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Mit einem Vogel aus Ton

von

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Aufgenommen

Mit angzogenen Beinen lehnte ich an der Wand. Mein Blick hatte sich an die Decke gerichtet und meine gesamte Aufmerksamkeit war mit dem erstellen eines Plans zur Flucht beschäftigt. Doch anständige Einfälle bekam ich nicht. Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zu gemacht. Ich hatte das Zimmer untersucht, ob es nicht doch noch irgendwelche Fluchtmöglichkeiten gab, bin hin und her gelaufen, habe meinen Kopf massiert um besser denken zu können doch nichts hatte funktioniert.

Und nun saß ich hier. Ohne einen Plan und mit verlorenem Zeitgefühl. Auch wenn ich nicht wochenlang hier eingesperrt war, hatte ich in diesen Raum jegliches Zeitgefühl verloren. Oft hatte ich Angst, dass plötzlich jemand rein kommen würde und ich keine Zeit mehr hatte obwohl ich eigentlich noch einige Stunden hatte.

Plötzlich hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde und zuckte zusammen. War es jetzt soweit? Oder hatte ich mir das eben nur eingebildet? Innerlich hoffte ich auf das zweite aber mein Glück hatte mich ja schon verlassen.

Die Tür wurde geöffnet und zu sehen bekam ich nicht Itachi, sondern einen ziemlich vermummten Mann mit gruselig grünen Augen. Ich würde fast sagen seine Augen waren unheimlicher als die von dem Anführer aber das wäre gelogen.

Eindringlich sah er mich an als würde ich wissen das ich ihm folgen sollte. Eigentlich war das ja auch klar, aber ich brauchte eine kleine Weile um zu begreifen warum da jetzt jemand an der Tür stand. Sehr logisch wenn man bedenkt das ich 24 Stunden damit verbracht habe mir einen Fluchtplan für genau diese Situation zu überlegen.

Zögernd stand ich auf und ging zu den Typ, der schon ungeduldig zu werden schien und lief ihm hinterher, als er zum Büro ging. Ehrlich gesagt spielte ich schon wieder mit den Gedanken einfach wegzulaufen, aber da ich mich hier nicht auskannte und der Typ mich sicher nicht laufen lassen würde verwarf ich meinen Gedanken wieder.

Vor dem Büro angekommen klopfte mein Herbringer an die Tür und trat ein als ein "herein" ertönte. Diesmal ging ich allerdings gleich mit da mir klar war, dass der Anführer ja eigentlich mich und nicht diesen vermummten Kerl sprechen wollte.

Und ich hatte natürlich Recht. Kaum hatte ich den Raum betreten zischte der grünäugige wieder ab und ließ mich allein mit den unheimlichen Kopf der Gruppe.

"Und wie hast du dich entschieden?" wollte er von mir wissen und sah mich abwartend an. Er erwartete eine sofortige Antwort. Das sah man ihn deutlich an und ich wurde erneut nervös. Was sollte ich denn jetzt sagen? Ich hatte keinen Idee wie ich hier wieder raus kommen sollte und beitreten wollte ich ja auch nicht. Abtrünnig zu sein lag mir überhaupt nicht. Mal abgesehen davon das ich das sowieso nicht wollte.

Was würden wohl meine Eltern denken, wenn sie noch lebten? Wenn ihre Tochter sich Akatsuki anschloss obwohl sie nicht einmal kriminell sein wollte? Vermutlich wären sie wahnsinnig enttäuscht.

Doch ich hatte nur noch eine Option wie ich hier wieder rauskommen würde. Eine Option die mir überhaupt nicht gefiehl, aber eine andere Wahl hatte ich wohl nicht.

"Ich trete bei" sagte ich und versuchte so selbstsicher wie möglich zu klingen. Wenn ich hier wieder raus kommen wollte war das die einzigste Möglichkeit. Ich würde mich anschließen und nach einer Weile einfach fliehen. In ein anderes Dorf, ein anderes Reich, dort wo mich niemand erwarten würde. Das war mein Plan und er würde funktionieren.

"Sehr schön" begann er und sah mich wieder eindringlich an. "Mantel und Ring wirst du gleich bei der Versammlung bekommen." Für ihn schien das Gespråch beendet doch ich wusste weder wann hier eine Versammlung sein sollte noch wo sie stattfinden sollte. War dem das nicht klar das ich hier wie ein Fragezeichen da stand oder wollte er mich nur ärgern? Vielleicht war er auch einfach arrogant.

"Und wann und wo soll die sein?" fragte ich und hoffte auf eine ordentliche Antwort die aber mehr oder weniger aus blieb.

"Im Versammlungsraum in einigen Minuten" antwortete er als wäre das doch total logisch gewesen. Ja da hatte ich nur noch eine kleine Frage... Wo war dieser Versammlungsraum!?

"Und wo ist der Raum?" Ich wusste nicht ob ich ihn mit meinen Fragen nervte oder ob er es genoss mich so unwissend zu sehen. Erkennen konnte ich das in seinem gleichgültigen Gesichtsausdruck nicht.

"Den Gang runter, dann links in den Gang rein und die dritte Tür auf der rechten Seite." Gut zu wissen. Jetzt war nur noch die Frage ob ich mir das bis dorthin merken konnte.

"Gut danke" war das einzigste was ich sagte bevor ich aus den Raum verschwand. So wo lang ging das jetzt? Den Gang runter richtig?

Unsicher ging ich also den Gang runter bis zum Ende und sah dann unschlüssig nach links und rechts. Ehm ja wo sollte ich jetzt lang gehen? Links oder Rechts? Verdammt... ich hätte mir das besser merken sollen... vielleicht hilft ja auszählen.

Ich begann also zwischen den beiden Richtungen auszuzählen und als ich fertig war blieb der rechte Gang übrig. Also sollte ich wohl da lang. Warum musste diese blöde Versteck auch so viele Gänge haben? Das war ja verrückt! Akatsuki war doch sowieso hauptsächlich auf Mission oder?

Seufzend bog ich nach rechts ab und musste bald festsellen das sich der Weg erneut teilte. Innerlich fluchend nahm ich einfach wieder den rechten Weg. Man sagt ja immer viele Wege führen nach Rom da war das hier sicher auch so. Das nahm ich zumindest an. Doch was ich in diesem Moment noch nicht wusste war, dass ich genau in die entgegengesetzte Richtung vom Versammlungsraum rannte. Meine Orientierung war halt auch nicht die beste.

Ich nahm immer wieder die rechte Abzweigung und irgendwann fand ich es wohl interessant meine Füße beim gehen anzustarren was ein Fehler war, wie ich kurz darauf erfahren musste. Bei meinem Glück rannte ich nämlich in jemanden hinein was mir sofort einen kleinen Schock verpasste. Mist... warum passierte mir das ausgerechnet immer? In welchen Massenmörder war ich jetzt eigentlich reingerannt? Würde der mich gleich deswegen Köpfen? Ach du Schande warum konnte ich auch nicht aufpassen?

"T-Tut mir leid" entschuldigte ich mich unsicher und doch hastig und wich etwas zurück. Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Wer weiß wie der diesmal aussah. Mit zichtausend Narben im Gesicht vielleicht? Oder noch gruseliger als der Anführer? Ging das überhaupt? Bestimmt obwohl ich sehr daran zweifelte.

"Schon ok, aber du solltest wohl besser deinen Blick nach vorne richten, un." Dieser Satz überraschte mich so sehr, dass ich mit großen Augen aufsah und dem Akatsuki direkt in die Augen sah. Und auf irgendeine Weise faszinierten mich diese hellblauen Augen. Sie waren anders. Nicht so unheimlich und düster wie die der Mitglieder, denen ich bis jetzt begegnet war. Nein sie zeigten mir den strahlend blauen Himmel, das klare Wasser, sie zeigten einen kleinen Hauch von Freiheit. Der Freiheit nach der ich mich die letzten zwei Tage so sehr gesehnt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kuraiko-no-hyuga
2016-06-24T06:21:08+00:00 24.06.2016 08:21
Aww, das ist so genial geschrieben ^^
Yumiko kann einem echt leid tun, so eingesperrt und zur Mitgliedschaft gezwungen :/
Umso schöner als sie am Ende doch etwas Hoffnung schöpfen kann, als sie auf Deidara trifft :)
Ich freu mich schon total darauf, wie es weitergeht! Mach weiter so :D

LG Kuraiko ^~^


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