Liebe
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Heute Nacht … würde es endlich wieder soweit sein.
Eine Frage seinerseits leitete diese Nacht der Nächte auf äußerst einladende Weise ein: »Soll … ich uns ein Bad einlassen?«
Verlegen lächelte Chichi ihren Mann wie ein frisch verliebtes Mädchen an und antwortete nur mit einem leisen Hauchen.
»Gerne.«
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KAPITEL 10:
LIEBE
»Verzeih mir, dass ich so dumm gewesen bin …«
Während Chichi noch die letzten Flecke der Küche putzte, ließ Son-Goku voller Vorfreude das Bad ein. Er konnte es kaum noch abwarten, seiner Frau wieder so richtig nahe sein zu dürfen. Kein Wunder: Das letzte Mal, wo sie sich so nahe waren, war ja nun auch schon ein ganzes Jahr her. Heute jedoch verspürte er sogar einen noch viel stärkeren Drang als sonst.
Während sich das Bad langsam mit heißem Wasser füllte, entledigte er sich seines Kampfanzuges. Dank seiner scharfen Sinne hörte er Chichi schon von Weitem an ihn heranschleichen, ließ ihr jedoch den Spaß und drehte sich nicht zu ihr um.
Im nächsten Moment spürte er, wie sich zwei schlanke Arme um seinen Oberkörper legten. Er nahm ihre weiche, nackte Haut an seiner wahr, was ihn schier wahnsinnig machte. Sein Herz klopfte heftig gegen seinen muskulösen Brustkorb. Heftiger als jemals zuvor.
Chichi genoss diese neu entdeckte Nähe nicht weniger. Wohlig seufzend schloss sie ihre Augen und lehnte ihre Wange an seinem definierten Rücken. »Es ist so lange her, seit wir uns das letzte Mal so nahe waren«, hauchte sie anzüglich.
Son-Goku schloss ebenfalls seine Augen, um diesen Moment so gut es ging auszukosten. Gedankenverloren gab er sich ihrer trauten Zweisamkeit hin. »Da hast du Recht …« Mit einem Ruck löste er sich sanft aus ihrer Umklammerung und drehte sich zu ihr um. Zärtlich blickte er in ihre Augen, bevor er seinen Blick über ihren wohl geformten Körper schweifen ließ. Sie war so … perfekt. Ihre Schönheit blendete ihn, ließ sich nicht in weltliche Worte beschreiben.
Vorsichtig strich er ihr ein paar Haarsträhnen zur Seite und klemmte sie ihr hinter das Ohr, um seine Hand auf ihre nun freie linke Wange legen zu können. Mit vor Gier glühenden Augen beugte er sich zu ihr herunter und hauchte ihr einen hauchenden Kuss auf die Lippen, bevor er spielerisch anfing, zärtlich an ihrer Unterlippe zu knabbern.
Kichernd schob sie ihn kurz weg, da sie rein zufällig bemerkt hatte, dass die Wanne bereits kurz davor war, überzulaufen. Schnell drehte sie den Hahn zu und stieg behutsam in die Wanne, damit das Wasser ja nicht nach draußen überschwappte.
Son-Goku ließ keine weitere Sekunde verstreichen und folgte ihr sofort. Bereitwillig machte sie hinter sich Platz und bedeutete ihm, sich dort niederzulassen. Diese Position hatte sich im Laufe der Ehejahre bei ihnen eingebürgert.
Glücklich legte er seine Arme um sie und drückte sie fest an sich, während er sein Kinn auf ihr linkes Schulterblatt bettete und darauf leichte Küsse verteilte. Ihretwegen durfte die Zeit still stehen. as würde nichts daran ändern, dass sie die zwei glücklichsten Menschen dieses Universums waren.
»Wie konnte ich nur so blöd sein und auf das alles freiwillig verzichten? Für so lange Zeit?«
Erstaunt schlug Chichi ihre Augen auf und lehnte den Kopf gegen seine Schulter. Sie drehte ihn so hin, dass sie ihm direkt in seine schwarzen Augen sehen konnte. Neugierig wartete sie, bis er fortfuhr.
»Ich weiß wirklich nicht, was mich da geritten hat, Liebling. Warum ich dich … immer wieder verlassen habe. Mir war gar nicht bewusst, dass ich dich überhaupt verlasse in diesem Sinne. So habe ich es gar nicht gesehen. Ich hatte einfach immer nur …«
»… das Kämpfen im Kopf gehabt. Ich weiß.« Gelassen strich sie ihm unter Wasser über das Bein. In ihrer Stimme war nicht die geringste Spur von Wut oder Sarkasmus vorzufinden. Sie hatte eigentlich immer gewusst, was in ihm vorging. Und sie war sich auch immer bewusst, dass er sie niemals mit voller Absicht verlassen hatte. Er war eben einfach von Natur aus zu einfach gestrickt und war sich über den Folgen, die sein Handeln mit sich brachte, gar nicht im Klaren. Außerdem waren für ihn mehrere Jahre eine ziemlich kurze Zeitspanne. Fünf Jahre waren aus seiner Sicht vergleichbar mit höchstens fünf Wochen. Da hatte er ein komplett anderes Empfinden als die restliche Menschheit. Er musste sich ja auch immer vor der Menge abheben – wenn auch komplett unbewusst.
Leise lachte Son-Goku darauf. »Jetzt hast du ja auch Bekanntschaft gemacht mit dem Rausch, der einem widerfährt, wenn man nur so von Kampfeslust strotzt. Willkommen in meiner Welt, Liebste.« Tief sog er den verführerischen Duft ihrer Haare ein. »Aber egal, wie stark dieser Rausch, dieses Glücksgefühl auch sein mag: Mit meiner Liebe zu dir kann selbst diese größte Leidenschaft es nicht aufnehmen. Ich habe sie dir nur nie so gezeigt, wie ich es eigentlich sollte. Das möchte ich wiedergutmachen. Bitte gib mir dafür Zeit, ja?« Dabei drückte er ihr einen Kuss auf die Wange.
»Und wie viel Zeit brauchst du?« Sie hob eine Augenbraue, konnte sich ein Grinsen allerdings nicht verkneifen, sodass sie an ihrem Versuch, ernst zu bleiben und ihm damit ein wenig Angst einzujagen, kläglich scheiterte.
»Hmm …« Son-Goku tat so, als würde er angestrengt überlegen. »Lass mich überlegen … Vielleicht … unser ganzes restliches Leben?«
Chichis Gesichtszüge wurden weich. Sie verstand die Bedeutung hinter diesen scheinbar schlichten Worten. Er hatte ihr gerade offenbart, dass er nun tatsächlich den Rest seines Lebens an ihrer Seite bleiben wollte. Das hatte er zwar in den letzten Tagen häufig betont, doch sie konnte diese Versprechungen gar nicht oft genug hören; konnte nicht genug davon bekommen. Jedes Mal versetzten sie sie in einen Zustand völliger Glückseligkeit. Ein Gefühl, welches sie nie mehr in ihrem Leben missen wollte.
Und selbst für den Fall, dass er wieder neue Herausforderungen brauchte: Sie würde ihn oft genug fordern. Und sie würde ihm nun überallhin folgen. Diese Macht hatte sie nun. Sie würde sich alles, was er konnte, von ihm beibringen lassen und ihm, wenn es sein musste, bis ans Ende der Welt folgen. Daher war sie sich diesmal nun endgültig sicher, dass nichts und niemand sie jemals wieder trennen würde. Sie würden für immer zusammen bleiben. Eine Vorstellung, die sie mehr als einfach nur glücklich machte. So sehr, dass es ihr die Luft zum Atmen raubte.
Sie drehte sich um hundertachtzig Grad, um nun ihm direkt gegenüber zu sitzen. Tief sahen sie sich in die Augen. Das Feuer loderte zwischen ihnen, es knisterte gewaltig. Die elektrisierende Spannung war nicht mehr zu ertragen. Kaum, als sie es sich versahen, lagen sie sich schon wieder in den Armen und verschmolzen zu einem immer leidenschaftlicher werdenden Kuss. Die Zeit der Zurückhaltung war nun endgültig vorbei und sie gaben sich vollends ihrem gegenseitigen Verlangen hin …