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I eleniël orco

Die Sternentochter des Orks
von

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Gedankenwirrarr

Earenis konnte nicht bestreiten, dass sie froh war, als Legolas und Gimli wieder gegangen waren. Das Gespräch hatte sie sehr verwirrt und sie wurde einfach nicht schlau daraus. Bei Gimli war sie sich recht sicher, dass er es ehrlich meinte, wenn er nett zu ihr war (auch wenn sie auch das irritierte), aber Legolas… Hatte er es gespielt, um von seinem Freund Ruhe zu haben? Immerhin hatte sie sehr wohl auf der Reise hierher mitbekommen, dass es Gimli anscheinend wirklich störte, dass sein Freund sie so sehr hasste.

Und da war auch noch diese plötzliche Entschuldigung. Earenis hätte niemals damit gerechnet, dass der Elb seine Meinung so schnell ändern würde. Sie misstraute ihm, irgendetwas war da im Gange, das ihr nicht gefallen wollte.

Zu all dem Chaos kam nun auch noch die Erkenntnis hinzu, dass diese Stadt in keinster Weise auf eine Belagerung durch einen größeren Truppenverband vorbereitet war. Sie hoffte so sehr, dass König Elessar etwas unternehmen konnte, irgendetwas. Denn auch wenn sie es niemals zugeben würde, hatte sie Angst. Sie hatte noch nie an einer ausgewachsenen Schlacht teilgenommen, immer nur kleine Scharmützel. Sie konnte ja nicht einmal besonders gut kämpfen. Ja, sie war wendig und schnell, aber wenn es darum ging, im Gefecht das Schwert zu führen, hackte sie meist doch einfach wild los ohne darauf zu achten, wie sie ihre Waffe führte. Bisher war sie damit ganz gut durch’s Leben gekommen, aber das hier würde immerhin ihr wohl bisher größter Kampf werden.

Recht bald, nachdem Legolas und Gimli gegangen waren, hatte auch sie sich in ihrem kleinen Kämmerchen in einer der Kasernen der Stadt zurückgezogen, welche man ihr gegeben hatte. Anscheinend hatte das hier ansässige Militär stillschweigend angenommen, sie würde zu Herrn Elronds Leuten gehören, und auch Glorfindel hatte nichts gesagt, als er am vorigen Abend seine Runden gedreht hatte. Also wohnte sie jetzt vorübergehend hier, hatte ein halbwegs annehmbares Bett, geregelte Mahlzeiten und musste nichts dafür bezahlen.

Nun, am Abend nach der unangenehmen Begegnung mit Legolas und Gimli, saß sie auf ihrem Bett und grübelte immer noch darüber nach. Zu ihrem eigenen Befremden stellte sie fest, dass sie Gimli anscheinend durchaus zugetan war. Lag es daran, weil er so freundlich zu ihr war? Es war ja sonst niemand jemals wirklich freundlich zu ihr gewesen. Er war so ziemlich der erste, der einfach so über ihre Herkunft hinweg sehen konnte und der auch wirklich darum bemüht schien, freundlich und zuvorkommend zu ihr zu sein.

Aber warum nur? War es Mitleid? Dann war er genauso wie jeder andere auch. Mitleid half ihr in keiner Weise – abgesehen davon, dass sie nicht einmal Hilfe benötigte, sie kam ganz gut allein zurecht in ihrem Leben, tat sie ja schon immer. Oder war es doch etwas anderes als Mitleid? Tat er es vielleicht wirklich nur aus reiner Freundlichkeit? Es fiel ihr schwer, sich das vorzustellen.

So viele Fragen und keine Antworten! Die Unwissenheit nagte an ihr, denn sie hasste Unwissenheit. Und das waren nur ihre persönlichen Probleme, da war noch immer diese Ahnung, dass etwas momentan im Norden von Mittelerde vor sich ging, das nicht gut sein konnte – und das irgendetwas mit ihr zu tun haben musste. Aber was? Etwas sagte ihr, dass sie darin noch eine Rolle spielen würde. Allerdings blieb die Frage bestehen, welche dies sein würde und ob sie ihre Rolle erfüllen konnte und auch wollte.

Die Stunden verrannen und es taten sich nur immer mehr und mehr Fragen auf. Mittlerweile war es schon seit geraumer Zeit dunkel und Ruhe kehrte in den Kasernen und auch in der gesamten Stadt ein. Aufgrund all der offenen Fragen bemerkte Earenis eine innere Unruhe bei sich, die ihr nicht gefiel. Sie beschloss sich mit einigen Dehnübungen auf andere Gedanken zu bringen.

Für heute sollte sie es dabei belassen. Besser wäre es, die kommenden Ereignisse einfach auf sich zukommen zu lassen.



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