn aus. Mit schnellen Schritten näherte er sich dem Aufzug und hämmerte auf die Knöpfe, die an der Wand angebracht waren.

"Jetzt komm endlich, du Scheißteil! Scheiße! Scheiße!!"

Er wollte nur noch raus. Raus und weg von hier. Was sollte er jetzt machen?! Wie sollte er Raphael finden?!

Moment. Was regte er sich eigentlich so auf?! Raphael war nicht dagewesen. Na und? Vielleicht war es besser so. Vielleicht SOLLTE er ihn vergessen. Vielleicht war DAS ihr Schicksal gewesen. Aber nein! Das konnte doch nicht sein!

Nils kam mit seinen eigenen Gedanken nicht mehr zurecht.

Der einzige Satz, der beständig in seinem Kopf hämmerte, war:

"Er ist weg."

/Verdammte Scheiße! Was soll ich denn jetzt machen?!/
 


 


 


 

-----
 

Tja, was macht der arme verwirrte Nilsi jetzt bloß?! Ihr werdet schon sehen.. ^_~

Immer schön dranbleiben!

Danke fürs Lesen!^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-11-23T15:22:26+00:00 23.11.2003 16:22
Die Story ist voll süß. Schreib gaaaaanz schnell weiter. Ich will umbedingt wissen wie es weitergeht
*knuddel* gruß Pan
Von:  Onichanjo
2003-10-24T15:58:34+00:00 24.10.2003 17:58
~~~~das is von der anni~~~~
hey, hab eben alles am stück gelesen, Voll spannend, halt dich mit der fortsetzung ran *g* kam mir alles so merkwürdig bekannt vor, naja, nicht alles, aber einiges...
noch schöne ferien und schreib fleissig weiter

Anni *knuddel*
Von: abgemeldet
2003-10-18T13:47:09+00:00 18.10.2003 15:47
du hast ja weitergeschrieben! *froi*
^
aber schon wieder so gemein aufgehört! ^^
und ich muss jo recht geben:
wie kannst du nur so gemein zu nils sein?
ich hoffe er findet raphael bald! ^^

und seine gedanken an raphael sind ja so süß beschrieben!

mach bitte, bitte ganz schnell weiter!!!
(du hast ja jetzt auch viel zeit! hast ja ferien! ^^ - ich muss noch eine ganze woche in die schule! *heul*)

knuffääälllll
marina
Von:  Onichanjo
2003-10-13T11:28:08+00:00 13.10.2003 13:28
*tschiii in hände klatsch und dich knuddel* was tust du dem armen jungen blos an??? du hast mich auch voll verwirrt... *tschiiii* abba das es so spannend bleibt gefällt mir... is voll süß... *tschiii*

abba irgendwie erinnert mich das ganze zeug um Schicksal und so an New York New York *heul~~
ich kann mir net helfen *tschii*

na dann *dich an den PC bind... dir was zu drinken mach (mit viel koffein) und dich schreiben lass*
*tschiii*

wie war das mit der shônen-ai rulz fahne??

*lächel*


Zurück